+update 02|2016: Landis+Gyr Customer Newsletter AT DE

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Wie sich AMI-Cybersicherheit in die Unternehmenskultur einbinden lässt Cybersicherheit im AMI-Umfeld betrifft mehr als die technische Sicherheit der Lösung Mehr auf Seite 04

Kundenprojekte Enedis setzt bei der Erneuerung des Zählerparks auf Technologie von Landis+Gyr Seite 10

Kundenprojekte Batteriespeichersystem geht in Helsinki in Betrieb

Produktneuigkeiten Neue Converge-Version für Smart ICG-Lösungen

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Editorial

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, Cybersicherheit spielt mittlerweile in fast allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle. Die Energiebranche bildet dabei keine Ausnahme. Die moderne Welt ist abhängig von Energie, und die Unternehmen stehen in der Verantwortung, die kritischen Infrastrukturen zu sichern, die ihre zuverlässige und effiziente Energieversorgung gewährleisten. Leider macht sie genau dies zu attraktiven Zielen von Hackern. Versorgungsunternehmen sehen sich regelmässig mit Cyberattacken konfrontiert, die zum Glück weitgehend kontrolliert oder verhindert werden können. Die hohe Bedeutung der Cybersicherheit steht im Mittelpunkt unseres Ansatzes bei Landis+Gyr. Im Laufe der Jahre haben wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden in vielen Ländern – darunter die mit den höchsten regulatorischen Anforderungen Europas – sichere Technologien entwickelt. Um allen Kunden in unseren Lösungen die höchstmöglichen Sicherheitsstandards bieten zu können, legen wir bei allem, was wir tun, unser Augenmerk auf Sicherheit. Unsere Standards für Informationssicherheit bauen auf denen der ISO/IEC 27001 und 27002 auf, und wir sind stolz, dass unsere Standorte zu den ersten Unternehmen zählen, die in Europa zertifiziert wurden. Wir arbeiten aktiv daran mit, dass die Cybersicherheit in der Energiewirtschaft erhöht wird – indem ein stärkeres Bewusstsein dafür geschaffen wird, aber auch in der physischen Umsetzung. Im Hinblick auf die EU-Direktive zur Netz- und Informationssicherheit entwickeln Industrieverbände und Arbeitsgruppen derzeit Empfehlungen für detaillierte Anforderungen im Umfeld des Smart Metering. Die Technologieanbieter arbeiten zudem an Lösungen, die alle gesetzlichen Anforderungen und die der Kunden erfüllen oder übertreffen. Die Arbeit wird weitergehen, da Sicherheit kein einmaliges Projekt ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Der erste Schritt zur Verbesserung der Sicherheit ist immer derselbe: Bewusstsein schaffen und bewahren. Das gilt für den Einzelnen wie auch für Unternehmen aller Branchen. Darum widmet sich unser Fokusartikel in dieser Ausgabe von „update“ dem Thema Sicherheit im Smart Metering. Viel Freude beim Lesen!

Oliver Iltisberger Executive Vice President EMEA


Inhalt Schwerpunkt Wie sich AMI-Cybersicherheit in die Unternehmenskultur einbinden lässt

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Kundenprojekte Enedis setzt bei der Erneuerung des Zählerparks auf Technologie von Landis+Gyr

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Batteriespeichersystem geht in Helsinki in Betrieb

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Produktneuigkeiten Neue Converge-Version für Smart ICG-Lösungen

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Gridstream® mit G3-PLC ab sofort für flächendeckende Rollouts verfügbar

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Sonderberichte Exzellente Kooperation

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Smart Energy-Projekte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika im Blick

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Schwerpunkt

Wie sich AMI-Cybersicherheit in die Unternehmenskultur einbinden lässt Die Attacke, die in der Ukraine Ende 2015 die Lichter ausgehen liess, rückte die Cybersicherheit in der Energiewirtschaft in den Fokus. Für Energieunternehmen gehören solche Angriffe schon lange fast zum Alltag, mittlerweile aber arbeiten die Hacker immer systematischer und professioneller. Mit zunehmender Integration und Intelligenz werden die Systeme und Prozesse in den Energieunternehmen immer lohnendere Ziele für Cyberattacken. Das Risiko, das von unvorhergesehen Sicherheitslücken ausgeht, beschränkt sich nicht allein auf

