Kassel%20staatstheater%202014%202015

Page 1

Spielzeit 2014/2015 Presse-Information (Ă„nderungen vorbehalten)


MUSIKTHEATER DER ROSENKAVALIER Komödie für Musik von Richard Strauss Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Lorenzo Fioroni Premiere: 11. Oktober 2014 | Opernhaus

THE SOUND OF MUSIC Musical in zwei Akten von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Philipp Kochheim Premiere: 1. November 2014 | Opernhaus

IPHIGÉNIE EN TAURIDE Tragédie opéra in vier Akten von Christoph Willibald Gluck Musikalische Leitung: Jörg Halubek Inszenierung Reinhild Hoffmann Premiere: 20. Dezember 2014 | Opernhaus

IL BARBIERE DI SIVIGLIA Melodramma buffo in drei Akten von Gioachino Rossini Musikalische Leitung: Yoel Gamzou Inszenierung: Adriana Altaras Premiere: 14. Februar 2015 | Opernhaus

TURANDOT Dramma lirico in drei Akten von Giacomo Puccini, Schluss von Luciano Berio Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Markus Dietz Premiere: 28. März 2015 | Opernhaus

UN RE IN ASCOLTO [EIN KÖNIG HORCHT] Musikalische Handlung in zwei Teilen von Luciano Berio Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Paul Esterhazy Premiere: 23. Mai 2015 | Opernhaus

DER MOND 11. TJO »Ein kleines Welttheater« (1938/71) von Carl Orff Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Espen Fegran Premiere: 3. Juli 2015 | Schauspielhaus

EUGEN ONEGIN Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Peter Tschaikowsky Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Lisa Marie Küssner Premiere: 4. Juli 2015 | Opernhaus


SCHAUSPIEL WAISEN von Dennis Kelly Inszenierung: Martin Schulze Premiere: 2. Oktober 2014 | tif Deutschsprachige Erstaufführung

SMOKEFALL von Noah Haidle Inszenierung: Thomas Bockelmann Deutschsprachige Erstaufführung: 3. Oktober 2014 | Schauspielhaus

FLOH IM OHR Komödie von Georges Feydeau Inszenierung: Markus Dietz Premiere: 10. Oktober 2014 | Schauspielhaus

GIFT. EINE EHEGESCHICHTE von Lot Vekemans Inszenierung: Maik Priebe Premiere: 12. Dezember 2014 | tif

HAMLET von William Shakespeare Inszenierung: Gralf-Edzard Habben Premiere: 13. Dezember 2014 | Schauspielhaus

PENTHESILEA von Heinrich von Kleist Inszenierung: Sebastian Schug Premiere: 13. Februar 2015 | Schauspielhaus Uraufführung

DIE KUNST DER SELBSTABSCHAFFUNG [Arbeitstitel] von Rebekka Kricheldorf Inszenierung: Schirin Khodadadian Uraufführung: 15. Februar 2015 | tif Deutschsprachige Erstaufführung

HOCHZEIT BEI DEN CROMAGNONS von Wajdi Mouawad Inszenierung: Gustav Rueb Deutschsprachige Erstaufführung: 10. April 2015 | tif

DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza Inszenierung: Eva Lange Premiere: 11. April 2015 | Schauspielhaus


NACHTASYL von Maxim Gorki Inszenierung: Markus Dietz Premiere: 5. Juni 2015 | tif

IMMER NOCH STURM von Peter Handke Inszenierung: Marco Štorman Premiere: 6. Juni 2015 | Schauspielhaus Sommertheater

THE WHO’S TOMMY Rockoper in zwei Akten // Musik und Gesangstexte von Pete Townshend / Libretto von Pete Townshend und Des McAnuff Inszenierung: Patrick Schlösser Premiere: 17. Juli 2015 | Schauspielhaus

TANZTHEATER zukunft 2.0 [Arbeitstitel] Tanztheater: Zwei Stücke von N.N. und Johannes Wieland Uraufführung: 22. November 2014 | Schauspielhaus

AURORA [Arbeitstitel] Tanztheater: Ein Stück von Johannes Wieland Uraufführung: 25. April 2015 | Opernhaus Musikalische Leitung: Yoel Gamzou

CHOREOGRAFISCHE WERKSTATT Junge ChoreografInnen stellen sich vor Uraufführung: 21. Mai 2015 | tif


KINDER- UND JUGENDTHEATER Uraufführung

KALTES HERZ von Dieter Klinge nach Wilhelm Hauff Inszenierung: Dieter Klinge Uraufführung: 12. Oktober 2014 | tif

ab 8 Jahren

Uraufführung

ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE von Peter Seuwen nach den »Märchen aus Tausendundeiner Nacht« Inszenierung: Peter Seuwen Uraufführung: 19. November 2014 | Opernhaus

ab 6 Jahren

TSCHICK von Wolfgang Herrndorf Fassung von Robert Koall Inszenierung: Philipp Rosendahl Premiere: 1. Februar 2015 | tif

ab 14 Jahren

Deutsche Erstaufführung

RESTMÜLL von Ko van den Bosch Inszenierung: Dieter Klinge Deutsche Erstaufführung: 29. März 2015 | tif

ab 7 Jahren


MUSIKTHEATER


DER ROSENKAVALIER Komödie für Musik von Richard Strauss Text: Hugo von Hofmannsthal Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Lorenzo Fioroni Bühne: Paul Zoller Kostüme: Sabine Blickenstorfer Dramaturgie: Jürgen Otten Chor: Marco Zeiser Celesti CANTAMUS-Chor: Maria Radzikhovskiy Premiere: 11. Oktober 2014 | Opernhaus Wien, zur Zeit Maria Theresias. Noch ist die feudale Ordnung intakt, gebietet der Adel, wie es ihm beliebt – und scheint die Liebe wenig mehr als ein Zeitvertreib: artifizielles Amüsement. Oder doch nicht? Wer die Feldmarschallin von Werdenberg fragt, wird wohl nie eine verbindliche Antwort erhalten. Natürlich »vergöttert« sie den schmucken Octavian, doch zugleich weiß sie, dass dieser Galan bald in einem anderen Bett landen wird, bei einer Jüngeren, Schöneren. Zuvor aber soll der smarte Jüngling noch den Rosenkavalier geben, damit Sophie von Faninal und dem Baron Ochs auf Lerchenau der offizielle Segen für ihre wenig glückverheißende Verbindung zuteil wird. Weil sich aber der feine Herr als ein rechter Provinz-Casanova entpuppt, wird auf Betreiben der Marschallin eine saftige Intrige in Gang gesetzt, die dem schlechten, aufgeblasenen Kerl eine veritable Abfuhr erteilt und den hübschen Nebeneffekt hat, dass sich am Ende eben jene zwei Seelen finden, deren Liebe wahrhaftig ist. DER ROSENKAVALIER: ein Geniestreich? Vermutlich ja. Jedenfalls war die Zusammenarbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal in dieser 1913 uraufgeführten Komödie für Musik äußerst fruchtbar und bewirkte anhaltende Begeisterung. Bis heute zählt der ROSENKAVALIER zu den meistgespielten Werken des Musiktheaters überhaupt. Und das mit zureichendem Grund: Strauss hat zu Hofmannsthals heiter-ironischen, zuweilen zynischen Versen, die auf wunderbare Weise ein pointiertes Psychogramm jener Epoche ergeben, eine Musik komponiert, die so süß wie Schlagobers ist – aber darunter eine Schicht freilegt, deren Beschaffenheit eher an zartbittere Schokolade erinnert. Mit anderen Worten: Nichts ist so genussvoll, wie es scheint. Aber vergänglich, das ist alles Irdische schon.


THE SOUND OF MUSIC Musical in zwei Akten von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II Songs: In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Dialoge: In deutscher Sprache Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Philipp Kochheim Bühne: Thomas Gruber Kostüme: Mathilde Grebot Choreografie: Sean Stephens Dramaturgie: Thomaspeter Goergen CANTAMUS-Chor: Maria Radzikhovskiy Premiere: 1. November 2014 | Opernhaus Ah, Salzburg! Burgen, Glocken, Nockerl, Dirndl: ewiges Edelweiß! Und über den Almen der Klang des Guten, Wahren, Schönen! Wenn etwas in den USA das Bild Österreichs prägte, dann THE SOUND OF MUSIC von 1959, dessen Kinoversion (1965) als einer der meistgesehenen Filme aller Zeiten gilt. Es war die letzte CoArbeit von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II, jenes Broadway-Teams, welches das Musical zur amerikanischen Volksoper formte – sehr bewusst als ästhetische »republicans« gegen Avantgarde-»democrats« wie Sondheim und Bernstein. THE SOUND OF MUSIC erzählt von Maria, Novizin und Hauslehrerin bei Baron Trapp. Verwitwet, hat dieser sich der Welt verschlossen. Maria indes bringt dem Haus »die Musik zurück« – und Liebe ins Leben des Barons. Doch 1938 kommen die Nazis. Trapp soll zur Kriegsmarine. Aufrecht erteilt er jedem Lockruf eine klare Absage. Mit Hilfe von Marias Nonnen gelingt die Flucht. THE SOUND OF MUSIC basiert auf der Vita der Maria von Trapp, die 1939 vor Hitler flüchtete und mit ihrer »Trapp-Familie« auf Volksliedtournee durch Amerika ging. Rodgers & Hammerstein verzichteten auf Originalsongs; sie erfanden anhand österreichischer »traditionals«, etwa aus Alpentänzen, neue Klangwelten für ihre Trapps. Warmleuchtend und raffiniert (die Flucht vom Nazi-Konzert zitiert ironisch eine Haydn-Sinfonie), ein perfekt-populäres Stück Musik. Fast zu perfekt. THE SOUND OF MUSIC malt eine Zauberwelt, als wohne der Zauberer von Oz in den Alpen und Disney an der Salzach: Salzburg als Schneekugel des Souvenirkitschs, wo Patriotismus im Edelweiß erblüht, einzig bedroht vom Dunkel des Dritten Reiches. Amerika als Asyl Schuberts, derweil man die Alpen befreit. Aber jeder Schönheit droht umso mehr das Hässliche, je idealer sie sich gebärdet. Die Rettung am Ende des Musicals war in der Realität der Anfang des Grauens: genau unter jenem kornblumenblau klingenden Himmel. Und so, vielleicht, gemahnt uns die Schönheit des SOUND OF MUSIC, wenn wir aufmerksam hören, doch eben an das – an ihr Gegenteil.


