Ich mach was mit Büchern: 50 Köpfe der Buchbranche

Page 1

50 Köpfe der Buchbranche Interview-Reihe von „Ich mach was mit Büchern“ (http://wasmitbuechern.de)

November 2009 bis Februar 2010

1. Nicole Rensmann (Seite 4) 2. Gerd Wehling (Seite 5) 3. Annette Schwindt (Seite 6) 4. Nicole Maalouf (Seite 7) 5. André Linke (Seite 8) 6. Sara Jakob (Seite 9) 7. Bernhard Finkbeiner (Seite 10) 8. Bettina Belitz (Seite 11) 9. Nessa Altura (Seite 12) 10. Pål H. Christiansen (Seite 13) 11. Alfred F. Dworak (Seite 14) 12. Jürgen Brück (Seite 15) 13. Susanne Martin (Seite 17) 14. Sebastian Schürmanns (Seite 18) 15. Michael Bresser (Seite 19) 16. Daniel Lenz (Seite 20) 17. Johannes Haupt (Seite 21) 18. André Hille (Seite 22) 19. Frauke Ehlers (Seite 23) 20. Cathleen Schine (Seite 25) 21. Sascha A. Carlin (Seite 26) 22. Aileen P. Roberts (Seite 27) 23. Martin Fröhlich (Seite 28) 24. Alexander Mais (Seite 30) 25. Sean Kollak (Seite 32)

26. Birgit Rabisch (Seite 33) 27. Burkhard Tomm-Bub (Seite 34) 28. Joanna Hengstenberg (Seite 35) 29. Lea Korte (Seite 36) 30. Christian von Zittwitz (Seite 38) 31. Matthias Töpfer (Seite 39) 32. Jennifer Jones (Seite 41) 33. Eckart H. Horn (Seite 43) 34. Sebastian Fitzek (Seite 44) 35. Michael Treutler (Seite 45) 36. R. Hübner u. F. Schleinig (Seite 46) 37. Renate Doms (Seite 48) 38. Stevan Paul (Seite 49) 39. Kirstin Hofkens (Seite 51) 40. Kathrin Lange (Seite 53) 41. Michael John (Seite 55) 42. Stephan R. Bellem (Seite 57) 43. Tanya Carpenter (Seite 58) 44. Tanja Erdmann (Seite 59) 45. Jochen Till (Seite 61) 46. Anette Göttlicher (Seite 62) 47. Thomé Kurzok (Seite 64) 48. Martina Steinkühler (Seite 65) 49. Ascan von Bargen (Seite 66) 50. Sebastian Kretzschmar (Seite 68)


Über die Interview-Reihe • • • •

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Wo finden wir Sie im Internet?

Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an leanderwattig@wasmitbuechern.de.

Über „Ich mach was mit Büchern“ Bücher haben ein enormes Potenzial, Menschen zu verbinden. Im Internet wiederum sind oft jene Menschen, die sich mit Büchern beruflich oder in ihrer Freizeit intensiv beschäftigen, vielfach nur schwach verbunden. Das ist schade. Daher hat sich Leander Wattig eine kleine Aktion überlegt, die vielleicht dazu beitragen kann, die Buchbranche auch im Internet besser sichtbar zu machen und zu vernetzen: Leute, die was mit Büchern machen, können die folgende von Matthias Pestel gestaltete Grafik in einer der drei Größen mittels eines einfachen HTML-Codes in ihre Websites, Blogs etc. einbinden. Dadurch sehen die Besucher der betreffenden Websites auf einen Blick, womit sich deren Betreiber u.a. beschäftigen:

Benutzen Sie diesen HTML-Code, um das Bild auf Ihrer Website einzubinden: <a href=”http://wasmitbuechern.de”><img src=”http://leanderwattig.de/wpcontent/uploads/wasmitbuechern/wasmitbuechern_80.jpg” alt=”Ich mach was mit Büchern”></a>

Benutzen Sie diesen HTML-Code, um das Bild auf Ihrer Website einzubinden: <a href=”http://wasmitbuechern.de”><img src=”http://leanderwattig.de/wpcontent/uploads/wasmitbuechern/wasmitbuechern_120.jpg” alt=”Ich mach was mit Büchern”></a> „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

2


Benutzen Sie diesen HTML-Code, um das Bild auf Ihrer Website einzubinden: <a href=”http://wasmitbuechern.de”><img src=”http://leanderwattig.de/wpcontent/uploads/wasmitbuechern/wasmitbuechern_160.jpg” alt=”Ich mach was mit Büchern”></a>

Darüber hinaus wurde im MedientrendsWiki eine Seite für die Aktion eingerichet (http://bit.ly/buchbranchenwiki). Dort finden sich Listen für die meisten Arten von Akteuren der Buchbranche. In dem Wiki kann sich jeder anmelden und seinen Namen und die URL der Website, auf der er die Grafik eingebunden hat, selbstständig in der entsprechenden Liste ergänzen. Dadurch haben andere Branchenmitglieder die Chance, auf die Websites aufmerksam zu werden. Ansonsten können sich Interessierte auch gern bei Leander Wattig melden und ihm ihre Daten übermitteln, die er dann in der gewünschten Liste ergänzt. Es wäre schön, wenn diese kleine Aktion dazu beiträgt, dass sich die Menschen in der Buchbranche noch besser vernetzen und dass sie einfacher sehen können, wer ebenfalls im Internet aktiv ist.

Kontakt Leander Wattig Georg-Schumann-Straße 3 D-04105 Leipzig +49 / 341 / 228 63 66 leanderwattig@wasmitbuechern.de http://wasmitbuechern.de http://www.facebook.com/wasmitbuechern http://twitter.com/wasmitbuechern https://www.xing.com/net/wasmitbuechern

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

3


1. Nicole Rensmann: Bücher zu schreiben stellt den Autor vor eigene Hürden Die Schriftstellerin Nicole Rensmann ist die erste Teilnehmerin bei unserer Interviewreihe. Dabei soll es darum gehen, dass Leute aus ganz verschiedenen Bereichen der Branche die unten zu lesenden vier Fragen beantworten. Dadurch sollen viele interessante Interviews entstehen, die zum einen Aufmerksamkeit auf Leute lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar machen. Da es sich um das erste Interview handelt und Nicole sofort reagiert hat, ist es naturgemäß etwas kürzer geworden. Künftige Teilnehmer können gern ausführlicher antworten. Bei Interesse bitte Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer BucharbeitsUmgebung an mich schicken: leanderwattig@wasmitbuechern.de. Das Interview: Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Nicole Rensmann. Ich lese Bücher, ich sammle Bücher, aber vor allem schreibe ich selbst Bücher.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Die Recherche gestaltet sich oftmals umfangreicher, manchmal simpler, aber nicht grundsätzlich einfacher, da das Netz viele, aber nicht immer richtige Informationen bietet. Mit Hilfe des Internets kann ich schneller Termine abklären, Kontakte knüpfen und pflegen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ein Buch zu schreiben, stellt mich in der Regel höchstens vor meine eigenen Hürden: Stil, Plot etc. Bei Recherchen nutze ich das Internet parallel mit Material in Buchform. Manchmal auch nur durch eigene Recherchen in Archiven, völlig ohne Internet. Da ich viel mit Kleinverlagen zusammenarbeite, bekomme ich jedoch von dort oft die Probleme mit, die Kleinverlage beim Absatz ihrer Bücher haben. Wo finden wir Sie im Internet? Im Internet bin ich unter www.nicole-rensmann.de zu finden. Zudem betreibe ich einen Blog, habe drei Accounts bei Twitter und bin bei XING und Facebook vertreten. ---Bildquelle: Nicole Rensmann URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/262607352/nicole-rensmann-bucher-zu-schreiben-stellt-denautor

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

4


2. Gerd Wehling: Formal gesehen findet meine Arbeit nur noch digital statt Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Gerd Wehling. Bücher sind u.a. Gegenstand der Berichterstattung, Vorstellung und Kritik in der von mir als Redaktions- und Anzeigenleiter verantworteten Zeitschrift “Buchhändler heute”, die monatlich schwerpunktmäßig Fachwissen & Praxistipps für erfolgreiche Sortimenter vermittelt. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Formal gesehen findet meine Arbeit nur noch digital statt, sei es für das Printheft (Texte / Abbildungen) wie natürlich auch für den Auftritt der Zeitschrift im Internet, der sich vorläufig auf Infos für Interessenten / Abonnenten beschränkt. Inhaltlich ändert sich an der Arbeit weniger: Die Gesetze von Planung, Recherche, Organisation, Redaktion usw. gelten im digitalen Zeitalter genauso wie vorher. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Hilfreich wäre eine stärkere Präsenz in Suchmaschinen, um die Zeitschrift für alle potenziellen Interessenten leichter zugänglich zu machen. Ebenso die Online-Vermarktung von Inhalten (paid), ohne die Wertigkeit des Printheftes zu beschädigen, das nach dem Motto konzipiert ist: Kompakte und zuverlässige Info bei monatlich überschaubarem Lesepensum als Kontrapunkt zu vielen beliebigen Infohäppchen, die man sonst zeitaufwendig aus Online-/Offline-Medien zusammensuchen müsste. Wo finden wir Sie im Internet? Sie finden BH unter www.buchhaendler-heute.de und natürlich unter dem Webauftritt der Mutterfirma www.vva.de, der das Gesamtspektrum des Unternehmens (Corporate Publishing, Vorstufe, Druck, digitale Medien, Werbung, CRM, Fach- und Publikumszeitschriften) offeriert. ---Bildquelle: Gerd Wehling URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/263401953/gerd-wehling-formal-gesehen-findet-meine-arbeitnur

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

5


3. Annette Schwindt: Die Rückmeldungen von Verlagen dauern z.T. einfach viel zu lange Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich heiße Annette Schwindt, bin Leseratte seit ich denken kann, schreibe selbst Kurzgeschichten und Glossen, blogge beruflich über Kommunikation und Social Media und habe im Zuge dessen auch ein eBook zur Einführung in Facebook verfasst. Möglicherweise erscheint eine ausführlichere und aktualisierte Version davon 2010 als Print. Außerdem arbeite ich als Kommunikationsmanagerin für den norwegischen Schriftsteller Pål H. Christiansen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Sie machen das Arbeiten und Kooperieren einfacher. Früher habe ich per Hand in Notizbücher geschrieben, heute tippe ich alles gleich am Computer. Das verändert sicher den Schreibstil (da man ja viel leichter etwas verändern oder einfügen kann). Über das Internet und v.a. Social Media kann ich direkt mit anderen Autoren, Verlagen und v.a. mit meinen Lesern in Kontakt treten. Soviel Feedback kommt offline nicht so leicht zustande. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Passende Verlage für Übersetzungen von Pål H. Christiansens Werken zu finden. Die Rückmeldungen von Verlagen dauern z.T. einfach viel zu lange. Das ist oft sehr frustrierend… Weiteres zu Verlagen: •

Online ist oft nur schwer ersichtlich, wer der richtige Ansprechpartner ist. (Man muss Personen erst lange suchen. Dann sind Zuständigkeiten nicht genau erklärt oder die direkte Mailadresse fehlt.) Nicht jeder erklärt schon auf der Website, wie eine Anfrage konkret aussehen sollte, damit man überhaupt bei einem Lektor auf dem Schreibtisch landet. (Erfahrungsberichte von Autoren zu bloggen, die es bereits soweit geschafft haben, wäre super.) Generell wäre mehr Transparenz und Präsenz online schön.

