naxos.Kino Dokumentarfilm & Gespräch Programm Mai – Juni – Juli 2014
naxos.Kino bietet dem Dokumentarfilm ein Forum – auf großer Leinwand mit anschließendem Filmgespräch ! naxos.Kino zeigt jeweils am Dienstagabend einen besonderen Dokumentarfilm und lädt im Anschluss ein zum ausführlichen Filmgespräch mit den Regisseur /innen und Fachleuten zum Filmthema. Veranstaltungsort ist das Theater Willy Praml in der denkmalgeschützten Naxos-Maschinenbauhalle in Frankfurt am Main. Zu unserem Programm gehören Einzelfilme und thematische Reihen, Filme aus den Archiven und neue Produktionen. Wir zeigen Filme, die ein Anliegen haben und zur Diskussion anregen – darunter auch herausragende Fernsehproduktionen und Filme, die durch besondere cineastische Qualität bestechen. Beim anschließenden Filmgespräch können Sie gemeinsam mit den Filmemachern und Experten diskutieren. Ein Abend bei naxos.Kino ist immer auch ein Blick hinter die Kulissen und Schlagzeilen.
Gestaltung: u9.net
Veranstaltungsort: Naxoshalle (im Theater Willy Praml), Wittelsbacher Allee 29, 60316 Frankfurt Anfahrt Naxoshalle: Tram 14 (Hst.Waldschmidtstraße), U6 + U7 (Hst. Zoo), U4 (Hst. Merianplatz), Zugang nur über Waldschmidtstraße gegenüber Parkhaus Mousonturm Filmbeginn: 19.30 Uhr Diskussion: ab 21.00 Uhr Eintritt: 7 €, ermäßigt 4 €, 6er-Karte 29 € Kontakt /Kartenreservierung: dokukino@bbfilm.net, Tel 069/70794910 (Wolf Lindner) Aktuelles Programm /Weitere Infos: www.naxos-kino.org
Di. 06.05. Berg Fidel Filmreihe: „Schule und Bildung“ von Hella Wenders, D 2011, 87 Min., Filmbeginn: 19:30 Uhr
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27.03.2007
ELTERN
FÜR SCHULE E.V.
14:33 Uh
Gefördert durch:
Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? An der inklusiven Grundschule „Berg Fidel“ gehören alle dazu: Ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. Im Film kommen die Kinder zu Wort. Vier kleine Protagonisten erzählen mit Witz und Charme aus ihrem Schulalltag und sagen in ihrer unvergleichlichen Weise mehr als so mancher Erwachsene. „‚Berg Fidel – eine Schule für alle‘ ist ein ruhiger Film, in dem sich die Dinge selbst erklären. Irgendwie ist er sicher ein Plädoyer für die Gesamtschule, aber ein leises, das alle fünf Sinne beisammen hat und ein Weltbild im Herzen, in dem der Zusammenhalt im Mittelpunkt steht; in Berg Fidel, so der Eindruck, ist jedes dieser Kinder die vollkommenste Version seiner selbst.“ (Süddeutsche Zeitung) An dem Filmgespräch werden teilnehmen die ehemalige hessische Kultusministerin Nicola Beer, die Schulleiterin der Römerstadtschule Heike Schley und die Sprecherin vom Netzwerk Inklusion Frankfurt am Main Alexandra Cremer.
Di. 13.05. Buscando la Plata Filmreihe: „überLeben“ von Sarah Moll, D/Chile 2013, 55 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr „Wenn Du in Deutschland arbeitslos wirst, verfällst du in Depressionen. In Chile springst Du in einen öffentlichen Bus und erzählst den Passagieren solange Witze, bis Du genug Geld für dein Abendessen beisammen hast…“ Der Dokumentarfilm handelt von Menschen in Santiago de Chile, die nichts besitzen außer ihrem Einfallsreichtum, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Arbeitslose, Alleinerziehende und Rentner, die Volkslieder, Satire, oder Eis am Stiel im öffentlichen Bus feilbieten wie Schauspieler auf einer Bühne. Sie gelten als Bodensatz der Gesellschaft, ständig in Bewegung und auf der Hut vor der Polizei. „Buscando la plata“ ist eine temporeiche Reise durch Santiago de Chile und eine Hommage an Menschen, die sich mit Einfallsreichtum und Humor über Wasser halten. Zum Filmgespräch erwarten wir die Regisseurin Sarah Moll aus Chile.
