1 minute read

Ludwig Museum

Next Article
Christmas Garden

Christmas Garden

Boris Lurie & Wolf Vostell – Art After the Shoah

Boris Lurie, “Immigrant’s NO Suitcase (Anti-Pop) [der NEIN-Koffer des Einwanderers (AntiPop)]”, 1963, Acryl, Stoff, Papierkollage auf Koffer, 38,1 x 58,4 x 17,8 cm © Boris Lurie Art Foundation.

Die konfrontative Kunst von Boris Lurie (1924-2008) und Wolf Vostell (1932-1998) wird in „Art after the Shoah“ erstmals gemeinsam gezeigt. Ab den späten 1950er Jahren beschäftigten sich beide Künstler auf radikale Weise mit der „Shoah“, ein hebräisches Wort, das „Katastrophe“ bedeutet und sich auf den Holocaust bezieht. In einer Zeit, in der der Krieg in weiten Teilen der Gesellschaft noch ein Tabuthema war, entschieden sich Boris Lurie und Wolf Vostell für eine Kunst, die den Betrachter mit dieser schmerzhaften Zeit konfrontiert. Indem sie die entsetzlichsten Bilder von Kriegsverbrechen mit oberflächlichen Werbebildern kombinieren, richtet sich ihre Arbeit als Anklage gegen das Konsumverhalten der Nachkriegszeit, das wieder aufgenommen wurde, ohne Rücksicht auf das Trauma, das die Juden und andere Verfolgte erlitten hatten und ohne zu reflektieren, was an Verbrechen geschehen war.

Die Ausstellung vergleicht erstmals die Künstler Boris Lurie und Wolf Vostell im Zeichen ihrer gemeinsamen Auseinandersetzung mit der „Shoah“. Beide Künstler standen sowohl im Paris der 1950er Jahre, als auch später in New York mit der aktuellen Kunstszene in Kontakt. Im gegenseitigen Austausch und in Bezug auf ihr gemeinsames Anliegen – die visuelle Auseinandersetzung mit der Shoah – lieferten beide Künstler entscheidende Impulse für die Kunstentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wolf Vostell: „Lipstick Bomber“, 1968, Siebdruck eines B-52 Flugzeugs, das Bomben auf Vietnam abwirft, Lippenstifte © VG Bild-Kunst, Bonn 2022.

This article is from: