So gesund

Page 1

So

SONDERBEILAGE Frühjahr 2019

GESUND Das Journal für Gesundheit, Wellness und Genuss SCHLAFEN | RÜCKEN ENTSPANNUNG LAUFEN PFLEGE ERNÄHRUNG SINNE


2

Sinne

OP schützt vorm Ertauben

Das gefürchtete Loch im Trommelfell: Wenn die akute Mittelohrentzündung chronisch wird Wer ein Ziehen oder Stechen im Ohr spürt, sollte zum Arzt gehen. Ursache ist häufig eine akute Mittelohrentzündung. Doch die Krankheit kann auch chronisch verlaufen – und ist dann deutlich schwieriger zu erkennen.

E

s ist die Kinderkrankheit schlechthin – die akute Mittelohrentzündung mit heftigen Schmerzen im Ohr. Die gute Nachricht: Bei den meisten Kindern heilt sie ohne Folgen ab. Die schlechte: Mittelohrentzündungen können auch Erwachsenen das Leben schwer machen. Allerdings: «Während akute Mittelohrentzündungen tatsächlich vor allem bei Kindern vorkommen, leiden Erwachsene eher an der chronischen Form», sagt Prof. Jens Peter Klußmann, Direktor und Lehrstuhlinhaber der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Universität zu Köln.

Im Trommelfell befindet sich dann ein dauerhaftes Loch Was genau geschieht da im Ohr? »Bei der chronischen Form sind die Schleimhäute des Mittelohrs immer wieder und lang anhaltend entzündet«, erklärt Prof. Andreas Gerstner, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Braunschweig. »Außerdem befindet sich im Trommelfell meist ein dauerhaftes Loch.« Die Tücke der chronischen Mittelohrentzündung: Das schmerzhafte Ohrenste-

Eine chronische Mittelohrentzündung ist schwer zu erkennen. Besteht aber einmal der Verdacht, kann der HNO-Arzt feststellen, ob eine solche Entzündung vorliegt. Foto: Christin Klose/dpa-tmn chen tritt in der Regel nicht auf. Wie ist das bei der akuten Entzündung? Da ist die Sache meistens klar: »Die Patienten nehmen starke Ohrenschmerzen und Fieber sehr ernst und stellen sich damit in der Praxis vor«, sagt Sybille Bartelt, Hausärztin in Dortmund. Unkomplizierte, akute Mittelohrentzündungen ließen sich dann meist mit abschwellendem Nasenspray und Schmerzmitteln behandeln. Vom Fliegen mit akuter Mittelohrentzündung rät Bartelt klar ab: »Der Druckausgleich zum Mittelohr funktioniert nicht mehr. Es können stärkste Schmerzen auftreten.« Schlimmstenfalls kann es zu einer Schädigung des Innenohrs kommen, warnt Gerstner. »Betroffene können einen heftigen Schwindel erleben und sogar ertauben.« Und wie lässt sich die chronische Mittelohrentzündung erkennen?

»Ein Hinweis kann sein, dass dauerhaft Sekret aus dem Ohr läuft«, erklärt Klußmann. »Häufig verschlechtert sich auch das Hören.« Stellt der HNO-Arzt eine chronische Mittelohrentzündung fest, sei häufig eine Operation ratsam. »Der Defekt im Trommelfell lässt sich verschließen. Beschädigte Gehörknöchelchen können rekonstruiert werden.« Aber warum operieren, wenn die Symptome nur schwach sind? »Weil unbehandelte, chronische Mittelohrentzündungen das Hörvermögen verschlechtern und die Patienten taub werden können«,

erklärt Gerstner. Zudem müssten Betroffene im Alltag sehr aufpassen: »Es darf kein Wasser in den Gehörgang gelangen.« Es könnte durch das Loch im Trommelfell ins Mittelohr eindringen und dort akute Entzündungen auslösen. Außerdem wird das Gleichgewichtsorgan gereizt – häufige Folge: heftiger Drehschwindel. Was ist zu tun, um es nicht so weit kommen zu lassen? »Vorbeugen ist schwierig«, sagt Klußmann. »Einige Menschen neigen stärker zu Mittelohrentzündungen als andere. Wahrscheinlich haben sie eine lokale Abwehrschwäche.« Außerdem spiele die Anatomie des Ohrs eine Rolle. »Betroffene leiden an einer dauerhaften Belüftungsstörung.« In dem Fall lässt sich allerdings der Druckausgleich durchaus trainieren. »Patienten halten sich die Nase zu und atmen bei geschlossenem Mund und angespannter Bauchmuskulatur aus, als würden sie sich schnäuzen.« Dies führe zu einem Druckausgleich in den Ohren und helfe, die Ohrtrompete zu belüften, sagt Gerstner. Beruhigend zu wissen: Wer an einer chronischen Mittelohrentzündung leidet, hat gute Chancen, sie loszuwerden. »Dank der Operation verschwinden die Beschwerden, und die Patienten können wieder besser hören.« Sandra Arens, dpa



