4. Elternbrief - Gehen, sprechenselber machen... - 12-24 Monate

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6 | 4. Gehen, sprechen, selber machen …

Krabbeln, gehen, laufen … Hauptsache Bewegung Lea ist glücklich. Sie jauchzt freudig, während sie noch etwas wackelig durch den Garten tapst. Um den Apfelbaum herum, durch den Laubhaufen. Sie fällt hin, steht auf, macht einen Freudenschrei, rennt weiter. Über den kleinen Hügel drüber, um den Birnbaum herum. Ein Blick zu Papi, die Arme vor Begeisterung in die Höhe geworfen, und weiter geht’s, bis hinauf zum Tor und wieder zurück. Wieder ein kurzer Blick, „Bist du noch da?“, ein Jauchzer, und aufs Neue geht sie dieselbe Strecke noch einmal und noch einmal. Kinder lieben es, sich zu bewegen. Krabbeln, gehen, laufen, hinfallen, aufstehen, Stufen steigen, klettern, etwas aufheben, tragen, ziehen, werfen, Gegenstände gebrauchen, formen, zerdrücken: Alles will gelernt sein. Einmal ausprobieren reicht da nicht, immer und immer wieder müssen die Stufen erklommen werden. Wenn das Gehen dann endlich sicher glückt, ist das Kind stolz. Das stärkt sein Selbstbewusstsein und sein Selbstwertgefühl. Weil das Erlernen der verschiedensten Bewegungen und das Trainieren des Gleichgewichts so

wichtig sind, hat die Natur vorgesorgt: Kinder wollen etwas spüren, erfahren, entdecken, sich bewegen, das macht ihnen Spaß. Durch die Bewegungen, die sie dabei machen, entwickeln sich ihre Muskeln am besten, sie werden gut durchblutet. Sie als Mutter und Vater brauchen also in der Regel gar nicht viel dazu tun, damit Ihr Kind Bewegungen ausprobiert und so lange übt, bis es sie kann. Wichtig ist nur, dass Sie Ihr Kind zu nichts drängen, sondern für Zeit und Raum sorgen, damit das Kind selbst die Entwicklungsschritte machen kann, die momentan wichtig sind. Mit dem Raum kann es in der Stadt, besonders in kleineren Wohnungen ohne geeigneten Spielplatz in der Nähe, schwieriger werden. Vielleicht erlauben Sie Ihrem Kind auch im Wohnzimmer herumzutoben – und machen sooft wie möglich einen Ausflug zu einer großen Wiese. Der Kontakt zur Natur ist in den ersten Lebensjahren besonders wichtig: Durch Laub laufen und die Blätter riechen, beim Schaukeln den Wind in den Haaren spüren, wirbelnden Schneeflocken zusehen und sie fangen, Steine aufheben und in der Hand spüren – das sind


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