Wo finden wir Sie im Internet? - Eigene Texte: http://www.nettesite.com/texte.html - Beruflich: http://www.schwindt-pr.com/ - Für Pål H. Christiansen: http://www.schwindt-pr.com/referenzen/palhchristiansen.html ---Bildquelle: Annette Schwindt URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/264189100/annette-schwindt-die-ruckmeldungen-vonverlagen-dauern

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

6


4. Nicole Maalouf: Wie das Internet mit dem Medium Buch verknüpft werden kann, ist hochinteressant Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich heiße Nicole Maalouf, habe Innenarchitektur und Kulturwirtschaft studiert und schreibe gerade zusammen mit den Mitgliedern unserer WohnCommunity SoLebIch.de ein Wohn-Buch (http://www.solebich.de/Buch). Das spannende an diesem Projekt ist, dass die Mitglieder die Inhalte des Buches bestimmen und bei allen wichtigen Fragen (z.B. wie soll das Buch-Cover aussehen) beteiligt werden. Ein anderes Projekt führen wir gerade für den Callwey Verlag durch, und zwar geht es hier um die Verknüpfung von Print und Online: Für das neue Familienwohnbuch „Unser Nest“ (http://www.solebich.de/Unser-Nest) testet Callwey den Einsatz von „social media“ mit unserer Community. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet ist meine Arbeitsgrundlage und ich finde es gerade hoch interessant, wie das Internet mit dem Medium Buch verknüpft werden kann. Für den Leser können im Internet weiterführende Inhalte und Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, und die Verlage können so Ihre Präsenz im Internet ausbauen und Ihre Leser binden. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Bei der Arbeit mit Verlagen fällt mir oft auf, dass eine große Unsicherheit zum Thema Internet herrscht. Den Verlagen ist inzwischen klar, dass sie im Internet aktiv werden müssen, allerdings ist es eine große Herausforderung, effektive Strategien für beispielsweise den Einsatz von „social media“ zu entwickeln. Wo finden wir Sie im Internet? Bei Twitter (http://twitter.com/solebich) und natürlich auch auf www.SoLebIch.de. ---Bildquelle: Nicole Maalouf URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/265433059/nicole-maalouf-wie-das-internet-mit-dem-mediumbuch

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

7


5. André Linke: Die größte Veränderung erlebe ich momentan durch den Twitter Novel "Cynthia Escort" Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Autorin und höre als solche auf den Namen André Linke. Folglich mache ich mit Büchern vieles. Ich lese sie, um selbst einigermaßen gute schreiben zu können. Sie werden dadurch zumindest immer besser. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Wo soll ich da anfangen… Ich kann schneller mit den Verlagen und Zeichnern Absprache halten, beim Online-Marketing mithelfen, leichter Kontakt zu den Lesern finden, mich bequem über die Branche auf dem Laufenden halten, schnell die gesuchten Synonyme finden, berufliche Kontakte knüpfen… Die größte Veränderung erlebe ich aber momentan durch den Twitter Novel “Cynthia Escort” (http://twitter.com/CynthiaEscort), der am 1.12. gestartet ist. Hierfür musste ich meinen Schreibstil ganz neu aufrollen. Die Handlung mit möglichst jedem Tweet voranzutreiben, ist eine große Umstellung, wenn man sonst als detailverliebter Schriftsteller gilt. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Bislang schreibe ich bevorzugt für Jugendliche. Die wenden sich aber immer häufiger vom Medien Buch ab, was sich dann in den Jugendmedien widerspiegelt, was sich dann auf das Leseverhalten der Jugendliche auswirkt, was dann… es ist ein Teufelskreis, dem ich traurig und scheinbar hilflos entgegenblicke. Wo finden wir Sie im Internet? Auf www.andrelinke.de habe ich so ziemlich alle meine Social-Media-Accounts verlinkt. ---Bildquelle: André Linke URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/266845839/andre-linke-die-grosste-veranderung-erlebe-ichmomentan

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

8


6. Sara Jakob: Ich finde das Schreiben für das Internet sehr spannend Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Sara Jakob. Ich bin freie Lektorin, Korrektorin und Übersetzerin für Französisch. Mit Büchern mache ich sehr unterschiedliche Dinge: Als Lektorin unterstütze ich zum Beispiel Autoren bei der Arbeit am Manuskript, habe also mit Texten zu tun, die hoffentlich einmal Bücher werden (hoffentlich, wenn es noch keinen Verlagsvertrag gibt). Wendet sich ein Verlag an mich, bearbeite ich das künftige Buch, dafür gibt es viele bildhafte Umschreibungen: holprige Textstellen glatt bügeln, dem Text den letzten Schliff geben, kritische erste Leserin sein … Als Korrektorin bin ich dafür verantwortlich, dass das künftige Buch keine Rechtschreibfehler oder Satzfehler mehr aufweist. Beim Übersetzen nutze ich: Nachschlagewerke, Fachbücher, Werke zum Recherchieren … Sollte ich einmal ein Buch übersetzen (bislang noch nicht geschehen), würde ich ein fremdsprachiges Werk für deutschsprachige Leser zugänglich machen (was eine schöne Vorstellung ist). „Kannst Du denn noch einfach so zum Vergnügen lesen?“, hat man mich schon gefragt. Die Antwort ist: Ja, klar! Mache ich gerne und so oft es geht. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Vernetzen ist ein Leichtes durch die digitalen Medien. Ich bleibe in Kontakt mit Auftraggebern, Kolleginnen, Freunden, die selbst viel mit dem Internet arbeiten und Social Media nutzen. Darüber hinaus ist das Internet ein unverzichtbares Medium für Recherchen aller Art, Fakten überprüfen, Formulierungen suchen, Sachverhalte verstehen, dabei helfen Datenbanken, Online-Lexika, Mailinglisten und Foren … Nicht zuletzt finde ich das Schreiben für das Internet sehr spannend – etwa, wenn ich Texte für das Internet lektoriere oder übersetze oder selbst verfasse. Der Stellenwert schriftlicher Kommunikation ist und bleibt hoch, das finde ich sehr begrüßenswert. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Na ja, manchmal ist es DIE Lösung, offline zu gehen, weil das berufliche Leben, das im Internet stattfindet, zu viel Zeit kostet und anderes auf der Strecke zu bleiben droht. Im Bereich Programm und Lektorat geben Verlage oft nicht die Ansprechpartner preis. Das ist in Ordnung, da hilft nur ein Griff zum Telefon. Das gilt auch für andere Unternehmen, die ich ab und zu kontaktiere, bei der Akquise zum Beispiel. Wo finden wir Sie im Internet? • • •

Mein Internetauftritt: http://www.wort-und-wendung.de/ Xing-Profil: https://www.xing.com/profile/Sara_Jakob Texttreff: http://www.texttreff.de/fachfrauen2.php?bereich=f7

---Bildquelle: Sara Jakob URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/268382787/sara-jakob-ich-finde-das-schreiben-fur-dasinternet

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

9


7. Bernhard Finkbeiner: Digitale Medien und das Internet machen meine Arbeit erst möglich Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Bernhard Finkbeiner. Ich bin Informatiker, Betreiber der Websites www.frag-mutti.de und www.fragvati.de und Buchautor. Ich habe zusammen mit meinem Mitautor Hans-Joerg Brekle drei Buecher geschrieben: Frag Mutti (2006), Frag Vati (2007) und Frag Mutti das Sparbuch (2008). Alle erschienen im Fischer Taschenbuchverlag. Die Buecher haben sich seither insgesamt ueber 100.000 mal verkauft. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Mein erstes Modem habe ich 1997 als 14-Jaehriger fuer damals ca. 300 DM gekauft. 56k - das war eine ganze Menge. Seitdem beschaeftige ich mich mit dem Internet, habe als Schueler in einer “Internetfirma” gearbeitet. Fuer mich war klar, dass ich Informatik studieren will. Daher hat sich meine gesamte Berufsausbildung und auch meine Arbeit komplett auf digitale Medien und auch das Internet ausgerichtet. Digitale Medien und das Internet veraendern meine Arbeit nicht, sie machen sie erst moeglich. Und ohne das Internet und Frag-Mutti.de waere auch nie der Sprung in die Papierwelt zu unseren drei Buechern gelungen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Als Betreiber mehrerer Internetseiten bin ich immer auf der Suche nach Moeglichkeiten und Ideen, wie ich die Internetseiten benutzerfreundlicher und besser gestalten kann. Ein Beispiel: Einerseits moechte ich das “Surferlebnis” fuer die Besucher so angenehm wie moeglich gestalten (d.h. die Seite sollte moeglichst klar, uebersichtlich und strukturiert sein), andererseits soll Werbung auf der Website moeglichst gewinnbringend eingesetzt werden. Dies sind zwei Anforderungen, die eigentlich in entgegengesetzte Richtungen gehen, die ich aber gerne vereinen moechte. Ein Ansatz ist, Werbung dezent einzusetzen, die relevant fuer den Benutzer ist und so nicht durch buntes Auffallen, sondern durch einen Aha-Effekt beim Besucher ankommt. Dies ist natuerlich nur eine von vielen Moeglichkeiten. Und diese zu entdecken, nimmt bei mir viel Zeit und Arbeit in Anspruch. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.frag-mutti.de http://www.frag-vati.de http://www.vancouverinsider.de http://twitter.com/bfinkbeiner ---Bildquelle: Bernhard Finkbeiner URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/269550573/bernhard-finkbeiner-digitale-medien-und-dasinternet

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

10


8. Bettina Belitz: Durch das Internet bin ich sozusagen entdeckt worden Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Bettina Belitz und arbeite als Autorin für Jugendliche, junge Erwachsene und Kinder. Allerdings bin ich ein Branchen-Frischling. Zuvor habe ich zwölf Jahre lang als Journalistin meine Brötchen verdient. Dennoch war es immer mein Traum – wenn auch ein sehr ferner - gewesen, professionell Bücher zu schreiben, und privat habe ich das auch seit meinem 13. Lebensjahr getan. Meine Skripte führten also sehr lange ein einsames Schubladendasein. Aber das ist jetzt vorbei: Im Januar 2010 erscheinen “Splitterherz” (Script5/Loewe), ein Roman für junge Erwachsene; “Sturmsommer” (Thienemann), ein moderner Pferderoman für Jugendliche und zwei Kinderbücher (Loewe). Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Durch das Internet bin ich sozusagen entdeckt worden – ich habe aus einer spontanen Laune heraus einen Blog mit Leseproben online gestellt. Insofern habe ich dem Internet einiges zu verdanken. Auch das Überarbeiten eines Skripts wird durch die digitalen Medien vereinfacht. So ist das Verschicken von großen Textmengen zwischen meinen Lektorinnen und mir dank DSL ein Kinderspiel. Es gab aber auch schon Momente, in denen ich die moderne Technik verflucht habe, zum Beispiel als mein PC von alleine ein Update gemacht hat und alle meine mühsam erstellten Korrekturen plötzlich futsch waren. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ich hätte gerne eine Software, die sofort “Aua!”, schreit, wenn ich eine Wortwiederholung tippe. Genial wäre auch eine absolut sichere (!) Handschrifterkennungssoftware, die es möglich macht, meine Notizen ruckzuck einzuscannen und direkt ins Skript einzufügen. Das würde viel Zeit sparen. Andererseits macht es auch Sinn, die Notizen abzutippen, da man dabei automatisch an ihnen feilt. Abgesehen davon wünsche ich mir, dass die Verlagswelt in Zukunft etwas mehr Wert auf ihre Online-Präsenzen legt. In diesem Bereich besteht teilweise noch Nachholbedarf; manche Seiten wirken leider etwas altbacken und verschlossen. Das muss nicht sein! Um so glücklicher bin ich, dass „Splitterherz“ schon vor dem Erscheinungstermin seinen eigenen Blog bekommen hat. Wo finden wir Sie im Internet? www.splitterherz.com – der Blog zu meinem Buch “Splitterherz” mit Leseproben, Gewinnspiel etc. www.bettinabelitz.de – meine private Autoren-Seite samt Blog Außerdem: Profile auf Xing (https://www.xing.com/profile/Bettina_Belitz) und Facebook (http://www.facebook.com/profile.php?id=100000134131270) ---Bildquelle: Bettina Belitz URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/270862663/bettina-belitz-durch-das-internet-bin-ichsozusagen

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

11


9. Nessa Altura: Endlich bleiben die Schubladen leer Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Autorin und schreibe Kurzgeschichten – mörderische, erotische und komische. Die werden bei vielen Verlagen veröffentlicht: List, Ullstein, Gmeiner, Insel, Grafit, wer auch immer. Wenn ein Verlag oder Herausgeber eine Anthologie machen will, kann er mich fragen. Liebend gerne reise ich auch an unbekannte Orte, um darüber zu schreiben, wie im Augenblick zB für Kleve. Allmählich lerne ich D, Ch und A ganz gut kennen dadurch. Jedem Ort, jedem Museum, jedem Park seine Kurzgeschichte! Die Leser mögen Verortung. Und ja, Glossen schreibe ich auch mit großem Vergnügen. Im Netz betreibe ich ein Blog, den Autorenexpress, in dem ich Autoren – neuen und alten Hasen – mit Tipps und Schmankerln weiterhelfe, so hoffe ich. Man muss auch zurückgeben können. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Och, ganz gewaltig. Endlich bleiben die Schubladen leer – durch Website und Blog kann man seinen kreativen Output öffentlich machen und durch Newsletter und Twittern darauf hinweisen. Aufmerksamkeit ist im Netz ja das knappste Gut. Überhaupt Twitter: Dies informelle Großraumbüro macht Spaß – Autorenarbeit ist ja ein einsames Geschäft – lenkt aber natürlich auch ab. Großartig finde ich, dass durch die Twittagsessen das Virtuelle in die Real World hinübergleitet. Und sonst – natürlich verändert das Netz die Schreibe. Und macht die Recherche bequemer. Man sollte aber nicht vergessen, dass Dinge existieren, auch wenn sie nicht im Netz zu finden sind. Kommende Generationen werden das vielleicht einen sonderbaren Gedanken finden. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Kurzgeschichten und andere literarische Kurzformate werden hierzulande gering geschätzt. Das ärgert mich, neben der schlechten Bezahlung, dem Desinteresse der Agenten, der Unhöflichkeit mancher Verleger, der Schlampigkeit mancher Lektoren. Small is beautiful und zeitgemäß – das hat sich noch nicht rumgesprochen. Und Content noch lange nicht King. Was mich auch beschäftigt: dass es noch immer keine Lösung für Nanopayment-Verfahren gibt. Autoren, sowie alle anderen, die ihre Geistesblitze derzeit im Netz verschenken, könnten davon profitieren. Ich jedenfalls würde für manchen Inhalt auch zahlen wollen – sofern sich der Verfasser über die Zeit mein Vertrauen erarbeitet hat. Wo finden wir Sie im Internet? www.nessaaltura.de www.autorenexpress.de nessaaltura@online.de http://twitter.com/nessaaltura ---Bildquelle: Nessa Altura URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/272478566/nessa-altura-endlich-bleiben-die-schubladen-leer

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

12


10.