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Umsatzeinbussen oder geringere Kundenzufriedenheit, sondern gefährdet letztlich die Privatsphäre der Kunden und die Stabilität des Stromnetzes. „Aus unseren AMI-Projekten mit Kunden aus der gesamten EMEARegion wissen wir, dass Sicherheitsbewusstsein und -anforderungen in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Aber unabhängig vom jeweiligen Markt wird Sicherheit immer wichtiger“, sagt Peter-Georg Koller, VP Product Management von Landis+Gyr. „Länder wie Estland, Grossbritannien, Deutschland oder Österreich führen den ‚Global Cyber Security Index‘ an, der ein Indikator für das Bemühen von Ländern um Cybersicherheit ist. Es ist nicht überraschend, dass in diesen Ländern die strengsten Anforderungen an die AMI-Sicherheit gestellt werden.“ Seit Jahren arbeitet Landis+Gyr mit seinen Kunden an der Verbesserung der AMI-Cybersicherheit. „Es geht nicht einfach um ein einmaliges Investment oder singuläre Massnahmen“, so Peter-Georg Koller, „Security ist ein andauernder Prozess der eine ständige technische Entwicklung sowie Schulung und Bewusstsein aller Beteiligten und langfristiges Commitment des Senior Managements erfordert.“ Der wichtigste Schritt Cybersicherheit im AMI-Umfeld betrifft mehr als die technische Sicherheit der Lösung – also physische Sicherheit der Geräte, sichere Kommunikation, Software und Datenspeicherung. Sie verlangt nach einem ganzheitlichen Ansatz, der die Planung der gesamten ITInfrastruktur aus der Perspektive der Security genauso umfasst wie die damit verbundenen Menschen, Routinen und Prozesse. „Der erste und wichtigste Schritt in Richtung Cybersicherheit ist es, Bewusstsein dafür zu schaffen. Alle Beteiligten müssen der Risiken gewahr sein und das Unternehmen muss definieren, welche Massnahmen ergriffen werden, um diese Risiken auf eine realistische und kosteneffiziente Weise soweit wie möglich zu begrenzen“, erläutert Peter-Georg Koller. 5


Schwerpunkt

Risk Management im Bereich der Cybersicherheit dreht sich um das Erkennen und Verstehen potenzieller Risiken, die Bewertung der Auswirkungen auf den Betrieb und das Aufsetzen von Prozessen, um diese zu kontrollieren. Die nötigen Investitionen müssen gegen die möglichen Risiken abgewogen werden. Eine absolut sichere Lösung lässt sich möglicherweise finanziell sinnvoll nicht realisieren, daher ist es wichtig, eine bestmögliche Lösung im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten zu finden. EU-Vorschriften in Vorbereitung Ein weiterer Anstoss für ein grösseres Sicherheitsbewusstsein kommt von der regulatorischen Seite. Die erste EU-weite Rechtssprechung zum Thema Cybersicherheit wurde im Dezember 2015 verabschiedet. Bevor die Direktive zur „Netzund Informationssicherheit“ offiziell in Kraft tritt, muss sie vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat verabschiedet werden. Mit dem Inkrafttreten wird im August 2016 gerechnet. Danach haben die Mitgliedsstaaten 21 Monate Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Als „Betreiber wesentlicher Dienste“ haben manche Marktteilnehmer aus der Energiewirtschaft geeignete Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen und müssen ernste Zwischenfälle an die zuständigen staatlichen Stellen melden. Diese Unternehmen werden jeweils von den Mitgliedsstaaten bestimmt.

