4. Elternbrief - Gehen, sprechenselber machen... - 12-24 Monate

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26 | 4. Gehen, sprechen, selber machen …

Forschen und spielen So lerne ich die Welt kennen ... Seit einigen Wochen hat Heidi eine Lieblingsbeschäftigung: Sie hilft ihrem Papi Ardit, den Kleiderhaufen vor der Waschmaschine zu „sortieren“. Sie nimmt ein Kleidungsstück und sieht Ardit fragend an. Wenn der bestätigt, dass diese Wäsche in die Waschmaschine darf, gibt Heidi sie sehr konzentriert und mit viel Mühe hinein. Das dauert seine Zeit: da hängt noch ein Ärmel heraus, dort noch ein Hosenbein. Ardit braucht viel Geduld, aber es macht auch Spaß mit der Kleinen. So ernsthaft und aufmerksam hat er die Wäsche schon lange nicht mehr getrennt. Machen und Mitmachen, so lautet nun die Lösung der kleinen WelterobererInnen. Ihr Kind will sich jetzt an vielem in Ihrem Alltag beteiligen: Alles, was Mutter und Vater tun, verdient viel Aufmerksamkeit, denn wenn die Großen sich so intensiv damit beschäftigen, wird diese Sache wohl wichtig fürs Leben sein. Und das ist es, was Ihr Kind interessiert: alles zu lernen, damit es gut durchs spätere Leben kommt. Zum Beispiel auch beim

gemeinsamen Einkauf. Eifrig wird es ein Päckchen Reis aus dem Regal nehmen und sich freuen, dass es „helfen“ darf und bei Ihnen sein kann. Nachmachen, mitmachen, helfen, sich wichtig fühlen, all das möchte ihr Kind. Wenn Sie das Bad putzen, wird es höchst konzentriert mit Lappen und Eimer zusätzliche nasse Stellen für Sie produzieren. Aber es wird auch, wenn es schon einigermaßen sicher auf den Beinchen ist, strahlend seinen Teller zum Tisch tragen, wenn Sie es darum bitten. Viele Aktionen des Kindes sehen ungeschickt, umständlich oder unsinnig aus. Wir Erwachsenen haben eine feste Vorstellung davon, wie Dinge beschaffen sind und wie etwas funktioniert. Kinder müssen das erst noch lernen, indem sie ausprobieren, immer wieder. Ein Kind, das jetzt allzu oft „Nein, lass das!“ oder „Finger weg!“ hört, verliert allmählich die Begeisterung, sich mit den Dingen seiner Umgebung auseinander zu setzen. Es will Sie ja nicht ärgern, wenn es den Inhalt des Papierkorbs wieder im Zimmer verstreut, den Sie gerade eingesammelt hatten. Das bunte Raschelpapier interessiert es einfach sehr und es will wissen, was noch alles zum Vorschein kommt.


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