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TurmKultur – Konstanzer Fasnachtstradition

TurmKultur

Mittalterliche Türme in fasnächtlicher Hand

Von ehemals rund 25 Toren sowie Türmen sind heute noch drei erhalten und in ihnen allen lebt mit der Fasnacht die Tradition weiter – eine echte Konstanzer Besonderheit.

Zwei Wächter über dem Rhein

Das Mittelalter ist in Konstanz greifbar. Wer durch die historischen Gassen der Niederburg schlendert, die prächtigen historischen Hausfassaden bewundert und sich im Schatten des Münsters eine Pause gönnt, der bekommt ein Gefühl für die damaligen Lebensweisen der StadtbewohnerInnen. sind auf dem sogenannten Rheinsteig – dem Uferweg am Rande der Altstadt - zwei imposante und weithin sichtbare Zeugen des Mittelalters zu sehen: Der Rheintor– und der Pulverturm.

Zum Schutz der mittelalterlichen Brücke wurde der Rheintorturm um 1200 als nördliches Stadttor errichtet. Die Brücke und der Rheintorturm waren Jahrhunderte hindurch das Bindeglied für den Verkehr aus dem gesamten nördlichen Raum, in den südlich des Rheins gelegenen Thurgau und damit in die Schweiz. Er ist

neben dem Konzilgebäude der letzte noch bestehende Zeuge für die Bedeutung Konstanz‘ als eines der wichtigsten Verkehrs- und Wirtschaftszentren des Spätmittelalters. Heute ist im Rheintorturm das Konstanzer Fasnachtsmuseum untergebracht, das einen guten Eindruck über die Vereins- und Maskenvielfalt in Konstanz bietet. Über 70 verschiedene Vereine feiern hier die fünfte Jahreszeit.

Rheinabwärts kam im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts zudem der Pulverturm als nordwestlicher Eckpfeiler der Stadtbefestigung hinzu. In seiner fast 700-jährigen Geschichte wurde der Pulverturm zeitweise auch als städtisches Gefängnis genutzt. Heute hat die Narrengesellschaft Niederburg ihre Heimat im Pulverturm. Sie ist unter anderem gemeinsam mit der Narrengesellschaft Kamelia-Paradies für die SWRLive-Sendung „Konstanzer Fasnacht“ verantwortlich. Am Hochtag der Fasnacht, dem „Schmotzigen Dunschtig“, stürmt sie das Konstanzer Rathaus und organisiert den „Hemdglonkerumzug“.

das tor zur altstadt

Auf der anderen Seite der Altstadt, an der ehemaligen südlichen Stadtgrenze, erhebt sich das imposante Schnetztor. Es wurde im 14. Jahrhundert inklusive Zwingeranlage gebaut. Seine historische Fassade fasziniert mit dem erhaltenen Fachwerk. Und auch auf dem südlich des Turms gelegenen „Löwenplatz“ sind die im Pflaster erhaltenen Mauerfundamente gut zu erkennen. In diesem prächtigen, mittelalterlichen Bauwerk hat die größte Fasnachtszunft ihre Zunftstube: Die „Konstanzer Blätzlebuebe“. Mit rund 1.600 Hästrägern prägt und bereichert sie vor allem die Straßenfasnacht in Konstanz.

Foto: Achim Mende

„Ho Narro!“ Mit diesem Fasnachtsruf begrüßen sich die Narren in Konstanz und leiten eine bunte, fröhliche Zeit ein, in der sie gemeinsam bis zum Mittelalter zurückreichende Fasnachtstraditionen zelebrieren. Guggenmusik, Narrenbälle, Straßenfasnacht, Umzüge u.v.m. stellen während der fünften Jahreszeit in Konstanz die normalen Verhältnisse auf den Kopf. Einfach mal mitmachen und einmalige Tradition live erleben ...

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