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ZeitZeugen – Auf den Spuren des Mittelalters

Mit Bader und Hebamme in verwinkelten Gassen auf den Spuren von geheimnisvollen Orten des mittelalterlichen Konstanz‘

ZeitZeugen

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In und um Konstanz gibt es viele Orte, an denen die Spuren der Vergangenheit deutlich sichtbar sind. Andere öffnen sich dem Betrachter erst durch besonderes Hintergrundwissen. Der Stadtführer und Buchautor Ulrich Büttner beschreibt im Folgenden zwei Möglichkeiten, Konstanz auf den Spuren des Mittelalters zu entdecken - über die neue Stadtführung mit Hebamme und Bader oder beim Besuch des Klosters St. Katharinen, heute ein beliebter Biergarten.

Von der Wiege bis zur Bahre Kaum ein Zeitalter ist so sehr mit Mythen und Legenden behaftet wie das Mittelalter. Vor allem, wenn es um die medizinischen Verhältnisse geht, läuft einem schnell ein kalter Schauer über den Rücken. Und das nicht ohne Grund: Die Lebensspanne von der Wiege bis zur Bahre war meist wesentlich kürzer als heute.

KnochenBrecher & EngelsMacher Schon die Geburt barg ein hohes Risiko für Mutter und Kind. Aber auch alltägliche Probleme wie Zahnschmerzen, Frauenleiden oder der Wunsch nach Unterstützung in Fragen der Liebe und Sexualität konnten die Menschen zur Verzweiflung bringen. Da half oft nur der Gang zur Hebamme oder zum Bader, zwei besonders wichtige Personen in jeder mittelalterlichen Stadt.

Mit Hebamme oder Bader durch das Konstanz vergangener Zeiten Während man die Hebammen – übrigens einer der ältesten Frauenberufe der Welt – noch heute kennt, ist der Bader, der frühere Arzt der kleinen Leute, mittlerweile eher unbekannt und durch den modernen Beruf des Mediziners ersetzt worden. Dabei kann man durch beide sehr viel über das Leben und den Alltag früherer Zeiten erfahren.

„Wer mehr über die Hebamme, den Bader von Konstanz und das Leben in einer mittelalterlichen Stadt jenseits heutiger Klischees wissen möchte, der begleite uns auf unserem ganz besonderen Rundgang durch das wunderschöne alte Zentrum am Bodensee. Seid gespannt und erfahrt mehr über heilkundige weise Frauen, vermeintliche Hexen, Knochenbrecher und Engelsmacherinnen ... Eure Hebamme Magdalena und Bader Veit“

WaldIdylle im Kloster St. Katharinen

In keiner anderen Stadt der Region stolpert man so viel und so intensiv über Geschichte wie in Konstanz. Vor allem die Altstadt links des Rheins atmet den Duft und das Flair der vergangenen Jahrhunderte. Doch auch auf der anderen Flussseite findet man so manchen fast verwunschenen Ort, der das eine oder andere Geheimnis birgt …

Wer von der Alten Litzelstetter-Straße in Konstanz-Wollmatingen mit dem Fahrrad oder zu Fuß in Richtung Mainauwald abbiegt und am Tierfriedhof vorbei dem Waldweg folgt, stößt nach etwa 15 Minuten Fußmarsch auf eine Lichtung mitten im Wald. Hier befindet sich, idyllisch gelegen, das Gelände des ehemaligen Klosters St. Katharinen.

KleinOd & SinnesImpulse mitten im Mainauwald Angeblich wurde es im Jahr 1260 als Augustinerkloster gegründet. Spätestens ab 1436 lebten hier mitten im Wald sogenannte Beginen – Klosterfrauen, die kein ewiges Gelübde ablegten, also auch in die außerklösterliche Welt zurückkehren konnten. Zeitweise war die Abtei ein regionaler Wallfahrtsort. 1808 wurde das Kloster in Folge der Napoleonischen Kriege aufgelöst und der Besitz dem Großherzog von Baden übereignet, bevor es 1815 abgerissen wurde.

Nach weiteren bewegten Jahrzehnten wurden die Überreste des Klosters bis 1965 als Gastwirtschaft genutzt. Das Anwesen verfiel und Ende der 1980er Jahre zogen die letzten AnwohnerInnen weg. 2013 sollte der Ort eine Wiederauferstehung erleben: Es wurden der „Erlebniswald Mainau“ mit vielen Klettermöglichkeiten und ein daran angeschlossener Biergarten eröffnet.

Wer das ehemalige Kloster St. Katharinen noch nicht kennt (oder neu kennenlernen möchte), der besuche diesen wirklich schönen Ort und lasse sich von seiner Aura einfangen – am besten mit guten Freunden im gemütlichen Biergarten, der heutzutage St. Katharina heißt.

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