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Arbeit an einem gemeinsamen AMI-Sicherheitskonzept Während die Direktive zur Netz- und Informationssicherheit auf dem Weg durch die Institutionen ist, arbeiten eine Reihe von Verbänden und Arbeitsgruppen an Richtlinien, um die Direktive in Produkte umzusetzen. Eine dieser Gruppen, die „ESMIG Security and Privacy Group“, hat eine Liste der Mindestanforderungen an die Sicherheit der AMI-Komponenten aufgesetzt. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit der Smart Metering Coordination Group (SM-CG), der Europäischen Normenorganisationen (CEN, CENELEC und ETSI). Die daraus entstandene Liste allgemeiner Mindestanforderungen, die alle AMI-Komponenten vom Smart Meter bis zum Head-EndSystem abdeckt, wird von der SM-CG veröffentlicht. ESMIG konzentriert sich auf die Arbeit an den technischen Aspekten der Komponenten und die Kommunikationsschnittstellen der AMI. Die Basis bildet eine Sammlung aller relevanten europäischen Sicherheitsanforderungen an die AMI, speziell der Niederlande, Grossbritannien, Deutschland und Österreich. Zudem wurden die Spezifikationen des US-amerikanischen NIST (National Institute of Standards and Technology) berücksichtigt. Die Sammlung enthält mehr als 300 Vorschriften, die in sieben Clustern zusammengefasst wurden, welche in einem direkten Zusammenhang mit funktionalen Anforderungen stehen.

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Schwerpunkt

Das Ergebnis enthält elf übergeordnete Anforderungen wie „Protokollieren von Sicherheitsvorfällen“, „Upgrade-Fähigkeit der AMI-Komponenten mit neuen Sicherheitsfunktionen“ und „Einhaltung bewährter Standards bei der Verschlüsselung und dem Management der kryptografischen Schlüssel“. Landis+Gyr hat sich aktiv in die Entwicklung der europäischen Mindestanforderungen mit Industriepartnern und Spezialisten für Cybersicherheit in der ESMIG-Arbeitsgruppe eingebracht. Infolgedessen haben wir Gridstream® – unsere End-to-End Smart Metering Lösung – mit neuen Sicherheitsfunktionalitäten ausgestattet und übertreffen mit diesen die Anforderungen sogar. Der Einstieg „Das Beste, was ein Unternehmen tun kann, um seine AMI-Sicherheit zu verbessern, ist die Stärkung des Sicherheitsbewusstseins und die Einführung übergeordneter Richtlinien zur IT-Security“, so Peter-Georg Koller. Der Prozess setzt bei der Evaluation des aktuellen Sicherheitsstatus, der Identifikation von Schwachstellen und der Planung von Optimierungsmassnahmen an. In den meisten Fällen kann ein externes Consulting den Prozess optimieren. AMI-Sicherheit hat technische und strukturelle Aspekte. Verbesserungen sind in verschiedenen Bereichen wie z. B. den folgenden möglich: itarbeiter und Prozesse M Dies ist der am meisten gefährdete Bereich und das schwächste Glied in der Cybersicherheit. Hier ist kontinuierlich Aufmerksamkeit gefragt, zugleich kann die Sicherheit in diesem Bereich am einfachsten verbessert werden – etwa durch die Einführung allgemeiner Sicherheitspraktiken sowie Ratgeber in Fragen zu Rollen und Verantwortungen, Klassifizierung von