Pål H. Christiansen: It all challenges my wish to keep on publishing oldfashioned printed books

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? My name is Pål H. Christiansen, I’m a writer of several novels and children’s books in Norwegian language. I also work as a journalist and have my own little publishing company Fabula. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? First of all it means much more direct contact with readers and potential readers of my work than before, as well as publishers and media. It also means sharing bits of text with the web community and discussing it here. It all challenges my wish to keep on publishing oldfashioned printed books. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? To reach through the “noise” to a larger group of potential readers that obviously are there. This includes getting in contact with publishers abroad. One can’t rely on a domestic publisher doing this for you. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.phc.no http://www.forlaget-fabula.no http://www.myspace.com/palh http://www.facebook.com/pal.h.christiansen ---Bildquelle: Annette Schwindt URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/276369168/pal-h-christiansen-it-all-challenges-my-wish-tokeep

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

13


11.

Alfred F. Dworak: Ich delegiere mehr und mehr "Nicht-Kreative Arbeit"

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Alfred F. Dworak - Der Mann aus den Bergen ®, Drehbuchautor (z.B. Dahoam is Dahoam, Marienhof) und Schriftsteller: aktuell habe ich zwei eBooks veröffentlicht: den Ultimativen Elternratgeber „Tod des geliebten Haustiers“ und “Da, wo der Pfeffer wächst”, die KurzgeschichtenSammlung aus dem Leben für das Leben. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Früher durfte ich die Ochsentour über Lektoren und Verlage gehen. Das hieß Verlagsprogramme studieren, Lektoren kontaktieren, Manuskripte los senden, nach telefonieren. Antworten, Absagen gab es meist nach 4-6 Wochen, standardisierte Formulierungen ohne Aussagekraft. Zusagen von Verlagen bekam ich nur über persönliche Empfehlungen. Bevor ich von mir behaupten konnte, “Ich bin mein eigener Herr!” bedurfte es einiger Vorbereitungszeit. Was ist der Künstler ohne Verkäufer? Dieser Frage ging ich nach. Ich kaufte mir ebooks und Videos der Internet-Verkaufs-Genies und studierte deren Vorgehensweise; warum das Rad neu erfinden. Wenn ich mich heute für ein Themengebiet interessiere, sondiere ich vorab das Internet mit den entsprechenden Tools nach Chancen zur Vermarktung. Ist diese gegeben, schreibe ich mein Wunsch-eBook, entwerfe das Cover, den Werbetext und Verkaufs-Website und los geht es - vollautomatisch dank Website-Programmierung - mit der Veröffentlichung. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Problem nenne ich das nicht. Das sind eher Lösungsansätze, die es umzusetzen gilt, wie z.B. Zeiteinsparung: Ich delegiere mehr und mehr “Nicht-Kreative Arbeit” (Buchhaltung, Kundensupport, Webhosting, Webprogrammierung) an Mitarbeiter. Das sind Profis, die die Arbeit besser und in einem Bruchteil meiner Zeit erledigen können. Die frei werdenden Ressourcen nutze ich zur Optimierung meiner Marketingstrategien: Ich durchforste das Web nach neuen innovativen Werbeformaten und passe die an meine eBook-Formate an. Z.B. ist die Einbindung von Google, Twitter als Marketinghilfen äußerst erfolgreich. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.tod-des-geliebten-haustiers.dworak.name http://www.pfeffer-waechst.jahrtausenderfolg.de http://www.met.dworak.name http://www.xing.com/profile/AlfredF_Dworak ---Bildquelle: Alfred F. Dworak URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/277168858/alfred-f-dworak-ich-delegiere-mehr-und-mehr

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

14


12.

Jürgen Brück: Zum Bücherschreiben bin ich eher zufällig gekommen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Jürgen Brück und mein Schreibtisch steht in Bonn (das Bild zeigt, wie mein Rechner mich täglich sieht). Seit Mitte der 1990er Jahre arbeite ich freier Journalist. Inhaltlich sind es vor allem naturwissenschaftliche und technische Themen, die mich umtreiben. Allerdings lasse ich mich bei der Wahl meiner Themen auch gerne von meiner Begeisterung für die Rockmusik und Literatur leiten. Zum Bücherschreiben bin ich eher zufällig gekommen (einmal davon abgesehen, dass ich schon als begeistert lesendes Kind den Wunsch hatte, auch selber ein Buch zu schreiben). Über die Jobbörse eines Journalisten-Portals suchte ein Verlag einen Autor, der physikalische Themen für Laien verständlich aufarbeiten kann. Ich bekam den Zuschlag und sah mich daraufhin mit der Aufgabe konfrontiert, die Grundzüge der Quantenphysik allgemein verständlich darzustellen. Das klappte nicht nur recht gut, sondern machte auch großen Spaß. Von diesem Zeitpunkt an folgte ein Buchprojekt dem Nächsten - mittlerweile kann ich auf die bereits recht stolze Liste von 27 Veröffentlichungen (incl. der Bücher, an denen ich als CoAutor mitgeschrieben habe) verweisen. Und es macht noch immer Spaß! Bislang habe ich mich lediglich im Sachbuch-Sektor herumgetrieben, allerdings bin ich mir sicher, dass ich früher oder später auch in Sachen Belletristik aktiv werden möchte. Und dann brauche ich einen netten Verlag, der die Manuskripte auch veröffentlichen möchte … Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ich bin - zumindest was meine schreibende Tätigkeit angeht - quasi mit dem Internet groß geworden. Daher war ein Teil meiner Arbeit schon immer stark mit dem WWW verbunden. Auch, wenn ich mich immer wieder in den Bonner Unibibliothek herumtreibe, findet die wichtigste Recherche für meine Bücher im Netz statt. Natürlich geht auch ein großer Teil der Kommunikation auf elektronischem Wege vonstatten. Ich bin froh, dass ich meine Manuskripte per Mail an die Verlage senden kann und dann zeitnah Kommentare oder Ergänzungswünsche erhalte. In diesem Zusammenhang erwarte ich mit Spannung eine erste Zusammenarbeit via Google Wave. Ich könnte mir vorstellen, dass die Erarbeitung von Gliederungen etc. mit diesem Tool sehr effizient zu erledigen ist. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Trotz der guten Recherche- und Kommunikationsmöglichkeiten fällt es bisweilen schwer, in einem Verlag den richtigen Ansprechpartner zu finden. Da helfen dann auch die Internetauftritte der Verlage häufig nicht weiter. Es ist natürlich verständlich, dass die Lektoren nicht mit noch mehr unaufgeforderten Manuskripten konfrontiert werden möchten, für professionelle Autoren ist es jedoch manchmal ärgerlich, mit einem spannenden Thema nicht einmal bis zur geeigneten Stelle vordringen zu können. Außerdem ist es natürlich immer wieder ein wenig unbefriedigend, überhaupt kein Feedback zu bekommen. Ansonsten bin ich natürlich immer auf der Suche nach Verlagen, die gute Arbeit fair bezahlen. „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

15


Wo finden wir Sie im Internet? Auf meiner eigenen Homepage unter http://www.juergen-brueck.de kann jeder Interessierte eine Menge über meinen Werdegang und meine Referenzen erfahren. Dort gibt es natürlich auch eine Liste meiner Buchveröffentlichungen. Ähnliche Infos finden sich auf meinem XING-Profil unter https://www.xing.com/profile/Juergen_Brueck. Wer schließlich noch erfahren möchte, was mich jeweils aktuell beschäftigt und was ich so anzubieten habe, kann mir auf Twitter folgen. Mein Profil dort ist unter http://twitter.com/juergen_brueck zu erreichen. Eng mit meinen Twitter-Account verknüpft ist mein Auftritt bei Facebook. Dort kann man sich unter http://facebook.com/juergen.brueck mit mir anfreunden. ---Bildquelle: Jürgen Brück URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/278297519/jurgen-bruck-zum-bucherschreiben-bin-ich-eherzufallig

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

16


13.

Susanne Martin: Im Fachbuchhandel sind erste Folgen des Internethandels und der Digitalisierung bereits zu besichtigen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin seit 33 Jahren Buchhändlerin, seit über 14 Jahren habe ich meine eigene Buchhandlung, die Schiller Buchhandlung in Stuttgart - Vaihingen. Wir sind eine Stadtteilbuchhandlung mit den Schwerpunkten Belletristik, Kinderbuch, Reise und Sachbuch. Wir haben einen hohen Anteil an Stammkunden und beliefern eine Reihe von Firmen und Bibliotheken. Neben den üblichen buchhändlerischen Angeboten führen wir regelmäßig Veranstaltungen in unserer Buchhandlung durch, aber auch gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der örtlichen Kneipe oder der Stadtteilbücherei. Zudem haben wir eine Internetseite mit einer umfangreichen Buchtippdatenbank, einem Podcast und vielem mehr. 2003 wurden wir außerdem von der avj als beste Kinderbuchhandlung in Baden - Württemberg ausgezeichnet. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ich empfinde die Veränderung als rasant und dynamisch: Zum einen durch den Internethandel, der uns Kunden abnimmt. Zum anderen durch die Digitalisierung der Inhalte. Das fällt zwar im allgemeinen Sortiment momentan noch nicht so stark ins Gewicht, aber im Fachbuchhandel sind erste Folgen bereits zu besichtigen. Andererseits eröffnet uns das Internet Möglichkeiten, von denen wir vor 10 Jahren nur träumen konnten. Man denke nur an die Recherchemöglichkeiten, die uns heutzutage zur Verfügung stehen! Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Mehr Zeit zum Lesen - dafür gibt es leider keine Lösung :-) Mein Problem ist eigentlich eher ein Anliegen: Als kleine Buchhandlung habe ich natürlich keinen Etat wie die amazons, Thalias, Weltbilds & Co. Deshalb suche ich Partnerinnen und Partner, die Interesse haben, sich mit uns zu vernetzen. Wir konnten uns beispielsweise schon einmal auf LovelyBooks präsentieren oder wurden von wuerttembergweb schon einmal für einen Buchtipp eingeladen, außerdem blogge ich bei buchreport zu Branchenthemen. Wenn also jemand Interesse und Lust auf Kooperationen dieser Art mit unserer Buchhandlung hat, freue ich mich auf Rückmeldungen. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.schiller-buch.de http://twitter.com/SchillerBuch http://www.facebook.com/pages/Stuttgart-Germany/Schiller-Buchhandlung/88200792881 http://schiller-buch.podspot.de/ ---Bildquelle: Susanne Martin URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/281838561/susanne-martin-im-fachbuchhandel-sind-erstefolgen-des

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

17


14.

