LEADER Special Edition/M채rz 2008
Das Unternehmermagazin f체r die Ostschweiz und das F체rstentum Liechtenstein
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L A I C SPE
Andreas Schmidheini Unternehmer des Jahres
Editorial
Emotionen pur Der SVC Unternehmerpreis 2008 ist bereits wieder Geschichte. Eindrückliche Statements, aussergewöhnliche Emotionen und vor allem die sechs Finalisten werden allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben. Ein strahlender Andreas Schmidheini als Repräsentant der Siegerin Varioprint AG, eine innovative Eliana Burki, welche mit einem 'alten' Instrument neue Wege beschreitet, ein dynamischer und wortwitziger Stefan Klapproth und ein eindrückliches Referat von Stefan Schmidheiny werden uns in Gedanken noch lange begleiten. Auch in diesem Jahr wurden nicht grosse, anonyme Firmen entdeckt und vorgestellt, sondern mittelständische Unternehmen, überschaubare lebende Organismen mit innovativen und kantigen Unternehmerpersönlichkeiten. Persönlichkeiten, welche an die Machbarkeit ihrer eigenen Ideen glauben, bewusst Risiken eingehen, den nachhaltigen Erfolg suchen und kreativ sind. Sie sind Vorbilder, beweisen Mut, Weitsicht und übernehmen Verantwortung für Mitmenschen. Sie leben Innovation auf allen Ebenen. Auch neben der Bühne waren an der diesjährigen Preisverleihung Unternehmerinnen und Unternehmer versammelt, die Engagement und Willen zeigen, die kreativ und überzeugend wirtschaften. Genau dieses innovative Unternehmertum in den Ostschweizer Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein stärkt und erneuert stetig den Wirtschaftsplatz und die Wettbewerbsfähigkeit. Unsere Wirtschaft braucht diese Persönlichkeiten mit der Faszination für das Unternehmertum. Die sechs Erfolgsgeschichten der Finalisten zeigen auf, wie mutige Arbeit unternehmerisch denkender Menschen belohnt wird. Nicht in erster Linie mit einer Preisverleihung, sondern vor allem durch den wirtschaftlichen Erfolg, die gesellschaftliche Anerkennung, die Motivation und das innere Feuer der Mitarbeitenden sowie den Respekt der Geschäftspartner und der Konkurrenten. Die Erfolge solcher Unternehmen entdecken und ihnen die verdiente Publizität zu geben. Dies ist das Ziel des SVC Unternehmerpreis Ostschweiz. Bereits die bisherigen Gewinner Abacus Research AG und Telsonic AG haben bis heute verdient eine grosse schweizweite Publizität und Anerkennung erhalten. Mit der Varioprint AG und mit den weiteren Finalisten durften wir neue Firmen ins Rampenlicht bringen. Firmen, die alle als Botschafter für den Wirtschaftsstandort Ostschweiz und Liechtenstein in die ganze Schweiz und das grenznahe Ausland ausstrahlen werden. Ein Bekenntnis zum Unternehmertum haben mit ihren Beiträgen auch die Sponsoren des Anlasses abgegeben. Neben den Goldsponsoren Ernst&Young, Swisscom und Credit Suisse sind es vor allem auch lokale und nationale KMU, die mit ihren Beiträgen wesentlich zum Gelingen des Anlasses beigetragen haben. Auch dank ihnen durften wir Emotionen pur erleben. Führungspersönlichkeiten tun, was ihnen am Herzen liegt. Diese Worte von Tom Peters sind für mich ein Fazit der Verleihung des SVC Unternehmerpreis Ostschweiz 2008. Freuen wir uns über die ausserordentlichen unternehmerischen Leistungen, welche in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein von vielen Unternehmen meist ohne grosse öffentliche Publicity erbracht werden. Herzlichst, Ihr
LEADER-Special Magazin LEADER MetroComm AG Zürcherstrasse 170 Postfach 349 9014 St.Gallen Telefon 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 leader@metrocomm.ch www.leaderonline.ch Verleger: Redaktion:
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Marcel Küng OK-Präsident des Ostschweizer Unternehmerpreis LEADER März 2008 | 3
Zentrale Bedeutung der Unternehmerschaft
Was beschäftigt die Schweizerinnen und Schweizer am meisten? Es ist nach wie vor die Sorge um den Arbeitsplatz. Kein Wunder! Unsere Wohlfahrt und unser Wohlstand hängen ganz direkt davon ab, dass fßr unsere BevÜlkerung genßgend Arbeitsplätze – und wenn immer mÜglich auch gute – zur Verfßgung stehen.
Der Staat selbst kann und soll uns keine zusätzlichen Arbeitsplätze schaffen. Seine Aufgabe ist es, gute Rahmenbedingungen fßr BevÜlkerung und Wirtschaft sicherzustellen. Bildung, Verkehrserschliessung, massvolle Besteuerung, Sicherheit, Sozialversicherung etc. Der Wettbewerb unter den Kantonen und Ländern trägt dazu bei, dass sich alle anstrengen mßssen, konkurrenzfähig zu bleiben. Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten ist die Aufgabe unserer Unternehmerinnen und Unternehmer. Vom Mut, vom Innovationsgeist und vom Zukunftsglauben unserer Unternehmerschaft hängt ab, wie viele Arbeitsplätze es bei uns in der Zukunft gibt, darßber hinaus aber auch, ob Investitionen getätigt werden und wie die Konjunktur verläuft.
Die Ostschweiz zeichnet sich aus durch tßchtige, seriÜse Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und das langfristige Wohl ihrer Firmen und Betriebe in den Vordergrund stellen. Kurzfristiges Gewinndenken, ßbertriebene Boni und verwerfliche Abzockerei kommen in der Ostschweiz zum Glßck praktisch nicht vor. Im Gegenteil, in der Ostschweiz engagieren sich ganz viele Unternehmerinnen und Unternehmer ßber ihren eigentlichen Auftrag hinaus fßr das Gemeinwohl, indem sie in Politik und Verbänden mitmachen oder sich in den Medien zu Wort melden. Auf diese Weise arbeiten bei uns Politik und Wirtschaft zusammen. Dies ist leider lange nicht mehr in allen Landesteilen so.
Es ist erfreulich und verdienstvoll, dass der Swiss Venture Club auch 2008 wieder den begehrten Unternehmerpreis verliehen hat. Bei diesem Preis geht es nicht nur darum, besonders erfolgreiche Unternehmen zu belohnen. Mindestens ebenso wichtig ist, dass der Anlass eine Gelegenheit bietet, zu betonen, welch zentrale Bedeutung das Unternehmertum fĂźr den Wohlstand und die Wohlfahrt in unserem Land haben.
Regierungsrat Dr. Kaspar Schläpfer Chef des Departements fßr Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau
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LEADER März 2008 | 5
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«Erfolge sollen nicht nur in den Metropolitanräumen stattfinden» Der Swiss Venture Club Unternehmerpreis 2008 ist eine Initiative zur Förderung des Unternehmertums in der Ostschweiz. Er bietet erfolgreichen Unternehmen, aber auch dem ganzen Wirtschaftsraum Ostschweiz jene Beachtung und Publizität, die sie verdienen. Ich danke den Organisatoren, Sponsoren und Partnern für ihre Initiative und ihr Engagement ganz herzlich.
Die Liste der diesjährigen Finalisten ist in verschiedener Hinsicht beeindruckend. Die Auswahl der Jury hat erneut bewiesen: Erfolg, Innovation, Qualität, Professionalität, überzeugende Geschäftsideen sind nicht auf bestimmte Branchen beschränkt und wenn es eines Nachweises der Vielfalt an interessanten Unternehmen in unserem Wirtschaftsraum gebraucht hätte: Die Veranstaltung vom 6. März 2008 erbrachte ihn. Es ist aber nicht nur die Branchenvielfalt, die mir ins Auge gestochen ist. Wenn wir die Produktions- bzw. Geschäftsstandorte der Finalisten anschauen – Schuls GR, St.Margrethen SG, Schwanden GL, Heiden AR, Roggwil TG, St.Gallen – dann fällt etwas auf, das für uns Ostschweizer zwar eine Binsenwahrheit ist: Der unternehmerische Geist weht, wo er will. Der unternehmerische Erfolg stellt sich ein, wo innovative Leute am Werk sind, und das ist nicht zwangsläufig nur in den sogenannten Zentren der Fall, sondern auch in Wirtschaftsräumen,
die manchmal hochnäsig aber völlig zu unrecht als «ländliche Räume» abqualifiziert werden. Tragen wir auch in der Politik Sorge dazu, dass es so bleiben kann. Schaffen wir jene Rahmenbedingungen, die für erfolgreiches Wirtschaften bedeutsam sind, möglichst flächendeckend. Wirtschaftliche Erfolge sollen nicht nur in den Metropolitanräumen, nicht nur im sogenannten «Goldenen Dreieck Bern – Basel – Zürich« stattfinden können. Die Preisverleihung in St.Gallen hat bewiesen, dass Innovation und Wertschöpfung auch dezentral entstehen und wachsen können. Diese Erkenntnis ist gerade für den Volkswirtschaftsdirektor eines Kantons mit sehr unterschiedlich strukturierten Regionen von grosser Bedeutung. Die sechs Finalisten des Unternehmerpreises haben alle bewiesen, dass sich dank Innovation und Unternehmergeist wirtschaftliche Erfolge erzielen lassen. Die KMU bilden das Rückgrat unserer Wirtschaftsstruktur. Es ist wichtig, dass die Politik, die Wirtschaft und die die Gesellschaft die betriebs- und volkswirtschaftlichen Leistungen der Klein- und Mittelbetriebe anerkennen. Die Verleihung des Ostschweizer Unternehmerpreises bietet dazu eine sehr gute und willkommene Gelegenheit.
Dr. Josef Keller Regierungsrat und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons St.Gallen
LEADER März 2008 | 7
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Festigung des Selbstbewusstseins der Wirtschaftsregionen Der dritte Ostschweizer Unternehmerpreis ist verliehen. Ich war mit Freude am Anlass dabei - einerseits als Ausserrhoder Volkswirtschaftsdirektorin, andererseits als Ostschweizerin: Denn für die Ostschweiz ist die Durchführung dieses Anlasses jeweils von unschätzbarem volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert.
Mit der Verleihung des Preises werden jeweils innovative Unternehmen ausgezeichnet, die durch herausragende Leistungen einen wesentlichen und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen. Der Preis soll den Unternehmungen und Wirtschaftsräumen zur verdienten Beachtung und Publizität verhelfen. So wird innovatives und nachhaltiges Unternehmertum gewürdigt und ins Schweinwerferlicht gestellt. Dies ist einerseits eine verdiente und motivierende Anerkennung für die Preisträger. Andererseits aber auch eine Festigung des Selbstbewusstseins der Wirtschaftsregionen. Sie wissen, geschätzte Leserinnen und Leser: KMU spielen eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung eines jeden Landes. Sie schaffen Arbeitsplätze und steigern die Konkurrenzfähigkeit der Volkswirtschaft. Ein starker KMU-Sektor ist ein wichtiger Faktor - nicht nur für ein ausgeglichenes Wirtschaftswachstum, sondern auch für soziale und politische Stabilität. So gelten die KMU als Rückgrat der Schweiz, als Motor unserer Wirtschaft. Die Aufgabe der Politik ist, diesen Motor zusätzlich mit guten Rahmenbedingungen anzutreiben. Die Annahme der Unternehmenssteuerreform II trägt wesentlich dazu bei. Eine Politik mit unternehmerischem Weitblick zugunsten des Unternehmertums, der Bildung aber auch der Umwelt zu betreiben, stärkt nicht nur den KMU-Sektor, sondern sämtliche Bereiche der Schweizer Wirtschaft. Und wie kann herausragende Arbeit und innovatives Wirken besser gewürdigt werden als mit
einer Auszeichnung? Die diesjährigen nominierten Ostschweizer Unternehmungen kamen aus den Kantonen Graubünden, St. Gallen, Glarus, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau – und sind in fünf unterschiedlichen Branchen tätig. Wer gewonnen hat? Das wissen Sie sicher bereits – oder erfahren es nun auf den nachfolgenden Seiten. Klar ist: Jeder Kanton ist stolz auf «seine» herausragende Unternehmung. Die fünf Nominationen bestätigten einmal mehr: Die Ostschweiz ist eine konkurrenz- und leistungsfähige Wirtschaftsregion. Und sie zeigen, dass gutes Unternehmertum nicht zwingend abhängig ist vom Standort. Ausschlaggebend sind vielmehr Ideen und Geschäftssinn. Im Unternehmertum sind Kantonsgrenzen schon längst aufgehoben. Abschliessend möchte ich danke sagen: Den engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern aus Schweizer Klein- und Mittelbetrieben für ihre berufliche Motivation und für ihr Engagement zugunsten einer starken Schweizer Wirtschaft. Und den Organisatoren des Anlasses, dem Swiss Venture Club. Denn er ermöglicht jeweils die Verleihung des Preises. Und ich hoffe, dass weiteren Austragungen nichts im Wege steht. Dafür setze ich mich ein, denn ich sehe in dieser Preisverleihung einen Ansporn und ein Highlight für jede KMU.
Marianne Koller Regierungsrätin Direktorin Departement Volks- und Landwirtschaft Kanton Appenzell Ausserrhoden LEADER März 2008 | 9
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Verdiente Anerkennung
Der Unternehmerpreis Ostschweiz steht für Schaffenskraft und Bewegung in unserer Region. Am 6. März haben zahlreiche Ostschweizer Führungskräfte und ein illustres Publikum aus Wirtschaft, Politik und Kultur gemeinsam die Verleihung dieser wichtigen Auszeichnung gefeiert.
