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Theater Schule

fabelhaftes

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< mitten im Unterricht

WuWei RekorT Loew – Stück: „Ich finde es gut, dass im Theater alle umsonst arbeiten. Da ist man doch gerne dabei.“

Theater-Gastspiel | Theater-Pädagogik | Theater-Labor | Programm 2012_2013


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Die Schulen

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Theater und Schule. Kultur und Bildung, Kreativität und Wissen, Kunst und Leben – ganz im Sinne des Fluxus-Gedankens. Offenheit und die Suche nach Verbindungen zwischen Theater, Tanz, Bildender Kunst, Aktion und Diskurs gestalten FLUX ebenso wie die Verbindung von Theaterrezeption und künstlerischer Praxis.

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FLUX Der Beirat, Der Verein, Die Projektleitung

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FLUX Die PHilosophie

Der Name FLUX ist Programm eg e

Inhalt

Theater treffen auf Schulen in hessischen Regionen, weit entfernt von städtischen Kulturangeboten. Schulen realisieren künstlerische Projekte im Dialog mit den Theatern. Künstler, Lehrer und Wissenschaftler reflektieren Kulturelle Bildung.

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Das Netzwerk flux organisiert den Austausch zwischen den kuratierten Theatern und den ausgewählten Schulen, vermittelt Gastspiele mit künstlerischer Begleitung, konzipiert Theater-und-Schule-Projekte und ist für alle Schulen im ländlichen Raum ein wichtiger Ansprechpartner. Gefördert wird FLUX vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, unterstützt vom Hessischen Kultusministerium.

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In Partnerschulen entstehen Projekte, in deren Mittelpunkt die Kunstvermittlung als künstlerische Praxis steht. Eine Suchbewegung von Schülern und Künstlern entlang einer gemeinsam gefundenen Fragestellung steht im Zentrum der flux-Tusch-Projekte. Die Begriffe Prozess, Material, Recherche und Partizipation sind hierbei tragend. Im Rahmen der Winterakademie am Theater an der Parkaue wird diese Arbeitsweise seit mehreren Jahren erprobt. Karola Marsch, dort leitende Dramaturgin, entwickelte mit den flux-Theatern im Rahmen eines kontinuierlichen Mentorings Ansätze zur künstlerischen Laborarbeit in Schulen. Prof. Dr. Dorothea Hilliger, die an der HBK Braunschweig Theaterlehrer ausbildet, diskutierte und erkundete performative Arbeitsweisen im Grenzbereich zur Bildenden Kunst, die den Schul- und den öffentlichen Raum einbeziehen. Ilona Sauer begleitet die künstlerischen Labore in den Schulen kontinuierlich und berät Theater und Schulen.

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Die Schulen

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Georg-Büchner-Gymnasium (Bad Vilbel)

Grundschule Haimbach (Haimbach)

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Fritz-Hufschmidt-Schule (Zierenberg)

Grundschule Biebertal (Biebergemünd-Bieber)

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Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule (Wiesbaden)

Grundschule Harheim (Frankfurt am Main) Grundschule Lindheim (Altenstadt-Lindheim) Grundschule Werdorf (ASSlar-Werdorf)

Anna Freud Schule (Lich)

Hähnleiner Schule (Alsbach-Hähnlein)

Aue-Schule (Dietzenbach)

Hans-Elm-Schule (Sinntal)

Berufliche Schulen Biedenkopf (Biedenkopf)

Henry-Harnischfeger-Schule (Bad Soden-Salmünster)

Berufliche Schulen GroSS-Gerau (GroSS-Gerau)

Hugo-Buderus Schule (Hirzenhain)

Berufliche Schulen Untertaunus (Taunusstein)

IGS Kelsterbach (Kelsterbach)

Brüder-Grimm-Schule (Bebra)

Karl-Krolopper-Schule (Kelsterbach)

Christine-Brückner-Schule (Bad Emstal)

Ketteler-La Roche-Schule (Oberursel)

Erich Kästner-Schule (Oberursel)

Konrad-Zuse-Schule (Hünfeld) Luise-Büchner-Schule (GroSS-Gerau) Radko-Stöckl-Schule (Melsungen) Schillerschule Pfungstadt (Pfungstadt) Schloss-Schule (Braunfels) Schule am Eschilishov (Limburg-Eschhofen) Schule am Weinberg (Langenselbold) Schwingbachschule (Hüttenberg) Waldschule Obertshausen (Obertshausen) Werner-Heisenberg-Schule (Rüsselsheim) Westerwaldschule Waldernbach (Waldernbach) Windhofschule (Weilburg)

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Die Theater Theater im Klassenzimmer

Schauspiel für Aula/Turnhalle/ Mehrzweckräume

für die Grundschule und Sekundarstufe I

für die Grundschule

Theaterhaus Ensemble Frankfurt – „Wilde Schwäne“ | 11

Theater die stromer/ Theater Gruene Sosse – „Himmel und Meer“ | 18

Staatstheater Kassel – „Ich bin ein guter Vater“ | 12

Theater Gruene Sosse – „Nebensache“ | 19

für die Sekundarstufe I und II

für die Grundschule und Sekundarstufe I

Hessisches Landestheater Marburg – „Hier geblieben“ | 13

Theater La Senty Menti – „Der unheimliche Besuch“ | 20

Junges Staatstheater Wiesbaden – „Scherbenpark“ | 14

Theater Lakritz – „Die Wanze“ | 21

Performances/Installationen/ Tanztheater für die Grundschule Theater Célestine Hennermann – „elephant walk“– Tanztheater | 15 für die Sekundarstufe I und II Profi Kollektion – „Research Notte – Konstruktionen um eine Fotografie“ | 16 Theater 3 hasen oben – „Schöne neue Welt?“– Inszenierte Lesung – Installation | 17