Sebastian Schürmanns: Mein Hauptproblem war immer, Inhalte auf Knopfdruck sauber von A nach B zu bekommen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Sebastian Schürmanns – Verlagsmensch, Freelancer und in vertretbarem Rahmen Netz-Enthusiast. Professionell hatte ich erstmals als Lektor in einem kleinen Wissenschaftsverlag mit Büchern zu tun, danach gab es einen Wechsel in die Kommunikations-Branche. Heute betreue ich als Freelancer Buchprojekte für Verlage und CorporateMags für Agenturen. Privat lese ich fasst nur noch im Netz – außer Web-Themen wie HTML oder PHP, die kaufe ich auf Papier. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Auch das ist irgendwie asynchron: Bei Büchern und Mags bin ich vorwiegend im PrintBereich tätig, obgleich auch meine Verlagskunden ihr Hauptaugenmerk inzwischen auf digitale Produkte legen. Das Web hat jedoch mein Leben als „Freelancer“ verändert: Ohne Networking über Social-Media und die Möglichkeit, eigene Projekte im Netz anzustoßen, wäre das (Berufs-)Leben wohl nur halb so bunt. Zudem denke ich, dass die wirklich großen Veränderungen durch das Mitmach-Web noch vor uns stehen: Veröffentlichungsmodelle wie JPG oder FastPencil, Personalisierung auch von gedruckter Information und der (wie ich finde recht langsame) Abbau von technischen Hürden für Laien – das wird die Verlagswelt wohl noch beschäftigen und den Autoren mehr Freiheiten geben. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Mein Hauptproblem war immer, Inhalte auf Knopfdruck sauber von A nach B zu bekommen. Also vom Manuskript ins Buch, vom Buch ins Web, dann auf’s Handy und wieder zurück nach Word. Eigentlich sollte das alles ganz einfach sein und entsprechend ausgerüstete Setzer werden wohl müde lächeln und XML bemühen. Für den Privatmann und Laien ist es aber nach wie vor nicht trivial. Meine Idealvorstellung wäre, Inhalte einmal im Netz zu erstellen und dann zum Beispiel zurück nach Word zu spielen, dort zu sortieren, zu editieren und in verschiedene Design-Templates (Buch/Mag) zu kleiden, um schließlich wieder ein EBook oder E-Mag auszuspielen. Alles per Knopfdruck und ohne viel mit xml, vba oder j-query rumzutüfteln. Irgendwann wird wohl wohl auch das (einfacher) gehen … Wo finden wir Sie im Internet? So genau bzw. vollständig weiß ich das nicht mehr. Hier ein paar Splitter meines digitalen Selbst: www.schreibermag.de (The-Do-It-Yourself-Guide to Publishers) www.quartier-nord.de (Freelancer-Page) http://trendschau.twoday.net (Privater Blog) ---Bildquelle: Sebastian Schürmanns URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/282661411/sebastian-schurmanns-mein-hauptproblem-warimmer

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

18


15.

Michael Bresser: Dank des Internets wurde mit Ullstein ein großer Verlag auf uns aufmerksam

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Michael Bresser und schreibe alleine und zusammen mit Martin Springenberg Romane. Unsere gemeinsame Dieter-Nannen-Serie wird bei Ullstein veröffentlicht. Bisher sind drei Bände erschienen. Ein Manager aus dem Ruhrgebiet verliert seinen Job, seine Freundin und seine Wohnung und sieht sich gezwungen, einen ererbten heruntergekommenen Kotten im Münsterland zu beziehen. In Ermangelung von Alternativen versucht er sich als Privatdetektiv. Als Autodidakt verfügt er über keinerlei kriminalistische Kenntnisse und stolpert recht ungeschickt durch mittlerweile drei Fälle. Der Fokus unseres literarischen Oevres liegt auf Humor und Satire. Die Figuren und Ereignisse sind oft ironisch überzeichnet. Im Juli habe ich mit „Bestseller“ einen Roman über den Möchtegernbestsellerautoren Horst Stengel auf seinem dornigen Weg zum Ruhm veröffentlicht. Dieser Roman ist ein witziges Portrait der Generation der Mittdreißiger zwischen Traum und Realtität. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ohne das Internet würde es mich als veröffentlichten Schriftsteller nicht geben. 2002 brachten wir unser erstes Buch „Schafe & Killer“ bei BoD heraus. Da es sich über den Online-Buchhandel außerordentlich gut verkaufte, wurde mit Ullstein ein großer Verlag auf uns aufmerksam. Mittlerweile haben wir dort drei Romane herausgebracht. Marketing und Werbung erfolgen auch weitestgehend über das Internet. Dies ist wesentlich kostengünstiger und effektiver als mit traditionellen Werbemitteln wie Anzeigen in der Presse. Da mein CoAutor und ich mittlerweile zweihundertfünfzig Kilometer voneinander entfernt wohnen, erfolgt der Manuskriptaustausch nur noch elektronisch. Das umständliche Versenden von bedrucktem Papier entfällt. Mein Vater hat in den Achtzigern auch geschrieben, auf einer mechanischen Schreibmaschine. Wenn er sich einmal vertippt hatte, musste die Seite komplett neu eingegeben werden. Ich weiß nicht, ob ich diese Geduld aufbringen würde. Da ist die Entwicklung und Verbreitung der Computertechnologie und des Internets ein Segen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Es wäre begrüßenswert, wenn die Listung von Seiten in Suchmaschinen auch für Laien transparenter wäre. Dann könnte ich leichter meine Zielgruppe im Internet erreichen. Wo finden wir Sie im Internet? Meine Homepage: http://www.rockdasdorf.de/ Mein Twitteraccount: http://twitter.com/mickmagick Meine Fanseite bei Facebook: http://www.facebook.com/pages/Michael-BresserFanseite/177028545665 ---Bildquelle: Michael Bresser URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/283744607/michael-bresser-dank-des-internets-wurde-mitullstein

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

19


16.

Daniel Lenz: Dank des Internets kann ich von überall arbeiten

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Wirtschaftsjournalist und schreibe unter anderem seit 2000 für buchreport (Print) und buchreport.de über den Bücherbetrieb. Dabei geht es weniger um konkrete Bücher, als um die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Branche. Am meisten interessiert mich, wie das Internet die gesamte Branche verändert, wie Verlage und Buchhandlungen ihre Geschäftsmodelle verändern (müssen). Besonders die vergangenen vier Jahre waren insofern interessant, als Google und Amazon den Strukturwandel in der Bücherbranche forciert haben. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Meine Arbeit ist ohne das Internet nicht (mehr) denkbar. Klar, Onlineredakteure gibt es erst seit dem Internet, aber ich meine in erster Linie das Handwerk. Große Teile der Recherche wurden durch das Internet erleichtert. Es hat zudem zu einer Demokratisierung von Journalismus beigetragen, über die ich mich sehr freue. Schreibe ich Mist, dauert es nicht sehr lange, bis ein Blogger oder sonstiger Leser mir meinen Artikel um die Ohren haut. Was mich auch freut: Ich kann von überall arbeiten. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Da es im Internet keine (technisch) vorgegebenen Deadlines – wie Redaktionsschluss – gibt, ist man eigentlich permanent im Einsatz. Und wenn man seine Arbeit dann auch noch gerne macht, neigt man dazu, zu viel zu arbeiten. Was ich außerdem vermisse, ist eine Bündelung verschiedener Komunikationskanäle wie Mail, Twitter, Chat - es wird leider lange dauern, bis sich Google Wave etabliert hat. Wo finden wir Sie im Internet? www.ecolot.de www.buchreport.de www.handelsblatt.com ---Bildquelle: Daniel Lenz URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/285215438/daniel-lenz-dank-des-internets-kann-ich-vonuberall

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

20


17.

Johannes Haupt: Sorgfältige Recherche und eine differenzierte Schreibe sollten selbstverständlich sein

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich heiße Johannes Haupt und betreibe unter http://www.lesen.net die hierzulande meistbesuchte Nachrichtenseite rund um elektronische Bücher (eBooks) und digitale Lesegeräte (E-Reader). Vor ein paar Wochen wurde das tagesaktuelle Nachrichtenangebot nebst statischen Infoseiten um ein Forum (http://www.lesen.net/forum) ergänzt, ähnliche Erweiterungen sind in Planung. Bis zum Verkauf im Februar 2009 betrieb ich zwei führende Netbook-Blogs, das hier gesammelte Know How kommt mir aktuell auch im Zusammenhang mit digitaler Literatur zugute. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit hauptsächlich über Suchmaschinenanzeigen (SEM) beworbenen und via Affiliate Marketing monetarisierten Mikrosites zu verschiedensten Themen(feldern). Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Kurz gesagt kann ich mich Bernhard Finkbeiner anschließen: Das Internet macht meine Arbeit erst möglich. Wir leben in spannenden Zeiten, wo mancher Blogger eine größere Publizität hat als seine örtliche Lokalzeitung. Reichweite und sich daraus ergebendes Gehör und Einfluss müssen sich dann aber auch in einer entsprechenden journalistischen Qualität der Inhalte ausdrücken, was mir persönlich ein wichtiges Anliegen ist. Ob digital veröffentlicht oder nicht: Sorgfältige Recherche und eine differenzierte Schreibe sollten selbstverständlich sein. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Am Ende des Tages stehe ich bei lesen.net vor dem gleichen Problem wie die Objekte meiner Berichterstattung: Auch ein Blog will refinanziert sein, zumal ab einem gewissen Level der Professionalisierung nicht unerhebliche Kostenfaktoren (für Design, Programmierung, freie Journalisten, …) entstehen und nicht zuletzt die eigene Arbeitszeit anzurechnen ist. Die Seite war und ist ein Verlustgeschäft, das über andere Tätigkeitsbereiche (s.o.) querfinanziert wird. Großformatige Flashlayer oder andere das Besucherlebnis beeinträchtigende Werbung ist keine Option, bei einem Special Interest Angebot wie lesen.net gibt es aber zum Glück eine ganze Reihe spannender und ausprobierenswerter Alternativen. In sofern ist das Projekt hier auch ein stückweit Spielwiese und natürlich digitale Visitenkarte für mich (eine durchschnittliche Landingpage ist wenig Xing-tauglich ;). Wo finden wir Sie im Internet? http://www.lesen.net/ (Projekt) und http://www.schreiben.net/ (Twitter, bald mehr) http://www.haupt.it (Kontaktdaten, bald vielleicht Blog) https://www.xing.com/profile/Johannes_Haupt ---Bildquelle: Johannes Haupt URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/286623616/johannes-haupt-sorgfaltige-recherche-und-eine

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

21


18.

André Hille: Bei mir gilt die Strategie: Virtuelles Marketing für reale Zusammenkünfte

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin André Hille, Gründer und Inhaber der Textmanufaktur, einer Autorenschule in Leipzig, die es seit Anfang des Jahres 2009 gibt. Ich habe also zunächst nur mittelbar mit Büchern zu tun, da ich jene ausbilde, die einmal Bücher schreiben und veröffentlichen werden. Ab März 2010 gehe ich jedoch unter die Verleger und bringe selbst Bücher heraus: die „Handbücher für Autoren“, die auf neuartige Weise Lehr- und Notizbuch miteinander verbinden. Ich setze hier auf der einen Seite auf die haptische Qualität des Buches und den Mehrwert durch die Notizbuchfunktion. Das heißt, wer sich für ein gebundenes Buch entscheidet, tut dies bewusst aufgrund der Vorteile, die es bietet. Zum anderen werden die Bücher aber auch als PDF zum Download auf der Homepage zur Verfügung stehen, für diejenigen, die die Texte in elektronischer Form auf ihrem E-Reader oder Smartphone lesen wollen. Natürlich ist das ein Experiment, aber als kleiner Verlag muss man offensiv nach vorne gehen, andere Möglichkeiten hat man angesichts der Vertriebs- und Marketingübermacht der Großen nicht. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ich arbeite sehr aktiv mit dem Internet und neuen Medien. Ohne das Internet wäre die Textmanufaktur nicht so schnell so bekannt geworden. Bei mir gilt die Strategie: Virtuelles Marketing für reale Zusammenkünfte. Denn die wirkliche Textarbeit in Gruppen lässt sich durch nichts Virtuelles ersetzen. Das intensive Gespräch, das Feedback, die Körperhaltung, die Emotionen – all das kann nur in der physischen Begegnung zwischen Autoren entstehen. Aber die Akquise und Distribution ist ohne das Internet nicht denkbar. So führt das Internet zu einer Auflösung der alten Institutionen und einer Demokratisierung im Sinne von: Einzelne haben plötzlich eine Stimme und ähnliche Möglichkeiten wie Konzerne. Sie können sich selbst eine Community aufbauen. Was hier zählt, sind Leidenschaft und Authentizität. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Dass ich bei Facebook nicht Retweeten kann und bei Twitter nicht „Gefällt mir“ klicken. Nein, im Ernst, ich baue gerade einen Web-Shop auf und merke wieder einmal, wie spannend aber auch anstrengend es ist, wenn man alles selbst macht. Spezialisierung kann auch ein Fluch sein, aber manchmal wünsche ich mir doch mehr Mittel, um bestimmte Bereiche abgeben zu können. Wo finden wir Sie im Internet? Unter www.text-manufaktur.de ---Bildquelle: André Hille URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/288690032/andre-hille-bei-mir-gilt-die-strategie-virtuelles

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

22


19.