Im Jahr 2004 vom Swiss Venture Club (SVC) aus der Taufe gehoben, wurde der Preis dieses Jahr zum dritten Mal vergeben. Erklärtes Ziel des SVC, eines unabhängigen Vereins zur Förderung und Unterstützung von KMU, war und ist es, auf diese Weise innovatives und nachhaltiges Unternehmertum in der Ostschweiz zu würdigen und ins Scheinwerferlicht zu stellen. Als Glarner Volkswirtschaftsdirektorin begrüsse ich diese Initiative ausserordentlich. In meiner täglichen Arbeit und bei meinen Kontakten mit Unternehmern und Gewerbetreibenden spüre ich in meinem Kanton den Willen, unsere Wirtschaft voranzubringen. Auf diese Weise wird Aufbruchstimmung verbreitet. Wir sind angewiesen auf zupackende Kaderleute, welche die Zukunft vor Augen haben. Sie schaffen Arbeitsplätze und Wohlstand. Meine Aufgabe als Politikerin ist es, günstige Voraussetzungen zu schaffen für unsere KMU. Das erfordert nicht nur Worte, sondern Taten. Im Glarnerland stehen wir mittendrin in einem ebenso spannenden wie komplexen Reformprozess. Das von der Landsgemeinde gutgeheissene Projekt «Gemeindestrukturreform 2011» sieht vor, drei starke Einheitsgemeinden zu bilden. Unser erklärtes Ziel ist es, die Wirtschaft und das Glarnerland insgesamt: wettbewerbsfähiger zu gestalten. Durch verbesserte Standortbedingungen wird Glarus als Wirtschaftskanton attraktiver. Davon profitiert wiederum die ganze Region.
Botschaften der verliehenen Auszeichnung. Es werden positive Impulse geschaffen, die auf die ganze Wirtschaftsregion ausstrahlen. Der Ostschweizer Unternehmerpreis hat für mich auch noch einen weiteren wichtigen Aspekt: Es lohnt sich, Freundschaften und Geschäftsbeziehungen in funktionalen Regionen zu pflegen und über die Kantonsgrenze hinaus zu denken und zu handeln. Gerade für die kleineren Kantone ist es wichtig, zusammen als Einheit wahrgenommen zu werden. Das leben uns die KMU als Leistungsträger unserer Wirtschaft vor. Sie bilden eine tragfähige Gemeinschaft von unschätzbarem Wert für unsere Region. In der Ostschweiz kooperieren viele kleine und grosse Firmen in verschiedenen Sparten sehr erfolgreich. Mit der Qualität, die sie produzieren, tragen sie massgeblich zum Erfolg der Schweizer Wirtschaft bei. Insofern ist der Unternehmerpreis Ostschweiz ein regional geprägter Preis von nationaler Bedeutung. Dass nun einige dieser vielen Unternehmen mit der Nominierung und der Preisverleihung in der Öffentlichkeit ein Gesicht bekommen haben, begrüsse ich sehr. Sie sind es, die – unter vielen weiteren Unternehmerinnen und Unternehmern – engagiert an der Zukunft unserer Region mitarbeiten und dafür sorgen, dass marktgerechte Produkte und Dienstleistungen geschaffen werden. Dafür haben die Preisträger unsere Anerkennung verdient.
Was ich im Glarnerland feststelle, gilt auch für unsere Nachbarkantone und die gesamte Region. Wirtschaftlich ist in der Ostschweiz vieles im Fluss – das ist eine der wichtigen
Regierungsrätin Marianne Dürst Volkswirtschaftsdirektorin Kanton Glarus LEADER März 2008 | 11
9001:200 0 ISO
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Kunststoff ist Zukunft ... ist flexibel
Innovative Ideen und Entwicklungskompetenz von Anfang an Aus Ihrer Idee entwickeln wir für Sie als Systemlieferant Artikel- und Werkzeugkonstruktion, Prototypen und Spritzgiesswerkzeuge bis hin zur Serienfertigung. SAMAPLAST AG - Ihr Partner von der Idee bis zur Marktreife Auf unseren Spritzgussmaschinen fabrizieren wir Kunststoffteile bis 1000g Stückgewicht. Besonders hervorzuheben ist unsere langjährige Erfahrung in der Verarbeitung von Hochtemperatur-Kunststoffen wie PSU, PPS, PEI, PEEK und resorbierbaren Werkstoffen (Polylactide).
Werkzeugbau
Nebst der Herstellung der Kunststoffspritzgussteile sind wir auch auf die Weiterverarbeitung bis zur fertig verpackten Baugruppe spezialisiert. Reinraumproduktion ist Vertrauenssache In zwei GMP-konformen Reinräumen der ISO-Klasse 7 (in operation) nach EN ISO 14644 produzieren wir Medizinalteile, Implantate und Instrumente. Alle notwendigen Folgeoperationen wie Tampondruck, Laserbeschriftung, Ultraschallschweissen, mechanische Bearbeitung, Baugruppenmontage, Tempern und Endverpackung können im Reinraum durchgeführt werden.
Kunststoffspritzerei
Sauber ist nicht gleich rein Für die Endreinigung Ihrer Medizinalprodukte mit unserer Reinstwasser-Waschanlage verwenden wir HPW-Wasser (Highly Purified Water) gemäss gültiger Eur. Pharm., welches von unserer qualifizierten Wasseraufbereitungsanlage produziert wird. Präzision ist messbar Der Name SAMAPLAST AG steht für hohe Qualität, Termintreue und einen optimalen Kundenservice. Für den Tauglichkeitsnachweis unserer Prozesse führen wir Prozessvalidierungen anlehnend an GMP, GHTF etc durch.
Reinraum
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Unternehmen zu Höchstleistungen motivieren Die Vergabe des Unternehmerpreises Ostschweiz ist in der Wirtschaftsszene Ostschweiz eines der wichtigsten Ereignisse. Dieser Preis wird an besonders innovative und erfolgreiche Unternehmen aus der Ostschweiz verliehen. Die Anforderungen der Organisatoren an die Teilnehmer sind hoch, die Evaluation umfassend, die sich bewerbenden Unternehmen zahlreich und der Bewertungsprozess der Jury seriös und umfangreich.
Als Volkswirtschafterdirektor des Kantons Graubünden bin ich über die Nomination der Bündner Firma HATECKE aus Scuol hoch erfreut. Dieser Unternehmer ist bereits seit längerem für seine getrockneten alpinen Fleischspezialitäten – auch über die Landesgrenzen hinaus – bekannt. Es kommt nicht von ungefähr, dass in der Ostschweiz ein Unternehmerpreis verliehen wird. Die zahlreich vertretenen innovativen und erfolgreichen Unternehmen tragen im Wesentlichen dazu bei, die wirtschaftliche Situation in diesem Raum zu stärken und einen namhaften Beitrag an das regionale Wirtschaftswachstum zu leisten. Umso wichtiger ist es, dass diesen innovativen und erfolgreichen Unternehmen eine Plattform geboten wird, wo sie sich präsentieren und ihre Ideen aufzeigen können. Durch die Vergabe des Unternehmerpreises Ostschweiz sollen Unternehmen zu Höchstleistungen motiviert und junge kreative Arbeitnehmende ermutigt werden, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen. Im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen der Globalisierung ist es für die Schweiz und im Speziellen für die Ostschweiz enorm wichtig, dass die Unternehmer mit ihren innovativen Vorhaben international wettbewerbsfähig bleiben. Die Schweiz bietet dafür sehr gute Rahmenbedingungen. Eine moderate Gesamtsteuerbelastung, ein flexibler Arbeitsmarkt mit unternehmerfreundlichen Arbeitsgesetzen und eine im internationalen Vergleich geringe
administrative Belastung der Schweizerischen Klein- und Mittelunternehmen (KMU) durch den Staat sind wichtige Grundvoraussetzungen. Diese Rahmenbedingungen sollen dazu führen, dass sich in Zukunft noch mehr Unternehmen der Ausweitung der verschiedenen geografischen Märkte und somit der Internationalität stellen. Damit dies auch gelingt, sind hohe Aufwendungen im Bereich der Produktentwicklung und der Marktbearbeitung notwendig. Im Weiteren sind erfolgreiche und global tätige Unternehmen auch auf hochqualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Und genau hier – bei der Ausbildung von technisch versierten Arbeitskräften – muss sich die Ostschweiz darum bemühen, attraktive Ausbildungsstätten in diesem Bereich anzubieten, welche eine Basis zur Förderung der Innovation in der Ostschweiz darstellen. Dies und die Erhaltung und weitere Verbesserung der unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen sind zwei nicht abschliessende Elemente, die uns zukünftig auch in der politischen Diskussion weiter beschäftigen werden. Ich möchte dem Gewinner und den Finalisten des Unternehmerpreises Ostschweiz 2008 herzlich gratulieren und wünsche allen Teilnehmern eine erfolgreiche Zukunft!
Regierungsrat Hansjörg Trachsel Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales Graubünden LEADER März 2008 | 13
«Chancen nutzen»
Am 6. März 2008 wurden sechs Leitsterne des KMU-Unternehmertums aus der Region an der dritten Preisverleihung Unternehmerpreis Ostschweiz ausgezeichnet. Die Veranstaltung hat gezeigt, welche Stärke in unserer Wirtschaftsregion steckt. Diese Stärke ist nicht selbstverständlich.
Die aktive Gestaltung unserer Zukunft wirft Fragen auf, die sich im Spannungsfeld von gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Anforderungen bewegen. Wir alle verbinden mit der Zukunft Erwartungen, die nicht nur mit äusseren Umständen, sondern auch viel mit unserer inneren Einstellung zu tun haben. Zukunftserwartungen, die Einschätzung von Entwicklungen und die Definition unserer Rolle innerhalb dieser Entwicklungen polarisieren. Die einen sehen darin vor allem Chancen, andere mahnen vor den Risiken. Dabei liegt es häufig in der Natur der Sache, dass das eine kaum vom anderen zu trennen ist. Je nachdem, ob wir eine neue Technologie als Nutzen stiftend erachten oder darin Gefahren sehen, nehmen wir Innovationen unterschiedlich wahr. Diese persönliche und im Einzelfall gut nachvollziehbare Beurteilung kann von den gesellschaftlichen Zukunftsinteressen abweichen. Sie hängt nicht zuletzt von unserem Wissens- und Informationsstand ab. Bekanntlich werden Entscheidungen aber keineswegs nur rational getroffen. Wissen oder vermeintliches Wissen ist durchmischt mit vielfältigen emotionalen Momenten, Einstellungen und Gefühlen. Nur was auf Zustimmung und Nachfrage stösst, kann sich auf Dauer gesellschaftlich und ökonomisch etablieren. Dies gilt auch für die Setzung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Die eigentliche politische Herausforderung besteht somit darin, die wirklichen Chancen zuerst einmal zu erkennen und Mehrheiten für ihre Umsetzung zu finden. Das bedeutet aber auch, im Hinblick auf die künftige Nutzung neuer Potenziale vermehrt nach Lösungen im Umgang 14 | LEADER März 2008
mit Risiken zu suchen: In Wissenschaft und Forschung – etwa bei neuen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten oder in der Bio- und Gentechnologie, in der Energienutzung oder bei der Entwicklung moderner Informations- und Kommunikationsmittel. «Denken heisst überschreiten», umschrieb der deutsche Philosoph Ernst Bloch einst menschliches Forschen und Entdecken. Wissend, dass jedes Überschreiten von Grenzen uns immer wieder vor neue Grenzen führt, vor Grenzen dessen, was wir Menschen tun können, aber auch was wir nicht tun dürfen. Diese philosophische Sichtweise steht für eine umweltgerechte, nachhaltige Entwicklung, für technologische Sicherheit und für ethische Werte, die unser Menschenbild ausmachen. Sie steht aber vor allem für eine offene Gesellschaft, die aus dem Wandel neue Impulse gewinnt. Wer optimistisch in die Zukunft blickt, setzt solche Impulse, die uns als Individuum, Unternehmer und als Gesellschaft weiter bringen. Solche Leistungen sind anzuerkennen und zu zeigen. Hierfür ist der Ostschweizer Unternehmerpreis eine der hervorragenden Plattformen, um die Leistungen der Unternehmer in der Ostschweiz und Liechtenstein zu zeigen und zu schätzen. Wir dürfen auf die Schaffenskraft in der Region stolz sein und dazu stehen. Deshalb bin ich dankbar, dass der Ostschweizer Unternehmerpreis sich dieser Aufgabe angenommen hat.
Dr. Klaus Tschütscher Regierungschef-Stellvertreter
Varioprint AG gewinnt SVC Unternehmerpreis Ostschweiz 2008 Andreas Schmidheini, CEO der Varioprint AG, nimmt strahlend den Preis von Hans Ulrich Müller, Präsident und Initiant des Swiss Venture Clubs, entgegen.
schäftsentwicklung auszeichnen. Sie schaffen und erhalten Arbeits- und Ausbildungsplätze und konnten die Jury durch herausragende unternehmerische Angebote und Leistungen überzeugen. Strahlender Sieger wurde die im ausserrhodischen Heiden beheimatete Varioprint AG, deren CEO Andreas Schmidheini den Preis entgegen nahm. Das Unternehmen wurde 1970 gegründet. Trotz Globalisierung und enormem Preisdruck konnte sich Varioprint in den letzten Jahren als einer der führenden Leiterplatten-Hersteller im obersten Technologiesegment etablieren. Namhafte High-Tech-Unternehmen in Europa, USA und Asien werden von Heiden aus beliefert. Die Varioprint AG beschäftigt rund 140 Mitarbeitende.
