Freundschaft Januar – Juni 2014
Freundschaft Überblick
Die Darmstädter Textwerkstatt feiert 15 jähriges Bestehen und bittet zur Buchpremiere der Anthologie „Kasinostraße 3“ … Di., 28. Januar, 19:30 Uhr Reinhard Jirgl „Büchner-Preisträger über Büchner“ Di., 18. Februar, 19 Uhr Michael Krüger im Gespräch mit Angelika Klüssendorf Di., 11. März, 19 Uhr Volker Weidermann „Ostende 1936, Sommer der Freundschaft“ Di., 18. März, 19 Uhr Ronald Reng „Spieltage – Die andere Geschichte der Bundesliga“ Di., 25. März, 19 Uhr Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz präsentieren: „Briefe eines reisenden Franzosen“ von Johann Kaspar Riesbeck. Di., 1. April, 19 Uhr Writers in Exile – über die Situation verfolgter Autoren Fr., 11. April, 19 Uhr Eckhard Henscheid „Die Vollidioten“ Di., 29. April, 19 Uhr Barbara Hauck „Mordsfälle“ Di., 13. Mai, 19 Uhr Torsten Schulz „Nilowsky“ Di., 20. Mai, 19 Uhr Feridun Zaimoglu „Isabel“ Di., 27. Mai, 19 Uhr Albert Ostermaier mit der Autorennationalmannschaft Di., 3. Juni, 19 Uhr
Liebe Freundinnen und Freunde des Literaturhauses, „Es gehört nicht nur guter Wille zur Freundschaft, auch Talent, Seelenkunde und Erlebnisse ähnlicher Art.“ (Paul von Heyse) oder „Mit einem kritischen Freund an der Seite kommt man immer schneller vom Fleck.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Zwei von sehr vielen wahren Sätzen zu diesem Thema. Im kommenden Frühjahr steht das Programm des Literaturhauses Darmstadt im Zeichen der „Freundschaft“. Ein großes Thema, mit dem wir bestimmt großartige Abende im Haus erleben werden. Ich sollte ja keinen hervorheben, freue mich aber wirklich besonders, dass der überragende Büchermacher, Autor, Präsident und ehemalige Hanser-Verleger Michael Krüger zu uns kommt, die Autorin Angelika Klüssendorf wird mit ihm ein Gespräch führen. Im Juni beginnt die Fußballweltmeisterschaft, dort geht es um Ruhm und Ehre, im Grunde aber auch um Freundschaft. Ronald Reng, dessen Buch „Spieltage“ Monate auf der Bestsellerliste stand, wird sich damit vorstellen, ein Teil der deutschen Autoren-Nationalmannschaft wird kommen. Viele Kooperationen finden wieder statt; wir nehmen am Frankfurter „LiteraTurm“-Festival teil und werden gemeinsam mit dem „PEN“ einen literarisch-politischen Abend gestalten. Büchner findet ein letztes Mal statt, und wir feiern 15 Jahre Textwerkstatt mit Kurt Drawert.
Auf all das und auf Sie, das wunderbar kritische Darmstädter Publikum freut sich Adrienne Schneider mit allen Helferinnen.