4

Pflege

Plötzlich pflegebedürftig

An diese grundsätzlichen Schritte sollten Angehörige im Fall des Falles zuerst denken Eine Pflegebedürftigkeit wird nur selten von langer Hand geplant und vorbereitet. Ist es so weit, stehen viele Betroffene und Angehörige deshalb ratlos in einem Dickicht aus Infos. Was ist als Erstes zu tun? Und wo bekommt man Hilfe?

18.00 Uhr zudem das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums. Auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät zu diesen Themen. Wo gibt es Hilfe, wenn es um die Anpassung der Wohnung geht? Hier hilft die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung weiter, ein Zusammenschluss von Wohnberatern. Solche spezialisierten Berater kommen nach Hause und schauen gemeinsam mit den Betroffenen, welche Umbauten möglich sind - und wie sie am besten umgesetzt werden. Es gibt kostenlose und kommerzielle Angebote. Ein Preisvergleich lohnt sich.

W

ird jemand pflegebedürftig, haben die Angehörigen Anspruch auf Unterstützung. Jedenfalls theoretisch. In der Praxis sind viele mit der Situation überfordert. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen etwa ließ das Umfrageinstitut Forsa Anfang 2018 nachfragen, wie gut sich pflegende Angehörige informiert fühlen. Das Ergebnis: Wer sich nicht selbst kümmert, wird kaum beraten. Und wer im Internet nachliest, bleibt oft dennoch ratlos zurück. Eugénie Zobel-Kowalski, Juristin und Redakteurin bei der Stiftung Warentest, beantwortet die wichtigsten Fragen. Was ist als Erstes zu tun, wenn jemand pflegebedürftig wird? Sobald sich so eine Situation abzeichnet, ist ein Anruf bei der Pflegekasse sinnvoll. Dort stellt man telefonisch einen Antrag auf Pflegebedürftigkeit. Die Formulare für den schriftlichen Antrag werden zugeschickt. Sind die ausgefüllten Formulare bei der Kasse eingegangen, meldet sich der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK), um die Situation zu begutachten. Was genau begutachtet der MDK? Wie selbstständig jemand noch agieren kann. Der Gutachter schaut also beispielsweise, wie weit sich der potenziell Pflegebedürftige noch herunterbeugen kann, wie gut seine Motorik noch funktioniert und ob eine Demenzerkrankung vorliegt. Dabei ist es wichtig, nichts zu beschönigen. Denn auf der Grundlage des Gutachtens legt der MDK den sogenannten Pflegegrad fest. Mit wie viel finanzieller Unterstützung kann man rechnen? Das kommt auf den Pflegegrad an. Im Pflegegrad eins etwa gibt es nur einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro. Er soll zum Beispiel einen Verdienstausfall von einem

Eine Pflegekraft begleitet die Bewohnerin eines Altenheims beim Gang über den Flur. Foto: Oliver Berg/dpa pflegenden Angehörigen ausgleichen. Im höchsten Pflegegrad sind es 901 Euro. Wer einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, bekommt mehr: 689 Euro im Pflegegrad zwei und 1995 Euro im Pflegegrad fünf. Die Kasse rechnet mit einem Pflegedienst direkt ab. Den Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat gibt es dann zusätzlich. Welche Frage sollten sich Angehörige als Erstes stellen? Sinnvoll ist, zunächst zu schauen, ob eine Pflege zu Hause möglich ist: Ist die Wohnung barrierefrei? Wenn nicht - lässt sie sich entsprechend anpassen? Und natürlich: Wer könnte die Pflege zu Hause übernehmen? In einer Krisensituation kann man eine Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim nutzen, um solche Dinge zu klären. Dort wird der Pflegebedürftige für eine bestimmte Zeit - maximal 56 Tage binnen eines Jahres untergebracht. Danach können beide Seiten weitersehen. Wo können sich Pflegebedürftige und Angehörige beraten lassen? Die Pflegekassen bieten selbst Beratung an oder können Stellen ver-

mitteln, die das tun. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) listet kostenlose und unabhängige Beratungsstellen auf. Unter der Nummer 030/20179131 erreichen Angehörige von Montag bis Donnerstag jeweils zwischen 9.00 und