Die Leiterplatten-Herstellerin Varioprint AG aus Heiden gewinnt den SVC Unternehmerpreis Ostschweiz 2008, der am 6. März zum dritten Mal vom Swiss Venture Club (SVC) verliehen worden ist. An der von rund 900 Gästen besuchten Preisverleihung in der Olma-Halle St.Gallen kamen Weber Bekleidung AG (St.Gallen) und die SAMAPLAST AG (St.Margrethen) auf die Plätze zwei und drei. Ebenfalls den Final erreicht hatten die Unternehmen Bioforce AG (Roggwil), HATECKE (Scuol) und Inauen-Schätti AG (Schwanden), die sich gemeinsam auf dem vierten Platz klassierten. Der SVC Unternehmerpreis zeichnet regional verankerte Unternehmen für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg aus. Der SVC Unternehmerpreis Ostschweiz des Swiss Venture Club (SVC) hat sich mit seiner dritten Austragung als einer der angesehensten von insgesamt sieben regionalen Preisverleihungen des Swiss Venture Club etabliert. Hans-Ulrich Müller, Initiant des SVC Unternehmerpreis und Präsident des Swiss Venture Club, zeigte sich am 6. März in der vollen Olma-Halle beeindruckt von der Innovationsleistung und der Einzigartigkeit der Ostschweizer Gewinner. Jeder Preisträger behaupte sich von der Ostschweiz aus im harten, zum Teil auch globalen Wettbewerb. Der St.Galler Volkswirtschaftsdirektor Josef Kel-
ler sprach von einer «grossartigen Veranstaltung» und sah die nominierten Unternehmen aus allen Teilen der Ostschweiz als Beweis einer grossen Vielfalt der Ostschweizer Wirtschaft. «Erfolg, Innovation, Qualität, Professionalität und überzeugende Geschäftsideen sind nicht auf bestimmte Branchen beschränkt», erklärte Regierungsrat Keller in seinem Grusswort der Ostschweizer Regierungen. Die für den Final aus einer Liste von über 100 Firmen nominierten Unternehmen sind KMU, die sich durch eine nachhaltige Ge-
Platz zwei belegte die St.Galler Firma Weber Bekleidungen AG (Mode Weber). Mit Modehäusern an sieben Standorten im Kanton St. Gallen ist Mode Weber das führende Modehaus für Markenmode in der Ostschweiz. Das erste Geschäft wurde bereits 1919 in Wattwil eröffnet, gefolgt von weiteren Niederlassungen in Widnau, St.Margrethen, St.Gallen, Wil, Rapperswil und Mels. Platz drei ging an die SAMAPLAST AG in St. Margrethen, die 1960 gegründet wurde und heute rund 70 Mitarbeitende beschäftigt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Kunststoffprodukten. Die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen in der boomenden Medizinaltechnik und dort vor allem in der Herstellung von Implantaten im Bereich Knie, Hüft, Wirbelersatz. Ebenfalls für das Finale nominiert und gemeinsam als vierte Gewinner geehrt wurden die Bioforce AG im thurgauischen Roggwil, das Metzgerei-Unternehmen HATECKE im bündnerischen Scuol und der Seilbahnbauer Inauen-Schätti AG im glarnerischen Schwanden. LEADER März 2008 | 15
Stimmen der Sponsoren Bei den Nominierten der diesjährigen SVC Preisverleihung entdeckten wir, abgesehen vom Kundenpotenzial, interessante Gemeinsamkeiten: Innovation und Nachhaltigkeit scheint bei Finalisten eine hohe Kultur zu haben. Nebst mutigen, fundierten Massnahmen und gebührendem Respekt gegenüber Mitarbeitern und Geschäftspartnern, auch der Wille Neues zu schaffen. Wir von der City-Garage wünschen allen Teilnehmern der SVC Preisausschreibung weiterhin viel Erfolg und gratulieren an dieser Stelle insbesondere allen Preisträgern recht herzlich. Bruno Schenk, City-Garage AG Unternehmerische Ideen denken und umsetzen – dies hat in der Ostschweiz eine lange Tradition. Maschinenbau, Verpackungsindustrie und Textilverarbeitung sind Beispiele innovativer Branchen, welche sowohl regional als auch international grosse Erfolge verzeichnen. Weitreichende Ideen brauchen lokale Ansprechpartner, aber auch ein starkes, globales Netz. Ernst & Young fördert die Anerkennung für die unternehmerische Tätigkeit schweiz- und weltweit im Rahmen des nationalen Wettbewerbes «Entrepreneur Of The Year®» und mit der Unterstützung des Unternehmerpreises Ostschweiz. Markus Oppliger, Partner und Sitzleiter St. Gallen, Ernst & Young Wer einen Unternehmerpreis gewinnt, ist die berühmte Nasenlänge voraus. Um heute fit zu sein und vor allem auch morgen erfolgreich zu bleiben, muss in die Weiterbildung der Mitarbeitenden investiert werden. Wir freuen uns, dass wir mit dem KMU-HSG einen Beitrag zum langfristigen Erfolg leisten können. Frank Halter, Universität St.Gallen
Die Verleihung des Unternehmerpreis Ostschweiz ist für die Region ein sehr wichtiger Anlass. Er gibt erfolgreichen Unternehmen die Möglichkeit, Ihre wertvolle Arbeit vorzustellen und die erzielten Erfolge einem breiten Publikum zu präsentieren. Wir als typisches KMU unterstützen diesen Anlass schon seit vielen Jahren. Als Ostschweizer Unternehmer müssen wir zusammenhalten und den Standort gemeinsam und mit vereinten Kräften fördern. Oliver P. Künzler, Geschäftsleitung/Inhaber, Trendcommerce AG
Die prosperierende Schweiz ist auch das Ergebnis der unternehmerischen Leistung vieler KMU. Wir als Helvetia wollen ebenfalls unseren Beitrag leisten zur Prosperität der Unternehmen und der Schweiz. Neben unseren direkten finanziellen Dienstleistungen und Produkten rund um Versicherung und Vorsorge unterstützen wir deshalb auch Aktivitäten, welche indirekt zum finanziellen und sozialen Wohlergehen der Schweiz beitragen wie den Unternehmerpreis des Swiss-Venture-Clubs zur Auszeichnung hochstehender unternehmerischer Leistungen. René Stocker, Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz, Leiter Vertriebsmanagement, Helvetia Versicherungen
Sitag für die Wachstumsmotoren von morgen: Wenn Leistungswille und verlässliche Rahmendaten aufeinander treffen, sind unternehmerische Erfolge sicher. Beides benötigt Visionen und starke Partner. Der renommierte Büromöbelhersteller Sitag fördert deshalb die Entwicklung innovativer KMU in der Schweiz. Mit unserem Sponsoring stärken wir junge Unternehmungen in einer globalen Welt. Immanuel Eggmann, Gebietsverkaufsleiter für die Region Ostschweiz, Sitag AG
Die Canon (Schweiz) AG und der Unternehmerpreis Ostschweiz – Kooperation aus Überzeugung! Canon orientiert sich an der Zukunft. Diese wird massgeblich durch die Innovationskraft des Mittelstands gestaltet. Die Canon (Schweiz) AG engagiert sich daher aus Überzeugung für den Unternehmerpreis Ostschweiz – frei nach der Devise: Immer einen Schritt voraus! Paulo Moura, Leiter Canon Business Center St.Gallen/Chur
Herausragende Leistungen verdienen unsere höchste Anerkennung und sollen gefördert sowie honoriert werden. Deshalb unterstützen wir den SVC Unternehmerpreis Ostschweiz 2008, der wie wir hinter den KMU in der Ostschweiz steht und diese auszeichnet. Roman Müggler, Leiter Region Ostschweiz der Credit Suisse
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Swisscom will Partner der KMU sein Als am 6. März der Unternehmerpreis des Swiss Venture Club überreicht wurde, war Swisscom als einer von drei Goldsponsoren mit dabei. Die führende Schweizer Telekommunikationsanbieterin unterstützt darüber hinaus Klein- und mittlere Unternehmen als Partnerin der erfolgreichen KMU Plattform Swiss Venture Club.
Heinz Herren, Leiter Geschäftsbereich KMU
Auch Grossunternehmen wie die Swisscom lassen sich vom Schweizer KMU Markt anlocken und diesen als wichtige Partner ansehen. Was angesichts höchst unterschiedlicher Umsatzund Mitarbeitendenzahlen auf den ersten Blick verwundert, wird bei genauerem Hinschauen mehr als verständlich. Denn die KMU-Welt ist alles andere als klein: Schweizweit existieren mehr als 300'000 KMU, welche äusserst vielfältig, dynamisch und innovativ auf dem nationalen und internationalen Markt agieren. KMU bilden eine grosse treibende Kraft in der Schweiz, die in der Schweiz über zwei Millionen Arbeitsplätze sichert. Damit sind sie der eigentliche Wirtschaftsmotor – und wenn dieser Motor läuft, dann geht es auch Konzernen wie der Swisscom gut. Die Telekommunikationsanbieterin bietet seit Jahren erfolgreich Kommunikations-Lösungen für KMU und hat erst kürzlich seine Geschäftsaktivitäten für diese wichtige Kundengruppe zusammengelegt.
Wo KMU die Nase vorn haben Beeindruckt von der Innovationskraft der KMU zeigte sich auch Heinz Herren, bei Swis-
scom für den KMU Bereich verantwortlich. «Die Vielzahl und die Qualität der Innovationen, die mit den Unternehmerpreisen in der ganzen Schweiz präsentiert werden, sind eindrucksvoll», so Heinz Herren, der bei der Preisverleihung in St. Gallen anwesend war. Dass Innovation keine Frage der Unternehmesgrösse ist, bestätigt Herren: «Prinzipiell ist Innovation eine Frage der Kultur und der Einstellung eines Unternehmens. Mitarbeitende müssen die Freiheit haben, ihren Ideen nachzugehen und diese entwickeln zu können. Hier haben KMU häufig die Nase vorn, wenn es im Vergleich zu grossen und oftmals schwerfälligen Unternehmen geht.»
Lebhafter Austausch Swisscom ist seit Februar 2008 offizieller Partner des Swiss Venture Club und unterstützt die KMU-Plattform nicht nur bei der Durchführung der regionalen Unternehmerpreisverleihungen. Ziel der Swisscom sei, den KMUSektor zu fördern, so der KMU Leiter der Swisscom. «Wir wissen um die Bedeutung der KMU für die Schweizer Wirtschaft und sehen
im Swiss Venture Club eine besondere Plattform: Sie bietet den KMU Unterstützung in den wesentlichen Bereichen Bildung, Finanzierung sowie auf politischer Ebene. Hier wollen wir uns verstärkt engagieren und unser Knowhow und unsere Kompetenzen einbringen». Der SVC bietet interessierten Unternehmerinnen und Unternehmer einen umfassenden Service und eine Möglichkeit, sich zu spezifischen KMU-Themen auszutauschen. Von besonderer Bedeutung ist jedoch die Verleihung der Unternehmerpreise, denn diese bringen nicht nur den prämierten Unternehmen Aufmerksamkeit. Sie zeigen auch, welches Potential KMU in die Schweizer Gesellschaft einbringen. Angesprochen auf seine persönlichen Erwartungen an die neue Partnerschaft zwischen Swisscom und dem Swiss Venture Club meint Herren: «Ich verspreche mir von unserem Engagement einen lebhaften Austausch mit den Mitgliedern des Swiss Venture Club, denn ein solcher hilft uns, unsere Produkte noch stärker an den Bedürfnissen der KMU auszurichten.»
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SVC Unternehmerpreis Ostschweiz 2008 WIR FREUEN UNS ÜBER IHREN ERFOLG
Der diesjährigen Gewinnerin Varioprint AG aus Heiden gratulieren wir herzlich und wünschen weiterhin viel unternehmerischen Erfolg.
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LEADER März 2008 | 17
Interviewpartner: Arthur W. Bürgin, CEO und Mitinhaber der Personalberatungsunternehmung Gfeller Consulting & Partner AG, Zürich
wicklung stellen unsere Kunden fest, dass wir einiges anders machen als unsere Mitbewerber. Dies betrifft nicht nur die Eigenständigkeit unserer blauen Inserate, sondern erstreckt sich über alle Phasen einer Rekrutierungsaufgabe. Gerne präsentieren wir unseren Kunden unser Konzept, um sie davon auch zu überzeugen. Ein ganz spezieller Punkt ist dabei unsere Strategie, die uns auch einzigartig macht und uns sowie unseren Kunden eine in den meisten Fällen erfolgreiche Rekrutierung garantiert.
