4. Elternbrief - Gehen, sprechenselber machen... - 12-24 Monate

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RUND UM DEN GLOBUS

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Rund um den Globus Gehen, sprechen, sich selbst entdecken ... Nicht nur für die Entwicklung des einzelnen Kindes, auch für die Entwicklung der Menschheit als Ganzes sind drei Leistungen von besonderer Bedeutung: der aufrechte Gang, die Geschicklichkeit der Hände und die Sprache. Diese Fähigkeiten sind grundlegend für die geistigen Leistungen, auf die wir Menschen so stolz sind. Und die meisten Kinder erlernen die Grundlagen dafür in ihrem zweiten Lebensjahr. Jede Gesellschaft unterstützt ihre Kinder in diesen Entwicklungsschritten so, wie es in ihrem Lebensraum sinnvoll und nachvollziehbar ist. Das kann ganz unterschiedlich sein, die Menschen auf der ganzen Welt sind dabei sehr einfallsreich.

Wussten Sie schon, dass … … in Zentralafrika kleine „Marschmelodien“ gesungen werden, die meist sehr kurz und rhythmisch sind und das Kind dazu anregen sollen, sich aufzurichten? … die Bassa in Zentralafrika den ersten Schritten des Kindes eine große Bedeutung beimessen und darauf achten, welcher Fuß geschickter erscheint? Ist es der rechte Fuß, der Fuß der männlichen Seite, so ist der Vater sehr stolz und die Mutter etwas verstimmt. Ist es der linke, so kann sich die Mutter damit brüsten. … der Stamm der Ewe in Togo etwas Wasser zwischen die Beine des Kleinkindes schütten, damit es so schnell laufen kann wie ein Bach? … sich die Väter vom Stamm der Akas in Indien rund 90 Prozent des Tages in der Nähe der Kleinen aufhalten? … es bei den Yora in Peru, wo Nahrung häufig knapp ist, selbstverständlich ist, die Kinder reihum in den Haushalten essen zu lassen, damit sie gut ernährt werden? … es früher auch in Südtirol auf großen Bauernhöfen üblich war, Kinder aus ärmeren Familien zum Essen einzuladen? … in vielen so genannten „traditionellen“ Gesellschaften Väter, Großmütter, Tanten, ältere Schwestern sehr eng in die Versorgung der Jüngsten eingeflochten sind und ihnen somit vertraute, sichere, zuverlässige Geborgenheit bieten? (vergleiche: Die Zeit, Nr. 9, vom 25. Februar 2010, Babys in den Kulturen der Welt)

© Explorer/S. Cordier, aus: „Babys in den Kulturen der Welt“, Gerstenberg Verlag, Hildesheim


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