Theater Willy Praml – „Die groSSe Erzählung“ | 21 für die Sekundarstufe I und II mu_te – „GPS – Eine Standortbestimmung mit Hermann Hesses Glasperlenspiel.“ | 22 Theater Peripherie – „Frühlings Erwachen“ | 23 Theater Transit/Theater Lakritz – „18/66! Who the fuck are Harold & Maude?“ | 24 Theaterlabor Darmstadt – „Hello – Goodbye“ | 25 WuWei RekorT Loew – „Ich finde es gut, dass im Theater alle umsonst arbeiten. Da ist man doch gerne dabei.“ | 26

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Inszenierte Werkstätten & Interaktives Theater für die Grundschule und Sekundarstufe i möööp_theater_ produktionen/The@rt – „Die Reise zu Kata Teochi“ | 27 Hirsch & Co. – „Abenteuer Vielstimmig“ – Ein MusikTheater-Pädagogisches Projekt | 28

Special für die Sekundarstufe i The English Theatre – „Around the World in 80 Days“ | 29

Folgende Angebote aus dem Programm 2011/2012 können auf Anfrage noch gebucht werden Spielraum-Theater Kassel – „Der Märchenkoffer“ für Schüler der 1.-5. Klasse (von 5-10 Jahren) Zuschauerbegrenzung: Variante 1 im Zelt: 50/ Variante 2 ohne Zelt: 80 Theater Gruene Sosse – „Wo die wilden Kerle wohnen“– Inszenierte Werkstatt für Schüler der 1.-3. Klasse (von 5-9 Jahren) Zuschauerbegrenzung: eine Klasse Theateratelier BleichstraSSe 14H – „Ich und du“ für Schüler der 1.-5. Klasse (von 5-10 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 120 10

Theater im Klassenzimmer für die Grundschule und Sekundarstufe I

Theaterhaus Ensemble Frankfurt – „Wilde Schwäne“ Inszenierung: Silvia Andringa | Spiel: Uta Nawrath für Schüler der 4.-6. Klasse (ab 9 Jahren) Zuschauerbegrenzung: Schulklasse Das Theaterhaus wurde 1991 gegründet. Seit 2000 hat das Haus ein eigenes Ensemble. Das Theater wurde mit dem Kinder- und Jugendtheaterpreis der Stadt Frankfurt „Karfunkel“ ausgezeichnet und gastiert auf zahlreichen Festivals im Inund Ausland. Nach der Märchenvorlage von Hans Christian Andersen wurden die „Wilden Schwäne“ neu interpretiert. Die Stewardess Lies erzählt und spielt alle Figuren des Märchens. 11 Brüder und eine Schwester leben mit ihrem Vater in einem Schloss. Als eine neue Frau und Königin in ihr Leben tritt, verändert sich alles. Die Stiefmutter verwandelt die 11 Prinzen in Schwäne, verjagt sie und treibt auch Elisa, die Prinzessin, aus dem Schloss. Auf der Suche nach ihren Brüdern trifft Elisa eine weise Frau, die ihr verrät, wie die Prinzen vom Zauber erlöst werden können: Gelingt es dem Mädchen, aus selbst gepflückten Brennnesseln 11 Hemden zu stricken und dabei kein Wort über ihre Lippen kommen zu lassen, sind ihre Brüder erlöst. Das Stück ist nicht nur räumlich nah an den jungen Zuschauern: Immer wieder werden sie in den Handlungsablauf hinein geholt und werden so im Laufe der Erzählung zu Elisas Komplizen. Künstlerische Vermittlung Spielerisch werden die Themen des Stückes aufgegriffen: Wie ist es, wenn man nicht sprechen darf und doch so viel zu sagen hat? Welche anderen Möglichkeiten gibt es, sich auszudrücken? Die Schüler haben die Möglichkeit, die verschiedenen Rollen auszuprobieren und so das Theatererlebnis zu vertiefen.

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Theater im Klassenzimmer für die Grundschule und Sekundarstufe I

Theater im Klassenzimmer für die Sekundarstufe I und ii

Staatstheater Kassel – „Ich bin ein guter Vater“

Hessisches Landestheater Marburg – „Hier geblieben“

von Jörg Menke Peitzmeyer Inszenierung: Dieter Klinge | Spiel: Bernd Hölscher für Schüler der 6.-8. Klasse (11-14 Jahre) Zuschauerbegrenzung: Schulklasse

von Reyna Bruns, Magdalena Grazewicz und Dirk Laucke Inszenierung: Marcel Franken Spiel: Gergana Muskalla, Charles Toulouse, Oda Zuschneid für Schüler ab der 7. Klasse (ab 14 Jahren) Zuschauerbegrenzung: Schulklasse

Das Kinder- und Jugendtheater ist mit eigenständigem Spielbetrieb der Schauspielsparte des Staatstheaters Kassel angegliedert. Umfangreiche theaterpädagogische Angebote und Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien ergänzen das Programm. Die Rolle der Väter thematisiert diese Inszenierung. Ein Vater kommt in ein Klassenzimmer, um seinem Sohn Alexander die vergessene Sporttasche zu bringen. Doch der Junge ist nicht zu finden. Versteckt er sich? Decken ihn seine Mitschüler? Der Mann bietet den Schülern Geld an, er brüllt herum, er blufft, er versucht es auf die Mitleidstour. Doch Alexander bleibt verschwunden. Vielleicht ist der Vater selbst daran schuld? Weil er zu wenig Zeit für seinen Sohn hat, weil sein neuer Job ihn zu einem Wochenendvater macht, weil… Auf der Suche nach Antworten offenbart sich der Vater mehr und mehr als ein überfordertes, von schlechtem Gewissen gezeichnetes Nervenbündel. Die Produktion kommt ohne besondere technische Voraussetzungen aus und kann somit in jedem Klassenzimmer gezeigt und dort zu einem Erlebnis für die Schüler werden.

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Künstlerische Vermittlung Wie viel Zeit verbringen Väter mit ihren Kindern? In Verbindung mit der Vorstellung des Klassenzimmerstücks untersucht das Staatstheater Kassel das Verhältnis zwischen Kindern im Alter von 11 bis 14 Jahren und deren Eltern.

Das HLT hat im Raum mehr als 35 Schulkooperationen, basierend auf der hessischen Rahmenvereinbarung Theater und Schule. Alljährlich im März findet das Festival KUSS – kuck! schau! spiel! im Theater am Schwanhof statt. Nicht wegschauen, sondern gemeinsam für eine Sache einstehen: Das vermittelt eindringlich das Stück „Hier geblieben“, das den authentischen Fall der Familie Ristic nachzeichnet. Der Fall steht exemplarisch für die Situation von mehr als 200 000 sogenannten geduldeten Flüchtlingen in Deutschland und bildet dabei zugleich eine Ausnahme in seinem ‚guten‘ Ende. Denn Tanja lebt in Berlin. Ihre Familie hat in Deutschland Zuflucht gefunden. Hier geht sie zur Schule und verbringt die Nachmittage mit ihren Freunden. Eines Tages steht jedoch die Ausländerbehörde im Klassenzimmer. Tanja wird in Abschiebehaft gebracht. Die Familie soll zurück in ihr Geburtsland Bosnien ausreisen. Aber die Schulfreunde von Tanja wollen nicht untätig bleiben. Künstlerische Vermittlung Für die Dauer einer Schulstunde wird der Klassenraum zur Bühne und in den anschließenden 45 Minuten gibt es ein Gespräch über das Gesehene mit allen Beteiligten. Auf Wunsch wird das Stück nicht nur dramaturgisch, sondern auch theaterpädagogisch begleitet. 13


Theater im Klassenzimmer für die Sekundarstufe I und ii

Performances/Installationen/Tanztheater für die Grundschule

Junges Staatstheater Wiesbaden – „Scherbenpark“

Theater Célestine Hennermann – „elephant walk“– Tanztheater

nach Alina Bronsky Inszenierung: Adewale Teodros Adebisi, Spiel: Carolin Freund für Schüler ab 6. Klasse (ab 13 Jahren) Zuschauerbegrenzung: Schulklasse

Idee/Konzept/Choreographie: Célestine Hennermann, Tanz: Katharina Wiedenhofer, Albi Gika für die Vorklasse und Schüler der 1.-2. Klasse Zuschauerbegrenzung: 60

Die 17-jährige Sascha wohnt in einer Hochhaussiedlung am Rande Frankfurts. Scherbenpark heißt diese Siedlung, die von den meisten einfach nur ‚Russenghetto‘ genannt wird. Hier wohnen hauptsächlich russische Spätaussiedler, die häufig im Mikrokosmos ihrer Hochhäuser ein perspektivloses Leben am Rande der Gesellschaft fristen. Den meisten fehlen die Sprachkenntnisse, um in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Doch Sascha ist anders. Sie spricht fließend Deutsch, obwohl sie erst mit 12 Jahren aus Moskau nach Frankfurt gezogen ist, und sie ist klüger als die anderen. Und Sascha hat einen Traum: Sie möchte ein Buch über ihre Mutter schreiben und sie möchte einen gewissen Vadim töten. Nach und nach erfährt der Zuschauer, was mit der Mutter geschehen ist und wer dieser verhasste Vadim ist. Mit „Scherbenpark“ gelingt der jungen Autorin Alina Bronsky eine ausgezeichnete Milieustudie der Parallelgesellschaften. Theaterpädagogische Begleitung Wie alle flux-Gastspiele wird auch diese Inszenierung theaterpädagogisch begleitet.

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Célestine Hennermann ist freischaffende Dramaturgin und Choreografin und realisierte neben den Kinderstücken unter anderem Produktionen mit der Hip-Hop Gruppe Emotion und inszenierte mit dem Kollektiv 2+ Tanzstücke. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet der Tanz für die Allerkleinsten. Sie macht die Welt des Tanzes erlebbar und knüpft dabei an der Erfahrungswelt der Kinder an. In ihrer aktuellen Arbeit „elephant walk“ setzt sich Célestine Hennermann mit den Bewegungen von Tieren auseinander. Zwei verliebte Pinguine, verspielte Robben, eine träge Kamelkarawane, ein Eier legendes Huhn, Hund und Katze, Elefanten. Dutzende von bunten Eimern unterschiedlichster Formen und Größen bieten ihnen hunderterlei Möglichkeiten, die Bühne zu verwandeln. Unterstützt durch die eigens für „elephant walk“ geschaffene Soundcollage des Komponisten Gregor Praml werden sie zur Eislandschaft, zum Bauernhof, bilden Hufe, Pfoten, Wasser oder Wolken... Tanzpädagogische Begleitung Nach jeder Aufführung dürfen die Kinder selbst auf die Bühne, können das Gesehene physisch nachahmen, wiederholen und sich zu eigen machen. Bei den Grundschülern stehen die Bewegungen der Tierfiguren und das eigene Bewegungsrepertoire im Zentrum der Nachbereitung. 15