IPHIGÉNIE EN TAURIDE Tragédie opéra in vier Akten von Christoph Willibald Gluck Text: Nicolas-François Giullard nach Euripides In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Jörg Halubek Inszenierung und Bühne: Reinhild Hoffmann Kostüme: Andrea Schmidt-Futterer Dramaturgie: Ursula Benzing Chor: Marco Zeiser Celesti In Kooperation mit SOZO visions in motion Kassel Premiere: 20. Dezember 2014 | Opernhaus Eine Göttin zeigt Größe, im letzten Augenblick. Gerade steht Agamemnon, König von Mykene, im Begriff, seine Tochter Iphigénie der zornigen Diana zu opfern, da entscheidet diese sich zur Milde und entführt die Jungfrau auf die Insel Tauris. Bis jetzt, und das seit fünfzehn Jahren, verrichtet Iphigénie dort das Amt der Priesterin: ein schlimmes Amt. Weil dem Herrscher Thoas geweissagt wurde, ein Fremder werde ihn töten, hat er Iphigénie den Befehl erteilt, jeden Ankömmling in Dianens Tempel zu töten. So auch jene Schiffbrüchigen, die nun an Tauris’ Küste geworfen werden: Orest und Pylades, der Bruder Iphigénies samt Freund. Durch Orest – und so fordert es das Drama: Sie erkennen sich gegenseitig nicht – erfährt Iphigénie von den grausigen Taten (Gatten- und Muttermord), die Klytämnestra und Orest verübten. Daraufhin schreibt sie der ebenfalls noch lebenden Schwester Elektra und bestimmt Orest als Überbringer des Briefes. Der Muttermörder aber, von Erinnyen und Gewissen geplagt, verlangt, dass Pylades statt seiner freigelassen werde. Doch der Freund unternimmt alles, um Orest zu retten. So kommt es zum tödlichen Wettkampf, bei dem die Prophezeiung erfüllt wird: Thoas fällt. Erneut ist es die Sanftmut der Göttin, die dafür sorgt, dass daraus kein weiterer tödlicher Streit entbrennt. Man geht kaum zu weit, wenn man diese Gluck-Tragödie als das vollendetste Werk unter seinen »Reformopern« bezeichnet: Seit der Pariser Uraufführung am 18. Mai 1779 hat sie ihren Siegeszug fortgeführt. Der Grund hierfür liegt vor allem in der nach Glaubhaftigkeit und emotionaler Wahrhaftigkeit strebenden Operndramaturgie, die auf alles Dekorative und Effektheischende verzichtet. IPHIGÉNIE EN TAURIDE, das ist antikes Drama pur, angereichert mit einer unglaublich berührenden Musik.


IL BARBIERE DI SIVIGLIA Melodramma buffo in zwei Akten von Gioachino Rossini Text: Cesare Sterbini nach der Komödie »Le Barbier de Séville ou la Précaution inutile« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Yoel Gamzou Inszenierung: Adriana Altaras Kostüme: Yashi Tabassomi Dramaturgie: Ursula Benzing Herrenchor: Marco Zeiser Celesti Premiere: 14. Februar 2015 | Opernhaus Figaro, listiger Barbier und subversiver Vertreter seines Standes, kann alles, vor allem vertrackte Situationen meistern: Not kennt bei ihm kein Gebot. So findet dank seines tollkühnen Eingreifens am Ende die gewitzte Rosina ihr Liebesglück bei Graf Almaviva. Vorübergehend. Beziehungsweise solange, bis Almaviva sich (bei Beaumarchais wie bei Mozart) auf ein neues Liebesabenteuer kaprizieren möchte. Doch bei Rossini heißt es zunächst »Figaro qua, Figaro lá, Figaro su, Figaro giù«. Es ist ein quirliger und liebenswerter Angeber, der ständig und überall anzutreffen ist. Figaro hat sich in Sevilla niedergelassen und ist leicht zu finden: Er wohnt in Nr. 15, einem Haus mit weißer Fassade. Perücken dekorieren das Schaufenster und Schönheitstinkturen verlocken zu Wunderkuren – ein Laden also für jedermann, auch für Frauen. Aber auch das ist schon vorgegriffen. Rosina, auf die Almaviva ein Auge geworfen hat, lebt bei Doktor Bartolo. Das ist ihr Vormund oder anders ausgedrückt: sie sein Mündel, über das Bartolo eifersüchtig wacht, und wenn er’s für nötig befindet, auch über den Hausschlüssel, will sagen: Bartolo sperrt Rosina ein. Es ist nicht etwa so, dass Bartolo Rosina gefühlsmäßig zugetan wäre. Nein, auf ihr Geld hat er’s abgesehen, und im Falle einer Heirat sei ihm dieses zugänglich, glaubt er. Jetzt geht’s aber erst einmal darum, wie Almaviva die Aufmerksamkeit Rosinas wecken kann: Seine musikalischen Bemühungen, Rosina jeden Morgen ein Ständchen zu bringen, scheinen vorläufig erfolglos – wie gut, dass Figaro nicht weit ist. Mit seinem BARBIER VON SEVILLA gelang Rossini ein musikalischer Geniestreich; er reüssierte mit einer Komödie, die uns bis heute in ihrer Turbulenz mit rasantem Parlando und virtuoser Buffo-Technik vermitteln möchte: Das Glück liegt zum Greifen nahe. »Avanti« heißt die Parole!


TURANDOT Dramma lirico in drei Akten von Giacomo Puccini Text: Giuseppe Adami und Renato Simoni Schluss von Luciano Berio In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Markus Dietz Bühne: Ines Nadler Kostüme: Henrike Brombeer Dramaturgie: Jürgen Otten Chor: Marco Zeiser Celesti CANTAMUS-Chor: Maria Radzikhovskiy Premiere: 28. März 2015 | Opernhaus Die Geschichte spielt im alten China. Eisig ist der Wind, der durchs Land weht, eisig die Stimmung in der Hauptstadt Peking, eisig kalt auch die unnahbare Prinzessin Turandot. Weil einst, in trüben Vorzeiten, ihrer Urahnin Lou-Ling schändliches Unrecht angetan wurde, hat es sich die Tochter des Kaisers zur lebenslangen Aufgabe erkoren, jeden Mann, der um sie wirbt, gnadenlos töten zu lassen. Drei Rätsel sind es, an denen die Freier aus aller Welt zugrunde gehen; zuletzt der Prinz aus Persien. Während sein geköpftes Haupt, begleitet vom hysterischen Jubel der Menge, in den Staub rollt, naht ein Fremder, der vorgibt, er werde nicht als Opfer enden, sondern Turandot erobern. Was diese nicht weiß: Es ist Calaf, der Sohn des Timur, ein Prinz nicht nur von Rang, sondern mit edlem Herzen. Nichts und niemand kann ihn von seinem Liebesplan abhalten, weder die drei Minister Ping, Pang und Pong noch sein Vater, der König der Tartaren, und dessen Sklavin Liù. Siegesgewiss begibt sich Calaf in den vermeintlich todbringenden Ring – und gewinnt das Herz der Prinzessin. Wie eine Tragödie von geradezu antikem Zuschnitt mutet Giacomo Puccinis lyrisches Drama TURANDOT auf ein Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni an. Zugleich ist es ein Torso: Puccini starb, während er noch nach einer (glücklichen) Conclusio suchte. Das finale Duett zwischen Turandot und Calaf sowie der Schlusschor liegen nur in Skizzen vor. Gespielt wird meist die vom Komponisten Franco Alfano vollendete Version, die deutlich apotheotische Züge trägt. In der Neuproduktion des Staatstheaters Kassel erklingt die Fassung mit dem Ende von Luciano Berio, die das Drama lyrisch ausklingen lässt – und damit die Gewissensfrage stellt, ob eine Liebe glücklich sein kann, die nicht in beiderseitigem Einvernehmen beschlossen wurde.


UN RE IN ASCOLTO [EIN KÖNIG HORCHT] Musikalische Handlung in zwei Teilen von Luciano Berio Text: Italo Calvino In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Paul Esterhazy Bühne und Kostüme: Mathis Neidhardt Dramaturgie: Jürgen Otten Chor: Marco Zeiser Celesti Premiere: 23. Mai 2015 | Opernhaus

Ein König horcht. Horcht in sich hinein, horcht in die Körper der Menschen, horcht, wie die Welt atmet. Versteht sie aber irgendwie dann doch nicht, diese Welt. Weil sie ihm ein anderes Theater zeigt als das, was er sich wünscht, was er empfindet. Eine »azione musicale« nannte Luciano Berio sein Musiktheater UN RE IN ASCOLTO auf einen Text von Italo Calvino, das als Auftragswerk der Salzburger Festspiele ebendort 1984 zur Uraufführung kam und sichtbar inspiriert ist durch den Essay »L´Ecoute« des französischen Philosophen Roland Barthes. Die Gattungsbezeichnung des Werkes geschah absichtsvoll; Berios Wille war es, die knapp zwei Stunden Musik und Schauspiel, die im Grunde funktionieren wie ein Theater auf dem Theater und mit Prospero den federführenden Protagonisten aus Shakespeares Romanze DER STURM präsentieren, mit einem traditionellen Begriff zu versehen, oder präziser: ihn damit zu fesseln. Der horchende König, zentrale Figur in UN RE IN ASCOLTO, ist ein Theatermensch wie er im Buche steht: eine Art Impresario alten Schlages, der seine Zeit damit verbringt, große Stimmen und eine außergewöhnliche Hauptdarstellerin für das Stück zu finden, welches er dann auf die Bühne zwingen will. Unermüdlich hört er sich den Vortrag der Kandidaten an, die mitsamt ihrer Entourage anreisen und für ein mächtiges Durcheinander sorgen. Doch zusehends verwandelt sich die Bühne in eine Art »Theatrum mundi«, sprich: in ein Theater, das die Welt selbst darstellt, wie sie real ist, mit den Menschen darin; Menschen, denen nichts anderes übrig bleibt, als in den Spiegel zu blicken. Die Folgen sind so eklatant wie berührend: Die Geschichte einer Inszenierung mutiert zu einer Geschichte der Gefühle. An deren Ende wird Prospero selbst zur tragischen Gestalt, weil er von allen, sogar von Gott, verlassen wurde.


DER MOND »Ein kleines Welttheater« von Carl Orff 11. THEATER-JUGENDORCHESTER-PROJEKT (TJO) Musikalische Leitung: Alexander Hannemann Inszenierung: Espen Fegran Bühne: Sibylle Pfeiffer Kostüme: Ursula Kriegel Dramaturgie: Ursula Benzing Chor: Cantiamo piccolo – Kammerchor der Universität Kassel, Andreas Cassek (Einstudierung) – Kooperation mit der Universität Kassel CANTAMUS-Kinderchor: Maria Radzikhovskiy Premiere: 3. Juli 2015 | Schauspielhaus
 Gilt die Sonne als Quell des Lebens, so gilt der Mond als Spiegel der Seele. Seit jeher wurden dem »Auge der Nacht« in allen Kulturen der Welt unterschiedlichste Bedeutungen und Kräfte zugemessen. Fest steht nur: Ohne den Mond gäbe es die Erde in ihrer heutigen Form nicht. Und fest steht auch: Der Mond scheint überall und für alle. Ein Land der Finsternis, wie es in dem Märchen DER MOND der Brüder Grimm beschrieben wird, das Carl Orff als Vorlage für sein »kleines Welttheater« diente, gehört eindeutig ins Reich der Phantasie: Vier Burschen aus einem Land nächtlichen Dunkels stehlen auf einer Wanderschaft eine leuchtende Kugel und bringen sie mit nach Hause. Als der Tod naht, beschließen sie, ihren »Mond« mit ins Grab zu nehmen. In der Unterwelt sorgt das ungewohnte Licht dafür, dass die Toten erwachen und sich lärmend zu amüsieren beginnen. Petrus persönlich muss hernieder steigen, um für Ruhe zu sorgen. Er nimmt den Mond kurzerhand mit und hängt ihn am Himmel auf. »Die Musik fängt im Menschen an«, sagte Carl Orff einmal. Er glaubte an eine Erziehung zur Menschlichkeit mit und durch Musik. Eine Vielzahl von Schlaginstrumenten prägt den Rhythmus seines Bühnenerstlings DER MOND – eine schwungvolle Komposition, der Orff mit der raffinierten Verwendung unterschiedlichster Musikstile den Charakter einer Spieloper verleiht. Seit nunmehr elf Jahren kommen für das TJO-Projekt am Staatstheater Kassel jugendliche Künstler aus Kassel und dem Umland zusammen, um eine Aufführung zu erarbeiten. Für die jungen Musiker ist das gemeinsame Musizieren ebenso wichtig wie die Berührung mit dem Musiktheater, wenn sie unter Anleitung ihres Dirigenten und professioneller Musiker des Staatsorchesters Kassel selbst auf der Bühne spielen.


EUGEN ONEGIN Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Peter Tschaikowsky Text: Konstantin Schilowski und Peter Tschaikowsky nach Alexander Puschkin In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Patrik Ringborg Inszenierung: Lisa Marie Küssner Bühne: Justyna Jaszczuk Kostüme: Sabine Böing Dramaturgie: Jürgen Otten Chor: Marco Zeiser Celesti Premiere: 4. Juli 2015 | Opernhaus Ein Abend ländlicher Idylle im Russland der 1820er Jahre. Man sitzt im Familienkreis beisammen, singt, tauscht Erinnerungen aus. Da bringt unvorhergesehener Besuch Abwechslung für die beiden Schwestern, die verträumte Tatjana und die lebenslustige Olga: Olgas Verlobter Lenski kommt in Gesellschaft seines weltgewandten Freundes Onegin vorbei. Sofort verliebt sich Tatjana in den gebildeten Großstädter; doch als sie ihm ihre Liebe gesteht, weist er sie zurück. Onegins Interesse an Olga endet mit Lenskis Tod, als der ihn zum Duell herausfordert. Jahre später kehrt Onegin zurück in die Provinz und trifft dort auf die erwachsen gewordene Tatjana. Zu spät erfasst auch ihn eine große Leidenschaft für Tatjana. Sie erwidert diese zwar, bekennt sich aber zu ihren Pflichten als nunmehr verheiratete Frau. Onegin bleibt einsam zurück. Mit der bewussten Abkehr von der Tradition einer monumentalen Aufführungspraxis historischer Stoffe schuf Tschaikowsky mit EUGEN ONEGIN ein Werk, welches das innere Erleben und die Seelenzustände seiner Figuren in einer Art Kammerspiel portraitiert. Ohne ins Sentimentale abzudriften, geht der Komponist in diesem musikalischen Psychogramm dem Ursprung menschlicher Gefühle nach und erzählt von alltäglichen Nöten, Schicksalen und Träumen der Menschen. Als Vorlage für seine Oper diente Tschaikowsky der gleichnamige Versroman von Alexander Puschkin, ein Meisterwerk der subtilen poetischen Zwischentöne, denen der Komponist mit einer epischen Reihung von musikalischen Motiven folgt. Die melodische Ausdruckskraft, mit der die Musik sowohl Melancholie wie Impulsivität abbildet, können als ein Spiegel Tschaikowskys innerer Anteilnahme am Stoff verstanden werden.


SCHAUSPIEL


WAISEN von Dennis Kelly Inszenierung: Martin Schulze Bühne und Kostüme: Daniel Roskamp Dramaturgie: Annabelle Leschke Premiere: 2. Oktober 2014 | tif

Das romantische Abendessen von Danny und Helen wird unterbrochen von Helens Bruder Liam, der mit blutverschmierten Kleidern vor der Türe steht. Es sei nicht sein Blut, er habe nur einem überfallenen Jungen auf der Straße geholfen, behauptet er. Sollen Danny und Helen die Polizei rufen? Verblutet da draußen ein Mensch? Doch je länger sie miteinander sprechen, desto mehr Lücken und Merkwürdigkeiten ergeben sich in Liams Aussage. Er beginnt, sich zu widersprechen, verstrickt sich in Halbwahrheiten, und Danny und Helen sehen sich damit konfrontiert, dass Liam nicht Helfer, sondern Täter war. Aber Helen versucht Liam zu schützen, schließlich ist ihr Bruder vorbestraft. Außerdem fühlt sie sich für ihn verantwortlich seitdem ihre Eltern starben. Mehr als für einen Fremden da draußen, irgendeinen Araber, den sie gar nicht kennt. Aus Loyalität hält Danny zu Helen – obwohl er damit alle seine Prinzipien von Recht und Menschlichkeit verraten wird. In WAISEN rechnet Dennis Kelly mit jener neubürgerlichen Gemütlichkeit ab, die, wenn es ums Eigene geht, jegliche politische Haltung fahren lässt, und trifft dabei wie in allen seinen Stücken die Schmerzpunkte und inneren Widersprüche unserer Zeit. Dennis Kelly, 1986 geboren, ist einer der wichtigsten englischen Dramatiker der Gegenwart. Er wurde 2009 in der Kritikerumfrage von »Theater heute« zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.


Deutschsprachige Erstaufführung

SMOKEFALL von Noah Haidle Inszenierung: Thomas Bockelmann Bühne: Etienne Pluss Kostüme: Wiebke Meier Sounddesign: Heiko Schnurpel Dramaturgie: Thomaspeter Goergen Deutschsprachige Erstaufführung: 3. Oktober 2014 | Schauspielhaus

Wenn in einer zugigen Kirche der Rauch niedersinkt – nur durch Zeit wird Zeit überwunden, so heißt es in einem Gedicht des Lyrikers Thomas S. Eliot. Auf diesen poetischen Moment spielt Noah Haidle an, im Titel seines neuesten Stückes SMOKEFALL, das in Kassel zur deutschsprachigen Erstaufführung gelangt. Ein Schauspiel über die Herrschaft der Zeit und darüber, wie der Mensch diese Herrschaft brechen kann. Eine sehr amerikanische Familie: die schwangere Mutter macht Frühstück, der alte Colonel legt ein Puzzle, der Mann ist auf dem Weg ins Büro und die Tochter auf dem Gang zur Schule. Alles scheint sonnig und friedlich, von kleineren Seltsamkeiten abgesehen – der Colonel ist nicht mehr ganz beieinander und die Tochter ernährt sich von Erde, Chrysanthemen und Anoraks. Und doch ist es der Morgen, an dem Daniel, der Ehemann, nicht mehr heimkehren wird. Was ist geschehen, dass dieser Vater einer bildschönen Tochter, zukünftiger Vater von Zwillingen, an diesem Tag das Haus verlässt, um nie wieder (zu Lebzeiten!) zurückzukehren? Nach der erfolgreichen Weltpremiere von LUCKY HAPPINESS GOLDEN EXPRESS zum Auftakt der Spielzeit 2013/14 setzt das Staatstheater seine Zusammenarbeit mit Noah Haidle fort. Der junge amerikanische Autor aus Grand Rapids entwirft mit SMOKEFALL ein rätselhaftes Märchen, voller mythischer Anspielungen und sich in Religionen verwandelnder Realitäten. Einen Kosmos in Kreisen aus Erde und Luft – und mit einem magischen Apfelbaum. Wie lange dauert ein Augenblick, wenn wir glücklich sind? Wie schmeckt ein Sauvignon Blanc, wenn man noch gar nicht geboren wurde? Welche Grausamkeiten werden wann wirksam, jetzt oder erst bei meinen Enkelkindern? Ist es besser, zur Welt zu kommen oder, wie die antiken Pessimisten meinten: lieber nicht? Ein Stück zwischen Clownerie und Traurigkeit, welches mit Wiedergeburt und Ewigkeit spielt und Generationen einer Familie zeigt, wie sie durch die Zeiten wachsen, vom Uterus bis in die Antarktis wandern – um zurückzukehren an die Wurzel des Lebens, das Haus, jener Heimat, wo eine Mutter dereinst das Paradies erträumte.


FLOH IM OHR Komödie von Georges Feydeau Inszenierung: Markus Dietz Bühne: Mayke Hegger Kostüme: Henrike Bromber Dramaturgie: Michael Volk Premiere: 10. Oktober 2014 | Schauspielhaus

Alles beginnt mit einem ›Floh im Ohr‹. Madame Chandebise glaubt plötzlich hartnäckig, dass ihr Mann, Versicherungsdirektor, sie betrügt. Warum sonst sollte ihr an sich ordentliches Sexualleben plötzlich erlahmt sein? Und wie ist es zu erklären, dass ein zwielichtiges Etablissement ihrem Mann seine Hosenträger per Post zukommen lässt? Um sicher zu sein, stellt sie ihm eine Falle. Sie diktiert ihrer Freundin Lucienne einen anonymen Liebesbrief an ihren Mann, der ihn zu bestimmter Stunde in jenes Etablissement bestellt. Befriedigt wartet sie auf Ergebnisse. Was dann jedoch passiert, gleicht einem Wirbelsturm der Verwechslungen, dummen Zufälle und geheimen Begierden, der die ganze Gesellschaft um das Ehepaar Chandebise mit sich fortreißt. Im zweiten Akt finden sich nämlich alle Beteiligten in besagtem Stundenhotel wieder – wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen. Wer ertappt hier wen? Wer hat ein glaubhaftes Alibi, wer ist schuldig? Feydeaus Meisterwerk in der Übersetzung der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hält immer noch eine Wendung bereit, wenn der Gipfel erreicht scheint, und in gleichen Maß wie sich die Komödie in immer absurdere Höhen schraubt, versinkt der gute Ruf der Akteure im Bodenlosen. Im dritten Akt, wieder zuhause im bürgerlichen Wohnzimmer, blickt man verwundert um sich und versucht, das eben Erlebte so gut wie möglich zu vergessen. Es war ja nur ein ›Floh im Ohr‹, der aus dem Nichts alles ins Chaos gestürzt hat. Markus Dietz, der mit Michael Frayns NACKTEM WAHNSINN bereits eine fulminante Komödie in Kassel inszeniert hat, wird sich mit diesem großen Ensemblestück aus der ›Belle Époque‹ als neuer Oberspielleiter im Schauspiel vorstellen.


GIFT. EINE EHEGESCHICHTE von Lot Vekemans Inszenierung: Maik Priebe Bühne und Kostüme: Susanne Maier-Staufen Dramaturgie: Annabelle Leschke Premiere: 12. Dezember 2014 | tif

Vor Jahren haben sie ihr gemeinsames Kind bei einem Unfall verloren. In einer Silvesternacht – ausgerechnet der zur Jahrtausendwende – hat er sie dann verlassen. Seit sechs Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Jetzt treffen sich eine Frau und ein Mann am Grab ihres Kindes wieder. Auf dem Friedhof sei Gift entdeckt worden, alle Gräber müssten umgelegt werden. Eine unbehagliche Situation an einem unbehaglichen Ort. Er ist nach Frankreich gezogen und erwartet ein Kind von einer anderen Frau. Sie ist im gemeinsamen Haus geblieben und hat sich in ihrer Trauer eingerichtet. Wer hat es ›richtig‹ gemacht? Ein neues Leben, neue Hoffnung, ein neues Kind? Oder Aushalten des Schmerzes, Verharren im Gedenken an den toten Sohn? Obwohl längst getrennt, versuchen die beiden ihre Geschichten zusammenzubringen. In der prekären Situation gerät die Möglichkeit sprachlicher Verständigung gelegentlich an ihre Grenzen – was durchaus komische Züge trägt. Sie durchleben den gemeinsamen Schmerz, die gegenseitigen Vorwürfe und das Befremden über die unterschiedlich gelebten Leben. Die niederländische Autorin Lot Vekemans schreibt berührend über zwei vom Schicksal getroffene Menschen, die sich auf der Suche nach sich selbst und nach dem anderen umkreisen. Am Ende aber erfährt das Stück eine überraschende Wendung.


HAMLET von William Shakespeare Inszenierung und Bühne: Gralf-Edzard Habben Kostüme: Heinke Storck Dramaturgie: Michael Volk Premiere: 13. Dezember 2014 | Schauspielhaus

HAMLET, das vielleicht bekannteste Stück der Weltliteratur, ist wie eine Rachetragödie aufgebaut – ein dramaturgisches Modell, das sich vom elisabethanischen Theater bis zu heutigen Filmen aus dem Action-Genre großer Beliebtheit erfreut: Dem Helden widerfährt ein Unrecht, er rüstet sich, zieht in den Kampf und am Ende sind seine Gegner (und manchmal auch der Held selbst) tot. Doch Shakespeare variiert die Konventionen des Genres – es kommt bei HAMLET zu Komplikationen, die eine solche Fülle von Fragen, Themen und Überraschungen mit sich bringen, die es zu dem immer wieder neu zu befragenden Werk machen, als das wir es kennen. Der König, Hamlets Vater, ist überraschend gestorben, seine Mutter hat daraufhin sehr schnell dessen Bruder, Hamlets Onkel, geheiratet. Hamlet erscheint der Geist seines Vaters, der behauptet, ermordet worden zu sein. Er beschwört Hamlet, Rache zu nehmen und seinen Bruder, den neuen König, zu töten. Doch ist dieser Erscheinung zu trauen? Reichen die nächtlichen Worte eines Geistes, um daraufhin eine Tat zu begehen, die die Welt aus den Angeln hebt? Zunächst spielt Hamlet den Wahnsinnigen, um seine Mordgedanken zu verbergen. Ein inszeniertes Spiel soll seinen Stiefvater überführen. Der wiederum lässt misstrauisch Hamlet bespitzeln. Ophelia, Hamlets Geliebte, scheint Teil des Komplotts zu werden. Der zögernde Jäger wird zum Gejagten und gespielter Wahnsinn zu handfestem Verfolgungswahn. Wem kann er trauen? Was ist Theater, was Realität? Soll er endlich handeln? Wie ein schwarzes Loch scheint auch die noch nicht vollzogene Rache alle Figuren des Stücks in einem Strudel mitzureißen. Am Ende sind wirklich alle tot – und dass Hamlet auch seinen Vater gerächt hat, erscheint nun fast als Nebensache des allgemeinen Untergangs.


PENTHESILEA von Heinrich von Kleist Inszenierung: Sebastian Schug Bühne: Christian Kiehl Kostüme: Nicole Zielke Musik: Johannes Winde Dramaturgie: Thomaspeter Goergen Premiere: 13. Februar 2015 | Schauspielhaus

»Hundekomödie; Acteurs: Helden und Köter und Frauen.« Kleist selbst notierte dies zu PENTHESILEA, voller brutaler Selbstironie. Es ist aber auch ein brutales Stück. Der Naturstand der Welt ist Krieg. Hier das Männerheer der Griechen; dort die Amazonen: Bräute des Gottes Mars, der ihnen befahl, nur Töchter zu gebären und dies nur von Männern, die den Frauen im Kampf unterlagen. In Botenberichten zwischen war reporting und Voyeurismus entrollt Kleist einen Kampf »erboster Wölfe«, in dem die Grenze zwischen Lust und Mord verflackert. Die Amazonenkönigin Penthesilea liebt den Helden Achill, doch als sie ihn im Kampf erobern will, verliert sie verwundet das Bewusstsein. Achill, der sie wiederliebt, ergibt sich ihr (und ihrem Liebes-Gesetz) zum Schein; Penthesilea aber, trotz all der Kriegsberichte, verfehlt genau diese vitale Information. Und weil sie dem Gesetz getreu keinem Mann unterliegen darf, bereitet sie dem Geliebten mit ihren Doggen die ultimative Bluthochzeit: »Sie hat ihn wirklich aufgegessen vor Liebe«, schrieb Kleist an seine Schwester Marie. Als sie aus dem Rausch erwacht und ihre Tat begreift, folgt Penthesilea Achill in den Tod. Keinen Dolch, »ein vernichtendes Gefühl« stößt sie sich ins Herz und zerstört zugleich das unselige Gesetz. Kleist sandte 1808 die Tragödie an Goethe: »auf den Knien meines Herzens«, zitierte er in seinem Brief ein Bußgebet. Aber der Olymp in Weimar nahm das Gebet nicht an. Die Amazonin, deren Liebesworte zu den schönsten deutscher Sprache gehören, und die gleichzeitig zum Kannibalismus fähig ist, verstörte Goethe. Stets hatte der Schöpfer der IPHIGENIE den idealen Humanismus in Harmonie propagiert. Die heillose Antike bei Kleist, jene Welt, »auf die von ferne nur die Götter schaun«, öffnete Abgründe, in die zu schauen er sich scheute. Erst 65 Jahre nach Kleists Selbstmord (1811) wurde PENTHESILEA uraufgeführt. Die Abgründe sind geblieben.


Uraufführung

DIE KUNST DER SELBSTABSCHAFFUNG [Arbeitstitel] von Rebekka Kricheldorf Inszenierung: Schirin Khodadadian Bühne und Kostüme: Ulrike Obermüller Dramaturgie: Annabelle Leschke Uraufführung: 15. Februar 2015 | tif

Ob du ein altmodischer Mensch bist, der lieber zum Büchsentelefon als zum Handy greift, ein kauziger Gesellschaftshasser, der gern gegen allerlei Regeln verstößt, ob du dein Glück so penetrant betonst, bis es dir keiner mehr abnimmt oder du schon jung verstummt bist, da du dem kommunikativen Rauschen um dich her nichts hinzuzufügen hast: Du wirst früher oder später abgeschafft. Der eine hat den Versuch einer Selbstabschaffung bereits erfolglos hinter sich, manch anderer möchte lieber noch ein bisschen hier bleiben, wird aber zwangsabgeschafft von einem fiesen Schicksal. Einigen bleibt noch Zeit, aber wie viel und zu welchen Konditionen? Was tun also mit der Zeit? Man mag sich mit wilder Entschlossenheit den wenigen verbleibenden erotischen Optionen in die Arme werfen. Oder literarisch großkotzig versuchen, seine Vergangenheit umzuschreiben. Oder der Jugend ihre Jugend neiden. Oder revoltierend gegen die blöde Welt anzetern und jede langweilige Begegnung dem Gegenüber als Lebenszeitvernichtung auf die Rechnung setzen. Empfahl nicht der Yaqui-Indianer Don Juan einst Carlos Castaneda: »Lebe jeden Tag so, als säße der Tod auf deiner linken Schulter?« Das klingt klug, erweist sich in der Umsetzung aber als viel zu anstrengend. Sieben Menschen in unterschiedlichsten Stadien des Verfalls umarmen, konfrontiert mit ihrer Vergänglichkeit, das Absurde um so fester. Nach TESTOSTERON, ROBERT REDFORDS HÄNDE SELIG, DAS DING AUS DEM MEER und ROSA UND BLANCA setzen wir mit einer weiteren Auftragsarbeit unsere Zusammenarbeit mit Rebekka Kricheldorf fort, die in Kassel auch den Förderpreis Komische Literatur 2010 erhalten hat. Mit ihrem neuesten Stück ALLTAG & EKSTASE wurde Rebekka Kricheldorf 2014 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.


Deutschsprachige Erstaufführung

HOCHZEIT BEI DEN CROMAGNONS von Wajdi Mouawad Inszenierung: Gustav Rueb Bühne und Kostüme: Daniel Roskamp Dramaturgie: Thomaspeter Goergen Deutschsprachige Erstaufführung: 10. April 2015 | tif

Wenn die Cromagnons, die Höhlenmenschen, Hochzeit feiern, klingt das archaisch, karnevalesk, grotesk, komisch, brutal; ein kultiviertes Ritual in der Urzeit. Und all dies ist es auch, bei Wajdi Mouawad, dem kanadischlibanesischen Autor, der mit dem Stück VERBRENNUNGEN 2003 berühmt wurde und heute als einer der wichtigsten frankophonen Autoren der Gegenwart gilt. Die »Cromagnons« leben in einer Welt, in der ein arabischer Bürgerkrieg alle Zivilisation weggebombt hat. Eine trotzdem lebenssatte Familie, die sich stur in den Kopf gesetzt hat, inmitten der Bomben Hochzeit zu feiern und sich vor allem nicht vom Schlachter wegen des Festbratens bescheißen zu lassen. Was vor zigtausend Jahren wilde Tiere und Blitzschläge waren, sind heute Flugzeuge und Maschinengewehre; Tod ist Tod, es muss ihm getrotzt werden. Am besten mit einer Hochzeit, einem Fest des Lebens, das wäre doch gelacht! In einer grausamen Welt zeichnet Mouawad eine grausame Komödie, und schildert, wie sehr Krieg den Menschen wortwörtlich in Fleisch und Blut übergeht. Wie verwundet die Länder der Bibel von den Apokalypsen des 21. Jahrhunderts sind. Wo die Mütter die Mörder der Söhne anderer Mütter gebären. Wo der Vater den Schoß der Frau begehrt und zugleich fürchten muss. Wo Söhne Bombentypen am Aufprall erkennen, als wären es Naturgeräusche. Wo die Hoffnung auf Freude, auf Glück, sich auf eine zarte Braut richtet, die, seltsam schlafwandlerisch, einen mystischen Bräutigam erwartet, von dem keiner recht weiß, ob er existiert – obwohl man eisern an der Hochzeitsplanung festhält. Hauptsache, der Hammel, dieser Sündenbock, ist gar, auch wenn ständig der Strom ausfällt. Denn sie wollen leben! Und das Leben feiern, gerade in einer Welt, in der der Tod sich zu jeder Feier selbst einlädt.


DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza Inszenierung: Eva Lange Bühne: Kostüme: Brigitte Schima Dramaturgie: Annabelle Leschke Premiere: 11. April 2015 | Schauspielhaus

Unerwartet stehen Henris Arbeitskollege Hubert und seine Frau Ines einen Tag zu früh bei Henri und Sonja vor der Tür. Kein Essen ist vorbereitet und die beiden wollten sich gerade einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher machen. Das fängt ja gut an, denn der Astrophysiker Henri hat die Hoffnung, der etwas ältere Hubert könnte für seine Beförderung ein gutes Wort einlegen. Bei hastig improvisierten Appetithäppchen und Keksen platzt Hubert jedoch mit der Neuigkeit heraus, dass Henris Forschungen dieser Tage möglicherweise schon von einem Konkurrenten veröffentlicht wurden. Henri droht bei dieser Nachricht die Fassung zu verlieren. Eine Katastrophe. Drei Jahre Arbeit umsonst, die Hoffnung auf eine wissenschaftliche Karriere dahin. Was jetzt? Könnte es sein, dass Hubert die Geschichte nur erzählt hat, um Henri auf die Probe zu stellen, um sein Stehvermögen zu testen? Yasmina Reza ist weltweit eine der meistgespielten Gegenwartsautorinnen – und Meisterin der gutbürgerlichen Paarkämpfe. Und was sich im unaufgeräumten Wohnzimmer von Henri und Sonja abspielt, ist ein feines Duell um gesellschaftliches Ansehen, um Macht und am Ende sogar um die Ehen. Mal halten die Paare zusammen, mal verbünden sich die Ehefrauen mit der Gegenseite. Und im Kinderzimmer kämpft der kleine Sohn von Henri und Sonja einsam um den letzten Keks. Gehobener Boulevard in gehobenen Einkommensschichten. Die Besonderheit der turbulenten Komödie: Wir erleben drei Versionen des Abends, drei mögliche Varianten derselben Grundsituation mit sehr unterschiedlichem Ausgang, ausgelöst durch Kleinigkeiten im Einstieg. Zwischen Sieg und Niederlage, zwischen Komödie, Farce und Drama liegt manchmal eben nicht mehr als das Selbstvertrauen, mit dem man eine Laufmasche akzeptiert.


NACHTASYL von Maxim Gorki Inszenierung: Markus Dietz Bühne: Daniel Roskamp Kostüme: Ulrike Obermüller Musik: Ole Schmidt Dramaturgie: Annabelle Leschke Premiere: 5. Juni 2015 | tif

Gescheiterte und Kriminelle, Trinker und Schauspieler, Mörder und Prostituierte bevölkern Maxim Gorkis NACHTASYL unter Tage. Sie vegetieren eher als dass sie leben. In seinem größten Erfolg stellte der russische Dichter 1903 zum ersten Mal Menschen vom untersten Rand der Gesellschaft auf die Bühne. Doch die Bewohner kennen Luxus, Genüsse und die Leichtigkeit des Geldausgebens noch aus einem früheren Leben: der Abstieg kann, so hoffen sie, also nicht von Dauer sein. Und so wird immer weiter um den letzten Rest Würde gerungen, ums nackte Überleben gekämpft – und immer wieder gescheitert. Lediglich der Priester Luca versucht den Resignierten Hoffnung und Heilung zu bringen, doch auch seine Sanftmut und Weisheit verklingen in den Ohren der anderen. Sie träumen stattdessen weiter, von einem neuen oder dem alten Leben. Mord und Selbstmord sind die Folgen des verzweifelten Versuchs, sich einen Rest Menschlichkeit zu bewahren. NACHTASYL erzählt von einer Welt, aus der die bekannten bürgerlichen Moralvorstellungen und Verhaltenskonventionen verschwunden sind, von einer Realität, die bis heute nichts von ihrem Schrecken eingebüßt hat – für diejenigen, die noch nicht ganz unten angekommen sind. Markus Dietz, der in Kassel schon mit seinem WOYZECK in radikaler Weise das Leben eines Underdogs beleuchtet hat, wird das große, personenreiche Stück im tif, gewissermaßen unter Tage, inszenieren.


IMMER NOCH STURM von Peter Handke Inszenierung: Marco Štorman Bühne: Frauke Löffel Kostüme: Sara Schwartz Musik: Gordian Gleiss Dramaturgie: Michael Volk Premiere: 6. Juni 2015 | Schauspielhaus

»Eine Steppe, eine Heidesteppe«. Das Jaunfeld in Kärnten, nah der slowenischen Grenze. Hier lebt eine Familie, die das furchtbare Unrecht beging, »hier geboren zu sein«. Eine »gottverlassene Gegend« und dennoch eben: eine schöne Geliebte, die man verteidigt. 1941 bewaffneten sich die slowenischen Minderheitler gegen das Dritte Reich. Bauern, Frauen, Deserteure verschanzten sich in den Wäldern der Saualpen und Karawanken. IMMER NOCH STURM heißt das Epos von Peter Handke über eine der spärlichen »Résistances«, die es innerhalb des ›Deutschen Reiches‹ gab. Handke, Sohn einer Slowenin und eines Wehrmachtssoldaten, spannt seine Saga von 1936 bis in die 50er als Wahrheit in der Fiktion. Obwohl Handke keine Partisanen in der Familie hatte, nimmt er Geschichte als »poetische Möglichkeit« (Friedrich Schiller), um diese Volksgruppe dem undankbaren Nichts der Zeit zu entreißen. Ein Alter Ego, ein namenloser Handke, auf Heidewanderung ins Gedenken der Ahnen. Die Großeltern des Bauernhofs, seine Brüder Benjamin und Valentin, Träumende von der weiten Welt, der apfelzüchtende Pate Georg, die »Finsterschwester« Tante Ursula, und die Mutter, deren Lebenslust sie dem Deutschen zutreiben wird. Der King-Lear'sche Sturm, der Krieg, zerrt am Jaunfeld. Zwei zwangsrekrutierte Onkel fallen an der Front, der dritte zieht mit der »Finsterschwester« in den Widerstand und erlebt auch dort Fanatismus und Selbstzerfleischung. Ein blutig-stilles Kapitel des Weltkriegs, dem Österreich nach der Kapitulation tatsächlich die Unabhängigkeit verdankt – nur um anschließend »seine« Partisanen zu ächten, zu verdrängen. »Wir haben doch verloren. Sind kein Thema. Und auch kein Stoff zum Träumen.« Außer am Theater. Eine poetische Zeitreise, die Marco Štorman, der in Slowenien geboren und aufgewachsen ist, in Kassel inszenieren wird.


Sommertheater

THE WHO’S TOMMY Rockoper in zwei Akten // Musik und Gesangstexte von Pete Townshend / Libretto von Pete Townshend und Des McAnuff // Ergänzende Musik von John Entwistle und Keith Moon Inszenierung: Patrick Schlösser Bühne: Ulrike Obermüller Kostüme: Wiebke Meier Dramaturgie: Michael Volk Premiere: 17. Juli 2015 | Schauspielhaus

Der Geist der Rebellion wehte durch die verkrusteten Gesellschaften Nachkriegseuropas, kulminierte im Mai 1968 und brachte eine Jugend- und Protestbewegung hervor, deren Nachwehen bis heute in der Popkultur und im Bewusstsein von Jugendlichen zu spüren sind. Eines der Kult-Ereignisse dieser Jahre war das Doppelalbum »Tommy« der englischen Rockband »The Who«. »The Who« war bei Konzerten berüchtigt dafür, Gitarren zu zertrümmern, doch »Tommy« markiert etwas wie die Erfindung eines neuen Genres: der Rock-Oper. Mit den überaus wirkmächtigen Mitteln der Rockmusik über mehrere Songs hinweg eine Geschichte zu erzählen und diese gleichzeitig auf der Bühne zu performen – das war aufregend neu und gleichzeitig sehr theatral. »Tommy« ist die Geschichte eines Jungen, der taub, stumm und blind aufwächst. Eltern, Ärzte, Psychologen und Wunderheiler scheitern mit ihren Versuchen, an ihn heranzukommen. Eines Tages entdecken die Jugendlichen, dass Tommy ein Genie am Flipperautomat ist. Als seine Mutter zuhause den Spiegel zerschlägt, in dem Tommy als Kind das Verbrechen mitansah, das ihn traumatisiert hat, wird er geheilt und schließlich zum gefeierten Star. »Tommy« zeichnet weniger das Psychogramm eines kranken Jugendlichen, sondern erzählt vielmehr in symbolträchtigen Bildern die Geschichte der Pubertät überhaupt. Hits wie ›Pinball Wizard‹, ›I’m Free‹ oder ›See Me, Feel Me‹ brachten Songwriter Pete Townshend und »The Who« 1969 in die Charts, 1975 wurde der Stoff dann von Ken Russell verfilmt. 1993 brachte der Regisseur und Produzent Des MacAnuff schließlich die Musical-Fassung heraus, die unserer Produktion zugrunde liegt.


TANZTHEATER


Uraufführung

Zukunft 2.0 [Arbeitstitel] Tanztheater: Zwei Stücke von N.N. und Johannes Wieland Choreografie: Johannes Wieland Bühne: Matthieu Götz Kostüme: N.N. Dramaturgie: Thorsten Teubl Uraufführung: 22. November 2014 | Schauspielhaus

»Seit Jahrhunderten fragen sich die Leute: Warum geht Zeit nur in eine Richtung? Im Raum kann man sich nach rechts oder links bewegen, nach vorn oder hinten, oben oder unten. Warum geht dann die Zeit nur vorwärts und nie rückwärts? Auch das hat mit der Neigung von Systemen zu tun, sich vom Zustand der Ordnung in einen Zustand der Unordnung zu bewegen.« (Brian Greene, Teilchenphysiker) Die Zukunft ist paradox! Ist sie das wirklich? Zukunft ist ein realer und unauflöslicher Widerspruch in sich. Wann beginnt die Zukunft, oder: Was war davor? Zukunft ist der imaginierte Widerspruch zwischen Behauptung und Erwartung. Wie gehen Choreografen mit den Phänomenen Zeit und Zukunft um? Wie sehen sie dabei die Veränderung der Welt um sich herum, aber auch die eigene Entwicklung, die scheinbar nicht in einem direkten Zusammenhang zueinander stehen? Wie formen dieser lebensweltliche Kontext und das choreografische Wissen das Bewegungsmaterial? Gelingt es ihnen, sich mit Hilfe von Stilmitteln des Zeitgenössischen Tanzes auf der Bühne eine neue Welt – ein utopisches Paradoxon –vorzustellen?

Paradox von Achilles und der Schildkröte (Zenon von Elea)


Uraufführung AURORA [Arbeitstitel] Tanztheater: Ein Stück von Johannes Wieland Mit Musik aus DORNRÖSCHEN von Peter Tschaikowsky Musikalische Leitung: Yoel Gamzou Choreografie: Johannes Wieland Bühne: N.N. Kostüme: N.N. Dramaturgie: Thorsten Teubl Uraufführung: 25. April 2015 | Opernhaus

»Niemand wird sich für einen anderen Menschen selbst ganz riskieren, wenn er diesen anderen nicht in gewisser Weise als einen Teil seiner selbst empfindet. Etwas im anderen muss etwas Eigenes zutiefst anrühren, doch ist dieses ›Etwas‹ gerade nichts, das man selber besäße, es ist ganz im Gegenteil das, was einem selber am meisten fehlt; und so muss man sich aufmachen, dieses fehlende Eigene im anderen zu suchen, um selber wieder ›ganz‹ zu werden.« (Eugen Drewermann) Der Choreograf Marius Petipa beschrieb die Musik Tschaikowskys zu DORNRÖSCHEN als »schäumende Musik, die jedermann emporfliegen lässt«. Heute zählt es zum internationalen Standardrepertoire des klassischen Balletts. Es ist Aurora, die Tochter eines Königspaares, zu deren Taufe vergessen wird, die mächtige Fee Carabosse einzuladen, die sich dafür durch einen Fluch bitter rächt: Aurora soll am Tage ihrer Volljährigkeit durch den Stich an einer Spindel sterben. Der Fluch vollzieht sich, und nur durch die Hilfe der Fee Siren kann der tödliche Fluch in einen ewigen Schlaf gewandelt werden, dem sowohl Aurora als auch der gesamte Hofstaat verfällt. Erst dem Prinzen Desiré gelingt es, durch die Macht der Liebe und einen Kuss, den Fluch zu brechen. Wie kann die Handlung in unserer Gegenwart neu gedacht werden, welche Bezüge gibt es zu einem Stück, das erstmals 1697 in »Contes de ma Mère l’Oye« bei Charles Perraults, später in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm erscheint? Johannes Wieland wagt in seiner Interpretation einen Blick hinter die Kulissen des eigentlichen Stücks. Einen Blick hinter die Fassade der Lebens- und Liebesgeschichte eines jungen Mädchens, das sich in einem Spannungsfeld zwischen narzisstischer (Selbst-)Isolation und dem Kampf mit den bösen Mächten befindet. Vielleicht sind es auch jene Mächte, die im Menschen selbst verborgen sind und nur im dornenbehüteten Todesschlaf an die Oberfläche dringen? Empfohlen ab 12 Jahren


CHOREOGRAFISCHE WERKSTATT Tanztheater: Junge ChoreografInnen stellen sich vor Choreografie und Tanz: TänzerInnen des Staatstheaters Kassel Ausstattung: N.N. Dramaturgie: Thorsten Teubl Uraufführung: 21.Mai 2015 | tif

TänzerInnen des Staatstheaters Kassel stellen sich mit eigenen choreografischen Werken dem Publikum vor. »Was will das Material? Auf das zu hören, was das Material von dir will, verlangt genau so viel Konzentration, Kontrolle und Feingefühl wie jede andere Arbeitsweise auch. Das Ergebnis einer solchen Vorgehensweise mag nicht sofort deinen Erwartungen entsprechen, aber mit der Zeit fühlt es sich in der Regel doch wie deine eigene Schöpfung an. Es ist deine eigene Schöpfung. Manchmal weiß das Material mehr als du. Akzeptiere, was dir leichtfällt.« (Jonathan Burrows: A Choreographer´s Handbook, Routledge, Abingdon/New York 2010)


KINDER- UND JUGENDTHEATER


Uraufführung

KALTES HERZ von Dieter Klinge nach dem Märchen »Das kalte Herz« von Wilhelm Hauff Inszenierung: Dieter Klinge Bühne und Kostüme: Isabell Heinke Musik: Georgy Vysotsky Uraufführung: 12. Oktober 2014 | tif

Ein Schauspieler und zwei Musiker erzählen von Armut und Elend, Reichtum und Ansehen, von der verzweifelten Suche nach dem Glück und von der Erstarrung des Herzens, vom KALTEN HERZ. Was machen Einsamkeit und Ausgrenzung aus einem Menschen? Was passiert, wenn er bloß materiellen Besitz zu seinem Lebensinhalt macht? Peter Munk ist ein junger Kohlenbrenner im Schwarzwald, der mit seiner Mutter in Armut lebt. Unzufrieden mit dem kargen Leben eines wenig geachteten Arbeiters sucht er nach dem Glück – nur Reichtum kann ihm dazu verhelfen, meint er. Für Karriere, Geld und Anerkennung verkauft er sein Herz an den bösen Geist Holländer-Michel. Am Ende verliert er alles: sein Geld, seine Geschäfte, seine Frau – und mit ihr alle Lebenslust, vor allem aber alle Menschlichkeit. Doch das Glasmännlein, ein guter Geist des Schwarzwaldes, eröffnet ihm noch eine Chance: Peter Munk muss seinen Mut und sein Leben einsetzen, sein eigenes Herz zu erkämpfen, um wieder wirklich Mensch zu werden. Er hatte ja ein Herz von Stein; und Steine sind tot und lächeln und weinen nicht. – Peter, schaff dir ein wärmeres Herz! In dichten atmosphärischen Bildern erzählt das Märchen von einer Gesellschaft, in der Alltag und Geisterwelt miteinander verschmelzen und sich zeitlose Fragen stellen: Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Kann man lernen, mit weniger zufrieden zu sein? DAS KALTE HERZ erschien 1827. Sein Dichter, Wilhelm Hauff (geb.1802), starb noch im selben Jahr. Sein »Märchenalmanach« enthält bekannte Märchen wie »Kalif Storch«, »Der kleine Muck« und »Zwerg Nase«. Der dritte Band (»Das Wirtshaus im Spessart«) behandelt eher Sagenstoffe als Märchen; die Schwarzwaldsage »Das kalte Herz« ist darunter die bekannteste. Empfohlen ab 8 Jahren


Uraufführung

ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE von Peter Seuwen nach den »Märchen aus Tausendundeiner Nacht« Inszenierung: Peter Seuwen Bühne und Kostüme: Monika Frenz Uraufführung: 19. November 2014 | Opernhaus

Erzähl um dein Leben, Scheherazade! Der König wünscht es, und so erfindet Scheherazade für ihn Geschichten, eine nach der anderen, tausendundeine Nacht lang – der Herrscher meint es ernst. Als aber Scheherazade von dem jungen Tunichtgut Aladin erzählt, ist ihr Zuhörer nicht mehr zu halten. Er steigt in die Geschichte ein, wird zum mysteriösen Zauberer aus Afrika, der den vaterlosen Aladin in seine Obhut nimmt und finstere Pläne mit ihm verwirklichen will, verweigert aber die Rolle des Sultan (»Ich bin doch schon König!«), um stattdessen lieber den Großwesir zu geben. Aladin hat inzwischen den Zauberer überlistet, Diamanten gefunden sowie einen dienstbaren Geist aus der Öllampe befreit. Jetzt erfreut er sich dessen Wohltaten. Erlesene Speisen auf goldenen Tellern, Reichtümer aller Art kann Aladin aufhäufen. Und wird bald ein (selbsternannter) Heiratskandidat für die Tochter des Sultans. Doch der Großwesir hat andere Pläne, er will seinen Sohn als Bräutigam und Thronfolger sehen. Aladin geht aufs Ganze. Er nutzt die Macht des Flaschengeistes und versetzt das Brautpaar und dessen Väter derart in Angst und Schrecken, dass der Rivale aufgibt: »Bei aller Liebe zur Prinzessin möchte ich lieber sterben, als mich noch länger einer solchen Behandlung auszusetzen.« Und weil der Sultan mehr am Gold interessiert ist als an der Partnerwahl seiner Tochter, hat Aladin mit Geisterhilfe leichtes Spiel. Er schafft Juwelen herbei, errichtet über Nacht einen prächtigen Palast – und bekommt die Prinzessin zur Frau. Was aber plant der rachsüchtige Zauberer aus Afrika? Aladin wird es bald merken, und ob ihm dann der Flaschengeist noch helfen kann …?

Empfohlen ab 6 Jahren


TSCHICK von Wolfgang Herrndorf Fassung von Robert Koall Inszenierung: Philipp Rosendahl Bühne und Kostüme: Brigitte Schima Musik: Thorsten Drücker Premiere: 1. Februar 2015 | tif

Es sind Sommerferien! Die Mutter des 14-jährigen Maik fährt zum jährlichen Entzug, sein Vater auf »Geschäftsreise«, die ganze Klasse ist eingeladen: Die Jahrgangsschönste feiert Geburtstagsparty. Und Maik allein zuhaus – mit Pool, gefüllter Hausbar und 200 Euro Taschengeld. Da kreuzt Tschick auf, in einem geklauten Lada. Tschick ist der Neue in der Klasse, ein Proll aus der Hochhaussiedlung, seine Schulleistungen schwanken je nach Alkoholpegel ... Und Maik steigt ein. Zuerst wollen die beiden Tschicks Familie besuchen (Richtung Walachei), aber schon bald fahren sie einfach drauflos, als Soundtrack die einzig verfügbare Kassette: Richard Clayderman. TSCHICK ist die Geschichte einer Reise durch ein vertrautes fremdes Land, durch deutsche Orte mitten im Nirgendwo. Tschick und Maik lernen Familienverhältnisse kennen, die ihnen bisher unbekannt waren – und vor allem erfahren sie, was Freundschaft heißt. Denken wir ein bisschen an Huckleberry Finn? Ein Lada im Thüringer Wald ersetzt ein Floß auf dem Mississippi …? Wolfgang Herrndorf (geb.1965) hatte 2010 mit dem Roman »Tschick« seinen größten Bucherfolg; 2011 erhielt er dafür den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für »Sand«, seinen Trottelroman (eigene Bezeichnung!), bekam Herrndorf 2012 den Preis der Leipziger Buchmesse. Nachdem bei ihm ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert worden war, setzte Herrndorf im August 2013 seinem Leben selbst ein Ende. »Am erstaunlichsten ist, wie Wolfgang Herrndorf seinen Helden aufs Maul zu schauen vermag, wie er ihre Sprache spricht: eben die von zwei pubertierenden Jugendlichen, ohne dass es je aufdringlich oder peinlich wird.« (DIE ZEIT) Empfohlen ab 14 Jahren


Deutsche Erstaufführung

RESTMÜLL von Ko van den Bosch aus dem Niederländischen von Eva M. Pieper / Alexandra Schmiedebach Inszenierung: Dieter Klinge Bühne und Kostüme: Sybille Pfeiffer Deutsche Erstaufführung: 29. März 2015 | tif