1. Ihr Unternehmen ist seit 1977 auf die systematische Suche von Spezialisten und Führungskräften spezialisiert. Ich nehme an, in diesen 30 Jahren hat sich einiges verändert. Wo liegen die grössten Unterschiede? Es hat bestimmt Veränderungen gegeben, und es wird auch weiterhin Veränderungen geben. Seit 1989 arbeitet unser Unternehmen mit selbständigen Partnern. Am 1. April 2004 ging das Unternehmen zu hundert Prozent in den Besitz der bisherigen Partner René Däppen, Kurt Zimmerli und Arthur W. Bürgin über. Mit diesem Wechsel wurde sichergestellt, dass die seit Jahren erfolgreiche Tätigkeit eine Zukunft hat. An unserem bewährten 5-SterneKonzept änderte sich nichts Grundsätzliches. Wir haben in Bezug auf die Beziehung zu unseren Partnern vieles geändert. Das Resultat ist eine Präsenz mit zurzeit 14 erfolgreichen und zufriedenen Partnern. Die hervorragende Positionierung im Schweizer Markt beweist dies auf eindrucksvolle Weise. 2. Sie arbeiten mit einem 5-Sterne-Konzept. Was genau darf man darunter verstehen? Unsere Partner sind dem 5-Sterne-Konzept der Gfeller Consulting & Partner AG verpflichtet. Es bezieht sich auf unsere Dienstleistungen. Wir sind in diesem Sinne auch exklusiv und anders als alle anderen. Während der Mandatsab-
3. Sie haben schweizweit verschiedene Niederlassungen/Ansprechpersonen. Wieso ist es wichtig, Leute vor Ort zu haben? In unserem Geschäft ist es wichtig, ein persönliches Beziehungsnetz zu besitzen und dieses weiter auszubauen. Der Partner muss die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Gepflogenheiten in seinem Gebiet gut kennen. Nur so kann er seine Kunden optimal beraten. Mit unserer geografischen Aufteilung der Schweiz können diese Netze optimal genutzt werden. Jede Unternehmung hat einen Ansprechpartner von A bis Z. Dies gilt auch für die Kandidaten. Wir wollen in diesem Jahr unsere Präsenz in der Westschweiz, in den Räumen Zentralschweiz und Nordwestschweiz weiter verstärken. 4. Welche Ansprüche haben Unternehmen heute? Die Unternehmen wollen in kürzester Zeit eine Vakanz neu besetzt haben. Die Ansprüche an den neuen Mitarbeiter sind in den letzten Jahren gestiegen. Die Unternehmen haben erkannt, dass mit sehr gut qualifizierten und loyalen Mitarbeitern, die in die Unternehmenskultur passen, eine grössere Wertschöpfung erwirtschaftet werden kann. Die Unternehmen sind zunehmend an einer längerfristigen Zusammenarbeit mit uns interessiert, dies zeigen die vielen Folgemandate.
Die Basis dazu ist die Erarbeitung unserer verschiedenen Profile zusammen mit dem direkten Vorgesetzten, das persönliche Kennenlernen des Vorgesetzten und das Hineinfühlen und Hineindenken in die Unternehmenskultur. Im Selektionsprozess arbeiten wir bei der Kandidaten-Analyse seit vielen Jahren mit externen Profis (second opinion) zusammen. Dies garantiert eine neutrale Sichtweise und Transparenz. So hat der Kunde eine hohe Gewähr, dass er am Ende seiner Investition auch eine zufriedenstellende Lösung hat. Die hohe Zahl an Folgemandaten, die wir jährlich ausweisen, bezeugt dies in eindrücklicher Weise. Wir garantieren eine seriöse Arbeit, die in den weitaus meisten Fällen einen erfolgreichen Abschluss bringt. Ausserdem geben wir eine aussergewöhnlich hohe Garantie. 6. Wie schätzen Sie die Zukunft der Rekrutierungsbranche ein? Worauf wird künftig noch mehr Wert gelegt? Die reine Vermittlungsbranche (Dossierhändler) wird durch das Internet weitgehend ersetzt. Unser Markt, der für die gezielte Suche und Auswahl von Führungs- und Fachkräften arbeitet, wird diesem Schicksal nicht unterliegen. Bei uns werden die weitaus meisten Stellen durch Leute besetzt, die nicht auf dem Arbeitsmarkt sind, die aber offen sind für eine neue Herausforderung. Wir werden uns darum weiterhin auf diese Kandidaten konzentrieren und trotz neuer Märkte konsequent unseren Weg gehen, dabei neue Wege stets studieren. So muss beispielsweise nebst dem Markt der Medien auch das Internet konstant beobachtet werden. So wie sich unsere Kunden verändern, werden auch unsere Kandidaten ihre Gewohnheiten immer wieder verändern. Dem müssen wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Wie überall gilt es auch bei uns, diese Tendenzen rechtzeitig zu erkennen. Nur wer dies kann und sich auch entsprechend rasch anpasst, wird nicht vom Markt verschwinden. Wir sind gut gerüstet für die nächsten 30 Jahre.
5. Wie garantieren Sie Ihren Kunden, dass Sie die richtigen Leute finden? LEADER März 2008 | 19
Unternehmerische Leistungen anerkennen Der Swiss Venture Club (SVC) ist eine unabhängige, nicht gewinn-orientierte Netzwerk- und Kontaktplattform für Unternehmer, insbesondere für KMU. Ziel des SVC ist die Förderung und Unterstützung von innovativen Unternehmen, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und zu erhalten sowie um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für KMU zu verbessern.
Ziel des renommierten SVC Unternehmerpreis des Swiss Venture Club ist die öffentliche Anerkennung nachhaltiger unternehmerischer Leistungen in verschiedenen Wirtschafts- und Sprachregionen der Schweiz. Nach der Ausweitung der SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen im 2006 in sieben Wirtschaftsregionen der Schweiz finden im 2008 nach dem Anlass in St.Gallen folgende weitere Preisverleihungen statt: SVC Unternehmerpreis Zentralschweiz am 3. April in Luzern und der SVC Prix de l'Entreprise Suisse romande am 17. April in Lausanne.
«Entrepreneur of the Year» Auf nationaler Ebene ist der SVC Partner der schweizweiten Preisverleihung «Entrepreneur of the Year» von Ernst & Young. Die Gewinner der SVC Unternehmerpreise sind automatisch für diesen Preis nominiert. Neben dem Standbein SVC Unternehmerpreis ist der SVC in den Bereichen SVC Bildung (SVC Unternehmer Akademie und SVC Forum), SVC Finanz (Zugangsplattform zu alternativen Finanzierungsquellen) sowie SVC Politik (optimale wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Unternehmer).
Mezzanine-Finanzierung Der Swiss Venture Club wird damit zu einer Plattform von gesamtschweizerischer Ausstrahlung. Zur Abstützung des gezielten Ausbaus
werden in sämtlichen vier Tätigkeitsbereichen des SVC Initiativen lanciert. Innerhalb der SVC Bildung werden aktuelle Themen wie Erfolg & Gesundheit, Familie und Unternehmung, Nachfolgeregelung, Wachstumsmärkte oder Unternehmensführung auf praxisnahe Weise thematisiert. Im Bereich SVC Finanz wird nach der erfolgreichen Umsetzung des Projektes Mezzanine-Finanzierung durch den Partner Credit Suisse ein separates Mikrofonds-Projekt verfolgt. Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen von KMU in der Schweiz vernetzt sich der SVC im Tätigkeitsfeld SVC Politik auf politischer Ebene.
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur Die non-profit Organisation ist ein gemeinsames Projekt von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Initiant und Präsident ist Hans-Ulrich Müller, Regionenleiter Mittelland, Credit Suisse. Als Vizepräsidentin amtet die Fürsprecherin und Unternehmerin Elisabeth Zölch-Balmer (ehemalige Nationalund Regierungsrätin Kanton Bern). Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Peter Bühler, Unternehmensberater und Dipl. Wirtschaftsprüfer; Denis Grisel, Leiter Wirtschaftsförderung des Kantons Bern; Beat Brechbühl, Partner KellerhalsHess Rechtsanwälte sowie Silvio Tarchini, Unternehmer und Besitzer von Foxtown Factory Stores.
2003 gegründet Der SVC wurde im September 2003 als Nachfolgeorganisation des ehemaligen «Venture Club of Berne» gegründet und ist ein Verein gemäss Art. 60 ff. ZGB mit Sitz in Belp. Mitglieder können sowohl natürliche als auch juristische Personen werden. Der Verein finanziert sich durch Mitgliederbeiträge und Sponsorengelder. Den Mitgliedern und Sponsoren bietet der SVC Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk mit Möglichkeiten zu branchenübergreifendem Informations- und Erfahrungsaustausch.
Der Swiss Venture Club schafft Kontakt- und Netzwerkmöglichkeiten für seine Mitglieder und generiert unternehmerische Impulse für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Die vier Tätigkeitsbereiche des SVC sind: SVC Unternehmerpreis: Preisverleihungen in sieben Wirtschaftsregionen der Schweiz SVC Bildung: Wissenstransfer, Weiterbildung für Unternehmer, Erfahrungsaustausch, Vernetzung SVC Finanz: Erschliessung alternativer Finanzierungsformen für KMU SVC Politik: Politische Initiativen zur Erzielung optimaler Rahmenbedingungen für KMU
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Hans Ulrich Müller, Präsident des Swiss Venture Club (SVC) und Leiter Region Mittelland Credit Suisse, im Gespräch
«Der ständige Dialog ist das Kernstück des Prozesses» 2003 fand der erste SVC Unternehmerpreis Espace Mittelland in Bern statt. Seit 2006 finden die SVC Preisverleihungen in allen Wirtschaftsregionen der Schweiz statt. Welche davon Hans Ulrich Müller favorisiert und wieso es seiner Meinung nach Sinn macht, an den regionalen Veranstaltungen festzuhalten, erklärt er im Gespräch mit dem LEADER.
digen. Daneben gehört es zu unserer Kernaufgabe, an den SVC Unternehmerpreisen und an allen unseren weiteren Veranstaltungen Leute zusammen zu bringen. Diese Plattformen zum Wissens- und Erfahrungsaustausch erachten wir als grossen Mehrwert für unsere Mitglieder. Nach welchen Kriterien werden Unternehmen für den SVC Unternehmerpreis nominiert? Zentrale Voraussetzungen für die Nomination durch die regionale Expertenjury sind nebst Leistungsausweis, Etablierung und Nachhaltigkeit insbesondere der Innovationsgedanke und die regionale Verwurzelung. Damit wird beabsichtigt, eine Mischung von weichen und harten Faktoren in die Entscheidung einzubeziehen.
INTERVIEW: MARTINA NIKLAUS BILDER: ARCHIV WWM
Herr Müller, der SVC Unternehmerpreis Ostschweiz wurde wird bereits zum dritten Mal verliehen. Die Wichtigkeit ist wohl unbestritten? Hans-Ulrich Müller: Die SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen prämieren in sieben Regionen der Schweiz Erfolgsgeschichten von Unternehmen. Es gibt in der Schweiz über 350'000 KMU, darunter sehr viele Glanzstücke in der Ostschweiz. Diese Unternehmen sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Für den Swiss Venture Club ist es wichtig, diese Erfolge an den Preisverleihungen publik zu machen und zu wür22 | LEADER März 2008
Die offiziellen Kriterien der Expertenjury sind die folgenden: innovative Geschäftsidee/Technologie, regionale Verankerung und regionaler Beitrag, langjähriger, konkreter Leistungsausweis bei der Umsetzung des innovativen Geschäftsmodells, Einzigartigkeit im Nutzenversprechen, Nachhaltigkeit, persönlicher Gesamteindruck der Juroren – unter anderem Erscheinungsbild der Firma, Zusammensetzung und Wert des Managements und der Mitarbeitenden, Klarheit in künftiger Strategie. Wieso macht es Ihrer Meinung nach Sinn, die SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen nach Regionen zu vergeben? Wir sind überzeugt, mit diesem regionalen Ansatz einen höheren Wirkungsgrad und vor allem eine gezieltere, langfristig orientierte Etablierung zu erreichen als mit einem einzigen Schweizer
Unternehmerpreis. Viele KMU erwirtschaften einen Grossteil ihrer Umsätze in der näheren Umgebung - es ist folglich enorm wichtig, regionale Plattformen für Unternehmer, Wissenschafter, Politiker und Medienschaffende bereit zu stellen, um Kontakte zu knüpfen und Gedanken auszutauschen. Dies hat uns dazu bewogen, das Erfolgsrezept aus dem Espace Mittelland in die ganze Schweiz zu tragen. Inwiefern profitieren Unternehmen von einer Nomination oder gar vom Gewinn des SVC Unternehmerpreis? Generell bringt der SVC Unternehmerpreis Firmen ins Gespräch und rückt innovative Leistungen ins Licht der Öffentlichkeit. Wir bieten allen unseren Finalisten und Gewinnern sowie den Vertretern der Wirtschaftsräume im Vorfeld, am Anlass selbst und im Nachgang eine umfassende Plattform und Publizität. Viele Augen sind schon vor der Preisverleihung auf die Exponenten gerichtet. Die Ausstrahlung einer Nomination für den SVC Unternehmerpreis kann genutzt werden, um sich vor bestehender und potentieller Kundschaft, vor Lieferanten und auf dem Arbeitsmarkt auf eine sympathische Art zu präsentieren. Die Finalteilnahme ist für die Mitarbeitenden ein hoch spannender und emotionaler Prozess, über welchen intern und mit externen Anspruchsgruppen mit Stolz gesprochen wird. Dies schafft einerseits Identifikation und beeinflusst andererseits das Image einer Unternehmung in sehr positivem Sinne. Eine Nomination ist nicht nur eine grosse Freude und ein Motivationsschub, es ist zudem eine Anerkennung und ein Dankeschön für die tolle geleistete Arbeit.