Was ist bei der Wahl des richtigen Pflegeheims zu beachten? Das Wichtigste ist, sich selbst ein Bild zu machen. Nur aufgrund der Informationen auf der Internetseite etwa sollte niemand ein Pflegeheim auswählen. Stattdessen macht man am besten einen Termin mit der Heimleitung und lässt sich herumführen. Die Leitung kann man etwa fragen, wie sie mit Beschwerden umgeht. Beim Rundgang unbedingt auch Bewohner ansprechen, und möglichst auch einmal mit den anderen essen. Sinnvoll ist auch, noch mal ohne Termin wiederzukommen. Kommt ein Heim infrage, lohnt sich ein Probewohnen. Teresa Nauber, dpa

Pflege daheim: Kleine Veränderungen gegen die Scham Die Pflege von Angehörigen kann für beide Seiten unangenehm sein – vor allem beim Anund Ausziehen oder Waschen. Manchmal reichen aber schon kleine Veränderungen, um die Scham zu überwinden, heißt es in der Zeitschrift »Pflege und Familie« (Ausgabe 1/2019). Welche Veränderungen das sind, ist von Mensch zu Mensch verschieden: Manche Pflegebedürftigen empfinden das Umziehen als weniger unangenehm, wenn sie dabei nicht komplett nackt sind. Da hilft es vielleicht, Ober- und Unterkörper nacheinander zu waschen und anzuziehen. Ein Wechsel der Pflegemittel kann ebenfalls durchaus sinnvoll

sein: Männer zum Beispiel fühlen sich mit Inkontinenzhöschen oft besser als mit Einlagen. Und oft hilft es schon, die Atmosphäre angenehmer zu gestalten, mit entspannter Musik und einer warmen Zimmertemperatur. Im Zweifel dürfen Pflegende gerade die heiklen Aufgaben auch abgeben. Infrage kommen andere Angehörige, die damit besser zurechtkommen oder professionelle Unterstützer von Pflegediensten. Allerdings sollten dabei die Wünsche des Pflegebedürftigen eine Rolle spielen: So wollen Männer oft lieber von Männern betreut werden, und Frauen von Frauen. Das gilt vor allem bei Tätigkeiten, die an die Schamgrenze gehen.



6

Ernährung

Mehr als nur Cholesterin

Eier sind besser als ihr Ruf / Extrapunkte für viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe Eiern haftet der Makel der Cholesterinbombe an. Dabei sind sie gesünder als viele denken, auch und gerade für Ältere. Gegen ein paar Eier mehr zu Ostern spricht daher in der Regel nichts, sagen Experten. Nur frisch sollten sie sein.

G

ekocht, gebraten, gebacken: In allen Varianten werden Eier tagtäglich mit Genuss verspeist. Und gerade zu Ostern haben sie Hochkonjunktur. Dabei eilt ihnen alles andere als ein guter Ruf voraus – für viele ist das Ei eine gefährliche Cholesterinbombe und damit verantwortlich für HerzKreislauf-Erkrankungen aller Art. Doch das stimmt nur teilweise. Ein Hühnerei enthält tatsächlich viel Cholesterin – 400 Milligramm im Schnitt. Aber längst nicht alles bleibt im Körper. »Lediglich ein Drittel des Cholesterins, das sich in Blutgefäßen ablagert, kommt aus der Nahrung«, sagt Berthold Koletzko. Er ist Leiter der Abteilung Stoffwechsel- und Ernährungsmedizin im Kinderspital der LudwigMaximilians-Universität München. Die restlichen zwei Drittel des Cholesterins in Blutgefäßen produziert der Körper selbst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn empfiehlt dennoch, den Eierverzehr bewusst zu planen. »Der Orientierungswert liegt bei bis zu drei Eiern pro Woche«, sagt DGESprecherin Antje Gahl. Dies umfasst auch verarbeitetes Ei in Lebensmitteln wie Brot, Kuchen, Nudeln, Soßen oder Mayonnaise.