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Daten oder im Umgang mit Passwörtern. Regeln zu Backup und Wiederherstellung oder Updates im AMI spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. IT-Infrastruktur Eine angemessen gesicherte IT-Umgebung ist die absolute Basis für Cybersicherheit. Durch Segmentierung des Netzwerks lässt sich die IT-Sicherheit hinsichtlich des Schutzes sensibler Daten und kritischer Dienste schnell verbessern. Ein gutes Beispiel ist die Trennung der AMI-Umgebung vom Büro Netzwerk. MI-Lösungen A Als Anbieter von End-to-End-Lösungen verfolgt Landis+Gyr einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz. Alle Gridstream®-Komponenten sind unter Sicherheitsaspekten konzipiert, von der physischen Sicherheit der Hardware (z. B. Manipulationserkennung) bis zur Unterstützung von sicherer Geräteinstallation und Wartungsprozessen. Die Kommunikation zwischen allen Komponenten der Lösung ist abgesichert. Der Zugriff auf Daten und Funktionen wird basierend auf Benutzer-Rollen sicher verwaltet und mittels „Audit Trails“ ausführlich dokumentiert. Letzen Endes ist es eine Tatsache, dass jedes Unternehmen seine individuelle Umgebung, spezifische Sicherheitsanforderungen, Risiken und Schwachstellen hat – wie auch unterschiedliche Ressourcen und Kompetenzen im Management der Cybersicherheit. Was jedoch alle Unternehmen gemeinsam haben, ist die Notwendigkeit, sich ständig zu verbessern. Der Austausch von Informationen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Energieunternehmen, Technologielieferanten und Behörden ist daher eine wichtige Säule der Cybersicherheit. Auch auf diesem Weg geht Landis+Gyr voran. n

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Kundenprojekte

Enedis setzt bei der Erneuerung des Zählerparks auf Technologie von Landis+Gyr Frankreichs grösster Stromversorger Enedis (früher ERDF) hat Landis+Gyr als bevorzugten Partner für ein Erweiterungsprojekt zur Erneuerung des gesamten Zählerparks für gewerbliche und industrielle Kunden ausgewählt. Bis Juli 2018 wird Landis+Gyr 80.000 E550-Zähler für kleine und mittlere Gewerbe- und Industriekunden der Enedis ausliefern. Diese sind für Niederspannungskunden mit einer Anschlussleistung über 36 kVA ausgelegt. Sie eignen sich für alle wichtigen gewerblichen und industriellen Anwendungen mit 3-Phasen-Niederspannung und Stromwandleranschluss. Seit dem ersten Vertrag mit Enedis über gewerbliche und industrielle Zähler im Jahr 2012 arbeiten Landis+Gyr und der französische Energieversorger eng zusammen. Die erfolgreiche Kooperation und die ausgewiesene Kompetenz des Landis+Gyr Teams waren die Basis für die Erweiterung des Vertrags. Landis+Gyr ist nun der Hauptlieferant in der zweiten Phase des Enedis-Projekts. Die 80.000 Zähler werden in Montluçon, Frankreich, gefertigt und entsprechen mehr als 2/3 des Gesamtvolumens. „Eine enge Partnerschaft war der Schlüssel zu dieser langfristigen Zusammenarbeit“, berichtet Christian Huguet, Chief Executive Officer von Landis+Gyr Frankreich. „Dass wir im vorhergehenden Projekt die hohen Qualitätsvorgaben erfüllen und die Erwartungen des Kunden sogar übertreffen konnten, hat mit den Ausschlag gegeben“, glaubt Christian Huguet. „Wir haben die feste Absicht, diesen Weg auch in Zukunft zu verfolgen.“

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Auch die Smart Meter Technologie für die Haushaltskunden der Enedis stammt von Landis+Gyr als einem der führenden Anbieter im landesweiten Rollout der Smart „Linky“ Meter in Frankreich. Die hohen Enedis-Standards erfüllen zu können, gibt uns allen Grund, stolz zu sein. Das Unternehmen hat 35.000 Mitarbeiter und kontrolliert das öffentliche Stromnetz von rund 95 % des französichen Festlandes. Damit ist Enedis verantwortlich für eine zuverlässige Stromversorgung. Um dieser Rolle gerecht zu werden, investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Modernisierung und Sicherung des französischen Netzes. Mit Partnern wie Landis+Gyr arbeitet Enedis speziell in den Bereichen Informationstechnologie und Metering permanent an Innovationen, um den Anforderungen der Kunden, Stromerzeuger und -versorger zu entsprechen. n

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Kundenprojekte

Batteriespeichersystem geht in Helsinki in Betrieb Landis+Gyr und Toshiba haben das grösste Batteriespeichersystem (BESS) der nordischen Länder in die Region Suvilahti geliefert. Das System hat ein Gewicht von rund 28 Tonnen und enthält über 13.000 SCi™ Lithium-IonenBatteriezellen. Die Lieferung erfolgte Mitte Mai für die Inbetriebnahme Anfang Juni.

