DAS Land Südtirol

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Das Land

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FALLS NICHT ZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN ÖZP BZ. DER ABSENDER VERPFLICHTET SICH, DIE PORTOSPESEN FÜR DIE RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN

7-8/2013

Bausparen, Bau sanieren

Innovation mit Weitblick

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

Mobil im Sommer

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


Impressum Das LanD

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FaLLs nICHT ZUsTELLBaR, BITTE ZURÜCK an ÖZP BZ. DER aBsEnDER VERPFLICHTET sICH, DIE PORTOsPEsEn FÜR DIE RÜCKsEnDUnG ZU TRaGEn

7-8/2013

Inhaltsverzeichnis 2 Bausparen, Bau sanieren Südtirol führt das Bausparen ein und unterstützt verstärkt Sanierungen

4 Drei neue Zentren Bausparen, Bau sanieren

Innovation mit Weitblick

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

Mobil im sommer

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

www.provinz.bz.it/lpa

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

Zum Titelbild: Die neue Wohnbaupolitik des Landes setzt auf Bausparen und Unterstützung bei der Sanierung bestehender Wohnungen. Foto: Wohnbauressort

In Bozen entstehen drei neue Infrastrukturen für fast 40 Millionen Euro

6 Geologen im Dauereinsatz Die Anzahl der Einsätze im ersten Halbjahr 2013 war hoch

8 Die Wächter der Straße Bei der Verkehrsmeldezentrale herrscht im Sommer Hochbetrieb

9 Mobil im Sommer Öffentliche Verkehrsmittel, um den Sommer zu genießen

Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer Kostenloses Abo: Landespressedienst lpa@provinz.bz.it Tel. 0471 412213 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 24. Juni 2013 Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich. ©

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

Schule und Arbeitswelt haben ein Rahmenabkommen unterzeichnet

25 2019 Schritt für Schritt zur Kulturhauptstadt

26 Neues aus den Landesmuseen

Regionalität ist Trumpf

Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler (mpi)

Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani

23 Kooperation

16 Euregio

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung

Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Michael Kuenburg (kbg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw)

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18 Europa Unionsbürgerleben verbessern

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31 Ladinia - La rujenedes tl sistem scolastich ladin Materiai de nseniament nueves per la scolines

10 Die Beschlüsse der Landesregierung 11 Vier Milliarden Euro ...werden von der Landesabteilung Vermögen verwaltet

35 30 Jahre Volksanwaltschaft Der Festakt im Landtag

12 Innovation mit Weitblick Die zweite Auflage des Innovation Festivals im September steht vor der Tür

21 KlimaSchritte Kinder entdecken den Schulweg zu Fuß wieder

36 Kontrolle im Äther Rundfunkräte von ORF, BR und SRG berichten

37 Hohe Hürden, kein Quorum Das neue Gesetz zur Bürgerbeteiligung

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Termine

18. Juli Tagung "Erfolgsfaktor Gesundheit" S. 22 in Bozen 20. September Tagung "Mehr Frauen mehr Demokratie!" S. 20 in Bozen 21. September Lange Nacht S. 27 der Museen

Der Landeshauptmann

Liebe Leserinnen und Leser!

L Bis 22. September Timmelbus S.   7 26. bis 28. September Innovation Festival "Weitblick: Berg. Gesellschaft. S. 12 Technologie"

5. Oktober Erste Südtiroler Freiwilligenmesse S. 34 31. Oktober Einreichetermin Projekte für "Cultura Socialis" S. 22 1. November Einreichetermin Euregio Umweltpreis S. 17

and und Gemeinden: Oft genug ben uns deshalb darauf geeinigt, gewird diese Beziehung als ein Gemeinsam als Netzbetreiber aufzutregeneinander, als ein Konkurrenzten, also mit den Internet-Anbietern kampf gesehen, dabei verfolgen wir zu verhandeln und Verträge zur Inals öffentliche Institutionen das selstandhaltung des Netzes abzuschliebe Ziel: den Bürgern bestmögliche ßen, die eine hohe Qualität, kurze Lebens- und Arbeitsbedingungen Interventionszeiten bei Störungen zu bieten. Wir tun dies, auch wenn und einen zentralen Ansprechpartsich hartnäckig der Eindruck vom ner für alle Nutzer garantieren. Gegenteil hält, mit vereinten KräfÄhnlich auch das Vorgehen, wenn ten, wie auch das letzte Treffen es um ein lückenloses Handynetz zwischen Landesregierung und Gebei gleichzeitig geringst möglicher meinden Mitte Juni gezeigt hat. Beeinträchtigung der Bevölkerung Bei diesem Treffen geht. In diesem Fall ging es darum, die werden wir gemeinTo-Do-Liste für die sam mit den GemeinDas Verhältnis zwischen zu Ende gehende den Zonen definieren, Land und Gemeinden Legislaturperiode in denen keine Umsetist eines, das entgegen unter die Lupe zu zer errichtet werden seinem Ruf ein gutes ist, ein konstruktives und eines, das nehmen. Zudem hadürfen. Zudem wollen das gemeinsame Ziel nicht ben wir über eine wir gemeinsam Umaus den Augen verliert.“ Reihe von Themen setzermasten errichberaten, die wir nur ten und diese dann an gemeinsam voranbringen können. die Mobilfunkbetreiber vermieten. Eines dieser Themen, vielleicht das Auf diese Weise können wir den Gewichtigste, ist das schnelle Internet, sellschaften Standorte zur Verfügung das wir flächendeckend ermöglistellen, die im Konsens mit der Bevölchen wollen. Als Land werden wir kerung bestimmt worden sind. noch innerhalb 2013 alle Gemeinden Man sieht also: Das Verhältnis zwians Glasfasernetz anbinden, die Geschen Land und Gemeinden ist eimeinden sorgen für die Verwirklines, das entgegen seinem Ruf ein guchung der letzten Meile. tes ist, ein konstruktives und eines, Die nächste Überlegung war nun, das das gemeinsame Ziel nicht aus wie das Netz – wenn es einmal lüden Augen verliert.  ckenlos steht – am besten verwaltet Landeshauptmann Luis Durnwalder und instand gehalten werden kann. Da ist es weder für die Internet-Anbieter noch für die Bürger denkbar, 117 Ansprechpartner zu haben: das Land und die 116 Gemeinden. Wir haDas Land Südtirol | Juli-August 2013

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Wohnbauressort

Titel

Bausparen, Bau sanieren Ein Bausparmodell und Unterstützungen bei der Sanierung bestehender Wohnungen sind die Ansätze der neuen Wohnbaupolitik des Landes. Thomas Ohnewein

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ohnen in Südtirol ist teuer, weil der Wohnraum knapp, Bauland kostbar und die Kaufkraft rückläufig sind. Unter diesen Voraussetzungen ist für viele Südtiroler der Traum vom Eigenheim in weite Ferne gerückt. Mit einer neuen Wohnbaupolitik reagiert die Landesregierung auf die veränderten Rahmenbedingungen: Der Fokus liegt jetzt zum einen im neuen Instrument Bausparen und zum anderen bei der besseren Nutzung der vorhandenen Bausubstanz. „Mit der WohnbauförderungsNovelle hat die Landesregierung eine Reihe neuer Instrumente im Wohnungsbau auf den Weg gebracht, mit denen wir gleich meh-

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rere Ziele verfolgen: Es geht uns darum, den Familien eine Chance auf ein leistbares Dach über dem Kopf zu geben, die Ortskerne besser für Wohnzwecke zu nutzen und nicht zuletzt, der heimischen Bauwirtschaft einen Schub zu geben“, erklärt Landesrat Christian Tommasini die Strategie der Landesregierung, die er federführend ausgearbeitet hat.

Bausparen Der Entwurf zur Gesetzesnovelle, der noch im Herbst Gesetzeskraft erlangen soll, führt das Bausparen ein. Diese neue Möglichkeit ist Landesrat Tommasini wichtig, weil sie der jungen Generation auch in Zukunft die Chance zum Kauf eines Eigenheims gebe: „Wir haben in der Landesregierung die Weichen für ein Sparmodell gestellt, das noch im Herbst auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden soll. Bestehend aus einem Mix von angespartem Eigenkapital, Darlehen zu Sonderkonditionen von einer konventionierten Bank und einem er-

höhten Förderungsbeitrag des Landes soll der Traum vom Eigenheim nicht ein Traum bleiben, sondern verwirklicht werden können.“ In Deutschland oder Österreich ist das Bausparen schon lange ein Klassiker, für Italien ist dieser Weg zum Eigenheim hingegen eine völlige Neuheit. Konkret fußt das neue Modell auf vier Pfeilern: Durch regelmäßige Einzahlungen in den regionalen Vorsorgefonds wird Geld fürs Eigenheim angespart. Hat der Bausparer über einen noch zu bestimmenden Zeitraum Kapital angespart, bekommt er von den konventionierten Banken ein Darlehen zu besonders günstigen Konditionen. Durch diese Kombination sollen auch junge Menschen in die Bausparen  Partner Pensplan und einheimische Banken  Ansparphase  nach Sparphase zusätzliche Förderung  Baudarlehen in doppelter Höhe des angesparten Kapitals  Baudarlehen zu Sonderbedingungen


Titel Lage versetzt werden, über das nötige Kapital für eine eigene Wohnung zu verfügen. Vom Land wird zusätzlich eine erhöhte Wohnbauförderung gewährt, darüber hinaus kommen noch steuerliche Vorteile, die sich durch die Kapitalansparung im Vorfeld ergeben. Jährlich kann eine Ansparungssumme von bis zu 5150 Euro geltend gemacht werden und die Rendite des angesparten Kapitals wird nur mit elf Prozent besteuert. Damit nicht Jahre vergehen, bis die ersten Bausparer um einen Förderbeitrag ansuchen können, wird eine Übergangsregelung entwickelt. Der Startschuss für das Bausparprogramm soll 2014 fallen.

Sanieren Die zweite wichtige Neuerung in der Wohnbaunovelle sind die Maßnahmen zur Wiedergewinnung von Bausubstanz in den Ortskernen. Über energetische Sanierungen und dem damit verbundenen Kubaturbonus soll eine weitere Verbauung der Landschaft vermieden werden, die Dörfer lebendig bleiben und die Bauwirtschaft angekurbelt werden. Privatpersonen können die Förderung der konventionierten Wiedergewinnung in Anspruch nehmen. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der Trend bereits jetzt in die richtige Richtung geht: Während die Zahl der Ansuchen um Wohnbauförderung zurückgegangen ist, wird seit 2009 ein kontinuierlicher Anstieg der Gesuche für die Sanierungen von Erst- und konventionierten Wohnungen verzeichnet. Die Wohnbaunovelle sieht auch das Vorstrecken der steuerlichen Absatzbeträge bei der energetischen Sanierung vor. Dadurch werden nicht nur die Wohnungsbesitzer unterstützt, ist Landesrat Tommasini überzeugt: „Wir hoffen, dass diejenigen, die bis jetzt eine Sanierung Sanieren  staatliche Abschreibungssumme bis 48.000 Euro wird vorgestreckt  30 Prozent mehr Förderung bei Kauf einer in den letzten drei Jahren sanierten Wohnung  Kubaturbonus

aufgeschoben haben, nun diese in Angriff nehmen und dadurch Aufträge für die Unternehmen geschaffen werden."

Neue Paket-Ausschreibungen Neben der verstärkten Förderung der Sanierungsarbeiten in Ortskernen ist auch beim Wohnbauinstitut die Sanierung des Altbestandes forciert worden. Zusammen mit der zentralen Vergabeagentur des Landes hat das Wobi ein neues Ausschreibungsverfahren eingeführt, mit dem Sanierungsarbeiten nach Einheitsleistungen im Paket ausgeschrieben werden, anstatt wie bisher für einzelne Wohnungen. Auf diese Weise sollen zu sanierende Wohnungen möglichst schnell wieder dem Mietmarkt bereitgestellt werden. Mit dem Wobi-Sanierungsprogramm und dem Abschluss des Bauprogramms ist es beispielsweise in Bozen gelungen, die Schwelle für den Zugang zu Sozialwohnungen unter die Grenze von 25 Punkten zu drücken. Dieser Wert war über Jahre der Maßstab für eine Notsituation. Apropos Notsituation: Die Krise hat auch Südtirol nicht verschont und deshalb hat das Land die Not-

standshilfe verstärkt, um so zu verhindern, dass Menschen nach dem Verlust des Arbeitsplatzes oder einem Schicksalsschlag Gefahr laufen, auch noch ihr Zuhause zu verlieren.

Mittelstand Um dem demographischen und gesellschaftspolitischen Wandel Rechnung zu tragen, hat das Wohnbauressort im Rahmen des Mittelstandsprogramms Projekte in sechs Gemeinden angestoßen. Knapp 500 Wohnungen werden derzeit gebaut, geplant oder sind bereits übergeben worden. Derzeit wird vom Wohnbauinstitut eine Ausschreibung vorbereitet, bei der es um die Verwirklichung von hundert schlüsselfertigen Wohnungen geht.  Wohnbau-Novelle  beschleunigtes Verfahren für Ausweisung geförderten Baugrunds  Beschleunigung der Wobi-Bauprogramme  Ortskerne: Förderung für Private und Gemeinden  Krisenintervention: Verstärkung der Notstandshilfe  Zusammenlegung des Wohngeldes mit dem Mietgeld

Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Bau

Arno Pertl

In der Fagenstraße 46 entsteht ein Psychiatrisches Rehabilitationszentrum für 24 Personen mit Wohnheim

Drei neue Zentren Im Laufe des Jahres werden drei wichtige Gebäude in der Landeshauptstadt fertig gebaut: Das Zentrum für physische Rehabilitation und das psychiatrische Rehabilitationszentrum, beide mit Wohnheim, sowie das neue italienische Humanistische Gymnasium „Carducci”. Kosten werden alle zusammen fast 40 Millionen Euro. Angelika Schrott

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uf allen drei Großbaustellen in Bozen Gries wird auf Hochtouren gearbeitet. „Für alle drei Gebäude werden die Bauarbeiten im Laufe des Jahres abgeschlos-

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sen – die Schule muss bereits im September bezugsfertig sein“, sagt Landeshauptmann Durnwalder. „Wir können uns glücklich schätzen, in Krisenzeiten noch Investitionen von 40 Millionen Euro machen zu können, denn so erhalten die Bürger nicht nur wichtige Infrastrukturen für den Sozial- und Bildungsbereich, sondern auch die Bauunternehmen Aufträge“, unterstreicht der Landeshauptmann. Gerade das Psychiatrische Rehazentrum sei eine Struktur, die in Bozen noch fehle, und nun ein langes Provisorium beende, meint Gesundheits- und Soziallandesrat Theiner. In Kürze gebe es in der Fagenstraße neben dem verbesserten Zentrum für physische Rehabilitation auch eine angemessene und gut ausgestattete Struktur für Menschen mit psychischen Problemen, die die gesamte Bandbreite der Betreuung abdecke, so Theiner.

„Mit den neuen Einrichtungen können wir Antworten auf die Bedürfnisse im Sozial- und Bildungsbereich geben und haben somit eine wichtige Investition für die Zukunft getätigt“, betont Bautenlandesrat Mussner. In Gries entwickle sich so ein Sozial-, Bildungs- und in Kürze auch Kulturzentrum, dass ein Treffpunkt für alle Bürger sein könne. In der Fagenstraße 14 laufen derzeit die Bau- und Umbauarbeiten für das Zentrum für physische Rehabilitation mit Wohnheim für betreuungsdürftige Menschen mit Behinderung. Zum Heim gehören drei Wohngruppen mit insgesamt 27 Betten. Vorgesehen sind neben Verwaltungsräumen auch 15 Werkstätten, eine Mensa, ein Schwimmbad, ein Mehrzwecksaal sowie Ambulatorien und verschiedene Therapieräume für Logo-, Masso-, Ergo- und Physiotherapie. Der Gebäudekomplex umfasst 40.000 Ku-


Bau tung) und somit weniger als ursprünglich vorgesehen. Gebaut wird auch in der Mancistraße in Bozen, wo der Neubau des Humanistischen Gymnasiums „G. Carducci“ mit einem Volumen von 44.300 Kubikmetern entsteht. Die Schule wird 31 Normalklassen, neun Fachklassen und Nebenräu-

me, die Verwaltungsbüros, ein Professorenzimmer, zwei Turnhallen, die Bibliothek und eine Aula Magna beherbergen. Die Kosten für das neue Schulgebäude aus Glas, Stahl, Beton und Holz werden mit rund 17,9 Millionen Euro beziffert. 2,5 Millionen Euro wird für die Einrichtung ausgegeben.

Arno Pertl

bikmeter und erstreckt sich über mehrere, der natürlichen Hanglage des Guntschnaberges angepasste Ebenen. Alle bereits bestehenden Räumlichkeiten wurden energetisch saniert. Die Kosten für den Baueingriff belaufen sich auf rund 7,2 Millionen Euro. Dazu kommt noch die Einrichtung, die 2,9 Millionen Euro kostet. In der Fagenstraße 46 entsteht eine Tagesstätte für 15 Personen mit psychischen Problemen, ein psychia­ trisches Rehabilitationszentrum für 24 Personen und ein Wohnheim für zwölf Personen. Zum Gebäude sollen ein Mehrzweckraum, eine Turnhalle, eine Tischlerei und eine Mensa gehören. Der insgesamt 16.546 Kubikmeter umfassende Komplex gliedert sich in zwei verschiedene Bereiche: das offene und flexible Erdgeschoss mit den allgemeinen Diensten sowie den oberen Bereich auf drei Geschossen mit Räumen für Therapie, Wohn- und Schlafbereich sowie Verwaltung. Kosten wird das Rehazentrum laut derzeitigen Berechnungen rund 7,5 Millionen Euro (Bau und Einrich-

Zentrum für physische Rehabilitation in der Fagenstraße 14 in Bozen: LH Luis Durnwalder und LR Richard Theiner beim Rundgang

Neue Kreuzung in Montan Derzeit laufen in Montan Arbeiten zur Umgestaltung der Kreuzung von Staats-, Landes- und Gemeindestraße.

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Arno Pertl

urch den Eingriff werden die Verkehrsströme entwirrt und gleichzeitig wird ein gefährlicher Straßenabschnitt für alle Verkehrsteilnehmer sicherer gestaltet“, erklärt Bautenlandessrat Florian Mussner. „Auch eine Verbesserung

in Sachen Lärm ist in Sicht“, freut sich Bürgermeisterin Delvai Hilber. Um die Lärmbelästigung, die in dieser Zone hoch sei, zu verringern, komme ein besonderer Lärm schluckender Asphalt zum Einsatz, kündigt Mussner an. „Durch den besonderen Asphalt, der vom Bautenressort getestet, selbst verarbeitet und angebracht wird, werden Lärmschutzwände überflüssig und wir sparen Geld“, erklärt der Bautenlandesrat. Der Asphalt dämpfe den Lärm um drei Dezibel, sagte der Direktor der Landesab-

teilung Tiefbau Valentino Pagani. Künftig soll die Staatsstraße (SS48, Große Dolomitenstraße), die im Norden in den Felshang hinein erweitert wird, als Hauptachse dienen. In die Staatsstraße mündet die Landesstraße (LS 17) ein. Die Gemeindestraße 59 mündet zuvor in die Landesstraße ein. Dazu wird sie neu trassiert und ans Gelände angepasst. Entlang der Kreuzungsarme werden zwei Fußgängerübergänge angelegt und auch die bestehenden Gehsteigabschnitte verbessert, um sichere Wege für die Fußgänger zu erhalten. Zum Bauvorhaben gehört auch die neue Zufahrt von der Staatsstraße zum Recyclinghof, der etwas weiter nördlich beim Friedhof gelegen ist. An dieser Stelle wird die Straße in Richtung Westen verbreitert. Insgesamt kostet der Baueingriff rund 1,4 Millionen Euro. Bereits im Herbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so Mussner.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Umwelt

Geologen im Dauereinsatz 1. März: Felssturz in Salurn, 3. April: Steinschlag längs der Eggentaler Staatsstraße, 2. Mai: Rutschung am Grödner Joch, 18. Mai: Blockschlag in Schlanders: Die Geologinnen und Geologen des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung waren in den vergangenen Wochen ständig im Gelände unterwegs.