Dagmar von Cramm ist Ratgeberautorin und Ernährungsexpertin aus Freiburg. Foto: Dagmar von Cramm/dpa-tmn

»Wer einen hohen CholesterinSpiegel oder Herz-Kreislauf-Probleme hat, sollte sich daran halten, maximal drei Eier pro Woche zu essen«, rät die Freiburger Ernährungsexpertin und Ratgeberautorin Dagmar von Cramm. In einzelnen Fällen kann es auch sinnvoll sein, ganz auf Eier zu verzichten. Umgekehrt können Gesunde und Fitte theoretisch jeden Tag ein bis zwei Eier essen, sagt Koletzko. »Das setzt voraus, dass man sich viel bewegt und sich ausgewogen mit viel Obst und Gemüse ernährt.« Eier verfügen über viele wichtige Vitamine. Zum Beispiel Vitamin A: Das ist gut für die Augen, aber auch fürs Immunsystem und für die Haut. Andere Vitamine im Ei unterstützen den Kohlenhydratund Fettstoffwechsel. Dazu kommt ein Viertel des Tagesbedarfs an Phosphor. »Auch Eisen, Zink und Jod finden sich im Ei«, erklärt Gahl.

»Eier können für Senioren genau das Richtige sein« Dazu kommt natürlich Eiweiß, hochwertiges Protein, von dem vor allem Sportler profitieren. Zudem punkten Eier mit Lecithin, das etwa für die Nerven gut ist. Eier können für Senioren deshalb sogar genau das Richtige sein, sagt Koletzko. »Hinzu kommt, dass ältere Menschen oft weniger Appetit haben und keine großen Portionen essen, da hat eine Speise mit Ei oft den richtigen Umfang.« Oft lassen sich weiche Eierspeisen auch besser kauen als beispielsweise Fleisch. Ob das Ei gut für den Körper ist, hängt auch von der Art der Zubereitung ab. Rühr- und Spiegelei etwa werden in Fett und oft mit Schinken oder Speck gebraten – das kann das Cholesterin im Blut weiter steigen lassen. Allgemein gilt: Eier gut durchkochen oder -braten. So tötet man möglicherweise vorhandene Salmonellen und andere Krankheitserreger ab. Werden Eier im rohen Zustand verarbeitet, sollten sie sehr frisch sein. Wie frisch ein Ei ist, lässt sich feststellen, indem man es in ein Glas mit Wasser legt. Bleibt es am Boden, ist es frisch. Steigt es langsam nach oben, sollte es vor dem Essen gut erhitzt werden. Und wenn es ganz oben schwimmt, landet das Ei besser im Müll. Sabine Meuter, dpa

Hauptsache gut durch: Eier sollten Verbraucher nach Möglichkeit immer durch gut durchgaren. Das tötet Salmonellen und andere Krankheitserreger ab. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Vier Komponenten für ein gesundes Frühstück Ein gutes Frühstück liefert genug Energie für den Tag - und macht dabei so satt, dass nicht zwei Stunden später der nächste Heißhunger folgt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dafür, die erste Mahlzeit des Tages aus vier Komponenten zusammenzusetzen: Ein Getreideprodukt wie Brot oder Müsli, am besten aus Vollkorn. Ein Milchprodukt wie Joghurt oder Käse. Dann Obst oder Rohkost, und dazu ein Getränk, Kräutertee oder Kaffee etwa. Wie diese vier Komponenten genau aussehen, ist Geschmackssache, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl. Und auch gar nicht

zu frühstücken, ist grundsätzlich in Ordnung - der Hunger kommt dann halt irgendwann. «Man muss sich das Frühstück nicht hineinzwingen», so Gahl. «Der Körper sagt einem dann schon, wenn er etwas braucht.» Und auch andere, nicht ganz so gesunde Frühstücks-Formen Toast mit Marmelade etwa - sind nicht grundsätzlich tabu. «Solange es nicht Überhand nimmt, ist auch ein süßes Frühstück okay», erklärt Gahl. «Die anderen Mahlzeiten des Tages müssen halt dazu passen.» Wer morgens Rührei isst, muss mittags also vielleicht nicht gleich zum Omelett greifen.