Die Darmstädter Textwerkstatt
© Foto: Ute Döring
feiert 15 jähriges Bestehen und bittet zur Buchpremiere der Anthologie „Kasinostraße 3“ … Di., 28. Januar, 19:30 Uhr
Moderation: Kurt Drawert und Martina Weber Musik: Gudrun Lang-Eurisch (Kontrabass) und Matthias Schubert (Klavier) Wir wollen feiern: 15 Jahre Darmstädter Textwerkstatt. Buchpremiere der Anthologie „Kasinostraße 3. 15 Jahre Darmstädter Textwerkstatt“, erschienen im Leipziger poetenladen Verlag. Mit Lesungen von Autorinnen und Autoren der Anthologie, einem Werkstattgespräch mit dem Verleger Andreas Heidtmann aus Leipzig, dem Geschäftsführer des Darmstädter Förderkreises Kultur und ehemaligen Oberbürgermeister Peter Benz sowie dem Heidelberger Literaturkritiker und Publizisten Michael Braun: Wozu (noch) Literatur? – Vom Bedeutungswandel der Literatur im Medienzeitalter. Die Textwerkstatt bedankt sich für die Förderung der Anthologie bei der Merck’schen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft e. V. Eintritt frei
Reinhard Jirgl
„Büchner-Preisträger über Büchner“ Büchnerpreisträger 2010 Di., 18. Februar, 19 Uhr
© Foto: Annette Pohnert, Carl Hanser Verlag
Moderation: Helmut Böttiger Unter dem assoziationsreichen Titel „Dichtung, bisweilen, ist ein blutiges Geschäft“, den Ernst Jandl seiner Büchner-Preisrede 1984 voranstellte, sprechen an mehreren Abenden Büchner-Preisträger über „ihren“ Georg Büchner und lesen aus Büchners Werken. Es wird über Büchner-Bilder und -Deutungen diskutiert oder auch darüber, was das Interesse an diesem Autor heute entzünden könnte. Die Reihe findet statt im Rahmen der großen Landesausstellung „Georg Büchner – Revolutionär mit Feder und Skalpell“ in Darmstadt. Dieser Abend mit Reinhard Jigl ist der vierte und letzte aus dieser Reihe. Veranstalter: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Literaturhaus Darmstadt, Institut Mathildenhöhe und Centralstation.
Michael Krüger © Foto: Peter-Andreas Hassiepen
im Gespräch mit Angelika Klüssendorf Di., 11. März, 19 Uhr
Marcel Reich-Ranicki nannte ihn einmal den wohl einzigen deutschen Verleger von Rang, der trotz seines immensen Erfolges keine Feinde habe. Aus dem Messetagebuch von Michael Krüger in der FAZ vom Oktober 2013: „400 Hände geschüttelt, 80 Küsse verteilt, 76 Manuskripte gelesen, 4 Angebote, meine Memoiren zu schreiben, und noch einmal ,Frankfurter Hof‘. Im Zug nach Frankfurt. Wahrscheinlich wird es mein letzter Messebesuch; auf jeden Fall mein letzter für den Hanser-Verlag.“ Michael Krüger, geboren 1943 in Wittgendorf/Sachsen, war Geschäftsführer des Münchner Carl Hanser Verlags, ist Herausgeber der „Akzente“ und der „Edition Akzente“, Mitglied verschiedener Akademien, Autor von Gedichten, Geschichten, Novellen und Romanen und Präsident der Bayerischen Akademie der schönen Künste sowie Mitglied des Präsidiums des Goethe-Instituts. Angelika Klüssendorf ist eine der unverwechselbaren Erzählerinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Geboren 1958 in Ahrensburg, heute lebt sie bei Berlin. Sie veröffentlichte mehrere Erzählungsbände, den Roman „Das Mädchen“, im Februar dieses Jahres ist „April“ erschienen. Sie ist derzeit Stadtschreiberin von Bergen und wird mit Michael Krüger über sein Leben als Verleger und Autor und über Feind-und Freundschaft sprechen.
