Hanauer Landstr. 186 (Hof), 60314 Frankfurt, www.romanfabrik.de
Programm Januar 2014
TON Heinz Sauer & Michael Wollny Eingebung Unser traditionelles Neujahrskonzert mit Heinz Sauer und Michael Wollny anzukündigen, braucht es nicht viele Worte. Wir wissen um ihre Leistungen und Wirkungen in der nicht armen Jazzgeschichte in Deutschland, wir wissen auch, daß sie in anderen Formationen ganz anders spielen. In ihrem Zusammenspiel als Duo setzen sie ganz besondere Töne und Tonfolgen in die Welt, die ihre Einzigartigkeit aus der Freiheit schöpfen, die ihrerseits im großen gegenseitigen Vertrauen begründet ist. Ihr Spiel ist ein Hymnus auf den Reichtum der Musik, der stetig neu geschöpft wird, und auf die Schönheit der Improvisation, in der stets das Unerwartete passiert. In freundlicher Zusammenarbeit mit der Jazzinitiative Frankfurt. Samstag, 4. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 20 €, ermäßigt 15 €
TEXT Jan Costin Wagner Tage des letzten Schnees Romanpremiere Soeben ist Jan Costins Wagner jüngster Roman erschienen, in dem wieder sein finnischer Kommissar Kimmo Joentaa mit Mordfällen konfrontiert wird. Und wieder ist die Suche nach einem oder mehreren Mördern nicht die Hauptgeschichte, die Jan Costin Wagner, in der Nähe von Frankfurt wohnend, zu erzählen hat. Den Vater eines bei einem Unfall tödlich verunglückten Mädchens begleitet Joentaa in seiner Trauer. Die Ermittlung in einem Doppelmord führt Joentaa in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die ursprünglich nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat. Gegen Ende der Ermittlungen stellt er fest, daß ihm noch eine ganz andere Suche bevorsteht. Tage des letzen Schnees erschien bei Galiani. Dienstag, 14. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 6 €, ermäßigt 3 €
Hanauer Landstr. 186 (Hof), 60314 Frankfurt, www.romanfabrik.de
THEMA
Svenja Flaßpöhler Das zerstreute Selbst Beschleunigung, Leistungsdruck, Multitasking, mediale Verfügbarkeit und Ablenkung führen zu Überforderung und Aufmerksamkeitsdefiziten. Und wie steht es um die Zerstreuung im Hinblick auf unser Gedächtnis, wenn die neuen Medien uns, als Techniken der Datenspeicherung, das Erinnern abnehmen? Doch die Zerstreuung hat auch eine positive Seite. Als Form genußvoller Ablenkung bezeichnet sie den erholsamen, ja kreativen Müßiggang. Flanierend verliert der Mensch sich selbst in den Gäßchen des Denkens und kommt gerade so zur Erkenntnis. Liegt gerade in der Zerstreuung der Weg zur Wahrheit? Svenja Flaßpöhler ist promovierte Philosophin und seit 2011 stellvertretende Chefredakteurin des ‚Philosophie Magazins“. Zuletzt erschien von ihr 2013 das Buch Mein Tod gehört mir. Über selbstbestimmtes Sterben (Pantheon). Kurzvortrag mit anschließendem Gespräch mit Ruthard Stäblein, Michael Hohmann und dem Publikum. Mittwoch, 15. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt frei
TEXT Paulus Böhmer Zum Wasser will / Alles / Wasser will weg Der Frankfurter Dichter Paulus Böhmer stellt, gemeinsam mit seiner zweiten dichterischen Stimme, dem Schauspieler Peter Heusch, ein neues Langgedicht vor. Ende des Jahres erst wird es auf zweihundert Seiten erscheinen und hat doch schon einen Preis errungen, den Robert Gernhardt Preis 2013, der verliehen wird für literarische Projekte. Der Laudator Christoph Schröder über Paulus Böhmers Wortkunst: „Paulus Böhmers Verse sind wunderschön. Sie sind überwältigend schön; sie wollen uns überwältigen und sollen und dürfen das auch. Nichts an Böhmer raunt; wir kennen das, wovon er spricht, aber nicht, wie er davon spricht. Unablässig rotieren die Begriffe und Metaphern, verschieben sich die Bedeutungsebenen in ihrem jeweiligen Konkretionsgehalt.“ Im Jahr 2010 erhielt Paulus Böhmer den Hölty-Preis für sein Lebenswerk, im Jahr 2013 wurde ihm die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt verliehen. Dienstag, 21. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 6 €, ermäßigt 3 €
Hanauer Landstr. 186 (Hof), 60314 Frankfurt, www.romanfabrik.de
