4. Elternbrief - Gehen, sprechenselber machen... - 12-24 Monate

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GUTEN ABEND, GUTE NACHT ...

Guten Abend, gute Nacht … Jetzt brauche ich weniger Schlaf … Das darf nicht wahr sein: Mitten in der Nacht ruft Konstantin plötzlich putzmunter nach seinem Papi. Als Vito zu ihm geht, steht er mit seinem Plüschbären in der Hand im Bettchen und will spielen. Und das, nachdem schon das Einschlafen gar nicht so einfach war: Eine Geschichte vorlesen, Wasser holen, das Licht anmachen, die Tür offen lassen, noch einmal einen Schluck Wasser trinken, noch ein Gute-Nacht-Bussele. „Eigentlich war ich sicher, dass du jetzt immer durchschlafen würdest – so wie du es in den vergangenen Wochen gemacht hast – aber du überraschst uns ja immer wieder!“ Im zweiten Lebensjahr benötigen die meisten Kinder insgesamt kaum weniger Schlaf als in den letzten Monaten des ersten Lebensjahres. Tagsüber hingegen brauchen sie meist deutlich weniger: knapp zwei Stunden genügen vielen für den Mittagsschlaf, manche verzichten schon ganz darauf. Nun spielt sich bei den Kleinen vieles ab, was das Ein- oder Durchschlafen erschweren kann. Sie entdecken die Selbstständigkeit und

lösen sich ein wenig mehr von den Eltern. Das kann sie gleichzeitig unsicher machen und ihnen Verlassenheitsängste bereiten: Das richtige Maß an Selbständigkeit und Sicherheit muss erst langsam erlernt werden. Und gerade das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ist für das Ein- und Durchschlafen so wichtig. Eltern stehen jetzt vor der Aufgabe, jene feine Mischung zu finden, die Geborgenheit gibt und gleichzeitig das Kind bei seinen kleinen Schritten in die Selbstständigkeit unterstützt, auch beim Schlafen. Kinder, die am Tag die Möglichkeit haben, vieles selbst auszuprobieren, trauen sich auch in der Nacht mehr zu. Sie können sich leichter selbst beruhigen und ohne Hilfe der Eltern weiterschlafen. Je klarer Mütter und Väter sich in Trennungssituationen tagsüber verhalten – dem Kind immer sagen, wenn sie weggehen, wann sie wiederkommen – desto leichter fällt den Kleinen auch das Loslassen beim Einschlafen. Sie wissen dann, dass sie sich auf die Eltern verlassen können, dass diese da sind oder wieder zurückkommen werden, wenn sie sie brauchen. Vielen Kleinkindern erleichtert es eine Puppe, ein Stofftier, eine Schmusewindel oder Ähnliches, sich sicher und

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