Frauke Ehlers: Mittlerweile sind wir rund 850 Frauen, die in 18 Regionalgruppen organisiert sind

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Frauke Ehlers und arbeite ehrenamtlich für Frauen, die in der Buchbranche und angrenzenden Bereichen tätig sind und im Netzwerk BücherFrauen e.V. organisiert sind. Das Netzwerk gibt es in 2010 seit 20 Jahren und wurde nach englischen Vorbild, den Women in Publishing gegründet. Mittlerweile sind wir rund 850 Frauen, die in 18 Regionalgruppen organisiert sind. Jede Regionalgruppe organisiert eigenständig ein Programm, wobei wir seit einigen Jahren ein Jahresthema habe, das von allen Gruppen mindestens einmal im Jahr als Thema präsentiert wird. Das Jahresthema 2010 ist „Mehr Wert – Frauen in der Buchbranche.“ Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Die digitalen Medien verändern auch die Arbeit und Zusammenarbeit und die Akquisemöglichkeiten für die BücherFrauen. Ich betreue den twitter account der BücherFrauen seit Anfang Juni 2009, der eingerichtet wurde, um unsere große Veranstaltung in 2009, den 1. Überregionalen Mentoringkongress der BücherFrauen, zu promoten. Es hat sich in den ersten 3 Wochen schon herausgestellt, daß twitter ein mächtiges Kommunikationsinstrument für die BücherFrauen sein kann. So wurde der twitter account bald nach dem Kongress auf einen allgemeinen buecherfrauen-account umgestellt. Ebenfalls auf dem Kongress wurde die schon lange gärende Idee, eine BücherFrauen XING Gruppe zu gründen, umgesetzt. Diese Gruppe wird von mir und Anne Künstler, Beraterin im Bereich Hörbuch, moderiert. In der XING Gruppe sind wir momentan 144 Mitglieder. Vor allem die jüngeren unter uns finden es absolut „normal“, hier vertreten zu sein. Auch auf der website der www.buecherfrauen.de passiert immer mehr. Für 2010 ist eine weitere Aufrüstung der website geplant. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ein adäquater Internetauftritt kostet Geld und wir sind gerade auf der Suche nach Modellen eines möglichen Sponsorings für den neuen Webauftritt der BücherFrauen. Dieser soll den Aspekt öffentlich machen, dass das zunächst analoge Handwerk des Netzwerkens Motivation, Engagement und Verbindlichkeit erfordert. Nach außen soll die neue Website der BücherFrauen einen aktuellen Einblick in die Aktivitäten des Netzwerks geben. Nach innen ist die Website eine Plattform, die die für Vernetzung und Kommunikation erforderlichen Informationen (Termine, Ansprechpersonen, Konditionen etc.) für alle BücherFrauen bereit stellt und gleichzeitig Möglichkeiten zu - auch kontroversen Stellungnahmen bietet. Für das digitale Networking werden wir weiterhin die im Web vorhandenen und technisch sehr weit entwickelten Tools und Plattformen wie Xing, Facebook, Twitter nutzen und die Website mit den Social Media Aktivitäten verlinken.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

23


Wo finden wir Sie im Internet? www.buecherfrauen.de http://twitter.com/buecherfrauen https://www.xing.com/net/buecherfrauen/ email to: Frauke.Ehlers@t-online.de ---Bildquelle: Frauke Ehlers URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/289467430/frauke-ehlers-mittlerweile-sind-wir-rund-850frauen

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

24


20.

Cathleen Schine: The Internet offers endless opportunities for procrastination

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? My name is Cathleen Schine and I write novels. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? The most obvious benefit is enormous: research is so much easier. I rarely have to go the library. I fall asleep in libraries. I fall asleep at home, too, but it’s less embarrassing. The most obvious negatives are enormous, too: endless opportunities for procrastination. I have a website and a blog and I’m on facebook, which is a benefit in that I can stay in touch with readers in an informal way. But of course it’s also another chance to procrastinate. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Earning a living. A solution to that problem would be wonderful! Wo finden wir Sie im Internet? http://cathleenschine.com/ ---Bildquelle: Cathleen Schine URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/290884231/cathleen-schine-the-internet-offers-endless

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

25


21.

Sascha A. Carlin: Ich lasse mich nur ungern auf bedrucktes Papier beschränken

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Geschichten sind ein wichtiger Teil meines Lebens. Ohne Geschichten wie “Die Kinder von Torremolinos”, “Unterm Rad” oder “1984” wäre ich nicht der, der ich bin. Zwar arbeite ich in einem Verlag, habe aber nichts mit dem Verlagsgeschäft an sich zu tun. Statt dessen helfe ich, Aufmerksamkeit für die Ergebnisse der verlegerischen Arbeit zu erzeugen, und auch ein bisschen, sie zu verkaufen. “Bücher” sind nicht mein Thema. Oder besser: Ich lasse mich nur ungern auf bedrucktes Papier beschränken lasst uns lieber über die Funktion reden, die Form findet sich dann von alleine immer wieder neu. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Es ermöglicht sie erst. Menschen auf der anderen Seite des Planeten schildern ihre Erfahrungen, und binnen Minuten verbreiten sich ihre Geschichten ohne ihr Zutun. Ist das nicht wunderbar? Für mich bedeutet diese neue Form des weltumspannenden Diskurses beständiges Springen zwischen (analogen und digitalen) Informationsinseln (http://bit.ly/2r4hIG). Das ist anstrengend, aber auch sehr erfüllend (http://bit.ly/m8c6X). Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Die sinnhafte und nutzbringende Verknüpfung der Informationsinseln. Information in vielfältiger Form und unterschiedlichen Inhalts also, die zusammengeführt werden soll(t)en. Leider werden Zusammenführungen dieser Art oft durch fehlenden Mut, der absichtliche Intransparenz nach sich zieht, verhindert. Informationsvermittlung bedeutet für mich, die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit in der richtigen Form zur Verfügung zu stellen. Wo finden wir Sie im Internet? :-) http://www.google.de/search?q=%22sascha+a.+carlin%22 ---Bildquelle: Sascha A. Carlin URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/292353802/sascha-a-carlin-ich-lasse-mich-nur-ungern-auf

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

26


22.

Aileen P. Roberts: Als Schriftsteller muss man sich selbst vermarkten, ob man Lust hat oder nicht

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich schreibe unter dem Pseudonym Aileen P. Roberts Fantasyromane wie z.B. Thondras Kinder oder Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Ausserdem habe ich zwei Jugend-/Schottlandromanreihen veröffentlicht. Mit dem Schreiben habe ich vor etwa 5 Jahren begonnen, und seitdem lässt es mich nicht mehr los. Es macht mir Spass, fremde Welten zu erschaffen, oder, im Fall der Schottlandromane, anderen Menschen dieses wundervolle Land näherzubringen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Recherchen im Internet sind ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit, was sehr praktisch ist, denn es geht einfach schnell. Andererseits macht es doch deutlich mehr Spass, direkt vor Ort zu recherchieren, wie letzten Herbst für meinen neuen (noch nicht veröffentlichten) historischen Schottlandroman auf der Isle of Skye. Über das Internet ist es ausserdem leicht, mit Lesern in Kontakt zu treten, z.B. über Email, Gästebuch, oder auch Leserunden im Internet zu veranstalten, wie kürzlich bei Lies und Lausch. Da ich noch nicht sooo lange schreibe, kann ich nicht sagen, wie Internet und Medien das Schreiben verändern - bei mir war es schon immer vorhanden. Sicher, als Schriftsteller muss man sich selbst vermarkten, ob man Lust hat oder nicht, das ist relativ zeitaufwendig und manchmal wünscht man sich, man könnte sich nur auf das Schreiben allein konzentrieren, andererseits ist man auch stolz, wenn man neue Lesungen, Teilnahme an Events, Zeitungsberichte etc. selbst organisiert hat. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Zwar hatte ich das große Glück, einen (großen) Verlag zu finden, aber insgesamt ist es für unbekannte Schriftsteller sehr schwierig, bei einem großen Verlag unterzukommen. Woran das liegt? Ich habe schon oft gehört, dass Verlage mit Manuskripten zugeschüttet werden und häufig relativ wenig Personal haben, um die Texte alle zu lesen. Ausserdem gibt es ja wahnsinnig viele Besteller aus Amerika usw., die dann einfach “nur” übersetzt werden. Kleine Verlage sind in Buchhandlungen kaum vertreten - warum? Das kann ich leider nicht sagen, aber wenn man sich umschaut, sieht man doch überwiegend die bekannten Verlage. Es wäre schön, wenn auch die großen Buchhandelsketten den “Kleinen” eine Chance geben würden… Wo finden wir Sie im Internet? Meine Autorenhomepage: http://www.aileen-p-roberts.de/ Bei Facebook: http://www.facebook.com/pages/Aileen-P-Roberts-Fantasy-undSchottlandromane/200306913417 ---Bildquelle: Aileen P. Roberts URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/294044991/aileen-p-roberts-als-schriftsteller-muss-man-sich

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

27


23.

Martin Fröhlich: Wir geben wirklich alles für PaperC, 24/7 könnte man sagen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Martin Fröhlich, Wirtschaftswissenschaftler und Mitgründer der Fachbuchplattform PaperC. PaperC ist Startup des Jahres 2009 und Gewinner des AKEPAwards für digitales Publizieren. Auf unserer OnlinePlattform kann man Fachbücher komplett kostenlos lesen und durchsuchen, von der ersten bis zur letzten Seite. Viele werden sicher fragen, wie sich das finanzieren lässt. Denn das ist ja zur Zeit das große Problem in der Buchbranche: Wie kann man im Internet mit Büchern Geld verdienen? Wie reagiert man auf Buchpiraterie und die ablehnende Haltung der Nutzer gegenüber Paid Content? PaperC löst das Problem über ein sogenanntes Freemium-Modell. Das heißt, wir stellen Fachbücher umsonst zum Lesen zur Verfügung, bieten aber auch kostenpflichtige Premium-Funktionen. Bei PaperC ist das das Management eigener Literatur im Netz. Das ist für Leute, die sich intensiv und über eine längere Zeit mit ihrer Fachliteratur auseinandersetzen, sehr komfortabel. Man kann auf PaperC eine eigene Online-Bibliothek anlegen und dort Zitate und einzelne Seiten speichern, Texte markieren und mit eigenen Notizen versehen. Sogar Quellenangaben erstellt PaperC auf Wunsch automatisch. Für diese Dienste und für das Ausdrucken fallen 10 Cent pro Seite an. PaperC erleichtert wissenschaftliches Arbeit immens, und dafür sind die Nutzer gewillt zu zahlen. Als Felix Hofmann, mit dem ich PaperC gegründet habe, seine Diplomarbeit schrieb, pendelte er zwischen St. Gallen und Berlin. Dabei schleppte er die ganze Zeit Fachliteratur hin und her. Das war der Auslöser für die Idee. Es gibt viele andere Aspekte, die derzeit an der Arbeit mit Fachliteratur umständlich sind: Man ist an die Öffnungszeiten von Bibliotheken gebunden, oft sind die Bücher vergriffen oder man steht stundenlang am Kopierer. Diese Zustände waren die Motivation für uns, PaperC zu gründen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? PaperC ist ohne das Internet nicht denkbar und Teil der Medienrevolution, die im Netz gerade stattfindet. Wie das Netz wird sich auch PaperC und damit unsere Arbeit ständig weiterentwickeln. Die Digitalisierung ist das zentrale Thema, auf dem unser Projekt aufbaut. PaperC betrachtet den Umgang mit Fachliteratur ganz neu. Unsere These ist, dass man Fachliteratur online komfortabler, schneller und effektiver managen kann. Da ist noch vieles denkbar, wie beispielsweise kollaboratives Arbeiten an Fachtexten. Klar ist auch: Das Netz hat eine Revolution des Wissens ausgelöst. Doch in der Wikipedia schreiben Autoren immer noch das zusammen, was anderswo schon auf Papier steht. PaperC soll bestehende Bestände digitalisiert und vor allem kostenfrei ins Netz integrieren. Der Gedanke, der hinter Wikipedia oder etwa der Open Access-Bewegung steht, ist auch bei PaperC Programm: Wissen ist für alle da. Doch hinter Büchern steht auch eine Menge Mühe, Arbeit und Geld. Wir geben den Verlagen die Möglichkeit, mit ihren Inhalten im Netz Geld zu verdienen.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

28


Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Das typische Problem bei PaperC ist das aller jungen Startups: Ein kleines Team und ein großer gemeinsamer Traum. Felix Hofmann, ich und Lukas Rieder, unser dritter im Bunde, geben wirklich alles für PaperC, 24/7 könnte man sagen. Zusammen mit unseren freien Programmierern, Textern und Designern entwickeln wir laufend Lösungen, die die Plattform weiterbringen und trotzdem unseren Ressourcen entsprechen. Das ist manchmal nicht einfach, aber bisher läuft es gut, dank des großen Engagements aller Beteiligten. Wo finden wir Sie im Internet? Ganz einfach auf http://paperc.de ---Bildquelle: Martin Fröhlich URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/296851292/martin-frohlich-wir-geben-wirklich-alles-fur-paperc

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

29


24.