TON Raffaele und das Trio Korrupti Pate, Pasta, Tarantella Romanfabrikbesucher werden Raffaele und seine Lieder aus früheren Zeiten kennen. Nun hat der italo-schweizerische Musiker und Sänger mit Pate, Pasta, Tarantella ein neues Programm zusammengestellt, in dem er unter anderem auf die Heimat seiner sizilianischen Familie, das berühmt-berüchtigte Dorf Corleone, anspielt. Mit witzigen Anekdoten und erzählerischem Talent stellt er sein Programm vor, das nicht nur aus bekannten italienischen, sizilianischen, calabresischen und eigenen Liedern rund um das Thema ‚la famiglia’ besteht. Es sind auch seine kleinen amüsanten Geschichten über das Familienleben in Corleone, seine Erlebnisse als Sizilianer in der schönen Schweiz oder im großen Deutschland, die das Programm zu einem herzhaften Erlebnis werden lassen. An seiner Seite steht eine Banda hervorragender Musiker: Jan Baruschke war ehemals Erster Geiger im André Rieu Orchester, Hans Georg Spiegel ist Akkordeonist und Professor an der Musikhochschule Hamburg, Frank Naruga spielt die Gitarre. Mittwoch, 22. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 15 €, ermäßigt 12 €
TON Bob Degen 70 Jahre Bob Der amerikanische Pianist und Komponist kam 1965 nach Europa, lebt, mit einer Unterbrechung, seit 1972 in Frankfurt und ist von hier strahlenförmig vernetzt mit der lokalen und internationalen Szene wie kaum ein anderer. Er ist bekannt für die feine, aristokratische Art seines Spiels zwischen Tradition und Experiment. Sein kluges, stets spannendes Verhältnis, Zuhörer und Impulsgeber zugleich zu sein, haben ihn zu einem hoch geschätzten Partner gemacht. Davon wissen das Jazzensemble des Hessischen Rundfunks, Weltstars aus Japan, immer wieder Heinz Sauer und der Trompeter Valentin Garvie, der bis vor kurzem noch beruflich in der Modernen Musik, im Ensemble Modern, zu Hause war, ein Lied zu singen. Von seinen vielen Partnern hat er eine ganze Menge eingeladen. Die Konzert-Party wird informell sein und voller unvorhersehbarer Begegnungen, obwohl natürlich manches auch geplant ist. In freundlicher Zusammenarbeit mit der Jazzinitiative Frankfurt. Samstag, 25. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 20 €, ermäßigt 15 €
Hanauer Landstr. 186 (Hof), 60314 Frankfurt, www.romanfabrik.de
TEXT Oulipo-Schreibwerkstatt Mit Heiner Boehncke Zum dritten Mal jährt sich die Gründung der Frankfurter Oulipo-Schreibwerkstatt, die am 18. Januar 2011 unter der Patenschaft des Oulipo-Meisters Jacques Roubaud in der Romanfabrik gegründet wurde. Seitdem treffen sich fünf Mal pro Jahr Interessierte wiederholt oder neu, denn die Werkstatt ist offen für jeden Neuen, da an jedem Abend neue Aufgaben für das Spiel nach den Regeln von OULIPO („Ouvroir de Littérature Potentielle“ – Werkstatt für potentielle Literatur) gestellt werden. Das Grundprinzip ist so einfach wie vielfältig: Beim Schreiben von Gedichten, Erzählungen oder Romanen ist eine zuvor festgelegte Regel zu beachten. Was herauskommt, ist in der Regel (!) lesbare, unterhaltsame, gute Literatur. Die Leitung der Frankfurter Werkstatt hat der Oulipo-Fachmann und bewährte Schreibwerkstättenleiter Heiner Boehncke. Dienstag, 28. Januar 2014 / 19.00 Uhr Unkostenbeitrag 5 €
TEXT Pete Smith Endspiel Der Held des Romans, Lionel Kaufmann, quält sich mit seiner Dissertation, er weiß auch, daß seine Berufsaussichten als Historiker düster sind. Außerdem wachsen seine Zweifel an der Zukunftsfähigkeit seiner Beziehung zu Uli. Da vermittelt ihm ein Freund einen Job: In der Villa Lichtblick, einer Seniorenresidenz am Frankfurter Dornbusch, soll Lionel alten Menschen die Welt des Internets erschließen. Eine seiner Schülerinnen ist die 79-jährige Elena Morgenstern, eine ebenso kluge wie beharrliche alte Dame. Eines Tages drückt sie ihm einen Koffer in die Hand, in dem sich nichts weniger befindet als ihr Leben. Lionel soll festhalten, was nach ihrem Tod dem Vergessen anheimfiele, vor allem aber das Andenken Seraphins bewahren, der Liebe ihres Lebens. Für seinen noch unvollendeten Roman Endspiel erhielt der in Frankfurt lebende Autor und Journalist Pete Smith 2012 den Robert Gernhardt Preis. Mittwoch, 29. Januar 2014 / 20.00 Uhr Eintritt 6 €, ermäßigt 3 €