Volker Weidermann
„Ostende 1936, Sommer der Freundschaft“ Di., 18. März, 19 Uhr
© Foto: Julia Zimmermann
Ostende, 1936: Ein Strand, ein paar Schriftsteller und ein Sommer, wie es keinen mehr geben sollte. Ein belgischer Badeort mit Geschichte und Glanz: Hier kommen sie alle noch einmal zusammen. Stefan Zweig, Joseph Roth, Irmgard Keun, Ergon Erwin Kisch und Ernst Toller, Arthur Koestler und Hermann Kesten, die verbotenen Dichter. Sonne, Meer, Getränke – es könnte ein Urlaub unter Freunden sein. Wenn sich die politische Lage nicht täglich zuspitzte, wenn sie nicht alle verfolgt würden, ihre Bücher nicht verboten wären, wenn sie nicht ihre Heimat verloren hätten. Es sind Dichter auf der Flucht, Schriftsteller im Exil. Volker Weidermann erzählt präzise, kenntnisreich und mitreißend von ihrer Hoffnung, ihrer Liebe, ihrer Verzweiflung – und davon, wie ihr Leben weiterging. Volker Weidermann, 1969 in Darmstadt geboren, studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Berlin. Er ist Literaturredakteur und Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und lebt in Berlin.
Ronald Reng
© Foto: Gunnar Knechtel
„Spieltage – Die andere Geschichte der Bundesliga“ Di., 25. März, 19 Uhr
Moderation: Reinhold Joppich Als Spieler, Trainer, Sportdirektor und Talentejäger ist Heinz Höher einer der ganz wenigen, die in 50 Jahren Bundesliga immer dabei waren. Mit ihm brechen wir 1963 in eine Liga auf, in der die Zigarren der Präsidenten zur Halbzeit in der Kabine qualmten. Höher hat Ronald Reng von der Schönheit und den Gaunereien dieses deutschen Lieblingsspiels erzählt, vom Leben der Spielerfrauen wie von Pistolenschüssen beim Training, von Vereinsfürsten und Trainerlegenden. Dieses Buch macht anschaulich, warum Millionen am Samstag um halb vier mitfiebern. Ronald Reng, geboren 1970 in Frankfurt, lebt als Sportreporter und Schriftsteller in München. Sein zuletzt erschienenes Buch „Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga“ erhielt den „NDR Kultur Sachbuchpreis 2013“ und wurde als „Fußball-Buch des Jahres 2013“ ausgezeichnet. Den Abend moderiert der im Literaturhaus bestens bekannte Reinhold Joppich. Er und Reng sind befreundet und große Kenner der Fußball- und Bücherszene.
Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz präsentieren
„Briefe eines reisenden Franzosen“ von Johann Kaspar Riesbeck. Di., 1. April, 19 Uhr
© Foto: Privat
Er ist ein weithin Vergessener. Aber er zählt zu den Großen einer klassischen aufklärerischen Reiseliteratur vor der Französischen Revolution. Er inspizierte das Deutschland seiner Zeit; ein Ahnherr des Reisejournalismus, in Briefform und auf höchstem, literarischen Niveau. Riesbecks anschauungsgesättigte und unterhaltsame Reiseberichte sind mit dem Blick eines Sozialhistorikers verfasst. In seinen exakten Landschafts-, Stadt- und Menschenbeschreibungen wird deutsche Geschichte wunderbar lebendig: Bis ins Detail gehen seine Porträts, angereichert mit statistischen Angaben. Johann Kaspar Riesbeck ist ein früher Ethnologe, seinem neugierigen Blick blieb wenig verborgen. Sein Hauptwerk in zwei Bänden, 1783 in Zürich verlegt, erschien anonym, erreichte aber rasch mehrere Auflagen und fand, übersetzt in England oder Frankreich, in Holland oder Schweden, weite Verbreitung: Als vielzitierte Briefe eines reisenden Franzosen. Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben die Briefe behutsam modernisiert. Mit hilfreichen Worterklärungen, ausführlichen Kommentaren, einer Biographie des Autors, vor allem aber mit einer wahren Fülle zeitgenössischer Stiche, Karikaturen und Karten erscheinen die Briefe seit der ersten Ausgabe erstmals wieder vollständig. Wir können gespannt sein, was die beiden Freunde in Sachen Literatur zu Darmstadt in diesem Band ausfindig gemacht haben.