Das Batteriespeichersystem wurde durch Europa über – unter anderem – Verona, München und Lübeck bis nach Travemünde transportiert, von wo es nach Helsinki verschifft wurde. Nach der Entladung des Batterie-Containers vom LKW übernahmen Mechaniker vom europäischen Kompetenzzentrum der Toshiba Group for Storage and Smart Grid Systems und bereiteten die Inbetriebnahme vor. Im nächsten Schritt erfolgt nun der Anschluss an einen Transformator und die PV-Anlage in Suvilahti. Anfang Juni geht die Lösung dann an das regionale Stromnetz. Landis+Gyr

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und Toshiba sind eng in die Installation und Inbetriebnahme eingebunden und übernehmen auch die Trainings für Bedienung, Service und Instandhaltung. Die Ausgangsleistung des BESS liegt bei 1,2 MW, die Kapazität bei 677 kWh. Neben dem Batteriesystem gehören auch die zentrale Steuerungseinheit, zwei Wechselrichter, ein Transformator sowie ein Vierjahresvertrag über Wartung und Instandhaltung zum Lieferumfang. Das Versorgungsunternehmen Helen Electricity Network und der finnische Netzbetreiber Fingrid werden die Technologie im Rahmen eines Pilotprojektes einsetzen, um die Potenziale der Energiespeicherung im Megawatt-Bereich zu untersuchen. Ziel des Projektes ist es, das optimale Timing beim Laden und Entladen der gespeicherten Energie zurück in das Netz zu definieren und marktbasierte Preis- und Geschäftsmodelle zu finden. Die Energiespeicherung spielt für das Smart Grid eine zentrale Rolle. Durch sie kann bei der Einspeisung erneuerbarer Energien in bestehende Netzinfrastrukturen die Netzstabilität gewährleistet werden. Mit Speichern lassen sich die Schwankungen bei der Einspeisung rasch ausgleichen – beim agilen BESS in Sekundenbruchteilen. Damit wird unter allen Bedingungen eine sichere Stromversorgung gewährleistet. n Lesen Sie mehr in unseren begleitenden Beiträgen

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Produktneuigkeiten

Neue Converge-Version für Smart ICG-Lösungen Die aktuelle Version der Gridstream Converge Software (Version 3.9) wurde im Mai 2015 vorgestellt; Version 3.10 ist für Januar 2017 geplant. Ab sofort ist Landis+Gyr Converge 3.9.5 für den uneingeschränkten operativen Einsatz verfügbar. Die neue Version hat die gleichen wesentlichen Merkmale wie die Hauptversion Converge 3.9, darunter die Zertifizierung für die Auslesung von bis zu 500.000 Zählpunkten mit Exadata Hardware und Support für die neuesten Plattformen und Technologien. Was ist also neu an der Version 3.9.5? „Unter allen Verbesserungen möchte ich die optimierten Transaktionsprotokolle hervorheben“, so Jan Pešout, Product Manager ICG Solutions. „Diese Protokolle stellen den Echtzeit-Status der Zählerstände in einer sehr übersichtlichen Visualisierung dar.“ Die Transaktionsprotokolle haben, wie auch die neue benutzerfreundliche Schnittstelle, eine komplett neue Logik bekommen. Ferner liefert die neue grafische Benutzeroberfläche detailliertere Informationen über die Datenerfassung. Erweiterte Filter- und Sortierfunktionen wurden integriert und erlauben Benutzern den vollständigen Zugriff auf historische Zähler- oder Gruppendaten. Neue Ansichten mit schnellerem Zugriff auf Daten wurden eingeführt sowie die Unterstützung grösserer Datenmengen. Ausserdem wird nun eine Vielzahl weiterer Zählermodelle unterstützt. Zu den neuen Features zählen zudem der integrierte Fernzugriff für den Neustart des Modems über die TCP/IP-gestützte Steuerung der Stromversorgung; Aggregation von Lastprofilen mit einstellbaren Intervallen zwischen 1 und 60 Minuten; Lastprofil Daten Umsetzung (z. B. Energie zu Leistung und umgekehrt). 14