Di. 20.05. Wunder gibt es nicht – Die Verschwundenen von Mercedes Benz Filmreihe: „überLeben“ von Gaby Weber, D/Argent. 2003, 90 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr „Es geschah während der Militärdiktatur in Argentinien. Gewerkschafter von Mercedes Benz Argentina wurden nachts aus ihren Wohnungen entführt, in Folterzentren verschleppt und ermordet. Es berichten die Opfer und die Manager, darunter der Folterer und Kindesräuber Rubén Lavallén, damals Sicherheitschef bei Mercedes. Die Firma hat medizinische Geräte für Frühgeburten an das Militärhospital Campo de Mayo geliefert. Dort mussten schwangere Gefangene ihre Kinder zur Welt bringen, bevor sie ermordet wurden. Ob ein Zusammenhang mit den Morden an den Betriebsräten bestand? „Wunder gibt es nicht, Euer Ehren“, so seine Antwort. Der Film berichtet auch über die Bemühungen, die Täter vor Gericht zu bringen. Zum Filmgespräch haben wir die Regisseurin Gaby Weber aus Argentinien und einen Vertreter der IG Metall eingeladen.
Di. 27.05. Nippon Connection Filmfestivalfilm: The Horses of Fukushima Dokumentarfilm von Yoju MATSUBAYASHI, Japan 2013, 74 Min., O.m.engl.U, Filmbeginn: 20.00 Uhr In Minami-soma, das im 20-km Radius des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi liegt, werden alljährlich Pferde für den Beitrag gefeiert, den sie für die Landwirtschaft geleistet haben. Nach der Katastrophe von 2011 war ihr Schicksal zunächst ungewiss, da sie zwar als Kulturgut von Bedeutung waren, aber durch ihre Verstrahlung für das Festival eine mögliche Gefahr darstellten und auch für die Fleischindustrie wertlos wurden. Yoju MATSUBAYASHI wirft einen ironischen Blick auf das Schicksal der Pferde, die nun Dank der Katastrophe überleben dürfen. Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs
Für Wiederholungstäter: Die 6er-Karte kostet 29 Euro!
Mai bis Anfang Juli im Überblick
Di. 06.05. Berg Fidel Hella Wenders, 19:30 Uhr
Di. 13.05. Buscando la Plata Sarah Moll, 19.30 Uhr
Di. 20.05. Wunder gibt es nicht –
Die Verschwundenen von Mercedes Benz Gaby Weber, 19.30 Uhr
Di. 27.05.
Nippon Connection Filmfestivalfilm:
The Horses of Fukushima Yoju MATSUBAYASHI, 20.00 Uhr
Di. 03.06. Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht Christoph Mayr, 19.30 Uhr
Di. 10.06. Die Berger Straße und Gallus bleibt Gallus Peter de Leuw und Jana Schlegel, Jörg Hein und Sabine Hoffmann, 19.30 Uhr
Di. 17.06. In Würde sterben Dominique Gros, 19.30 Uhr
Di. 24.06. Searching for Sugar Man Malik Bendjelloul, 19.30 Uhr
Di. 01.07. Djenné – Stadt am Ufer der Wüste und Yazd – Wüstenoase im Iran Thomas Wartmann, 19.30 Uhr
Di. 03.06. Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht Filmreihe: „Sexualität“ Christoph Mayr, A 2011, 104 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr In „Between the Lines” wird die Fotografin Anita Khemka bei Ihrer Intention begleitet, dem Leben der Hijras, der Eunuchen Indiens, näher zu kommen, das sie mit Sympathie und durch Offenheit auch schafft . Die Hijras leben als Außenseiter am Rande der Gesellschaft ein Dasein voller Widersprüche: Sie sind unfruchtbar, trotzdem haben sie in den Augen vieler Inder die Gabe, Fruchtbarkeit zu spenden. Und obwohl sie kastriert sind, ist die Erotik in ihren Leben allgegenwärtig. Drei dieser besonderen Menschen begleitet „Between the Lines“. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit der Redaktion „Länder-MenschenAbenteuer“ des SWR. Zum Filmgespräch kommen der Regisseur Thomas Wartmann und der Sexualwissenschaftler und Autor Dr. Martin Dannecker (er lehrte als außerordentlicher Professor am Institut für Sexualwissenschaft der Johann Wolfgang Goether-Universität).