© Foto: Privat
„Schreiben heißt, unverbrauchte Luft zu atmen“ Qassim Haddad
© Foto: Privat
Fr., 11. April, 19 Uhr
Exil in Deutschland. Das PEN-Zentrum stellt Autoren vor, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben. Amer Matar (Syrien) zeigt zwei Kurzfilme über die Lage in seiner Heimat. Qassim Haddad (Bahrain) liest Gedichte. Über die Situation verfolgter Autoren und das Writers-inExile-Programm des deutschen PEN-Zentrums sprechen: Teilnehmer: Katja Behrens, Josef Haslinger, Jochen Partsch / Moderator: Alf Mentzer (hr2 Kultur) Seit 15 Jahren betreibt das deutsche PEN-Zentrum ein Writers-in-Exile-Programm, das mittlerweile weltweit zu den ambitioniertesten Hilfsprogrammen für verfolgte Autoren gehört. Während der NS-Zeit waren deutsche Künstler und Intellektuelle auf die Hilfe anderer Länder angewiesen, heute werden in 4 Städten vom deutschen PEN-Zentrum 7 Schriftsteller, Journalisten und Verleger betreut, die auf Grund ihrer Veröffentlichungen ihre Heimatländer verlassen mussten und in Deutschland Schutz fanden. Zwei von Ihnen möchten wir heute Abend vorstellen: Amer Matar (* 1987) aus Syrien, der den Aufstand in seinem Land mit Artikeln, Interviews und Kurzfilmen dokumentierte, und Qassim Haddad (* 1948) aus Bahrain, einen der bedeutendsten Lyriker der gegenwärtigen arabischen Literatur. Ergänzt wird der Abend durch ein Gespräch über die neue Situation der Verfolgung von Autoren im InternetZeitalter. Eine Veranstaltung des PEN-Zentrums in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus und
Eckhard Henscheid
„Die Vollidioten – Ein historischer Roman aus dem Jahr 1972“
Di., 29. April, 19 Uhr
© Foto: Wolfgang Becker
Moderation: Oliver Maria Schmitt An einem Samstagabend im Jahre 1972 im Frankfurter Nordend, im Umkreis der Gastwirtschaft Mentz, passiert es: Herr Jackopp verliebt sich in Frl. Czernatzke. Eckhard Henscheid, der Erzähler, wird zum „Postillon d’amour“, die Ereignisse über eine Woche lang beobachtend, aber auch unverkennbar willentlich vorantreibend. Unterdessen werden im Mentz gesellschaftspolitische Utopien entwickelt, wird u.a. über die Gründung eines „Vereins zur Abschaffung der Sexualität wegen unerträglicher Banalität der dabei anfallenden Vorgänge“ diskutiert. Eckhard Henscheid, geboren 1941 in Amberg, gehörte neben Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, F. W. Bernstein und anderen zur Neuen Frankfurter Schule und 1979 zu den Gründungsmitgliedern der satirischen Zeitschrift Titanic. Er arbeitete als Journalist und Redakteur, bevor er freier Schriftsteller wurde. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem Italo-Svevo-Preis 2004 und dem Jean-Paul-Preis 2009 ausgezeichnet. Den Abend moderiert Oliver Maria Schmitt, ehemali ger Chefredakteur der „Titanic“, deren Mitherausgeber er bis heute ist und Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters Frankfurt. Er hat es geschafft, dass erstmalig ein Papst zivilrechtlich gegen die Titanic vorging. Ein Abend in Kooperation mit „Frankfurt liest ein Buch“
! Ort: Trauerhalle am Waldfriedhof
Barbara Hauck
© Foto: Privat
„Mordsfälle“ Verbrechen und Todesfälle im alten Darmstadt Di., 13. Mai, 19 Uhr
Diese Leichen sind echt! Mausetot und doch lebendig, denn sie wurden nach Jahrzehnten in dunkler Grabestiefe ans Tageslicht befördert. Quasi wieder auferweckt, um ihre Geschichte zu erzählen. Sie waren Menschen aus Fleisch und Blut, lebten allesamt in Darmstadt und sind auf tragische Weise ums Leben gekommen. Dabei kam Arsen zum Einsatz, ein Steinhammer, ein einfaches Taschenmesser oder rohe körperliche Gewalt. Kurzum, wir haben es hier mit echten Kriminalfällen aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu tun, die zur Zeit ihres Geschehens in Darmstadt, aber auch weit darüber hinaus Aufsehen erregten. Barbara Hauck, geboren 1951 in Hildesheim. Drei Berufe und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen: Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst, Studium der Wissenschaftlichen Politik, Geschichte und Geografie für das Lehramt an Gymnasien, Aus bildung zur Redakteurin. Freie Mitarbeit bei Darm städter Tageszeitungen, Rundfunkreportagen, Redak teurstätigkeit und in den letzten Jahren bis zum Eintritt in den Ruhestand Dozentin für Deutsch in einem Berufsbildungsinstitut. Eine Veranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten zu „100 Jahre Waldfriedhof“, die den ganzen Sommer über andauern.