„Ich glaube, dass unsere Kunden die Verbesserungen in Converge 3.9.5 zu schätzen wissen werden. Die Features ermöglichen es ihnen, ihre operativen Aufgaben und Prozesse effizienter und transparenter abzuwickeln“, so Pešout. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner bei Landis+Gyr. n

Optimierte Transaktionsprotokolle zeigen den Echtzeit-Status der Zählerstände in sehr übersichtlicher Form.

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Produktneuigkeiten

Gridstream® mit G3-PLC ab sofort für flächendeckende Rollouts verfügbar Landis+Gyr hat vor kurzem seine überaus erfolgreiche Smart Grid Lösung Gridstream® um die G3-PLC-Kommunikationstechnologie erweitert. Mit dieser bahnbrechenden Neuerung steht nun eine sicherere und stabilere End-to-End-Lösung zur Verfügung, die eine zuverlässigere und schnellere Kommunikation innerhalb der Smart Grid Infrastruktur ermöglicht. Mittlerweile ist diese Lösung so ausgereift, dass sie für flächendeckende Rollouts genutzt werden kann. G3-PLC erlaubt den schnelleren und effizienteren Datentransfer über bestehende Stromleitungen. Über das Niederfrequenzband CENELEC A (bis 95 kHz) oder – bei Bedarf – über das Hochfrequenzband (150–500 kHz) können grössere Datenvolumina über das Stromnetz übertragen werden. Die Technologie ist stabil und zuverlässig, da sie unempfindlich gegenüber Störungen im Netz ist und sich automatisch den jeweiligen Netzbedingungen anpasst. „Wir integrieren G3-PLC in unsere End-to-End-Lösung“, erläutert Peter Müller, Head of Product Management, Devices and Communication bei Landis+Gyr. „Das bedeutet, dass wir neben der getesteten und zertifizierten Smart Metering Hardware auch Support auf der Systemebene anbieten. Die komplette, integrierte Lösung wurde zunächst intern getestet, dann in Feldtests in verschiedenen Netzumgebungen eingesetzt und schliesslich in umfangreicheren Pilotprojekten erprobt.“ Dabei hat diese Lösung bewiesen, für den flächendeckenden Rollout in der EMEA-Region bereit zu sein. Die hohe Kommunikationsqualität führt unmittelbar zu einer verbesserten Zuverlässigkeit der Smart Metering Lösung. Dies spart sowohl im Rollout als auch im laufenden Betrieb viel Zeit und Aufwand. 16


Das orthogonale Frequenzmultiplexverfahren (OFDM) von G3-PLC in Kombination mit einer weiterentwickelten Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) gewährleistet, dass die Mehrheit neu installierter Zähler wie geplant direkt nach der Installation kommuniziert, was den CleanUp-Aufwand minimiert. Der hohe Datendurchsatz des CENELEC A Bandes oder alternativ im Frequenzbereich zwischen 150 und 500 kHz erhöht die Effizienz im Betrieb und ermöglicht den Einsatz von intelligenten Endpunkten über das Smart Metering hinaus. Unterm Strich wird G3-PLC wegen seiner Vorteile weltweit rasant an Beliebtheit gewinnen. „Aufgrund des positiven Feedbacks zu unseren Projekten in EMEA gehen wir davon aus, dass die Popularität von G3-PLC weiter stark wachsen wird“, so Peter Müller. „Unsere Lösung hat sich bewährt, ist interoperabel und flexibel. Durch den integrierten IPv6-Support leistet G3 einen Beitrag zur Entwicklung des Internets der Dinge, welches eine ‚Vernetzung von allem‘ erlaubt. All das macht Gridstream® zu einem attraktiven Paket, in dem auch die zukünftigen Anforderungen von Energieunternehmen Berücksichtigung finden.“ n Weitere Informationen finden Sie im Gridstream® G3-PLC-Video.

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Sonderberichte

Exzellente Kooperation

Die Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen hat Tradition bei Landis+Gyr. In ganz EMEA arbeiten verschiedene Landis+Gyr Standorte gemeinsam mit Studenten und Forschern an diversen Projekten zur Verfolgung wissenschaftlicher und unternehmerischer Ziele. Die Intensität der Zusammenarbeit reicht dabei von Studentenpraktika bis hin zu langfristigen strategischen Forschungsprojekten. Ein Beispiel aus der Praxis ist die Zusammenarbeit in Stockport, einem der grössten Produktionsstandorte von Landis+Gyr in EMEA, an dem wir einen Grossteil unserer Gaszähler für den europäischen Markt herstellen. Das Team vor Ort pflegt gute Beziehungen mit dem Engineering Department der University of Cambridge und bietet Praktika für Masterstudenten an.

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Die Studenten arbeiten dort an Projekten zur Prozessoptimierung mit dem Fokus, potenzielle Problemstellungen zu erkennen und gemeinsam mit dem Landis+Gyr Mentorenteam zu lösen. Die Studenten implementieren dann die erarbeiteten Verbesserungen, erstellen einen Bericht und präsentieren ihre Ergebnisse. In einem aktuellen Projekt hat eine Gruppe von Studenten auf Basis dieser Ergebnisse ein neues Planungssystem für Lean Manufacturing (Kanban-System) in einem entscheidenden Teil der Fertigungskette implementiert. Nach einigen Testläufen waren bereits erste positive Effekte zu beobachten: Die Zahl unfertiger Erzeugnisse wurde verringert, die normierte Ausgangsleistung der Kalibrieranlagen erhöht und die gesamte Produktionszeit der Zähler verringert. Der erfolgreiche Abschluss des Projekts war für alle Beteiligten eine positive Erfahrung. Wie das Beispiel zeigt, bieten Kooperationen Vorteile für Studenten, Universitäten und die Energiebranche. Eine enge Verknüpfung von Universitäten und Industrie bereitet die Studenten auf ihre berufliche Laufbahn vor, gibt Forschern die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zur Anwendung zu bringen und Innovationen in der Industrie voranzutreiben. n

Die Studenten, die das neue Kanban-System implementiert haben, mit ihren Landis+Gyr Mentoren.

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Sonderberichte

Smart Energy-Projekte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika im Blick Als ein führender Anbieter von intelligenten EnergiemanagementLösungen weist Landis+Gyr eine erfolgreiche Bilanz vor. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir zahlreiche Smart Energy-Projekte in den Bereichen AMI und Smart Grid umgesetzt. Unsere Erfahrung auf diesem Gebiet reicht von der Lieferung von Millionen Smart Meter im Zuge einiger der weltgrössten Rollouts über schlüsselfertige End-to-End AMI-Lösungen bis zu innovativen Projekten im Bereich Netzmodernisierung. Auf der interaktiven Karte sehen Sie eine Reihe ausgewählter Projekte von Landis+Gyr, in denen wir gemeinsam mit unseren Kunden an der Realisierung unseres Leitspruchs arbeiten: „manage energy better!“ n Zur interaktiven Karte

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Redaktion und Layout: Landis+Gyr AG Seidl PR & Marketing GmbH, 45131 Essen, Deutschland Bildnachweis: thinkstock; Askold Romanov (Titel, Seite 4) thinkstock; ilyaliren (Seite 6, 7) thinkstock; anyaberkut (Seite 11) thinkstock; Ali ender Birer (Seite 18) Additional photos by Landis+Gyr/Seidl PR & Marketing GmbH

Landis+Gyr GmbH Altmannsdorfer Straße 76 A-1120 Wien Österreich www.landisgyr.at © Landis+Gyr 2016


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