Eines Tages waren die Eltern einfach verschwunden, Gustaf und Boris allein. Plötzlich mussten die Brüder alleine zurechtkommen, ohne zu erfahren, was eigentlich geschehen war. Jetzt wühlt Boris, der Kleinere, täglich im Müll der Umgebung und sucht nach einer Spur, die zu den Eltern führt. Gustaf hingegen, vernünftig wie er als Älterer ist, hat die Hoffnung aufgegeben. Er fügt sich – wenn auch widerwillig – in sein Schicksal, die Verantwortung für seinen Bruder zu tragen. Obwohl er selbst noch ein Kind ist. Obwohl er ihn manchmal so unglaublich dumm findet, den Boris. GUSTAF: Unsere Eltern haben sich ohne Pauken und Trompeten davon gemacht. BORIS: Schrecklich! Wir sind doch noch Kinder? GUSTAF: Deshalb bin ich schon mal erwachsen geworden. Aber so ist ihr Leben jetzt nun mal – bis sie eines Tages in das Innere ihres Sofas gesogen werden! Dort stoßen die Brüder auf einen extrem merkwürdigen Kerl, der sich dort häuslich eingerichtet hat. Ihr Vater! Nachdem die Mutter ums Leben gekommen ist, hat er sich ins Sofa verkrochen. Weil er nicht wusste, wohin mit all dem Schmerz, all der Wut, all der Trauer. Er hat sich versteckt, voller Schuldgefühle, aus Angst vor Überforderung und vor der Welt im Allgemeinen. Auch ein Vater ist eben nur ein Mensch, der manchmal einfach nicht weiter weiß. Können Gustav und Boris ihn davon überzeugen, dass ein Leben in der Realität mit all seinen Problemen trotzdem einem einsamen Schattendasein im Zufluchtsort Sofa vorzuziehen ist? RESTMÜLL lebt von einem oft irrwitzigen Realismus und von seinem absurden Humor – in Sprache, Bild und Story, ebenso frech wie sensibel. Der niederländische Autor Ko van den Bosch (geb.1958) gründete 1984 die Theatergruppe »Alex d’Electrique«. Er betätigt sich als Schauspieler, Bühnenbildner und Autor zahlreicher Bühnenstücke. Empfohlen ab 7 Jahren


ERSTE STUNDE von Jörg Menke-Peitzmeyer Ein theaterpädagogisches Projekt

»Okay, bringen wir‘s hinter uns. Ich gebe euch fünf Minuten. Fünf von fünfundvierzig, da könnt ihr nicht sagen, ich wär nicht großzügig. Fünf Minuten, in denen könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt.« Jürgen kommt neu in die Klasse. Bisher war er immer der Loser, doch heute will er den Spieß umdrehen: Er provoziert die Schüler und versucht die Klassengemeinschaft aufzubrechen. Der Monolog greift in die Gruppendynamik der Klasse ein. Mitleid, Aggression, die Angst vor dem Fremden. Die Schüler müssen sich zu dem Neuen verhalten und werden – das ist der Kunstgriff des Stücks – mit sich selbst konfrontiert, eine ganze Schulstunde lang. ERSTE STUNDE ist ein echtes Klassenzimmerstück zum Thema Mobbing, eine Provokation, ein Risiko, und braucht einen mutigen Schauspieler. Aus der Laudatio zum Autorenförderpreis 2006 der Landestheater: »Wem das Tätersein nicht liegt, der spezialisiert sich, wie der Schüler Jürgen Rickert, am besten auf die Rolle des Opfers. Eine Rolle, die einem wesentlich mehr abverlangt: Intelligenz, Instinkte, Überlebensstrategien, Intuition ... Rickert ist ein Antiheld, ein Ritter von der traurigen Gestalt. Jörg Menke-Peitzmeyer hat ein nötiges, beeindruckendes und mutiges Theaterstück über unsere Schulen geschrieben, die die Schulen des Lebens sind.« Thomas Hof ist Schauspieler und Theaterpädagoge. Er arbeitet seit September 2013 im Team des Kinder- und Jugendtheaters am Staatstheater Kassel. ERSTE STUNDE hat er bereits in zahlreichen Schulklassen der Region gespielt. Termine für Klassenzimmer-Vorstellungen ab Jahrgang 7 sind individuell mit dem KJT zu vereinbaren: Tel. 0561.1094-400 oder theaterpaedagogik@staatstheaterkassel.de


THEATERPÄDAGOGIK AM STAATSTHEATER KASSEL Die Theaterpädagogen sind in Kontakt mit zahlreichen Schulen in Kassel und der Region. Exemplarisch für die Zusammenarbeit stehen folgende Punkte: Theaterpädagogische, praktische Stück-Vor- und Nachbereitungen Wir kommen gerne direkt in die Schule, um die Schüler in einem spielerischen Workshop auf den Vorstellungsbesuch vorzubereiten. Premierenklassen Eine Schulklasse begleitet den Entstehungsprozess einer Inszenierung. Dazu gehört ein Workshop, ein Probenbesuch, eine Führung durchs Theater und am Ende ein Vorstellungsbesuch. Materialmappen für Lehrer Zu unseren Stücken im Jungen Staatstheater Kassel erstellen wir Materialmappen mit Infos zum Stück. Dazu gibt es Anregungen, wie Schüler auf den Theaterbesuch vorbereitet werden können. Schülertage Bei unseren Schülertagen können Schulklassen direkt die Hintergründe einer Inszenierung erforschen: Was hat sich der Regisseur bei seiner Inszenierung gedacht? Was macht eigentlich ein Dramaturg bei einem Theaterstück? Mit welchen Schauspielübungen machen sich Schauspieler fit für die Bühne? Und so funktioniert es: Nachmittags gibt es Workshops im Staatstheaters und abends schauen sich alle gemeinsam die Vorstellung an. Spielclubs Derzeit proben am Staatstheater Kassel fünf Spielclubs mit insgesamt über 80 Laienspielern im Alter zwischen 9 und 75 Jahren. Ziel der Arbeit ist eine Vorstellung auf einer Bühne des Staatstheaters. Konferenzbesuche zur Vorstellung von Spielplan und theaterpädagogischen Angeboten Um den aktuellen Spielplan und die pädagogischen Angebote persönlich vorzustellen, kommen wir gerne auf eine Fach- oder Gesamtlehrerkonferenz. Einen gesamten Überblick über die pädagogischen Angebote können Sie sich auf unserer Homepage und in der Broschüre »Junges Staatstheater Kassel« verschaffen. Neben den vorhandenen theaterpädagogischen Angeboten sind wir für alle Ideen, Fragen und Anregungen offen. Kontakt: Tel. 0561 1094 400 | theaterpaedagogik@staatstheater-kassel.de


KONZERTE


SINFONIEKONZERTE 1. SINFONIEKONZERT / BUSSTAGSKONZERT Mittwoch, 19. November 2014, 20.00 Uhr | Stadthalle Victor Nicoara: Ohne Titel (UA) Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-moll Dirigent: Yoel Gamzou

2. SINFONIEKONZERT Montag, 22. Dezember 2014, 20.00 Uhr | Stadthalle Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 Franz Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur S. 125 Wilhelm Stenhammar: Serenade F-Dur op. 31 Solistin: Nareh Arghamanyan, Klavier Dirigent: Patrik Ringborg

3. SINFONIEKONZERT Montag, 12. Januar 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle John Adams: The Chairman Dances (Der Vorsitzende tanzt). Foxtrot for Orchestra aus NIXON IN CHINA Max Bruch: Kol Nidrei für Violoncello und Orchester op. 47 Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-moll op. 65 Solist: Wolfram Geiss, Violoncello Dirigent: Patrik Ringborg

4. SINFONIEKONZERT Montag, 23. Februar 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle Carl Maria von Weber: Ouvertüre zur Oper DER FREISCHÜTZ Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-moll op. 47 Giuseppe Verdi / Emanuele Krakamp: Fantasie über LA TRAVIATA für Flöte und Orchester Franz Schubert / Yoel Gamzou: Fantasie für Orchester (arr. aus der Fantasie C-Dur für Violine und Klavier) (UA) Solisten: N.N., Violine | N.N., Flöte Dirigent: Yoel Gamzou


5. SINFONIEKONZERT / KARFREITAGSKONZERT Freitag, 3. April 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle Johannes Brahms: Tragische Ouvertüre c-moll op. 81 Paul Hindemith: Sinfonie Mathis der Maler Johannes Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 Solist: Razvan Hamza Dirigent: Patrik Ringborg

6. SINFONIEKONZERT Montag, 4. Mai 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 g-moll op. 126 Paul Kletzki: Sinfonie Nr. 3 Solist: N.N., Violoncello Dirigent: Yoel Gamzou

7. SINFONIEKONZERT Montag, 8. Juni 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle Johann Sebastian Bach: Cembalokonzert BWV 1052 (Transkription für Marimba und Orchester von Katarzyna Myćka) Keiko Abe: Prism Rhapsody Igor Strawinsky: DER FEUERVOGEL Solistin: Katarzyna Myćka, Marimba Dirigent: Antony Hermus

8. SINFONIEKONZERT Montag, 13. Juli 2015, 20.00 Uhr | Stadthalle Programm N.N. Dirigent: Marc Piollet


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.