Z b nr 6 2011

Page 1

Verlagspostamt 6020 Innsbruck. Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M

zum Beispiel

Nr. 6 / 2011

Beiträge zur Jugendarbeit in Sßdtirol und Tirol

> Bilder > Kosovo > Medienmacht

> Soziale Netzwerke > Geocachen > Euregio

[ Thema ]

Informationskultur


Leitartikel

Zehn Jahre n.e.t.z. Am 1. Dezember 2011 feierte der Südtiroler Dachverband der Jugendzentren und Jugendtreffs sein zehnjähriges Bestehen. Das sind zehn Jahre NETZwerkarbeit für den Aufbau und die Weiterentwicklung der Offenen Jugendarbeit, von Grundlagenarbeit (Handbuch der Offenen Jugendarbeit in Südtirol) bis zu einem umfassenden Versicherungs- und Rechtsschutz für alle Strukturen und deren MitarbeiterInnen. Das sind aber auch zehn Jahre Einsatz für die wesentlichen Werte und Standards der Offenen Jugendarbeit, für die Bedürfnisse von Jugendlichen, für die Interessen von Jugendlichen, die sich in unserer hochkomplexen Leistungsgesellschaft nicht so leicht tun, einen eigenständigen Lebensmittelpunkt zu finden. Ebenso sind dies aber auch zehn Jahre Auseinandersetzung mit den Themen Alkohol, Jugendkultur, Integration, Gender, Kommunikation, Medien, Demokratie, Konsumgesellschaft und Nachhaltigkeit. Ein nicht immer leichtes Unterfangen, mitunter auch eine Gratwanderung zwischen öffentlicher Erwartungshaltung und Hoffnungen und Befindlichkeiten von Jugendlichen. Jugendtreffs und Jugendzentren sind heute aus unseren Dörfern und Städten nicht mehr wegzudenken, sind inte-

* drei lebensnotwendige Grundwerte in der heutigen Zeit

Impressum

2

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

graler Teil der Kultur-, Bildungs- und Lernwelten Jugendlicher. Was die offene Jugendarbeit durchaus noch mehr vertragen könnte, wäre - eine größere Stabilität in der Finanzierung (das schafft Sicherheit)* - einen größeren Rückhalt beim Eingehen von Risiken (das schafft Vertrauen)* - eine größere Objektivität im Vergleich von Profit und Nonprofit (das schafft Gerechtigkeit)* - und eine verstärkte Berücksichtigung ihrer Kernelemente in der universitären Ausbildung von Menschen, die BegeleiterInnen von Jugendlichen werden wollen (LehrerInnen, SozialpädagogInnen), das erleichtert die Zusammenarbeit in Zukunft. Allen, die in diesen zehn Jahren für das n.e.t.z. zusammengearbeitet haben, die dazu beigetragen haben, dass der Gedanke des Zusammenwirkens wachsen konnte, gilt Respekt, Dank und Anerkennung. Verbunden mit dem Wunsch, dass in den nächsten zehn Jahren dieses Kooperationsmodell weiter ausgebaut werden kann. Klaus Nothdurfter

Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol • Offenlegung (Gem. § 25 Mediengesetz) • Medieninhaber (Verleger): Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung JUFF, Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsbruck • Abteilungsvorstand: HRin Dr.in Waltraud Fuchs-Mair, Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit in Südtirol • Redaktion: Helga Baumgartner/Andres, Klaus Nothdurfter, Mag. Reinhard Macht, Mag. Christine Kriwak • Kontakt: Helga Baumgartner@provinz.bz.it oder juff.jugend@tirol.gv.at • Fotoredaktion: JUFF, Bilderbox, Amt für Jugendarbeit • Unternehmensgegenstand: „zb“ dient zur Information für die Jugendarbeit. Die Zeitschrift wird den Verantwortlichen in der Jugendarbeit und allen Interessierten gratis zur Verfügung gestellt. Grundlegende Richtung: Im „zb“ werden nach überparteilichen, sachbezogenen Gesichtspunkten und nach journalistischen Kriterien eigene und fremde Beiträge für die Jugendarbeit publiziert • Grafische Gestaltung: MEDIAmacs • Druck: Druckerei Union, Meran • Konzept: MEDIAmacs

i


ZUM THEMA Die Macht der neuen Medien Am Beispiel Ägyptens . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Bilder, die lügen Manipulierte Information . . . . . . . . . . . . . 6

Editorial

inhalt

Südtiroler Jugendredewettbewerb 2012 für SchülerInnen der Ober- und Berufsschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Kosovo Reise in ein junges Land . . . . . . . . . . . 22

Schöne, neue Wissenswelt! Internetinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Bewusstsein schaffen Meine Daten im Netz . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Phänomen soziale Netzwerke Soziale Netzwerke als Instrument der JA . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Seitenweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

AKTUELLES InfoEck Global Experience – Erfahrungen im Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Gruppe, Team, Spitzenteam Handbuch zur Teamführung . . . . . . . 19 „In and out“ Ein Planspiel zum Thema Ausgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Jugendumfrage Partizipative Jugendumfrage ist gestartet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Minis nach Rom KJS begleitet 1000 MinistrantInnen nach Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Aus der Geschichte lernen Das Engagement schlägt Brücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Geocachen - Outdoor Schatzsuche für Jeden . . . . . . . . . . . . . 26 25 Jahre Juze Blaike . . . . . . . . . . . . . . . 27 Jugenddienst in Aktion Herbsttagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Projekt Lehrlingspaten Hilfe beim Übergang ins Berufsleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Euregio Jugendwerkstatt 2011. . . . . . . . . . . . . 29 Stamser Jugendvisionen . . . . . . . . 29 Menschen und Jobs . . . . . . . . . . . . . . . 30

Seite 15-18

Bildungsprogramm zum Herausnehmen

Liebe LeserInnen!

Wir leben in einer Zeit, in der es so einfach ist wie noch nie zu allen möglichen Informationen mithilfe des Internets zu kommen. Man kann bequem von zu Hause aus den Urlaub buchen, sich Bücher bestellen oder zu allen möglichen und unmöglichen Fragen binnen Sekunden Antworten erhalten. Doch wenn ich auf eine Frage tausend mögliche Treffer auf Google bekomme, dann braucht es eine gute Strategie, wie ich mit dieser Fülle umgehen soll, um mich im Datendschungel nicht vollends zu verirren. Wir müssen uns heute nicht mit einem Zuwenig sondern einem Zuviel an Information auseinandersetzen. Dazu benötigen wir Kompetenzen für eine gezielte Auswahl und Bewertung. Wie kann ich seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden, auf was kann ich mich wirklich verlassen? Dies wird im Beitrag von Alexandra Cangelosi behandelt, die die Arbeit der Österreichischen Jugendinfos vorstellt.

Welche Macht die neuen Medien wie SMS oder Facebook haben, macht Adel el Sayed deutlich, der den Arabischen Frühling unter diesem Blickwinkel betrachtet. Aber auch sonst bietet diese Ausgabe noch Spannendes: der bewusstere Umgang mit persönlichen Daten im Netz, da Facebook nichts vergisst, ein Beitrag über manipulierte Fotos in der Berichterstattung und schließlich: Wie kann die Jugendarbeit soziale Netzwerke nutzen, um Informationen an die Jugendlichen zu bringen? Wir wünschen eine interessante Lektüre! Christine Kriwak

Redaktionstermin für die nächste Ausgabe des z.B.:

23. Dezember 2011

THEMA: Risiko

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

3


Die Macht der neuen Medien Informationskultur

Ein Beispiel, wie junge ÄgypterInnen durch die neuen Medien Veränderungen herbeiführten. > Der Begriff Arabischer Frühling ist ein paar Monate alt und hat mit den Volkserhebungen in den Ländern Tunesien, Ägypten, Libyen, Jemen, Bahrain und Syrien zu tun. Millionen von Menschen marschierten gegen die absolute Macht der Herrschaftsfamilien, die sich nach der Machtübernahme jedes Präsidenten, wie Ben Ali, Mubarak, Muammar Gaddafi, Ali Saleh und Bashar Assad etabliert haben und die das jeweilige Land absolutistisch regierten oder noch regieren.

Die Ausgangslage

Nimmt man die Bevölkerungsstruktur eines Landes wie Ägypten zum Gegenstand der Untersuchung, so zeigt sich, dass 32,3% aller ÄgypterInnen (insgesamt 82 Mio.) sich in der Altersstufe zwischen 0 und 14 (ca. 27 Mio.) und weitere 50% zwischen 16 und 49 Jahren (ca. 41 Mio.) befinden (Zahlen laut CIA-Fact Book, 2011). Das heißt, dass mehr als 80% aller ÄgypterInnen unter 50 und von diesen mehr als 80% unter 30 sind. Das Land Ägypten scheiterte bei der Familienplanung ebenso wie bei der Städteplanung, beim Bildungs- oder Krankenversorgungssystem sowie der Ressourcenverteilung, so dass jede/r dritte ÄgypterIn arbeitslos und jede/r zweite ÄgypterIn AnalphabetIn ist. Als Folge dessen kam es u. a. zu einer Binnenwanderung vom Süden in den Norden, vor allem von Menschen, die keine Aussicht auf die Befriedigung existentieller Lebensbedürfnisse, auf Arbeit, Wohnung, Schule etc. hatten und die dazu beitrugen, dass sich um die meisten großen ägyptischen Städte, wie Kairo oder Alexandria ein Gürtel von Slums bildete. Die Zahl dieser Slum-BewohnerInnen bezif-

4

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

fern ExpertInnen auf 10 bis 13 Mio. Als Folge dieser Entwicklungen kam es zu Wanderungswellen ins Ausland. Die Zahl der im Ausland arbeitenden ÄgypterInnen, die ihre Familien Monat für Monat durch Geldüberweisungen unterstützen, ohne die diese nicht überleben könnten, beziffern ExpertInnen auf 6 bis 8 Mio. – dennoch ist Ägypten ein Land, in dem über 60% der EinwohnerInnen von einem Dollar täglich leben. Im eigenen Land hatten die meisten ÄgypterInnen keine politischen Rechte; im Schatten der herrschenden Despotie waren weder freie Meinungsäußerung noch

politische Opposition möglich und die Menschenrechte wurden vielerorts mit Füßen getreten. Dass es solche gibt und dass man diese einfordern kann, wurde vielen ÄgypterInnen erst durch ausländische Fernsehkanäle vor Augen geführt. Wo aber war ihr Recht auf Arbeit, Wohnung, Meinungsäußerung und Würde im eigenen Land? Sie verglichen ausländische rechtsstaatliche Systeme mit dem Vorgehen und dem Lebensstil ihrer Herrschaftseliten und Sicherheitsapparate. Mubaraks Regime, welches nach dem Tod des Präsidenten Sadat im Jahr 1981 mit der Erklärung des Ausnahmezustandes, der 30 Jahre dauern sollte, begann, radikalisierte viele ÄgypterInnen, die in der Religion eine Kompensation ihrer wirtschaftlichen, sozialen und politischen Frustration suchten. Diese Frustration machte sich hier und dort in Akten der


Informationskultur

| Adel El Sayed

Gewalt und des Terrorismus Luft. Nun wurden auch Europa und die USA, deren Politik sie in den Augen vieler arabischer BürgerInnen zum Feindbild werden ließ, zum Ziel von Anschlägen. Die PolitikerInnen der westlichen Hemisphäre hinderte dies nicht, arabische Despoten weiter zu unterstützen und mit ihnen Geschäfte zu machen. Das Verlangen der arabischen Bevölkerungen nach Demokratisierung und einem menschenwürdigen Leben wurde weder von ihnen, noch von den zahlreichen ExpertInnen, die über Terrorismus referierten, wahrgenommen.

Es reicht!

Im Jahr 2005 bildete eine kleine Gruppe von jungen Menschen die Organisation „Keffaiyah“ (Es reicht!). Die Aktivitäten dieser jungen Menschen richteten sich nicht nur gegen die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zustände im Lande am Nil, sondern auch gegen die Vererbung des Präsidentenamtes Mubaraks auf dessen Sohn. Die kleine KeffaiyahGruppe bestand aus gut ausgebildeten jungen Männern und Frauen, denen sich bald SchriftstellerInnen, JournalistInnen, KünstlerInnen, aber auch einfache Menschen von der Straße anschlossen. Sie versammelten sich einmal pro Woche im Zentrum Kairos, der Hauptstadt, um Flyer gegen den Diktator und sein Unterdrückungsregime zu verteilen. „Nur mein Recht“ war einer ihrer Flyer, der von einer Digitalkamera und per SMS-Botschaften weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet wurde. Bei den Demos der Keffaiyah spielten Digitalkamera und Mobiltelefon eine wichtige Rolle, da man sie leicht tragen und verstecken konnte, um so die Brutalität des Regimes und seines Polizeiapparats zu dokumentieren und diese Bilder um die Welt gehen zu lassen. Bei der Verfolgung dieser AktivistInnenen durch die

Polizei ging es vor allem um die Beschlagnahme von Memory-Cards und um die Vernichtung oder Beschlagnahme von Kameras und Mobiltelefonen, mit denen es „Keffaiyah“ gelang, weitere Menschen zu mobilisieren, den Ort der Demonstration kurzfristig zu wechseln, SMS-Botschaften zu verbreiten oder Bilder und Nachrichten in Internetportale wie You Tube oder Google zu stellen. Das machte die Sicherheitsapparate auf das Internet aufmerksam. In der Folge waren nicht nur Festnahmen und Straßensperren in Kairo an der Tagesordnung, sondern auch die Lokalisierung von Internetseiten, auf denen gegen das Regime mobil gemacht wurde und die nun blockiert wurden. Blogger wurden lokalisiert und Monate lang ohne Anklage inhaftiert. MitarbeiterInnen nicht regierungstreuer Zeitungen wurden verschleppt, geprügelt und in der Wüste zurückgelassen. Darüber hinaus benutzte das Regime moderne Technik, um unerwünschte Personen durch die Lokalisierung ihrer Mobiltelefone festzunehmen oder zu entführen. Das machte die jungen Menschen erfinderisch; mit einer Blei-Hülle für das Telefon konnte man eine Lokalisierung verhindern. Erfahrungen auf diesem Gebiet wurden per Netz ausge-

