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2.1.5 Sektion Berglandwirtschaft
burger Genbank, wie auch einige Nachtestungen, die aufgrund eines früheren Testausfalls erforderlich waren. Von den insgesamt 32 „alten“ Sorten waren 28 durch latente Virosen belastet: 20 Proben mit chlorotischer Blattfleckung (ACLSV) und viröser Stammnarbung (ASPV), und bei 7 Proben wurde zudem noch die viröse Stammfurchung (ASGV) nachgewiesen. Nur an einer einzigen Probe wurde lediglich ein Befall durch die chlorotische Blattfleckung (ACLSV) nachgewiesen. Weinbau: Im Winter 2009-2010 wurden wie üblich die Virustestungen im Rahmen der Laimburger Klonenselektion im serologischen Testverfahren (ELISA) durchgeführt. Zusätzlich wurden auf Grund von Virus-Befallsverdacht auch 27 Proben aus verschiedenen Rebanlagen und von verschiedenen Rebsorten aus dem Eisacktal, dem Überetsch, Unterland und Etschtal getestet. Die insgesamt 940 Proben wurden auf Arabis Mosaik Virus (ArMV), Reisigkrankheitskomplex (GFLV), viröse Blattrollkrankheit vom Typ GLRaV-1, GLRaV-2 und GLRaV-3, auf Grapevine Virus „A“ (GVA) und Grapevine Virus „B“ (GVB), sowie auf viröse Marmorierung der Rebe (Fleck-GFkV) getestet. An den wegen Virusverdacht eingeführten Proben aus den Südtiroler Rebanlagen, konnte ein Befall fast durchwegs bestätigt werden: Bei 20 der insgesamt 27 getesteten Proben konnte tatsächlich Virusbefall durch ein oder mehrere Viren nachgewiesen werden, vorwiegend den Reisigkrankheitskomplex (Grapevine Fanleaf Virus), die Marmorierung („Fleck“-Virus) und auch die Blattrollkrankheit vom Typ GLRaV-3. Steinobst: Im Rahmen der obligatorischen Bekämpfung der Sharka-Krankheit im Steinobst (Ministerialdekret vom 28.07.2009) wurden im Berichtsjahr 50 Blattproben wegen Befallsverdacht serologisch auf Plum Pox Potyvirus (PPV) untersucht. An 21 Proben konnte die Sharka-Krankheit vom Typ „Dideron“ nachgewiesen werden. Im Sortenprüffeld der Vinschger Marille in Latsch wurden wiederum alle 167 Mutterbäume beprobt und auf PPV-Dideron und PPV-Markus getestet. Alle Mutterbäume waren negativ im Test für die Sharka-Virose. Gemüseanbau: Pflanzmaterial der Tomate (Lycopersicon lycopersicum) wurde in Südtiroler Vermehrungsbetrieben beprobt und gemäß den Bestimmungen des Ministerialdekretes vom 24.04.2003 auf Pepino Mosaic Virus (PepMV) im ELISA Testverfahren getestet. Alle 94 untersuchten Blattproben waren frei von diesem Quarantäneschadorganismus. Quarantänekrankheiten im Saatkartoffelanbau: Im Rahmen der obligatorischen Bekämpfung der Bakterienschleimfäule (Ralstonia solanacearum) (Ministerialdekret vom 30.10.2007) und der Bakterienringfäule (Clavibacter michiganensis ssp. sepedonicus) (Ministerialdekretdekret vom 28.01.2008), wurden im Frühjahr von importierten Saatkartoffeln vier Partien beprobt und auf latenten Befall getestet. Im Herbst wurden weitere 18 Partien aus den Pustertaler Kartoffelvermehrungsquartieren untersucht. Sämtliche Proben erwiesen sich als frei von den beiden obgenannten Bakteriosen. Quarantäneschadorganismen an Forstgehölzen: Im Rahmen des Monitoring-Programms gegen den Erreger des „Pechkrebses der Kiefer“ Gibberella circinata (Anamorph: Fusarium circinatum) (EGEntscheidung 2007/433 vom 18.06.2007) wurden im Laufe des Jahres 9 Proben von Pinus-Pflanzenmaterial untersucht. Zur Kontrolle auf latentem Befall durch Phytophthora ramorum, Erreger des „plötzlichen Eichensterbens“ (Sudden Oak Death) wurden insgesamt 13 Proben von Quercus, Viburnum und Rhododendron (Ministerialdekret vom 28.11.2002; EG-Entscheidung 2007/201 vom 27.03.2007). Sämtliche Proben erwiesen sich als frei von den genannten Quarantäneschaderregern. Auch für die Kiefernholznematode Bursaphelenchus xylophilus sind auf europäischer Ebene gesetzliche Bestimmungen zur obligatorischen Bekämpfung erlassen worden. Vorgesehen ist darin u. a. ein Monitoring. Im Rahmen dieses Überwachungsprogramms wurden im Berichtsjahr 3 Proben von Sägespänen und Holzschnitzeln gemäß EPPO Protokoll PM 7/4 auf Befall untersucht. Aufgrund der Laboruntersuchungen konnte die Befallsfreiheit der entnommenen Proben betätigt werden.
2.1.5. Sektion Berglandwirtschaft
Sachbereich: Grünlandwirtschaft In der Grünlandwirtschaft spielt die Futterqualität eine zentrale Rolle, da sie maßgeblich an der optimalen Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebes beteiligt ist. Seit 2003 wird die Futterqualität des ersten Aufwuchses in Zusammenarbeit mit der Dienststelle Bergbauernberatung und den Fachschulen für Landwirtschaft untersucht. Aus diesen Daten werden jährlich Berichte erstellt, die dem Landwirt eine Orientierungshilfe zur Schätzung der eigenen Futterqualität in Abhängigkeit vom Schnittzeitpunkt bieten, wenn ihm der Zeitpunkt des Weidestadiums und
der Ernte bekannt sind. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass gute Qualität nur dann erreicht werden kann, wenn der Ertrag nicht maximiert wird. Durch eine Gesamtauswertung konnte der Einfluss des Schnittzeitpunktes und sechzehn anderer Faktoren unterschiedlicher Natur, betreffend Klima, Topographie, Botanik, Boden und Bewirtschaftung auf den Rohproteingehalt quantifiziert werden. Die Auswertung ermöglicht eine relativ hohe Genauigkeit (etwa 87%) bei der Prognose zur Erreichung guter Rohproteinwerte. Eine weitere Vorraussetzung für die Produktion von hochwertigem Grundfutter sind ausdauernde und ausgeglichene Grünlandbestände mit einem hohen Anteil an guten Futterpflanzen. Die Etablierung solcher Bestände bei der Grünlanderneuerung oder -verbesserung erfordert die Verwendung standortangepasster Saatgutmischungen, die sich aus den bestmöglichen Sorten zusammensetzen und eine hohe Saatgutqualität (Reinheit, Keimfähigkeit) aufweisen. Im letzten Jahr wurde eine gründliche Revidierung der Empfehlungsliste für Futterpflanzen und Saatgutmischungen aufgrund der Ergebnisse der eigenen Sorten- und Saatgutmischungsprüfungen und vergleichbarer Ergebnisse aus anderen alpenländischen Gebieten erarbeitet. Ab dem Jahr 2011 sind diese Mischungen dank ihrer Einführung in das ÖAG-Qualitätssystem auch in zertifizierter Form auf dem Markt erhältlich. Die Saatgutqualität, die Ampferfreiheit und die Verwendung von Sorten, die sich im Alpenraum besonders gut bewährt haben, sind das Hauptaugenmerk dieses Systems. In diesem Zusammenhang wurde ein neuer Versuch zur Prüfung von Saatgutmischungen für extrem trockene Standorte mit Schwerpunkt auf den Einsatz von Rohrschwingel (Festuca arundinacea) angelegt, um Ausdauer, Ertragsvermögen und Futterqualität zu überprüfen.
Die Auswahl des richtigen Schnitttermins ist für die Futterqualität entscheidend Sachbereich: Ackerbau Der Sachbereich Ackerbau führte auch im Jahr 2010 Silomais Sortenversuche durch, um Sortenempfehlungen für die verschiedenen Lagen Südtirols auszusprechen. Hierzu wurden 52 Sorten an vier klimatisch unterschiedlichen Standorten (Olang, Prad am Stilfserjoch, Dietenheim und Vahrn) geprüft. Die Ergebnisse der Sortenprüfung und die Sortenempfehlung für das Anbaujahr 2011 sind im Internet unter http://www.laimburg. it/download/Silomais2010.pdf bzw. http://www.laimburg.it/download/Empf_ Mais_2011.pdf abrufbar. Im Jahr 2009 wurde das erstmalige Auftretens des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera) in Südtirol festgestellt. Dieser Schädling findet seinen optimalen Lebensraum in ausgedehnten Mais-Monokulturen und kann dort zu großen wirtschaftlichen Einbußen führen. Da die Einhaltung einer Fruchtfolge die wichtigste und effektivste Bekämpfungsmaßnahme darstellt, wurden im vorigen Jahr erste Versuche zur Prüfung der Anbaueignung von Hirse (Sorghum bicolor), die vom Maiswurzelbohrer nicht befallen wird, als mögliches Fruchtfolgeglied in Maisanbaugebieten begonnen. Neben der Sammlung und Sicherung der Südtiroler Landsorten ist seit zwei Jahren auch die Beschreibung von 15 Winterroggen-Landsorten aus dem Vinschgau und 6 Population-Zuchtsorten für den biologischen Anbau im Gang. Ziel des Projektes ist die agronomische Charakterisierung der Landsorten, die Empfehlung von Sorten für das Berggebiet (http://www.laimburg.it/download/ Winterroggen2009.pdf) und somit die Unterstützung der lokalen Getreideproduktion sowie die Erhöhung der Wertschöpfung lokaler Produkte. Die ersten Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Landsorten eine gewisse Anpassung an das Klima der Herkunftsstandorte (Standorte, an denen die Landsorten entstanden sind) haben. Was die Auswinterung betrifft, schneiden die Landsorten im Allgemeinen besser ab als die getesteten Zuchtsorten, wobei ein Zusammenhang zwischen Auswinterung und Höhe des Herkunftshofes ersichtlich ist. Sie sind allerdings im Allgemeinen weniger produktiv und weniger standfest als die modernen Zuchtsorten und ihr Anbau ist daher wenig intensivierbar. Diese Ergebnisse stellen die Basis dar, um die Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Landsorten beurteilen zu können.