Torsten Schulz
„Nilowsky“
Di., 20. Mai, 19 Uhr
© Foto: Nadja Wehling
Markus Bäcker ist alles andere als begeistert, als er mit seinen Eltern an den Rand von Berlin zieht. Erst als er Nilowsky kennenlernt, wird ihm die Gegend um den Bahndamm zur Heimat. Eine Heimat voller Merkwürdigkeiten und intensiver Erfahrungen. Dazu gehören kuriose Anwendungen von Voodoo-Ritualen, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Erotische Annäherungen einer Frau, die nicht älter als dreizehn sein will, sowie perfide Vertrauensforderungen von Seiten Nilowskys, die ihn fast das Leben kosten. Nilowsky ist ziemlich eigensinnig. Er spricht anders, er denkt anders, er lebt in einer anderen Welt. Markus Bäcker schaut zu ihm auf. Er ist fasziniert von seinen seltsamen Vorstellungen vom Leben und von der Liebe. Doch ihre Freundschaft wird Markus Bäcker fast zum Verhängnis, als er sich in Carola verliebt, Nilowskys große Liebe … Mit großer Intensität und viel Humor schildert Torsten Schulz eine eigenartige Dreiecksbeziehung in den Wirren der Pubertät. Torsten Schulz, geboren 1959, ist Autor preisgekrönter Spielfilme, Regisseur von Dokumentarfilmen und Professor für Dramaturgie an der Filmhochschule Babelsberg. Sein Debütroman „Boxhagener Platz“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt.
Feridun Zaimoglu „Isabel“ © Foto: Klaus Haag
Di., 27. Mai, 19 Uhr
Isabel ist eine schöne Frau, aber nicht mehr schön und jung genug, um weiter zu modeln, und nicht anerkannt genug, um als Schauspielerin an die großen Rollen zu kommen. So arbeitet sie als Gelegenheitsdarstellerin, ist mit der Liebe am Ende, verlässt ihren Freund und beschließt, ihr Leben neu zu entwerfen. Es ist die Zeit nach den Sensationen, sie verabschiedet sich von der Lust und wählt den Weg in die Keuschheit. Nachdem es auch ihren Eltern trotz großer Anstrengungen nicht gelungen ist, ihr einen passenden Heiratskandidaten zuzuführen, trifft sie Marcus, und es beginnt die Geschichte von Isabel und dem Soldaten. Marcus ist ein Kriegsheimkehrer aus dem Kosovo-Einsatz, traumatisiert und nur daran interessiert, eine aufs Nötigste reduzierte Existenz zu führen. Gewohnt sprachmächtig, dabei sehr genau in der Beobachtung und bewusst in der Verknappung, führt Zaimoglu seine Leser in eine Welt der zurück gefahrenen Lebenserwartungen, die aufgebrochen wird durch Liebe, Schmerz, Reue und Rache. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 35 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit
Albert Ostermaier
mit der Autorennationalmannschaft Di., 3. Juni 19 Uhr
© Foto: Webseite
Die Deutsche Autorennationalmannschaft ist ein Fußballteam aus Schriftstellern: Romanciers, Lyriker, Dramatiker – und zur Not auch Dreh- und Sachbuchautoren. Gegründet im Spätsommer 2005 kickt sie seitdem im Rahmen der Writers’ League oder von Word Cups gegen gleichartige Mannschaften aus allen Nationen der Welt und gewinnt dabei immer: an Erfahrung, Ausdrucksvermögen, Freundschaften. Wenn sie antritt, dann ist der Fußball tatsächlich wieder das, was er heutzutage allzu oft nicht mehr sein darf: die schönste Nebensache der Welt. Bei den Spielen der „Autonama“, wie sich das Team abgekürzt nennt, gegen die Schriftsteller-Auswahlmannschaften anderer Länder geht es zwar auch um den Sieg, vor allem aber um einen kulturellen Austausch. Die Deutsche Autorennationalmannschaft belebt mit Hilfe des Fußballs den internationalen Kulturaustausch und hat sich von einer Hobby-Truppe zum offiziellen Botschafter des DFB entwickelt. Bis Redaktionsschluss war noch nicht ganz sicher, wen von seinen Fussball-und Autorenkollegen Albert Ostermaier mitbringen wird. Ein Überraschungsabend. Wird es Jan Böttcher, Christoph Nußbaumeder oder Moritz Rinke sein? Um nur einige Teilnehmer der Mannschaft zu nennen.
Außerdem im Literaturhaus:
Ausführliche Informationen unter www.literaturhaus-darmstadt.de 14.1. – 28.2., 1. OG Di, Mi, Fr 10 – 13 Uhr, Do 10 – 18 Uhr Ausstellung: „Der weibliche Blick – Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880 – 1930“, Eintritt frei (Kunst Archiv Darmstadt e. V.) 15.1., 19:45 Uhr Wandrers Nachtlied Kurt Drawert, Darmstadt Eintritt frei (Darmstädter Goethe-Gesellschaft e. V.) 16.1., 19 Uhr Forum Literatur und Philosophie. Wie geschieht Wiedergeburt nach buddhistischem Verständnis? Referent: Prof. Dr. Klaus Jork, Eintritt frei, Spenden willkommen (Deutsch-Indische Gesellschaft DarmstadtFrankfurt e. V.) 18.1. , 19 Uhr „Na, leben Sie erst mal n paar hundert Jahre!“ Zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt gestalten Peter Benz, Karlheinz Müller und Horst Schäfer einen Erinnerungsabend. Eintritt frei (Elisabeth-LanggässerGesellschaft e. V. und Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde e. V. )
22. 1., 19 Uhr Europäische Spuren in Indien. Bildvortrag von Klaus Wolff, Eintritt frei, Spenden willkommen (Deutsch-Indische Gesellschaft DarmstadtFrankfurt e. V.) 25.1., 19 Uhr Neujahrskonzert der Chopin-Gesellschaft mit Jonathan Plowright, Eintritt 15 € (mit Büffet) und 12 € (Chopin-Gesellschaft e. V.) 28.1., 18 Uhr, 2. OG 17. Bibliotheksgespräch in der Alexander-Haas-Bibliothek. Die Triers, eine jüdische Familie in Darmstadt. Vorbereitung: Michaela Rützel, Eintritt frei, Eingang Ost, bitte klingeln (Alexander-Haas-Bibliothek der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.) 4.2. – 20.4. Ausstellung: „Bescheidene Helden“ von Katharina Mouratidi. Porträts von Trägerinnen und Trägern des „Alternativen Nobelpreises“ Eröffnung am 4.2. um 18 Uhr, danach Besichtigungsmöglichkeit im Rahmen aller Veranstaltungen im Saal (Darmstädter Tage der Fotografie e. V.)