Di. 10.06. Die Berger Straße und Gallus bleibt Gallus Filmreihe: „Frankfurt im Film“ von Peter de Leuw, D 2005, 60 Min. und Jana Schlegel, Jörg Hein und Sabine Hoffmann, D 2013, 30 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Die Berger Straße hat eine optimale städtische Infrastruktur. Sie ist eine Wohnstraße mit ungezählten Geschäften vom türkischen Kitschladen bis zur anspruchsvollen Buchhandlung, vom griechischen Schuhmacher über Kneipen, Warenhäuser, das Café Wacker und den Weinkeller Dünker bis zur Äppelwoiwirtschaft „Sonne“ an der hessischen Apfelweinstraße. Die Entdeckungsreise führt weiter zum Merianbad, zur Kirche St. Josef, zum Berger Kino (ehemals der „Schützenhof) bis zum „letzten Bauer von Bornheim“. Die „Bernemer Zeil“ ist mit drei Kilometern Länge die zentrale Achse durch den Frankfurter Stadtteil Bornheim und das Nordend. „Gallus bleibt Gallus“ von Jana Schlegel, Jörg Hein und Sabine Hoffmann, eine spannende Kamerafahrt mit Interviews durch das Gallusviertel, deren Bewohner die Gentrifizierung fürchten. Im Anschluss das Filmgespräch mit dem Regisseur Peter de Leuw und der Filmemacherin und Geschäftsführerin des Gallus-Zentrums Sabine Hoffmann.
Di. 17.06. In Würde sterben Filmreihe: „Suizid im Alter“ in Kooperation mit dem Jugend- und Sozialamt Frankfurt von Dominique Gros, F 2013, 89 Minuten, Filmbeginn: 19.30 Uhr Hat der Mensch das Recht, über den Zeitpunkt seines Todes zu bestimmen und wenn ja, was ist dann die angemessene Rechtsform für diese Entscheidung? In Europa gibt es derzeit keine einheitliche Antwort auf diese Frage. Der Film von Dominique Gros, einer examinierten Krankenschwester, untersucht die medizinischen, rechtlichen und nicht zuletzt ethisch-philosophischen Aspekte der Frage, was es bedeuten könnte, „in Würde“ zu sterben. In Kooperation mit: Älterwerden in Frankfurt Aktionswochen vom 16. bis 29. Juni 2014
Körper, Geist & Seele
Zum Filmgespräch kommen: Dr. Christiane Gog, Palliativstation Uniklinik Frankfurt am Main, Helga Liedke, Mitglied des Vereins Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und Pfarrer Werner Schneider-Quindeau, langjähriger Vorsitzender der ev. Filmjury.
Di. 24.06. Searching for Sugar Man Filmreihe: „Musik im Dokumentarfilm“ von Malik Bendjelloul, Schweden/GB 2012, 86 Min., O.m.dt.U, Filmbeginn: 19.30 Uhr 1968 war man überzeugt, Rodriguez sei bedeutender als Bob Dylan und die Rolling Stones, doch seine Alben floppten, sein Vertrag wurde gekündigt. So entrümpelte Rodriguez weiter Wohnungen und arbeitete auf dem Bau. Aber: seine Lieder gelangten auch nach Südafrika und wurden dort zum Soundtrack des Lebens der Generation in der Apartheid-Diktatur. Der Dokumentarfilm zeigt spannend die Suche zweier Südafrikaner, die Rodriguez Ende der 90er-Jahre schließlich fanden und dort großartige Konzerte organisierten. Oscar 2013: Bester Dokumentarfilm Filmgespräch mit: Klaus Walter, Moderator und DJ bei ByteFM und HR, und Wolfgang Voss
Di. 01.07. Djenné – Stadt am Ufer der Wüste und Yazd – Wüstenoase im Iran Filmreihe: „Architektur im Film“ von Thomas Wartmann, D 2003, 2 x 45 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Djenné ist die älteste Stadt Westafrikas. Sie liegt im Nigerdelta am Fluss Bani in Mali. Früher wurde dort Handel mit Europa und Asien getrieben. Heute leben die Bewohner der Lehmstadt als Fischer, Hirten und Bauern. Die Grand Mosqueé in Djenné ist das größte Lehmgebäude der Welt. Yazd ist aufgrund seiner Lage zwischen zwei Wüsten einem besonders harten Klima ausgesetzt: die extrem heißen Sommer und kalten Winter der iranischen Hochebene erfordern eine Architektur, die diesen Bedingungen gerecht wird. Der Film begleitet den Architektur-Professor Dr. Owlia und seine Schador verhüllten, bildhübschen Studentinnen bei Rundgängen durch die Altstadt. Unter anderem studieren sie die Windtürme, Badgire genannt, Jahrtausende alte, natürliche Klimaanlagen auf den Dächern der Stadt, die jeden noch so geringen Luftzug mit Hilfe eines raffinierten Belüftungssystems in den Häusern verteilen. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.
Nächster Film nach der Sommerpause am 29. Juli.
www.naxos-kino.org