Alexander Mais: Insgesamt ist schon eine deutliche Abhängigkeit vom Internet zu spüren

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Alexander Mais und solange für jedes gelesene Buch zwei oder drei neue hinzukommen, staple ich sie in der Ecke, um dann gelegentlich eins davon zu lesen. Abgesehen von diesem privaten Umgang mit Büchern beschäftigen sie mich in meinem Alltag als Buchhandel/Verlagswirtschaft-Student an der HTWK Leipzig. Im Rahmen dieses Studiums befinde ich mich zurzeit im Praxissemester und absolviere bis zum 31.1.2010 ein viermonatiges Praktikum beim Mitteldeutschen Verlag in Halle. Sollte im Anschluss daran noch jemand für 6 Wochen Verwendung für mich haben … Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Egal ob Studium oder Verlag – beides habe ich nicht mehr ohne Internet als unverzichtbare Allzweckwaffe kennen gelernt. Welche Information man auch immer sucht, sei es eine Adresse oder auch mal der Preis eines eigenen Buches, das Internet ist immer wieder die erste Anlaufstelle, um sich schlau zu machen. Zu meiner Schulzeit ging man noch gleich in die Bibliothek, heute geht es vorher noch ins Internet, um da schon die richtigen Bücher zu suchen und gegebenenfalls zu reservieren. Auch Gruppenarbeiten lassen sich auch ganz anders koordinieren als noch vor einigen Jahren. Viele der persönlichen Treffen lassen sich dieser Tage problemlos ins Internet verlagern. Insgesamt ist schon eine deutliche Abhängigkeit vom Internet zu spüren. Fällt es mal aus, weiß man schon gar nicht mehr, wie man arbeiten soll. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Soviel es auch vereinfacht oder an neuen Chancen bietet – das Internet birgt auch einige Probleme in sich. Aus eigener Erfahrung geht es da vor allem um die Verlässlichkeit von Informationen. Kann ich mich auf die Angaben verlassen, die ich finde? Wie steht es um die Glaubwürdigkeit einer Quelle, wenn es ich sie im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit benötige? Sind Kontaktdaten noch aktuell, wenn ich Ansprechpartner suche, um meine Bücher an den Mann oder die Frau zu bringen? Gerade da erlebt man immer wieder böse Überraschungen. Eine Website ist auch in kleinen Unternehmen schnell erstellt, aber die Pflege wird dann gerne einmal vergessen und so schwirren veraltete Informationen durch das Netz. Auch eine Lösung für das bessere, reibungslose Miteinander statt Nebeneinander von Open Source- und proprietärer Software wäre wünschenswert. Insbesondere im Office-Bereich. Wo finden wir Sie im Internet? Solange das Praktikum noch läuft, hinterlasse ich meine Spuren im Internet unter http://www.twitter.com/mdvPraktikanten. Da versuchen sich 3 Praktikanten an der „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

30


Gradwanderung zwischen „werbenden“ Informationen aus dem Verlag und Eindrücken aus unserem persönlichen Arbeitsalltag. In meinem Fall gibt es immer die Neuigkeiten aus dem #vertrieb. ---Bildquelle: Alexander Mais URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/302773405/alexander-mais-insgesamt-ist-schon-einedeutliche

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

31


25.

Sean Kollak: Die digitalen Medien geben mir als unbekanntem Künstler eine enorme Freiheit

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Sean Kollak. Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Söhne. Hauptberuflich arbeite ich als Texter in einer Werbeagentur. In meiner Freizeit schreibe ich Kinderreime. Leider konnte ich noch keinen Verlag dafür begeistern, die Reime in Buchform zu bringen. Darum veranstalte ich auf eigene Kosten Lesungen in Schulen und veröffentliche meine Verse unter dem Markennamen REIM!X im Internet. Dazu betreibe ich einen Blog, der von mir gestaltet, gepflegt und per Suchmaschinenoptimierung beworben wird. Illustratoren senden mir honorarfrei passende Zeichnungen zu den Reimen, die ich ebenfalls auf REIM!X veröffentliche. Mein Ziel ist es, über den Reime-Blog eine kleine Fangemeinde aufzubauen – und so das wirtschaftliche Risiko für einen potentiellen Verleger zu minimieren. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Die digitalen Medien geben mir als unbekanntem Künstler eine enorme Freiheit. Statt darauf zu warten, dass ein Verlag sich meiner annimmt, kann ich mir selber eine Leserschaft im Netz aufbauen. So erhalte ich früh Feedback und muss nicht im Elfenbeinturm texten. Darüber hinaus bietet mir das Internet ungeahnte Möglichkeiten zur Kollaboration – mit Illustratoren, mit Lesern und mit anderen literarischen Online-Projekten. Über das Internet bin ich zum Beispiel auf die vom Bundesfamilienministerium geförderte Initiative „Ein Netz für Kinder“ gestoßen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Als Reime-Macher für Kinder versuche ich, schwierige Themen auf unterhaltsame und leicht verständliche Art zu beschreiben. Wenn Kinder heute an Reime denken, denken sie meistens an einen Rapper wie Eminem – und nicht an Wilhelm Busch. Es ist nicht leicht, zwischen diesen beiden Extremen die richtige Ansprache zu finden. Die größte Herausforderung ist jedoch, jugendliche Leser trotz der Ablenkung durch andere Medien dazu zu bringen, mir ein paar Minuten ihrer kostbaren Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Schließlich bewegt mich auch die Frage, wie ich Leser motivieren kann, aktiv zu werden, indem sie die Beiträge im Reime-Blog kommentieren, weiterdichten oder weiterempfehlen. Wo finden wir Sie im Internet? Zu finden bin ich unter www.reimix.de. Reimix ist ein Kunstwort aus Reim und Comics. Darüber hinaus bin ich in verschiedenen sozialen Netzwerken aktiv, um meine Freunde und Leser zu organisieren. ---Bildquelle: Sean Kollak URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/307865257/sean-kollak-die-digitalen-medien-geben-mir-als

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

32


26.

Birgit Rabisch: Ich schreibe gern Texte, die sich zwischen den gängigen Genres bewegen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Birgit Rabisch und bin Schriftstellerin. Ich habe seit 1980 acht Bücher veröffentlicht und Beiträge in zahlreichen Anthologien. Mein erstes Buch war ein Lyrikband, es folgte ein Krimi, danach Romane u.a. bei Fischer, dtv, zu Klampen. Mein bisher erfolgreichstes Buch ist der utopische Roman “Duplik Jonas 7”, der mittlerweile in 15. Auflage mit 150 000 verkauften Exemplaren vorliegt und an vielen Schulen als Lektüre zum Thema Gentchnologie eingesetzt wird. Im Otober 09 ist mein neuester Roman erschienen: “Warten auf den Anruf” im Achter-Verlag. Es handelt sich um einen umfangreichen Familien-, Wissenschafts- und Emanzipationsroman. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet hilft mir bei der Recherche zu meinen Büchern und dabei, in Kontakt mit meinen LeserInnen zu kommen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ein Problem ist, dass ich gern Texte schreibe, die sich zwischen den gängigen Genres bewegen und die nicht gerade den Mainstream bedienen. Die LeserInnen reagieren aufgeschlossen und oft begeistert, aber sie müssen überhaupt erstmal erreicht werden. In den Medien fühlt sich aber der Literaturredakteur nicht zuständig, wenn es sich um Wissenschaft handelt und der Wissenschaftsredakteur nicht, wenn es sich um eine belletristische Darstellung wissenschaftlicher Themen handelt. Vom “cross-over” wird viel geredet, aber das Schubladendenken bleibt. Wo finden wir Sie im Internet? Ausführliche Informationen zu mir und meinen Büchern findet man auf meiner Homepage http://www.birgitrabisch.de ---Bildquelle: Birgit Rabisch URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/311861374/birgit-rabisch-ich-schreibe-gern-texte-die-sich

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

33


27.

Burkhard Tomm-Bub: PEGASUS ist die erste unkommerzielle, deutschsprachige Bibliothek im Second Life

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Burkhard Tomm-Bub, M.A. ist im web 2.0 / web 3D der Avatar BukTom Bloch. Burkhard Tomm-Bub veröffentlichte zuvor einiges im Bereich Lyrik und Arbeiten zu Sachthemen, insbesondere Alkoholismus. Er selbst ist seit 20 Jahren trockner / cleaner Mehrfachabhängiger mit diesem Schwerpunkt. BukTom Bloch existiert seit Ende 2007 im web 3D, lokalisiert in der Welt Second Life (SL). Burkhard Tomm-Bub ist Diplom- Sozialarbeiter und arbeitet als Fallmanager in einer ARGE. BukTom Bloch erarbeitete anfangs das Projekt “LyrikWalkBegehbare Texte”. Seit langem aber ist er nun dabei, die erste unkommerzielle, deutschsprachige Bibliothek im Second Life auf-, bzw. auszubauen: “PEGASUS- Freie Bücher für SL!” Copyrightfreie Klassiker und freigegebene Arbeiten von lebenden Autoren bilden den Schwerpunkt. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Bedeutende Arbeit “mit Büchern” begann bei mir erst im web 3D. Eigene Lyrik, Glossen, etc. finden nun neue, andere und größere Verbreitungsmöglichkeiten im Netz. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? PEGASUS ist strikt unkommerziell. Da jedoch privat finanziert, ist die finanzielle Last nicht unbedingt gering. Der entsprechende Spielraum und die -auf weitere Expansion gerichtetenZukunftsperspektiven könnten besser sein. Daher wäre ein seriöser Sponsor willkommen. Diesem könnte aber nicht wirklich viel an Gegenleistung angeboten werden. Der Charakter als unkommerzielle Institution soll zwingend gewahrt bleiben. D.h.: Buchshops auf dem Gelände wird es nicht geben. Grelle, riesige Reklametafeln ebenfalls nicht. Über alles andere ließe sich ggf. reden - hinsichtlich einer PR-Vermarktung des Sponsoring außerhalb von Second Life bestehen ebenfalls keine Bedenken. Wo finden wir Sie im Internet? Eine webadresse wäre: http://www.omniavincitamor.de/41411/home.html Dieses ist jedoch nur als Dokumentation zu sehen… Der eigentliche “Fundort” ist in Second Life und hier insbesondere unter der slurl: http://slurl.com/secondlife/Vision%20of%20mountains1/228/190/22 zu erreichen, zu entdecken und zu erleben. Einen schönen Bericht über PEGASUS gab es hier: http://www.sltalk.de/index.php/2009/03/16/pia-piaggio-sucht-bucher/ Und einen Werbeclip hier: http://www.youtube.com/watch?v=PNuYxcxFV0s Biographisches und bibliographisches allgemein findet sich hier: http://www.omniavincitamor.de/39994.html ---Bildquelle: Burkhard Tomm-Bub URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/315288308/burkhard-tomm-bub-pegasus-ist-die-erste

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

34


28.

