5 minute read

Rheinische Philharmonie

Next Article
Stadt Bendorf

Stadt Bendorf

WERKSTATTKONZERTE

Neu innerhalb der Rubrik „Mehr Musik“ sind die Werkstattkonzerte, wovon gleich zwei mit demselben Programm am Sonntag, den 14. November 2021, im Koblenzer Görreshaus stattfinden. Die Werke dieses Tages stehen ganz im zeitlichen Umfeld der Wiener Klassik, als deren Mitte bis heute Wolfgang Amadeus Mozart wahrgenommen wird. Neben zahlreichen Klavierkonzerten interessierte sich der gebürtige Salzburger auch für die gängigen Instrumente seiner Zeit, meist inspiriert durch befreundete Musiker. So verhielt es sich auch beim Horn, zu welchem Mozart nachweislich vier Konzerte für Ignaz Leitgeb schrieb, der seinerzeit in der Salzburger Hofkapelle brillierte. Entsprechend virtuos und anspruchsvoll, aber auch gesanglich sind diese Werke. Einem davon, dem Konzert Nr. 3 Es-Dur KV 447, widmet sich an jenem Sonntag der Solohornist der Bamberger Symphoniker, Christoph Eß, den die Rheinische als Solisten begrüßen darf.

Zudem erklingt bei beiden Konzerten, die mit Werner Ehrhardt ein renommierter Dirigent und Spezialist für Alte Musik leiten wird, die Ouvertüre C-Dur des in Würzburg geborenen Johann Franz Xaver Sterkel, der einen Großteil seines Lebens als Leiter der Hofmusik in Aschaffenburg zubrachte. Sowohl Ludwig van Beethoven, der von seinem Klavierspiel beeindruckt (und vielleicht auch inspiriert) war, als auch Carl Maria von Weber, der ihn ebenso zu hören bekam, wertschätzten diesen Zeitgenossen, der seinerseits ein beträchtliches Werk hinterlassen hat.

Wiederum fünfzehn Jahre jünger als Sterkel war der bei Wien geborene Anton Eberl. Ähnlich Mozart, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, muss dieser als Wunderkind gegolten haben, immerhin bewunderten sowohl Christoph Willibald Gluck als auch Joseph Haydn dessen Opern, wovon Eberl die erste mit vierzehn Jahren schrieb. Tragischerweise verstarb dieser Komponist mit nur 42 Jahren an einer Blutvergiftung und geriet relativ bald in Vergessenheit. Nun würdigt die Rheinische sein Werk in Gestalt von dessen Sinfonie Es-Dur op. 33, die die Werkstattkonzerte am 14. November jeweils beschließt.

WERKSTATTKONZERT

Direkt wenige Tage darauf geht es mit nur einem Werkstattkonzert weiter. Diesmal ist das Programm von Freitag, den 19. November 2021, in Paris angesiedelt – und zwar in einem Zeitraum von etwa 170 Jahren. Bekanntermaßen besuchte Mozart in seinem Leben dreimal die Metropole an der Seine. Zwar endete die letzte dieser drei Konzertreisen in einem ziemlichen Fiasko, zu dem auch noch der Tod von Mozarts Mutter hinzukam, die ihn begleitet hatte. Dennoch gab es auch einige Lichtblicke auf dieser Reise, so zum Beispiel den Auftrag, eine neue Sinfonie zu schreiben. Dieses von der Nachwelt als „Pariser Sinfonie“ titulierte Werk, das als Nr. 31 D-Dur KV 297 gezählt wird, gab der vor Ort wirkende Impresario Joseph Legros in Auftrag. Diese Sinfonie besticht nicht nur durch die Erweiterung des Orchesters durch die Klarinetten, die er erstmals in dieser Gattung einsetzt, sondern auch durch ihre Durchstrukturierung und ihre harmonischen Eigenheiten – die übrigens wohl ein Grund waren, weswegen der zweite Satz neu geschrieben werden musste.

Rund 140 Jahre später verfasste der schon ältere Gabriel Fauré, im Auftrag von Fürst Albert I. von Monaco, eine Bühnenmusik mit insgesamt acht Nummern zu einem unterhaltenden Schauspiel, das unter anderem Elemente der „Commedia dell’arte“ in sich trägt, daher auch der heitere Titel „Divertissement“. Wie so oft in dieser Gattung, entschied sich auch Fauré, vier rein orchestrale Nummern dieser Bühnenmusik zu einer eigenständigen Suite op. 112 mit eigenem Titel „Masques et Bergamasques“ zusammenzustellen.