Performances/Installationen/Tanztheater für die Sekundarstufe I und ii

Performances/Installationen/Tanztheater für die Sekundarstufe I und ii

Profi Kollektion – „Research Notte – Konstruktionen um eine Fotografie“

Theater 3 hasen oben – „Schöne neue Welt?“– Inszenierte Lesung – Installation

Akteurinnen: Vivien van Deventer & Katja Kämmerer für Schüler ab der 8. Klasse (ab 14 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 70

Lesung/Spiel: Silvia Pahl, Klaus Wilmanns für Schüler ab der 10. Klasse (ab 16 Jahren) Zuschauerbegrenzung: nach Absprache

Die bildende Künstlerin Katja Kämmerer realisiert seit 2003 in unterschiedlichen Zusammenhängen Projekte zwischen Theater und Performance. Das Ensemble schafft Räume jenseits der klassischen Theatersituation. Dabei werden festgefügte Denkstrukturen und gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten hinterfragt. Die experimentelle Performance „Research Notte – Konstruktionen um eine Fotografie“ handelt im Kern vom Suchen und Finden der Spuren einer Biografie, der biographischen (Re-)Konstruktion und dem Umgang mit der Fülle an Recherchematerial. Ein Fundstück ist Ausgangspunkt der Performance, die Fotografie der deutschen Leichtathletin Helma Notte(-Baur) im Sprung 1928: Ein irritierendes Motiv, ein präzise ausgerichteter Körper – die Verkörperung von Selbstbeherrschung, Anstrengung und Wille.

Das Theater verfolgt ein Konzept des ‚Verbindungen Schaffens‘ auch unterschiedlicher Kunstformen. An jeder Schule entsteht bei dem Projekt „Schöne neue Welt?“ eine eigene, besondere Variante der Inszenierung, da jeweils in Projektarbeit mit einer Schülergruppe gearbeitet, verändert und weiterentwickelt wird. Entwickelt wurde die Installation im Rahmen einer Projektarbeit mit Schülern des Beruflichen Gymnasiums Max-Eyth in Alsfeld. Silvia Pahl und Klaus Wilmanns lesen Texte zum Thema Weltanschauung: Vom historischen Text bis zur aktuellen Zeitungsmeldung, vom politischen Manifest bis zur Satire, von Literatur bis zur Klassenarbeit, von Gesellschaftskritik bis Utopie. Neben der traditionellen Art literarischer Lesung werden einzelne Texte musikalisch oder szenisch interpretiert oder durch theatrale Aktion pointiert. Die Texte über Weltanschauung, Werte, Überzeugungen und Lebensweisen inspirieren das Publikum, über eigene Wertvorstellungen nachzudenken. Die sich widersprechenden Weltauffassungen werfen die Frage zu eigener Positionierung auf, reizen zu Widerspruch, zum Hinterfragen und zum Weiterdenken.

Künstlerische Vermittlung Die Ziele der Auseinandersetzung mit der Performance liegen in der Rezeption des Gesehenen und einer Sensibilisierung für Konstruktion und Nachforschung einer Biographie. Es wird mit Bewegungsqualitäten experimentiert, welche über bloße Nachahmungen hinausgehen.

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Künstlerische Vermittlung Die künstlerische Vermittlung ist hier integraler Bestandteil der Gesamtkonzeption. 17


Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Grundschule

Erzähltheater für Mehrzweckräume für die Grundschule

Theater die stromer/Theater Gruene Sosse – „Himmel und Meer“

Theater Gruene Sosse – „Nebensache“

von Susanna Baccari und Valeria Cavalli Inszenierung: Sybrand van der Werf Spiel: Thomas Best, Sigi Herold für Schüler der 1.-4. Klasse (ab 6 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 150

von Jakob Mendel und Gitte Kath Inszenierung: Willy Combecher | Spiel: Sigi Herold für Schüler der 1.-4. Klasse (ab 6 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 50

Die Stromer sind ein mobiles Theater für Kinder und Erwachsene. Das Theater entwickelt Geschichten meist mit Blick auf die Lebenswelt von Kindern. „Himmel und Meer“ entstand als Koproduktion mit dem Theater Gruene Sosse und in Zusammenarbeit mit der Choreographin Wiebke Dröge. Es geht der von Kindern oft an Eltern gestellten Frage nach: Was war da eigentlich, bevor wir auf die Welt kamen? Jemand betritt die Bühne, geschäftig und zielsicher mit einem weißen Zettel in der Hand. Genau hier, an diesem Ort, zu dieser Zeit, an diesem Tag, muss er sein. Dieser Moment ist nur für ihn bestimmt. Doch so ganz stimmt das nicht. Da kommt noch jemand, mit Gepäck, genau wie er, und einem kleinen weißen Zettel. Dieselbe Zeit, derselbe Ort, dasselbe Datum sind darauf vermerkt. Irrtum ausgeschlossen. Doch wie kann das sein? Schließlich wird man nur einmal geboren – und das zusammen? Bloß nicht! Und in ihrer Uneinigkeit lernen sie sich kennen, bestreiten Abenteuer, hoch in den Bergen und tief im Meer. Denn schließlich kommen sie zu eben jener Zeit, an eben jenem Ort, bald als Brüder zur Welt.

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Künstlerische Vermittlung Wie kann man mit dem Körper Geschichten erzählen? Und was war da eigentlich, bevor wir geboren wurden? Diesen Fragen geht das Theater in seiner theaterpädagogischen Begleitung spielerisch nach.

Das Theater Gruene Sosse arbeitet mit Regisseuren aus Belgien, den Niederlanden und der Schweiz und erprobt verschiedene Spielformen und Theaterästhetiken. Seit vielen Jahren ist hier die Arbeit mit Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil des künstlerischen Schaffens. Das „Junge Ensemble“ erhielt den Kinder- und Jugendtheaterpreis „Karfunkel“ und wurde mehrmals zum Theatertreffen der Jugend nach Berlin eingeladen. „Nebensache“, die Geschichte eines Bauern, der alles verloren hat, wird von Sigi Herold lakonisch, stets das Publikum einbeziehend, erzählt. Noch nie hat es die Menschen gewundert, wenn da einer ist, der nichts besitzt außer dem, was er mit sich trägt. Schicksal oder Pech – diese Worte werden dann häufig gebraucht. Seine wenigen Habseligkeiten zieht der Mann auf einem Holzkarren hinter sich her – er ist sein Zimmer, sein Dach, eigentlich sein ganzes Leben. Doch das war nicht immer so. Der Mann erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte über ein Leben, welches der Vergangenheit angehört. Von Erlebnissen und von einem Los, welches das seine gewesen sein könnte. Oder auch nicht. Denn vielleicht war es auch nur reine Nebensache – und der Erzähler geht weiter seines Weges. Künstlerische Vermittlung Der Schwerpunkt der Nachbereitung liegt auf dem Bühnenerzählen. Beim Erzählen lernen Kinder nicht nur, sich der Sprache zu bedienen, sondern sie verbinden Sprache und Handlung: Erzählen spielend und spielen erzählend. 19


Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Grundschule und Sekundarstufe i

Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Grundschule und Sekundarstufe i

Theater La Senty Menti – „Der unheimliche Besuch“

Theater Lakritz – „Die Wanze“

nach einer Geschichte von Hans Fallada Inszenierung: Peter Müller Spiel: Liora Hilb für Schüler der 1.-5. Klasse (6-12 Jahre) Zuschauerbegrenzung: 100

Inszenierung: Nicole Amsbeck Spiel: Bjoern Lehn, Julia Blancke für Schüler der 2.-7. Klasse (ab 8 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 120

Mit wechselnden Regisseuren, Musikern, Puppenspielern und Autoren bearbeitet das Theater La Senty Menti Märchen und Geschichten mit unterschiedlichen Darstellungsformen. La Senty Menti erzählt im „Unheimlichen Besuch“ die Geschichte, die Hans Fallada einst für seine Kinder schrieb, mit Mitteln des Erzähltheaters und des Schattenspiels. Allein zu Haus wird Husch von unsichtbaren Gestalten heimgesucht. Doch in der Inszenierung ist nichts so wie es scheint. Ginge es eigentlich um das Besiegen der Angst, erweist sich Husch als furchtlos, nimmt den Kampf mit den unheimlichen Gästen auf und hat dabei großen Spaß. Längst ist hier nicht ausgemacht, wer sichtbar und wer unsichtbar, wer ängstlich und wer furchteinflößend ist. Im schnellen Wechselspiel zwischen Erzählfigur, Schattenspiel und Maske bleibt diese Frage auch für den Zuschauer trotz offener Spielweise lange unbeantwortet. Künstlerische Vermittlung Geschichten und Märchen aus der Perspektive der Kinder zu erzählen ist einer der Arbeitsschwerpunkte. Ausgehend von den Tierfiguren der Inszenierung entstehen eigene Geschichten. Erprobt werden auch die Stilmittel Maske und Schatten.

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Das Theater Lakritz ist ein Kinder-, Jugend- und Erzähltheater und widmet sich verstärkt auch der Theaterpädagogik. Darunter fallen Aktivitäten wie Projektwochen, Theater-AGs und flux-Projekte. Das Theater ist im Theater Moller Haus in Darmstadt beheimatet. „Ich heiße Muldoon, Wanze Muldoon. Ich bin Schnüffler – Privatdetektiv, wenn ihr es genau wissen wollt. Nicht nur der beste Schnüffler im gesamten Garten, sondern auch der billigste. Jedenfalls der einzige Schnüffler, den man anheuern kann. Genauer gesagt, der einzige, der noch lebt. Es ist ein harter Job und man geht durch harte Zeiten, aber die härtesten drei Tage erlebte ich letzte Woche...“ Muldoon bekommt den Auftrag: Die Ameise Clarissa hat das gleichmachende Kollektiv des Ameisennestes verlassen, um mit anderen Insekten den Club der Unverwechselbaren zu gründen. Nun ist es an ihm, sie zu finden. Die Geschichte, als spannendes Abenteuer inszeniert, erzählt zugleich von der Suche nach dem eigenen Weg und einem Platz in der Welt. Es ist eine Suche nach sich selbst, der persönlichen Unverwechselbarkeit und nach der eigenen Identität. Künstlerische Vermittlung In einem ausführlichen Materialienheft finden LehrerInnen Übungen und Spiele, die sie selbst durchführen sowie Arbeitsblätter, die sie zur Vorbereitung des Theaterbesuchs nutzen können. Die Nachbereitung durch das Theater dient der Vertiefung des Themas.

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Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Grundschule und Sekundarstufe i

Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Sekundarstufe i und II

Theater Willy Praml – „Die groSSe Erzählung“

mu_te – „GPS – Eine Standortbestimmung mit Hermann Hesses Glasperlenspiel.“

von Bruno Stori Inszenierung: Jürgen Flügge | Spiel: Tino Leo Musik: Gregor Praml für Schüler der 3.-6. Klasse (ab 8 Jahren) Zuschauerbegrenzung: nach Absprache

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Inszenierung: Sabine Koch Spiel: Verena Specht Ronique Musik/Sound: Elvira Plenar für Schüler ab der 9. Klasse (15-20 Jahre) Zuschauerbegrenzung: 70

Das Theater Willy Praml wurde 1991 in Frankfurt am Main gegründet. Neben Inszenierungen für Erwachsene setzt das Theater mittlerweile auch im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters Schwerpunkte. „Die große Erzählung“ ist eine Hommage ans Erzählen. Sie gibt den weltliterarischen Stoff dorthin zurück, wo er herkommt: In die mündliche Überlieferung. Erzählt werden die unglaublichen Irrfahrten des großen antiken Helden Odysseus aus dem Blickwinkel des einfachen, liebenswerten Jungen Rico, der aus der Provinz kommt und auf dem Bahnhof einen alten Mann die alte Geschichte erzählen hört. Rico ist fasziniert und so werden die Abenteuer des Odysseus seine eigenen. Denn er erzählt sie und spielt sie nach, wie er sie verstanden hat und wie wir sie verstehen können. Manchmal wird’s gruselig, wenn der einäugige Zyklop den Odysseus und seine Kumpanen wie Brathähnchen grillen und verspeisen will, und dann wieder komisch, wenn Männer in grunzende Schweine verwandelt werden. Vor allem aber wird’s unterhaltsam, denn der kleine Rico ist ein herrlicher Geschichtenerzähler.

Musik trifft auf Text, Pianistin auf Schauspielerin. Das Wort ‚mute‘ kommt aus dem Englischen und bedeutet u.a. stumm, schweigend, sprachlos oder still. Gerade die Momente des einfachen Hörens, der Stille und Ruhe sind dem Ensemble ganz besonders wichtig, da sie in unserer höchst mobilen Welt so rar geworden sind. Die Aktualität von Hermann Hesses Glasperlenspiel liegt auf der Hand: Globaler Weltmensch sein; die Verständigung unterschiedlicher Nationen in Zeiten der Globalisierung, in Zeiten der Aufweichung von Staatsgrenzen; die Identitätssuche junger Menschen in chaotischer Zeit. Um den Stoff des Glasperlenspiels spielerisch und theatral zu fassen und erlebbar zu machen, wurde die Handlung in eine Rahmengeschichte eingebettet, die es ermöglicht, ausgewählte Textpassagen unter die Lupe zu nehmen. Die Figur der jungen Frau ‚Anna‘, die jene Fragestellungen auslotet und durch ihr eigenes Leben reflektiert, soll dabei helfen.

Künstlerische Vermittlung Es können verschiedene thematische Aufgaben zum Erinnern des Theaterstücks erarbeitet werden. Dazu gehören kollektives Sammeln, kreatives Herangehen an die Themen Reisen, Erzählen und Zuhören, Helden gestern und heute und Helden allgemein.

Künstlerische Vermittlung Was haben Hermann Hesses Gedanken mit facebook zu tun, was mit McDonald‘s? Fragen nach Komplexität und dem Erkennen neuer Zusammenhänge sind nicht nur ein Aspekt der Inszenierung, sondern werden auch Thema der theaterpädagogischen Begleitung sein.

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Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Sekundarstufe i und II

Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Sekundarstufe i und II

Theater Peripherie – „Frühlings Erwachen“

Theater Transit/Theater Lakritz – „18/66! Who the fuck are Harold & Maude?„

Inszenierung: Ute Bansemir | Kostüm: Katja Quinkler Spiel: Hatice Bayval, Evgeniya Genadieva, Patricia Frageser, Meltem Kilinc, Nedy Marques Ferreira, Maurizio Pellizzon, Emre Resuloglu, Mohammad Salamat, Clara Schwarz für Schüler ab der 7. Klasse (ab 14 Jahren) Zuschauerbegrenzung: keine

Inszenierung: Carola Unser Spiel: Ann Dargies, Konrad Büttner für Schüler ab der 9. Klasse (ab 15 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 100

Mit Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“ nimmt das Theater eines der am häufigsten gespielten Stücke des zeitgenössischen Jugendtheaters in seinen Spielplan auf. Vor hundert Jahren war das Stück ein Skandal, eine unerhörte Unflätigkeit‘. Und heute? ’ Das Leben der heutigen Jugendlichen wird nicht mehr durch mangelnde Aufklärung, eine Menge unbeantworteter Fragen und Prüderie geprägt wie das der Figuren aus Frühlings Erwachen – ganz im Gegenteil: Sie werden mit sexueller Freizügigkeit, Fluten von Ratgebern und Antworten, unterschiedlichsten Vorstellungen und Bildern konfrontiert, die Sicherheit zu vermitteln scheinen und grenzenlose individuelle Freiheit propagieren. Von arbeitslos bis weltberühmt: Alles scheint möglich. Und wenn du es nicht schaffst, dann hast du eben versagt. Welche Möglichkeiten haben Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsensein bei der Gestaltung ihres Lebens? Welche Mittel der jugendlichen Revolte, des Protestes gibt es? Und wer ist überhaupt das erwachsene Gegenüber, das dort unentwegt Antworten auf alle Fragen des Lebens ausspuckt?

Beim Theater Transit ist der Name Programm. Seit 20 Jahren ist das Theater in Bewegung und versucht Brücken zu schlagen: Es entstehen Inszenierungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, auf der Bühne, in der Landschaft und an eigenwilligen Orten. Anknüpfend an den Kultfilm aus den 70ern wird hier eine rasante Geschichte über die ewig jungen Alten und die wenigen aber überforderten Jungen von heute erzählt. Vor allem aber ist es eine Geschichte über eine wundervolle Liebe. Zwei, die einander finden, obwohl sie so gar nicht zu einander passen. Wie auch? Er ist 18, sie 66. Da will einer nicht mehr. Dabei hat er das Leben noch vor sich. Sie ist dem Tod nahe und gerade deshalb lebt sie, will alles und zwar sofort. Jetzt und hier. Theater wird hier zu einem Übungsfeld für einen Alltag, in dem es 2050 dreimal mehr Maudes als Harolds geben wird. Unsere Lebenserwartung steigt und steigt, mit ihr die Kaufkraft. Doch was ist mit den Jungen, die das alles finanzieren sollten? Das Stück ist ein Spiel mit Entscheidungen, die das Publikum treffen muss, damit es diesen Theaterabend er-lebt und nicht nur über-lebt.