Warum ist es wichtig, den SVC Unternehmerpreis auch künftig zu verleihen? Ich bin überzeugt, dass wir mit dem SVC Unternehmerpreis auch künftig einen gehaltvollen Beitrag zur Förderung des Unternehmertums leisten, indem wir den KMU und den Wirtschaftsräumen Beachtung und Publizität verschaffen. Vor allem aber, indem wir starke Ideen, Knowhow, initiative Unternehmer und mögliche Kapitalgeber zusammen bringen. Die Bereitstellung von Kontaktplattformen, auf welchen sich Unternehmer persönlich austauschen und ihr Netzwerk pflegen können, erachte ich als eminent wichtig. Vor allem in der heutigen, modernen und vermehrt digital verbundenen Gesellschaft. Ich treffe an den SVC Anlässen immer wieder interessante Menschen, mit welchen ich Herausforderungen und neue Ideen diskutieren kann. Diese Vielfalt von Persönlichkeiten ist unbezahlbar und enorm inspirierend. Unser Land braucht Dynamik und Unternehmergeist, um Schub zu erhalten und um weiterhin zur Weltklasse zu gehören.
steuerlichen, reglementarischen, aufsichtsrechtlichen und anderen administrativen Belangen. Die Forderung und das Ziel ist, den Unternehmern ein wirtschaftlich wettbewerbsfähiges Umfeld zu bieten. Nur damit können diese ihre unternehmerische Tätigkeit entfalten und Arbeits- und Ausbildungsplätze in unserem Land schaffen und erhalten.
Neben dem Unternehmerpreis ist der Swiss Venture Club auch noch in anderen Bereichen tätig. Das ist richtig. Die Preisverleihung selbst ist einer von vier Tätigkeitsbereichen des SVC. Innerhalb der SVC Bildung werden aktuelle Themen wie Erfolg & Gesundheit, Neue Märkte und Nachfolgeregelung aufgenommen und auf praxisnahe Art in Referaten, Podiumsdiskussionen und Seminaren weiter vermittelt. Im Bereich SVC Finanz ebnen wir Wege zu alternativen Finanzierungsquellen und haben beispielsweise die Mezzanine Finanzierung initiiert. In der SVC Politik werden die Anliegen der KMU gebündelt und an die Politik weiter geleitet. Der publizitätswirksame Bereich der SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen verhält sich zu diesen Angeboten komplementär und synergetisch.
Es gibt Verleihungen in allen Regionen der Schweiz. Hand aufs Herz: An welchem Anlass nehmen Sie am liebsten teil? Mit der Hand auf dem Herz, ich freue mich auf alle SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen in gleichem Masse, denn jede ist auf ihre Art einzigartig. Alle sieben regionalen Preisverleihungen konnten sich unterschiedlich positionieren und das ist das Spannende. In der Nordschweiz beispielsweise gehört eine artistische Showeinlage jeweils zum Programm. Eine besondere Ambiance weisen, nicht zuletzt durch die Ansiedlung in einem anderen Sprachraum, die Verleihungen in der Romandie und im Tessin auf. Ich selbst mache jeweils eine Tour de Suisse an alle sieben SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen und kann das sehr weiter empfehlen. Es ist verblüffend, wie gut man eine Region kennen lernt und wie rasch man in das lokale Netzwerk eingebunden wird. An unseren Preisverleihungen gehören Sie unmittelbar zur SVC Gemeinschaft von Unternehmern, die initiativ sind, Mut haben und auch bereit sind, Verantwortung zu tragen und ein kal-
Welche Forderungen haben Sie an die politische Seite? Der SVC setzt sich für bessere Rahmenbedingungen für KMU in der Schweiz ein, sei dies in
Wieso macht es Ihrer Meinung nach Sinn, in der Ostschweiz die Verleihung nur alle zwei Jahre durchzuführen? Seit dem Jahr 2006 finden unsere Preisverleihungen in allen Wirtschaftsregionen der Schweiz statt. Die Durchführung der insgesamt sieben SVC Unternehmerpreise haben wir auf zwei Jahre verteilt. Eine Ausnahme hierbei ist der SVC Unternehmerpreis Espace Mittelland, welcher im 2003 erstmals durchgeführt wurde und seither jährlich stattfindet. Diesen Zyklus erachten wir als sinnvoll. Die seriöse Evaluation und die Vorbereitungsarbeiten sind sehr intensiv und basieren auf ehrenamtlichen Engagements.
kuliertes Risiko einzugehen. Die Teilnahme an den SVC Unternehmerpreis Veranstaltungen gibt Ihnen die Möglichkeit, sich selbst von der Vielfalt und der positiven Ausstrahlung der Preisverleihungen einnehmen zu lassen. Pflegen Sie einen regen Austausch mit den Mitgliedern der Expertenjury? Ja, wir pflegen einen regen Austausch. Der ständige Dialog ist das Kernstück unseres strukturierten Evaluationsprozesses und enorm wichtig für eine seriöse Selektion der nominierten Unternehmen. Auszeichnungen für KMU gibt es einige. Was macht jene vom SVC einzigartig? Der SVC Unternehmerpreis ist in sieben Wirtschafts- und drei Sprachregionen der Schweiz positioniert. An vielen Preisverleihungen wird Innovation an einem Tag ausgezeichnet. Wir hingegen positionieren die Finalisten bereits im Vorfeld der Veranstaltung und ermöglichen am Anlass selbst und in Nachhinein eine grosse Publizität. Der SVC prämiert innovative, gestandene Unternehmen, die langjährig erfolgreich und nachhaltig geschäften, regional verwurzelt sind und Arbeitsund Ausbildungsplätze geschaffen und erhalten haben. Es ist uns wichtig, auch nach den Preisverleihungen den Kontakt mit unseren Finalisten und Gewinnern zu pflegen und diese, z. B. in den Medien, zu portieren. Alle Nominierten gehören zu unserer SVC Unternehmer-Gemeinschaft und machen unser Netzwerk reichhaltig. Desweiteren sind wir vor vier Jahren eine Partnerschaft mit dem schweizweiten Unternehmerpreis «Entrepreneur of the Year» von Ernst & Young eingegangen. Alle SVC Preisträger werden automatisch für diesen nationalen Preis nominiert, welcher Teil eines weltweiten Programms ist. Der SVC Unternehmerpreis selbst ist jedoch nur einer von vier Tätigkeitsbereichen des SVC. Übergeordnetes Ziel des Clubs ist die Schaffung von hochstehenden Kontakt- und Netzwerkplattformen für Unternehmer, insbesondere KMU, in der Schweiz.
LEADER März 2008 | 23
«Die Jury besteht nicht aus ‚Ja-Sagern’» Zum dritten Mal hatte eine neunköpfige Jury die schwierige Aufgabe, aus den zahlreichen Ostschweizer Unternehmen jenes zu küren, das mit dem SVC-Preis ausgezeichnet wird und sich fortan inoffiziell als Ostschweizer Unternehmen das Jahres 2008 betiteln kann. Wir sprachen mit Jury-Mitglied Urs Fueglistaller, Schweizerisches Institut für KMU, Universität St.Gallen, über das nicht immer ganz einfache Auswahlverfahren.
INTERVIEW: MARCEL BAUMGARTNER BILD: ANDREA BRÜLISAUER
Herr Fueglistaller, wie schwer war es dieses Jahr, einen Sieger zu küren? Urs Fueglistaller: Ich empfand es dieses Jahr als grosse Herausforderungen. Das Niveau war extrem hoch und für uns war es nicht einfach, einen Sieger zu bestimmen. Das heisst nun aber überhaupt nicht, dass wir in den vergangenen Jahren keine würdigen Finalisten gehabt hätten. Nur lagen dieses Jahr sämtliche Nominierten sehr nahe beieinander. Dass wir uns aber dennoch einigen konnten, haben Sie an der Verleihung gesehen. Demnach gab es intensive Gespräche innerhalb der Jury? Kein Mitglied der Jury versteht sich als Ja-Sager oder blosser Beisitzer. Jede Person bringt aus seinem eigenen Umfeld Erfahrungen und Meinungen mit und jedes Mitglied hat eine eigene Definition, was gutes Unternehmertum bedeutet. Das führt zu spannenden und kontroversen Diskussionen. Glauben Sie mir, ich kenne einige Jurys, und ich weiss wovon ich spreche. Dass
wir die Sache intensiv ausdiskutieren, davon können Sie auch ausgehen, wenn Sie sich die einzelnen Jury-Mitglieder betrachten: Das sind Persönlichkeiten, die sich nicht scheuen, ihre eigene und klare Meinung in der Jury zu vertreten. Wie gross ist die Gefahr, dass sich ein Jury-Mitglied auf eine Firma aus seiner Region versteift? Diese Gefahr besteht überhaupt nicht. Eine «Vetternwirtschaft» betreiben wir nicht. Das würde keines der Jury-Mitglieder zulassen. Der Anlass wurde bereits zum dritten Mal durchgeführt und von Jahr zu Jahr steigt die Aufmerksamkeit. Steigt damit auch der Druck? Es ist weniger der Druck, sondern vielmehr das Bewusstsein, das angestiegen ist. Ich habe es mir beispielsweise angewöhnt, auch unter dem Jahr Fimen genauer zu beobachten – meistens genau nach dem Kriterienkatalog, den wir auch
innerhalb der Jury anwenden. Diese hat dazu geführt, dass die eigene Wahrnehmung geschärft wurde. Und ich musste feststellen, dass es in der Ostschweizer Unternehmerwelt sehr viele Perlen gibt. Oftmals sind es Firmen, die gar nicht so stark an die Öffentlichkeit treten. Diesen geht man dann bewusst nach. Für mich ist die Tätigkeit in der Jury auch deshalb eine grosse Bereichung. Wie gross ist die Gefahr, dass der Sieger vor der Veranstaltung bekannt wird? Ich betrachte diese Gefahr als verschwindend klein. Die Jurymitglieder sind auch in ihren jeweiligen beruflichen Tätigkeiten Geheimnisträger und wissen, wie man mit solchen Informationen umzugehen hat. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Sie erhalten als Jury Einblick in die Bilanzen der Firmen. Müssen Sie sich hierfür der Verschwiegenheit verpflichten? Anzeige
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Hansueli Raggenbass
Die unabhängige Expertenjury
Franziska A. Tschudi
Rechtsanwalt
Andreas Etter
Präsidentin der Jury
Raggenbass Rechtsan-
Berater
CEO WICOR Holding AG
wälte
VR Optiprint AG
Rapperswil
Amriswil
Berneck
Urs Fueglistaller
Hans-Peter Klauser
Leiter Firmenkunden
Schweizerisches
Gesamtleiter
Region Ostschweiz
Institut für KMU
St.Galler Tagblatt AG
Credit Suisse
Universität St.Gallen
St.Gallen
St.Gallen
Marcel Küng
Nick Huber Leo Staub
Leiter Personal-
Nicht die gesamte Jury befasst sich mit den Bilanzen. Dafür sind unsere beiden Rechtsanwälte, Hansueli Raggenbass und Leo Staub, welche logischerweise ein Auge für die wesentlichen Zahlen haben, zuständig. Aber wir alle gehen mit den Informationen, die wir erhalten natürlich vertraulich um. Dass wir uns auch intensiv mit den Zahlen der jeweiligen Finalisten beschäftigen, ist aber nur logisch. Wir wollen letztlich Unternehmen auszeichnen, die auf einem gesunden Fundament stehen. Sie haben mit der Jury sämtliche Finalisten besucht. Was war das Eindrücklichste bei diesen Besuchen?
management
Nicola A. Lietha
Bratschi Wiederkehr
SFS-Gruppe
Berater
& Buob
Heerbrugg
Davos
St.Gallen
Das innere Feuer, das bei allen Unternehmern lodert. Sämtliche Finalisten haben mit einer gewaltigen Hingabe von ihrer Tätigkeit berichtet. Man spürte die Energie, die dahinter steckt. Das ist eine Passion, welche die KMU gemeinsam haben und das beeindruckt mich enorm. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass nicht alle Unternehmen nur rosige Wege hinter sich haben. Das Unternehmertum ist mit Risiko, Mut und Scheitern verbunden. Es braucht Willenskraft. Das wollen wir auszeichnen. Wenn Sie sich permanent mit erfolgreichen Unternehmen beschäftigen, stecken Sie eigentlich bereits in den Vorbereitungen für die Verleihung im 2010.
Eigentlich kann man das so sagen. Ich habe mir eine persönliche Datenbank angelegt, die ich ständig erweitere. An Veranstaltungen wie dem KMU-Tag oder von der IHK stösst man immer wieder auf besondere Innovationen und erfolgreiche Firmen. Hierbei hat man natürlich schon den Unternehmerpreis Ostschweiz im Hinterkopf. Das schlimmste wäre, wenn bei der ersten Jury-Sitzung jedes Mitglied nur ein weisses Blatt Papier vor sich hätte. Das ist zum Glück niemals der Fall gewesen. Meistens haben wir innerhalb von 10 Minuten bereits 150 potenzielle Unternehmen zusammen. Dann beginnt der eigentliche Prozess, die Recherche. Das alles ist mit einem grossen Aufwand verbunden. Ein Aufwand, der aber auch Spass macht.
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«Die Gewinner sollen den Sieg gebührend feiern» 2006 war das Jahr von Peter Spenger. Damals wurde der Geschäftsführer und Eigentümer der Telsonic AG aus Bronschhofen mit dem SVC-Unternehmerpreis Ostschweiz ausgezeichnet. Die Verleihung ist im noch immer in bester Erinnerung und die positiven Aspekte davon noch zu spüren. TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: ARCHIV WWM
Das Unternehmen in Kürze Die Telsonic AG ist in der Entwicklung und Herstellung von Ultraschalltechnik tätig und besitzt Tochterfirmen in Deutschland, England, Frankreich, Serbien und in den USA. In Indien besteht ein Joint-Venture. Anwendungsbereiche finden die Produkte der Firma in der Auto-, Flugzeug-, Verpackungs- und Spielzeugindustrie, aber auch in der Medizin und Unterhaltungselektronik. 80 Prozent der Produktion des Bronschhofer Unternehmens gehen ins Ausland. Die Telsonic AG ist als weltweit einziges Unternehmen in sieben Produktegruppen (Kunststoffschweissen, Trennschweissen, Metallschweissen, Sonderanwendungen, Reinigung, Sieben und Sonochemie) tätig.
