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Mittelrhein Museum

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Ludwig Museum

Ludwig Museum

Gegenentwürfe. Ostdeutsche Graphik. 1945-1990

Die Sonderausstellung Gegenentwürfe. Ostdeutsche Graphik. 1945-1990 ermöglicht die Begegnung mit einer Kunstlandschaft, die es aus hiesiger Perspektive noch zu entdecken gilt. Sie ist in Kooperation mit der thüringischen Kunstsammlung Gera entstanden, die über umfangreiche Bestände zur Handzeichnung der DDR verfügt. Aus denen sind ca. 110 Arbeiten ausgewählt, Haupt- und Nebenentwicklungslinien ostdeutscher Kunstgeschichte zu veranschaulichen. Darin zeigt sich ihre starke Prägung durch die figurativen Strömungen der Klassischen Moderne, allen voran der Kunstzentren Berlin und Dresden. Hieraus ergab sich für die Künstler:innen der DDR nur bedingt eine formale Übereinstimmung mit dem kulturpolitisch festgelegten Leitbild des Sozialistischen Realismus. Der Rückgriff auf das stilistische und allegorische Repertoire der Weimarer Avantgarde eignete sich vielmehr dazu, die individuelle oder kollektive Brüchigkeit inmitten des sozialistischen Alltags sowie allgemeine Missstände darzustellen. Hierbei ging der nachhaltigste Einfluss von der progressiven Kunstströmung der Leipziger Schule aus, der die Ausstellung besondere Aufmerksamkeit widmet. Die Abbildung der Realität fungierte zunehmend als Gegenentwurf zur Utopie. Sie führte zu einer enormen Bereicherung der künstlerischen Ausdrucksformen und Werkthemen, die ganz andere, unerwartete Bilder von Leben und Kunst in der späten DDR zu zeichnen vermögen.

Horst Sakulowski, Das Gerücht, 1979

Am Sonntag, den 17.7.2022, findet um 15 Uhr eine öffentliche Führung statt. Die Kosten für die Veranstaltung betragen 3,- / erm. 2,- € zzgl. Museumseintritt.

30.4. - 3.10.2022 ENTWÜRFEGEGEN

Ostdeutsche Graphik. 1945 - 1990 Neuste Leipziger Intervention

Sven Johne, Carnival, 2008

In Ergänzung zur Sonderausstellung Gegenentwürfe. Ostdeutsche Graphik. 19451990 zeigt das Mittelrhein-Museum die NEUESTE LEIPZIGER INTERVENTION. Innerhalb der kunsthistorisch orientierten Überblicksschau sind sieben zeitgenössische Positionen eingelassen, um Vergangenheit und Gegenwart in künstlerische Zusammenhänge zu bringen. Die ausgewählten Künstler:innen eint neben der Ausbildung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig die Erfahrung, als junge Heranwachsende die Vor- und Nachwendezeit in Ostdeutschland erlebt zu haben. Intuitiv knüpfen sie an die Bildwelt der untergegangenen DDR an, die umfangreich in der Graphik-Ausstellung gezeigt wird. Ihre jeweiligen künstlerischen Arbeiten sind als aktuelle Interpretationen oder kritische Kommentare zu verstehen. Sie geben den Beleg für eine lebendige Auseinandersetzung mit der Kunst der DDR.

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