Künstlerische Vermittlung Das methodische Vorgehen ist variantenreich im Hinblick auf Gruppenkonstellation und -dynamik, organisatorischen Rahmen und inhaltliche Schwerpunkte. Wichtig ist dem Theater, dass die Kinder und Jugendlichen eigene Erlebnisbereiche bearbeiten und nie den Spaß dabei verlieren.

Künstlerische Vermittlung Das Materialienheft gewährt einen Blick hinter die Kulissen freier Theaterarbeit. In der Nachbereitung werden die unterschiedlichen Perspektiven von Jung und Alt spielerisch ausgelotet.

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Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Sekundarstufe i und II

Schauspiel für Aula/Turnhalle/Mehrzweckräume für die Sekundarstufe i und II

Theaterlabor Darmstadt – „Hello – Goodbye“

WuWei RekorT Loew – „Ich finde es gut, dass im Theater alle umsonst arbeiten. Da ist man doch gerne dabei.“

von Corinna Sigmund Inszenierung: Max Augenfeld Spiel: Nadja Soukup, Mario Krichbaum für Schüler ab der 9. Klasse (ab 15 Jahren) Zuschauerbegrenzung: 100 Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit des Theaters stehen Realität und Erlebniswelt der jungen Zuschauer und Gegenwartsthemen, die in den Inszenierungen aufgegriffen werden. In der Zusammenarbeit mit Laien aller Altersgruppen entstanden ebenfalls zahlreiche Inszenierungen. „Hello – Goodbye“ ist ein Stück über facebook, das world wide web und über junge Menschen, die sich darin verlieren. Das Internet als Raum in dem man sich verstecken und maskieren kann, abgeschottet von der Welt da draußen, die Angst macht. Aber es ist auch ein interaktives Multimediaspektakel, denn die Zuschauer sind aufgefordert, während der Aufführung per Handy und am PC Nachrichten zu posten. So wird jede Aufführung zu einem kleinen Experiment. „Hello – Goodbye“ ist viele Stücke: Es ist ein Stück über Liebe, die Tragödie Familie, den Wahnsinn im eigenen Hirn und die ewige Sehnsucht. Das Zentrum bildet jedoch die Suche nach authentischen Gefühlen in der größten aller Metropolen – dem Internet. Künstlerische Vermittlung Es gehört zum Gesamtkonzept des Theaterlabors, inszenierungsbezogene Vor- und Nachbereitungen in spielerischer Form anzubieten. Gearbeitet wird in den Nachbereitungen zumeist in einem Team bestehend aus den Schauspielern, der Bühnenbildnerin und dem beteiligten Filmer. 26

Inszenierung: Sabine Löw Spiel: Anja Bilbael, Nicole Horny, Angelika Sieburg für Schüler ab der 9. Klasse (14-20 Jahre) Zuschauerbegrenzung: 220 Unter dem Label WuWei RekorT Loew haben sich die drei Theatermacherinnen Angelika Sieburg (Schauspielerin und Performerin), Heike Kortenkamp (Kulturpädagogin und Dramaturgin) und Sabine Loew (Regisseurin und Filmemacherin) zusammengeschlossen. Sie erforschen gesellschaftsrelevante Themen im theatralen Raum und entwickeln eigene Theatertexturen. Die Inszenierung ist Teil der performativen Forschungsreihe „Welten Wende Menschen“, in der die drei Darstellerinnen vom Ohnmachts- zum Arbeits- und schließlich zum Zukunftstier mutieren. Der zweite Teil der Trilogie stellt die Arbeit im Theater ins Zentrum. Am Ende jenes Zeitalters, dessen Produktions- und Verteilungsweise auf industrieller Massenproduktion und Massenkaufkraft beruht, kann den Gesellschaften doch nichts Besseres passieren: Alle, die noch nicht Manager sind, werden Künstler. Die Spielerinnen treten auf als Experten der Arbeit. Sie betreten die Arena als Medea, Nora, Käthchen und exhibitionieren ihre Produktionsbedingungen, kämpfen wie alle anderen gegen ihre eigene Abschaffung. Künstlerische Vermittlung Die künstlerische Begleitung wird nach dem Prinzip der Stationenarbeit durchgeführt. Jede Station widmet sich einem anderen Schwerpunkt. Es wird gefilmt, gedichtet, fotografiert und sich mit der Dramaturgie der Inszenierung auseinandergesetzt. 27


Inszenierte Werkstätten & Interaktives Theater für die Grundschule und Sekundarstufe i

Inszenierte Werkstätten & Interaktives Theater für die Grundschule und Sekundarstufe i

möööp_theater_ produktionen/The@rt – „Die Reise zu Kata Teochi“

Hirsch & Co. – „Abenteuer Vielstimmig“ – Ein MusikTheater-Pädagogisches Projekt

von Thomas Klischke und Sophie Linnenbaum Inszenierung: Thomas Klischke Spiel: Verena Specht-Ronique und Willy Forwick für Schüler der 3.-7. Klasse (9-12 Jahre) Zuschauerbegrenzung: 60