»Im eigenen Land hatten die meisten ÄgypterInnen keine politischen Rechte.«

tauscht. Die Kommunikation beschränkte sich nicht auf Ägypten, sondern dehnte sich auf weitere Teile der Region und der Welt aus, in der ihnen viele solidarisch gegenüber standen. Mit der Bildung der Organisation „6. April“ (eine Folge des Protests gegen die Privatisierung der Textilindustrieanlagen in Almahala Alkobra) bekam die Bewegung

eine andere Dimension. Blogger berichteten über Entlassungen, über das brutale Vorgehen der Polizei gegen friedlich demonstrierende ArbeiterInnen. Das Regime versuchte nun, Muslime und Kopten gegeneinander auszuspielen. Nach jedem Anschlag auf eine koptische Kirche fragte man sich in Ägypten nach dem Grund solcher Gewaltakte. Man fand dafür keinen und später erfuhren die ÄgypterInnen, dass die Sicherheitsapparate des Landes dafür verantwortlich waren. Im Juni 2010 deckte ein Blogger namens Khaled Said einen Deal zwischen Drogenhändlern und Polizeioffizieren seines Bezirks in Alexandria auf. Er machte den beschämenden Vorfall öffentlich. Als die Offiziere davon erfuhren, nahmen sie Said fest und prügelten ihn auf der Wachstube zu Tode. Die Familie von Said bekam die verstümmelte Leiche ihres Sohnes und blieb bei ihrer Forderung, den Grund für den Tod ihres Sohnes zu erfahren. Die Blogger-Community von Said solidarisierte sich mit ihm und brachte den Fall in die Öffentlichkeit. Eine Gruppe von AktivistInnen schuf daraufhin eine Facebook-Seite unter seinem Namen. Weitere Aktivisten kamen hinzu und schufen die Seite „We are all Khaled Said“: Sie vereinbarten den 25. Jänner 2011, den Tag der ägyptischen Polizei, als Tag des Protestes gegen deren Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung. Die Polizei versuchte mit allen Mitteln, die Aktion zu verhindern, indem sie mehr Gewalt denn je gegen die DemonstrantInnen anwendete. Das bewirkte das Gegenteil: die DemonstrantInnen dehnten ihre Forderungen auf Brot, Freiheit und soziale Gerechtigkeit aus. Durch sie, die bald mehr als 18 Mio. ÄgypterInnen waren, kam es schließlich zum Sturz des Regimes. Das war das Vermächtnis eines Bloggers namens Khaled Said. Mag. Dr. Adel El Sayed

Lehrbeauftragter am POWI / ISI der Universität Innsbruck ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

5


Bilder, die lügen

Lenin ohne Trotzki und Kamenew.

Lenin mit Trotzki und Kamenew

Quelle: Staatliches Historisches Museum Moskau

Quelle: Staatliches Historisches Museum Moskau

Manipulierte Information Wieso sieht ein Hamburger in der Werbung besser aus als im Restaurant? Warum wird mein Gesicht trotz Dove nie so wie auf dem Plakat? Und wieso kriege ich Pickel, obwohl ich Clearasil nehme? Fragen über Fragen. Doch nicht nur Produktwerbung belügt uns mit Bildern – auch Nachrichten bedienen sich der Täuschung, Auslassung und Manipulation. Aus welchem Grund? Ist es die perfekte Geschichte? Das Geld? Die Macht? Klar ist zumindest eines: Bilder zeigen nicht einfach „die Wirklichkeit“. Wer Bilder macht oder in Auftrag gibt, verfolgt damit bestimmte Absichten. Dies gilt für Produktwerbung ebenso wie für Politik, für Kommerz genauso wie für Krieg: Wer erinnert sich nicht an das Foto Lenins in Moskau? Im Original standen seine Mitstreiter Kamenew und Trotzki neben dem Rednerpult – später wurden die beiden als Konkurrenten Stalins aus dem Foto retuschiert. Oder haben Sie noch das berühmte Bild des bosnischen KZ-Häftlings aus dem JugoslawienKrieg vor Augen? Jahre danach wurde bekannt, dass dafür ein Flüchtlingslager als Kulisse gedient hatte.

Warum wird manipuliert?

Doch wie können Fotos Millionen von Menschen täuschen? Bilder sind immer

6

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Teil eines wirtschaftlichen, politischen oder militärischen Konflikts. Sie sind umkämpft, sie werden inszeniert, dekontextualisiert (aus dem Zusammenhang gerissen) und manipuliert. Bilder sind Waffen, ebenso wie die Bilderlosigkeit. Wer Macht über die Bilder besitzt, kann auch entscheiden, was nicht gezeigt wird. Weil Bilder Teil der Auseinandersetzung sind, müssen sie, um entschlüsselt zu werden, im historischen Kontext interpretiert werden. Die entscheidende Frage zum Umgang mit Bildern lautet: Cui bono? Wem nützt ein Bild? Denn Manipulationsversuche mit Bildern gibt es, seit es Bilder gibt.

Bilder als Mittel der Herrschaftsrechtfertigung

Bilder dienten seit Menschengedenken immer auch als Mittel zur Herrschaftsrechtfertigung. Sie stützten den Pharaonenkult, sie sollten griechische oder römische Herrscher idealtypisch als das darstellen, was der Machterhaltung am dienlichsten war. Auch die religiöse mittelalterliche Freskenmalerei ist in gewissem Sinne Herrschaftsrechtfertigung. Bilder der Schöpfungsgeschichte sollten die analphabetischen Massen im Glauben stützen, Heiligendarstellungen sie moralisch erbauen,

Schreckensbilder die Angst vor der Hölle und damit die Hinwendung zu Gott fördern. Darauf wiederum baute der Herrschaftsapparat der Kirche auf, die nicht Quelle: Titelseite des „Time-Magazins“ vom 17.8.1992

Was zeigen Bilder wirklich?

Das „KZ“ in Trnopolje, Bosnien, 1992: Quelle: Titelseite des „Time-Magazins“ vom 17.8.1992. Der Stacheldraht wurde nachträglich eingefügt, um die diskursive Anspielung auf den Holocaust klarer zu machen. Aufgenommen wurde das Bild in einem Flüchtlingslager, die „Gefangenen“ waren im Freien vor dem Zaun, Penny Marshall filmte mit dem Team des britischen Fernsehsenders ITN hinter dem Zaun.

nur ein religiöses, sondern aufgrund der Steuerabgaben und ihrer riesigen Ländereien auch ein handfestes wirtschaftli-


»Wer Bilder macht oder in Auftrag gibt, verfolgt damit bestimmte Absichten.« ches Interesse an unkritischen und nicht aufmüpfigen Untertanen hatte. Mit der Erfindung der Fotografie intensivierte sich die Instrumentalisierung des Bildes dann umso mehr, als es plötzlich möglich war, täuschend echt zu manipulieren. Es war daher nahe liegend, dass die Fotografie umgehend zum Instrument der Herrschaft, insbesondere in Form der affirmativen Kriegsberichterstattung, mutierte. Schon im Krim-Krieg 1853-1856 zwischen Russland und einer Koalition um Großbritannien wurden Bilder strategisch verwendet: Als Reaktion auf die kriegskritische Berichterstattung der Time wurde auf Anweisung von Prinz Albert der Fotograf Robert Fenton auf die Krim geschickt. Er inszenierte den Krieg als vergnüglichen Jagdausflug, indem er ausschließlich positive Bilder zeigte und jegliche Grausamkeiten oder Fotos von Toten unterschlug. Wenig später, im amerikanischen Sezessionskrieg zwischen Nord- und Südstaaten, wurden sowohl Kriegs- als auch Anti-Kriegsbilder verbreitet – je nach ihrer strategischen Verwendung zur Diskreditierung des Gegners oder zur Stärkung der Moral der eigenen Truppen. Der erste Weltkrieg sah dann erstmals die industrielle Verwendung und Instrumentalisierung von Fotografie und, immer mehr, des Films, durch die staatlichen Zensur- und Propagandaapparate in den Kriegsministerien. Damit setzte eine sich ständig perfektionierende Entwicklung ein, die bis heute anhält.

Was sich realitätsgetreu dargestellt nicht verkaufen lässt, muss geschönt werden

Aus Sicht der Militärs ist Bildmanipulation dabei ebenso logisch und notwendig wie aus der Sicht der Werbung: Wer würde noch Fertig-Milchreis kaufen, wenn auf der Verpackung ein echtes Foto des Inhalts drauf wäre? Und wer würde einen Krieg, der sich sogar sprachlich nicht als

Informationskultur

| Kurt Gritsch

solcher, sondern als „Humanitäre Intervention“ oder „militärische Operation“ deklariert, noch länger unterstützen, wenn er die Fotos der zerfetzten Leichen nach Luftangriffen sehen würde? Immerhin führten Bilder von Massakern an Zivilisten, begangen von US-Soldaten während des Vietnam-Krieges, dazu, dass die US-Regierung die Unterstützung der Öffentlichkeit verlor. Wer also etwas erreichen will, das nicht mehrheitsfähig ist, wird manipulieren. Die Frage der Bildmanipulation ist keine ethische, sondern eine pragmatische. Es geht nicht darum, ob Manipulieren gut oder schlecht, sondern ob es machbar ist.

Wege aus der „Bilderfalle“

Der Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie hat das Repertoire an manipulierten Bildern potenziert. Grundsätzlich müssen wir heute jedem Foto vorsichtig gegenüber stehen. Doch um nicht in einem radikalen Skeptizismus und damit im Bild-Nihilismus zu versinken, brauchen wir Möglichkeiten, wie mit Fotos umgegangen werden kann. Zwei Dinge erscheinen mir dabei wesentlich: Zum einen ist es die Cui-bonoFrage. Es ist notwendig, sich nicht nur bei Texten (z.B. Aussagen von Personen in der Öffentlichkeit, wie PolitikerInnen etc.), sondern auch bei Bildern immer zu fragen, wem diese nützen. Zum anderen ist es die Bildsprache, die durch bewussten Umgang mit Fotografie und Film geschult wird: Ähnlich wie die verbale Sprache setzen sich auch Bilder aus Zeichen zusammen, die entschlüsselt werden können. Linien und Flächen, die „Substantive“ der Bildsprache, ergeben zusammen mit den „Adjektiven“, den Farben, Kontraste und Konturen (= die „Attribute“). Linien, Flächen, Farben, Kontraste und Konturen bilden mit dem Bildformat, dem Basiselement, die Bildschemata. Und von diesen gehen wiederum Symbolwirkungen aus, die über den

Wahrnehmungsapparat Assoziationen, Gefühle und Haltungen hervorrufen. Um uns vor Manipulation, die vornehmlich auf das Unterbewusstsein abzielt, schützen zu können, hilft uns die Kenntnis der Bildsprache. In diesem Zusammenhang bringt die technologische Entwicklung neben neuen Herausforderungen auch neue Hoffnung mit sich: Junge Menschen können leichter für das Thema der manipulierten Bilder sensibilisiert werden, weil sie in sozialen Netzwerken häufig zwecks stilisierter Selbstdarstellung ihre eigenen Bilder verändern. Ausgehend von dieser Erfahrung lässt sich leichter aufzeigen, wieso Bilder und Fotos in der Geschichte immer manipuliert wurden und werden: Weil sie notwendige Mittel sind, in einer von Reizen überfluteten Gesellschaft überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Denn wenn die Realität nicht schön genug ist, kann man sie jederzeit mit ein paar Mausklicks aufhübschen. Als BilderRezipientInnen sollten wir dies nur nicht vergessen. Dr. Kurt Gritsch

Zeithistoriker und Konfliktforscher. Studium der Geschichte und Germanistik in Innsbruck und Rom (Abschluss 2000), Promotion zum Doktor der neueren Geschichte in Hildesheim (2009). Forschungsschwerpunkte: Medienund Rezeptionsgeschichte, Konfliktforschung, Arabische Revolutionen, Balkan, Regionalgeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Printmedien, u.a. zur Intellektuellendebatte um Peter Handkes umstrittenes Buch „Gerechtigkeit für Serbien“. Zuletzt ist erschienen: Inszenierung eines gerechten Krieges? Intellektuelle, Medien und der „Kosovo-Krieg“ 1999 (Olms-Verlag, Hildesheim 2010). Als Lehrender arbeitet Gritsch an der Technologischen Fachoberschule in Meran. Er hält regelmäßig Vorträge über zeitgeschichtliche Themen, aktuell über die arabischen Revolutionen. Neben seiner regelmäßigen Referententätigkeit am Amt für Audiovisuelle Medien war Gritsch 2010/11 Seminarleiter am politikwissenschaftlichen Institut der Uni Wien sowie 2011 Workshopleiter an der Sommerakademie des Österreichischen Friedensforschungszentrums in Stadtschlaining. Gritsch hält auch Vorträge zu Medienpädagogik und Konfliktberichterstattung, u.a. zum Thema „Bilder, die lügen“. ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

7


Schöne, neue Wissenswelt!? Informationskultur

Das Internet bietet allen kostenlosen, schnellen und rund um die Uhr verfügbaren Zugang zu allen Informationen. Wirklich?

> Jung sein bedeutet einen erhöhten Bedarf an Information zu haben. In einer relativ kurzen Zeitspanne muss eine Vielzahl von Entscheidungen getroffen werden, die große Auswirkungen auf das ganze Leben haben können – man denke nur an Ausbildung, Beruf, die erste eigene Wohnung oder individuelle Mobilität. Dazu kommt, dass sich Jugendliche in einer entscheidenden Phase der Entwicklung befinden - aus dem in großen Teilen fremdbestimmten Kind wird ein/e selbstbestimmte/r Erwachsene/r. Dieser notwendige Ablöseprozess ist nicht nur emotional belastend, sondern auch durch viele Fragen charakterisiert, mit denen der junge Mensch zum ersten Mal konfrontiert ist: „Wie bestreite ich meinen Lebensunterhalt selbstständig? Worauf muss ich beim Mietvertrag achten? Ist eine Auslandserfahrung heute Standard für den Lebenslauf?“ oder auch „Möchte ich lieber alleine oder mit einem/r PartnerIn leben?“ sind hier nur einige Beispiele von vielen.