Joanna Hengstenberg: Ich trage Bücher hinaus "in die Welt"

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Joanna Hengstenberg und seit 2007 Pressereferentin des Mitteldeutschen Verlags, der in Halle an der Saale seinen Sitz hat. Bei uns erscheinen Debüts noch zu entdeckender Talente, Romane gestandener Autoren und immer mal wieder ein Gedichtband, aber auch Bildbände, Biographien sowie Sach- und Fachbücher. Uns liegt daran, unseren Lesern zu zeigen, wie vielfältig, traditionsreich und kreativ unsere Region ist. Zugleich schauen wir über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus: Junge Autoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum finden sich ebenso in unserem Programm wie reiselustweckende Bücher über Usbekistan, Iran und Südafrika. Was ich mit unseren Büchern mache? Ich trage sie hinaus “in die Welt”, mache darauf aufmerksam, dass es sie gibt und dass sie es wert sind, beachtet und gelesen zu werden. Ich organisiere Buchpräsentationen und vermittle unseren Autoren Lesungen, versorge Journalisten mit Rezensionsexemplaren, Text- und Bildmaterial, stehe unseren Autoren sowie Journalisten und Literaturveranstaltern als Ansprechpartnerin zur Verfügung und betreue unsere Veranstaltungen. Weniger glamouröse Tätigkeiten sind: Rezensionen archivieren, Pressestimmen und neue Veranstaltungen auf der Website einpflegen, die Post einsortieren und allgemeine Anrufe entgegennehmen. Aber so etwas gehört bei kleineren Verlagen einfach dazu. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ich bin ohne Internet aufgewachsen, habe aber von Anfang an mit dem Internet gearbeitet, so dass ich absolut daran gewöhnt bin. Es ist mein täglicher Begleiter und erleichtert und beschleunigt (meistens!) alle Arbeitsabläufe, wie es inzwischen wohl bei allen “Schreibtischtätern” der Fall ist. Das Internet schenkt uns zudem die Möglichkeit, unkompliziert mit anderen zu kommunizieren und völlig neue Zielgruppen zu erschließen. Seit Neuestem sind wir dank unserer außerordentlich engagierten Praktikanten auch bei “Twitter”. Im Bereich digitale Medien gibt es aber definitiv noch einige Wege, die wir künftig beschreiten können. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Zu wenig Zeit, um das Potenzial jeder Neuerscheinung voll auszuschöpfen. Es gibt immer noch irgendetwas, das man hätte machen können, aber nicht geschafft hat. Aber so ist das Leben, oder?! Auch die interne Weitergabe relevanter Informationen ist etwas, woran man immer noch feilen kann. Dafür gibt es Lösungen: (Virtuelle) Orte schaffen, an denen man sein Wissen mit den Kollegen teilt. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.mitteldeutscherverlag.de http://twitter.com/mdvpraktikanten ---Bildquelle: Joanna Hengstenberg URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/318412406/joanna-hengstenberg-ich-trage-bucher-hinaus-indie

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

35


29.

Lea Korte: Die Anzahl von Fragen bei einem historischen Roman ist unendlich

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Lea Korte. Wie man auf dem Foto sieht, dominieren Bücher mein Leben – zumindest kann man bei mir fast davon erschlagen werden. Ich lese Bücher und das in großen Massen - und ich schreibe auch Bücher, und zwar derzeit vor allem historische Romane. Im Februar erscheint mein neuster Roman „Die Maurin“ bei Droemer-Knaur. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet ist vor allem für die historischen Romanautoren eine unglaublich große Hilfe. Zum einen hilft es bei der Recherche, und zwar angefangen von der Suche nach Fachliteratur bei Antiquariaten über die Suche von Stadtplänen aus dem Mittelalter und Fotos von Regionen, zu denen man gerade nicht hinfahren kann, bis hin zum Finden von Diplomarbeiten oder anderen komplexeren Informationen. Außerdem bin ich in drei Autorenvereinigungen (Montsegur, Quo vadis und Delia), die auch alle nur dank der Vernetzung über das Internet funktionieren können – und eine große Hilfe sind. Bei allen drei Organisationen findet ein reger Austausch zwischen den Autoren statt: Das geht von der gegenseitigen Unterstützung bei Recherchefragen bis hin zur Arbeit am Manuskript, wenn man sich z.B. einmal „festgefahren“ hat. Das läuft da wirklich sehr kollegial ab! Das einzige Problem bei den Internet-Informationen ist, dass man nicht immer weiß, wie zuverlässig sie sind. Oft braucht man dann zumindest mehrere Quellen oder muss die Infos mit seinen Fachbüchern vergleichen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ich frage mich natürlich ständig, wie meine Helden damals was warum wie gemacht hätten. Als ich mit meinem ersten historischen Roman angefangen habe, hatte ich noch keine rechte Vorstellung davon, wie unendlich die Anzahl von Fragen ist, die sich einem Autor bei einem solchen Roman stellen. Ab wann benutzte wer beim Essen ein Besteck? Wann trug wer welche Kleider? Wo schlief wer und auf was? Wie schnell konnte früher ein Brief vom Ort A zum Ort B kommen? Oder bei meinem neuen Roman ganz allgemein: Was waren die Unterschiede im Alltagsleben zwischen Mauren und Kastiliern? In was unterschied sich die Denkweise eines kastilischen Christen von der eines maurischen Muslimen? In was war sie sich vielleicht sogar ähnlich? Und und und! Und „nebenbei“ muss ich natürlich auch die historischen Rahmenbedingungen und Ereignisse abklären und mit der Geschichte meiner Helden in Einklang bringen, was ziemlich viel Arbeit ist, da ich auf größte historische Genauigkeit Wert lege.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

36


Wo finden wir Sie im Internet? Im Internet bin ich unter www.leakorte.com und www.leakorte.wordpress.com zu finden. Zudem bin ich als Lea Korte bei Twitter (http://twitter.com/LeaKorte) und Facebook (http://www.facebook.com/profile.php?id=1729815847) „unterwegs“. ---Bildquelle: Lea Korte URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/319561337/lea-korte-die-anzahl-von-fragen-bei-einemhistorischen

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

37


30.

Christian von Zittwitz: Wichtiger als Investitions-Kapital ist die Idee geworden

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Herausgeber von BuchMarkt, dem monatlichen “Ideenmagazin für den Buchhandel”. Schon 1995 haben wir als erste Zeitschrift weltweit “live” von einer Buchmesse berichtet; daraus ist unser schnelles Beiboot www.buchmarkt.de entstanden, das sich zum Nachrichtenportal der Buchbranche entwickelt hat. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet hat auch für uns neue Wettbewerbsstrukturen geschaffen wichtiger als Investitions-Kapital ist die Idee geworden. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Man ist im Grunde immer “im Dienst” - ein Innehalten gibt es nicht; ich suche nach Lösungen, Schnelligkeit mit besserer inhaltlicher Qualität zu verbinden. Wo finden wir Sie im Internet? Auf www.buchmarkt.de und bei Twitter (http://twitter.com/cvz1) ---Bildquelle: Christian von Zittwitz URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/324882421/christian-von-zittwitz-wichtiger-als

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

38


31.

Matthias Töpfer: Die optische Erscheinung des Buches entscheidet, ob man sich mit seinem Inhalt befasst

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Matthias Töpfer. Ich gestalte Buchumschläge. Es begann mit einem EDV-Verlag, den ich als Kunden gewinnen und offensichtlich zufrieden stellen konnte. Dieser Verlag wurde später von einem international aufgestellten Verlag aufgekauft. Trotzdem hielt mir die übernommene Lektorenschaft so lange die Treue, bis mich ein amerikanischer Rotstift aussonderte. Es folgten weitere EDV-Verlage als Kunden und weitere erfolgreiche EDVBuch-Umschläge. Trotzdem wieder – der Rotstift. Seitdem arbeite ich für kleinere Verlage, die meinen individuellen Service offenbar zu schätzen wissen. Ausgelastet bin ich damit aber nicht. Es fehlt mir nicht an Kreativität, Professionalität, Ideen oder Erfahrung. Es fehlt mir schlicht an Kunden mit interessanten und anspruchsvollen Buchprojekten. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet beeinflusst die Wahrnehmung, den Gebrauch und die Vermarktung von Büchern. Meine Arbeit am Buch verändert sie kaum. Als ich in den 90ern meinen ersten Buchumschlag gestaltete und produzierte, tat ich das bereits digital, damals noch mit Pagemaker und Photoshop. Aber: die aktuellen digitalen Medien wirken sich sehr positiv auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit unter Teammitgliedern aus. Heute kann ich als Freiberufler ortsunabhängig und ohne Verzögerung durch anfallende Transporte – von meinem Atelier aus, zum Beispiel per Skype, Teamviewer oder Wave – mit Verlegern und Lektoren so effektiv und direkt zusammenarbeiten, als gäbe es keine räumlichen Distanzen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Da gibt es mehr als ein Problem. Welche Bedeutung hat der Umschlag? Korrespondiert die Umschlaggestaltung noch mit dem Inhalt der Bücher? Wie viele Verlage verzichten aus Kostengründen auf diesen Luxus? Der Buchmarkt ist seit Jahrzehnten unter Druck. Es muss gespart werden, wo es nur geht. Aber: aus Sicht des Werbers und Designers ist, neben der Arbeit der Autoren selbstverständlich, das Design des Buchumschlags die Stelle, an der Sparen den wenigsten Sinn macht. Muss denn das Buch nicht verkauft werden? Auch wenn das eine Binsenweisheit ist, solange der Inhalt des Buches nicht blind über eine Datenbank aufgefunden wird, entscheidet doch die optische Erscheinung des Buches, innen – aber ganz besonders auch aussen, wesentlich darüber, ob der Interessent bereit ist, sich erst mal mit dem Inhalt des einen Buches zu befassen, bevor er zu einem anderen greift. Auch online bei Amazon. „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

39


Dabei ist es unerheblich, ob das zu verkaufende Buch dick oder dünn ist, ob es ein Sachbuch ist, oder Belletristik, ob es 6 oder 160 Euro kostet. Das optisch ansprechendere hat garantiert den Bonus, zuerst in Betracht gezogen zu werden. Der Verleger entscheidet über den Erfolg seines Buches in dieser ersten Disziplin bereits mit der Gewichtung seiner Kalkulation und der Wahl des Designers. Wieviel Prozent vom Gesamtbudget einer Buchproduktion sollte demnach in die Gestaltung eines Buches investiert werden? Und – wie sieht die Praxis aus? Was erwartet man von einem Buchumschlag-Designer? Gute Buchgestaltung wird angefordert und letztendlich auch bezahlt. Aber wird diese Investition auch effektiv genutzt? Der Verleger engagiert einen qualifizierten Kreativen, um den Buchumschlag professionell gestalten zu lassen. Hat er vor, sich von den vom Designer entwickelten, Ideen und Vorschlägen überraschen zu lassen und auch anzunehmen? Oder erwartet er in Wirklichkeit nicht mehr und nicht weniger, als dass seine eigene, ganz persönliche, Vorstellung vom angestrebten Design getroffen und umgesetzt wird. Ist man sich als Auftraggeber über diesen elementaren Unterschied im Klaren? Wenn nicht, führt das zu Reibungsverlusten. Es gibt keine schlechten Aufgaben, es gibt nur schlechte Lösungen. Wenn der Designer eigene Ideen unterbreitet, der Auftraggeber aber – aus seiner Sicht ganz selbstverständlich – die Umsetzung seiner eigenen Vorstellungen erwartet, wird das Ergebnis für beide Seiten unbefriedigend ausfallen. Aus Sicht des Profis gehört beides zum Job. Aber: das zu erreichende Ziel sollte bereits bei der Formulierung des Briefings geklärt sein. Die Vorstellungen eines anderen Menschen zu visualisieren ist keine triviale Angelegenheit. Es erfordert die aktive Mitwirkung dieses Menschen. Er muss seine Vorstellung beschreiben, idealerweise ergänzt von unterstützendem Material, z.B. mit Mustern von ähnlichen Lösungen aus dem Buchbereich. Nur wenn der Auftraggeber, ganz unvoreingenommen, die Vorschläge des Designers erwartet, eben weil er dessen Kompetenz akzeptiert, wird er auch in unerwarteten Lösungen die darin enthaltenen Qualitäten und Chancen entdecken können. Das zu erkennen bedeutet, aus kreativer Gestaltungsarbeit den größten Nutzen zu ziehen. Wo finden wir Sie im Internet? Eine Website hatte ich schon viele Jahre, dieses Jahr habe ich damit begonnen zu bloggen. Unter www.bilderdaemmerung.de zeige ich umfangreiche Portfolios mit Arbeitsproben aus abgeschlossenen Auftragsarbeiten, sowie freien Arbeiten oder Stockmaterial, das ich auf verschiedenen Plattformen anbiete. Den Schwerpunkt bilden dabei meine Arbeiten als Illustrator. Manche meiner Arbeiten kommentiere ich auf meinem Blog, indem ich manche Details und Überlegungen beschreibe, die zum präsentierten Ergebnis geführt haben. Auch Beispiele aus meiner Arbeit als Buchdesigner gibt es dort zu sehen. http://bit.ly/Buchgestaltung Neben meiner Fanpage hier bei Facebook, Bilderdämmerung, finden sie alle meine weiteren Webadressen auf meinem Blog unter diesem Link. http://blog.bilderdaemmerung.de/?page_id=171 ---Bildquelle: Matthias Töpfer URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/327943922/matthias-topfer-die-optische-erscheinung-desbuches

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

40


32.