Auch Francis Poulenc, rund einige Jahrzehnte jünger als Fauré, blieb der Musikwelt als Schöpfer leichter, zumeist fröhlich-sorgloser Musik und unkomplizierter Formgestaltung im Gedächtnis. Nahezu konsequent erscheint es dann, dass er in seinem Leben keine wuchtige, lange und riesenhaft besetzte Sinfonik schrieb. Eine Ausnahme war die 1947 und im Auftrag der BBC komponierte Sinfonietta, die jedoch selbst kaum größer besetzt ist als eine späte Mozartsinfonie, und auf ganz eigene Weise tänzerische und satirische Elemente mit zahlreichen Melodien verbindet. Diese Sinfonietta bildet den Schlusspunkt in jenem Programm am 19. November, das unter der Leitung von Chefdirigent Garry Walker stehen wird.

STUNDE DER PHILHARMONIE

WERDE MUNTER, MEIN GEMÜTE

Direkt am 1. Adventssonntag, den 28. November 2021, werden einige Musikerinnen und Musiker der Rheinischen Philharmonie die nächste Stunde der Philharmonie gestalten, die, passend zu diesem besinnlichen Datum, unter dem Titel „Werde munter, mein Gemüte“ den Monat November auslaufen lässt.

In der Besetzung Trompete, zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass und Cembalo sowie Teilen dieser Kombination erklingen verschiedene stimmungsvolle Werke aus der Feder barocker Komponisten, unter denen sich nicht nur bis heute berühmte Namen wie Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel oder Johann Sebastian Bach finden. Neben deren Zeitgenossen Carl Heinrich Biber und Christoph Graupner präsentieren die Musiker zudem Werke anderer bekannter Persönlichkeiten wie Alessandro Scarlatti, Tomaso Albinoni und Johann Pachelbel.

Nicht zufällig rezitiert der Titel dieser Matinee ein bekanntes und im Evangelischen Gesangsbuch befindliches Abendlied, das der lutherische Prediger und Dichter Johann Rist im 17. Jahrhundert schrieb. In mindestens drei Programmpunkten wird dieses wiederum verarbeitet, was die zu jener Zeit beliebte Praxis der Choralverarbeitung in reiner Instrumentalmusik bezeugt – und die an diesem Vormittag ihre Würdigung erfährt.

ADVENTSKALENDER 2021 Bis zum 30. November 2021 haben Sie auch in diesem Jahr wieder Gelegenheit, den Benefiz-Adventskalender der Stiftung Rheinische Philharmonie zu kaufen und sich die Chance auf einen wunderbaren Preis zu sichern. Der Verkauf findet bei Konzerten der Rheinischen, sowie in deren Orchesterbüro und weiteren Vorverkaufsstellen statt.

DIE RHEINISCHE IM NOVEMBER

So 14 11 21

11:00 Uhr und 16:00 Uhr I Koblenz I Görreshaus MEHR MUSIK WERKSTATTKONZERTE

Christoph Eß Horn Werner Ehrhardt Musikalische Leitung

Johann Franz Xaver Sterkel

Ouvertüre C-Dur

Wolfgang Amadeus Mozart

Konzert für Horn und Orchester Nr. 3 Es-Dur KV 447

Anton Eberl

Sinfonie Es-Dur op. 33

Fr 19 11 21

19:30 Uhr I Koblenz I Görreshaus MEHR MUSIK WERKSTATTKONZERT

Garry Walker Musikalische Leitung

Wolfgang Amadeus Mozart

Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297 „Pariser Sinfonie“

Gabriel Fauré

Suite aus „Masques et Bergamasques“ op. 112

Francis Poulenc

Sinfonietta

So 28 11 21

11:00 Uhr I Koblenz I Görreshaus STUNDE DER PHILHARMONIE WERDE MUNTER, MEIN GEMÜTE

Andreas Stickel Trompete Silke Sabinski Violine Katharina Wimmer Violine Nanako Honsalek Viola Bettina Hagedorn Violoncello Andrejs Karpusins Kontrabass Sonja Kemnitzer Cembalo

Werke von Telemann, Händel, Bach und anderen

Karten

Die Eintrittskarten müssen im Vorverkauf erworben werden. Einzelkarten: 15 EUR I 10 EUR ermäßigt* (14.11.21 + 19.11.21) 10 EUR I 5 EUR ermäßigt* (28.11.21) Orchesterbüro I t: 0261 3012-272 Das Orchesterbüro ist montags bis donnerstags von 9:00 – 13:00 Uhr und von 14:00 – 16:00 Uhr sowie freitags von 9:00 – 12:00 Uhr geöffnet.

* Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten, Auszubildende und Schwerbehinderte (mit Ausweis).

Beachten Sie bitte die jeweils gültigen Corona-Regeln!

This article is from: