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by Lantek
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Smart Factory
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Raúl Chopitea, Gebietsleiter für CAM/MES/ERP
Wettbewerbsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit sind die Achsen, um die sich der Erfolg nahezu jedes Unternehmens dreht. Viele Faktoren können heutzutage die Geschäftsergebnisse positiv oder negativ beeinflussen: makroökonomische Tendenzen eines hypervernetzten Weltmarktes, spezifische regulatorische Aspekte in jedem einzelnen Land, vielfältige wechselnde intrinsische Faktoren jeder einzelnen Region und jeder Branche oder das Verhalten des Konsumenten.
Viele Unternehmen haben mit der Verteilung auf mehrere Standorte ein Geschäftsmodell gefunden, mit dem sie in diesem neuen globalisierten Szenario wettbewerbsfähig bleiben. Denn sie erkennen und nutzen damit die Wettbewerbsvorteile verschiedener Regionen, betrachten ihre Geschäftstätigkeit und Prozesse aus einer globalen Perspektive und können die Umstände jedes einzelnen lokalen Marktes abfedern, in dem sie aktiv sind.
In diesem Kontext wird Technologie zum wichtigsten Moderator dieser Multi-StandortStrategien. Denn mit ihr können die verschiedenen Produktionswerkstätten sich miteinander abstimmen, was Informationssilos vermeidet und einheitliche, standardisierte Prozesse begünstigt – für eine optimierte und verlässliche Kommunikation in Echtzeit.
Geeignete Werkzeuge auswählen
Mit der zunehmenden Digitalisierung von IndustrieUnternehmen gehören Szenarien zunehmend der Vergangenheit an, in denen Anfragen telefonisch oder per Mail eingehen und beantwortet werden. Sie weichen der Interoperabilität zwischen Systemen, die Prozesse beschleunigen, damit der Kunde schneller seine Antwort bekommt. Auch veraltete Vorgehensweisen, in denen unzureichende Koordination zwischen den Abteilungen Quelle von Ineffizienz war, werden durch neue Steuerungsformen ersetzt, die mit einem 360°-Überblick planen und operieren. Im Falle mehrerer Standorten werden dieselben Modelle angewandt, jedoch in anderem Umfang.
Bei der Wahl der idealen Technologielösungen ist es wichtig, das gesamte Unternehmen zu betrachten sowie seine aktuelle digitale Reife, aus der sich die Ziele und das Komplexitätsniveau der zu implementierenden Prozesse ergeben. Auch die vorhandene technologische Infrastruktur muss berücksichtigt werden, welche Steuerungssysteme der Betrieb in jeder einzelnen Einheit und/oder in der Gruppe verwendet und welche Werkzeuge dazu passen würden. All diese Dinge entscheiden
darüber, welches Arbeitsmodell und welches Verwaltungssystem zu seiner Unterstützung ausgewählt werden.
Mithilfe dieser Analyse kann eine Liste der erforderlichen Technologien erstellt werden. Die Palette an Möglichkeiten ist breit gefächert, in Anbetracht der exponentiellen Weiterentwicklung seit Einführung von Industrie 4.0 und dem Industriellen Internet der Dinge (IIoT). Folgende Hauptanforderungen müssen Technologien zur Anwendung in Unternehmen mit mehreren Standorten erfüllen: Interoperabilität und Vernetzung von Systemen und Einheiten, Vereinheitlichung von Prozessen mit möglicher lokaler Individualisierung, Fernzugriff und/oder ortsunabhängiger Zugriff, einfache Bereitstellung, Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit, Skalierungsmöglichkeit nach Bedarf, Verwaltung und konsolidierte Nutzung von Daten und vieles mehr. All diese Eigenschaften werden der sogenannten „intelligenten Fabrik“ zugeschrieben – ein Synonym für Unternehmen mit einem hohen Grad an Digitalisierung und Software-Einsatz.
Die Cloud-Umgebung – Unterscheidungsmerkmal bei mehreren Standorten
Natürlich ist es auch wichtig, S2S - Vernetzungsmechanismen (S2S=System zu System) zu nutzen. Mit ihrer Hilfe und über zentralisierte Cloud-Services können Unternehmen jederzeit und in Echtzeit die Fertigungssituation in allen ihren Produktionszentren weltweit verfolgen und ihre Aktivitäten koordinieren. Entsprechend kann auch ein überlasteter Standort einem anderen, weniger frequentierten Werk Aufträge zuweisen oder entscheiden, welcher Produktionsbetrieb für eine bestimmte Bestellung am kosteneffizientesten ist. So können verfügbare Arbeitszentren und Ressourcen mit einer globalen Sicht verwaltet werden – ganz so, als handle es sich dabei um einen einzigen Standort.
Wir bewegen uns also in Richtung einer intelligenteren und effizienteren Fertigung, die auf einen von Natur aus schnelllebigen Kontext reagieren kann. Über die genannten technologischen Systeme und Lösungen zu verfügen, bedeutet, Verknüpfung und Zusammenarbeit zwischen Systemen, Arbeitsabläufen, Maschinen und Menschen leisten zu können und natürlich die Ökosysteme der Partner integrieren zu können – wo auch immer sie sind. Das ermöglicht eine ganzheitlichere, holistischere Betrachtung und begünstigt Synergien, was Unternehmen mit mehreren Standorten mehr Dynamik und Flexibilität verleiht. Schlussendlich entsteht daraus etwas, das bereits Aristoteles mit den Worten beschrieben hat: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“