Im Jahr 2006, bei der letzen Verleihung vom SVC-Unternehmerpreis Ostschweiz, setzte sich die Telsonic AG aus Bronschhofen gegen die Swisstulle AG, die Plaston AG sowie gegen die Morga AG, Mosterei Möhl AG und die Zur Rose AG durch. Die Jury freute sich damals besonders, einen Quereinsteiger auszeichnen zu können. Denn Peter Spenger, CEO der Telsonic AG, hat einen exotischen Werdegang. Nach seiner Lehre als Elektroniker war er als Berufsmilitärpilot tätig, bevor er auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nachholte. Anschliessend arbeitete er zehn Jahre lang als Co-Pilot bei der Swissair. 1990 gründet er schliesslich sein eigenes Unternehmen und kam erstmal in Kontakt mit der Telsonic AG – damals als Zulieferer für das Unternehmen. Seit 1995 ist Peter Spenger Geschäftsführer und Eigentümer der Telsonic AG. Herr Spenger, 2006 gewannen Sie den SVC-Unternehmerpreis Ostschweiz. Kommen nun die angenehmen Erinnerungen wieder hoch? Peter Spenger: Ja sicher. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass in der Woche vor Bekanntgabe der Sieger die Spannung sehr hoch war und wir dem Abend der Wahrheit entgegenfieberten. Der Wirbel um Ihre Person dürfte sich inzwischen etwas gelegt haben. Oder erhalten Sie noch heute Reaktionen? Ich werde immer noch darauf angesprochen.
Konnten Sie in den vergangenen zwei Jahren von der Auszeichnung profitieren? Es war kein direkter Profit, der sich zum Beispiel in Umsatzsteigerung umsetzen lässt. Unser Profit liegt eindeutig in der internen Motivation zu weiteren Hochleistungen. Und die Erhöhung des Bekanntheitsgrades hat uns sicher geholfen, in einem grösseren Umfeld weitere überdurchschnittlich qualifizierte Mitarbeiter einstellen zu können. Haben Sie Tipps für den Gewinner 2008? Die Gewinner sollen den Sieg gebührend feiern. Sind Ihnen sämtliche Finalisten der diesjährigen Veranstaltung bekannt? Nein, ich kenne nicht alle Teilnehmer. Was waren Eckpunkte bei der Telsonic AG in den vergangenen zwei Jahren. Wie hat sich das Unternehmen entwickelt? Wir hatten zwei sehr starke Wachstumsjahre mit einigen ganz neuen Produktelinien. Es gilt jetzt das Erreichte zu konsolidieren und die neue Tochtergesellschaft in China gut in den Konzern einzubinden. Wir wollen mit den neuen Produkten ganz neue Märkte erschliessen und müssen daher darauf achten, dass wir uns nicht verzetteln. Wir müssen klar definieren, wer macht was bezüglich Herstellung und Vertrieb der Produkte.
Wo steht der Preis inzwischen? Der Preis steht in der Eingangshalle der Firma auf einem schönen Sockel. LEADER März 2008 | 27
Wie wird ein Unternehmen erfolgreich Thomas Schmidheiny, Chairman Spectrum Value Management, Rapperswil-Jona, sprach am Unternehmerpreis Ostschweiz über die Kriterien, die ein erfolgreiches Unternehmen ausmachen. Nachfolgend publizieren wir einen Auszug aus seiner Rede.
te eine Weberei in Heerbrugg. Doch dann, einige Jahre später, tat er das, was ein visionärer Unternehmer tut: Er schaute sich um, und erkannte, was wirklich gefragt war. Gefragt werden würde, muss ich präzisieren. Denn als mein Urgrossvater begann, Ziegel industriell zu produzieren, vermutete er, dass der Bedarf an Baumaterialien – parallel zur Industrialisierung im Kanton St.Gallen – weiter steigen würde. Das erste Kriterium eines Unternehmers heisst also: Erfolg findet sich dort, wo deine Produkte oder Leistungen gebraucht werden. Sie merken bereits, ich versuche an der Geschichte meiner Familie fest zu machen, was die Kriterien eines erfolgreichen Unternehmens sind. Denn diese Grundsätze sind überall gleich: ob Sie nun Gesundheitsprodukte oder Fleischspezialitäten, Kunststoffe, Dienstleistungen oder Bekleidung anbieten.
«Ein Geschäft ist nur dann gesund, wenn man, wie die Hühner, erst eine Zeitlang scharren muss, bevor man einen Wurm findet.» Das hat ein weitsichtiger Unternehmer zu Beginn des letzten Jahrhunderts gesagt: Henry Ford. Auch ich habe zu Beginn meiner Karriere keine goldenen Eier geschenkt bekommen. Ich musste ebenfalls scharren. Der erste Schmidheiny, der im modernen Sinne unternehmerisch tätig war, das war mein Urgrossvater Jacob Schmidheiny. Er stammte aus einer armen Schneidersfamilie aus Balgach. Aber schon als Kind wusste er: «Ich will einmal Fabrikant werden». Und tatsächlich: Er gründe28 | LEADER März 2008
Dieser Jacob Schmidheiny verkörperte noch ein weiteres unternehmerisches Merkmal: Er arbeitete hart, um die Wünsche seiner Kunden zu befriedigen. Qualität war ihm wichtig. Diese Qualität musste aber mit möglichst effizienter Produktionsweise verbunden sein. Darum investierte er sehr viel in technische Neuerungen. Das zweite Kriterium eines Unternehmers heisst also: Nicht das Geld, das du verdienst, macht dich reich, sondern die Investitionen, die das Geldverdienen nachhaltiger machen.
Später gründete mein Grossvater Ernst Schmidheiny die erste Zementfabrik. Wer heute in Rüthi vorbeifährt, sieht dort nur noch eine kleine Grube. Warum denkt heute niemand beim Namen Holcim an Rüthi? Weil mein Grossvater Ernst Schmidheiny auch eine wichtige Eigenschaft eines Unternehmers besass: die Unterscheidung zwischen Notwendigem und Wünschbarem. Er hatte seine Rheintalische Cementfabrik Rüthi mit der 1912 gegründeten Holderbank Cementfabrik fusioniert und erkannte, dass die Produktion in Rüthi im Vergleich zu Holderbank nicht mehr rentabel war. Sie sehen: langfristig gesehen macht es keinen Sinn, nur aus Gründen des «Heimatschutzes» einen unrentablen Betrieb weiter aufrecht zu erhalten. Das dritte Kriterium eines Unternehmers heisst also: Jeden Schritt so zu tun, dass das Hauptziel immer vor Augen bleibt. Das Gesamtunternehmen muss lebendig und überlebensfähig bleiben. Was mein Grossvater Ernst Schmidheiny zudem erkannte, war: Wenn du nur ein einziges Produkt hast – in diesem Falle Zement –, dann musst du dich geografisch breit abstützen. Geografisch breit hiess für ihn nicht: vom Appenzell bis Genfersee, sondern international. Bereits anfangs der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts kaufte das Unternehmen Holderbank Beteiligungen in Belgien, Holland Frankreich, Deutschland, Österreich und Griechenland. Den grössten und mutigsten Schritt muss ich
speziell erwähnen: Den Bau einer Zementfabrik in Tourah in Ägypten. Von der Schweiz aus geplant, nur wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg, war das ein sehr, sehr mutiges Unterfangen.
dank hervorragenden, international zusammengesetzten Teams. Bei meinem Antritt verzeichneten wir einen Umsatz von CHF 2,9 Milliarden, 2001, als ich zurücktrat, einen Umsatz von CHF 13 Mrd.
Die Weltwirtschaftslage Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre – zusammenfallend mit dem Tod meines Grossvaters gekoppelt mit riskanten Bürgschaften – brachten das Unternehmen an den Rand des Zusammenbruchs. Der nachmalige Chef der Schweizerischen Bankgesellschaft, Dr. Alfred Schäfer, bewilligte ein Zinsmoratorium, um das Überleben von Holderbank und der Familie zu ermöglichen.
Aus meiner persönlichen Erfahrung möchte ich Ihnen, geschätzte Anwesende, noch zwei weitere Kriterien eines erfolgreichen Unternehmens mitgeben. Kriterien, die heute und für die nahe Zukunft wohl am wichtigsten sind:
Auch aus dieser schwierigen Zeit lernte die Familie Schmidheiny für die Zukunft. Das soll hier als viertes Kriterium gelten: Ein erfolgreiches Unternehmen braucht mutige Schritte. Aber trotz allem Mut ist auf eine konservative Finanzierung zu achten. Mein Vater und mein Onkel haben dies beherzigt und das Unternehmen weiter auf Erfolgskurs gebracht. Die Expansion nach Südafrika, Kanada, Brasilien und in die Vereinigten Staaten gehörten dazu. Mit einem Führungsstil, der grossen Spielraum für die Verantwortlichen liess. Das bedeutete aber auch Verantwortung. Als ich 1976 in die Konzernleitung gewählt wurde, war die Befehlsausgabe meines Onkels eindeutig: «Ich übergebe dir viel Verantwortung», sagte er mir. «Wenn du dich nicht gut schlägst, schmeiss ich dich raus.» Und das war nicht als lockerer Spruch zu verstehen. Er meinte es ernst. In den Jahren meiner Tätigkeit als Vorsitzender der Konzernleitung und später als Verwaltungsratspräsident hat sich das Unternehmen Holderbank bzw. der 2000 umgenannte Holcim-Konzern weiter entwickelt. Nicht zuletzt
Die Verantwortung für die soziale und ökologische Umwelt und: Die Bereitschaft, lebenslang aktiv zu lernen. Als Verantwortlicher eines Zementkonzerns war ich natürlich permanent dem Vorwurf ausgesetzt, Landschaft und Umwelt extrem zu belasten. Es ist eine Tatsache, dass die Zementproduktion 5% der menschlich generierten CO2-Emissionen verursacht. Es ist eine Tatsache, dass die Zementproduktion enorm energieaufwändig ist. Aber es ist auch eine Tatsache, dass die Zementproduktion einen zwingt, langfristig und nachhaltig zu denken. Ein Zementwerk zu bauen verlangt Investitionen von 200 bis 300 Millionen US-Dollar. Es braucht nicht nur eine Weile bis es gebaut ist, es braucht auch eine Weile, bis es Gewinn abwirft. Damit eine solche Kapitalbindung sich auch lohnt, muss ein Werk gut 30 Jahre laufen. Das heisst also, wir müssen weit voraus planen. Wir müssen wissen, wie sich die soziale, ökonomische und politische Lage verändert. Darum haben wir bei Holcim schon sehr früh darauf gesetzt, staatlichen Vorschriften zuvor zu kommen und uns selbst strenge Normen aufzuerlegen. Schon Ende der 1990er Jahre hat sich Holcim mit anderen Zementunternehmen und dem World Business Council for Sustainable Development zusammengetan. Mit dem klaren Ziel, den Pro-Tonne-Ausstoss an CO2
schrittweise zu reduzieren. Bis 2010 sollen diese Emissionen um 20% gesenkt werden. Holcim ist jetzt schon mit 16% Reduktion bezogen auf 1990 auf bestem Weg dazu. Lassen Sie mich zum Schluss auf den Punkt zu sprechen kommen, der mich persönlich am meisten fasziniert. Das lebenslange Lernen. Ich glaube, nur wirklich neugierige und wissensbegierige Menschen können langfristig erfolgreiche Unternehmer sein. Lernen, das habe ich in meiner langjährigen Arbeit immer wieder erlebt, Lernen hat nicht einfach mit Büffeln zu tun. Lernstoff in sich hineinzustopfen hat keinen grossen Sinn. Denn solches Wissen können wir heute über Internet und Datenbanken schnell abrufen. Was die jungen Studenten und Manager brauchen, ist lernen mit allen Sinnen. Im Kontakt mit anderen Menschen, mit Fremdem, mit Unbekanntem. Was die Neurologen herausgefunden haben, ist ja nichts Neues: Dass Lernen am besten funktioniert, wenn Emotionen beteiligt sind. Dass die Anwendung des Wissens ohne Angst erprobt werden soll. Dass der ständige Austausch untereinander neue Synapsen-Verbindungen schafft. Was mir persönlich aber neu war, ist die Aussage des deutschen Hirnforschers und Psychiaters Manfred Spitzer. Er sagt, wir Menschen können nur glücklich sein, weil wir lernende Wesen sind. Unser Glückszentrum sei eigentlich das Lernzentrum. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen viel Glück. Gerade weil wir in einer Zeit leben, die sich so rasch verändert wie keine zuvor, ist das ständige Lernen überlebensnotwendig.
LEADER März 2008 | 29
1. Platz: Die Varioprint AG aus Heiden Unternehmer in der Unternehmung Mehr «Unternehmer im Unternehmen», das wünscht sich Andreas Schmidheini, Geschäftsführer und Mitinhaber der Varioprint AG. Eine Aussage, die im Betrieb eins zu eins umgesetzt wird und direkten Einfluss auf die Firmenkultur und den Erfolg hat. Und dabei ist das Unternehmen in einer Branche tätig, die primär vom asiatischen Raum aus dominiert wird.
stellern in Europa behaupten und gehört zu den Top-Unternehmen der Branche, welches mit einem Exportanteil von 70% sogar Hightech-Produkte nach Asien liefert.
