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Flucht ins Paradies Mittelrhein-Museum

Carlo Mense: Zwischen Rheinischem Expressionismus und Neuer Sachlichkeit 5.11.2022 bis 16.4.2023 im Mitterhein-Museum

Carlo Mense (1886 Rheine/Westfalen – 1965 Königswinter) war einer der wichtigen Protagonisten der rheinischen Kunstszene des 20. Jahrhunderts. Nach einer Ausbildung an der Akademie in Düsseldorf sowie einem Studium bei Lovis Corinth in Berlin und an der Kunstschule Weimar unternahm er diverse Studienreisen. Schließlich ließ er sich in Köln nieder, wo er Mitglied verschiedener Künstlergemeinschaften wurde und sich an den wesentlichen Ausstellungen der damals revolutionären Kunst der Avantgarde beteiligte. Menses Werke der 1910er Jahre zeigen die intensive Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen deutschen, französischen und italienischen Kunstströmungen. In den 1920er Jahren näherte er sich der Neuen Sachlichkeit an. Nach längeren Aufenthalten in Italien siedelte er 1925 nach Breslau um, wo er bis 1932 an der Kunstakademie als Professor tätig war. Danach kehrte er ins Rheinland zurück. Als Reaktion auf die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der 1930er Jahre konzentrierte sich Mense vornehmlich auf das Malen von unverfänglichen Landschaften. Eine feste Anstellung konnte er zwar nicht mehr erreichen; allerdings erhielt er 1933 das Villa Massimo-Stipendium in Rom. Zudem entstanden in den 1930er Jahren u.a. Gemälde für öffentliche Auftraggeber. Menses frühere Werke wurden hingegen als "entartet" verfemt und 1937 in der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" ausgestellt. Nach der Zerstörung seines Kölner Ateliers 1944 und dem Ende des Krieges zog sich der Künstler nach Bad Honnef zurück, wo er die nächsten 20 Jahre leben sollte. Mense bemühte sich, sein künstlerisches Lebenswerk wieder zu komplettieren, indem er viele der verlorenen Gemälde nach Vorlagen oder aus der Erinnerung neu schuf. Zudem arbeitete er ungeachtet der abstrakten Strömungen der Nachkriegsavantgarde weiterhin figurativ und traf mit seiner Malerei durchaus den Geschmack einer bürgerlichen Käuferschaft, die seine träumerischen Landschaften zu schätzen wusste. Das öffentliche Interesse an Carlo Mense konzentrierte sich bislang auf seine frühen expressiven oder neusachlichen Arbeiten.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Siebengebirgsmuseum Königswinter und der Sammlung Rheinromantik entstand, zeigt mit zahlreichen Leihgaben aus öffentlichen Museen und von privaten Leihgebern erstmals das gesamte Werk in all seinen interessanten Facetten.

Am Sonntag, den 19.2.2023, findet um 15 Uhr eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung statt.

Kleine Denkmäler für einen großen Komponisten Beethoven in der Medaillenkunst

20.11.2022 – 12.3.2023

Foto: Markus Ackermann

Die Kosten für die Veranstaltung betragen 3,- € / erm. 2,- € zzgl. Museumseintritt.

Unter der künstlerischen Leitung von Andreas Bruchhäuser findet am 4. und 5.3.2023 jeweils von 11 bis 17 Uhr ein Kunst-Workshop zum Thema "Landschaft in Pastell" statt. Die Kosten hierfür betragen inklusive des Materials 150,- €. Anmeldungen werden erbeten per Mail (mrm-kasse@stadt.koblenz.de) oder telefonisch (0261 1292521).

Infos: www.mittelrhein-museum.de

Zentralplatz 1 56068 Koblenz 0261 129-2520 info@mittelrhein-museum.de www.mittelrhein-museum.de

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