 Wenn es allein zu Hause nicht mehr geht  Wenn Sie pflege- oder betreuungsbedürftig sind  Sie oder Ihre Angehörigen eine Alternative zum Pflegeheim suchen Nicht zuhause und doch daheim – wir machen es möglich! So geht das • Eine Familie, ein Paar oder ein allein stehender Mensch nimmt einen älteren Menschen dauerhaft bei sich auf. • Ein Fachdienst vermittelt, begleitet, berät und unterstützt die Familie und den älteren Menschen kontinuierlich. • Ein Vertrag regelt Leistungen und Kosten, u.a. Miete, Verpflegung, Betreuung und den Urlaubsanspruch der Gastfamilie. Herbstzeit gGmbH Tel. 0781-127 865 100 www.herbstzeit-bwf.de

Einzugsgebiete: Ortenaukreis und Landkreis Emmendingen

Werden Sie Gastfamilie!

Gastfamilie statt Pflegeheim


8

Entspannung

Wellness für zu Hause

Peelings, Massagen und Ruhe sind nützliche Helfer, um einmal so richtig zu entspannen Wer den Stress des Alltags hinter sich lassen möchte, kann jede Menge Geld in einem Luxus-Spa ausgeben. Oder aber einfach mal zu Hause bleiben. Denn mit ein paar Kniffen entspannt es sich auch dort ganz gut. Eine grundsätzliche Voraussetzung muss dazu allerdings erfüllt sein.

S

tress, Hektik und kaum Auszeiten – wer sich im Alltag auch mal entspannen möchte, muss nicht gleich ins Spa oder einen Wellnesstempel fahren. Abschalten geht auch zu Hause. Mit wenig Aufwand und ohne große Kosten. n Entspannende Massage: Vielen Menschen sitzt der Stress im Nacken. Dort lässt er sich mit dem richtigen Handgriff etwas wegmassieren. »Man verschränkt die Finger beider Hände hinter dem Kopf, lehnt sich bequem zurück und massiert mit den Daumen die beiden Muskelstränge, die links und rechts der Wirbelsäule verlaufen«, erklärt Lutz Hertel, Vorsitzender des Deutschen Wellness Verbands. n Verwöhnende Gesichtsbehandlung: Eine Wellnessanwendung im Gesicht beginnt mit einem Dampfbad. »Dazu gibt man einfach ein

Impressum Sonderbeilage des Verlags der Lahrer Zeitung Verlag und Herausgeber Lahrer Zeitung GmbH, Kreuzstraße 9, 77933 Lahr Geschäftsführung und Anzeigenleitung Kirsten Wolf Redaktion Jörg Braun (V.i.S.d.P.), Thomas Kroll Druck Druckzentrum Südwest GmbH, 78052 Villingen-Schwenningen Ausgabe Lahrer Zeitung und Schwarzwälder Bote 30. März 2019

Um Stress hinter sich zu lassen, genügt oft schon ein entspannendes Vollbad. paar Tropfen Lavendelöl in eine Schüssel mit heißem Wasser und bedampft das Gesicht«, sagt Anita Bechloch, Autorin von »The Glow – Naturkosmetik selber machen«. Nach der Reinigung empfiehlt die Expertin eine selbst gemachte Maske. »Am liebsten mag ich eine Mischung aus einem Esslöffel gutem Bio-Naturjoghurt, einem Teelöffel Honig und einem Spritzer Zitrone.«

Gemütliches Umfeld: Wellnessund Entspannungsgefühle können sich auch außerhalb des Badezimmers einstellen. Voraussetzung dafür: eine kuschelige Umgebung. Dafür könnten viele Kissen, flauschige Decken, warme Farben, und Kerzenlicht sorgen, sagt Lutz Hertel. Dazu eine große Tasse Tee oder Milchkaffee und schöne Musik. »Es ist gar nicht so schwierig und auf jeden Fall nicht teuer.«

Wohltuendes Bad: Wer eine Badewanne hat, kann den Zusatz selbst herstellen. »Ich mag dafür ein selbst gemachtes Badesalz aus Meersalz und Epsom Salt. Das ist Bittersalz, das es in jeder Apotheke zu kaufen gibt«, sagt Bechloch. »Es enthält sehr viel Magnesium, das gut über die Haut aufgenommen wird und somit enorm zur Entspannung beiträgt.« Verstärken lasse sich dieser Effekt durch die ätherischen Öle Lavendel, Kamille, Rose, Mandarine und Geranium.