50 Millionen investiert
TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Trotz Globalisierung und enormem Preisdruck konnte sich die Varioprint AG in den letzten Jahren als eine der führenden Leiterplattenherstellerinnen im obersten Technologiesegment etablieren. Eine Leiterplatte, auch als elektronische Schaltung bezeichnet, dient der mechanischen Befestigung und der elektrischen Verbindung von elektronischen Bauteilen. Erfolg ist in dieser Branche laut Andreas Schmidheini, Geschäftsführer und Mitinhaber, nur möglich, wenn man sich in einer Nische behaupten kann. Denn die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Branche wächst wohl gesamthaft jährlich um 7 Prozent, dies aber hauptsächlich im asiatischen Raum – dort beträgt das Wachstum zwischen 20 und 30 Prozent. In allen anderen Regionen ist ein Rückgang zu verzeichnen. «Trotz wachsender Märkte ist der Verdrängungskampf enorm», bestätigt Schmidheini. Allein in Europa sind in den vergangenen zehn Jahren 500 Hersteller verschwunden. Die Varioprint AG konnte sich als einer von 200 Her30 | LEADER März 2008
«Das Überleben im globalisierten Markt mit 2000 Leitplattenherstellern allein im asiatischen Raum und einem Weltmarktanteil von nur 0.05 Prozent ist nur mit einer klaren Segmentierung des Geschäfts und einer eindeutigen Nischenstrategie möglich», so Schmidheini. Man werde auch in Zukunft 10 bis 13 Prozent des Umsatzes in neue Maschinenanlagen investieren, die man teilweise zusammen mit den Lieferanten konstruiere, um einen zeitlichen Vorsprung zu wahren und die Nische zu verteidigen. Das ist eine Strategie, welche die Varioprint AG schon seit mehreren Jahren verfolgt. Seit 1993 hat das Unternehmen rund 50 Millionen investiert.
Firmenkultur als Erfolgsfaktor Von diesen Investitionen profitiert unter anderem natürlich auch der Standort Heiden. «Im Bezug auf die alleinige Betrachtung der Personal-, Material- und Infrastrukturkosten wäre ein Standort in einem Billiglohnland sicher geeigneter als der Standort in der Ostschweiz», gesteht Schmidheini. «Unsere Topographie im Appenzellerland, die eben keine Fabriken wie in Taiwan oder China zulässt, zwingt uns zur Nischenstrategie. Damit spielen die weichen Faktoren wie die Nähe zur Firma, Identifikation, Flexibilität der Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle.» 80 Prozent der Belegschaft wohnen im Umkreis von fünf Kilometern, was
sich positiv auf die Firmenkultur und den Leistungswillen auswirke. Und auf diese Firmenkultur legt Schmidheini einen grossen Wert, was verschiedene, einleuchtende Gründe hat. Erstens werden praktisch sämtliche Spezialisten intern aufgebaut. «Einen Grossteil des benötigten Wissens müssen wir selber vermitteln. Ein solcher Aufbau nimmt bis zu zwei Jahre in Anspruch.» Schmidheini: «Branchenspezifische Fachpersonen mit Erfahrung findet man nicht. Die Ausbildung dauert zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Gerade dank des steten Technologiewandels hört die Ausund Weiterbildung nie auf. Deshalb ist die Wertschätzung der Mitarbeiter und die Pflege der Firmenkultur so wichtig.» Nachvollziehbar also, dass man die Fluktuation möglichst gering halten will. Zweitens ist die Kommunikation unter den Mitarbeitern ein Erfolgsfaktor. Auch wenn einige Bereiche und Abläufe klar reglementiert sind, ist dennoch viel Wissen in den Köpfen der Angestellten. Um eine reibungslose Produktion sicherzustellen, müssen die Informationen von einer Stelle zur nächsten fliessen. Legt ein Mitarbeiter nur Wert auf seinen Teilbereich, so hat das gravierende Auswirkungen auf die nächsten Arbeitsschritte.
Fünf Unternehmenseinheiten Für das Zusammenspiel sämtlicher Komponenten ist laut Schmidheini entscheidend, dass – und das ist der dritte, wohl wichtigste Punk – die Mitarbeiter zu Unternehmern in der Unternehmung werden. Denn schliesslich ist der ganze Firmenaufbau darauf ausgelegt. Es gibt fünf Unterneh-
menseinheiten innerhalb der Varioprint AG, in welchen je rund 20 Mitarbeiter beschäftig sind. Diese Einheiten haben eigene Kompetenzen und können sich – selbstverständlich innerhalb gewisser Leitplanken – selbstständig bewegen und entwickeln. So wächst der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und kann ebenso bewirken, dass das Unternehmen durch ihn vorwärts kommt.
«Wir fühlen uns als Grossfamilie, als VP-Team», unterstreicht Schmidheini. «Diverse Abteilungsund Firmenanlässe, Gratismassage, eigene Mitarbeiterzeitung, Sportclubs, Gratiskaffee usw., sind für eine Firma unserer Grösse keine Selbstverständlichkeit und wirken sich positiv auf die Motivation und die tiefe Personalfluktuation aus.»
Die langjährige Produktionserfahrung, ein über Jahre konstantes Management mit verlässlichen Aussagen, eine flexible Belegschaft und die erfolgreiche Ausrichtung auf geografisch neue Märkte mit Sondertechnologien stimmen die Varioprint AG optimistisch, dem zunehmenden Druck aus Asien auch weiterhin erfolgreich widerstehen zu können.
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2. Platz: Die Weber Bekleidungen AG aus St.Gallen Der Staffettenläufer Die erste Generation baut es auf. Die zweite Generation weitet es aus. Und die dritte Generation setzt es in den Sand. Was in einigen Familienunternehmen der Fall war, gilt nicht für Mode Weber. Denn für den Geschäftsleiter und Verwaltungsratspräsidenten Erich Weber bedeutet Unternehmer zu sein, etwas bewegen zu können. Was einfach tönt, ist nicht immer ganz leicht. TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Mit Modehäusern an sieben Standorten im Kanton St.Gallen ist Mode Weber das führende Modehaus für Markenmode in der Ostschweiz. Das erste Geschäft wurde bereits 1919 in Wattwil eröffnet, gefolgt von weiteren Niederlassungen in Widnau, St.Margrethen, St.Gallen, Wil, Rapperswil und Mels. Geleitet wird das bald 90jährige Unternehmen von Erich Weber zusammen mit seiner Frau sowie mit seinen Cousins Urs und Florian Weber. Und die Zeichen, dass der Betrieb auch künftig in der Familie bleibt, stehen gut. «Wer auch immer dereinst innerhalb der Familie das Erbe antreten wird, weiss, dass dafür der Name ‚Weber’ alleine nicht genügt», so Erich Weber. Die entsprechenden Erfahrungen innerhalb des eigenen sowie auch in einem fremden Betrieb müssen gesammelt und eine umfassende Ausbildung abgeschlossen werden. «Es kommt nicht in Frage, dass die vierte Generation das Geschäft am Strand von Mallorca ausbadet.» Ein Bekannter von Weber bezeichnete die Übergabe eines Familienbetriebs an die nächste Generation einmal als Staffettenlauf. Auch Erich Weber will den Stab, den er von seinen Eltern erhalten hat, in ferner Zukunft in sichere Hände übergeben können.
Deutsche Beratung Und Erich Weber weiss, was es alles benötigt, um ein Unternehmen dieser Grössenordnung sicher auf Kurs halten zu können. Und im Wettbewerb zu anderen Anbietern zählt oftmals nur eines: Einen Schritt voraus zu sein. «Als wir die Geschäftsleitung übernommen haben, wurden wir auch von Unternehmensberatern aus Deutschland be-
gleitet. Im deutschen Raum ist der Wettbewerb meiner Ansicht nach noch härter und aggressiver. Es ist uns also nur dienlich, wenn wir unsere Fragen und Problematiken aus deutscher Sicht beantworten», so Weber. Das verschaffe einem womöglich in der Schweiz einen Wissensvorsprung im Bezug auf Trends und neue Marken. Und neue Marken kamen in den vergangenen Monaten gleich einige ins Sortiment von Mode Weber. Mit den Marken «Akris Punto» und «Armani» wird zudem eine ganz neue Kundschaft angesprochen – jene im Hochpreissegment. Das passt laut Weber absolut zu St.Gallen. «Das Vorurteil, die Ostschweizer verstünden nichts von Mode, stimmt absolut nicht. Sie kleiden sich ebenso stilgerecht wie die Menschen in London oder New York.» Weber weiss wovon er spricht. Um am Puls der Zeit zu sein, reist er oft in die Modemetropolen. Die Wurzeln aber bleiben in der Ostschweiz. Hier liegt der Ursprung des Erfolgs und die Zukunft.
Team als Antriebsfeder «Unternehmer zu sein heisst auch, dass man etwas bewegt. Man will weiter kommen. Und nicht zuletzt heisst es auch, dass man seine soziale Verantwortung gegenüber einer Region wahr nimmt», umschreibt Weber. Das alles könne aber nur geschehen, wenn man von einem Team gestärkt werde. Im Fall von Mode Weber sind das 210 Mitarbeitende, 95 Prozent davon Frauen. «Sie alle haben mitgeholfen, dass wir unter den Finalisten des diesjährigen Unternehmerpreis Ostschweiz sind. Entsprechend dürfen sie auch stolz darauf sein.» LEADER März 2008 | 33
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3. Platz: Die Samaplast AG aus St.Margrethen Wo ein Unternehmer die Bodenhaftung verlieren darf Es gibt zwei Stunden, in denen Jürg Dierauer die Samaplast AG vollkommen vergisst. Dann fiebert er in einem anderen Bereich mit. Die restliche Zeit führt der Unternehmer den Betrieb in St.Margrethen mit viel Herzblut und Lust. Diese Lust hat die Samaplast AG in den vergangenen Jahren zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in der Ostschweiz gemacht.
TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Auch wenn Jürg Dierauer nicht sich selbst, sondern seine Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen möchte, so verkörpert er als Geschäftsführer der Samaplast AG doch das Bild für den anhaltenden Erfolg. Und dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Für Dierauer ist seine Funktion keine blosse Arbeit, sondern Teil seines Lebens. Und das seit nunmehr 20 Jahren. Da schaltet der Unternehmer auch während seiner Ferienzeit niemals vollkommen ab. «Auch während dem Urlaub ist die Arbeit präsent», erklärt er. «Die heutigen Kommunikationsmittel erlauben es, laufend informiert zu sein.»
Vertrauen schenken Dieser Durst nach Informationen hat aber nichts mit Überwachung zu tun, sondern mit der reinen Lust am Unternehmertum. Denn ein Unternehmer muss laut Dierauer klar bereit sein, Verantwortung zu tragen, aber auch – und das ist ihm wichtig – Vertrauen zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu haben. Aber auch Dierauer benötigt zeitweise den Abstand zum Tagesgeschäft. «Die Familie ist ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit. Nur dank dieser Unterstützung und dem Verständnis ist die Samaplast in den vergangenen 30 Jahren ein Teil von mir geworden, ein Teil unserer Familie.» Wichtig seien auch Freunde, mit denen man Probleme besprechen könne, ohne die Familie zu belasten. Freunde, die teilweise einfach nur zuhören. «Das ist mir sehr wichtig, und diese Freundschaften pflege ich auch sehr gerne.»
Bodenhaftung verlieren Dass Dierauer auch gerne etwas «abhebt», zeigt ein Blick auf seine Freizeitaktivitäten. Er sammelt nicht nur Briefmarken und Briefe, die in Zusammenhang mit dem Weltraum stehen, sondern unterhält auch aktive Briefkontakte mit russischen Kosmonauten – auch in die Raumstation ISS. Auf diese Art und Weise darf ein Unternehmer gerne einmal die Bodenhaftung verlieren. Ganz vergessen kann er die Samaplast AG jedoch nur an einem ganz bestimmten Anlass während zwei Stunden: «Als grosser Fan des Hockey Club Davos geniesse ich die Erfolge und leide mit ihm mit, wenn es einmal nicht so läuft. Während den zwei Stunden bei einem Heimspiel in Davos in der VaillantArena existiert dann wirklich nur der HCD und die Samaplast AG gerät für kurze Zeit in Vergessenheit.»
Boomende Medizinaltechnik Die Samaplast AG wurde 1960 in St.Margrethen gegründet und beschäftigt heute rund 70 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Kunststoffprodukten. Die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen in der boomenden Medizinaltechnik und dort vor allem in der Herstellung von Implantaten. Neben der Medizinaltechnik produziert das Kunststoffwerk technische Präzisionsteile für regionale Fertigungsbetriebe.
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4.Platz «Wir haben keinen kurzfristigen Druck» «Menschen sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens», ist Robert Baldinger überzeugt. Der Geschäftsführer der Bioforce AG in Roggwil erreichte am Ostschweizer Unternehmerpreis den 4. Platz. Wer den Unternehmer persönlich erlebt, merkt rasch, dass diese Aussage keine reine Floskel ist. Baldinger legt Wert auf ein gutes Betriebsklima, eine gelebte Philosophie und einen bewussten Umgang mit Naturprodukten.
hoffe ich mir den grössten Effekt.» Und er fügt hinzu: «Wir sind der Meinung, dass wir schon sehr vieles sehr gut machen. Natürlich hoffen wir aber auch, dass dies durch die zusätzliche Aufmerksamkeit noch sichtbarer wird.»