Informationskompetenz

Die Zeiten, als Jugendinfos in langwieriger Recherche Informationen zu diesen für Jugendliche relevanten Themen zusammengetragen und im Infolokal einen vollständigen Überblick zur Verfügung gestellt haben, sind vorbei. Heute müssen wir uns immer mehr mit einem Zuviel an Information auseinandersetzen und benötigen Strategien, um Relevantes von Irrelevantem zu unterscheiden und die zuverlässige Information in diesem Überangebot zu identifizieren. Oft wird Jugendlichen – auch als Digital Natives bezeichnet – unterstellt, sich dabei besser zurechtzufinden als Erwachsene, die dafür notwendigen Kompetenzen seien sozusagen angeboren. Die

8

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011


Informationskultur

| Alexandra Cangelosi

Erfahrungen der Jugendinfos in ganz Europa zeigen allerdings, dass zwar das Internet als primäre Informationsquelle angegeben und genutzt wird, die verwendeten Suchstrategien und -kompetenzen aber unzureichend sind und hier eher von einem „browsen“ als von gezielter Informationsrecherche gesprochen werden muss. Die EDV-Kompetenz im Sinne des Wissens um und der Verwendung von Hard- und Software ist mit Sicherheit durch den von Kindesbeinen an selbstverständlichen Umgang höher. Dies umfasst aber nicht zwangsläufig die notwendigen Kompetenzen für die gezielte Recherche und Bewertung von Information. Informationskompetenz bedeutet: zu wissen, wann man Information braucht, wo man sie findet, wie man sie beurteilt, verwendet und gegebenenfalls weiter gibt. Es geht also um Orientierung, das Erkennen von Zusammenhängen und kritisches Hinterfragen.

Das Thema entscheidet

Umso weniger überrascht es, dass Jugendliche bei Befragungen zu vielen Themen FreundInnen und Familie als erste Informationsquelle nennen – bei wichtigen Entscheidungen, beispielsweise rund um Beziehungen oder Geld, geht es um Vertrauen. Eine wissensbasierte Entscheidung wird auch gerade durch das Datenüberangebot heute eher schwieriger als leichter. Selbstverständlich gibt es aber auch Themenbereiche, die speziell online recherchiert oder angefragt werden. Neben den Kommunikationsgewohnheiten der Jugendlichen spielt hier natürlich die in diesem Medium mögliche Anonymität eine große Rolle. Geht es um Themen wie Sexualität, Ess-Verhalten, Probleme

in der Familie und ähnlich Persönliches kann dies ein entscheidender Faktor sein. Laut unseren österreichweiten Auswertungen werden immer noch etwas mehr als die Hälfte aller Fragen an die Jugendinfos persönlich gestellt, allerdings haben die Anfragen per E-Mail und Forum mit 25% bereits die telefonischen Anfragen überholt.

Von der Information zur Orientierung

Während sich früher eine große Zahl junger Menschen mit kurzen Fragen an die Jugendinfos gewandt hat, wird dieser Informationsbedarf von vielen heute durchaus selbstständig gedeckt. Die Anfragen dienen daher immer mehr der Orientierung in der Informationsflut bzw. der „Übersetzung“ von bereits Gefundenem. Diese Informationsgespräche brauchen Zeit und beziehen immer öfter die Entwicklung von Informationskompetenz mit ein, indem beispielsweise gemeinsam weiterführende Suchstrategien entwickelt werden oder Kriterien zu Beurteilung der Information besprochen und angewandt werden. Hierfür ist die persönliche Kommunikation und das Eingehen auf die konkrete Ausgangslage des/der Jugendlichen von großer Bedeutung. Die Jugendinformation hat in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Angeboten entwickelt, die diesen Veränderungen in unserer Wissensgesellschaft Rechnung tragen: Angefangen von der Entwicklung von Richtlinien und Werkzeugen für die Besonderheiten (z.B. keine Mimik oder schnelle Rückfragemöglichkeit) der E-Mail-Kommunikation, über online-Angebote auf der einen und verstärkte Schulung der MitarbeiterInnen im Bereich persönlicher Beratungsgespräche auf der anderen Seite, bis hin zur Ent-

wicklung von Workshops zu Informationskompetenz und sicherem Umgang mit dem Internet.

Zugänge eröffnen

Ziel der Jugendinformation war und ist Jugendlichen in verständlicher und ihrer Lebenswelt angepassten Weise Alternativen aufzuzeigen, um eine informierte eigene Entscheidung zu ermöglichen. Dafür ist es wichtig die Angebote regelmäßig auf ihre Eignung für unterschiedliche Zielgruppen zu überprüfen. Die Jugendinfo in Tirol hat im Sommer 2011 Jugendliche zu den eigenen Infoprodukten befragt und arbeitet die Rückmeldungen nun in alle Produkte ein. Tanja Jenewein, Leiterin des InfoEck dazu: „Es ist uns wichtig verschiedene Gruppen von Jugendlichen zu erreichen. Wir wollen Jugendliche nicht kategorisieren oder in Schubladen stecken, aber es gibt in der Realität Zuschreibungen wie z. B. Migrationshintergrund, Behinderung, unterbrochene Bildungslaufbahn etc., die junge Menschen von Zugangsmöglichkeiten ausschließen. Es ist wichtig sensibel auf diese Dinge einzugehen“. Mit diesem Schwerpunkt schafft das InfoEck wieder für mehr Jugendliche ein passendes, zeitgemäßes Angebot und die österreichischen Jugendinfos werden aus den Erfahrungen in Tirol ebenso lernen.

Weiterführende Links

Regional: www.mei-infoeck.at National: www.infoup.at und www.oesterreichisches-jugendportal.at Europa: www.eryica.org Alexandra Cangelosi

Geschäftsführung Österreichische Jugendinfos

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

9


Informationskultur

Bewusstsein schaffen Foto: www.medienkolleg.at

Meine Daten im Netz

Drei junge Mädels liegen im knappen Bikini am Strand – ein dickes „laaaaangweilig“ an der Pinnwand, gepostet um 8.22 Uhr via Handy, mitten im Unterricht – zwei junge Frauen sitzen am Boden, beide mit einer Flasche Hochprozentigem am Mund – eine Liebeserklärung aus dem Unterricht: „dua ma vatraun schatzi :) du allein bist was i will <3 <3“. > Das ist das Ergebnis einer zehnminütigen Suche auf Facebook. Die Einträge stammen von unterschiedlichsten Personen, die aber ein paar Dinge gemeinsam haben: Alle sind, wie man den Profileinträgen entnehmen kann, SchülerInnen in Tirol. Alle Informationen waren ohne großen Aufwand zu finden, da die SchülerInnen ihre Profile sehr öffentlich gestaltet haben. Und das bewusst: Facebook schränkt die öffentliche Darstellung von Inhalten Minderjähriger sehr stark ein. Ich hätte die Daten der SchülerInnen also bei korrekter Alterseingabe gar nicht finden können. Für junge Menschen hat Privatsphäre eine ganz andere Bedeutung als für Äl-

10

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

tere. Dass Dinge wie Hobbys, Lieblingsmusik oder Lieblingsfilme öffentlich sind, macht einem Großteil von ihnen nichts aus. Es gehört vielmehr zum modernen Leben dazu. Auch eine Art Tagebuch in Form der Facebook-Pinnwand ist für viele eine Möglichkeit, mit dem Freundeskreis im Austausch zu bleiben. Dabei ist ihnen sogar bewusst, dass weit mehr Personen als nur die „echten“ FreundInnen mitlesen können. In Workshops zum Thema „Sichere Nutzung von Internet und Handy“ oder bei „Facebook-Checks“ bekomme ich immer wieder Antworten nach dem Motto: „Wenn ich abends mit Freunden in die Disko gehe, werde ich dort ja auch von mehr Leuten gesehen als nur

von meinen Freunden.“ Was dabei nicht beachtet wird: Das Treffen in der Disko ist schnell wieder vergessen – Facebook vergisst nichts. Der öffentliche Austausch von Statusmeldungen, Fotos und vielem mehr ist in vielen Gruppen junger Menschen Teil der Kultur. Dabei sind das normalerweise keine Menschen, die versuchen über das Internet Anschluss zu finden. Im Gegenteil: Sie haben häufig ein sehr gut funktionierendes Sozialleben. Oft sind es dieselben Personen, die z.B. gerade noch gemeinsam auf einer Party waren und dann über die Facebook-Pinnwand weiterkommunizieren, wie toll der Abend war. FreundInnen, die leider nicht dabei


sein konnten, schalten sich in die Diskussion ein. Diese Öffentlichkeit ist auch kein Problem, solange die NutzerInnen so souverän und bewusst damit umgehen, dass sie durch die Einträge keine Nachteile bekommen können. Problematisch wird es bei den jungen Menschen, die nur mitmachen, weil es gerade in ist und die sich keine Gedanken machen, wo die Grenzen liegen, wer alles mitlesen kann und wozu sie das machen. Doch wie kann man diesen jungen Menschen erklären, wo die Grenzen liegen? Auf den ersten Blick sehen die Einträge von NutzerInnen, die die sozialen Netzwerke bewusst nutzen und die von denen, die sich keine Gedanken darüber gemacht haben, gleich aus: Alles wird veröffentlicht. Dadurch ist es sehr schwer, Grenzen zu definieren und zu vermitteln. Grenzen sind dort, wo NutzerInnen sozialer Netzwerke sich selbst oder anderen schaden. Das Partyfoto, auf dem man als MinderjährigeR mit einer Flasche

Foto: InfoEck Wörg

»Der öffentliche Austausch von Statusmeldungen, Fotos und vielem mehr ist in vielen Gruppen junger Menschen Teil der Kultur.«

Zeiten in zahlreichen Fällen schon genauso verhängnisvoll. Für Eltern, LehrerInnen oder sonstige Bezugspersonen Jugendlicher gibt es wenige Möglichkeiten ein Bewusstsein für diese Grenzen zu schaffen. Die effektivste ist mit Sicherheit, Grenzen immer wieder zu thematisieren. Vor allem aktuelle Fälle, wie der Rauswurf eines Tiroler Malerlehrlings nach einem negativen Facebook-Eintrag über seinen Chef im Frühjahr dieses Jahres, sind wirkungsvoll. Besonders bei jungen Menschen, die im Berufsleben stehen oder die kurz davor sind in das Berufsleben einzutreten, lösen diese Fälle in den Workshops immer wieder intensive Diskussionen aus. Schwieriger wird es bei SchülerInnen, die noch weit vom Berufsleben entfernt sind, oder bei Jugendlichen, die kaum eine Perspektive haben, je auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Für beide Gruppen ist, auf unterschiedlichste Weise, die Familie ein sehr wichtiger Bezugspunkt. Die Jüngeren erreicht man dadurch gut,

Informationskultur

| Thorsten Behrens

einschränken kann. Die Antwort: Nicht alles posten (viele Dinge sagt man besser persönlich, dann sind sie später nicht schwarz auf weiß nachlesbar) und die Privatsphäreeinstellungen regelmäßig überprüfen. Die Gruppe mit schwierigen Zukunftsperspektiven erreicht man mit ähnlichen Argumenten, vor allem aber erreicht man sie mit einem Argument besonders gut: „Facebook vergisst nichts. Willst du, dass deine Kinder mal alles das lesen können, was du als junger Mensch gemacht hast?“ – heiße Diskussionen sind vorprogrammiert… Die Einstellung zu privaten Daten wird sich auf Dauer zu mehr Öffentlichkeit verändern. Diese Entwicklung ist in einer vernetzten Welt nicht aufzuhalten. Jugendlichen den bewussten und souveränen Umgang mit ihren Daten zu vermitteln, ihnen zu helfen den schmalen Grat zwischen vertretbarer und schädlicher Öffentlichkeit zu finden, ist die Aufgabe von Eltern, LehrerInnen und anderen Bezugspersonen. Vor allem durch regelmäßige Thematisierung von verschiedensten Seiten und durch das Ansprechen konkreter Fälle kann die notwendige Kommunikationskompetenz vermittelt werden. Thorsten Behrens

InfoEck Wörgl – Jugendinfo Tirol

INFOBOX Foto: www.medienkolleg.at

Hochprozentigem abgebildet ist, kann für die berufliche Karriere genauso hinderlich sein wie die Urlaubsfotos aus Mallorca, nachdem man sich hat krankschreiben lassen. Übrigens kein Phänomen der Neuen Medien: Die Urlaubspostkarte an die KollegInnen nach einer Krankschreibung war in Vor-Facebook-

dass man ihnen klar macht, dass nicht nur die FreundInnen mitlesen können sondern, dass auch Eltern, (ältere) Geschwister, Großeltern und weitere Verwandte genau wissen, was man wann gemacht hat. Einem Großteil der Jugendlichen ist das unangenehm und sie erkundigen sich dann genau, wie man das

Das InfoEck – Jugendinfo Tirol bietet in Kooperation mit Saferinternet.at Workshops, Fortbildungen und Elterninformationsabende zum Thema „Sichere Nutzung von Internet und Handy“ an. Darüber hinaus werden im „Facebook-Check“ die Privatsphäreeinstellungen von Facebook und anderen sozialen Netzwerken angeschaut und erklärt. Weitere Infos: www.mei-infoeck.at/rat-hilfe/neuemedien ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

11


Phänomen Informationskultur

soziale Netzwerke

Wie kann die Jugendarbeit (JA) soziale Netzwerke nutzen, um Informationen an den Jugendlichen zu bringen? Facebook und seine Verwendung in der JA. > Kein Medium war für die globale Vernetzung so prägend wie das Internet. Zunehmend hat das Internet auch großen Einfluss auf Kommunikation und gerade den sogenannten sozialen Netzwerken kommt in der Nutzungsform des Internets eine besondere Bedeutung zu. Verschiedene Medienformate (Bilderupload, E-Mail, Chat etc.) werden geschickt miteinander verbunden. Facebook & Co. dienen der privaten und beruflichen Kommunikation und sind mittlerweile im Alltag der Jugendlichen zu ei-

12

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

nem fixen Bestandteil geworden. Social Communities sind als Kommunikationsund Selbstdarstellungsplattform längst Teil des jugendkulturellen Alltags. Man könnte sagen, dass sie die sozialen Funktionen der Offline-Welt mit den Online-Benefits auf geschickte Weise verbinden. Sich mit Freunden und Freundinnen auszutauschen, Unterhaltung und „sich der Öffentlichkeit präsentieren“ ist zum Einen kostenlos, zum Anderen auch nicht mehr an einen bestimmten Ort oder an eine bestimmte Zeit gebunden. Die Ju-

gendlichen nutzen die sozialen Netzwerke täglich wie andere ihre Zahnbürste und das vielfach auch öfters. Für die Jugendarbeit sind die Communities Fluch und Segen zugleich. Die Kommunikation im World Wide Web ersetzt mit Sicherheit nicht den persönlichen Austausch zwischen den Jugendlichen. Für die Jugendarbeit bieten die Communities zahlreiche Chancen und neue Möglichkeiten. Beispielsweise können Facebook, Netlog etc. als eine kostenlose „Werbeplattform“ genutzt werden. Nie war es leichter als heute Jugendliche, Gruppen oder Partnerorganisationen mit Informationen und Nachrichten zu füttern. Veranstaltungen und Anlässe können zielgerecht gepostet werden. Jedoch ist diese Kommunikation meist unverbindlich, kurzlebig und vor allem oberflächlich – geht jedoch schnell und kostet nichts. Diese Werbestrategie wird heute jedoch in ei-


Informationskultur

| Verena Hafner | Thomas Ebner

nem so hohen Ausmaß betrieben, dass die Nutzer und Nutzerinnen von solchen Online Plattformen bereits abgehärtet auf den Informationsüberfluss zugehen und so geschieht es auch öfters, dass eine Einladung zu einer Veranstaltung nicht mal zur Kenntnis genommen wird und mit einem Klick in den Papierkorb wandert. Kontakte pflegen, Gespräche führen, auf andere Menschen zugehen war für Jugendliche noch nie so einfach wie es heute online passiert, denn: man kann sich die Zeit nehmen, wenn man will und braucht sich nicht lange mit den Menschen zu treffen. Dieser Vorteil kann auch in der Jugendarbeit genutzt werden, denken wir an unsere ganzen Zielgruppen. Nicht vergessen darf man aber, und dies gilt grundsätzlich für die digitale Kommunikation, dass der Unterschied

»Die Jugendlichen nutzen die sozialen Netzwerke täglich.«

zwischen Geschriebenem und Gesagtem ein sehr wesentlicher ist: die Nonverbale Kommunikation. Mimik und Gestik, Ausdrücke, Körperhaltungen fallen in der digitalen Art und Weise der Kommunikation fast zur Gänze weg. Sicherlich kann ein ☺ am Ende des Satzes bedeuten: „Es geht mir gut“ oder „Ich freue mich schon“, ob das dann wirklich der Wahrheit entspricht, geht aus dem Netz nicht hervor. Hilfreich ist auch die niedrige Hemmschwelle im Netz. Fotos und den Status zu kommentieren ist für die Jugendarbeit, wie auch für die Jugendlichen selbst ein-

fach. Für Jugendliche bedeutet das Internet auch eine neue Möglichkeit aktiv mitzugestalten und sich zu beteiligen. Doch die Offenheit der Netzwerke, die Möglichkeit gesellschaftlichen Austauschs übers Netz zu betreiben, bringt auch Probleme mit sich. Während im Offline-Leben kleine Sünden meist schnell vergessen werden, wird man digitale Dummheiten nicht so schnell los. Also wer auf Facebook, Twitter oder sonst wo im Netz, sich bis auf die Unterhosen auszieht, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn es mal zu einer bösen Überraschung kommt – denn das digitale Gedächtnis vergisst nie. Wenn auch die positive Nutzung des Internets und vor allem der Social Networks nicht zu unterschätzen ist, haben die User dennoch eine gewaltige Waffe in der Hand. Megan Meier, ein 13jähriges Mädchen aus Dardenne Prairie in Missouri brachte sich selbst aus Liebeskummer um. Der anscheinend 16-jährige Junge, in den sie verliebt war, war im wahren Leben eine Freundin, die sich an ihr rächen wollte, sich einen Zugang unter falschem Namen zu einer Online Community machte und die 13-Jährige dort nach einiger Zeit beleidigte und beschimpfte. Man spricht hier von einem neuen Phänomen: Cybermobbing. Innerhalb kürzester Zeit gehen Meldungen um die ganze Welt, werden einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, wie es zuvor noch nie der Fall war. Und: das Internet vergisst nicht. Einmal geschrieben braucht man viel Glück oder hervorragende Anwälte, um etwas wieder gänzlich vom Bildschirm verschwinden zu lassen. Wenn dies auch ein sehr extremes Beispiel dafür ist, was man alles – gewollt oder nicht – mit dem Internet machen kann, so zeigt es doch deutlich auf, dass den Menschen oft der sensible Umgang mit diesem teilweise für sie noch sehr unbekannten Medium fehlt. Ein Bild von einer Party, das dem Jugendlichen heute vielleicht Status und Anerkennung seiner „Freunde“ gibt, kann ihm in einigen Jahren beim Vorstellungsgespräch in der seriösen Firma zum Verhängnis werden. Doch wer denkt in dieser kurzlebigen Zeit der Multimedien schon fünf Jahre voraus? Dazu gibt es vielleicht auch im ersten Moment gar keinen Grund, denn meine Beiträge werden NUR von meinen Freunden gesehen. Diese neue Verwendung des Wortes Freunde ist für Jugendliche sicher trügerisch und gibt unbewusste Sicherheit. Doch, dass die 275 Freunde in Facebook keine Freunde im klassischen soziologischen Sinn sind, wird vielen erst bei genauerem Nachdenken bewusst. Zudem kann ein einfaches „GEFÄLLT MIR“ eines Freundes meinen eigenen Beitrag für dessen Freunde sichtbar machen. Gerade Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Jugendarbeit sollten deshalb Kinder und Jugendliche für einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet sensibilisieren und gleichzeitig auch selbst bei privaten Accounts „Datensparsamkeit“ vorleben. Deshalb ist klar, dass auch die Jugendarbeit nicht mehr die Augen verschließen kann und sich aktiv beteiligen muss bzw. sollte. Um es kurz zu sagen: Soziale Netzwerke machen Sinn – beeinflussen und brauchen gerade deshalb klare Regeln. Verena Hafner

Mitarbeiterin der AGJD im Fachbereich

Öffentlichkeitsarbeit

Thomas Ebner

Mitarbeiter des Jugenddienstes Unterlandes mit Spezialgebiet

soziale Netzwerke

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

13


Informationskultur

n

Diese und andere Literatur kan entlehnt werden beim:

S

E I T E N W E I S

Fachbereich Jugend des Landes

14

Tirol

ruck, Michael-Gaismair-Str.1, 6020 Innsb Tel. 0512/508-3592, E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at www.tirol.gv.at/jugend (Fachbücherei Jugendarbeit)

Amt für Jugendarbeit

n, A.-Hofer-Straße 18, 39100 Boze Tel. 0471/413370/71, z.it E-Mail: Jugendarbeit@provinz.b

Jürgen Ertelt und Franz Josef Röll (Hg.)

Web 2.0 Jugend online als pädagogische Herausforderung kopaed: München, 2008. ISBN: 978-3-86736-031-9 Die Erfahrungen im Umgang mit dem Web 2.0 wirken unabhängig von den jeweiligen Inhalten auf die Seh- und Wahrnehmungsmuster. Das Medium selbst trägt dazu bei, dass unser Verhältnis zur Welt und damit auch unsere Vorstellung von Wirklichkeit von den benutzten Medien beeinflusst werden. Die Beiträge beschäftigen sich mit diesen grundlegenden Veränderungen. Ebenso werden die potentiellen und realen Gefahren problematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt des Buches beschäftigt sich mit den Motiven und Inter-

essen der NutzerInnen. Des weiteren wird die erweiterte Nutzung von Bildmedien vorgestellt, es werden schon jetzt verwirklichbare, aber auch zukünftige Bildungsszenarien – von Wikis zu Second Life bis IP-TV – beschrieben und es werden die Potentiale ausgelotet, die das Medium für die Jugend- und Bildungsarbeit haben kann. Exemplarisch werden Modellprojekte vorgestellt. In Verbindung mit den im Buch enthaltenen konkreten Hilfestellungen, Web 2.0-Anwendungen selbstständig zu nutzen, bietet das Buch eine anschauliche Beobachtung der aktuellen technologischen Entwicklung, eine theoretische Reflexion und die Vermittlung von handlungsorientierter Kompetenz im Umgang mit diesem Medium.

Kai-Uwe Hugger ( Hg.)

Digitale Jugendkulturen VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2010. ISBN: 978-3-531-16091-7 Jugend ist gegenwärtig nicht nur Offline-Jugend, sondern zugleich Online-Jugend. Auch die in diesem Band im Mittelpunkt stehenden jugendkulturellen Vergemeinschaftungsformen, in deren Rahmen sich Jugendliche selbst darstellen, mit ihrer Identitiät auseinandersetzen und soziales Miteinander von Gleichgesinnten finden können – sei es HipHop, Go-

DIE

BESTEN

thic, Techno oder sei es neuerdings die Emo- oder Visual Kei-Szene -, sind heute nicht mehr denkbar ohne ihre Erweiterungen im Internet. Insofern sind Jugendkulturen immer auch digitale Jugendkulturen. Freilich nutzen nicht alle jugendkulturellen Gesellungen Internet, Computer und mobile Geräte (Handys, Smartphones, portable Spielkonsolen etc.) in gleichem Maße. Was also sind die Kennzeichen digitaler Jugendkulturen? Zu welchen Zwecken werden überhaupt welche digitalen Medien in welchen Jugendkulturen benutzt? Und: Gibt es tatsächlich eine Cybergeneration?

WEBTIPPS

www.oesterreichisches-jugendportal.at Nie wieder orientierungslos im Web! Das erste Mal auf Jobsuche? Das erste Mal in der Wahlkabine? Das erste Mal allein unterwegs? Vielleicht sogar ins Ausland? Junge Menschen suchen passende Infos dazu, aber Google spuckt Millionen Ergebnisse aus? Wo anfangen? Die Österreichischen Jugendinfos betreuen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend seit 2011 das Österreichische Jugendportal www.oesterreichisches-jugendportal.at. Es ist eine Linksammlung zu (fast) allen Themen, die junge Menschen in Österreich betreffen. Aber man findet hier nicht einfach Links – jeder Link ist zusätzlich mit einer kurzen Beschreibung versehen, damit man immer gleich weiß, was Sache ist.

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011


Weiterbildung

W

E I T E R B I L D U N G

Bildungsprogramm zum

Herausnehmen

risk’n’fun

wahrnehmen - beurteilen – entscheiden risk’n’fun, das ist die Freeridefraktion der Österreicheichen Alpenvereinsjugend. Seit mittlerweile zehn Jahren werden in Trainings Skills und Know-how für Powderrides, Hikes und Touren abseits der gesicherten Pisten vermittelt. Auch diesen Winter stoppt die risk’n’fun-Tour wieder österreichweit in verschiedensten Freeridegebieten und bietet drei, inhaltlich aufeinander aufbauende Levels – Trainingssession, next level und backcountry pro. Neben den Trainings am Berg hat sich in den vergangenen Jahren eine vielschichtige Angebotspalette entwickelt: Workshops für Schulen, Auftritte bei Fachveranstaltungen und Seminare zum Thema Risikokompetenz für MultiplikatorInnen in der Jugendarbeit stehen genauso im Terminkalender wie Konzeptpräsentationen an Fachhochschulen oder Pädagogischen Instituten. Nähere Informationen zum Angebot von risk’n’fun gibt’s auf www.risk-fun.com Tourstop 2011/2012

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

15


W

ze! Achtung Finanzsprit

E I T E R B I L D U N G

Jugendhaus Kassianeum www.jukas.net

Weitere Infos in der Weiterbildungsbroschüre des Jukas. Die Broschüre ist erhältlich beim: Amt für Jugendarbeit Andreas-Hofer-Str. 18 39100 Bozen Tel. 0471/413370/71 Fax: 0471/412907 E-Mail: Jugendarbeit@provinz.bz.it Jugendhaus Kassianeum Jukas 39042 Brixen Brunogasse 2 Tel. 0472/279999 Fax: 0472/279998 E-Mail: bildung@jukas.net

Alle Seminare finden im Jugendhaus Kassianeum in Brixen statt und können einzeln besucht werden.