n

n

Reinigendes Peeling: Auch ein Peeling für den Körper ist schnell selbst gemacht. »Ich nehme feines Meersalz und verrühre es mit etwas gutem Basisöl», sagt Anita Bechloch. Geeignet sind Kokosöl, Mandel- oder Macadamiaöl, Oliven- oder Sonnenblumenöl. »Man sollte nur auf eine sehr gute Qualität achten«, sagt Bechloch.

n

Passende Meditation: Mit einer Meditation geht die Entspannung noch tiefer. Dafür gibt es aber kein Patentrezept. »Geeignet ist das, was wirkt – und das kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein«, sagt Rico Schulz, Yogalehrer

und Entspannungscoach aus Berlin. Er rät dazu, verschiedene Methoden auszuprobieren. Zum Beginn ist ein Ritual hilfreich: »Indem man den Übergang in die Entspannung immer mit einem bestimmten Tee, einem Duft, bestimmter Kleidung oder Musik einläutet.« Stressabbauende Bewegung: Zum Abschalten muss man nicht still auf einem Kissen sitzen oder in der Badewanne liegen: »Bewegung ist der wichtigste Stresskiller überhaupt«, sagt Hertel. Der beste Weg, um negative Energie abzubauen, sei Ausdauerbewegung – etwa Laufen, Walking, Radfahren, Schwimmen oder Herz-Kreislauf-Training. n

Ungestörte Ruhe: Egal, ob Bad, Massage oder Tee auf dem Sofa – Voraussetzung für die Entspannung ist der entsprechende Freiraum. Wer andauernd Nachrichten auf dem Smartphone liest, schaltet kaum ab. »Der Flugmodus funktioniert auch in der Wohnung – meiner Meinung nach die wichtigste Funktion an diesen Geräten«, sagt Entspannungscoach Schulz. Um richtig abzuschalten, muss man dann nicht unbedingt Peelings anrühren. »Gar nichts tun kann auch sehr wirksam entspannen«, sagt Hertel. Sein Tipp für die beste Entspannung überhaupt: acht Stunden Schlaf. Julia Felicitas Allmann, dpa n

n

Für eine entspannende Yogaeinheit müssen »Yogis« nicht immer das Haus verlassen.

Fotos: Christin Klose/dpa-tmn



10

Laufen

Großes Ziel: von null auf 42

So können sich Untrainierte auf einen Marathon vorbereiten / Die halbe Strecke tut es auch schon Einmal einen Marathon laufen – für viele ist das ein großes Ziel. Aber wie bereitet man sich am besten darauf vor? Wann sollte man anfangen zu trainieren? Für wen ist ein Marathon überhaupt geeignet? Und ist das eigentlich gesund?

D

er angeblich erste MarathonLäufer der Geschichte war als Sportler kein gutes Vorbild. Der Legende nach lief ein griechischer Bote nach der Schlacht von Marathon 40 Kilometer bis Athen, überbrachte die Siegesbotschaft und brach dann tot zusammen. Das Problem, würden Experten heute analysieren, war vermutlich seine mangelnde Vorbereitung. Denn von null auf hundert läuft bei dieser geradezu übermenschlichen Strecke gar nichts. Mit der richtigen Vorbereitung dagegen sind die 42,195 Kilometer durchaus machbar. Aber was heißt hier richtig? »Zwei Jahre«, sagt Ingalena Schömburg-Heuck. Diese Zeit sollte man sich als Anfänger nehmen, um sich auf einen Marathon vorzubereiten. Die Sportwissenschaftlerin und ehemalige Leistungssportlerin aus Bamberg hat selbst schon viele Wettkämpfe bestritten. Trainierte müssen nicht ganz so viel Zeit für die Vorbereitung einplanen. »Wer imstande ist, 20 Kilometer am Stück zu laufen, braucht ungefähr zwölf Wochen für die Vorbereitung«, sagt Sportmediziner Fernando Dimeo aus Berlin – er ist Deutscher Marathonmeister der Ärzte.

Eine kleine Runde durch den Park reicht noch lange nicht aus, wenn man sich auf einen Marathon vorbereiten möchte. Andererseits ist es nicht unbedingt gesund, 42 Kilometer am Stück zu rennen. Foto: Christin Klose/dpa Themendienst/dpa-tmn Kuno Hottenrott, Professor für Sportwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg, rät, die eigene Leistungsfähigkeit zunächst professionell bestimmen zu lassen. Anfänger starten dann mit Fünf-Kilometer-Läufen, ein- bis zweimal

pro Woche. «Strecke und Anzahl dann allmählich verdoppeln.» Nach drei Monaten sollten es wöchentlich 50 Kilometer sein. Neben Trainingseinheiten gehören zur Vorbereitung auch Pausen: «Nach je drei Wochen sollte man

sich eine Woche erholen – also nur 50 Prozent des Trainingsvolumens durchführen», rät Hottenrott. Sonst sinkt nicht nur die Motivation, es steigt auch das Risiko, dass man wegen einer Verletzung aufgeben muss. Wichtig aus Sicht der Experten ist auch ein gutes Ergänzungstraining. »Je besser der Gesamtkörper trainiert ist, desto besser wirkt die Muskulatur mit«, sagt Hottenrott. Er empfiehlt Radfahren, Walken oder Ganzkörpermuskeltraining im Fitnessstudio. Vorsicht ist dagegen geboten, wenn jemand krank ist: »Joggen ist gesund für alle, die gesund sind«, betont der Sportwissenschaftler. Sportarzt Dimeo geht noch einen Schritt weiter: »Vom Marathon ist abzuraten«, sagt er. »Aus ärztlicher Sicht endet die Empfehlung bei 25 Kilometern.« Als Strecke ideal ist ihm zufolge der Halbmarathon. Die kleine Schwester des Marathons ist vielleicht nicht ganz so aufregend, nicht ganz so spektakulär, beeindruckend und monumental. Doch das Halbmarathon-Training sei vielseitig, biete ausreichend Zeit für Ausdauer und Kräftigung und belaste das Immunsystem nicht zu sehr, ergänzt Schömburg-Heuck, 2010 selbst Deutsche Meisterin im Halbmarathon. Für die Stimmung und den Teamgeist empfiehlt sie den Marathon als Staffellauf, mit Abschnitten von sechs bis 14 Kilometern. Denn geteiltes Vergnügen ist doppeltes Vergnügen – erst recht bei einer Strecke von 42,195 KilomeInes Schipperges, dpa tern.

Großer Firmenlauf rund um den Lahrer Seepark-See

Der Firmenlauf am 12. Juli rund um den Lahrer Seepark-See verArchivfoto: Veranstalter spricht für die Teilnehmer viel Spaß.

Die Wirtschaft in Lahr läuft erstklassig. Und das nicht nur in Sachen vieler neuer Jobs, sondern buchstäblich: Am 12. Juli geht ein Firmenlauf auf dem LGS-Gelände an den Start, zu dem bis zu 1500 Läufer erwartet werden. Bei dieser Veranstaltung geht es um weit mehr als nur ums Laufen rund um den idyllischen Seepark-See. Die Teilnehmer sollen möglichst viel Spaß bei dieser lockeren Breitensport-Veranstaltung haben, kündigt Veranstalter Ralf Niedermeier von der Firma N-Plussport an. Er organisiert Großveranstaltungen wie diese

schon seit mehr als 15 Jahren bundesweit professionell. Fünf Kilometer wird der Rundkurs durch das Gelände insgesamt lang sein. Zeiten werden keine genommen, es gibt also nur Sieger. Firmenlauf bedeutet, dass heimische Betriebe Mannschaften für den Lauf an den Start schicken können. Die Teams starten gemeinsam und haben danach allen Grund, ausgelassen zu feiern. Mit dabei ist auch die Lahrer Zeitung, die als Medienpartner die Aktion mit anschiebt und natürlich auch mit einem Läuferteam antreten wird.


RAUS AUS DEM BÜRO, RAUF AUF DIE LAUFSTRECKE! Wir bringen Ihr Unternehmen zum Laufen beim

2019

Fr. 12. Juli | 18.00 Uhr SEEPARK 5 KM-LAUFSPASS LIVEMUSIK MIT RAHMENPROGRAMM Lahr

Volksbank Lahr eG

Turmstr. 22 · 77933 Lahr · Tel. 0 78 21 / 90 99 86 60 w w w. s p o r t - s e r v i c e - l a h r. d e

Kinzigtal

Hauptstrasse 4 · 77756 Hausach · Tel. 0 78 31 / 9 68 19 8 4 w w w. s p o r t - s e r v i c e - k i n z i g t a l . d e

Jetzt anmelden!



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.