Alfred Vogels Werte TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Als Robert Baldinger im Oktober erfuhr, dass die Bioforce AG zu jenen zwölf Firmen zählt, die sich Hoffnungen auf den Unternehmerpreis Ostschweiz machen können, packte ihn der Ehrgeiz. Man gab sein Bestes, um unter die sechs Finalisten zu kommen, wollte aber auch wie im Sport nur mit einer guten Leistung weiterkommen. «Im Sport gewinnt man gerne, lernt aber auch, mit Niederlagen umzugehen», umschreibt Baldinger seinen Standpunkt. Für den Geschäftsführer war es denn auch schon eine Auszeichnung, mit fünf weiteren erfolgreichen Unternehmen in einem Wettbewerb zu stehen.
Auswirkungen aufs Image Im Unterschied zu anderen Finalisten kann die Medienpräsenz dem Thurgauer Unternehmen durchaus auch Aufträge einbringen. Noch wichtiger war für Robert Baldinger jedoch das Firmenimage – womit er auch den Arbeitsmarkt anspricht, da es immer schwieriger wird, gut ausgebildete Spezialisten zu finden. «Letztlich entscheiden Menschen, ob Firmen erfolgreich sind oder nicht. Und Menschen arbeiten sicher lieber in einem erfolgreichen Unternehmen. Hier er36 | LEADER März 2008
Bei den Kunden ist das Image der Bioforce AG bereits hervorragend. Die Produkte der Ostschweizer sind bekannt und werden geschätzt. Die Firmenphilosophie des Gründers Alfred Vogel, die noch heute gelebt wird, ist wesentlicher Bestandteil des Erfolgs. Vogel setzte Werte, die noch heute eine breite Zielgruppe ansprechen. Schon in den frühen 1960er Jahren, als die Bioforce AG gegründet wurde, bot er einem stetig wachsenden Kreis von Menschen wirksame Naturheilmittel- und eine Basispalette gesunder Ernährung an und informierte mit Büchern und einer Zeitschrift rund um die Themen Gesundheit und natürliche Lebensweise.
Natur und Nachhaltigkeit Klar sei inzwischen, so Robert Baldinger, dass die Zielgruppen der Bioforce AG in immer stärkerem Ausmass auch bei den jüngeren Menschen liege. «Wir beschäftigen uns heute sicherlich früher mit dem Thema «Gesundheit» als noch vor einigen Jahren. Kaum jemand geht heute noch zum Arzt ohne sich vorher persönlich zu informieren. Meisten haben wir bereits vor dem Arztbesuch eine eigene Diagnose gestellt.» Vermehrt beschäftige man sich mit Trends, Neuheiten und auch Alternativen zu herkömmlichen Wegen. Ein Umstand, der der Bioforce AG zu Gute kommt. Denn «vieles, was wir hier schon
seit Jahren, ja Jahrzehnten, verkörpern – zum Beispiel Qualitätsbewusstsein, Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und auch Nachvollziehbarkeit – wird immer aktueller», sagt Baldinger. Die Form einer Stiftung macht es der Bioforce AG möglich, langfristig zu denken. «Natürlich haben auch wir den Druck, erfolgreich sein zu müssen. Aber wir haben keinen kurzfristigen Druck. Wir müssen keine Gewinne optimieren», so CEO Baldinger. Das sei ein wesentlicher Vorteil in einer Branche, in der es um Nachhaltigkeit gehe. «Wenn man mit der Natur arbeitet, kann man nichts Kurzfristiges aus dem Boden stampfen. Die Natur verändert sich nur sehr langsam. Dem müssen wir gerecht werden.»
Zurück nach 30 Jahren Robert Baldinger ist seit zwölf Jahren als Leiter der Bioforce AG tätig. Ursprünglich studierte er Chemie und arbeitete dann mehrere Jahre bei Novartis und bei der Syntex, welche 1994 von der Roche Gruppe vollständig übernommen und integriert wurde. Bis zu dieser Übernahme war Baldinger Gesamtleiter der Schweizer Niederlassung, und nutzte die Gelegenheit, sich zu überlegen, ob er in einer neuen Tätigkeit bei der Roche einsteigen oder sich ganz neu orientieren wolle. Er entschied sich für letzteres und kehrte nach 30 Jahren zurück in die Ostschweiz, wo er in Arbon aufgewachsen war. Noch heute empfindet er die «Pharmawelt» als äusserst spannend und als dankbares Tätigkeitsfeld. «Der Mensch steht bei dieser Tätigkeit im Mittelpunkt und man kann mit einem guten Produkt Gutes bewirken. Das motiviert einem jeden Tag aufs Neue.»
4. Platz: Die Hatecke SA aus Scuol Wissen, wohin die Reise geht Auch wenn er sich selber als chaotisch bezeichnet, weiss Ludwig Hatecke doch sehr genau, was er will und wie er sein Unternehmen zu führen hat. Er legt den Fokus klar auf das Produkt, den Kunden und die Mitarbeiter. Das Wort Gewinnmaximierung verwendet man seinem Zusammenhang eher auf den Genuss als auf die Bilanz.
TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Das «Tagblatt» hatte vollkommen Recht, als es sagte, dass man sich einen Metzger eigentlich anders vorstellt. Aber Ludwig Hatecke verkörpert schliesslich auch die neue Generation von Metzgern, die den Wert traditioneller Spezialitäten wiederentdeckt hat. Und wer die Produkte aus dem Hause der Hatecke SA einmal gekostet hat, dem wird es ebenso gehen. Jede Scheibe ein Genuss, die man mit Verstand verspeist. Man freut sich ob der Gaumenfreuden, zögert aber bei jedem Zugreifen, weil man die Leckereien nicht zu schnell verschlingen will. So dürfte es auch der Jury ergangen sein, als sie den Unternehmer in Scuol besucht hat.
Eine Scheibe abschneiden Hatecke selber erhoffte sich vom Unternehmerpreis 2008 nicht in erster Linie die Siegestrophäe, sondern vielmehr einen Kontakt und einen Gedankenaustausch mit interessanten Leuten und erfolgreichen Unternehmern. Ludwig Hatecke kann ohne weiteres von sich behaupten, dass er in beide dieser Kategorien fällt. Sein Herangehen an das Tagesgeschäft ist ein anderes, als man es in vielen Firmen gewohnt ist. Bei
jedem Arbeitsschritt hat der respektvolle Umgang mit Fleisch und unserer Lebensart Priorität. Hier liegt nicht zuletzt das Geheimnis seines Erfolges. Und davon können sich auch Jungunternehmer eine Scheibe abschneiden. «Wer Erfolg als Unternehmer haben will, muss mit Freude und Herz hinter seinem Produkt stehen können. Das geht nur, wenn man einen Job ausübt, für den man auch bereit ist und sich sicher fühlt», erklärt der 53-Jährige.
Der Wunsch nach «mehr» Man müsse bestimmt seinen eigenen Weg gehen. Und nicht selten sei auch der Weg bereits das Ziel. Was bedeutet das konkret? «Der Unternehmer darf sich nicht beirren lassen, wenn gewisse Produkte und Dienstleistungen nicht sofort einschlagen. Man muss sich bewusst sein, dass der Kunde nicht an der Entwicklung mitgearbeitet hat. Er braucht also Zeit um ein Produkt zu entdecken, zu verstehen. Und er muss von sich aus den Wunsch entwickeln, dieses Produkt auch kaufen zu wollen.» Hatecke selber hat dieses Ziel erreicht. Wer seine Produkte entdeckt, versteht rasch die Philosophie, welche dahinter steckt. Und wer es dann probiert, der wird unweigerlich mit dem Wunsch nach ‚mehr’ vertraut.
verändern, dass es für den Kunden verändert erscheint», so Hatecke weiter. «Der Kunde ist ein Mensch. Und auch wenn manchmal etwas schief geht, ist es nicht so schlimm, solange er das Gefühl hat, ernst genommen zu werden und den Eindruck hat, dass man sich mit aller Kraft für seine Interessen einsetzt.» Werde diese Theorie auch in der Praxis umgesetzt, lasse der Kunde den Unternehmer nicht so schnell im Stich. Hatecke legt aber nicht nur grossen Wert auf einen korrekten Umgang mit den Kunden, sondern auch mit den Mitarbeitern. Offen und transparent müsse man sein, damit sich jeder wohl fühle. «Die Mitarbeiter müssen wissen, was sie erwartet und wo die Reise hingeht.» Als Kunde darf man hoffen, dass einem die Reise der Hatecke SA noch einige neue Spezialitäten aus dem Bündnerland auf den Tisch zaubern wird.
Den Kunden ernst nehmen Aber auch wer das geschafft hat, darf sich niemals auf den Lorbeeren ausruhen. «Man muss sich immer wieder von neuem fragen, ob man nicht noch etwas am Produkt oder an der Dienstleistung verbessern könnte, ohne es so zu LEADER März 2008 | 37
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4. Platz: Die Inauen-Schätti AG aus Schwanden Konsequent speziell Die Aufträge führen die Inauen-Schätti AG in sämtliche Kontinente. So findet man die innovativen Lösungen aus Schwanden in zahlreichen Projekten weltweit. Nicht zuletzt ist aber gerade der Standort im Glarnerland ein entscheidender Faktor für den anhaltenden Erfolg.
In der Branche hat sich der Vorfall herumgesprochen. Man wurde vorsichtiger und weiss nun, dass nicht viele Firmen das erforderliche Know-how für solch komplexe Bauten aufweisen. Eine die es tut ist die Inauen-Schätti AG. Bessere PR kann man sich praktisch nicht mehr wünschen.
Bescheiden geblieben TEXT: MARCEL BAUMGARTNER BILD: BODO RÜEDI
Das Wembley-Stadion in London fasst seit seinem Neubau (2003 bis 2007) rund 90’000 Zuschauer und verfügt über ein bewegliches Dach sowie einen charakteristischen 133 Meter hohen Bogen. Es ist nach dem Camp Nou in Barcelona das zweitgrösste Stadion Europas und das weltweit grösste mit einem beweglichen Dach sowie das grösste vollüberdachte Stadion Europas.
30 unter 3000 Während der Bauzeit waren zwischenzeitlich über 3000 Arbeiter verschiedener Firmen gleichzeitig vor Ort tätig – darunter auch rund 30 von der Inauen-Schätti AG. Dabei kam das Glarner Unternehmen erst nach einem Hin und Her zu diesem Prestigeauftrag. Eine Firma aus Polen sicherte sich anfangs den Auftrag – mit fatalen Folgen für die Bauherrschaft. Defektes Material und grobe Terminverzögerungen führten schliesslich dazu, dass man sich von den Polen trennte und sich an die Schweizer wandte.
Die Inauen-Schätti AG ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Schwanden im Glarnerland und beschäftigt rund 70 Mitarbeitende in Fabrikation, Montage, Service und Entwicklung. Das Unternehmen gilt schweizweit und international als eines der führenden Seilbahnbauund Montageunternehmen. Das vorhandene Know-how wird auch in anderen Geschäftsfeldern wie Stahlbau, Kabelverlegung, Spezialmaschinenbau und Entwicklung von Lawinensicherheitssystemen eingesetzt. Hinter dem Erfolg stehen die Brüder Arno und Bruno Inauen, die aber trotz der Entwicklung bescheiden geblieben sind. «Eine aktive Werbung nützt uns wenig. Das kostet nur. Wir haben deswegen keinen Franken Umsatz mehr», erklärt Arno Inauen nüchtern.
Risiken abwägen Diese Bescheidenheit findet man auch, wenn Inauen die Strategie der nächsten Jahre erläutert. Das, was man kann, will man festigen. Man strebt kein Wachstum von 100 Prozent an. Sicherheit ist Inauen wichtiger als der kurzfristige Erfolg. «Was wir hier machen, tönt für viele innovativ und romantisch. Es hat aber
auch sehr viel mit Risiken zu tun. Wir kommen an sehr viele interessante Projekt heran, müssen uns aber immer wieder überlegen und schnell entscheiden, ob wir es wagen oder nicht.» Nicht selten sind für neue Projekte Vorinvestitionen erforderlich. Und diese Beträge müssen sich in einem gewissen Rahmen bewegen. «Wenn die Risiken so hoch sind, dass sie das gesamte Geschäft gefährden könnten, lassen wir die Finger von einem Auftrag.» Nicht zuletzt die Form als Familienunternehmen lässt den beiden Brüdern diese Freiheiten. Die Entscheidungswege sind kurz. Die Verantwortung liegt in den eigenen Händen. Investiert wird kein fremdes, sondern das eigene Geld. Der Erfolg bestätigt die Strategie.
Arbeitsmoral im Glarnerland Entscheidend für den Erfolg sind natürlich auch die Mitarbeiter. Und diese finden sich am besten in den typischen Tälern der Schweiz – unter anderem eben im Glarnerland. «Wir leben hier in einer Region, die nicht immer durch positive Wirtschaftsmeldungen auffällt. Viele Arbeitsplätze gingen in den vergangenen Jahrzehnten verloren. Trotzdem hat diese Randregion auch Vorteile», sagt Arno Inauen. Dabei spricht er insbesondere das Engagement an. «Wir sind auf Personen angewiesen, die innerhalb einer kurzen Zeit eine grosse Arbeitsleitung in hoher Qualität erbringen können – nicht zuletzt auch körperlich. Diese Mentalität finden wir vor allem bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aus Gegenden kommen, welche sich an solche Bedingungen gewohnt sind.» LEADER März 2008 | 39
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