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Im Herbst 2014, hundert Jahre nach Ausbruch des

Ersten Weltkriegs, zieht das deutsche­­Bundeswehrkontingent aller Voraussicht nach aus dem nördlichen Kriegsgebiet in Afgha­nistan ab. Diese kalendarische Überschneidung ist keine politische Inszenierung, sondern Zufall.

Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstraße 25–27 | 34117 Kassel T 0561 91893-0 | www.sepulkralmuseum.de

Jährt sich der Beginn einer Katastrophe von unvorstellbaren Ausmaßen zum einhundertsten Mal, ist ein vergleichender Rückblick nicht nur Gedankenspielerei. Er ist geradezu notwendig, denn er bietet die Möglichkeit, zu prüfen, wie sich insbesondere die Haltung der deutschen Bevölkerung zum Militärischen innerhalb eines Jahrhunderts verändert hat.

Totentänze

Afghanistan

   Öffnungszeiten Dienst ag 10 –17 Uhr | Mittwoch 10 –20 Uhr Donnerstag bis Sonntag 10 –17 Uhr Führungen nach Voranmeldung Öffentliche Führungen jeden Mittwoch um 18 Uhr

Spiele

Soldatenfriedhöfe

Gefördert durch

Begeisterung und Ernüchterung

Konversionsobjekte

Gestaltung: asandmann.de/sign

Tod und Trauer

1914 – 2014 Ausstellungen im Museum für Sepulkralkultur Mai 2014 bis April 2015


23. Mai bis 13. Juli 2014

2. August bis 19. Oktober 2014

18. November 2014 bis Mai 2015

Totentänze aus dem Ersten Weltkrieg

Krieg ist kein Spiel – Spiele zum Ersten Weltkrieg

Die Verwandlung

Kabinettausstellung mit Grafiken aus der Sammlung des Museums für Sepulkralkultur

Spiele aus der Sammlung Dieter Mensenkamp

Sterben und Trauer 1914 –1918 Gemeinschaftsausstellung des Arbeitskreises selbständiger Kulturinstitute (AsKI)

Vom 23. bis 25. Mai 2014 findet die Jahrestagung der Europä­ ischen Totentanzvereinigung statt. Tagungsort des wissenschaftlichen Kongresses ist das Museum für Sepulkralkultur. Aus diesem Anlass zeigt es Grafiken und Totentänze zu den Themen Krieg und Gewalt aus eigenen Beständen. Link zur Tagung: www.totentanz-online.de/veranstaltungen/tagung-kassel.php Gäste sind bei der Tagung herzlich willkommen.

24. Mai bis 27. Juli 2014

Afghanistan Fotografien von Jens Umbach Seit Februar 2010 arbeitete Fotograf Jens Umbach an einem Projekt, bei dem er Bundeswehrsoldaten und deren Familien fotografiert hat. Dabei entstanden Aufnahmen von Soldatinnen und Soldaten unterschiedlicher Truppengattungen vor ihrer Entsendung nach Afghanistan, während des Vorbereitungstrainings, dann in Masar-e Sharif und später nach ihrer Rückkehr in Deutschland. Hierbei handelt es sich um einen Blick auf Objekt- und Personenschützer, Militärgeistliche, Instandsetzer und Tornadopiloten. Auch Ehepartner und Kinder der Soldaten wurden fotografiert, während sie auf ihre in Afghanistan stationierten Partner/ Väter/Mütter warteten, sowie Versehrte und Hinterbliebene. In mona­telanger Arbeit entstand so ein interessanter und ­w­ich­tiger Querschnitt von unmittelbar vom Einsatz betrof­ fenen Personen. Die Ausstellungsbilder schaffen einen bisher einzigartigen Blick auf den Krieg in Afghanistan. Sie bilden ein bleibendes Doku­ment, das eine neue Art der Betrachtung zulässt. Ein entschleunigtes und reflektiertes Betrachten, das sich durch die Porträts der Menschen annimmt und nicht den Krieg direkt zeigt.

Was auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges blutiger Ernst war, konnte man zur selben Zeit zuhause im Familien­ kreis gefahrlos spielen, um hoffentlich daraus als Sieger hervorzugehen. Mit Brett- und Kartenspielen sollte an der Heimatfront die Kriegsbegeisterung geschürt und wach gehalten werden. Die in der Ausstellung präsentierten Spiele stammen sämtlich aus der Zeit kurz vor oder während des Ersten Weltkriegs. „Wenn euch der Vater oder der Bruder von den Kämpfen und Siegen unserer braven Soldaten erzählt, da habt Ihr doch sicher alle den Wunsch auch einmal Kampfesfreude und Sieges­jubel, aber auch Leiden und Entbehrungen eines Kriegers durchkosten zu dürfen. In diesem Spiele wird Euer Wunsch erfüllt.“ (aus der Einleitung zu dem Spiel „Der Völkerkrieg“)

9. August bis 19. Oktober 2014

Ehrung der Opfer Soldatenfriedhöfe des Architekten Dušan Jurkovič aus dem Ersten Weltkrieg In Kooperation mit der Slowakischen Nationalgalerie Mit der Zahl der Opfer wuchs die Aufgabe, ihnen ein ehrendes Begräbnis zuteilwerden zu lassen. Überall, wo gekämpft ­wurde, entstanden eigene Heldenfriedhöfe. Beispielhaft zeigt die Ausstellung an den Entwürfen des slowakischen Archi­tekten Dušan Jurkovič (1868 –1947), mit welcher Intention und mit welcher Akkuratesse man die Ehrung der Opfer betrieb. Jurkovic gilt als einer der bedeutendsten slowakischen Architekten. Er war von 1916 bis 1918 als Landsturmingenieur des k. u. k. Militärkommandos in Krakau damit betraut, Friedhöfe für die in Galizien gefallenen Soldaten zu errichten. Auf ihnen ruhen 60.829 Gefallene des österreichisch-ungarischen, des deutschen und des russischen Heeres. Nach dem Völkerrecht kommt den Soldatengräbern ein dauerndes Ruherecht zu, doch waren die Friedhöfe in Galizien verfallen und fast ganz vergessen, ehe sie seit den 1990er Jahren wieder aufgespürt, identifiziert und hergerichtet wurden.

Einhundert Jahre ist es her, dass die Bevölkerung Europas mit einer bis dahin nicht vorstellbaren Dimension des Mordens, Sterbens und des Leides konfrontiert wurde. Während Millionen Soldaten auf den Schlachtfeldern den Tod fanden, starben hunderttausende Zivilisten allein in Deutschland an Hunger und Krankheit. Wie man zwischen 1914 und 1918 in Deutschland mit diesen grauenhaften Erfahrungen umging, wie man offiziell und privat auf die Katastrophe reagierte, wie Künstler und „Normalbürger“ versuchten, das Trauma zu bewältigen, wie Schriftsteller die Ereignisse deuteten und welche Medien und Mittel man nutzte, um die divergierenden Haltungen, Empfindungen und Absichten zu artikulieren, zeigt die Gemeinschaftsausstellung der AsKI-Institute. Beteiligt sind: Archiv der Akademie der Künste Berlin, Deutsche Kinemathek Berlin, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst Hannover, MaxReger-Institut Karlsruhe, Museum für Sepulkralkultur Kassel, Buddenbrookhaus Lübeck, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Museum der Brotkultur Ulm, Museumsstiftung Post und Telekommunikation Berlin. Gefördert durch den Arbeitskreis selbstständiger Kulturinstitute e.V. – AsKI aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Voraussichtlich Frühjahr 2015

Schrecklich schön Kriegserinnerungen aus Munition In Kooperation mit dem Stadtmuseum Erfurt Handgranaten wurden zu Aschenbechern, Patronenhülsen zu Bilderrahmen, Granatkartuschen zu liebevoll verzierten Blumen­vasen. Die meisten der 130 Gegenstände stammen aus dem E­ rsten Weltkrieg. Durch den Ankauf einer Privatsammlung verfügt das Stadtmuseum in Erfurt über die umfangreichste Sammlung dieser Art, die auch im Museum für Sepulkralkultur präsentiert werden soll. Bei vielen Objekten handelt es sich nicht in erster Linie um Gebrauchsgegenstände, sondern um Kunstobjekte als Teil einer besonderen Erinnerungskultur.


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