- und Für die Teilnahme an Aus haben hauptn are min sse ung bild Weiter arbeiterInnen und ehrenamtliche Mit die Möglichkeit, l Tiro in eit arb end der Jug Landes Tirol um eine des end beim Fachbereich Jug anzusuchen. finanzielle Unterstützung

Gewinnung neuer Zielgruppen in Jugendtreffs und –zentren Seminar

Ziel und Inhalt: Das Seminar bietet die Möglichkeit einer Bestandsaufnahme der Besuchergruppen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit und vermittelt ein anschauliches und strukturiertes Vorgehen für die systematische Gewinnung neuer Zielgruppen: • Analyse und Bewertung der aktuellen Situation in der Einrichtung, bezogen auf die Besucher/innen-Gruppen • Entscheidungsfindung, welche Zielgruppen angesprochen werden sollen • Interessens- und Bedarfsanalyse für diese ausgewählte Zielgruppe

„STOMP“ mit KIDS

Ziel und Inhalt: „STOMP“ kann Elemente aus Theater, Tanz, Musik und Clownerie beinhalten, ist eine der beliebtesten Formen des Musizierens bei Kindern und Jugendlichen und eignet sich hervorragend dafür, mit Gruppen kreativ Themen ins Leben zu rufen und zu verarbeiten. Für „STOMP“ sind keine Vorkenntnisse erforderlich – man muss kein Instrument spielen können. Mit allem, was zur Verfügung steht, wird Musik gemacht: dem eigenen Körper, mit Tischen, Heizkörpern, Besen, Büchsen, Kübeln…

Rien ne va plus

… nichts geht mehr – oder doch? Jugendliche motivieren Ziel und Inhalt: Die zweitägige Fortbildung befasst sich mit den Ursachen von Verweigerung und Motivationslosigkeit bei Jugendlichen. Es geht darum, wie es gelingen kann, auch mit nicht motivierten oder sich verweigernden Jugendlichen in Kontakt zu kommen und zu einer für beide Seiten erfolgreichen Kooperation zu finden. Inhalt: • Formen und Ursachen von Verweigerung und Widerstand bei Jugendlichen

• •

Plan- und Strategieentwicklung Kennen lernen von Methoden für die Gewinnung neuer Zielgruppen Um die anschließende Umsetzung der Seminarergebnisse zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn das gesamte Team einer Einrichtung das Seminar besucht. Zeit: 13. – 14.12.11 Beitrag: 160,00 Euro Referentin: Agathe Eichner, München Anmeldeschluss: 29.11.11

„STOMP“ mit KIDS ist z.B.: Musik aus „NIX“ entstehen lassen Aus frechen Sprüchen Rhythmen kreieren Situationen nachspielen Tanzschritte & Bewegungen musikalisch hörbar machen Ideen und Wünsche unterschiedlichster Art aufgreifen und verwirklichen… Zeit: 14.01.12 Beitrag: 70,00 Euro Referentin: Margie Sackl, Innsbruck Anmeldeschluss: 22.12.11

• • • • •

Frühe Warnsignale erkennen und konstruktive Reaktion • Reflexion der eigenen Haltung Kennenlernen wirkungsvoller Methoden im Umgang mit verweigernden bzw. nicht motivierten Jugendlichen Zeit: 17. – 18.01.12 Beitrag: 160,00 Euro Referentinnen: Ines Pfalzgraf, München Friederike Schulz, München Anmeldeschluss: 23.12.11

Mobbing und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen Hinschauen und gemeinsam etwas dagegen tun

Ziel und Inhalt: Damit das Zusammenleben in der Gemeinschaft gelingt, braucht es Achtsamkeit, gegenseitige Wertschätzung und die Fähigkeit, mit Konflikten gewaltfrei umzugehen. Mobbing hingegen ist, wenn ein Mensch (oder eine Gruppe) über einen längeren Zeitraum einem anderen immer wieder absichtlich weh tut. Das kann z.B. schlagen, stoßen, beschimpfen, beleidigen, auslachen, erpressen oder ausgrenzen sein. Dazu gehören auch viele scheinbar „kleine“ Gemeinheiten und ständige Sticheleien. Mobbing geschieht nur dann, wenn es vom Umfeld, d.h. von Freund/innen, Mitschüler/innen, Gruppenleiter/innen, Lehrpersonen oder anderen Beteiligten zugelassen oder nicht bemerkt wird.

16

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Im Mittelpunkt des Seminars stehen folgende Themen und Fragen: • Wie entstehen Mobbing und Gewalt? • Was tun bei einem konkreten Fall von Mobbing? • Wie können wir die Opfer schützen und unterstützen? • Wie kann das Zusammenleben in der Gemeinschaft bzw. in der Gruppe angemessen unterstützt und gefördert werden?

Zeit: 21.01.12 Beitrag: 70,00 Euro, 50,00 Euro für Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit Referent: Dr. Lukas Schwienbacher, Bozen Anmeldeschluss: 09.01.12


W

E I T E R B I L D U N G

Was uns der Körper erzählt…

Körpersprache für die pädagogische Arbeit nutzen Ziel und Inhalt: Stets haben wir es im sozialen Umgang mit einer Ebene der Ausdrucksform zu tun, die viel ursprünglicher, authentischer und deshalb auch viel weniger trügerisch ist: der Körpersprache. Dies gilt sowohl für den Dialog zwischen zwei Menschen als auch für Gruppenprozesse: Positionierungen im Raum spiegeln soziale Hierarchien und Dynamiken wider. Diese lesen zu lernen, ihre Vieldeutigkeit zu thematisieren und sie zu „ver- und beantworten“ führt uns auf einen neuen Weg, auf dem wir uns ausprobieren können. In einer spielerisch-befreiten At-

mosphäre werden wir Wirkungen nonverbaler Botschaften ausloten. Bei dieser organischen, seriösen Interpretationsarbeit kann uns nur eine Sensibilisierung unserer Sinne leiten, mit der unsere „Reise in die Körpersprache“ beginnt.

Zeit: 25. – 26.01.12 Beitrag: 110,00 Euro Referent: Wolfgang Jäger, Innsbruck Anmeldeschluss: 11.01.12

Rechtliche Fragen rund ums Internet Was ist zu beachten?

Ziel und Inhalt: Nach einem allgemeinen Teil über die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen (Verfassungsbestimmungen, Zivil- und Strafbestimmungen, Urheberrechts- und Markenrechtsgesetz, Datenschutzbestimmungen) werden anhand von praktischen Beispielen Problemfragen erörtert: Was ist im Internet (nicht) erlaubt? Wie kann ich mich schützen, wie kann ich mich wehren?

Was darf ich kopieren? Sind Fotos / Videos / Texte / Musik / Ideen geschützt? Was ist bei "Social Networks" wie z.B. Facebook, Twitter, Xing u.a. zu beachten? Zeit: 27.01.12 Beitrag: 35,00 Euro Referent: Dr. Hanno Raifer, Bozen Anmeldeschluss: 13.01.12

Sexuelle Gewalt

Thema auch in der Jugendarbeit Ziel und Inhalt: Im Rahmen dieses Seminars wird den Teilnehmenden anhand theoretischer und praktischer Methoden zunächst ein Überblick über das Thema „sexuelle Gewalt“ geboten: Worum handelt es sich bei sexueller Gewalt bzw. sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen? Wo beginnt sexuelle Gewalt? Welche Machtverhältnisse sind dabei immer im Spiel? Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es für die Jugendarbeit? Welches sind mögliche Anlaufstellen? Diese und viele weitere Fragen werden gemeinsam erörtert und reflektiert.

Schwerpunkt des Seminars wird dann das Thema „Nähe und Distanz“ im täglichen Umgang mit Kindern und Jugendlichen sein. Wie gehe ich mit Nähe und Distanz um? Wie werden persönliche Grenzverletzungen des Kindes/Jugendlichen vermieden?

Zeit: 07.02.12 Beitrag: 70,00 Euro Referent: Dr. Michael Reiner, Meran Anmeldeschluss: 24.01.12

Jugendhaus Kassianeum www.jukas.net Weitere Infos in der Weiterbildungsbroschüre des Jukas. Die Broschüre ist erhältlich beim: Amt für Jugendarbeit Andreas-Hofer-Str. 18 39100 Bozen Tel. 0471/413370/71 Fax: 0471/412907 E-Mail: Jugendarbeit@provinz.bz.it Jugendhaus Kassianeum Jukas 39042 Brixen Brunogasse 2 Tel. 0472/279999 Fax: 0472/279998 E-Mail: bildung@jukas.net Alle Seminare finden im Jugendhaus Kassianeum in Brixen statt und können einzeln besucht werden.

Gender Parcours Referent/innen Ausbildung

Ziel und Inhalt: Was ist dieser Gender Parcours nun genau? Er richtet sich an Mädchen und Buben zwischen 13 und 15 Jahren und wird mit einer Dauer von 1,5 Stunden veranschlagt. Er regt spielerisch dazu an, sich mit eigenen Einstellungen und gesellschaftlichen Erwartungen an das eigene sowie das andere Geschlecht auseinander zu setzen. Geboten werden unterschiedliche Zugänge wie z.B. ein Quiz, Filme, Stationen und Aktionen. Die Absicht des Parcours ist es, Geschlechterrollen und Geschlechterzuschreibungen aufzubrechen, um den Jugendlichen erweiterte Optionen und Handlungsmuster zu eröffnen. Oftmals noch vorhandene Klischees von „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“ werden überprüft und geraten

möglicherweise ins Wanken. Er bietet viele Anregungen, miteinander ins Gespräch zu kommen: Was erwarten Buben und Mädchen vom jeweils anderen Geschlecht? Was ist ein richtiges Mädchen, ein richtiger Bub? Was passiert, wenn sich jemand nicht an die „heimlichen Spielpläne“ hält? Der Parcours eignet sich besonders für Kooperationen zwischen Jugendarbeit und Schulen. Zeit: 15. – 16.02.12 Beitrag: 160,00 Euro Referent/innen: Dr. Armin Bernhard, Schluderns Dr. Lucia Rizzieri, Eppan Anmeldeschluss: 01.02.12 ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

17


E I T E R B I L D U N G

Foto Alex Berger

W

„Freeride, Risikoverhalten und Handlungskompetenz“ _ Präventionsprojekt der AVS-Jugend

Mit dem Präventionsprojekt für Freerider will die Alpenvereinsjugend erreichen, dass sich junge Menschen mit den Themen Risikobewusstsein und Eigenverantwortung auseinandersetzen und sich Grundlagen des alpintechnischen Wissens aneignen. Durch drei Freeridetage und eine Freeridefahrt sollen möglichst viele junge Freerider angesprochen werden. „Freeriden birgt Risiken“ – „Du trägst Verantwortung“ – „Lass dich ausbilden“ sind die Schlagwörter des Projektes, die die Jugendlichen zum Nachdenken anregen sollten und somit auf die winterlichen Gefahren hinweisen. Sportgeschäfte, verteilt auf ganz Südtirol, unterstützen das Projekt und verweisen ihre jungen KundInnen auf das Angebot. Die Skigebiete, in denen die Freeridetage stattfinden, bewerben und unterstützen ebenfalls die Aktion.

_ Die Freeridetage „Open-freeride-days“

Die Freeridetage sind für alle interessierten Jugendlichen frei zugängliche Kurstage. Während des Kurstages werden mit den Freeridern erste Schritte zur Sensibilisierung für alpintechnische Aspekte gesetzt und gruppendynamische Aspekte aufgezeigt. Die Zielgruppe sind Jugendliche von 13 bis 25 Jahren. Die „Open-freeride-days“ werden von pädagogisch geschulten Bergführern geleitet. Die jungen TeilnehmerInnen bezahlen lediglich die Liftkarte und eine Anmeldgebühr von 10 Euro. Alle restlichen Kosten sind vom Projekt gedeckt. Termine open Freeridedays

- 18.12.2011 Skigebiet Schnalstal - 15.01.2012 Skigebiet Reinswald, Sarntal - 05.02.2012 Skigebiet Speikboden, Ahrntal

_ Freeridefahrt in den Semesterferien

Die AVS-Jugend bietet heuer erstmals vom 24. bis 26. Februar eine Fahrt in ein bekanntes Freeride-Gebiet an. Während des Freeridens wird rund um die inhaltlichen Säulen von risk’n’fun „wahrnehmen-beurteilen-entscheiden“ bei praktischen Übungen gearbeitet. Die Inhalte werden schwerpunktmäßig auf Gruppe, Schnee, Notfallausrüstung, Verantwortung und Risiko gelenkt. Für diese Freeridefahrt können sich Jugendliche von 16 – 25 Jahren anmelden.

_ Die Projektfinanzierung

Durch die Förderung des Amtes für Jugendarbeit und die Unterstützung und Mitarbeit folgender Sportgeschäfte und Skigebiete konnte das Angebot für junge Freerider realisiert werden: Mountainspirit, Eviva Sports, Alpstation, Sport Holzer, Fakieshop, Schnalstaler Gletscherbahnen, Skigebiet Reinswald, Skigebiet Speikboden Anmeldung und Informationen unter www.alpenvereinsjugend.it oder im AVS-Jugendbüro 0471 303201.

18

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011


www.mei-infoeck.at InfoEck – Jugendinfo Tirol

InfoEck Imst

InfoEck Wörgl

6020 Innsbruck, Kaiser-Josef-Str. 1 E-Mail: info@infoeck.at Tel: 0512/571799

6460 Imst, Lutterottistr. 2 E-Mail: oberland@infoeck.at Tel: 05412/66 500

6300 Wörgl, KR Martin Pichler-Str. 23 E-Mail: woergl@infoeck.at Tel: 050/6300 6450

Global Experience – Erfahrungen im Ausland Mit 80.000 Vorteilen durch Europa Welcher Auslandsaufenthalt passt für mich? Antworten in der Neuauflage von „Global Experience“, der Broschüre der Österreichischen Jugendinfos zu Erfahrungen im Ausland für junge Menschen. Längere Zeit im Ausland lernen oder arbeiten, dabei in eine fremde Kultur eintauchen und unbezahlbare Erfahrungen sammeln – vor allem junge Menschen lockt das Abenteuer „Auslandsaufenthalt“. Doch bei der Fülle an Angeboten und Möglichkeiten fällt es oft schwer, den Überblick zu behalten. Deswegen stellen die Österreichischen Jugendinfos mit „Global Experience“ eine Erstübersicht im handlichen Broschürenformat vor. Ergänzt durch Hinweise zu Voraussetzungen und rechtlichen

Besonderheiten sowie Checklisten zu Motivation und Organisation bietet „Global Experience“ ein kompaktes Infopaket, das die Entscheidung für den passenden Auslandsaufenthalt maßgeblich erleichtert.

Gute Vorbereitung muss sein

Ein Auslandsaufenthalt, egal ob man in einem anderen Land zur Schule gehen, studieren oder arbeiten will, sollte jedenfalls gut geplant werden. Da gibt es von A wie „Anrechenbarkeiten“ und „Arbeitserlaubnis“ über V wie „Visum“ bis hin zu Z wie „Zeugnis“ einiges zu beachten. Deswegen beinhaltet „Global Experience“ ausführliche Informationen und Tipps für die Vorbereitung. Am Anfang jeder Planung steht jedoch immer auch die Frage nach dem „Warum?“. Eine Checkliste hilft dabei, die eigenen Motive und Voraussetzungen besser einzuschätzen und so die persönliche Entscheidungsfindung zu erleichtern. Denn schließlich ist nicht jede Art von Auslandserfahrung für jede/n geeignet. Global Experience ist kostenlos im InfoEck – Jugendinfo Tirol erhältlich!

Gruppe, Team, Spitzenteam Senninger Tom und Weiß Alfried

Das Handbuch zur Teamführung ökotopia, Münster, 2011. ISBN: 978-3-86702-154-8 Ein Team erfolgreich zu leiten, heißt vor allem dafür zu sorgen, die individuellen Stärken und Talente der Mitglieder optimal zu entfalten und einzusetzen. Dieses Handbuch unterstützt diesen Entwicklungsprozess aktiv. Das Buch basiert auf langjähriger Erfahrung der Autoren in der Teambegleitung sowie auf der von ihnen entwickelten Team-Radar®-Analyse, mit der es möglich ist, die Qualität, d. h. die Stärken und Schwächen des eigenen Teams einzuschätzen. Die Autoren vermitteln klar

strukturiert und gut verständlich theoretische Grundlagen und Methoden, die sie mit Fallbeispielen verdeutlichen. Gezielte Übungen machen teamrelevante Themen erfahrbar und den Transfer in den eigenen Berufsalltag möglich. Ausgearbeitete „Teamworkshops für Teamsitzungen“ können unmittelbar in der Praxis umgesetzt werden. Das klar strukturierte, gut verständliche Praxisbuch mit theoretischen Grundlagen, Hintergrundwissen und Methoden, Fallbeispielen, Übungen und ausgearbeiteten, direkt umsetzbaren Teamworkshops für Teamsitzungen. Für alle, die ein Team, Projekt o. Ä. leiten oder planen eine solche Aufgabe zu übernehmen! ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

19


„In and Out“ Ein Planspiel zum Thema Ausgrenzung

Das Planspiel „In and Out" wurde im Rahmen einer Europäischen Jugendinitiative (EU Programm „Jugend in Aktion“) entwickelt und bietet Jugendlichen die Möglichkeit sich mit dem Thema Ausgrenzung in einem geschützten Rahmen zu beschäftigen. Die Rahmengeschichte des Spiels stellt die Planung einer Reise dar, die durch verschiedene Ereignisse beeinflusst wird. Im Spiel soll ein Perspektivenwechsel geschehen, um den Jugendlichen verschiedene Sichtweisen näher zu bringen!

Inhalt Planspiel

„In and Out“ handelt von einer Gruppe von Jugendlichen, die auserwählt wurde eine Reise zu planen. Vorraussetzung ist, dass alle SchülerInnen mitfahren können. Verschiedene Informationen, Privilegien

FACTBOX

Was ist ein Planspiel?

r Homepage: den Sie auf de 44 Mehr Infos fin jekte/?full=96 ro ngcaritas.at/p ou .y ol tir :// http

und Aufgaben führen im Spielverlauf zu Interessenskonflikten zwischen den Jugendlichen, aber Entscheidungen müssen gemeinsam getroffen werden. Die Zielsetzungen bestehen in der Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex „Ausgrenzung - Diskriminierung“, Reflektieren von eigenen Handlungen, Bewusstmachen von Gründen, Wirkungen und etwaigen Folgen von Ausgrenzung und Anwendung einer nachhaltigen Methode.

kann mit einer Gruppe ab 15 TeilnehmerInnen durchgeführt werden. Ab 25 Jugendlichen wird die Gruppe geteilt.

„In and Out“ richtet sich an Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren und steht Jugendgruppen, Jugendzentren, Schulklassen, Schülerhorten sowie allen Interessierten im Raum Tirol zur Verfügung. Das Spiel dauert 4 - 5 Stunden und

Die ersten 30 Planspiele werden im Rahmen der Europäischen Jugendinitiative und mit finanzieller Unterstützung durch den „KomenskýFond“ kostenlos angeboten. Eigens dafür ausgebildete ReferentInnen führen das Planspiel „In and Out“ durch.

Zielgruppe

Das Planspiel ist eine Methode, die durch spielerisches Erleben in einem fiktiven und geschützten Rahmen einen realitätsnahen Zugang zu Themen und Handlungen schafft. Durch vorgegebene Ereignisse werden die Teilnehmenden zum Nachdenken und Handeln angeregt, wodurch viele Aspekte bewusst gemacht werden. Die circa zweistündige Spielphase wird durch die anschließende Reflexionsphase abgerundet, um die einzelnen Phasen aufzuarbeiten und ein Umdenken zu ermöglichen. „In and Out“ wurde von Sarah Draxl, Biggi Wieser, Maria Steixner und Maria Marksteiner im Rahmen einer Europäischen Jugendinitiative und durch die Unterstützung der youngCaritas Tirol entwickelt.

20

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Infos und Anmeldemöglichkeiten: Maria Steixner Caritas Tirol – Koordination youngCaritas Heiliggeiststrasse 16, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512 72 70-72 Mobil: +43 (0)676 87 30 6712 E-Mail: maria.steixner@dibk.at

Finanzierung

Andrea Gasser

Planspieltrainerin „In and Out“


...?

Am 09. März 2012 findet im Landhaus 1 in Bozen der Redewettbewerb statt. Eingeladen sind alle Ober- und BerufsschülerInnen ab der 3. Klasse, die sich dem gesprochenen Wort verschrieben haben.

Formen der Teilnahme

Die TeilnehmerInnen können unter drei verschiedenen Formen wählen:

Klassische Rede

Sie muss sechs bis acht Minuten dauern, sie muss frei gesprochen werden, außer einem Konzept sind keine Hilfsmittel erlaubt. Im Anschluss an die Rede wird eine Frage gestellt.

Rede von zwei bis vier Minuten. Im Anschluss an die Rede wird eine Frage gestellt.

Neues Sprachrohr

Allein, zu zweit, zu dritt, in Versform, als

...!

Kurzkabarett, mit Gitarrenbegleitung oder was auch immer beliebt, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Der Inhalt muss in neuer, selbst festgelegter Weise bearbeitet werden (keine Kopien oder Reproduktionen, zu vorhandenen Melodien ist ein neuer Text erlaubt). Die Gruppe darf aus maximal drei TeilnehmerInnen bestehen. Die Dauer der Darbietung darf höchstens acht Minuten dauern. Die Themenvorschläge der Klassischen Rede und die Bereiche der Spontanrede können als Grundlage dienen.

Die Themen sind: • • • • • • • • • •

ATOMKRAFT - Game Over? Totes Tier auf dem Teller?! Medien. Macht. Manipulation Ausländer/in bin ich fast überall Ganz-Tag-Schule Empört euch Mein Bücherregal ist digital Mein Traumberuf ist … Sport - Kick oder Chill? Thema eigener Wahl (bei der Anmeldung bekannt zu geben)

Spontanrede

Die TeilnehmerInnen müssen bei der Anmeldung ihren gewählten Themenbereich mitteilen. Zur Auswahl stehen: • • • • • • • • •

Religion, Sekten, Weltanschauungen Politik und Gesellschaft Medien, Computer, Technik Film, Musik Kultur Sport und Gesundheit Umwelt, Geografie, Landwirtschaft Freizeit und Arbeitswelt Jugend und Familie

Aus diesem Bereich ziehen die RednerInnen vor Ort ein spezifisches Thema. Nach der zehnminütigen Vorbereitungszeit halten die TeilnehmerInnen eine freie

„Cool – und nach dem Hockey-Match gehen wir mit dem Opa Trommeln lernen!“ 13. - 22. JÄNNER 2012 TEIL SEIN IST ALLES. 63 Medaillenbewerbe in 7 Sportarten und 15 Disziplinen kombiniert mit dem vielfältigen Kultur- und Bildungsprogramm: die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele versprechen großen Sport, tolle Konzerte und interessante Workshops für alle. Erlebe 1.059 AthletInnen aus über 60 Nationen live in Innsbruck, Seefeld und Kühtai. Werde Teil dieses unvergesslichen Events. WWW.INNSBRUCK2012.COM

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

21


KOSOVO Reise in ein junges Land

Vom 10. bis 17. September 2011 organisierten die beiden Südtiroler Ämter für Jugendarbeit (für die deutsche und ladinische bzw. für die italienische Sprachgruppe) eine gemeinsame Studienfahrt in den Kosovo. Sie steht in der Tradition der Studienfahrten zum Kennenlernen der Länder, aus denen viele unserer neuen MitbürgerInnen, vor allem Jugendliche, stammen. Diesmal begleitete uns Mauro Cereghini, ein Balkan-Experte mit zahlreichen Verbindungen zu Nicht-Regierungsorganisationen, die uns Begegnungen mit Jugendzentren, Schulen, Kindereinrichtungen, StudentInnen und Frauenorganisationen ermöglichten. Auf das Land selbst, seine jüngere Vergangenheit, die derzeitige Situation und die Perspektiven für junge Menschen wurde die Gruppe in zwei Vortreffen mit VertreterInnen von NGOs, die in Kosovo tätig sind, vorbereitet. Am 25. Oktober 2011 zeigten die TeilnehmerInnen Fotos von der Studienfahrt, die nur einen kleinen Einblick in das Erlebte geben konnten – zu komplex ist die Gesellschaft in Kosovo, zu nah sind die Konflikte im Land, zu wirr die geschichtlichen Ereignisse, zu aufwühlend die Eindrücke, als dass ein abgerundetes Bild über den Kosovo entstehen könnte. Was die Studienfahrt in der Jugendarbeit nachhaltig bewirkt, ist einmal, dass ein direkter Draht von JugendarbeiterInnen zu ihren kosovarischen Kids und Jugendlichen, von denen es in den meisten Zentren welche gibt, entsteht; zum zweiten stärkt eine gemeinsame Fortbildung von JugendarbeiterInnen verschiedener Sprachgruppen diese in ihrem Engagement gegen Ausgrenzung „Anderer“ und regt sie zu gemeinsamen Projekten mit Jugendlichen an; in Reflexionen über die politische Situation in Kosovo schließlich können Bezüge zu Südtirol hergestellt und Lehren daraus gezogen werden.

Ana kam am 1.4.1996 in Deutschland zur Welt. Ein Kind kosovo-albanischer Eltern, die aufgrund der staatlichen Unterdrückung durch die Serben ausgewandert sind. Wäre sie in Italien geboren, hätte

22

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Ana bis zu ihrem 18. Lebensjahr die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern und dann ein Jahr Zeit (und keinen Tag länger!), um die italienische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Sie hat Glück gehabt, auch weil

sie in den ersten Jahren ihrer Kindheit weder mit der gewalttätigen UCK, den nationalistischen „Freiheitskämpfern“ ihrer eigenen Ethnie, in Berührung kam, noch der gewaltsamen Vertreibung durch die Serben ausgesetzt war. Schauen wir, wie es hingegen ihrer gleichaltrigen Verwandten erging, die in Kosovo geboren wurde: Ihr Vater gehört der serbischen Sprachgruppe und orthodoxen Religion an. Wurde ihre Familie von den


»2008 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und Kosovo ein Staat, der von über 80 Ländern weltweit anerkannt ist.« Serben verschont? Blieb sie unverletzt, als die Nato 1999 einen Krieg zur Vertreibung der Serben aus dem Kosovo entfachte? Und 2004, als die albanischen Kosovaren alles Nicht-albanische bzw. muslimische zerstörten? Wir wissen es nicht, aber heute scheint es überhaupt keine gemischten Familien mehr zu geben. Die Städte und Orte sind größtenteils albanisch besetzt, mit vielen kleinen Minderheiten. Da und dort gibt es, von der Umgebung isoliert, serbische Dörfer, im Norden drei serbische Bezirke und die zweigeteilte Stadt Mitrovica, mit einer Brücke, die nicht imstande ist, die albanisch-islamische und die serbisch-orthodoxe Bevölkerung in Verbindung zu bringen. Ein Pulverfass! Zurück zu Ana: ihre Eltern haben in kurzer Zeit Deutsch gelernt und eine Arbeit

gefunden, sie sind mit Verwandten und Bekannten in Kosovo in Verbindung und sehnen sich danach zurückzukehren. Sie erfahren, dass ihr Haus verbrannt wurde, nach dem Krieg im Jahr 1999 kehren sie trotzdem in das verwüstete Land zurück. Für die albanische Volksgruppe hat sich die Geschichte seit dem Verlust der Autonomie der Kosovaren, die Tito ihnen in Ex-Jugoslavien zuerkannt hatte, scheinbar zum Vorteil entwickelt: Internationale Hilfstruppen garantieren „Frieden“, An-

schluss an die globale Welt, und gar einige Kosovaren konnten und können sich rund um die „Internationalen“ (auch NGOs) bereichern. 2008 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und Kosovo ein Staat, der von über 80 Ländern weltweit anerkannt ist. Aber die Zukunft ist ungewiss, die Umweltprobleme enorm, viele sind arm und psychisch geschädigt, 40 % beträgt die Arbeitslosigkeit, die Führungsrige inkompetent, eine eigenständige Entwicklung nicht absehbar. Die größten Hoffnungen für das Kosovo richten sich auf die Jugend des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre und viele Jugendliche haben bereits begonnen, Sprachgruppen übergreifend nachhaltige Projekte zu entwickeln, Brücken zu schlagen und der Kriminalität entgegen zu wirken. Ana wird keinen Kindergarten besuchen, denn es gibt kaum welche, später wird sie in eine albanische Schule gehen – und kein Serbisch, dafür aber Englisch lernen! Serbische Kinder lernen im Gegenzug kein Albanisch, denn sie erhalten ihre Bildungsprogramme von Serbien - und so werden weitere Keile zwischen die beiden größten Volksgruppen im Kosovo getrieben. Ana kann froh sein, nicht einer der kleinen Minderheiten anzugehören, nämlich der Gruppe der Rom, Ashkali, Ägypter (abgekürzt RAE, bei uns einfach als Roma bekannt, obwohl sie sich in Kultur, Sprache, Religion unterscheiden). Sie lebten unter Tito in Wohnungen, verrichteten eine Arbeit und deren Kinder gingen zur Schule, jetzt aber fristen sie ihr Leben unter elenden Umständen, ohne Wasser und ohne Elektrizität, weil sie sich im Konflikt nicht eindeutig zu den albanischen Kosovaren bekannten und nun ignoriert werden. Nach unserer Berechnung ist Ana jetzt fast 16 Jahre alt. Wie die meisten jungen Menschen wird sie zur Uni gehen, und noch einmal hat sie Glück: sie ist nicht auf eine mittelmäßige Ausbildung in Pristina angewiesen, denn sie besitzt den deutschen Pass. Seit ihrer Kindheit verfolgt sie den Traum Ärztin zu werden und lässt kei-

ne Gelegenheit aus, Deutsch zu lernen und Verbindungen zu Deutschland zu pflegen. Ob sie als Ärztin nach Kosovo zurückkehren wird? Ana wird hin- und hergerissen sein zwischen dem Wunsch, ihrer Ursprungsfamilie nahe zu sein und vielleicht jenem, eine neue Familie zu gründen. Und sie wird sich fragen, wo sie ihr Wissen am sinnvollsten einsetzen soll: in ihrer ersten Heimat, einem Land im Aufbau, oder in ihrer zweiten Heimat, das bessere Arbeitsbedingungen und Lebensstandards bietet. Dies ist die Geschichte der zweiten Generation… Gerda Gius Amt für Jugendarbeit

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

23


Partizipative Jugendumfrage ist gestartet an unter Nutzung „ihrer“ Medien wie Smartphones und Internet eingebunden. Ziel ist herauszufinden, was die Tiroler Jugend heute tatsächlich bewegt. Der gesamte Fragebogen ist in drei „Portionen“ aufgeteilt, die je nach Zeitaufwand ‚small’, ‚medium’ oder ‚large’ sind. Das vielfältige Themenspektrum reicht von Freizeit bis Schule über Arbeit, Lehre, Migration oder Religion. Weiters organi-

sieren Jugendorganisationen Workshops, die auf Basis des Fragenkatalogs verschiedenste Themen behandeln. Jugendliche bereiten hier zentrale Fragestellungen mittels Plakaten, Fotoevaluationen oder Videostatements auf, um neben quantitativen auch qualitative Ergebnisse zu erhalten. Schließlich findet ein Kunstbewerb zum Thema „Wie sieht die Lage der Jugend in

Minis nach Rom

Foto: Land Tirol /Die Fotografen

> Für die mit vielen Jugendlichen und dem Jugendbeirat entwickelte tirolweite partizipative Jugendumfrage ist nun der Startschuss gefallen: TeilnehmerInnen können den Fragebogen online unter www.mei-infoeck.at/meimeinung/ ausfüllen. Der Online-Fragebogen wurde am 26. Oktober beim Tag der Offenen Tür im Landhaus durch LRin Zoller-Frischauf freigeschalten. Die Erhebung umfasst zahlreiche relevante Fragen, die Jugendlichen selbst werden von Anfang

Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf bei der Freischaltung der Online-Jugendumfrage mit den beiden Jugendlichen Clemens und Daniela, die bei der Erarbeitung des Fragenkatalogs mitgearbeitet haben.

Tirol aus?“ statt. Dabei können Jugendliche verschiedenste Ausdrucksformen wie Sprache, Bild oder Fotografie verwenden. Durch die aktive Mitarbeit von Jugendlichen, Jugendverbänden und Jugendeinrichtungen soll das Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Organisation der Jugendstudie obliegt dem JUFF / Fachbereich Jugend des Landes Tirol.

KSJ begleitet 1.000 Ministrant/innen nach Rom BOZEN Vom 20. bis 23. Februar 2012 begleitet die KJS 1.000 Ministrant/innen auf einer Wallfahrt nach Rom. Es stehen ein erlebnisreiches Programm sowie eine Papstaudienz auf dem Programm.

24

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Anmelden können sich Gruppen sowie Einzelpersonen bis zum 9. Dezember im Jungscharbüro. Tausende von Ministrant/innen leisten in den Südtiroler Pfarrgemeinden einen wertvollen Dienst. Sie sind begeistert, fleißig und beweisen auch Geduld und Durchhaltevermögen. „Ohne ihren Einsatz wären die Pfarrgemeinden um vieles ärmer. Wir möchten ihnen mit dieser Wallfahrt ein großes ‚Danke‘ sagen“, betont Lisa Huber, 1. Vorsitzende der Jungschar. In Rom werden der Vatikan und verschiedene Gotteshäuser besichtigt. Viel Zeit gibt es auch, um die monumentalen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bewundern. Untergebracht sind die Teil-

nehmenden in Bungalows auf einem schönen Campingplatz. „Es wird ein beeindruckendes Bild sein, wenn zahlreiche Busse, vollbesetzt mit Hunderten von frohen und begeisterten Ministrant/innen aus der ganzen Diözese in Südtirol starten und gemeinsam mit Bischof Ivo Muser nach Rom fahren. Der Glaube an Christus hat in dieser Stadt viele Spuren hinterlassen. Möge er dies auch in den Herzen der Kinder und Jugendlichen tun“, freut sich der Jungscharseelsorger Christoph Schweigl. Eine Anmeldung ist bis zum 9. Dezember möglich. Das Anmeldeformular und alle wichtigen Informationen sind unter www.jungschar.it oder im Jungscharbüro unter 0471 91 08 90 zu erhalten.


> Der Dokumentationsfilm „Wider das Vergessen – Zug der Erinnerung/Treno della Memoria“ wurde Anfang November im Filmclub zum ersten Mal gezeigt. Manchmal gelingt es durch Medien etwas zu vermitteln, das durch bloße Erzählungen nicht mitteilbar ist, so der Ursprungsgedanke dieser Doku. Ein Filmteam begleitete die 150 Jugendlichen, die bei der Erstlauflage des Projektes „Treno della Memoria – Zug der Erinnerung“ in Südtirol teilgenommen haben ein Projekt, das gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), Arciragazzi und Terra del Fuoco durchgeführt wird. Die Bilder der Dokumentation sprechen für sich: Man sieht Jugendliche, die sich mit Geschichte, auch mit der Geschichte ihrer Großeltern und Urgroßeltern, auseinander setzen. Gemeinsam treten sie eine Reise in die Vergangen-

Aus der Geschichte lernen Das Engagement schlägt Brücken – Treno della Memora – Zug der Erinnerung

sieren konnten. Miteinander versuchen die Jugendlichen, die Ereignisse zu verarbeiten, zu verstehen – obwohl verstehen kann man eigentlich nicht. Zurück in Südtirol setzen sich die Jugendlichen mit Themen wie „Diskriminierung“ und „Schweigende Mehrheit“ auseinander und merken bald: Auschwitz ist überall dort, wo Menschen die Augen verschließen und

FACTBOX heit an und besuchen das Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Das Erleben vor Ort treibt den Jugendlichen Tränen in die Augen, es ist nicht vorstellbar, dass solch schreckliche Gräueltaten pas-

Menschlichkeit, Mitmenschlichkeit, Verständnis und Verständigung, Toleranz und Akzeptanz, Rücksicht und Respekt keinen Platz lassen. Der Film soll mehr als eine bloße Dokumentation des Projektes sein, denn man erhält einen Einblick in das Projekt, aber auch in die Welt der Jugendlichen und nähert sich auf eine besondere Weise der Vergangenheit. Der Film ist beim Amt für Audiovisuelle Medien und bei den 20 Südtiroler Jugenddiensten erhältlich und soll auch zukünftig die Möglichkeit geben, sich mit diesem dunklen Kapitels auseinander zu setzen. Was von diesem Projekt bleibt, sind 150 Leuchttürme, die nach außen leuchten und so andere erreichen und diese möglicherweise wieder zu Leuchttürmen machen.

Das Projekt „Treno della Memoria – Zug der Erinnerung“ startete erstmals 2010/2011 in Südtirol und wird gemeinsam von den Projektpartnern Terra del Fuoco, Arciragazzi und Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) getragen. Die Dokumentation „Wider das Vergessen – Zug der Erinnerung/Treno della Memoria“ wurde im Auftrag der AGJD produziert und vom Amt der Audiovisuellen Medien und dem Amt für Jugendarbeit der Autonomen Provinz Bozen finanziert. Der Film ist beim Amt für Audiovisuelle Medien und bei den 20 Jugenddiensten Südtirols erhältlich. Weitere Infos unter www.jugenddienst.it ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

25


Geocachen

Outdoor Schatzsuche für alle

Sie sind überall! Etwas eigenartig anmutende Menschen, die sich vermehrt auf geheimnisvolle Schatzsuche begeben. Man trifft sie am Boden eines Denkmals hockend oder hinter einen Busch im Wald gedrängt und alle haben dasselbe Ziel: Finde den Cache!

Einige Cacheformen

• Traditional Cache Der ursprüngliche Geocache-Typ besteht mindestens aus einem Behälter und einem Logbuch. • Multicache Ein Multi-Cache umfasst mindestens zwei verschiedene Standorte mit Hinweisen zum letztendlichen Zielcache. • Mystery Cache Enthalten Rätsel, die zur Bestimmung der eigentlichen Koordinaten benötigt werden • Event Cache Ein Geocaching-Event, das von regionalen Geocachern mit dem Ziel, sich über Geocaching auszutauschen, organisiert wird.

26

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

Das brauchst du zu Geocachen

• GPS-Gerät oder Smartphone mit Satellitennavigation + Geocache-App • Informationen zum Cache von den Internetplattformen wie www.geocaching.com oder • Spürsinn & Geschick • Kleine Tauschgegenstände • Stift

Fotos by: Heike Gruner

> Doch was genau ist nun dieses Geocachen? Geoaching kombiniert Technologie und Spaß im Freien und bietet eine gute Gelegenheit, die nähere und weitere Umgebung einmal neu zu entdecken. Der „Schatz“ in seiner einfachsten Form enthält in einem Behälter ein Logbuch, das als eine Art Beweisprotokoll unterschrieben wird. Caches können

auch Tauschobjekte enthalten - die größte Belohnung ist jedoch die Suche nach dem Geocache Geocachen im Wald selbst. Geocachen kann jede/r! Besonders Familien sieht man mit GPS und kleinen Tauschgegenständen ausgerüstet auf GPS-Schnitzeljagd. Für die Kids lockt das Abenteuer einer Schatzsuche im Freien und die Papas können sich mit den Feinheiten der GPS-Navigation und technischem Geschick motivieren. Aber auch als Gruppe oder als einzelner Cacher kann man sich auf den Weg machen. Es gibt die verschiedensten Schwierigkeiten und Formen eines Geocaches. Gerade das macht den Reiz des modernen Hobbys aus - es gibt immer neue Verstecke zu entdecken. Der Cache selbst ist eine Art Behältnis, das nur durch geschicktes Suchen gefunden werden Geocachen auf kann. Beispielsweise liegen markierte Plastikdosen unter großen Korsika Wurzeln im Wald, in einer Felshöhle über dem Meer oder zwischen einer Häusermauer in der Straße um die Ecke. Außerdem wird noch in verschiedene Größen unterteilt und einige Caches bestehen aus vielen Teilen, die zu einem großen Gesamtziel führen. Über eine Internetplattform gibt es eine Anleitung mit Hinweisen und GPS-Koordinaten, um einen Cache zu finden. Dann geht’s mit Geocachen auf der Serles einer speziellen Zusatzfunktion auf einem Smartphone oder einem GPS-Gerät auf ins Gelände, um den Zielort des Caches, meist ein versteckter Behälter, genauer zu finden. Dabei helfen aber auch Tipps, Rätsel und Hinweise auf der Internetseite.

Geocachen lebt von einem Miteinander

Austausch ist oberstes Gebot bei den Outdoor-SchatzsucherInnen: Alle Caches werden freiwillig von engagierten SchatzsucherInnen angelegt und gewartet und auch die Kommunikation innerhalb der Internetplattform ist Bestandteil der Suche. Cacher tragen sich ins Online-Logbuch ein, berichten über ihre Geocacheerlebnisse oder stellen Fotos davon ins Netz. Außerdem soll das Cachen selbst „undercover“ ablaufen - uneingeweihte Menschen (in der eigenen Cachersprache mit einem Geheimwort definiert)


sollen nichts von der Bewegung mitbekommen. Die Outdoor-Schatzsuche ist ein guter Grund, mal wieder hinaus ins Freie zu gehen und Abenteuer vor der eigenen Haustür zu erleben! Es gibt die Regel, dass sich jeder Cacher bewusst in seiner Umgebung bewegt, nichts beschädigt oder sogar auf dem Weg gefundenen Müll entfernt. Nach dem Motto „cache in trash out“ verfolgen die Cacher eine nachhaltige Strategie sich mit Respekt in der Natur zu bewegen. Die Cacherszene hat sich in den letzten Jahren weltweit sehr vergrößert. Es gibt spezielle Meetings und große Cachevents, in der sich die internationale Gemeinschaft austauscht. Die Entscheidung, wie und wie oft man auf Outdoor-Schatzsuche geht, trifft aber doch jede/r selbst. Und das Beste daran: Man kann überall und jederzeit damit beginnen! In Städten, im Wald, an einsamen Berggipfeln oder in alten Industriegeländen. Geocaching hat sich unglaublich verbreitet und lädt jede/n ein, es einmal selbst zu versuchen!

Wer es selber ausprobieren möchte:

• www.geocaching.com weltweit größte Datenbank, mehrsprachig und als Grundpaket kostenlos • www.opencaching.com Plattform vom GPS-Hersteller Garmin • www.opengeocaching.de deutsche kostenfreie Datenbank Die Naturfreunde Innsbruck gehen beispielsweise jeden 2. Samstag im Monat gemeinsam mit „Proficacher“ Daniel auf die Suche - einfach im Infobüro unter 0512.584144 melden! Verwendete Quellen: www.geocaching.com

25 Jahre Juze Blaike

Im Oktober 2011 feierte das Jugendzentrum Blaike in Völs (Nordtirol) sein 25-jähriges Bestehen! > Aus diesem Grund wurde ein Fest veranstaltet, zu dem Jung und Alt ganz herzlich eingeladen waren. Das Angebot reichte von Kinderschminken, einem Kletterturm, Jonglieren und zahlreichen Brettspielen bis hin zu Mensch-ärgere-dich-nicht in Lebensgröße. Bei einem Flohmarkt konnten CDs, Schallplatten, Videos und Spiele der letzten 25 Jahre erworben werden – natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt! Wen der Ver-

lauf des Jugendzentrums genauer interessierte, konnte dies an den Zeittafeln oder in der Jubiläumszeitung nachlesen und schließlich bei einem Gewinnspiel sein Wissen überprüfen. Musikalisch unterstützt wurde die Feier von „The Pure“. Bevor der DJ für den richtigen Mix in der Disco sorgte, standen noch eine Aufführung einer Tanzgruppe sowie ein Soloauftritt rhythmischer Sportgymnastik auf dem Programm. Das Jugendzentrum Blaike hat sich über die Jahre als beliebter Treffpunkt etabliert und kann heute auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken – ein großes Dankeschön an alle, die dies Tag für Tag ermöglichen! MMag. Bianca Lexer ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

27


Jugenddienst in Aktion Herbsttagung der 20 Jugenddienste Südtirols in San Lugano > Die hauptamtlichen MitarbeiterInnen der 20 Jugenddienste Südtirols und der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste trafen sich zur zweitätigen Herbsttagung im Jungscharhaus in San Lugano. Im Mittelpunkt der Herbsttagung standen die Vorstellung von neuen Projekten der Jugenddienste sowie der Blick in die Zukunft. Der erste Tag der Herbsttagung stand ganz im Zeichen des internen Austausches zwischen den Jugenddiensten. Verschiedene neue und zukunftsweisende Projekte wurden präsentiert, aber auch über aktuelle Schwierigkeiten vor Ort wurde intensiv diskutiert. Schlagworte wie Partizipation, Subsidiarität, Netzwerkarbeit und Visionen prägten den zweiten Tag. Auch Klaus Nothdurfter (Direktor des Amtes für Jugendarbeit) ließ es sich nicht nehmen, an diesen Diskussio-

nen teilzunehmen und gerade in Hinblick auf die Visionen wies er darauf hin, dass es wichtig ist, miteinander an der Stärkung der landesweiten Jugendarbeit zu arbeiten, um den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht zu werden. Und als große Herausforderung für die Zukunft der Jugendarbeit sieht Klaus Nothdurfter u.a. das Thema Integration/Migration.

Im Rahmen der Herbsttagung luden die Katholische Jungschar Südtirols und Südtirols Katholische Jugend die MitarbeiterInnen der Jugenddienste zu einem Abendessen mit tollem Rahmenprogramm ein, um damit einerseits für die bisherige gute Zusammenarbeit zu danken und andererseits Weichen für die weitere gemeinsame Zukunft zu stellen.

Projekt LehrlingspatInnen

Hilfe für Jugendliche beim Übergang ins Berufsleben Das von der Kolpingjugend Südtirol initiierte Projekt will SchülerInnen bei der Suche nach einer Lehrstelle helfen. Ermöglicht wird dies von ehrenamtlichen LehrlingspatInnen, die den jungen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Bild die LehrlingspatInnenvon Meran beim gemeinsamen Treffen mit Lehrpersonen aus dem Beratungsteam der LBS Zuegg und Herbert Denicolò, Vorsitzender Kolpingwerk Südtirol.

In enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Landesberufsschule L. Zuegg wurden bereits im vergangenen Schuljahr erste positive Erfahrungen gemacht. Die LehrlingspatInnen, die über Berufs- und Lebenserfahrung verfügen, unterstützen die Jugendlichen beispielsweise bei der Bewerbung, motivieren und helfen bei der Suche nach einer Lehrstelle. „Manche Schüler haben viele Absagen bei Vorstellungsgesprächen erhalten und sind enttäuscht ,“ erklärt Peter Thaler vom Beratungsteam der Berufsschule Meran. „Diese Schüler brauchen eine persönliche Beziehung und Erfolgserlebnisse um wieder neuen Mut zu schöpfen.“ Nach einem Vorbereitungsjahr an der LBS Zuegg ist das Projekt vergangene Woche in Meran gestartet. An der Berufsschule für Handwerk und Industrie in Bozen und am Berufsbildungszentrum in Bruneck steht es ebenso in den Startlöchern. Es haben sich bereits für alle drei Schulen PatInnen gemeldet, dennoch freut sich die Kolpingjugend, wenn noch mehr Erwachsene diesem Beispiel folgen. „Ich finde es toll, dass sich Lehrlingspaten aus den verschiedensten Berufssparten gemeldet haben, von Rentnern bis Berufstätigen, von Unternehmern bis hin zu Angestellten“ meint Kolpingjugend-Referentin Verena Kapauer. Potenzielle LehrlingspatInnen müssen Zeit mitbringen und ein offenes Ohr und Herz für Jugendliche haben. Wer Interesse hat Jugendliche zu begleiten, kann sich an Verena Kapauer, 0471308400 oder 345668901 und per E-Mail an jugend@kolping.it wenden.

28

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011


Euregio

Jugendwerkstatt 2011 Jugendliche sammeln ihre Visionen.

> „Jugendliche von heute haben schlechte Manieren und verachten die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer“, behauptete schon Sokrates (470-399 v.Chr.) und auch heute hört man von zahlreichen Erwachsenen, unsere Jugend sei unverantwortlich und verfolge keinerlei Werte mehr. Dass ethische Werte bei jungen Menschen jedoch nach wie vor groß geschrieben werden, bewiesen die rund 40 TeilnehmerInnen aus Trentino, Südtirol und Tirol im Rahmen der Euregio Jugendwerkstatt. Vom 21. – 22. Oktober tagten die Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren beim Bildungsinstitut Grillhof in Vill bei Innsbruck auf Grundlage eines Dreierlandtagsbeschlusses Einschätzung soziodemographischer Daten in der Europaregion Tirol

Die Visionen werden noch einmal kritisch beleuchtet.

schlüpften die Jugendlichen in die Rolle von VisionärInnen und formulierten so ihre Zukunftsträume für ein gelungenes Miteinander in der Europaregion. Auf deren Grundlage entwickelten sie daraus konkrete Arbeitsschritte, die in weiterer Folge noch einmal kritisch beJugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf diskutiert leuchtet wurden. Am Ende mit den Jugendlichen die der Veranstaltung stellten sie Ergebnisse der Jugendwerkstatt. sich als „ExpertInnen“ des zum Thema: „Identität und Multikulturalität Themas der Diskussion. Auch Jugendin der Europaregion Tirol“. landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf disJeden Menschen als gleichwertigen Teil kutierte mit den Jugendlichen und war beder Gesellschaft anzuerkennen, unabgeistert von deren Einsatz und Engagehängig von Herkunft, Religion, Bildung ment. usw., gegenseitige Wertschätzung und Dass Jugendliche ein solches Angebot eine vollkommene Veränderung unserer auch gerne annehmen, zeigte sich vor alBildungssysteme sind nur einige Fordelem in ihrem unermüdlichen Einsatz und rungen, welche die TeilnehmerInnen an großem Engagement bei der VeranstalPolitik und Gesellschaft der tung. Europaregion Tirol stellen. Zu Beginn nächsten Jahres erscheint „Damit Integration gelingt, eine Broschüre zur Euregio Jugendmuss jede/r einen Beitrag werkstatt 2011 mit den erarbeiteten Maßleisten“, waren sie sich einig. nahmen bzw. Forderungen der TeilnehMit Hilfe der „Walt-DisneymerInnen und ihren Tipps für ein gelunMethode“ und unter fachgenes Miteinander. kundiger Moderation des Südtiroler Jugendrings

Die Stamser Jugendvisionen finden dieses Mal – nicht wie gewohnt im Herbst – sondern im Februar statt!

JUGENDLICHE MIT VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN

Vom 27. bis 28. Februar 2012 dreht sich in Stams alles um „Grenzgänger. Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten“. Als Hauptreferent konnte der bekannte Schweizer Kinder- und Jugendpsychotheratpeut Allan Guggenbühl gewonnen werden! Weiters gibt es beim World Cafe und zahlreichen Workshops viele Gelegenheiten sich diesem Thema anzunähern. Also: Termin vormerken! ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

29


Menschen & Jobs

> BRUNECK Dott.ssa Sara Vitroler, ursprünglich liche Oberschule abgebeiten, da es eine spannende und sehr aus Vahrn, hat im Oktober 2010 ihr Stuschlossen und war neabwechslungsreiche Tätigkeit ist. dium an der Freien Uni benbei immer in der JuBozen, Studiengang Sogendarbeit tätig. Beim > IMST > Dietmar ziale Arbeit abgeschlosForum Prävention und Götsch sen. Anschließend abals Vorstandsmitglied im Seit September 2011 ist Dipl.-Päd. Ahsolvierte sie ein PraktiJugendtreff Joy in Auer met Demir im InfoEck Imst im Bereich kum bei der YoungCahat er wertvolle Erfahrungen gesammelt Information/Dokumentation tätig. ritas in Bozen. Im Somund freut sich darauf, mit den Jugendli> Sara Ahmet hat sein PädAk-Studium im Jahmer 2009 machte sie chen arbeiten zu dürfen. Vitroler re 2005 abgeschlossen. Nach seinem Zieinen Solidaritätsbevildienst im Jahre such in Sambia, im Projekt „Seite an > ST. LORENZEN 2006 hat er im RahSeite“ der Organisation für Eine solimen eines Equal-Prodarische Welt (OEW) aus Brixen. Manuela Lechner aus Stegen ist als jekts für den Verein Mehr dazu kann man im Buch „Side neue pädagogische Mitarbeiterin im ZeMiT als Jugendasby Side – Die internationale DimensiJugendtreff Inso-Haus sistent gearbeion der Sozialen Arbeit am Beispiel St. Lorenzen in Teilzeittet. Noch heute Sambia“ lesen. Seit 2006 ist Sara eh- > Ahmet Demir beschäftigung tätig. Sie arbeitet er für dierenamtlich bei der Südtiroler Pfadfinhat an der Freien Unisen Verein und derschaft als Gruppenleiterin tätig. versität Bozen Soziale macht rechtliche Beratungen für ErSeit Jänner 2011 arbeitet sie als JuArbeit studiert und wird wachsene mit Migrationhintergendarbeiterin im Jugend- und Kulihr Studium im März grund. turzentrum UFO in Bruneck. > Manuela 2012 abschließen. EhBeratung von Jugendlichen war r Lechne renamtlich war sie beimmer schon sein Traum, deshalb > IMST reits in der Kinder- und Jugendarbeit macht ihm die Arbeit im InfoEck großen tätig, in ihrer Freizeit ist sie sportlich viel Spaß. Ahmet findet es spannend, dass Seit März 2011 arbeitet Diana Krismer unterwegs und aktives Mitglied der Mudie Themen, die die Jugendlichen anwieder im InfoEck. Vor ihrer Kindersikkapelle Stegen. sprechen, laufend in Veränderung sind pause war Diana beund dies die Arbeit im InfoEck so abreits im InfoEck in Innswechslungsreich macht. > TOBLACH bruck tätig. Nachdem ihre beide Töchter sie> LAAS Seit Anfang Oktober ist Lukas Patzleiben und vier Jahre alt ner der neue Referent für die religiöse sind, ist sie nun in Imst Dietmar Götsch aus Kortsch ist seit Kinder- und Jugendim Einsatz. > Diana Krimser 20.September beim Jugenddienst Mitarbeit im JugendIhre Arbeitsbereiche sind telvinschgau angestellt. Er arbeitet als dienst HochpusterInformation und DokuJugendarbeiter im Jugendtreff von tal. Er übernimmt damentation. Diana findet es schön wieder Laas. Er hat in Auer die landwirtschaftmit die Vollzeitstelle im Bereich der Jugendinformation zu ar> Lukas Patzleiner

30

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011


Menschen & Jobs

von Manuela Kirchler, die nach Jahren den Jugenddienst Hochpustertal verlassen hat. Seine Aufgabenbereiche umfassen die Organisation und Koordination des Dekanatsjugendteams, des Arbeitskreises Jugendwallfahrt sowie die Begleitung von Jungschar- und Ministrantengruppen im Dekanat Innichen. Weiters betreut er diverse Projekte wie die Spieletage, Berufungsgeschichten in den Pfarreien und den „Obopuschtra Ferienspaß“.

> INNSBRUCK Das Jugendzentrum Hötting West hat wieder Neuzugang! Mag. Ing. Michel Keckeis ist seit Mitte Oktober dabei und freut sich seitdem über gemeinsame Stunden mit den Jugendlichen. Egal ob Tischtennis, Billard, Tischfußball, eine Runde Fifa oder ein > Michel offenes Gespräch, Keckeis Michel ist ab sofort für die jungen Leute in Hötting West da. Mit seinen Erfahrungen in technischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereichen und seinen Auslandsaufenthalten kann Michel mit seinen 31 Jahren nun viele Tipps und Erkenntnisse an die Jugendlichen weitergeben. Hobbys: Natur, Berge, gute Musik und Literatur. Was er mag: Freunde und nette Leute treffen. Was er nicht mag: Socken sortieren, verdrehte Egoisten

und unnötiges Leid. Motto: „Mach es wie die Sonnenuhr und zähl die heitren Stunden nur“. Vision: Mehr Möglichkeiten zur Partizipation von Jugendlichen bei Entscheidungen, die die Jugendlichen betreffen.

> BRIXEN Katja Tauber ist seit Ende September 2011 im Jugendtreff Kassianeum tätig. Sie absolviert das Studienfach „Pädagogik“ mit dem Studienzweig

„Integrative Pädagogik“ in Innsbruck und steht kurz vor ihrem Abschluss. Sie wollte schon immer mit Ju> Katja gendlichen arbeiteten und Tauber freut sich auf die neuen Herausforderungen im Jugendzentrum. Sie möchte die Jugendlichen in der Entwicklung ihrer Individualität und Eigeninitiative unterstützen, ihnen im Jugendzentrum einen Raum anbieten, wo sie ihre Interessen, Vorstellungen und Visionen zum Ausdruck bringen können.

Neu!

Sowohl die Aufgaben des seit Mitte 2009 tätigen Tiroler Jugendbeirats als auch die jeweiligen Einrichtungen der 23 Mitglieder werden nun in einem gemeinsamen Folder einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die unterschiedlichen Organisationen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ziehen erstmals an einem Strang und arbeiten in Gremien und bei gemeinsamen Projekten unter dem Motto „vernetzt für Tirols Jugend" zusammen. Das Info-Medium kam bereits bei der Freischaltung der Tiroler Jugendstudie am Tag der Offenen Tür im Landhaus und auf der VISIO-Bildungsmesse zum Einsatz.

Der Folder und weitere Informationen sind im Fachbereich Jugend der Landesabteilung JUFF unter +43 (0)512 508 3586 oder juff.jugend@tirol.gv.at bzw. unter www.tirol.gv.at/jugendbeirat erhältlich.

ZUM BEISPIEL | Nr. 6_ 2011

31



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.