Fünf-Jahres-Bilanz der Landesgeologen  Jahr 2008: 192 Einsätze davon 81 für das Amt für Zivilschutz und 111 für den Straßendienst, davon 95 im ersten Halbjahr und 97 im zweiten Halbjahr.  Jahr 2009: 178 Einsätze davon 81 für das Amt für Zivilschutz und 97 für den Straßendienst, davon 103 im ersten Halbjahr und 75 im zweiten Halbjahr.  Jahr 2010: 267 Einsätze davon 103 für das Amt für Zivilschutz und 164 für den Straßendienst, davon 120 im ersten Halbjahr und 147 im zweiten Halbjahr.  Jahr 2011: 209 Einsätze davon 94 für das Amt für Zivilschutz und 115 für den Straßendienst, davon 102 im ersten Halbjahr und 107 im zweiten Halbjahr.  Jahr 2012: 188 Einsätze davon 69 für das Amt für Zivilschutz und 119 für den Straßendienst, davon 65 im ersten Halbjahr und 123 im zweiten Halbjahr.  Jahr 2013 (bis 31. Mai): 128 Einsätze, davon 78 für das Amt für Zivilschutz und 37 für den Straßendienst.

Maja Clara

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Regenmengen im vergangenen Herbst und Schneemengen im vergangenen Winter sicherlich dazu beigetragen, denn vielfach war der Untergrund schon vor den starken Niederschlägen dieses Frühjahrs gesättigt.“ Bei der Auflistung der Einsätze hat er sie in zwei Gruppen unterteilt: die Einsätze für den Straßendienst, also für Ereignisse längs der Landesstraßen, und die Einsätze für den Zivilschutz, Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung

uffallend“, berichtet Geologe David Tonidandel, „ist die hohe Anzahl an Einsätzen im diesjährigen ersten Halbjahr. Die Tendenz weist große Ähnlichkeiten mit dem Jahr 2010. auf. Was heuer weiters ins Auge fällt, sind die vielen Einsätze für die Gemeinden, also jene im Bereich des Zivilschutzes. Grund für die insgesamt hohe Zahl an Einsätzen sind die zahlreichen Niederschläge im heurigen Frühjahr. Zudem haben die großen

das heißt für Ereignisse an Gebäuden und Gemeindestraßen. Es war aber schon einmal viel schlimmer: Amtsdirektor Volkmar Mair erinnert sich an den Herbst im Jahr 2000 mit 340 Einsätzen in nur zweieinhalb Monaten.

Zusätzliche Dauerkontrollen Zu den vielen Noteinsätzen führen die Landesgeologen verschiedene Dauerkontrollen durch: die Rutschung Gianëis in Abtei im Gadertal wird ständig überwacht, auch die Rutschung in Dantercepies am Grödner Joch wird seit dem Ereignis vom 2. Mai dieses Jahres überwacht. In Salurn wird an der Südeinfahrt eine 200 Meter hohe Felswand seit Jänner vorigen Jahres Dank eines Monitoringsystems permanent kontrolliert. Es gab immer wieder Steinschläge in diesem Bereich und daher zahlreiche Straßensperren, und die Projektierung der Verlegung der Brennerstaatsstraße ist im Gange.  info

Einsätze bei Steinschlägen, Rutschungen und Murgängen: Eggental.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, Eggentaler Str. 48, Kardaun Tel.: 0471 361510 und 0471 361511 geologie@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/hochbau/themen/ geologie.asp


Bau

Alles unter einem Dach In einem Jahr wird das hydrographische Amt in den Sitz des Landeszivilschutzes an der Drususallee in Bozen ziehen, dort wird auch ein Landeswarnzentrum mit Rechenzentrum errichtet.

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Thomas Steinlechner

ir freuen uns“, erklärte Landeshauptmann Durnwalder bei einem Lokalaugenschein, „einerseits, dass wir die geplanten Zeiten einhalten, und andererseits, dass durch die Errichtung von Strukturen, in die die Vorstellungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfließen, in Zukunft noch besser gearbeitet werden kann.“ Ganz besonders dankte er Bautenlandesrat Florian Mussner, der als Feuerwehrmann bei derartigen Projekten mit Begeisterung dabei sei. Im Bereich Zivilschutz, hob Mussner hervor, nehme Südtirol europaweit eine Vorreiterrolle ein. Vor fünf Jahren, führt der Direktor der Landesabteilung Brand- und Zivilschutz Hanspeter Staffler aus, wurde angeregt, alle Ämter des Zivilschutzes unter einem Dach zu vereinen. In etwa einem Jahr, blickt er voraus, wird mit der Fertigstellung des neuen Sitzes des Hydrographischen Amtes ein „Quantensprung“ erreicht: „Alle Messnetze werden hier zusammengezogen, von hier aus können wir das Land über-

Bahn frei für den grenzüberschreitenden „Timmelbus“.

LPA/Pertl

Maja Clara

In einem Jahr bezugsfertig: (v.l.) Abteilungsdirektor Sega, LH Durnwalder, LR Mussner begutachten die Pläne des neuen Sitzes des hydrographischen Amtes. wachen und warnen.“ Das Gebäude wird im Klimahaus-Standard A errichtet. Vor dem Beginn des Neubaus, der dem Zivilschutzturm zur Drususallee hin vorgelagert ist, wurde Spezialmörtel in den Boden injiziert, erklärt Landesgeologe Volkmar Mair, „um eine mächtige Tragestruktur aufzubauen, damit im Falle von Erdbeben oder Hochwasser der Bau unbeschädigt bleibt“. „Das Herzstück unseres neuen Sit-

Die Prävention wird immer wichtiger, sei es bei den Lawinen als auch bei den Über­ schwemmungen. Landesrat Florian Mussner

zes“, erläutert Wetterdienst-Koordinator Günther Geier, „wird die Zentrale im dritten Stock, wo alle zivilschutzrelevanten Messdaten zusammenlaufen und von Experten beurteilt und bewertet werden“. Im Hydrographischen Landesamt arbeiten derzeit an die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter vier Meteorologen. Die Stockwerke haben Auskragungen mit einem guten Ausblick, denn, wie Geier schmunzelt: „Es ist wichtig, dass wir Meteorologen auch aus dem Fenster schauen.“ Mit den Bauarbeiten mit Projektsteurer Andreas Simmerle und dem Vinschger Team rund um Architekt Kurt Stecher wurde vor fast genau einem Jahr begonnen, in etwa einem Jahr kann der dreigeschossige Bau bezogen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp unter fünf Millionen Euro.

Timmelbus rollt wieder

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or einem Jahr wurde Tirols höchste Passstraße über das Timmelsjoch erstmals grenzüberschreitend von einem Linienbus, dem „Timmelbus“, erschlossen. Mitte Juni ist der „Timmelbus“ zu seiner zweiten Saison gestartet: Er verkehrt bis zum 22. September viermal täglich von Moos in Passeier nach Obergurgl im Ötztal

und retour; die Fahrzeit von Moos in Passeier bis Obergurgl beträgt knappe eineinhalb Stunden. Auch heuer werden wieder vier Kurspaare verkehren, neu ist die Tatsache, dass der erste und letzte Kurs ab und bis St. Leonhard in Passeier geführt werden. Link zum Fahrplan: www.passeiertal.it/de/passeiertal/ busdienste.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Verkehr

Die Wächter der Straße Nur wenige Meter über einer der viel befahrenen Bozner Hauptverbindungsstecken befindet sich die Landes­ verkehrs­meldezentrale und bringt jeden Tag Ordnung in Staus und Pannen. Michael Kuenburg

m vierten Stock des Berufsfeuerwehrgebäudes in der Drususallee in Bozen befindet sich direkt neben der Landesabteilung Zivilschutz die Verkehrsmeldezentrale (VMZ). Hier arbeiten täglich von 6.00 bis 18.30 Uhr bis zu fünf Angestellte, die den Bürgern Auskunft über Verkehrslage und Ausweichmöglichkeiten liefern. Und zwar an 365 Tagen im Jahr, auch an Feiertagen und wenn nötig bis spät in die Nacht. Wie und woher die Verkehrsmeldezentrale ihre Informationen erhält, damit man während der Fahrt zur Arbeit oder in den Urlaub Staus vermeiden kann, wissen allerdings nur wenige. „In unserem Dienste fahren rund 1500 freiwillige Staureporter, die unter einer Grünen Nummer anrufen können“, erklärt der Koordinator der Verkehrsmeldezentrale Markus Rauch. „Jeder Vielfahrer kann sich bei uns einschreiben und mithelfen“. Daneben wird die Verkehrsmeldezentrale von den Polizeiorganen, vom Straßendienst und anderen öffentlichen Einrichtungen informiert. Kommt es auf einer Straße zu einem Unfall oder einer Autopanne, die den Verkehr beeinträchtigen, werden die Mitarbeiter der Verkehrsmeldezentrale von der Notrufzentrale sowie vom Zivilschutz benachrichtigt, um Informationen so schnell wie möglich weitergeben zu können. Ein kleiner Teil der Informationen wird mit Hilfe von Kameras gesammelt: In Bozen befinden sich 14 davon, auf der gesamten Brennerautobahn - inklusive der Tunnel-

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

Arno Pertl

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kameras – im Bereich vom Brenner bis Modena etwas mehr als 20. Abgesehen von Südtirols Straßen gibt die Verkehrsmeldezentrale auch Auskunft über Verkehrshauptachsen wie Mailand-Venedig oder Brenner- München; zudem fallen auch das Trentino, Tirol, Graubünden und Südbayern unter ihren Aufsichtsbereich. Dabei sind vor allem Informationen über die viel befahrenen Passstrecken gefragt. Auch über bestehende Radarkontrollen in Südtirol weiß die Verkehrsmeldezentrale Bescheid. Zudem gibt sie Auskünfte über die Begrenzungen der Fahrzeuge für die verschiedenen Straßen in Südtirol. Ab 1. April nächsten Jahres wird die VMZ auch Auskunft über öffentliche Verkehrsmittel wie etwa die Verspätungen von Bussen oder Zügen geben.

Bis zu 1000 Anrufe täglich In der Verkehrsmeldezentrale geht es im Sommer wie auch im Winter heiß her. An einem ruhigen Verkehrstag bekommen die Mitarbeiter 200-300 Anrufe. In der Urlaubszeit, an Feiertagen oder an Samstagen und im Winter herrscht hingegen Dauerbetrieb, bis zu über

1000 Anrufe kommen täglich rein. Im Normalfall sind zwei Mitarbeiter im Einsatz, die an verkehrsreichen Tagen von einer dritten Person sowie im Falle von Murenabgängen, anderen großräumigen Behinderungen oder Ausnahmesituationen von einem vierten Mitarbeiter unterstützt werden. Laut den Experten der Verkehrsmeldezentrale sind Verzögerungen größtenteils auf Baustellen oder Überlastung zurückzuführen. „Die beste Lösung, um Staus während der Urlaubszeit zu vermeiden, ist es, die Hauptverkehrszeiten - also Samstags zwischen 9 und 12 Uhr zu umgehen, und entweder zu früher Stunde eine Reise anzutreten oder Sonntags zu reisen“, so Koordinator Markus Rauch. Wer freiwilliger Staureporter werden und damit zu einem reibungsloseren Verkehrsfluss in Südtirol beitragen möchte, kann sich an die VMZ wenden (Tel. 0471 200198) oder online ein Antragsformular ausfüllen. Wer Informationen über die aktuelle Verkehrslage einholen oder zusätzliche Dienste wie zum Beispiel mobile Benachrichtigungen nutzen möchte, kann das gerne unter www.provinz.bz.it/verkehr oder unter 0471 416100.


Verkehr

Mobil im Sommer Ob mit einem Bus auf einen Dolomitenpass, zu einem Museum oder mit dem Zug zum Radausflug - in Südtirol gibt es für jeden das passende öffentliche Verkehrsmittel, um umweltfreundlich unterwegs zu sein und den Sommer zu genießen. Angelika Schrott

S

owohl Einheimische als auch Urlaubsgäste können Südtirol im Sommer bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. In den vergangen Jahren wurde das Bus- und Bahnnetz immer weiter ausgebaut und auch zu beliebten Ausflugsorten hin verlängert. Zudem wurden die öffentlichen Verkehrsmittel besser vertaktet, also die Fahrzeiten aufeinander abgestimmt. Auf verschiedene Bedürfnisse maßgeschneiderte Tickets erlauben es zudem, preiswert unterwegs zu sein. „Südtirol eignet sich bestens zum Urlauben im eigenen Heimatland“, unterstreicht Mobilitätslandesrat Thomas Widmann. „Wer in Südtirol im Sommer unterwegs ist, kann auf ein dichtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgreifen und mit dem Südtirolpass oder den Mobilcards nicht nur bequem, entspannt und umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig das Land erfahren. Beliebte Ausflugsziele, die mit dem Bus erreichbar sind, sind die Dolomitenpässe, Villnöss oder die Rodenecker Alm, mit der Seilbahn Ritten, Meransen, Jenesien, Mölten und Vöran, mit der Trambahn die Orte am Ritten und mit der Standseilbahn die Mendel. Außerdem gibt es noch das Schweizer PostAuto zwischen Mals und Müstair. Heuer fährt erstmals auch ein Citybus den Fennberg im Unterland an. Die Buslinie Bozen-Vigo wurde nach

Pozza di Fassa verlängert. Eine neue, ganzjährige Tagesrandverbindung in beide Richtungen gibt es nun zwischen dem Deutschnonsberg und Meran. Bei erhöhtem Fahrgastaufkommen an beliebten Ausflugszielen können die Busfahrer bei Bedarf zusätzliche Busse anfordern. Solche Busse auf Abruf gibt es etwa für die Strecken Rittner Horn-Klobenstein, KastelruthBozen, Passeier, Schnals-Naturns, Villnöss-Würzjoch, die Villanderer Alm und Gröden. Mit dem Südtirolpass, der für Senioren über 70 Jahren sowie Schüler kostenlos und für Eltern minderjähriger Kinder (Familientarif) billiger ist oder der ein, drei oder sieben Tage gültigen Mobilcard sind alle Regionalzüge vom Brenner bis Trient sowie von Mals bis Innichen nutzbar aber auch sämtliche Nahverkehrsbusse wie Stadtbusse, Überlandbusse und Citybusse, die Seilbahnen nach Ritten, Meransen, Jenesien, Mölten und Vöran, die Rittner Schmalspurbahn und die Standseilbahn auf die Mendel sowie das Schweizer PostAuto bis Müstair. Für dieselben Verkehrsmittel gelten auch die museumobil Card und die bikemobil Card. Letztere ermöglicht es, an einem,

drei bzw. sieben aufeinander folgenden Tagen alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol unbegrenzt zu nutzen. An einem der betreffenden Tage (nach Wahl) ist außerdem die Nutzung eines Leihfahrrads möglich. Die Räder sind in den Verleihstellen entlang der Bahnhöfe sowie in verschiedenen Außenstellen mit der Kennzeichnung „Südtirol Rad“ verfügbar. Das Leihfahrrad kann in einem beliebigen der beteiligten Betriebe ohne Aufpreis zurückgegeben werden, darf jedoch nicht auf Bahn oder Bus transportiert werden. Viele Radverleihe vermieten heuer auch Elektrofahrräder. Diese können gegen einen Aufpreis von sechs Euro ebenfalls mit der bikemobil Card ausgeliehen werden. Die museumobil Card enthält neben dem Transport auch den Eintritt zu rund 80 teilnehmenden Museen und Sammlungen, die jeweils nur ein Mal pro Karte besucht werden können. Die Karte gibt es in den zwei Varianten für sieben und drei Tage. „Durch Kombi-Tickets bewegen wir sowohl Gäste als auch Südtiroler, die in der Freizeit noch gern auf das Privatauto zurückgreifen, zum häufigeren Umsatteln auf öffentliche Verkehrsmittel“, freut sich Mobilitätslandesrat Thomas Widmann.

Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Aus der Landesregierung

Mobilität

Geld für Züge und Vinschger Linie

U

m das Bahnfahren in Südtirol noch attraktiver zu machen, wird weiter in Strecken und Rollmaterial investiert. Deshalb hat die Landesregierung Mitte Juni auf Vorschlag von Landesrat Thomas

Widmann die Mittel für gleich zwei wichtige Investitionen in den Bahnverkehr zur Verfügung gestellt. Mit vorerst sechs Millionen Euro kann einerseits der bereits beschlossene Ankauf neuer Flirt-Züge finanziert werden, andererseits dienen die Mittel auch dazu, die Vinschger Bahnlinie auf Vordermann zu bringen. „Unsere Fachleute haben uns darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Sicherheit die Bahnschwellen auf einem 15 Kilometer langen Abschnitt der Strecke ausgetauscht werden müssen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Neben dem Austausch der Bahnschwellen muss auch die Remise am Bahnhof Meran vergrößert werden, damit sie eine Flotte von insgesamt 16 Zügen aufnehmen kann. „Die neuen Züge werden Ende 2013 und im ersten Halbjahr 2014 in Dienst gestellt, bis dahin sollte auch die Remise angepasst sein“, so Durnwalder. Angekauft werden die neuen Züge über die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), die für die Abwicklung des Landes-Bahnverkehrs verantwortlich zeichnet.

Müllverwertung

Testbetrieb aufgenommen

M

itte Juli wird der Betrieb in der Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd aufgenommen. Sechs Monate lang wird die Anlage im Testbetrieb gefahren und auf Herz und Nieren geprüft. Möglich ist dies auch dank einiger Entscheidungen, die die Landesregierung auf Antrag von Landesrat Florian Mussner Mitte Juni getroffen hat. So hat man beschlossen, die Eco Center AG als künftige Betreiberin

Energie

Verlegte Hochspannung

D

ie Hochspannungsleitung, die derzeit Milland durchquert, wird aus dem bewohnten Gebiet verlegt. „Damit müssen sich die Bewohner keine Sorgen mehr machen“, so Landeshauptmann Luis

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

Durnwalder nach der Entscheidung der Landesregierung Anfang Mai, die Verlegung der Leitung finanziell mitzutragen. Die Unterstützung des Landes ist notwendig, weil die Verlegung mit einem erheblichen finanziellen Aufwand – Schätzungen gehen von rund zwölf Millionen Euro aus – verbunden ist. „Wir haben beschlossen, dass wir insgesamt rund zehn Millionen Euro bereitstellen werden“, so Durnwalder. Dieses Geld wird von den dem Land zustehenden Umweltgeldern der Wasserkraftwerks-Betreiber abgezwackt, und zwar so lange, bis die versprochene Summe erreicht ist. Die ursprüngliche Idee, die Leitung unterirdisch zu verlegen, scheint indes vom Tisch. „Ein Eingraben der Leitung ist leider aufgrund der Länge technisch nicht machbar“, so der Landeshauptmann.

der Anlage bereits in die Testphase einzubeziehen. „Damit kann die Eco Center AG von Anfang an die nötigen Erfahrungen sammeln“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Die zweite Entscheidung in Sachen Müllverwertungsanlage war jene, den Testbetrieb durch eine entsprechende Mülllieferung erst zu ermöglichen. „Die Bezirksgemeinschaften haben sich verpflichtet, die notwendige Menge Müll zu liefern, damit die Testphase unter realen Bedingungen ablaufen kann“, so der Landeshauptmann. Darüber hinaus hat die Landesregierung auch die Gesamtkosten der Anlage festgelegt. Diese belaufen sich inklusive der Kosten für die Bonifizierung des gesamten Areals, des Fernheiznetzes und der notwendigen Elektro-Anschlüsse auf rund 140 Millionen Euro.


Vermögen

Vier Milliarden Euro Besitz Über 3000 Parzellen und über 145.000 bewegliche Güter verwaltet die Landesabteilung Vermögen unter Landesrat Florian Mussner laut Abrechnung 2012. „Dieser Milliardenbesitz wird zwar vom Land verwaltet, im Grund aber gehört er allen Bürgern, weshalb sie auch Einblick in die Abrechnungen bekommen sollen“, betont Landesrat Mussner. Angelika Schrott

E

xakt 4.155.711.196,04, also mehr als vier Milliarden Euro, werden von der Landesabteilung Vermögen verwaltet. Dies ergibt der Kassensturz von 2012.

Krankenhäuser am wertvollsten Das Gros machen bei dieser Summe die Liegenschaften aus. Die 3059 Grund- und Bauparzellen schlagen allein mit 4,03 Milliarden Euro zu Buche. Der wertvollste Liegenschaftskomplex der Landesverwaltung ist derzeit das Krankenhaus Meran mit 170,84 Millionen Euro, gefolgt vom Krankenhaus Bozen mit 150,35 Millionen Euro und dem Universitätsgebäude in Bozen, das einen Wert von 117,54 Millionen Euro hat. „Neben den Liegenschaften gehören am Jahresende 2012 auch 145.162 bewegliche Güter mit einem Gesamtwert von 124,6 Millionen Euro zum Landesvermögen“, erklärt Ilona Unterweger, die für Vermögensbuchhaltung im Vermögensamt des Landes zuständig ist. Wie Abteilungsdirektor Josef Ur­thaler anmerkt, sind alle Dinge, deren Anschaffungswert über 487

Euro liegt inventarisierungspflichtig. Kunstgegenstände und Waffen werden hingegen, unabhängig vom Wert, immer inventarisiert. Immaterielle Güter wie etwa Software, Patente und Ähnliches werden nicht ins Inventar aufgenommen.

145.162 bewegliche Güter Zu den beweglichen Gütern, auf die das Land ein Auge hat, gehören beispielsweise 7929 Computer, 1445 Fahrzeuge des Landes inklusive jene für die Landesabteilung Forstwesen, Straßendienst und Wildbachverbauung sowie alle Arbeitsmaschinen, 1152 meteorologische Messgeräte, 571 Instrumente und Musikausrüstungsteile, 512 Labor-

Straßendienst: 2,7 Milliarden Euro Unter das Ressort von Landesrat Florian Mussner fällt auch die Landesabteilung Straßendienst, die die Liegenschaften der Straßendomäne mit einem Gesamtwert von 2,7 Milliarden Euro verwaltet. Dabei verzeichnet das Straßennetz mit rund 2,6 Milliarden Euro den größten Wert. Für die Gebäude beläuft sich der Wert auf 63,4 Millionen Euro und für die Grundstücke auf 12,3 Millionen Euro. Die Investitionen in die Verkehrswege machen 60,1 Millionen Euro aus. Wie Landesrat Mussner unterstreicht, sei die Inventarisierung und Verwaltung aller beweglichen Güter des Landes vorbildlich und

VOM RESSORT FÜR BAUTEN UND VERMÖGEN VERWALTETE VERMÖGENSGÜTER - ATTIVITÁ NON FINANZIARIE GESTITE DAL DIPARTIMENTO LAVORI PUBBLICI E PATRIMONIO Werte in Millionen € - valori in milioni € Straßendomäne - demanio stradale / Abteilung 6 - Ripartizione 6

Straßendomäne Investitionen - demanio stradale - investimenti in corso 63,38 (1%)

Bewegliche Güter - beni mobili 124,61 (2%)

Straßendomäne Straßennetz - demanio stradale - rete stradale 2.567,61 (37%)

Investitionen - investimenti in corso 393,84 (6%)

Öffentliches Gut - demanio pubblico 80,09 (1%)

Straßendomäne - Gebäude, Bauten in Leichtbauweise, Grundstücke - demanio stradale - edifici, costruzioni leggere, terreni 63,41 (1%)

Unverfügbares Vermögen patrimonio indisponibile 3.050,24 (45%)

Verfügbares Vermögen patrimonio disponibile 506,96 (7%)

Stand am 31.12.2012 - Situazione al 31.12.2012 lückenlos. Das Gesamtvermögen, instrumente und Laborapparate, welches das Ressort für Bauten und 326 Waffen. Außerdem zählen auch Vermögen verwaltet, macht insge4178 Bilder und Skulpturen zu den samt rund 6,85 Milliarden Euro aus. beweglichen Gütern, die vom Land Das Inventar des beweglichen Ververwaltet werden. mögens wurde bis zum Jahr 1977 „In der Gruppe der Bilder und händisch geführt, InventareintraSkulpturen befinden sich derzeit gungen und Abschlussrechnungen die wertvollsten beweglichen Sawurden mit Schreib- und Rechenchen des Landes, wie zum Bespiel, maschinen erledigt. Kurz zuvor hatmit Werten zwischen 100.000 bis te das Land Zuständigkeiten und über 500.000 Euro, der St. Barbarademzufolge Güter vom Staat und Altar von Hans Klocker, ein Alder Region übernommen. Höchste tarbild vom Guercino, Gemälde Zeit, das Inventarisierungssystem von Albin Egger Lienz, Franz von zu modernisieren: Bereits ab 1978 Defregger, Alexander Köster und wurden die Inventareintragungen Werke von Rudolf Stingl“, erklärt am Computer durchgeführt.  Unterweger.

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Innovation

Innovation mit Weitblick Zehn Standorte, 60 Veranstaltungen, 100 Referenten, kurzum: Innovation an allen Ecken und Enden. Bozen bildet vom 26. bis 28. September wieder die Bühne für das Innovation Festival. Heuer steht die nachhaltige Weiterentwicklung der Stärken Südtirols im Mittelpunkt.

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m letzten Wochenende im September verwandelt sich die Landes- wieder zur Innovationshauptstadt: Bei 60 Veranstaltungen in der Altstadt und auf dem Gelände des zukünftigen Technologieparkes in Bozen Süd dreht sich alles um Forschung, Entwicklung und Innovation. Im vergangenen Jahr erlebte das Innovation Festival seine Premiere. Drei Tage lang stand die Bozner Innenstadt im Zeichen der Innovation

Innovation Festival Die Promotoren  Land Südtirol  Innovationsressort des Landes Südtirol  Stiftung Südtiroler Sparkasse Organisation  TIS innovation park Technologiepartner  Brennercom Hauptsponsoren  Stiftung für Forschung und Innovation  Stiftung Südtiroler Sparkasse  Südtiroler Sparkasse  Athesia  Stadt Bozen Sponsoren  SEL  Etschwerke  EFRE-Programm der EU  Itas-Versicherungen  Re-Bello

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

und bei 48 Veranstaltungen drehte sich alles um die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Höhepunkte des Festivals waren die Vorträge von Ökonom Jeremy Rifkin und Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchù, zu denen über 1500 Menschen ins Waltherhaus strömten. „Das Innovation Festival hat sich im vergangenen Jahr als ein Treffpunkt der Ideen, Diskussionsforum für Technik, Wissenschaft und Wirtschaft bewährt. Auch heuer soll im Gedankenaus-

tausch klar werden, dass Innovation die Antwort auf viele soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen bereithält. „Das Festival rückt die Innovation in den Mittelpunkt und hilft uns, eine Kultur der Innovation in der Südtiroler Gesellschaft zu verankern“, so Innovationslandesrat Roberto Bizzo. Der Erfolg der ersten Auflage hat die Latte für die heurige Auflage hoch gelegt: Die Veranstalter rund um Landesrat Bizzo haben nicht nur die Farbe des Logos von blau auf grün


Innovation

verändert, sondern auch die thematische Ausrichtung: „Weitblick: Berg. Gesellschaft. Technologie“ ist der Titel der zweiten Ausgabe des Innovation Festival. Mit dieser Themenstellung geht es den Organisatoren darum zu unterstreichen, dass technologische Innovationen allein nicht ausreichen werden, um den Wohlstand zu erhalten, den sich Südtirol in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet hat. Ein allumfassendes und interdisziplinäres Nachhaltigkeitsdenken ist gefordert – vor allem für die strukturschwachen Gebiete Südtirols. Das Potenzial für eine nachhaltige Weiterentwick-

lung Südtirols in den Bereichen Mobilität, Tourismus, Umweltschutz, Landwirtschaft ist vorhanden. Nun muss es intelligent genutzt werden. Für den Weitblick, der notwendig ist, um das Zukunftspotenzial auszuschöpfen, wird bei der heurigen Auflage des Innovation Festival diskutiert. „Wir wollen mit dem Festival auch aufzeigen, wo die Stärken Südtirol liegen, woraus unser Land die Innovationskraft schöpfen kann: In Südtirol sind Authentizität, Tradition und Innovation ein unschlagbares Trio für eine Regionalentwicklung mit Weitblick“, ist Landesrat Bizzo überzeugt. Mit der zweiten Auflage des Innovation Festival soll zum einen den Südtirolern das Innovationspotenzial, das im Land schlummert, bewusst gemacht werden und zum anderen Südtirols Profil als innovationsfreundliches Land geschärft werden. Beim Festival setzen die Organisatoren auf Workshops, Diskussionen, Vorträge, interaktive Mitmach-Stationen und ein spannendes Programm für Schüler, Studenten und Familien. Die zehn Austragungsorte des Innovation Festivals befinden sich alle in der Bozner Altstadt. Zentrum des Festivals ist der Walther-

Innovation Festival Der wissenschaftliche Beirat  Maria Chiara Costazza (italienische Bildungs- und Forschungsministerin)  Konrad Bergmeister (Präsident der Freien Universität Bozen)  Massimo Egidi (Rektor der Universität LUISS Guido Carli, Rom)  Dieter Spath (Leiter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation sowie des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart)  Johann Dietrich Wörner (Präsident des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt)  Michael Seeber (Präsident von Leitner Technologies)

platz, alle Standorte sind bequem zu Fuß zu erreichen. Zusätzlich zu den Standorten in der Altstadt können sich die Besucher auch einen Überblick auf dem Gelände des künftigen Technologieparks in Bozen Süd verschaffen.  info www.innovationfestival.bz.it

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Soziales

App „Südtirol für alle“ Maßgeschneiderte Ausflüge oder Urlaube in Südtirol für Menschen mit besonderen Bedürfnissen lassen sich mit der neuen App „Südtirol für alle“ schnell und einfach finden. Entwickelt wurde die Anwendung für Smartphones und Tablets von der Sozialgenossenschaft „independent L“ mit der Unterstützung des Landes und des Europäischen Sozialfonds. Angelika Schrott

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ie neue App „Südtirol für alle“ zielt darauf ab, Wege, Orte, Gastbetriebe, Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten in Bezug auf die geografische Position und die Zugänglichkeit genau zu beschreiben und es so allen zu ermöglichen, in Südtirol autonom und barrierefrei unterwegs zu sein. „Für zehn Prozent der Bürger sind barrierefreie Wege und Ein-

richtungen eine Notwendigkeit, für 40 Prozent der Bürger sind sie nützlich und für 100 Prozent sicher angenehm“, erklärt Enzo Dellantonio, Präsident der Sozialgenossenschaft „independent L.”. Soziallandesrat Theiner lobt diese für ihren „mehr als beispielhaften Einsatz zur Bewusstseinsbildung in punkto Barrierefreiheit, die allen Menschen zugute kommt“. Besonders die neue App mache Lust, in Südtirol unterwegs zu sein, so der Landesrat. „Bei Südtirol für alle wird das aus sozialer Sicht Notwendige auch wirtschaftlich sinnvoll gestaltet“, betont Theiner. „Hier wird ein Mehrwert für alle Bürger geboten“, betont Landesrat Roberto Bizzo.

Mehrwert für alle Mit der neuen App wird Menschen mit Behinderung, Familien mit kleinen Kindern, Senioren und Menschen mit vorübergehen-

den Mobilitätseinschränkungen ein verlässliches Instrument für eine freie Mobilität an die Hand gegeben. Die App enthält geprüfte Informationen zu mehr als 600 Einrichtungen und sorgfältig ausgewertete Dienstleitungen allesamt mit zahlreichen Fotos. Mit der App lässt sich das „Unterwegssein“ in Südtirol vom Ausflug bis zum Urlaub bis ins Detail planen. „In Europa leben etwa 80 Millionen Menschen mit Behinderung und laut Studien möchten etwa die Hälfte davon reisen“, erklärt Dellantonio. Die App könne für sie ein nützliches und leicht zu bedienendes Hilfsmittel sein, um über die Hauptkategorien „Erleben“, „Essen“ und „Übernachten“ ihren Urlaub in Südtirol zu organisieren. „Online ist nun auch die neue Version der Webseite Südtirol für alle, das nicht nur für Urlauber, sondern auch für Südtiroler ein praktisches und leicht zu navigierendes Informationsportal in Sachen Zugänglichkeit ist“, so Günter Ennemoser, bei „independent L.“ verantwortlich für das BarrierefreiheitsPortal „Südtirol für alle“. „Unsere Mitarbeiter waren mit Wasserwaage, Maßband und Fotoapparat unterwegs, um die Zugänglichkeit zu erheben“, sagt Ennemoser. Die neue App wurde von der Sozialgenossenschaft “independent L.” mit der Unterstützung des Landes und des Europäischen Sozialfonds entwickelt und kann im App-Store unter https://itunes.apple.com/ WebObjects/MZStore.woa/wa/ viewSoftware?id=650800000&mt=8 kostenlos herunter geladen werden.  info

Die Landesräte Roberto Bizzo und Richard Theiner mit den Vertretern von „indipendent L.“ bei der Vorstellung der neuen App.

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www.suedtirolfueralle.it


Landwirtschaft

Durchschnittliches Agrarjahr Der neue Agrar- und Forstbericht über das Jahr 2012 ist erschienen und mit ihm eine Fülle von Daten und Fakten zu zwei für Südtirol wichtigen Sektoren. Monika Pichler

W

eder ein außergewöhnlich gutes, noch ein besonders schlechtes“ sei das Jahr 2012 aus der Sicht der Landwirtschaft gewesen: So das Resümee von Landeshauptmann Luis Durnwalder, der in der Landesregierung für Forstwirtschaft und das land- und forstwirtschaftliche Versuchswesen sowie seit dem Wechsel von Hans Berger in den Senat auch für die Landwirtschaft zuständig ist. Trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise, von der das Jahr 2012 geprägt war, sei die Situation in der Landwirtschaft zufriedenstellend, was sich auch in einer positiven Einstellung gegenüber der Zukunft ausdrücke. „Dies lässt sich durch zwei erfreuliche Entwicklungen untermauern“, erklärt LH Durnwalder, „sowohl die Schülerzahlen an den land- und hauswirtschaftlichen Schulen als auch die Zahl der Jungbauern, die den Hof übernehmen und um die Junglandwirteprämie ansuchen, ist im Steigen begriffen.“

Bergbauernberatung Im Obstbau hat das ausgesprochen warme und niederschlagsreiche Jahr 2012 zu einer um 20 Prozent geringeren Ernte geführt: Erstmals nach vier Jahren lag die Erntemenge wieder unter einer Million Tonnen, nämlich bei 940.000 Tonnen. Der geringeren Menge standen gute Auszahlungspreise gegenüber. Die Viehwirtschaft blickt auf eine gute Heuernte 2012 zurück. Aufgrund der stetig steigenden Kosten für Betriebs- und Futtermittel seien die Erträge aber gleich geblieben. Während es im Marillenanbau

aufgrund des Spätfrostes eine sehr schwache Ernte zu verzeichnen gab, lag die Produktionsmenge im Weinbau im langjährigen Durchschnitt. Ein besonderer Schwerpunkt im Landwirtschaftsjahr 2012 lag in der Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. „Darum bemühen wir uns etwa durch die Anbindung an die modernen Kommunikationstechnologien, aber auch über die verschiedenen Entwicklungsprogramme der EU für den ländlichen Raum“, so LH Durnwalder. Von besonderer Bedeutung sei auch die Einrichtung einer Bergbauernberatung, die - nach dem Vor-

tige Schutzfunktion des Waldes. Der Waldzustand kann als gut bezeichnet werden. „90 Prozent der Südtiroler Wälder sind gesund. Neun Prozent sind von Schadereignissen betroffen, wobei nur auf einem Prozent der gesamten Waldfläche diese Schadereignisse zum Absterben von Pflanzen geführt haben“, so Durnwalder. Was die Waldbewirtschaftung betrifft, wurden im abgelaufenen Jahr 740.000 Vorratsfestmeter vom Forstpersonal ausgezeigt. Die Ertragsfähigkeit des Waldes nimmt zu. Die 1739 Almen in Südtirol machen 22 Prozent der Landesfläche aus.

bild des Beratungsringes für den Obst- und Weinbau - ihre Arbeit im Laufe dieses Jahres aufnehmen und die Bergbauern sowohl fachlich als auch betriebswirtschaftlich unterstützen wird.

Erfreulich entwickelt hat sich im vergangenen Jahr auch die Forschungstätigkeit am Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg. „An Krankheiten wie Feuerbrand und Besenwuchs sowie vielen weiteren vordringlichen Fragestellungen der Landwirtschaft wird mit Hochdruck geforscht“, bestätigt der Landeshauptmann.

Gesunder Wald Auch für die Forstwirtschaft war das abgelaufene Jahr ein positives. Landesweit nimmt die Waldfläche zu, die derzeit 336.689 Hektar in Südtirol beträgt, dazu kommen noch einmal 35.485 Hektar „andere bewaldete Flächen“, wie etwa Latschenbestände. „58 Prozent der Waldfläche sind als Standortschutzwald und 24 Prozent als direkter Objektschutzwald einzustufen“, betont LH Durnwalder die wich-

info Der Agrar- und Forstbericht wird jährlich von den Landesabteilungen für Landwirtschaft, für Forstwirtschaft, für Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung sowie für Land- und forstwirtschaftliches Versuchs­ wesen gemeinsam erstellt. Dort ist er auch als gedruckte Broschüre oder als CD erhältlich.

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Euregio

Regionalität ist Trumpf Die Europaregion Tiroldem ein lokal tätiges Unternehmen im Wettbewerb mit globalisierter Südtirol-Trentino will Massenproduktion ohnehin kaum grenzüberschreitend mithalten kann. Die Schließung regionaler Kreisläufe stiftet nicht nur regionale Produkte und ökonomischen, sondern auch ökoKreisläufe stärken. Den logischen Nutzen. Auftakt bildete eine Ökonomischer und Fachtagung im Rahmen des Genussfestivals Südtirol Ende ökologischer Nutzen Für die Europaregion ist es eine Mai in Bozen.

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ie Serie globaler Lebensmittelskandale reißt nicht ab. Umso wichtiger erscheint es, in gerade so unsicheren Zeiten wie diesen, vermehrt auf die regionalen Produkte zurückzugreifen. Regionalität ist deshalb Trumpf. Dabei rücken Qualität und Vertrauen als Entscheidungskriterien in den Mittelpunkt – und weniger der Preis, bei

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Herausforderung, aber auch ein Auftrag, durch die Förderung der regionalen Qualitätsprodukte die kleinbäuerlichen Strukturen zu erhalten und die Wertschöpfung in der Region zu erhalten. Aus diesem Grunde hat der Präsident der Europaregion, Luis Durnwalder, bereits im Frühjahr dieses Jahres ein Projekt zur Stärkung der Regionalprodukte angestoßen – auf der Grundlage eines Beschlusses des Dreierlandtages Tirol-Südtirol-Trentino aus dem Jahre 2009. „Die Konsumenten“, unterstreicht Durnwalder, „sind heute bereit, für möglichst naturnahe Produkte ohne lange Transportwege mehr zu bezahlen. Regionale Produkte sind im Interesse der gesamten Bevölkerung, denn sie geben dem Verbraucher Sicherheit, fördern die Wirtschaft, schützen die Umwelt und die Gesundheit und steigern die Lebensqualität.“ Bei einer hochkarätig besetzten Fachtagung unter dem Motto „Sicherheit und Regionalität - Die neuen Mehrwerte in der globalen Food-Welt... und wie sensibilisieren wir die Verbraucher?“ Ende Mai in Bozen hat EVTZ-Generalsekretärin Birgit Oberkofler betont, dass die Europaregion Tirol-SüdtirolTrentino von nun an regelmäßig mit diversen Aktionen und Maßnahmen in allen drei Mitgliedsländern die Bedeutung der regionalen Produkte und Kreisläufe unterstreichen wolle und auf deren positive Auswirkungen auf Gesundheit, Verbraucherschutz, Arbeitsplätze und Umwelt aufmerksam machen werde.

Bessere Platzierung im Handel Die Agrarmarketing-Gesellschaften von Tirol, Südtirol und dem Trentino haben erstmals gemeinsame Wege aufgezeigt und sich untereinander verglichen, wie man regionale Produkte im Handel besser platzieren könne. So unterstrich beispielsweise Wendelin Juen, Direktor von Agramarketing Tirol, auf die Frage hin, worauf die starke Trendnachfrage nach regionalen Produkten zurückzuführen sei, den zunehmenden Aspekt der Nachhaltigkeit: „Die vielen landwirtschaftlichen Betriebe produzieren hervorragende Produkte und bieten somit ein reichhaltiges Angebot an heimischen Lebensmitteln. Sie zeichnen sich durch heimische Qualität, kurze Transportwege und damit durch Frische aus. Nachhaltig wirtschaften bedeutet, die Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu produzieren und dem Boden sorgfältig das zurückzugeben, was man ihm entnommen hat.“

Produkte erlebbar machen Deshalb habe sich auch in Südtirol die EOS als Export Organisation Südtirol auf die Fahnen geschrieben, der Regionalität im Allgemeinen und den bei uns gewachsenen und veredelten Produkten im Besonderen zum Durchbruch zu verhelfen, so deren Direktor Hansjörg Prast. Mit effizienten Marketingmaßnahmen, wie Verkaufsförderung, PR und Veranstaltungen setze sich die EOS dafür ein – mit dem Ziel, Qualität spürbar, greifbar und erlebbar zu machen. Die Werbekampagnen würden sich sowohl um den Kernmarkt Südtirol, als auch um die Märkte außerhalb der Region drehen. Ziel sei es, den Bekanntheitsgrad, das Image sowie die Sichtbarkeit nachwirkend zu steigern. Das Produkt werde erlebbar gemacht. Erreicht würde dies durch wirkungsstarke und


Euregio bereichsübergreifende MarketingMaßnahmen wie Verkaufsförderungs-Aktionen und PR. Durch verschiedenste Veranstaltungen würden die Berührungspunkte zwischen den regionalen Qualitätslebensmitteln und dem Verbraucher erhöht, sowie deren Image mit positiven Erlebnissen verbunden. „Denn die Zukunft ist glocal und Regionalität ist keine Modeerscheinung, sondern ein langfristiger Megatrend“, so Prast. Für Giuseppe Bax, den Verantwortlichen für Regionalmarketing im Trentino, kann und soll die Europaregion eine Schnittstelle werden zwischen Produzenten, Verarbeitern, Handel und Tourismus sowie dem Konsumenten in den drei Ländern Tirol, Südtirol und Trentino.

Ein Stück Heimat im Glas Heinz Gstir von der Regionalgenossenschaft Bioalpin aus Tirol unterstrich die Bedeutung der Regionalprodukte für die Bergwirtschaft: „Mit dem Kauf eines regionalen Qualitätsproduktes bringen wir ein echtes Stück Heimat auf den Teller oder ins Glas und gleichzeitig bewahren wir den einmaligen Lebensraum in der Europaregion“.

Judith Barbolini vom Rheingold Institut in Köln sprach über die Psychologie hinter einer Marke und verwies darauf, dass Regionalität mittlerweile ein wichtiger Anker in der modernen Markenführung sei: „Regionalität ist ein lebendiger Markenbestandteil, der Qualität, Orientierung und Vertrauen zu einer Marke stärkt. Nur wenn beim Verbraucher sofort ein positives Bild im Kopf entsteht, funktioniert eine Marke und ist authentisch.“

EVTZ-Generalsekretärin Birgit Oberkofler erklärte, die Tagung sei erst der Auftakt für eine längere Zusammenarbeit. Im Herbst sollen in Trient und im Frühjahr 2014 in Innsbruck weitere Kongresse zum Thema folgen, die sich mit der Stärkung des Absatzes regionaler Produkte im Handel, bei Großverteilern und im touristischen Umfeld befassen werden – mit konkretem Fokus auf die Entwicklung spezieller Produktgruppen wie Milchprodukte oder Fleisch.  jw

Euregio Umweltpreis erneut ausgeschrieben

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um fünften Mal hat das Umweltressort den Umweltpreis für Südtirol, Tirol und das Trentino ausgeschrieben. Teilnehmen können Einzelpersonen wie auch Unternehmen, Vereine oder andere juristischen Personen, deren Wohnsitz bzw. Rechtssitz in Tirol, Südtirol oder dem Trentino ist. Der Umweltpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landesagentur für Umwelt in Südtirol, der Abteilung Umweltschutz in Tirol und der Umweltagentur im Trentino, der zusammen mit der Transkom KG durchgeführt wird. „Der Umweltpreis hat genau diese Menschen, Firmen, Schulen im Visier, die kreative Wege des Um-

weltschutzes beschreiten“, erklärt Umweltlandesrat Florian Mussner. Ziel ist es, möglichst viele Menschen in der Europaregion TirolSüdtirol-Trentino zu einer Beteiligung zu motivieren und so den Umweltgedanken quer durch alle Gesellschaftsschichten und Generationen zu verbreiten. In der Kategorie „Projekte und Ideen“ können umweltrelevante Ideen oder Verbesserungsvorschläge, bereits durchgeführte oder geplante Maßnahmen, Initiativen, Veranstaltungen, Projekte, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug auf die Jahre 2012 und 2013 eingereicht werden. In der Kategorie „Engagement und Aktivitäten“ können

sich alle juristischen Personen mit ihrem bisherigem Engagement im Umweltschutz oder ihren Aktivitäten bzw. Arbeiten im Umweltbereich bewerben. Anhand einer Jury werden die Gewinner der zwei Kategorien ermittelt, auf die Preise im Gesamtwert von 7.000 Euro warten. Die Gewinner erhalten jeweils 2.000 Euro, die Zweit- und Drittplatzierten 1.000 Euro bzw. 500 Euro. Die Preisverleihung erfolgt im Dezember 2013 in Trient. Für den diesjährigen Umweltpreis können noch bis 1. November Projekte eingereicht werden. Informationen zur Einreichung oder zu den Voraussetzungen sind auf www. transkom.it einsehbar.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Europa

Unionsbürgerleben verbessern Europa verspricht Freizügigkeit – aber in der Praxis gibt es viele Hindernisse. Im Bericht über die Unionsbürgerschaft 2013 hat die Europäische Kommission deshalb ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgeschlagen, die den Bürgern die praktische Wahrnehmung ihrer Rechte im Alltag erleichtern werden. Arno Schuster

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as Jahr 2013 ist das „Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger“. Begangen wird auch der 20. Jahrestag der Einführung der Unionsbürgerschaft, infolgedessen Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten neben ihrer nationalen auch die europäische Staatsbürgerschaft erhielten. 63 Prozent aller EU-Bürger fühlen

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

sich einer Eurobarometer-Umfrage zufolge als „Europäer“. Am meisten genießen die Menschen das Europäer-Sein, wenn sie eines ihrer EU-Bürgerrechte wahrnehmen, etwa das von den meisten am höchsten geschätzte Recht auf Freizügigkeit: zu reisen, umzuziehen, zu arbeiten oder zu studieren, wo immer man möchte. Mit der Unionsbürgerschaft sind weitere Rechte verbunden, etwa der Zugang zu gesundheitlicher Versorgung, der Anspruch auf soziale Leistungen oder das Recht, sich an kommunalen und Europawahlen zu beteiligen. Im Europarecht sind die Freizügigkeit und Unionsbürgerschaft klar festgeschrieben. Dennoch gibt es Probleme bei der Umsetzung durch die Mitgliedstaaten, wodurch Menschen bei der Ausübung ihrer Rechte im Alltag immer wieder auf Hindernisse stoßen. Rund eine Millionen Anfragen, die Wahrnehmung dieser Rechte betreffend, erreichen die europäischen Institutio­ nen jedes Jahr.

Weniger Hindernisse für Arbeitnehmende Einen Schwerpunkt der neuen Agenda der Kommission bildet der Arbeitsmarkt, wo es angesichts der extrem schwierigen Lagen in Südeuropa zu immer stärkeren Wanderungsbewegungen kommt. Die EU-Kommission verfolgt nun das Ziel, dass Arbeitslosenunterstützung aus dem Heimatland nicht nur drei, sondern mindestens sechs Monate gezahlt wird. Außerdem sollen europaweite Qualitätsstandards für Praktika sicherstellen, dass junge Menschen nirgendwo als kostenlose Arbeitskräfte missbraucht werden. Des Weiteren wird die Kommission 2013 eine Initiative zur Modernisierung der Europäischen Arbeitsbörse EURES vorlegen, die darauf zielt, die Rolle und die Auswirkungen der einzelstaatlichen Arbeitsvermittlungsdienste zu stärken und die Koordinierung der Mobilität der Arbeitskräfte in der EU zu verbessern.


Europa Bürokratieabbau Unter dem Stichwort Bürokratieabbau läuft die erleichterte Anerkennung von Ausweisen oder Aufenthaltspapieren. Gerade bei Verlust oder Diebstahl ihrer Dokumente aus dem Heimatland treffen die 13,6 Millionen EU-Bürger, die nicht im Land ihrer Staatsangehörigkeit leben, immer wieder auf große Schwierigkeiten. Geht es nach der Kommission, sollen auch Prüfbescheinigungen für Fahrzeuge künftig ohne großen Aufwand anerkannt werden. Eingeführt werden soll auch ein europaweit anerkannter Behindertenausweis, der sicherstellt, dass 80 Millionen Behinderte bei der Ausübung ihres Rechts auf Freizügigkeit in den Genuss von Vergünstigungen kommen, die ihnen aufgrund der nationalen Ausweise zustehen (z.B. Zugang zu Beförderungsmitteln, Tourismus, Kultur und Freizeit).

Grenzenloses Einkaufen Drei von zehn EU-Bürgern kaufen laut Kommission im EU-Ausland ein – online oder offline. Damit die Menschen noch mehr vom riesigen Angebot des Binnenmarktes profitieren können, müssen sie die Furcht verlieren, bei Problemen mit Herstellern oder Lieferanten jenseits der Grenze im Regen zu stehen. Die Kommission schlägt deshalb vor, das Recht zur Durchsetzung auch geringfügiger Forderungen weiter zu vereinfachen. In diesem Zusammenhang wird sie ein OnlineTool entwickeln, das den Kauf digitaler Produkte transparenter macht und es den Bürgern ermöglicht, grenzüberschreitend Angebote zu vergleichen. Außerdem wird sie im Frühjahr 2014 eine EU-weite Aufklärungskampagne zum Thema Verbraucherrechte starten.

Förderung der demokratischen Teilhabe Von grundlegenderer Natur sind Probleme mit dem Wahlrecht. Die Praxis einiger Mitgliedstaaten, ihren Bürgern das Wahlrecht zu entziehen, sobald sie sich in einem anderen EU-Land niederlassen,

„bestraft“ die Bürger, die ihr Recht auf Freizügigkeit wahrnehmen. Wo immer nationale Konzepte zum Entzug des Wahlrechts existieren, werden sie in der Regel damit begründet, dass die Verbindung zur Gesellschaft im Herkunftsland nach einer gewissen Zeit im Ausland schwindet. Dieses Argument sollte angesichts der heutigen sozioökonomischen und technologischen Gegebenheiten, der Tatsache, dass die Menschen mehr Mobilitätsmöglichkeiten haben, und der zunehmenden gegenseitigen Durchdringung von Gesellschaft und Kultur innerhalb der EU neu bewertet werden. Wer in einem anderen EU-Land lebt, muss die Bindungen zu seinem Herkunftsland nicht mehr wie in der Vergangenheit definitiv kappen. Die EU-Bürger sollten heutzutage selbst entscheiden können, ob sie weiter am politischen Leben des Landes teilhaben möchten, dessen Staatsbürger sie sind, oder ob sie sich eher im Land ihres Wohnsitzes politisch einbringen möchten. Die Kommission wird den Mitgliedstaaten konstruktive Ansätze vorlegen, die den Unionsbürgern, die in einem anderen EU-Land als ihrem Heimatland leben, die volle Teilhabe am demokratischen Leben in der EU ermöglichen. Geplant ist auch ein leicht verständliches Handbuch mit Informationen über die mit der Unionsbürgerschaft einhergehenden Rechte, insbesondere über das Wahlrecht.

Mehr gezielte Informationen Es ist viel unternommen worden, um das Bewusstsein der Bürger für ihre mit der Unionsbürgerschaft einhergehenden Rechte zu schärfen, insbesondere durch den Aufbau der zentralen Informationsportale „Europe Direct“ und „Ihr Europa“. Mittlerweile gibt jeder dritte Bürger an, gut über seine EU-Rechte informiert zu sein. Obwohl dies gegenüber 2007 eine Steigerung um fünf Prozentpunkte darstellt, besteht weiterhin Verbesserungsbedarf. Denn 76 Prozent der Befragten sind nach wie vor nicht sicher, was sie tun können, wenn ihre EU-Bürgerrechte verletzt werden. Häufig zeigt sich, dass die Mitarbeiter in den lokalen Verwaltungen, die die erste Anlaufstelle für Bürger sind und eine Schlüsselrolle bei der Durchsetzung der Freizügigkeitsrechte haben, nicht ausreichend über diese Rechte informiert sind. Die Kommmission wird daher Maßnahmen ergreifen, die gewährleisten, dass die lokalen Verwaltungen die Rechte der Unionsbürger auf Freizügigkeit in vollem Umfang verstehen. Dazu gehören die Entwicklung eines elektronischen Schulungssystems für lokale Verwaltungen und die Förderung von Weiterbildungsprojekten im Rahmen des Städtepartnerschaftsprogramms.

Nächste Schritte Die Kommission wird die obgenannten Maßnahmen innerhalb 2014 umsetzen. Der Bericht über die Unionsbürgerschaft 2013 und die Diskussionen, die er auslöst, sind wichtige Schritte auf dem Weg, die Bürger neben Politikern, Experten und der Zivilgesellschaft im Vorfeld der Europawahlen 2014 an einer echten Debatte über die Entwicklung der Union zu beteiligen. Dabei geht es um die Verwirklichung einer stärkeren und enger verflochtenen Union, welche die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt ihres Handelns rückt. Der Bericht über die Unionsbürgerschaft kann auf der Webseite der Generaldirektion Justiz unter http://ec.europa.eu/justice/citizen/ index_de.htm abgerufen werden.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Bildung

47.600 Buchpakete für Babys

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erschickt wurden die Buchpakete für Babys im Rahmen der Aktion „Bookstart – Babys lieben Bücher“. Dabei arbeiten das Amt für Jugendarbeit, das Amt für Bibliotheken und Lesen, das italienische Amt für Weiterbildung, Bibliotheken und au-

diovisuelle Medien zusammen. Das Projekt „Bookstart“ soll laut Kultur- und Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei Vätern, Müttern, Tanten, Onkeln, Omas und Opas aber auch Geschwistern die Freude am Vorlesen und Lesen mit den Kleinsten wecken. Dazu erhalten die Eltern für ihre sechs Monate alten Babys ein Buchpaket mit das zwei Pappbüchern für die ersten Lebensmonate. Alle zwei Jahre neu gibt es circa 25 Buchempfehlungen für die Eltern der Allerkleinsten zwischen sechs Monaten und zwei Jahren und rund 70 Buchempfehlungen für Eltern von Kindern zwischen 18 Monaten und drei Jahren. Die Eltern können die Buchpakete in deutscher oder italienischer Sprache bestellen. Das Comicheft gibt es auch in zwei ladinischen Idiomen. Seit Kurzem gibt es nun eine Beschreibung des Projektes „Bookstart – Babys lieben Bücher“ mit Anmeldekarte in fünf Sprachen: deutsch, italienisch, albanisch, urdu und arabisch. Der Folder, der über die Bedeutung des Lesens informiert und Tipps zum Vorlesen enthält, erscheint in 14 Sprachen, nämlich auf Deutsch, Italienisch, Ladinisch, Französisch, Albanisch, Englisch, Spanisch, Rumänisch, Polnisch, Arabisch, Urdu, Slowakisch, Serbisch und Russisch. „Damit wollen wir Familien mit Migrationshintergrund den Zugang zum Projekt erleichtern, denn Sprache ist der Schlüssel zum

gegenseitigen Verständnis“, erklärt Gudrun Schmid, im Landesamt für Jugendarbeit verantwortlich für das Projekt „Bookstart“. Etwa 47.600 Buchpakete wurden den rund 23.800 teilnehmenden Familien bisher zur Verfügung gestellt. Wie die Daten einer Fragebogenerhebung der zuständigen Landesämter zeigen, schauen 78 Prozent der Eltern in Südtirol täglich gemeinsam mit ihrem Kind Bücher an, weitere 18 Prozent ein bis drei Mal die Woche. 99 Prozent der Eltern sagen, ihrem Kind gefällt das Bücheranschauen „sehr gut“ oder „gut“ und 92 Prozent der Eltern meinen, das Projekt animiere, vermehrt mit dem Kind zu sprechen und ihm vorzulesen. „Die Steigerung der Lesekompetenz der Bevölkerung um ein Prozent bewirkt eine Steigerung des Bruttosozialproduktes eines Landes von 1,5 bis zwei Prozent“, verweist Kasslatter Mur auch auf einen wirtschaftlischen Aspekt des Lesens. Alle Eltern, deren Kinder in Südtirol zur Welt kommen, haben die Möglichkeit, bei der Geburt ihres Kindes in allen Krankenhäusern in Südtirol eine Anforderungskarte für ein Buchpaket auszufüllen. Das erste Buchpaket kommt per Post, das zweite wird in den 135 Bibliotheken verteilt.  san info Tel. 0471 413386 www.provinz.bz.it/bookstart

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Geborgenheit erleben, neue Wörter lernen, Phantasie spielen lassen – all diese und noch viele weitere positive Nebenwirkungen hat das Vorlesen für Kinder. Über das kostenlose „Bookstart“- Paket mit Büchern zum Entdecken, Staunen und Begreifen konnten sich 70 Prozent aller seit 2007 geborenen Babys freuen.

Mehr Frauen – mehr Demokratie!

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nter dem Motto „Mehr Frauen – mehr Demokratie!“ veranstalten der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes im Rahmen des Interreg IV Italien-Österreich Projektes „Frauen entscheiden“ am Freitag, 20. September, um 14 Uhr in Bozen eine Tagung. Dazu wurden hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland eingeladen. Delegationen aus den beteiligten Partnerprovinzen

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

haben bereits ihre Anwesenheit zugesichert. Ein grenzüberschreitendes Netzwerk für Frauen in Entscheidungspositionen zu schaffen, ist Ziel es Interreg IV Projektes Italien-Österreich „Frauen entscheiden“. Dabei haben die Länder Südtirol, Salzburg, Tirol sowie die Provinz Udine und die Region Friaul Julisch-Venetien unter anderem eine gemeinsame Internetplattform eingerichtet. Interessierte

sollten sich den 20. September frei halten und die Tagung „Mehr Frauen – mehr Demokratie!“ besuchen.  info Tel. 0471 416950 frauenbuero@provinz.bz.it


Umwelt

Dass Kinder zu Fuß in die Schule gehen, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Die Aktion KlimaSchritte lässt Kinder den Schulweg zu Fuß wieder entdecken. Michael Kuenburg

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ie Abschlussveranstaltung der Aktion „KlimaSchritte“ zog viele Blicke auf sich: Im Bozner Bahnhofspark fanden sich 110 Kinder ein, allesamt ausgerüstet mit einem Schrittzähler und einer Schnur, welche mit ausgeschnittenen Füßen aus Karton bestückt war. In Form einer 200 Meter langen Kette zogen die Kinder, verbunden durch ihre Kartonfüße, durch die Altstadt in Richtung Talferwiesen. Dort wurden sie vom Direktor der Landesagentur für Umwelt, Flavio Ruffini, erwartet.

Zwei Mal autofrei um die Erde Vier Wochen lang haben Schülerinnen und Schüler aus rund 200 Grundschulen Klimaschritte gesammelt, indem sie ihre Schulwege zu Fuß, mit dem Rad, dem Roller oder den öffentlichen Ver-

kehrsmitteln zurückgelegt haben. So konnten stolze 48.324 Klimaschritte gesammelt und insgesamt 73.480 Kilometer umweltfreundlich bestritten werden, was einer Distanz von beinahe zwei Erdumrundungen gleichkommt und den Kohlendioxid­ausstoß eines Mittelklassewagens von 8,8 Tonnen entsprechen würde. Stellvertretend für die rund 3.000 Kinder der etwa 200 Grundschulklassen wurden Schülerinnen und Schüler aus Lana, Klausen, Jenesien, Laag/ Neumarkt und Siebeneich vom Direktor der Landesagentur für Umwelt gelobt. „Nachhaltigkeit muss trainiert werden“, erklärte Ruffini, „Wir müssen die Selbstverständlichkeit, zu Fuß zu gehen, wieder entdecken.“ Wie aus dem Gespräch mit den Lehrerinnen Margit Steiner und Erika Pircher aus Siebeneich hervorging, seien die Kinder begeistert dabei gewesen und hätten sogar ihre Eltern dazu gedrängt, das Auto stehen zu lassen, um im klasseninternen Wettstreit um die Klimaschritte vorne mit dabei zu sein. Sie seien extra eine Busstation früher ausgestiegen. Am besten ersichtlich wäre das Projekt am Schulparkplatz gewesen, da dort nur noch ein Bruchteil der Autos parkten, berichten die beiden Lehrerinnen. „Die Aktion ist ein aktiver Beitrag zum Klima-

Arno Pertl

Kinder als Vorbilder

schutz und die Kinder bewegen sich mehr. Weniger Autoverkehr im Umkreis von Schulen bedeutet auch weniger Lärm, bessere Luft und mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“, so Ruffini.

Abfall, Klima, Lärm und Wasser kennen lernen Neben der Aktion „KlimaSchritte“ gab es neun weitere Projekte im Rahmen des Umweltbildungspaketes „Umwelt.Schule“, wie zum Beispiel die Ausstellung „KlimaReisen“, die Workshops „PapierTiger“ und „WasserLeben“ und die Aktion „ÖkoPause“, bei denen die Kinder einen nachhaltigen Umgang mit den Themen Abfall, Klima, Lärm und Wasser kennen lernen. „In diesem Schuljahr haben wir mit unseren Projekten insgesamt 782 Klassen mit 12.183 Schülerinnen und Schülern erreicht“, berichtet Heidi Thaler, Umweltbildungsverantwortliche der Landesagentur für Umwelt. Auch im Schuljahr 2013/2014 bietet die Landesagentur für Umwelt das Umweltbildungspaket „Umwelt.Schule“ wieder an. Die Aktion „KlimaSchritte“ feiert dann ihr zehnjähriges Bestehen. Das neue Programm ist ab August auf www.provinz.bz.it/Umweltbildung einsehbar.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Bildung

Was gut tut

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as tut Ihnen gut? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Kampagne der Stiftung Vital, deren Ziel es ist, bewusst zu machen, dass Gesundheit mehr ist als nicht krank zu sein. Seit Mitte Juni wird die Frage über Plakate, Radio und Facebook lanciert und jeder ist eingeladen, das mitzuteilen, was ihr/ihm gut tut, über Telefon (0471/409333), E-Mail (an die Adresse: tutgut@stiftungvital.it) oder auf Facebook/stiftungvital. Es kann auch ein Tut-gut-Foto gepostet werden. Ende Juli werden die drei besten Tipps ausgewählt und prämiiert. „Mit den gesammelten Tut-Gut-Botschaften wollen wir das öffentliche Bewusstsein für alles, was gut tut, fördern, denn damit sind wir auch schon beim

gelegentliches Dankeschön – das alles sind Aspekte, die dazu beitragen, dass wir uns wohl fühlen und mit denen die Gesundheit gestärkt wird.“  info

Thema Gesundheit“, umschreibt Franz Plörer, Direktor der Stiftung Vital, das Anliegen der Kampagne. „Sich mit Freunden treffen, einen Job haben, der einen befriedigt, sich Ziele setzen, Anerkennung für die geleistete Arbeit oder ein

Südtirol trifft Kosovo

Mut machen

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as Projekt Koso-Bo ist eines von vielen vorbildlichen Projekten, die beim „Cultura-Socialis-Preis“ eingereicht wurden. Es ist das Resultat einer Studienreise von Jugendarbeitern aus Südtirol in den Kosovo und umfasst Koso-Bo Music (Konzerte mit der Kosovarischen Band Artchitects im Juni), Koso-Bo Trip (ein Sommercamp in Peja/Pec, im Kosovo, für Jugendliche aus den Südtiroler Jugendzentren im Juli), Koso-Bo Video (Dokumentarfilme über den Kosovo und über die neuen Mitbürger Südtirols in Meran), Koso-Bo Comics (ein zweisprachiges ComicTagebuch über die Studienreise

der Jugendarbeiter in den Kosovo) sowie Koso-Bo Radio (zehn zweisprachige Sendungen zum Projekt bei Radio Tandem). Das Projekt will Begegnungen der Kulturen und das Zusammenleben zwischen den Jugendlichen in den Jugendzentren sowie die Zusammenarbeit der Jugendzentren fördern. Weitere Informationen sind auf der Homepage www.koso-bo.eu oder bei Mauro Cereghini unter info@ koso-bo.eu erhältlich. Projekte für die kommende Ausgabe von „Cultura socialis“ können noch bis 31. Oktober 2013 unter www.culturasocialis.it/de/kontakte eingereicht werden.

Koso-Bo Music: Die Mitglieder der Kosovarischen Band Artchitects

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Wettbewerbsfähig bleiben heißt die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten fördern. Aus diesem Grund organisiert die Stiftung Vital am 18. Juli von 9 bis 13 Uhr an der Eurac in Bozen die Tagung „Erfolgsfaktor Gesundheit“, bei der Südtiroler Betriebe zeigen, wie betriebliches Gesundheitsmanagement erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit dabei ist auch die HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft, die in Österreich bereits zum zweiten Mal das „Gütesiegel für betriebliche Gesundheitsförderung“ erhalten hat.

Das Land Südtirol | Juli-August 2013

ultiple Sklerose, die „Krankheit der tausend Gesichter“, ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, deren Ursache noch nicht geklärt ist und die bei den Betroffenen sehr unterschiedlich verläuft. Weltweit sind 2,5 Millionen Patienten an MS erkrankt, in Südtirol beläuft sich die Zahl der Betroffenen auf rund 600. Zum Welt-Multiple Sklerose-Tag, der alljährlich am letzten Mittwoch im Mai begangen wird, betonte Gesundheitslandesrat Richard Theiner: „Gerade junge Menschen sind vermehrt von MS betroffen, denn es ist eine der häufigsten neurologischen Krankheiten bei jungen Erwachsenen. Für sie bedeutet die Diagnose MS einen tiefen Einschnitt in das Familienund Arbeitsleben, sie müssen wir bestmöglich unterstützen.“ Zum Welttag solle das Bewusstsein für diese noch immer unheilbare chronische Erkrankung sowie für ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen und deren Umgebung geschärft werden. „Damit wollen wir ihnen Mut machen“, so Theiner.


Bildung

Schule und Arbeitswelt kooperieren

Arno Pertl

Wirtschaftskrise und steigende Jugendarbeitslosigkeit machen sie besonders notwendig: die Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt. In Bozen wurde im Juni eine neue Rahmenvereinbarung „Schule-Arbeitswelt“ unterzeichnet. Johanna Wörndle

E

s sei die vorrangige Aufgabe der Bildungseinrichtungen, erklärt Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, jungen Menschen das nötige Rüstzeug für ein Bestehen im wirtschaftlichen Wettbewerb mitzugeben, damit sich deren Wunsch nach einer sinnstiftenden Arbeit mit einer angemessenen Entlohnung verwirklichen könne. „In Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen ist der Dialog zwischen Bildungswelt und Unternehmertum besonders wichtig“, so die Landesrätin. Dass Schule kein in sich abgeschlossener Lernraum sei, sondern von ihren Beziehungen nach außen lebe, betont auch Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Er verweist auf die immer komplexere Arbeitswelt und die neuen Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt seien. „Die Schulabsolventen müssen flexibel und sehr gut ausgebildet sein. Viele sprechen von der neuen Generation Y, von jungen Menschen, die breit ausgebildet sind, über Allgemeinbildung wie Spezialwissen verfügen, die bereit sind, sich ein Leben lang zu bilden und die Chancen zu nutzen, die ihnen der Arbeitsmarkt bietet“, so der Schulamtsleiter. In dieselbe Kerbe schlägt Handelskammerpräsident Michl Ebner in Vertretung von Südtirols 57.000 Un-

LR Kasslatter Mur (r.) sowie die Verantwortlichen der deutschen Schule, der Handelskammer, der Wirtschaftsverbände und der Berufskammern bei der Tagung „Schule-Arbeitswelt“ ternehmungen und tausend Genossenschaften. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schule sei umso wichtiger, je länger die kritische Wirtschaftlage andauere. „Krise bedeutet auch Chance“, so Ebner, der die Jugendlichen dazu aufrief, „teilzunehmen, hinzuschauen und zu lernen“.

Beispiel Übungsfirmen Die neue Vereinbarung „Zusammenarbeit Schule - Arbeitswelt“ ersetzt nach den Worten von Schul­ inspektorin Eva Brunnbauer ein erstes Kooperationsabkommen, das das Deutsche Schulamt mit der Handelskammer Bozen und einer Reihe von Wirtschaftsverbänden und Kammern bereits 2006 abgeschlossen hatte. Der Impuls für die Neuauflage kommt von einem Beschluss der Landesregierung, der allen Schülern der Gymnasien und Fachoberschulen im Laufe der fünf Jahre Oberschule ein zweiwöchiges Praktikum ermöglicht. Lehrpersonen können aber bereits heute selbstverständlich auf die Angebote des Netzwerkes „Schule-

Arbeitswelt“ zurückgreifen, wozu Fachvorträge, Fachunterricht, Projektbegleitung, Betriebserkundungen, Bewerbungstraining und vieles andere mehr zählen. Unterzeichnet wurde die neue Vereinbarung von Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Handelskammerpräsident Ebner und den Vorsitzenden von 19 Verbänden, Körperschaften und Berufskammern. Als Paradebeispiel der Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt gelten die Übungsfirmen, von denen an Südtirols Wirtschaftsfachoberschulen 50 existieren, die intensive Geschäftsbeziehungen mit anderen Übungsfirmen des Landes und Europas pflegen. Die Qualität der Arbeit der Übungsfirmen wird jährlich nach der österreichischen Übungsfirmenzertifizierung ONR 42000 bewertet. In diesem Jahr haben sich 19 der 50 Südtiroler Übungsfirmen dieser anspruchsvollen Evaluation unterzogen. Alle 19 Übungsfirmen bestanden das Prüfungsverfahren und erhielten aus den Händen von Schulamtsleiter Höllrigl das Zertifikat „Qualitätsmarke Übungsfirma 2013“.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Kurz notiert

Interreg IV: 128 Projekte

I

m Grenzraum zwischen Italien und Österreich arbeiten sechs Regionen in ambitionierten Kooperationsprojekten zusammen, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung und harmonische Integration zu sichern. Vor kurzem hat der Begleitausschuss des Programms Interreg IV ItalienÖsterreich, dessen Verwaltungssitz bei der Südtiroler Landesabteilung Europa liegt, Bilanz über den derzeitigen Umsetzungsstand gezogen. Demnach konnten bis Ende vergangenen Jahres 128 Projekte zur Förderung wirtschaftlicher Beziehungen, Wettbewerbsfähigkeit, Umweltschutz und nachhaltiger Raumentwicklung finanziell unterstützt werden. Der Vorsitzende der

Super in Mathematik, Physik, Informatik und Chemie

D

ie bestqualifizierten Schüler der deutschen Oberschulen an den Landes-, Regional- und nationalen italienischen Mathematik-, Physik-, Chemie- und InformatikOlympiaden wurden kürzlich von Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Peter Höllrigl prämiert. Im Bereich Mathematik haben beim nationalen Wettbewerb in Cesenatico drei Schüler mitgemacht. Was das Fach Informatik anbelangt, beteiligten sich drei Schüler beim nationalen Wettbewerb in Sirmione. Bei den

Chemieolympiaden ist beim nationalen Wettbewerb in Rom ein Schüler angetreten. Drei Schüler haben beim nationalen Wettbewerb für die Physikolympiade mitgeknobelt. „Mit eurem Talent, das am Arbeitsmarkt sehr gefragt ist, steht ihr glänzend da“, freut sich Landesrätin Kasslatter Mur. Die Landesrätin appelliert an die Führungskräfte und Lehrenden, mehr Mädchen für die Fächer Mathematik, Physik, Informatik und Chemie zu begeistern.

Gesunde Pause gestalten

D Verwaltungsbehörde und Direktor im Landesamt für europäische Integration, Peter Gamper, zeigt sich sehr zufrieden mit der zu Ende gehenden Programm­periode 20072013: „Unsere Erfahrung hat uns dabei geholfen, kleinere und größere Schwierigkeiten, in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten bereits intensiv an der neuen Programmierung, zum Beispiel an den neuen thematischen Zielen und führen Gespräche mit der EU über eine mögliche Erweiterung des Programmgebietes um weitere Regionen.“ Den Bürgern werden die InterregProjekte auch heuer durch verschiedene Initiativen im Rahmen des „European Cooperation Day“, dem Tag der europäischen Zusammenarbeit, im September 2013 vorgestellt, darunter auch einige der Interreg IV Italien-Österreich Projekte.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

as von der Stiftung Vital entwickelte Modellprojekt „Gesunde Pause gestalten“ wird seit 2008 erfolgreich an verschiedenen Schulen im Gesamttiroler Raum durchgeführt. Im vergangenen Herbst haben für Südtirol die Wirtschaftsfachoberschule in Auer und das Kunstlyzeum „Cademia“ St. Ulrich an der fünften Auflage teilgenommen. „Eine gesunde Schulverpflegung hat einen hohen Stellenwert für die Lernfähigkeit und trägt ganz wesentlich zur Herausbildung von Ernährungs-

kompetenzen im Erwachsenenalter bei“, unterstrich Landesrat Theiner. Das Besondere daran ist, dass die Schüler und Lehrpersonen gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Schulgemeinschaft Vorschläge erarbeiten und diese auch umsetzen, um eine „gesunde Pause“ zu ermöglichen. Dabei werden Schwerpunkte auf eine gesunde Ernährung, auf Bewegung und Entspannung während der Pause gelegt. Auch im kommenden Schuljahr wird das Projekt „Gesunde Pause gestalten“ wieder fortgesetzt.


Kultur

Schritt für Schritt zur Kulturhauptstadt „Step by Step 2019“ ist der Titel der Ausstellung zu den drei Ideenwettbewerben zur Kulturhauptstadt; Schritt für Schritt rückt auch die Entscheidung über die Europäische Kulturhauptstadt 2019 näher. Nächster Meilenstein ist die Abgabe des Bewerbungsdossiers am 20. September. Thomas Ohnewein

S

eit drei Jahren arbeitet Südtirol mit Venedig und den Regionen von Italiens Nordosten an der Kulturhauptstadtbewerbung, hat Überzeugungsarbeit vor Ort geleistet, einen Kulturbus auf die Reise durch Südtirol geschickt, einen Ideenwettbewerbe lanciert und zuletzt gegen einen Ausstieg Venedigs aus der Kampagne kämpfen müssen. Venedig ist mittlerweile wieder im Boot, das jetzt wieder mit voller Kraft der Entscheidung entgegenfährt. Nächste Aufgabe ist das Schreiben des Bewerbungsdossiers, das bis zum 20. September 2013 eingereicht werden muss und auf dessen Grundlage eine Vorauswahl getroffen wird. Die Südtiroler Organisatoren arbeiten aber nicht nur auf der Ebene des Bewerbungskomitees, sondern versuchen den ganzen Südtiroler Kulturbetrieb und vor allem auch die Südtiroler Wirtschaft für das Vorhaben Kulturhauptstadt 2019 zu begeistern. Landesrat Christian Tommasini, der die Bewerbung in der Landesregierung federführend vorantreibt, betont, dass gerade in der Wirtschaftskrise die Kultur als Entwicklungsmotor für die gesamte Gesellschaft erkannt und gefördert werden müsse: „Unsere Bewerbung als Kulturhauptstadt ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und setzt

auf Wachstum durch Kultur. Gerade in Zeiten der Krise kann Kultur eine Trendumkehr einleiten.“ Ausdruck dieses breiten Ansatzes war auch die Ausstellung „Step by Step“ im Bozner Museion, bei der die Siegerprojekte der drei Ideen­ wettbewerbe zur Kulturhauptstadtbewerbung gezeigt wurden. Die Wettbewerbe sind von Land, Handelskammer, Confcooperative und dem Bund der Genossenschaften für Schüler, Vereine und Genossenschaften aufgelegt worden. Dabei wurden Projekte gesucht, die

die Bewerbung Südtirols mit Venedig und den Ländern im Nordosten Italiens zur Kulturhauptstadt 2019 flankieren sollen und das Motto der Bewerbung, die Verknüpfung von Kultur und Wirtschaft sowie die Mehrsprachigkeit, widerspiegeln.

Die Schritte zur Kulturhauptstadt  8. Jänner 2010 Bei ihrer Klausurtagung diskutiert die Landesregierung erstmals über eine mögliche Bewerbung.  Juni 2010 Die Landesregierung befürwortet eine Bewerbung Südtirols gemeinsam mit Venedig und dem Nordosten Italiens  1. Dezember 2010 In Venedig wird das Organisationskomitee für die gemeinsame Bewerbung gegründet  24. Februar 2011 Das Bozner Museion bildet die Bühne für die Unterzeichnung des Bewerbungs-Gründungsakts.  27. Mai 2011 Der wissenschaftliche Beirat für die Kandidatur wird eingesetzt. Südtirol ist durch Peter Paul Kainrath vertreten.  10. Oktober 2011 Verabschiedung des offiziellen Bewerbungsdokuments  2. Dezember 2011 Start der Sensibilisierungskampagne „19x19“, die das Kulturhauptstadtprojekt in ganz Südtirol bekannt macht.  9. Oktober 2012 Landesregierung, Handelskammer, Sparkasse und Genossenschaftsverband schreiben Ideenwettbewerbe zur Kulturhauptstadtbewerbung aus  März – Mai 2013 Die Stadt Venedig droht zwischenzeitlich mit dem Ausstieg, hält schließlich aber an der Bewerbung fest.  20. September 2013 Frist für die Einreichung des Bewerbungsdossiers  Herbst 2013 Eine Jury wählt die Kandidaten für die zweite Bewerbungsphase aus.  2015 Die italienische Regierung gibt ihren Siegervorschlag bekannt. Dieser Vorschlag wird von der EU innerhalb von drei Monaten geprüft, dann gibt der EU-Ministerrat die Kulturhauptstadt 2019 bekannt.

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Museen

Kindersommer Keine Lust zum Schwimmen? Brauchen Sie Abwechslung im Urlaub oder möchten etwas Sinnvolles tun? Da wäre doch ein Museumsbesuch genau das Richtige! Auch im Sommer bieten Südtirols Museen kurzweilige Programme für Kinder und Erwachsene. Josef Sinn, Abteilung Museen

W

arum werden manche Objekte im Museum ausgestellt und andere nicht? Was ist an den Ausstellungsstücken und Kunstwerken so besonderes? Und was erwarten sich überhaupt Kinder vom Museum? Wie würden sie ein Museum ausstatten? In der Sommerwerkstatt „Kunst & Klecks“ im Stadtmuseum Bruneck dürfen sich Kinder auf spielerische und spannende Weise mit den Inhalten der Museumsarbeit auseinandersetzen. Gemeinsam erkunden sie die verschiedensten Objekte im Museum, dürfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und neue Werke für die Ausstellung finden. Die Sommerwerkstatt findet jeden Dienstag im August von 14 bis 17 Uhr statt. Ein etwa ein Kilometer langer Wanderweg führt vom Mareiter Kirchplatz bei Ratschings im Rid-

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nauntal aus durch den Wald zum einzigen Barockschloss Tirols: Schloss Wolfsthurn, dem Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Jagd- und Fischerei. Auf diesem Weg laden verschiedene Stationen ein, die Natur im Wald zu hören, zu riechen, zu sehen und zu fühlen. Jeden Donnerstag im Juli und August (jeweils von 10.30 bis 12.30 Uhr, ausgenommen 15. August) gibt es dort eine „Waldwerkstatt“ für Kinder, bei der sie in fachkundiger Begleitung den Weg entdecken. Währenddessen können Erwachsene das Schloss besichtigen. Im Südtiroler Weinmuseum stehen wöchentlich zwei Werkstatt­ angebote für Kinder ab sechs Jahren auf dem Programm: bei der Aktion „Kids@Museum“ lernen sie den Saltner kennen,

hören Sagen und Geschichten, gehen Redewendungen auf den Grund und bedrucken eine Stofftasche mit Traubenmotiv. Termine: 24. und 31. Juli sowie am 7., 14., 21. und 28. August (immer mittwochs) jeweils von 10 bis 12 Uhr. Bei der Töpferwerkstatt dreht sich alles um die verschiedenen Gefäße, die im Museum ausgestellt sind. Gemeinsam werden die Objekte aufgestöbert und die Kinder formen eigene Gegenstände aus Ton. Termine: 19. und 26. Juli; 2., 9., 16., 23. und 30. August (immer freitags) von 10 bis 11.30 Uhr. Die Kurse im Südtiroler Weinmuseum kosten fünf Euro, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung unter der Rufnummer 0471 963168 wird gebeten. Am Sonntag, 14. Juli, laden die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg und der Knappenverein in Ratschings zum Bergmannsfest. Nach dem feierlichen Einzug mit Pferden um 9.45 Uhr und der Heiligen Messe um 10 Uhr folgt der bekannte Knappenmarsch „Glückauf der Steiger kommt“, eine Vorführung des Knappentanzes und am Nachmittag verschiedene Konzerte. Um 14 Uhr wird der Maierner Bremsberg eröffnet und in Betrieb genommen. Zudem werden Führungen durch die Bergwerksanlagen geboten – ein Tag mit unterhaltsamen Erlebnissen für die ganze Familie.


Museen

Lange Nacht der Museen Am Samstag, 21. September, findet die Lange Nacht der Museen statt – eine Gelegenheit, die Museen in Südtirol besser kennen zu lernen. Bei freiem Eintritt bieten landesweit rund 40 Museen besondere Veranstaltungen.

nen, vergnügen und dabei allerlei Neues und Spannendes über Kultur und Geschichte des Landes dazulernen. Das genaue Programm der einzelnen an der Langen Nacht beteiligten Museen wird Anfang Septem-

info www.provinz.bz.it/lange-nacht-museen

Das Objekt des Monats: Schreibkugel

Josef Sinn, Abteilung Museen

D

ie Lange Nacht der Museen bietet jedes Jahr im September eine ideale Gelegenheit, die vielen Museen in unserem Land und ihre Schätze kennen zu lernen. Ab 18 Uhr bis in die späten Abendstunden sind rund 40 Museen und Sammlungen in ganz Südtirol kostenlos geöffnet. Sie bieten spannende Veranstaltungen, Führungen durch die Ausstellungen, Workshops, Lesungen, Handwerksvorführungen, aber auch Spiele, Musik und lokale Gaumenfreuden in gemütlicher Atmosphäre. Auch für Spaß und Unterhaltung der kleinen Besucherinnen und Besucher ist gesorgt: An diesem Abend können sie sich bei verschiedenen, besonders für Kinder ausgerichteten Aktio-

ber bekannt gegeben. Die Bozner Museen begehen ihre Lange Nacht am Freitag, 29. November 2013.

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ie Schreibkugel aus dem Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“ in Partschins ist die weltweit erste in Serie hergestellte Schreibmaschine, auch „Schreibkugel“ genannt. Sie wurde von Johan Rasmus Malling Hansen, einem Theologen und

Direktor der „Taubstummenanstalt“ in Kopenhagen (Dänemark), im Jahr 1867 erfunden. Sein Ziel war es, eine Maschine zu bauen, mit der man dieselbe Geschwindigkeit beim Schreiben erreichen konnte, wie Gehörlose beim Sprechen in Zeichensprache. Die Maschine verbreitete sich nur bedingt. Nur wenige hundert Modelle wurden neben Dänemark auch in Deutschland, Österreich und Frankreich verkauft. Trotz laufender technischer Verbesserungen konnte die Maschine mit späteren amerikanischen Modellen nicht mithalten, und der hohe Preis von 400 Gulden wirkte sich zudem negativ auf ihre Verbreitung aus. Die Malling Hansen wurde unter anderem vom deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche verwendet.

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Kurz notiert

Paul-Flora-Preis für Johanna Tinzl & Stefan Flunger er Paul-Flora-Preis, mit dem Südtirol und das Bundesland Tirol zeitgenössische Kunst würdigen und fördern wollen, geht in diesem Jahr an die Künstler Johanna Tinzl und Stefan Flunger. Tinzl stammt aus Innsbruck, wo sie 1976 geboren wurde, Flunger – Jahrgang 1969 aus Zams. Beide leben in Wien, wo sie seit 2004 zusammen arbeiten. Für dieses acht Jahre umfassende gemeinsame Oeuvre wurden sie Ende Juni in Glurns von den Kulturlandesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Beate Palfrader mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. Die Arbeit der beiden Kunstschaffenden ist geprägt von aktuellen Fragestellungen und politischem

Engagement, die häufig ihren Ausdruck in multimedialen Installationen finden. Johanna Tinzl und Stefan Flunger haben bisher in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen hauptsächlich in Österreich, aber auch in Belgien, Dänemark, Italien, der Türkei und anderen Orten auf sich aufmerksam gemacht. Sie wurden außerdem für ihre Arbeit bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter im vergangenen Jahr mit dem Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol. Ausschlaggebend für die Jury war die wache Zeitzeugenschaft, welche die beiden „auf überzeugende Weise ästhetisch umzusetzen vermögen“. Bei der Überreichung des mit 10.000

Bunker-Ausstellung im Luftschutzkeller

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ie „Bunker-Ausstellung“ der Landesabteilung Vermögensverwaltung ist bis Ende August in Bozen zu sehen. Den passenden Rahmen für die Ausstellung bietet der Luftschutzkeller in der Fagenstraße. Die Ausstellung dokumentiert das „unterirdische“ Leben im Südtirol des letzten Jahrhunderts, jenes in den Bunkern des faschistischen Alpenwalls, die im Kalten Krieg wiederbelebt und ausge-

baut wurden. Das Land Südtirol hat einen Großteil dieser ehemals militärischen Anlagen vom Staat übernommen. In der Folge hat die Landesabteilung Vermögensverwaltung in minutiöser Arbeit die Bauwerke katalogisiert und gesichert. In diesem Zusammenhang entstand die Bunker-Ausstellung, die nun nach Franzensfeste und Rovereto im Luftschutzkeller „Hofer“ in der Bozner Fagenstraße zu sehen

Euro dotierten Preises sprach Landesrätin Kasslatter Mur von „einer Anerkennung und einer Stärkung für den weiteren künstlerischen Weg“.  jw Anna Witt

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Die Preisträger 2013 Stefan Flunger und Johanna Tinzl

ist. Die Kulturgenossenschaft „Talia“ hat sich dafür eingesetzt, den mit 4500 Quadratmetern Grundfläche größten Luftschutzkeller der Landeshauptstadt zugänglich zu machen. Sie ist es auch, die an den Freitagen und Samstagen bis zum 31. August durch den Bunker führt, und zwar freitags von 17.00 bis 19.00 Uhr und samstags von 14.30 bis 18.30 Uhr. Anmeldungen werden über die Web-Seite (www.taliabz.org/) oder telefonisch (0471 502028 - 339 1003619) entgegen genommen.

Ruheoase bei Bad Salt in Martell ad Salt in Martell war ein Bauernbad, das bis zum 2. Weltkrieg vorwiegend von der einheimischen Bevölkerung aufgesucht wurde. Die Quelle liegt auf 1730 Metern Höhe und ist vom ehemaligen Badgasthaus in einem etwa zweistündigen Fußmarsch zu erreichen. Das Wasser wurde in Holzleitungen zu Tal befördert, die jedes Jahr vor Beginn der Badesaison in mühsamer Arbeit ausgebessert werden mussten. Die Holzleitungen sind zum Teil heute noch erhalten und auf dem Weg zur Quelle im Wald zu sehen. Das Wasser der Quelle Bad Salt ist mineral- und besonders eisenhaltig. Es beinhaltet Mangan und Spuren von Arsen, Ba-

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rium, Jod, Lithium und Zink. Nun hat das Amt für Gewässernutzung der Landesumweltagentur die MineWasser aus der Mineralquelle Bad Salt zum Anschauen, Anfassen und Verkosten Amt für Gewässernutzung

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ralquelle in Martell wieder in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt. Das Mineralwasser wurde gefasst und in einer Ruheoase über einen Brunnen zugänglich gemacht. Diese Ruheoase wurde in der Grünanlage des Stilfserjoch-Naturparkhauses Culturamartell errichtet. Dort erhalten Besuchende auch Auskunft über das Wasser der Quelle Bad Salt. „Uns ist es wichtig, den Reichtum an charakteristischen Wässern in unserem Lande nicht nur zu erhalten, sondern auch bekannt zu machen“, erklärte der zuständige Landesrat Florian Mussner bei der Eröffnung der neuen und neunten Ruheoase in Martell.


21. 09. 13

Die lange Nacht der Museen

La lunga notte dei musei

La nuet longia di museums

www.Lupe.it

Museen in Südtirol Musei dell’Alto Adige Museums te Südtirol

Jahr des Museumsobjektes Anno dell’oggetto museale Ann dl pez da museum 2013

www.museumstag.info www.giornatadeimusei.info

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Das Land Südtirol | Juli-August 2013

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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valedes ladines

L’ultima pert dla strada nöia por Rina

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un n intervënt de 7,3 miliun de euro realisëia l’Assessorat provinzial por i laûrs publics la terza y ultima pert dla strada nöia da Rina. Chësc é le majer laûr che la Provinzia fej chësc ann tles valades ladines. “Na miù strada por Rina é sciöche na avëna por che le paîsc pois se mantignì y se svilupé” sotrissëia l’assessur Florian Mussner. Le terzo y ultimo lot por miorè la strada da Rina reverda la pert söinsom cina ´ sö da dlijia. Ti agn passà él bele gnü fat les prömes döes perts dla strada mëton man jö da pé pro la Gran Ega. “Sön la vedla strada se stentâ i auti dassënn da passè ia n camionn o na coriera, porchël êl debojëgn da miorè la strada da Rina por che le paîsc ciafes de mius prospetives por le dagnì” spliga l’assessur Florian Mussner. I laûrs vëgn fa´c dala firma Oberosler da San Laorënz che â davagné le concurs. Le terzo lot mosöra passa dui chilometri y é gnü partì sö te de pici tò´c da 400-500 metri. “Al gnarà laurè sön de pici tòc´ al iade a na manira

Rina ciafa la terza y ultima pert dla strada nöia: n’avëna de mantignimënt y svilup. che an pois tosc fà altamo n asfalt provisor y passè plü saurì” spliga le diretur di laûrs Gustavo Mischi. Tratan i laûrs ne él nia odü danfora deviaziuns, i atri podarà passè aladô de n semafer. Tles ores de majer movimënt, da doman y da misdé, vëgnel ciarè ´ da mëte a jì palses a na moda da garantì na miù viabilité. Aladô dla proietaziun, fata internamënter tl Assessorat por i laûrs

I jëuni va danora

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Jëuni dla cin valedes ladines se à 15 y 16 de juni ancuntà tl prim festival interladin la junëza, “I ladins dla cin valedes ie ujins che se anconta puech danter ëi, i jëuni ie stai boni de pité n festival dl’ancunteda, chësc ie n var de gran valor per la union ladina y la dà crëta per l daunì” sorissea l assessëur ai jëuni ladins Florian Mussner. Mo mei ne fovel unì metù a jì mumënc ulache i jëuni de Badia, Gherdëina, Fascia, Fedom y Ampezo possa viver si nteresc deberieda. L “Festival Jonëza” a Corvara à pità na lingia de ativiteies che va dala mujiga, al’teater, ert y sport te formes atratives per i jëuni. “Te chëla che i jëuni possa ntan l festival viver si pascion per la mujiga y per la truepa ativiteies se devertian deberieda, vëniel a se l dé mumënc de ancunteda y chësc ie de gran valor per la mendranza ladina” mët a cuer l assessëur Mussner che fej

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Das Land autonoma Südtirol | Juli-August 20132013 provincia | luglio-agosto

referimënt al gran bujën de miuré i cuntac danter i ladins che vif tla cin valedes dla Dolomites. “I jëuni à abù la ulentà de purté adum i jëuni dla cin valedes y ie cun l festival nce stai bon de la mëter a jì. Sëuraprò a pité n avenimënt per i jëuni sorissea Mussner nce doi fazions per n tëmp plu lonch: “Per la mendranza juda l festival a miuré i cuntac danter i ladins dla cin valedes, ai jëuni ti dal rejon de se identifiché mo de plu cun nosc ncësa.”

publics, gnaràl slarié la strada cina ´ a indöt 5,5 metri. Te de plü posc´ saràl ince ´ debojëgn da splanè la strada y da ingrandì les otes. Chisc intervënc´ se damana passa vint mëisc de laûr. Ajache al ne gnarà nia laurè ti mëisc plü frëic´ dorarà i laûrs feter dui agn. Le costimënt dl terzo lot dla strada nöia da Rina é de 7.341.650 euro y vëgn döt curì dala Provinzia de Balsan. AS

Nutizies ladines tres internet

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utizies d’atualità y nfurmazion de utl dala Provinzia vën publichedes nce tres internet. La pusciblteis neueves che la rë internet pieta, devënta, dantaldut per la generazion jëuna, plu y plu l mesun de nfurmazion prinzipel. Chësc nia me ajache n ti ruva permez da uni pert dl mond, ma nce ajache chëi che liej, cëla y scota su, possa rujené pea cun comentares persunei. I canai de nfurmazion dla Provinzia tla rujeneda ladina www.provinzia.bz.it www.provinzia.bz.it/usp-ladin www.provinzia.bz.it/meteo-ladin Facebook: Jonta dla Provinzia de Bulsan www.twitter.com/ProvinziaBZ www.youtube.com/ProvinziaBulsan


Scola y Cultura

Scolines: trëi rujenedes cun sistem

Alexander Stuffer

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a realtà ti luesc ladins se damanda de savëi de plu rujenedes. L sistem scolastich ladin ti vën do a chësc bujën scumencian bele tla scolina a lauré cun trëi rujenedes. Acioche i mëndri ne vënie nia sëuraciariei, lëuren cun n sistem che fej orden, reprejentan uni rujeneda cun n auter culëur: cuëcen per l tudësch, ghiel per l talian y vërt per l ladin. La scolina à for inò fat vares inant te chësc nseniamënt plurilinguistich. Da una pert iel la maestres nstësses che à laurà ora materiai de nseniamënt aldò dl orden linguistich di trëi culëures. A livel scientifich iel nrescides neurolinguistiches che testemunieia che l cervel lëura te na maniera ntegreda y che a mparé rujenedes se nuzeiel de cumpetënzes linguistiches che l à bele.

foto Stuffer

N n bon lëur se damanda suvënz nce truep tëmp: do set ani che la scolines lëura bele cun na didatica speziela per nsenië trëi rujenedes zënza che i plu pitli ne vënie nia sëuraciariei, iel sën ´ unì dat ora na mapa de materiai didatics. A chësta maniera fej la scolines ladines n var de cualità cun metodologies inuvatives. Materiai per nsenië trëi rujenedes: n travert mpurtant per la scolines, sustenì da Roland Verra, Hannelore Insam, Theodor Rifesser, Edith Ploner, Rico Cathomas y Florian Mussner. La uniteies didatiches nueves à doi ponc zentrei: les ie fates a na maniera da nuzé la cunescënzes linguistiches che i pitli à bele. Cun l sistem di trëi culëures vëniel fat orden a na maniera che i pitli posse svilupé na strutura. “La metodologia visuela juda a tò su plu saurì la paroles nueves y a les lauré su” nscì l prufessëur Rico Cathomas. “L sistem scolastich cun de plu rujenedes ie for plu cunesciù ora dla valedes ladines y truepa families dl Sudtirol l ulëssa ënghe avëi” à dit l assessëur Florian Mussner pra la prejentazion dl material didatich a San Martin de Tor. Ma davia che nosta situazion de mendranza ie tan particulera, ne possel per l nse-

foto Stuffer

Orden linguistich per i mëndri dla scolina: uni rujeneda à n auter culëur.

niamënt nia unì cupià materiai da d’autri luesc. La culaburadësses dla scolina se à te chësc cajo dat dassënn da fé y l resultat ie n proiet de cualità: “L sistem scolastich cun plu rujenedes ie stat n suzes, la sarà for n majer suzes y l fajerà storia” à dit Mussner, sciche reprejentant ladin tla Jonta provinziela. La gran cualità dla mapa de lëur ie aldò dl ntendënt Roland Verra unida a se l dé ajache la ie unida laureda ora te n dialogh, fajan truepa proves pratiches y cun n gran barat de feedback via y ca. Sëuraprò iel materiai laurei ora da chiche lëura di per di cun i plu pitli. La mapa cun 30 uniteies didatiches che trata argumënc de natura, tieres, savëi dl corp, maië, culëures y stories tla trëi rujenedes. Chësc var de cualità per l nseniamënt tla scolines ladines ie unì fat te na gran culaburazion dla scolina cun l’università y l Servisc de Inovazion y cunsulënza. “Sce la scolines ladines ie bones de tenì chësc livel aut, iel nce per merit di mesuns y dla stieres che ie for inò unides metudes a jì tres l assessëur ladin” à sorissà l’ispeturia Edith Ploner pra la prejentazion tla sënta dl Istitut Culturel Ladin. Das Land Südtirol | Juli-August 2013 provincia autonoma | luglio-agosto

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Kultur

Uploadsounds 2013: Die Sieger Mit einem Konzertabend und der Auswahl der drei Finalisten in Bozen sowie einem Festival in Trient wurde der Jugendmusikwettbewerb Uploadsounds beendet. Zur Siegerband wurde die Gruppe „Bob and The Apple“ gekürt.

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ach drei Monaten „on tour“ in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wurden Mitte Juni in Trient die Sieger des Jugendmusikwettbewerbs Uploadsounds für junge Musiker unter 30 Jahren bekannt gegeben. Die Gruppe „Bob and The Apple“, ausgewählt von einer Jury mit Musikexperten, kann sich über einen Geldpreis und einen Konzertauftritt in London freuen.

Von 100 Bands hatten es zehn ins Finale geschafft, nämlich die Südtiroler Bands Mainfelt, The Artificial Harbor, Illyrica, The Cramps Project und Burning the ocean, die Trentiner Bands Black Moose Talks, Wooden Collective, Junow, Bob and the Apple, Francesco Camin und (Eravamo) Sunday Drivers sowie die Tiroler Bands Prey und Skyshape. Von ihnen hat die Jury die vier besten ausgewählt, und zwar The Artificial Harbor, Bob and the Apple, The Cramps Project und Francesco Camin. Neben der Siegerband Bob and The Apple, die aus dem Trentino stammt, hat die Jury auch für die besten Bands aus Südtirol und Tirol einen Preis vergeben. Diesen konnten The Artificial Harbor (Südtirol) und Prey (Tirol) einheimsen. Der Jugendmusikwettbewerb Uploadsounds gilt als Chance für junge Musiker, sich auf der Bühne

der Europaregion Tirol - Südtirol Trentino zu präsentieren. Der Wettbewerb hat sich aus einem Projekt des italienischen Kulturressorts entwickelt und wurde letzthin auf das Land Tirol und die Provinz Trient ausgedehnt. „Uploadsounds unterscheidet sich von anderen Musikwettbewerben, weil vor allem die Kreativität der Jugendlichen ins Zentrum gerückt wird und sie nicht nur gut spielen, sondern sich auch gut präsentieren müssen“, sagt der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini.  san

Südtirol birgt Entwicklungspotential Als relativ junger Wirtschaftszweig bietet die Kultur- und Kreativindustrie in Südtirol Potential, sowohl was die Arbeitsplätze angeht, als auch die Wertschöpfung.

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Arno Pertl

or drei Jahren hat die EU ein Grünbuch über das Potenzial der Kreativ- und Kulturindustrie (kurz KKI) als Teil der Europäi-

schen Kulturagenda verfasst, das auch auf die Entwicklung der KKI auf lokaler und regionaler Ebene eingeht. In diesem Zusammenhang hat im Auftrag der Landesressorts für italienische Kultur und für Innovation Giorgio Tavano Blessi von der Freien Universität Bozen Kulturindustrie und Kreativwirtschaft in Südtirol zwischen 2012 und 2013 untersucht. Demnach sind heute fünf Prozent der kleinen oder mittelgroßen Betriebe Südtirols KKIs (rund 1400),

Südtirol birgt Entwicklungspotential im Bereich der Kultur- und Kreativindustrie, das ist das Fazit der Untersuchung von Giorgio Tavano Blessi.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

die 4750 Personen beschäftigen. Italienweit sind es fast 370.000 mit nahezu 300.000 Beschäftigten. „Es handelt sich dabei um einen der wenigen Wirtschaftsbereiche Italiens, der in den Jahren von 2007 bis 2011 gewachsen ist, sowohl was seinen Wert, die Anzahl der Unternehmungen sowie die Anzahl der Beschäftigten angeht“, so Blessi. Einblick in Südtirols KKI-Netz gab er auch anhand einer qualitativen Erhebung über Standort und Entwicklung. „Die Studie soll nun als Grundlage dienen, um diese zeitgenössische Wirtschaftsform, von der wir uns auch Impulse für die Gesamtwirtschaft erwarten, anzukurbeln“, erklären die Landesräte Roberto Bizzo und Christian Tommasini. „Von den knapp 200.000 Erwerbstätigen in Südtirol sind nur zwei Prozent im Bereich der Kultur tätig“, ergänzt Tommasini, der in der Kulturarbeit im weiteren Sinne große Entwicklungsmöglichkeiten und interessante und qualifizierte Beschäftigungsfelder für Jugendliche sieht.


Sport

Die 152-Seiten-starke Ausgabe 2013 der Publikation „Sportforum“ des Landesamtes für Sport ist erschienen.

Foto: © Sportgymnasium Sterzing

Südtiroler Sportwelt zum Nachschlagen

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Sportschulen und -gruppen In Südtirol wurde an drei verschiedenen Oberschulen ein Landesschwerpunkt Sport eingeführt: Oberschulzentrum Mals und Re-

© Claudia Ziegler

algymnasium Sterzing mit deutscher Unterrichtssprache sowie Gymnasium Toniolo in Bozen mit italienischer. In Mals hat man sich auf den Wintersport und dessen Saisonsrhythmus spezialisiert, in Sterzing arbeitet man gezielt mit den lokalen Sportvereinen zusammen und in Bozen ermöglicht ein eigenes mathematisches Modell die dynamische Einstufung der Schüler je nach Sportaufwand, gekoppelt mit individuellen Lernprogrammen. Die italienischen Staatskorps haben ei2013 gene Sportzentren, die Südtiroler Sportwelt so genannten „Militärsportgruppen“: Heeressportgruppe, Carabinieri-Sportgruppe, Sportgruppen der Militärluftwaffe und der Militärmarine, Fiamme Gialle der Finanzwache, Fiamme Oro der Staatspolizei, Fiamme Azzurre der Gefängnispolizei und ForstSportgruppe. Ihnen gehören über hundert Südtiroler Topsportlerinnen und -sportler an. © Claudia Ziegler

© Benjamin Kofler

Südtiroler Sportwelt

as Buch ist in sechs spezifische Foren eingeteilt, in denen aktuelle Themen vertieft werden: Sportanlagen, Sportpolitik, Sportlerinnen und Sportler, Sportwissenschaft, Sportarten, Sportvereine. In der diesjährigen Ausgabe geht es im Detail um die künstlichen Kletteranlagen, die Sportschulen, die Sportzentren der Staatskorps (meist Militärsportgruppen genannt), die Klassifizierung der Sportdisziplinen und -anlagen, das Laufen und die großen und kleinen Sportvereine. Im letzten Teil der Publikation befindet sich eine Übersicht der internationalen und nationalen Top-Resultate der Süd2013 tiroler Sportlerinnen Südtiroler Sportwelt und Sportler sowie der Teams im Jahr 2012. Das erste Kapitel ist den Kletterhallen gewidmet. In Südtirol gibt es etwa 40 davon, sowohl eigene Strukturen als auch Kletterwände in Sporthallen. Insgesamt macht das fast 12.000 Quadratmeter Kletter- und 4.000 Quadratmeter Boulderfläche. Die zwei neuen Kletterhallen Salewa Cube in Bozen und Vertikale in Brixen werden, zusammen mit dem Projekt für die neue Kletterhalle in Bruneck, im Detail vorgestellt.

Sportanlagen, -arten und vereine Die Sportbeobachtungsstelle des Landes Südtirol arbeitet seit ei-

niger Zeit an Bezugslisten der Sportarten und -anlagen, die spezifisch auf die Südtiroler Realität abgestimmt sind und gleichzeitig in direkter Verbindung zu den von anderenBeobachtungsinstitutenentwickelten Klassifizierungen stehen. Im Kapitel „Sportarten“ wird auf die Südtiroler Laufszene, das trendige Speedhiking sowie die Stadtund Dorfläufe des VSS eingegangen. Außerdem kommen die beiden Läufer Christian Jocher und Hermann Achmüller zu Wort. Die etwa 700 Südtiroler Sportvereine sind ein zentraler Bestandteil der Sportkultur in Südtirol. Vorgestellt werden der Sportclub Meran, einer der größten Vereine in Südtirol, und der Arco Club Laives, ein eher kleinerer. Um noch tiefer in die Südtiroler Sportwelt eintauchen zu können, wird das „Sportforum“ in Zukunft zur Schriftenreihe. Dadurch wird es möglich, aktuelle Themen in Monografien zu vertiefen.  info Das „Sportforum 2013“ kann in der Sektion Publikationen der Website www. provinz.bz.it/sport herunter geladen oder unentgeltlich beim Landesamt für Sport bestellt werden: per E-Mail sportforum@ provinz.bz.it oder telefonisch unter der Nummer 0471-412681.

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Kurz notiert

Frauen in großen Betrieben

1042 Projekte

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D

n den großen Betrieben Südtirols ist ein Drittel der Beschäftigten weiblich. Ihre Entlohnung hinkt hinter jener der Männer her. Unterrepräsentiert sind die Frauen nach wie vor an der Spitze; bei den unbefristeten Verträgen, Teilzeit-Arbeitsverhältnissen und Warteständen sind sie hingegen führend. Das geht aus dem Bericht des Arbeitsförderungsinstituts AFI über die Beschäftigung in Südtirols Großbetrieben hervor, den Landesrat Roberto Bizzo im Juni in Bozen vorgestellt hat. Dem neuen Bericht liegen die Daten von 134 Betrieben zugrunde. Die Betriebe mit mehr als hundert Beschäftigten sind zur Übermittlung der Daten im Zweijahresrhythmus an die Gleichstellungsrätin verpflichtet. Das Ergebnis ist für diese ernüchternd: „Die Studie spiegelt unsere Realität wider: Immer noch erhalten eher Männer als Frauen einen unbefristeten Arbeitsvertrag, immer noch gibt es Lohnunterschie-

de; auch die Arbeitsverteilung ist immer noch sehr stereotyp mit nur 6,2 Prozent der Frauen, die es in den großen Südtirolern Betrieben an die Spitze schaffen.“ Ein Vorwärtstrend in Richtung Chancengleichheit am Arbeitsplatz sei nur schwer erkennbar, so Wasserer. Teilzeitarbeit dürfe zudem nicht die einzige Lösung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein, da sie eine Wiederholung des herkömmlichen Modells der Rollenaufteilung in der Familie darstelle und sich auf die Karriere, die aktuellen Einkünfte und zukünftigen Ruhestandsbezüge der Frauen auswirke.

LR Bizzo, Gleichstellungsrätin Wasserer und Forscherin Vogliotti.

Erste Freiwilligenmesse am 5. Oktober

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rstmals findet am Samstag, 5. Oktober in der Sparkassenstraße 1 in Bozen eine Freiwilligenmesse in Südtirol statt. Organisiert wird diese von der Landesabteilung Familie und Sozialwesen gemeinsam mit der Caritas der Diözese Bozen-Brixen, dem Assessorat für Sozialpolitik und Jugend der Gemeinde Bozen, dem Dachverband für Soziales und Gesundheit, dem KVW und den öffentlichen Sozialdiensten. Für Menschen, die sich gerne sozial engagieren möchten, bietet die Messe die Gelegenheit, sich rasch und unbürokratisch über das breite Angebot an Freiwilligenarbeit im sozialen Bereich zu informieren. Gleichzeitig soll die Messe in der Öffentlichkeit ein sichtbares Zeichen dafür sein,

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wie wichtig freiwilliges Engagement in unserer Gesellschaft ist. „Um die hohe Qualität in den Sozialdiensten auch weiter zu gewährleisten, brauchen wir neben den professionellen Diensten auch viele Freiwillige, die sich engagieren wollen“, betont Soziallandesrat Richard Theiner. „Die Freiwilligenmesse ist das ideale Umfeld, wo sich Interessierte detailliert informieren können.“ An der Freiwilligen-Messe können sich als Aussteller all jene Organisationen beteiligen, die freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für soziale und gemeinnützige Tätigkeiten in der Sozial- und Jugendarbeit suchen. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen.

er Begleitausschuss des Europäischen Sozialfonds ESF hat Bilanz gezogen. „Wir sind am Ende der Periode 2007 bis 2013“, erklärte Vorsitzender Luis Durnwalder. „Wir haben uns für 1042 Projekte für 137 Millionen Euro verpflichtet und müssen versuchen, dass die Programme rechtzeitig durchgeführt werden“, führte Durnwalder aus, „derzeit liegen wir bei der Auszahlung unter 50 Prozent.“ 45.000 Personen haben an den Kursen teilgenommen, 49 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sofort einen Arbeitsplatz gefunden, innerhalb von sechs Monaten kamen weitere 30 Prozent dazu. 30 Prozent der Gelder, kommen von der Europäiscchen Union, 50 Prozent vom Staat und 20 Prozent vom Land.

Positive Bilanz

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und 74 Millionen Euro schwer ist das Programm zur Förderung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit in Südtirol. Die Mittel stammen zu mehr als einem Drittel aus dem Europäischen Fonds zur Förderung der Regionalen Entwicklung (EFRE). Über die Projektumsetzung hat der Begleitausschuss mit Landeshauptmann Luis Durnwalder an der Spitze kürzlich eine positive Bilanz gezogen. „Die Gelder wurden für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und zur Verringerung naturbedingter Risiken gut eingesetzt“, sagte Durnwalder. Das Programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung EFRE 2007/2013“ basiert in Südtirol auf drei Säulen. Unterstützt werden Projekte zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, Projekte, die eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sichern und solche, die Prävention naturbedingter Risiken vorsehen.


30 Jahre auf der Seite der Bürger Volgger bei der Begrüßung der Ehrengäste im Plenarsaal des Landtags

Wolf

Festakt im Landtag zum Jubiläum der Südtiroler Volksanwaltschaft.

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m 9. Juni 1983 wurde in Südtirol die Volksanwaltschaft errichtet, seitdem hat sich ihr Aufgabenbereich stark erweitert, und sie wurde von den Bürgerinnen und Bürgern immer stärker in Anspruch genommen. Dieser Anlass wurde im Südtiroler Landtag gebührend gefeiert, im Beisein von Landtagspräsident Maurizio Vezzali, zahlreicher Abgeordneter sowie von Vertretern verschiedener Behörden. Volksanwältin Burgi Volgger richtete einen besonderen Gruß an die Ehrengäste, den ehemaligen Volksanwalt Werner Palla und die Witwe des ersten Südtiroler Volksanwalts Heinold Steger sowie die Volksanwaltskollegen aus dem In- und Ausland. Die österreichische Volksanwältin Terezija Stoisits sprach der Südtiroler Volksanwaltschaft ihr Lob aus, eine Volksanwaltschaft könne

nur Erfolg haben, wenn sie niemandes Gegner sei, wenn sie vermittle und eine neutrale Position zwischen Bürgern und Verwaltung einnehme, dadurch könne sie auch das Vertrauen in Verwaltung und Politik stärken. Volgger übe ihr Amt mit Hausverstand und mit Blick auf die Bedürfnisse der Bürger aus, meinte auch Lucia Franchini, Volksanwältin der Toskana und Koordinatorin der italienischen Volksanwälte. Walter Lorenz, Rektor der Freien

Universität Bozen, hob die entscheidende Rolle der Volksanwaltschaft für die Demokratie hervor, mit ihr könnten die Bürger mit ihrer Kritik ohne Angst an die Öffentlichkeit treten. Die jährlichen Berichte der Südtiroler Volksanwaltschaft lieferten nützliche Hinweise darüber, wo das System noch Schwächen zeige, auch das sei ein Akt der Verständigung zwischen Politik und Volk, weil es Verbesserungen ermögliche.

Kunst für Kinderrechte Jugendanwaltschaft verleiht Wanderausstellung zum Thema

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uf Anregung von Kinder- und Jugendanwältin Vera Nicolussi-Leck malte das „Integrierte Kunstatelier Bruneck“ Bilder zum Thema Kinderrechte. Das Bild „Recht auf Leben“, gestaltet durch die junge Künstlerin Monika Hochgruber, wurde Teil des Kinderrechtepfades, der im Mai im Rahmen der Laufveranstaltung „Lafmo

mitnondo“ als Wanderausstellung vorgestellt wurde und ab November am Radweg zwischen Olang und Welsberg seinen festen Platz finden wird. Weitere Bilder der besonderen Künstler und Künstlerinnen werden dann gemeinsam mit Bildern der Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Ursulinen den Kinderrechtekalender 2014 der Kinderund Jugendanwaltschaft zieren. Die Wanderausstellung kann bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft ausgeliehen werden.

Ein Werk aus dem Integrierten Kunstatelier Bruneck Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Regeln des Rundfunks Preinfalk, Vezzali, Weibel, Lenze (v.l.)

Wolf

Vertreter von ORF, BR und SRG informierten den Landtag über die Überwachungsfunktion der Rundfunkräte

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m Juni wurden im Landtag Vertreter von ORF, Bayerischem Rundfunk und SGR zur Rolle der Rundfunkräte angehört, die über die Unabhängigkeit der öffentlichrechtlichen Sender wachen. Die Anhörung geht, wie Landtagspräsident Maurizio Vezzali erklärte, auf einen Antrag der Freiheitlichen (Sigmar Stocker) zurück, der vom Plenum im November mit breiter Mehrheit angenommen wurde. Hintergrund der Initiative waren die Verhandlungen zwischen Staat und Land über den Sender Bozen. An der Anhörung nahmen die Abg. Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba, Florian Mussner, Maria Hochgruber Kuenzer, Otto von Dellemann, Roland Tinkhauser, Sigmar Stocker, Pius Leitner, Eva Klotz sowie Vertreter des Landesbeirats für Kommunikation und des Rai-Senders Bozen teil. Hans Preinfalk stellte den Publikumsrat des ORF vor, der das Programm laufend begleitet, disku-

12 Fraktionen Neu: „Team Autonomie“ und „Wir Südtiroler“

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er Landtag hat nun eine Fraktion mehr. Zu Beginn der JuniSitzung teilte Präsident Maurizio Vezzali mit, dass der Abgeordnete Thomas Egger nicht mehr der Fraktion der Freiheitlichen angehört, sondern die Fraktion „Wir Südtiroler“ bildet. Die Fraktion von Elena Artioli wurde in „Lega Nord - Team Autonomie“ umbenannt. Damit ist die Zahl der Fraktionen seit Beginn der Legislaturperiode von neun auf zwölf gestiegen.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

tiert und auch Wünsche und Kritik des Publikums einbringt. In dem 35-köpfigen Gremium sitzen nur fünf Parteienvertreter, die anderen vertreten verschiedene relevante Gruppen der Gesellschaft. 13 Mitglieder werden von verschiedenen Institutionen (Wirtschafts- und Arbeitskammern, Kirchen usw.) nominiert, 17 vom Bundeskanzler aus Vorschlägen verschiedener Organisationen. Der bayerische Rundfunkrat, wie dessen Vorsitzender Bernd Lenze berichtete, setzt sich aus 47 Personen zusammen, nur ein Viertel davon dürfen Parteienvertreter sein. Die Mitglieder werden von den Organisationen gewählt, die sie entsenden. Der bayerische

Rundfunkrat hat weiter reichende Zuständigkeiten als jener des ORF, etwa zum Budget oder zur Verteilung der Sendezeiten für die verschiedenen Bereiche (Sport, Kultur usw.), er bestimmt den Intendanten und die leitenden Mitarbeiter (auf Vorschlag des Intendanten. Der Publikumsrat der Schweizer SRG ist parteifrei zusammengesetzt, unterstrich Walter Weibel. Aufgabe des Rates sind Kontrolle und Steigerung der Qualität. Zu diesem Zweck werden Sendungen analysiert und mit den Programmachern besprochen. Zudem gibt es Ombudsmänner, die die Beschwerden der Zuschauer entgegennehmen und eine bundesweite Beschwerdeinstanz.

Digitale Demokratie Kremser Erklärung der Landtagspräsidenten

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as digitale Netz nutzen, um das Interesse an Politik, die Identifikation mit der repräsentativen Demokratie und die politische Partizipation der Bürger zu stärken. Diesen Grundsatz haben die Landtagspräsidenten von Deutschland, Österreich und Südtirol bei ihrer Tagung in Niederösterreich in der „Kremser Erklärung zu Parlamentarismus und Bürgerbeteiligung in der modernen Informationsgesellschaft“

betont. Südtirol war bei dieser Konferenz durch Landtagsvizepräsidentin Julia Unterberger vertreten. Die Erklärung macht eine Bestandsaufnahme der teilweise schon genutzten Möglichkeiten – von der Online-Übertragung der Sitzungen über Politik-Blogs bis zur Öffnung der parlamentarischen Datenbanken – und denkt auch eine digitale Bürgerbeteiligung an, etwa die Online-Petition oder die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger bei der Beratung von Gesetzesvorhaben und bei der Bewertung von Gesetzen.


Hohe Hürde, kein Quorum Der Landtag hat das Gesetz zur Bürgerbeteiligung verabschiedet. Die Stellungnahmen der Fraktionen.

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as neue Gesetz zur direkten Demokratie hat einen langen Weg hinter sich. Die Debatte zum Gesetzentwurf der SVP zur Bürgerbeteiligung (vorgelegt von Arnold Schuler, Elmar Pichler Rolle und Maria Hochgruber Kuenzer) war am 19. April 2012 begonnen und am 13. Juli, bei Artikel 10 des Gesetzentwurfs, unterbrochen worden. Eine Wiederaufnahme der Debatte am 10. Mai 2013 wurde nach kurzen Beratungen wieder abgebrochen. Die

scheid vor. Dieser ist erst möglich, wenn eine Bürgerinitiative von Landtag oder Landesregierung nicht angenommen wurde. Gegenstand können sowohl Gesetze wie Verwaltungsmaßnahmen von Landesinteresse sein. Voraussetzung sind 4.000 Unterschriften für den Bürgerantrag, 8.000 für die Bürgerinitiative, 26.000 für die beratende Volksbefragung und für den Volksentscheid. Die Unterschriften können auch auf elektronischem Wege gesammelt werden. Ein Beteiligungsquorum ist nicht vorgesehen – nur wer abstimmt entscheidet. Der Widerstand der Opposition richtete sich vor allem gegen die nötigen Unterschriften für eine Volksabstimmung. Die Zahl wurde durch einen Änderungsantrag

quorums kein echtes Entgegenkommen sei, wenn es nie zu einem Referendum komme. Elena Artioli (Lega Nord - Team Autonomie) nannte dieses Gesetz eine Bankrotterklärung, Riccardo Dello Sbarba (Grüne) rief die SVP auf, den Gesetzentwurf zurückzuziehen und in der nächsten Legislaturperiode einen Konsens in der Frage zu suchen. Thomas Egger (Wir Südtiroler) sah dies ähnlich: Die SVP sollte warten, bis die parteiinternen Bremser aus dem Landtag geschieden seien. Donato Seppi (Unitalia) kritisierte zusätzlich die Abschaffung des Quorums – so könnten nur zehn Prozent über etwas entscheiden, das alle angehe. Walter Baumgartner (SVP) kritisierte die Opposition, die die Be-

Seehauser

Volksabstimmung 2009: In Zukunft entscheidet nur, wer hingeht

Verabschiedung gelang schließlich Anfang Juni, und zwar allein mit den Stimmen der SVP-Fraktion – die anderen Abgeordneten enthielten sich der Stimme (2) oder stimmten dagegen (12). Die erforderliche absolute Mehrheit (18) wurde damit erreicht. Da aber nicht die Zweidrittelmehrheit erreicht wurde, kann das Gesetz laut Autonomiestatut einer Volksabstimmung unterzogen werden, wenn ein Fünfzigstel der Wahlberechtigten oder ein Fünftel der Landtagsmitglieder dies beantragt. Das Gesetz sieht als Mittel der Bürgerbeteiligung den Bürgerantrag, die Bürgerinitiative, die beratende Volksbefragung und den Volksent-

von Arnold Schuler von 38.000 auf 26.000 gesenkt, aber das wurde immer noch als zu hoch empfunden, wie man den abschließenden Stellungnahmen der Abgeordneten entnehmen konnte. Mit diesem Gesetz, seiner Unterschriftenhürde, den Sperrfristen und dem Ermessenspielraum für Landtag und Landesregierung werde direkte Demokratie eher verhindert, befanden Eva Klotz und Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. Der Aufwand für ein Referendum sei mit diesem Gesetz verdoppelt worden, kritisierte Pius Leitner (Freiheitliche) und meinte wie Andreas Pöder (BürgerUnion), dass die Abschaffung des Beteiligungs-

reitschaft zum Kompromiss verweigert habe. Dieses Gesetz schaffe echte Erleichterungen für die Bürgerbeteiligung, etwa durch die Abschaffung des Quorums, durch die Abstimmung auch über Verwaltungsakte und durch die elektronische Unterschriftensammlung. Auch Maria Hochgruber Kuenzer, Elmar Pichler Rolle und Arnold Schuler bedauerten die mangelnde Kompromissbereitschaft der Opposition. Mit der elektronischen Unterschrift sei die Hürde von 26.000 sehr wohl zu schaffen, und durch die Abschaffung des Beteiligungsquorums könne niemand mehr auf eine Wahlenthaltung der Bürger setzen.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Gleiches Recht für Südtiroler E

igene Sprachnachhilfe für Südtiroler Kinder jeder Muttersprache, auch für jene aus gemischtsprachigen Familien, forderte L’Alto Adige nel cuore. Alessandro Urzì begründete seinen Antrag mit einem Fall aus Brixen, bei dem einem Mädchen aus gemischtsprachiger Familie der Besuch des Sprachzentrums verweigert worden sei, denn diese seien Einwandererkindern

Qualität F-Anträge zu Holzbriketts und zweisprachiger Ausbildung angenommen

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ie Freiheitlichen forderten eine Kennzeichnung für Holzbrennstoff aus Südtirol, um den Konsumenten Gewissheit zu geben, dass es sich um umweltfreundliches Brennmaterial handle, wie Sigmar Stocker erklärte. Landesrat Thomas Widmann fand dies einen guten Ansatz. Eine Qualitätsmarke, wie von Stocker ursprünglich gefordert, sei schwierig einzuführen, außerdem stünden schon viele Produkte auf der Warteliste. Mit einem weiteren Antrag forderte Pius Leitner eine zweisprachige Ausbildung für Mitarbeiter für die Integration von Schülern mit Behinderung. Letztes Jahr habe es zu wenige deutschsprachige Anwärter gegeben, daher habe man deutsche Module innerhalb der italienischen Ausbildung angeboten, antwortete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Wenn das zum Trend werde, habe der Antrag in dieser Form wenig Sinn, auch wenn er im Prinzip richtig sei. Sie werde die Möglichkeit jedenfalls prüfen. Der dementsprechend geänderte Antrag wurde schließlich angenommen.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

vorbehalten. Es gebe deutsche, italienische und ladinische Schulen - die Eltern sollten sich überlegen, welche für ihr Kind die richtige sei, meinten Eva Klotz und Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit). Auch Pius Leitner (Freiheitliche) sah in dem Fall keinen Grund, das Schulsystem zu ändern. Das Problem sei der Zweitsprachenunterricht und die Ausbildung der Zweitsprachenlehrer. Für den Antrag sprach sich hingegen Thomas Egger (Wir Südtiroler) aus: Sprachkurse seien eine gute Vorbereitung für die

Eingliederung ins bestehende Schulsystem. Elena Artioli (Team Autonomie) kritisierte, dass die Landesregierung die Landesregierung die Gemischtsprachigen bewusst übersehe, und Donato Seppi (Unitalia) sah im geschilderten Vorfall einen Rassismus gegenüber Einheimischen. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bezeichnete den Antrag als unnötig. Die Schulen seien verpflichtet, bei eventuellen Schwächen didaktische Maßnahmen zum Aufholen anzubieten. Der Antrag wurde abgelehnt.

Junges Wohnen La Destra forderte Maßnahmen im sozialen Wohnbau

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it einer Reihe von Anträgen forderte Mauro Minniti verschiedene Maßnahmen im sozialen Wohnbau. So sollte die Eigenheimförderung für junge Menschen verstärkt werden, etwa durch Ermäßigungen bei Gebühren und Krediten, und die Vermietung von leeren Wohnungen durch Beihilfen und Steuererleichterungen angekurbelt werden. Der WOBI-Mietzins und die Eigenheimförderung sollten

nach dem Netto- und nicht nach dem Bruttoeinkommen bemessen werden. Besondere Bedingungen sollte es für die Memc-Mitarbeiter in Lohnausgleich geben. Die Anträge wurden abgelehnt. Landesrat Richard Theiner sprach sich gegen eine Sonderregelung für einzelne Betriebe aus, und Landesrat Christian Tommasini wies darauf hin, dass man bereits auf Notfälle eingehen könne. Er verteidigte auch das Bruttoeinkommen als Maß. Der Landesrat kündigte eine Reihe von Maßnahmen für junges Wohnen an, darunter das Bausparen.

Seehauser

Alto Adige nel cuore: Sprachnachhilfe auch für Einheimische

Landesregierung kündigt Neuerungen in der Wohnbauförderung an


Abschied von Air Alps Flughafen Bozen: Ausstieg aus der Air Alps

Seehauser

Landesregierung hält am Flughafen fest, nicht aber an der Fluglinie. Drei Anträge zum Thema.

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ie Freiheitlichen forderten die Schließung des Bozner Flugplatzbetriebes: die Landesregierung solle ab sofort keine Mittel für den Betrieb mehr bereit stellen und durch Kontakte mit den Flughäfen Innsbruck und Verona eine bestmögliche Anbindung Südtirols erreichen. Die Süd-Tiroler Freiheit hat einen ähnlichen Antrag gestellt: von weiteren Ausbau- und Anpassungsmaßnahmen sei abzusehen und der Flughafen sei ehestmöglich zu schließen. Für diese Anträge plädierten sowohl die Einbringer Pius Leitner (F), Eva Klotz und Sven Knoll (STF) als auch Hans Heiss (Grüne): Der Flughafen sei unbeliebt und nicht rentabel, die Flüge zu teuer für eine breite Nutzerschicht. Alessandro Urzì (Alto Adige nel cuore) sprach sich hingegen für den Flugplatz aus, wenngleich in der Vergangenheit Fehler gemacht worden seien. Ein Flughafen sei eine wichtige Anbindung an Eu-

ropa, man müsse ihn so ausbauen, dass er nutzbar und attraktiv sei. Das Land habe damals die Konzession übernommen, um Militär- und Privatflugbetrieb einzuschränken, was nachweislich gelungen sei, erwiderte Landesrat Thomas Widmann. Wenn das Land sich zurückziehe, könne der Staat die Konzession auch anderen geben, etwa dem Flughafen Innsbruck, der nach Südtirol expandieren wolle. Beide Anträge wurden abgelehnt.

Kleinerer Landtag? Plenum gegen Vorschlag der BürgerUnion

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it einem Antrag auf Änderung des Autonomiestatuts forderte Andreas Pöder die Verkleinerung von Landtag und Regionalrat und die Möglichkeit zur Selbstauflösung. Jeder Landtag soll demnach aus 25 Mitgliedern bestehen und sich auf Antrag von fünf Abgeordneten und mit einer Zweidrittelmehrheit selbst auflösen können. Alle anderen Abgeordneten, die in der Debatte Stellung nahmen, spra-

chen sich gegen den Antrag aus. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) und Pius Leitner (Freiheitliche), warnten davor, bei der Demokratie zu sparen, und schlugen andere Ansätze zur Senkung der Politikkosten vor. Für Thomas Egger (Wir Südtiroler) kommt es darauf an, was ein Abgeordneter leistet. Auch Landeshauptmann Luis Durnwalder verteidigte die derzeitige Zahl von 35 Mandataren: Wenn man die Kompetenzen des Landes bedenke, dann sei der Landtag relativ bescheiden, der Bozner Gemeinderat habe 50 Mitglieder.

Angenommen hingegen wurde ein Antrag der Grünen, die Beteiligung an der Air Alps aufzugeben. Genau genommen sollte das Land seine Gesellschaft STA anweisen, ihr Aktienpaket zum gegebenen Zeitpunkt zu veräußern, erklärte Riccardo Dello Sbarba. Landeshauptmann Luis Durnwalder zeigte sich mit dem Antrag einverstanden, der schließlich bei einer Enthaltung genehmigt wurde.

Teure Pflege STF: Kosten von Steuer absetzbar machen

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ie Süd-Tiroler Freiheit forderte die Absetzbarkeit der Ausgaben für Angehörige in Pflegeeinrichtungen. Eva Klotz (STF) meinte, dies solle in den Forderungskatalog an die Regierung. Er wolle nicht jedes Mal mit der Regierung über die Absetzbarkeit von Ausgaben verhandeln, erwiderte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Dem Anliegen wäre in einem Begehrensantrag an das Parlament besser gedient. Der Antrag wurde abgelehnt.  Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Stadt der Kinder „Offizieller“ Besuch des Landtagspräsidenten in der Kinderstadt MiniBZ

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n der Stadt der Kinder wird nicht gespielt, sondern gearbeitet. Die Stadt in der Bozner Stadthalle wird von den Kindern – mit ein bisschen Hilfe vom VKE – selbst verwaltet, es gibt einen Bürgermeister, eine Bank, die die Eurogelli, die Währung von MiniBZ, verwaltet, und

ein Arbeitsamt, das die rund 700 Arbeits- und Studienplätze zuteilt. In diese Stadt dürfen Erwachsene nur in Begleitung eines Kindes. Einer dieser Erwachsenen war jüngst Landtagspräsident Maurizio Vezzali, der zusammen mit Bürgermeister Luigi Spagnolli der Kinderstadt seinen Besuch abgestattet hat und dabei feststellten konnte, dass der Journalistenberuf zu den beliebtesten in der jüngeren Generation gehört. Prompt wurde

Vezzali und Spagnolli nach dem Interview mit den BOH-Reportern er von den Redakteuren des „BOH“, der Tageszeitung von MiniBZ, interviewt, die ihn unter anderem nach der schwierigsten Aufgabe in seinem Amt fragten. Die Antwort des Präsidenten: „Die Ruhe unter den Abgeordneten bewahren.“

Abgeordnete fragen / Landesräte antworten IMU und Kraftwerke Die SEL-Gesellschaften hätten die IMU laut den von den Gemeinden berechneten Hebesätzen bezahlt, antwortete Landesrat Florian Mussner auf Anfrage von Sepp Noggler. Der Hebesatz habe sich von durchschnittlich 0,5 auf 0,76 Prozent erhöht, ergänzte Landesrat Elmar Pichler Rolle. Nun verhandle mit dem Finanzamt über eine genaue Schätzmethose.

Rambach-Konzession Riccardo Dello Sbarba erkundigte sich nach eventuellen Ansuchen um eine Konzession für ein Kleinkraftwerk am Rambach und nach den Vergaberegeln. Ein neues Landesgesetz mit den Vergaberegeln sei unterwegs, kündigte Landesrat Florian Mussner an, darin sei ein Wettbewerb ab 1.000 KW vorgesehen. Es lägen derzeit vier Ansuchen zur Wasserableitung vor, eines von der Gemeinde Glurns, eines von der Hydropower und zwei von der Rienz Power.

Hochdeutsch Mit Verweis auf mangelnde Kenntnisse des Hochdeutschen der deutschsprachigen Bevölkerung, fragte Pius Leitner, ob die Landesregierung diese Einschätzung teile. Die Pisa-Studie gebe unseren Schü-

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Das Land Südtirol | Juli-August 2013

lern bessere Noten in Sprachbeherrschung als etwa Schülern in Deutschland und Österreich, antwortete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Dennoch dürfe man das Bemühen nie aufgeben, und leider komme es manchmal noch vor, dass die Lehrer mit den Schülern im Unterricht Dialekt sprächen.

Schulwoche 36 Die 36. Schulwoche werde für das kommende Schuljahr sicher noch nicht eingeführt, antwortete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur auf entsprechende Anfrage von Andreas Pöder. Eine Entscheidung, in die Lehrer, Eltern und Schüler auf jeden Fall einbezogen würden, würde, wenn schon, im Jänner oder Februar fallen.

Autonomie-Kompetenzen Welche Zuständigkeiten dem Land seit der Verfassungsreform von 2001 genommen wurden und welche er nun von der Regierung einfordern werde, wollten Eva Klotz und Sven Knoll vom Landeshauptmann wissen. Seit 2001 sei vieles in Frage gestellt worden, antwortete Landeshauptmann Luis Durnwalder, aber vieles liege noch vor dem Verfassungsgericht. In verschiedenen Gerichtsurteilen seien einige Zu-

ständigkeiten beschnitten worden, etwa beim Landschaftsschutz, bei der Energie, bei den Lokalfinanzen usw. Nun werde man ein neues Abkommen aushandeln, Ministerpräsident Letta habe das zugesagt.

Grundwasserspiegel Die Ursache für den gehobenen Grundwasserspiegel in Sinich liege nachweislich in den außerordentlichen Regenfällen der vergangenen Wochen, antwortete Landeshauptmann Luis Durnwalder auf Anfrage von Mauro Minniti. Die Bevölkerung sei nie in Gefahr gewesen. Das zuständige Konsortium wurde ersucht, die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten, um den Abfluss zu garantieren.

Strom und Geld für Memc Zu den gefährdeten Arbeitsplätzen bei der Memc in Sinich stellte Alessandro Urzì eine Reihe von Fragen, auf die Landesrat Roberto Bizzo antwortete. Die Öffentlichkeit werde laufend über Krisenfälle informiert und auch über die Interventionen beim Industrieministerium. Dieses habe der Memc nun den Bezug von billigem Strom aus dem Ausland zugestanden, die Lohnausgleichskasse sei verlängert worden. Auch das Land biete direkte Hilfen für die betroffenen Arbeiter.


info

Landesmuseen e Touriseum – Landesmuseum

Hochfeiler 3509m Ridnaun

Reschenpass 1507m

für Tourismus Schloss Trauttmansdorff Meran | St. Valentin Str. 51a Tel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

Graun

Prettau

Brenner 1374m

Mareit

Steinhaus Sand i.T.

Sterzing

Weißkugel 3738m Dietenheim

Rienz a

Stilfser Joch 2757m

Etsch Prad am Stilfser Joch

Tirol

Latsch

Feldthurns Brixen

Meran Lana

Trostburg

Toblach

Welsberg

Bozen

Zufallspitze 3757m

Leifers

Kaltern an der W.

Mt. Cristallo 3221m

Drei Zinnen 2998m Cortina d’Ampezzo

Schlern

Rosengarten 3002m

Marmolada 3343m

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Auer

u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei Mareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121 www.wolfsthurn.it

i Schloss Tirol - Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Dorf Tirol | Schlossweg 24 Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum Südtirol

Mezzocorona

a Südtiroler Bergbaumuseum

BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Ridnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364 www.bergbaumuseum.it

ErlebnisBergwerk Schneeberg Passeier Moos in Passeier Schutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43 Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org

p Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde Dietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Schaubergwerk Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it

Klimastollen Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com

www.bergbaumuseum.it

Bozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964 www.naturmuseum.it

Bergbaumuseum im Kornkasten Steinhaus | Steinhaus 99 Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

´ de Tor s Museum Ladin Ciastel St. Martin in Thurn | Torstraße 65 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum Ladin Ursus ladinicus St. Kassian | Strada Micurà de Rü 26 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

Landesdienste Südtiroler Landesverwaltung Tel. 0471 411111 (Zentrale) www.provinz.bz.it Landesnotrufzentrale Tel. 118 (Rettungsdienste) Tel. 115 (Feuerwehr) Verkehrsmeldezentrale Tel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf) vmz@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/vmz Touristische Auskünfte Südtirol Marketing Gesellschaft Pfarrplatz 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 999999 info@suedtirol.info | www.suedtirol.info Info Mobilität 840 000471

Luftwerte Tel. 0471 415800 www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp Wetter- und Lawinenwarndienst Mendelstraße 33 | 39100 Bozen Tel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 271177 hydro@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/wetter Polleninformationsdienst Tel. 0471 950431 www.provinz.bz.it/pollen Statistische Informationen Landesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 39100 Bozen | Tel. 0471 418400 astat@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/astat

Sillian

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St. Martin in Thurn Fischburg

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Ortler 3905m

t Südtiroler Weinmuseum Kaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168 www.weinmuseum.it

Heinfels Olang

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Kastelbell

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Bozen | Museumstraße 43 Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

Churburg Schlanders

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Stift Marienberg

r Südtiroler Archäologiemuseum

Bruneck

Neustift

Fürstenburg Mals

Frauenbüro Dantestraße 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 416950 frauenbuero@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/arbeit/frauenbuero

Volksanwaltschaft Cavourstraße 23 | 39100 Bozen Tel. 0471 301155 post@volksanwaltschaft.bz.it www.volksanwaltschaft-bz.org

Dienststelle für Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen Perathonerstraße 10 | 39100 Bozen Tel. 0471 413900 | zdp@provinz.bz.it

Außenamt Brüssel Rue de Pascale, 45-47 B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 432700 suedtirol@alpeuregio.org

Landesbeirat für Kommunikationswesen Cavourstr. 23/c | 39100 Bozen Tel. 0471 287188 info@kommunikationsbeirat-bz.org www.kommunikationsbeirat-bz.org

Außenamt Rom Via del Gesù 57 00186 Rom Tel. 06 69791120 aussenamtrom@provinz.bz.it

Südtiroler Landtag S.-Magnago-Platz 6 | 39100 Bozen Tel. 0471 946111 | info@landtag-bz.org www.landtag-bz.org

Euregio Büro Drususallee 1 | 39100 Bozen Tel. 0471 402026 info@europaregion.info www.europaregion.info Das Land Südtirol | Juli-August 2013

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Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Bozen · Druck: Tezzele by Esperia - Bozen - Innsbruckerstr. 27 · Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler · Bestellungen (kostenlos) sowie Adressenänderungen schriftlich an: Redaktion Das Land Südtirol Landespressestelle, 39100 Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1, Tel. 0471 412211, Fax 0471 412220 · E-Mail: LPA@provinz.bz.it · Auflage: insgesamt 48.000 (29.000 deutsch, 19.000 italienisch) · Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 32 vom 4.11.1991 Versand im Postabonnement · Poste Italiane s.p.a. - Versand im Postabonnement - 70% - NE Bozen. TAXE PERCUE/TASSA PAGATA. JAHRGANG XXII - Nr. 7-8/2013 Juli-August


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