5.2., 19:30 Uhr Lesebühne Abschlusslesung der Darmstädter Textwerkstatt 2012/2013. Es lesen: Sandra Ade, Gesine Görge-Bartsch,Tanja Höfling, Desireé Leiprecht, Ute-Barbara Schilly, Birgit Schulz, Beatrice Strohschneider und Julia Wörle. Vorstellung der neuen Teilnehmer und der Merck-Stipendiaten Eintritt frei (Zentrum junge Literatur) 6.2., 19:30 Uhr, 1. OG „Herrenclub Moderne – Warum die Kunstgeschichte umgeschrieben werden muss“, Vortrag mit Julia Voss, Eintritt 6 €, für Mitglieder frei (Kunst Archiv Darmstadt e. V. und Luise-BüchnerGesellschaft e. V.) 10.2., 18 Uhr Akademie im Gespräch: Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit! Christian Suhr, Gründer und Leiter der BüchnerBühne spricht über seine Theaterprojekte in der BüchnerBühne und an den Kammerspielen in Darmstadt. Moderation: Karin Poetsch Eintritt frei (Akademie 55plus e. V.) 12.2., 19:45 Uhr „Wer franzet und britet“ Goethes Gedanken zu Europa. Peter Benz, Darmstadt, Eintritt frei (Darmstädter GoetheGesellschaft e. V.)
20.02., 19 Uhr Forum Literatur und Philosophie. Buddhistische Traditionen von Theravada, Mahayana und Tantrayana – Einheit in der Vielfalt. Referent: Prof. Dr. Klaus Jork Eintritt frei, Spenden willkommen (Deutsch-Indische Gesellschaft DarmstadtFrankfurt e. V.) 2.3., 11 Uhr – 15 Uhr, 1. OG Frühlingserwachen und Finissage der Ausstellung „Der weibliche Blick – Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880 – 1930“ Eintritt frei (Kunst Archiv Darmstadt e. V.) 5.3., 19:30 Uhr Lesebühne Lesungen der Preisträger des Literaturwettbewerbs zur Buchmesse im Ried. Es lesen: Arnd Bauer, Klaus Brunn, Anja Massoth, Annette Wieners und Monika Böss. Es moderieren die Juroren René Granacher und Ralf Schwob sowie die Lyrikerin Martina Weber. Eintritt frei (Zentrum junge Literatur) 6.3., 19:30 Uhr Salotto letterario in bibliotheka, Niccolò Ammaniti: „Stimme der jugendlichen Seele“, Italienisch-deutsche Lesung Eintritt frei (Società Dante-Alighieri, Comitato di Darmstadt e. V.)
12.3., 19:45 Uhr „Lyrik und Naturwissenschaften im West-östlichen Divan“, Prof. Dr. Karl Richter, Saarbrücken Eintritt frei (Darmstädter GoetheGesellschaft e. V.) 20.3., 19:30, 1. OG Alles andere als eine Durchschnittsfrau: Die Maler- und Dichterfürstin Hermione von Preuschen – Vortrag von Matthias Kniep, Eintritt 5 € für Mitglieder frei (Kunst Archiv Darmstadt e. V.) 21.3., 19:30 Uhr Serata letteraria e di musica jazz Incontro con l´autore Marco di Battista: „Lenni Tristano – C minor Complex“, Präsentation in italienischer Sprache Eintritt frei (Società Dante-Alighieri, Comitato di Darmstadt e. V. und Club Culturale Italiane ESOC) 25.3., 18 Uhr, 2. OG 18. Bibliotheksgespräch in der Alexander-HaasBibliothek, Uwe Johnson: Jahrestage – Aus dem Leben der Gesine Cresspahl Vortrag: Rainer Wieczorek Eintritt frei, Eingang Ost, bitte klingeln (Alexander-Haas-Bibliothek der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.)