Konzeption und Durchführung: Anka Hirsch für Schüler im Grundschulalter und die Sek. I (6-12 Jahre) Zuschauerbegrenzung: Schulklasse

„Möööp“ ist ein anderes Wort für „Dumm gelaufen“, meint aber: Hinfallen! - Weh tun! - Aufstehen! Das junge Ensemble der möööp_theater_produktionen hat sich 2011 gegründet, und gastierte im vergangen Jahr bei flux mit „Clyde & Bonnie“, einer Jugendproduktion. Nun bringt das Theater ein interaktives Stück auf die Bühne. König Heinrich der Neugierige bittet die klügsten, mutigsten und geschicktesten Kinder seines Reiches darum, den bösen Drachen Kata Teochi zu suchen und ihn zu besiegen. Die Kinder heuern, gemeinsam mit den Steuermännern Frieder und Hermann, als Matrosen auf dem besten Schiff des Königs an. Sie besteigen das Boot, setzen die Segel und werden in das Geschehen hineingezogen. Sie werden zu Zeugen von Übergriffen, zu Mittätern, Beschützern und Richtern. Dabei haben sie jederzeit die Möglichkeit, einzugreifen und das Geschehen zu verändern.

„Abenteuer Vielstimmig“ wurde als Langzeitprojekt im Rahmen von flux entwickelt und bisher zweimal an Grundschulen durchgeführt: Einmal im städtischen, multikulturellen Umfeld und einmal in einer ländlichen Region mit ihren Besonderheiten und Widersprüchen. Das Konzept ist flexibel und wird immer auf die jeweiligen Schulklassen angepasst. Wie klingt welcher Raum? Welche Stimmen hört man in der direkten und indirekten Umgebung? Was ist aus welcher Perspektive zu hören, welchen Hörwinkel‘ kann ich einnehmen? Dabei spielen ’ das Umfeld und die Zusammenhänge vor Ort eine entscheidende Rolle. Die Fundstücke und Forschungsergebnisse bilden die Basis für klingende Geschichten und musikalische Szenen in einer theatralen Rahmenhandlung. Das Projekt kann auch im Zusammenhang mit dem Liederprogramm gebucht werden.

Künstlerische Vermittlung In der künstlerischen Vermittlung wird die Eigenperspektive der Kinder befragt, das Spiel reflektiert und nach weiteren Lösungsmöglichkeiten gesucht.

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Künstlerische Vermittlung Zu der Aufführung gibt es ein Text- und Materialienheft zur Vorbereitung. Ein Team bereitet die Aufführung in englischer Sprache spielerisch nach. Sprachlernen und Theaterspiel werden hier verbunden.

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Erstmals bieten wir im Rahmen von flux den Schulen englischsprachiges Theater für Schüler der Sekundarstufe I an. „Around the World in 80 Days“ ist eine Adaption des Klassikers von Jules Verne über einen englischen Gentleman, der wettet, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Michael Gonszar, ehemaliger Leiter des Kulturmobils, arbeitet seit 2005 am English Theatre als Direktor des Drama Club und ist verantwortlich für das ETF Reach out Education Programm, das sich als Erfahrungs- und Lernort für Kulturelle Bildung und gelebte englische Sprachpraxis versteht.

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für Schüler ab der 6. Klasse (12-16 Jahre) Zuschauerbegrenzung: 300

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The English Theatre – „Around the World in 80 Days“

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Special für die Sekundarstufe i

Der flux-Beirat flux wird von einem Beirat begleitet. Dem Beirat gehören an: Albert Zetzsche (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Thomas Lang (ASSITEJ e.V.), Jürgen Sachs (LAG-Südwest), Jan Deck (Landesverband professionelle freie darstellende Künste Hessen e.V. – laPROF), Katja Pahn (Projektbüro Kulturelle Bildung, Hessisches Kultusministerium), Judith Weiss und Kerstin Geist-Hoffmann (beide Landesverband Schultheater in Hessen e.V. – LSH) Verein zur Förderung der Zusammenarbeit von Theatern und Schulen in Hessen e.V. Seit 2012 hat flux einen neuen Träger. Neue Mitglieder – Theater, Schulen und Einzelpersonen – sind im frisch gegründeten Verein herzlich willkommen. Dem Vereinsvorstand gehören derzeit an: Detlef Köhler (Theater Gruene Sosse, Vorsitzender), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Vorsitzender ASSITEJ e.V.), Angelika Sieburg (WuWei-Theater, Vorsitzende laPROF) Die flux-Projektleitung

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Ilona Sauer leitet das Projekt FLUX. Sie arbeitete nach dem Studium der Erziehungswissenschaften als Theaterpädagogin, Kulturvermittlerin und Organisatorin an Theatern und Kinderkultureinrichtungen. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Kinder spielen Theater“ des Kinderund Jugendtheaterzentrums und führte für die ASSITEJ e.V. die Studie „Theater und Schule“ in Hessen durch.

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Mit der Anwesenheit im Raum beginnt das Theater, noch bevor der erste Satz gesprochen ist. Jens Roselt

Impressum: Verein zur Förderung der Zusammenarbeit von Theatern und Schulen in Hessen e.V. Redaktion: Ilona Sauer (Projektleitung), Julia Roitman (FSJ-Kultur) Gestaltung: Moser.Design (www.moser-grafikdesign.de) flux hat eine neue Adresse: Ostbahnhofstr. 15 60314 Frankfurt am Main Neue Telefonnummer: 069-46 994935 Mobil: 0175-20 75 533 E-Mail: flux-hessen@t-online.de www.theaterundschule.net

Mit finanzieller Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium


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