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Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Weiterführende Informationen:

• Ein Haus für die Moderne. 25 Jahre Neue Galerie 1976 – 2006. Katalog bearbeitet von Marianne Heinz, Kassel 2001 • documenta-Erwerbungen für die Neue Galerei. Malerei – Skulptur – Graphik – Installation. Bestands- und Ausstellungskatalog bearbeitet von Marianne Heinz, Kassel 2002

Kontakt Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinstraße 23-25, 65185 Wiesbaden www.hmwk.hessen.de

Wechselvolle Geschichte – kunstvolle Zukunft Information zur Museumslandschaft Kassel Nr. 3.1

Museumslandschaft Hessen Kassel Postfach 410 420, 34066 Kassel www.museum-kassel.de

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich schon bald in einer dann rundum erneuerten „Neuen Galerie“ an der Schönen Aussicht umschauen würden. Lassen Sie sich überraschen – ein Besuch lohnt sich!

Eva Kühne-Hörmann Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

Bildnachweis Titelbild: Sean Scully, Wall of Light Dog, 2000 Abbildung Romuald Hazoumé: © VG Bild-Kunst, Bonn 2010, Foto: Dieter Schwerdtle Alle anderen Abbildungen: MHK, Neue Galerie, Kassel Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahl­werbern oder Wahlhelfern während eines Wahl­­­­­kampfes zum Zwecke der Wahl­werbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kom­mu­nal­wahlen. Missbräuchlich sind insbesondere die Verteilung auf Wahl­ver­anstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Ein­ legen, Auf­drucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer­bung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zuge­gangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

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Liebe Leserinnen und Leser, die „Neue Galerie“ als Ort der „Staatlichen und Städtischen Kunstsammlungen“ signalisiert schon mit ihrem Namen die erfolgreiche Zusammenarbeit von Stadt und Land. Ihr Umbau und ihre Sanierung, die 2011 abgeschlossen werden soll, ist ein wichtiges und zentrales Projekt im Rahmen der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel, in die das Land Hessen insgesamt 200 Millionen Euro investiert. Das nach dem Vorbild der Alten Pinakothek in München von 1871 – 1877 errichtete und nach schweren Kriegsschäden wieder aufgebaute Ausstellungshaus wird nach Plänen des Berliner Büros Staab Architekten saniert. Dazu gehören denkmalpflegerische Arbeiten ebenso wie eine komplett neue technische Infrastruktur. Die Kombination von großzügiger Architektur und einzigartiger Kunst wird besondere Perspektiven für die Präsentation eröffnen. Die bauliche Aufwertung der „Neuen Galerie“ wird die Bedeutung Kassels als Kulturstandort von internationalem Rang festigen. Auf diese Weise wird auch die touristische und wirtschaftliche Anziehungskraft von Stadt und Region gestärkt.

Die symbolträchtigste Maßnahme der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel ist zweifellos die Sanierung von Herkules und Oktogon. Der Abschluss der Restaurierung der Herkulesstatue markiert dabei eine wichtige Etappe. Die Grundsanierung des Hessischen Landesmuseums ist in vollem Gange.

Die „Neue Galerie“


Alt und neu – die Geschichte der „Neuen Galerie“

Die „Neue Galerie“ als Haus der Moderne

Die neue „Alte Galerie“

Aufbruch in die Zukunft

Nachdem die von François de Cuvilliés dem Älteren erbaute „Alte Galerie“ unter Jérôme Bonaparte, dem „König Lustik“, zur Stadtresidenz umgebaut worden war und damit für eine Nutzung als Museum nicht mehr zur Verfügung stand, wurde an der Schönen Aussicht im 19. Jahrhundert ein neues „Gemäldegalleriegebäude“ errichtet.

Die Modernisierung der „Neuen Galerie“ für 19 Millionen Euro erfolgt im Rahmen der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel. Mit einem Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro ist diese Neuordnung eines der größten Kulturinvestitionsprojekte in Deutschland.

Der Architekt Heinrich von Dehn-Rotfelser zeichnete 1871 – 1877 für Planung und Bau der neuen „Alten Galerie“ mit den markanten und seinerzeit modernen Oberlichtsälen verantwortlich. Dabei orientierte er sich mit seinem Entwurf an der von Leo von Klenze gebauten Alten Pinakothek in München. Im Erdgeschoss wurden Objekte der Antiken- und Kunstgewerbesammlung präsentiert; im Obergeschoss und den Oberlicht­ sälen Gemälde der Alten Meister. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1943 schwer beschädigt und blieb nach dem Krieg lange Zeit ungenutzt.

Die „Alte“ wird zur „Neuen Galerie“ Erst 1962 begann der zunächst provisorische Wiederaufbau, dem allerdings die noch weitgehend erhaltene historisierende Innenausstattung zum Opfer fiel. 1976 schließlich wurde das Haus mit einem neuen Nutzungskonzept wieder eröffnet und folgerichtig in „Neue Galerie“ umbenannt. Seither wurden Malerei und Plastik von 1750 bis in die Gegenwart aus staatlichen und städtischen Beständen präsentiert.

Ernst Wilhelm Nay, Symphonie, 1958

„Neue Galerie“ und documenta Seit den sechziger Jahren – zuletzt 2007 – war das Haus aber auch immer wieder während der documenta Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst. Diese in Kassel einzigartige Nähe zur Gegenwartskunst bot Anlass und Inspiration, um den zeitgenössischen Sammlungsbestand konsequent auszubauen. Dazu stehen seit 1982 jährlich von Stadt und Land bereitgestellte Mittel für documenta-Erwerbungen zur Verfügung. Mit dem jüngsten Ankauf kann daher nach Abschluss der Umbauund Sanierungsarbeiten ein zentrales Werk der documenta 12 präsentiert werden: die spektakuläre Installation „Dream“ von Romuald Hazoumé. Mit dem Ende der documenta 12 wurde die „Neue Galerie“ geschlossen. Dieser symbolträchtige Termin am 23. September 2007 markiert einen weiteren Abschnitt in der Geschichte der „Neuen Galerie“.

Die Arbeiten umfassen unter anderem die Sanierung der architektonischen und technischen Ausstattung einschließlich einer behindertengerechten Erschließung, die Neukonzeption des Tageslichtdaches, die Umgestaltung von Eingangsbereich und Treppenaufgängen, den Neuzuschnitt der Ausstellungsräume und die Schaffung von Flächen für Wechselausstellungen. Ziel ist es, entsprechend der inhaltlichen Neuausrichtung des Hauses optimale Präsentationsmöglichkeiten für Kunstwerke des 19., 20. und 21. Jahrhunderts zu schaffen. Im Erdgeschoss werden künftig Werke der Kasseler Akademie und Kunst des 19. Jahrhunderts zu sehen sein; die von Joseph Beuys und Ulrike Grossarth gestalteten Räume bleiben dabei Romuald Hazoumé, Dream, 2007

erhalten. Die Werke der höfischen Malerei von 1750 – 1800, darunter auch Arbeiten der Künstlerfamilie Tischbein, werden künftig in Schloss Wilhelmshöhe zu sehen sein. Das Ober­ geschoss mit den Oberlichtsälen ist der Kunst des 20. und 21. Jahr­hunderts vorbehalten. Sammlungsschwerpunkte wie die Klassische Moderne mit der Corinth-Sammlung und das deutsche Informel werden dann ebenso angemessen zur Geltung kommen wie Großformate und der umfangreiche Bestand an documentaWerken. Als Haus der Moderne ist die „Neue Galerie“ nicht nur in den Intervallen zwischen den documenta-Jahren zentraler Sammlungsstandort zeitgenössischer Kunst in Kassel. Sie gibt ihr Raum und unterstreicht damit die Bedeutung moderner Kunst in und für Kassel.

Oben: Gerhard Richter, Porträt Arnold Bode, 1964 Unten: Per Kirkeby, ohne Titel, 1980

NEU August von der Embde, Porträt Gräfin Louise Bose als Kind, 1820

Online-Bestandskatalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts: www.malerei19jh.museum-kassel.de


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