2.4., 19:30 Uhr Lesebühne Lesungen mit Kirstin Breitenfellner und Ewart Reder. Vorgestellt werden zwei Romane aus der Edition Voss der Berliner Horlemann Verlages. Es moderiert Martina Weber. Eintritt frei (Zentrum junge Literatur) 9.4., 19:45 Uhr „Die Metamorphose der Pflanze“ Das Lehrgedicht in Goethes Biografie Prof. Dr. Wolfgang Schad, Witten-Herdecke Eintritt frei (Darmstädter GoetheGesellschaft e. V.) 12.4., 19 Uhr Klavierabend mit dem „Duo d´Accord“ Lucia Huang & Sebastian Euler Eintritt 12 € (Chopin-Gesellschaft e. V.) 26.4. – 27.4. 10 – 18 Uhr, EG und 1. OG 8. Darmstädter Tage der Fotografie “ReflexionÄsthetische Referenzen“ Ausstellung, Eintritt frei (Darmstädter Tage der Fotografie e. V.) 7.5., 19:30 Uhr Lesebühne Lyrik & Lyrik. Armin Steigenberger und Andreas Pargger stellen ihre aktuellen Gedichtbände vor. Eintritt frei (Zentrum junge Literatur)
10.5., 14:40 – 21:30 Uhr Tag der Weisheit 2014: Frauen als Weisheitslehrerinnen, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten (Institut für Praxis der Philosophie e. V.) 14.5., 19:45 Uhr „Willkommen und Abschied“ Ein Gedicht verändert sich. Dr. Ulrike Leuschner, Darmstadt, Eintritt frei (Darmstädter GoetheGesellschaft e. V.) 20.5., 18 Uhr, 2. OG 19. Bibliotheksgespräch in der Alexander-HaasBibliothek, Alfred Messel, Architekt des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, Vorbereitung: Dr. Elisabeth Krimmel Eintritt frei, Eingang Ost, bitte klingeln (Alexander-Haas-Bibliothek der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.)
2.6., 18 Uhr Satiriker im Hoch zeitsturm: Paul Hermann Gruner Moderation: Petra Neumann-Prystaj Eintritt frei (Akademie 55plus e. V.) 4.6., 19:30 Uhr Lesebühne Lyrik und Hörspiel mit Peter Kapp und Marie T. Martin. Es moderiert Martina Weber. Eintritt frei (Zentrum junge Literatur) 14.6., 20 Uhr Klavierabend mit Hardy Rittner Eintritt 12 € (Chopin-Gesellschaft e. V.) Jeder letzte Sonntag im Monat, 15 – 18 Uhr, 3. OG Philosophischer Salon Leitung: Dr. Ute Gahlings und Sabine Köhler Eintritt 10 €/7 €, Eingang Ost, bitte klingeln (Institut für Praxis der Philosophie e. V.)
Unsere Geschäftszeiten sind von Montag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr. Wir freuen uns immer über einen Besuch und beraten Sie gerne, wenn sie sich für kulturelle Institutionen in Darmstadt ehrenamtlich einsetzen wollen.
Darmstadt
Alle Veranstaltungen des Literaturhauses finden – sofern nicht anders vermerkt – im Vortragssaal des Darmstädter „John-F.-Kennedy-Hauses“, Kasinostraße 3, jeweils um 19 Uhr statt. Eintritt 6 € (ermäßigt 4 €), Verkauf an der Abendkasse und unter www.literaturhaus-darmstadt.de oder unter E-Mail: info@literaturhaus-darmstadt.de Das Literaturhaus ist eine Einrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Programmleitung: Adrienne Schneider Koordination: Renate Rook
Informationen zum Gesamtprogramm des Literaturhauses unter: www.literaturhaus-darmstadt.de
Wir danken unseren Partnern für die Unterstützung des Programms.
Gestaltung: DUBBEL SPÄTH
Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt Tel.: (06151) 13 33 38 und 13 33 39 info@literaturhaus-darmstadt.de