Jennifer Jones: Ich versuche immer, die Offline- und Onlineaktivitäten zu verbinden

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Jennifer Jones und bin begeisterte Leserin und Literaturliebhaberin. Ich arbeite für die Literaturcommunity LovelyBooks. Auf LovelyBooks bringen wir Menschen zusammen, die sich für Bücher begeistern. Wir machen Bücher also online erlebbar. Auf LovelyBooks kann man sich sein virtuelles Bücherregal gestalten und sich mit anderen Lesebegeisterten über Bücher austauschen, Rezensionen schreiben oder an Testleserunden und Aktionen mit Autoren teilnehmen. Was das Team mit LovelyBooks erreichen will, ist ganz einfach - unsere Mitglieder sollen noch mehr gute Bücher lesen und neue digitale Möglichkeiten bekommen, die Welt der Literatur zu entdecken und in sie einzutauchen! Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Für mich ist meine Arbeit immer erreichbar. Da ich online arbeite, kann ich das von (fast) überall und (fast) immer tun. Der Zugang zu Büchern, Texten und Literaturinhalten wird dadurch stetig erweitert und man erhält Informationen, die einen sonst vielleicht nicht erreicht hätten. Vor allem hat sich der Informationsaustausch beschleunigt und man muss jederzeit reagieren können und „up to date“ sein. Auch der Austausch mit Kollegen und Lesern wird durch die Digitalisierung intensiver und herausfordernder. Man hat Zugang zu immer mehr Input und Informationen und das vor allem in Echtzeit. Arbeiten ist zeitnaher geworden und findet unmittelbarer statt. Durch die neuen Kanäle kommt das Feedback auf die eigene Arbeit und auch die eigene Meinung immer direkter. Wenn wir heute eine Aktion starten, erfahren wir innerhalb der ersten paar Stunden, ob sie unseren Mitgliedern gefallen hat. Dadurch können wir Fehler relativ schnell erkennen und nachbessern. So weiß man schneller, ob man mit den Maßnahmen auf dem richtigen Weg ist oder ob man gegebenenfalls Korrekturen vornehmen muss. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ich versuche immer, die Offline- und Onlineaktivitäten zu verbinden. Alles was Offline geschieht müsste eigentlich auch Online dargestellt werden, und das ist häufig eine, Herausforderung. Wir arbeiten daran, das Medium Buch als eigentlich sinnlichen, haptischen Gegenstand virtuell erlebbar zu machen und ins Zentrum unserer digitalen „Erlebniswelt“ zu stellen. Durch die Plattform LovelyBooks versuchen wir die Buchbranche mit dem Web 2.0 zu verbinden und den Kontakt zum Leser, der sich in Social Networks über Bücher und Autoren unterhält und austauscht, herzustellen. Dafür veranstalten wir auch am 05.02.2010 das erste branchenübergreifenden LovelybooksEvent „Social Web: Der direkte Kontakt zum Leser“ im Literaturhaus in München. Mit unserem Event möchten wir ExpertInnen aus der Buchbranche und dem Social Web zusammen bringen, um die Möglichkeiten und Potenziale von Social Networks für die Buchbranche gemeinsam auszuprobieren. Weitere Informationen und auch das Programm zum Event gibt es hier: http://www.lovelybooks.de/aktion/buch-socialweb „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

41


Wo finden wir Sie im Internet? www.lovelybooks.de http://twitter.com/Jones94 ---Bildquelle: Jennifer Jones URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/330818621/jennifer-jones-ich-versuche-immer-die-offline-und

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

42


33.

Eckart H. Horn: Ohne Internet hätte ich wohl einen anderen Job

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Informatiker und versuche, die Entstehung von Büchern im Verlag zu vereinfachen, Bücher intelligent im Internet darzustellen und die Zukunft der Bücher mit zu gestalten. Dazu reden wir viel mit Verlagsmenschen und versuchen Abläufe und Prozesse zu verstehen und in Software umzusetzen. Nebenbei entstehen dabei auch schöne Internetseiten mit vielen bunten Büchern… Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Na ja, ohne Internet hätte ich wohl einen anderen Job. Das spannende ist natürlich, dass immer mehr möglich ist, ständig neue spannende Ideen auftauchen und es dadurch nie langweilig und manchmal auch richtig anstrengend wird. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Menschen. Das klingt hart, daher sage ich wohl besser: Herausforderung. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, Dinge anzugehen und zu erledigen. Dies dann zu diskutieren, anzugleichen, in eine Software zu übertragen und dann wieder zu diskutieren ist richtig spannend. Wo finden wir Sie im Internet? www.wirth-horn.de ---Bildquelle: Eckart H. Horn URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/332693454/eckart-h-horn-ohne-internet-hatte-ich-wohl-einen

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

43


34.

Sebastian Fitzek: Ich weiß noch nicht, ob das Ebook ein Fluch oder ein Segen sein wird

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Autor. Ich lese und schreibe sie. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Sie beflügeln meine Arbeit in mannigfaltiger Hinsicht. Einerseits ist die Anfangsrecherche erleichtert. Ich kann mich noch gut an meine Studienzeiten erinnern, in der ich wegen jeder kleinen Information in die Bibliothek fuhr; das erledigt heute oftmals ein Click. Über digitale Medien kann ich mit einer Vielzahl von Lesern in direkten Kontakt treten. Dadurch ernte ich nicht nur konstruktive Kritik sondern auch Inspiration und Wissen. Für meinen Thriller “Der Augensammler”, in dem eine blinde Physiotherapeutin eine wichtige Rolle spielt, hatte ich die Möglichkeit, mich mit zahlreichen Blinden Leserinnen und Lesern auseinander zu setzen. Schließlich eröffnen die neuen Medien dem ältesten Medium der Welt neue, noch ungeahnte Möglichkeiten. Ich weiß zum Beispiel noch nicht, ob das Ebook ein Fluch oder ein Segen sein wird, aber ist es nicht aufregend, es herauszufinden? Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Dass ich es nie schaffe, die Geschichte in meinem Kopf so aufs Papier zu bringen, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ich könnte jedes Buch wieder und wieder umschreiben und würde nie damit aufhören, wenn es nicht einen Abgabetermin gäbe. Ich fürchte nur, dass es hierfür keine Lösung gibt. Wo finden wir Sie im Internet? www.sebastianfitzek.de, in zahlreichen Social Communities wie facebook, wkw, studivz, myspace und natürlich über google ;) ---Bildquelle: Fotografin Lucia Fuster und Copyright Sebastian Fitzek URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/334144531/sebastian-fitzek-ich-weiss-noch-nicht-ob-dasebook-ein

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

44


35.

Michael Treutler: Unsere Hörer wünschen immer mehr ungekürzte Hörbücher

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Michael Treutler und ich leite den Bereich Programmentwicklung bei Audible.de. Wir bei Audible.de bieten hauptsächlich Hörbucher aller Hörbuchverlage zum Download an, die unsere Kunden dann auf ihren mobilen Abspielgeräte wie dem iPod hören können. Unsere Hörer wünschen sich bereits seit einigen Jahren immer mehr ungekürzte Hörbücher, die es auf dem CD-Markt nicht gibt. Meist handelt es sich dabei um Bücher, die älter oder für eine CD-Produktion zu lang sind. Um dem Wunsch unserer Hörer nachzukommen, produzieren wir diese Hörbücher mittlerweile auch selbst. Mein Team und ich arbeiten deshalb mit unseren Hörern daran, die richtige Auswahl der Bücher zu treffen, die als Hörbuch vertont werden sollen, klären die Rechte mit den Buchverlagen, finden die richtigen Sprecher und koordinieren die Produktion mit unseren Studiopartnern. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Sie machen meine Arbeit sehr viel leichter, denn wir haben direkten Kontakt zu unseren Hörern und bekommen so einen genaueren Eindruck, was ihnen gefällt. Das kann indirekter Kontakt durch Rezensionen sein oder direkter, wie durch eMails oder eine HörbuchSprecherwahl, wie wir sie gerade durchführen. Aktuell und noch den gesamten Januar suchen wir beispielsweise den richtigen Sprecher für unsere bisher längste Fantasy-Hörbuchproduktion „Das Rad der Zeit“ von Robert Jordan. Insgesamt planen wir zusammen mit Lübbe Audio und dem Piper Verlag alle 33 Bücher der Serie nach und nach zu vertonen, so dass wir zum Schluss auf ca. 340 ungekürzte Hörbuchstunden kommen. Unter http://www.audible-specials.de/das-rad-der-zeit kann jeder, der möchte, zwischen 4 Sprechern auswählen, indem man sich eine kleine Sprachprobe des jeweiligen Sprechers anhören kann. Schwere Wahl, denn vier tolle Sprecher haben sich der Herausforderung gestellt: Helmut Krauss, Oliver Siebeck, Sascha Rotermund und Uve Teschner. Viel Spaß beim Abstimmen wünsche ich! Wer mehr über das Projekt erfahren will, findet hier noch weitere Informationen: http://bit.ly/7NlCD0. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Dass ich am liebsten bei jeder Produktion von vorne bis hinten dabei wäre. Dafür gibt es aber keine Lösung, denn dann müsste ich aufhören zu arbeiten ;) Wo finden wir Sie im Internet? www.audible.de, http://twitter.com/audiblede, http://www.facebook.com/audible.de ---Bildquelle: Michael Treutler URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/334877098/michael-treutler-unsere-horer-wunschen-immermehr

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

45


36.

René Hübner und Florian Schleinig: Bei "stoffwechsel" treffen schreibende und bilderschaffende Kreative zusammen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Wir sind René und Florian aus Kiel und Frankfurt. Mit unserem Projekt „stoffwechsel | Macht was draus!“ machen wir mit Büchern in gedruckter Form noch nicht so viel. Genau genommen sind wir noch ein Schritt von den Büchern entfernt, denn stoffwechsel ist in erster Linie eine Plattform (gerade noch in Blog-Form), auf der schreibende und bilderschaffende Kreative zusammentreffen und die Werke des anderen in ihrer eigenen Kunst interpretieren sollen. Das funktioniert ganz einfach: Ein Autor schickt uns eine seiner Erzählungen, wir stellen sie in den Blog und jeder Kreative hat dann die Möglichkeit, seine Eindrücke zu der Geschichte herzustellen (illustrieren, malen, zeichnen, fotografieren etc.) – alles ist erlaubt, wenn es visuelle Reize auslöst. Damit interpretieren sie die Literatur in ihrer Kunstform und transferieren im Grunde ihre Emotionen. Umgekehrt läuft es mit den Werken von Kreativen: selbes Prinzip, nur literarische Texte eingesetzt. Ziel ist es, daraus einmal Bücher zu drucken und zu verlegen, indem wir online und offline die Literatur und Kunst verknüpfen. Momentan agieren wir nur online. Unser Wunsch ist es, offline den Inhalt von stoffwechsel als Buch zu veröffentlichen, um die Haptik dessen, was für und auf stoffwechsel kreiert wird, zu erfahren, indem die daran Beteiligten es als Buch in Händen halten. Bedeutet, dass jeder die Chance einer Präsentation seiner Kunst erhalten soll. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet ist ein wichtiges Instrument für unsere Arbeit. Ohne diesen Kanal funktioniert das Projekt nicht. Mit seiner Hilfe sprechen wir die Kreativen an, auf stoffwechsel mitzumachen. Die daraus entstandenen Ergebnisse werden im Internet auf der Plattform veröffentlicht. Damit ist es für stoffwechsel ein Werkzeug, Kunst und Literatur miteinander in einer neuen Form darzustellen. Es ist der erweiterte Rahmen für ein künstlerisches Zusammenrücken. Wir können problemlos unsere Botschaften und Informationen über und an jeden Kreativen senden, bspw. via Twitter und Facebook. Durch das Internet haben auch viel mehr Interessenten die Möglichkeit, an stoffwechsel teilzunehmen und die neuen Ergebnisse zu betrachten. Wir sind uns mittlerweile sicher, dass niemand zurück in die Welt will, in der er seine Kreativität nur einer begrenzten Nutzerschaft zugänglich machen konnte. Man fragt sich: Wie viel Kreativpotential bliebe unentdeckt? Wie viele Texte blieben ungelesen, Bilder nicht interpretiert? Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Probleme sind verkleidete Herausforderungen und von denen haben wir natürlich wie jedes Start-Up genügend. Das Wichtigste dabei: Wir müssen derzeit das Projekt ins Rollen bringen, damit es funktioniert und indem wir davon überzeugen, dass stoffwechsel Spaß machen und neue kreative Impulse setzen kann. „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

46


Jeder Kreative, schreibend und gestaltend, kann mitmachen. Wir setzen keine Grenzen, was Stil, Literatur-Genre oder Kunst angeht. Je vielfältiger, desto besser und ansprechender verläuft das Vorhaben. Es ist auch unabhängig, ob derjenige bereits etwas veröffentlicht hat oder schon seine Kreativität ausgestellt hat. Wichtig ist im Grunde nur, dass der Interessierte seine Kunst ernsthaft betreibt. Es müssen auch nicht zwingend völlig neue Geschichten geschrieben und Bilder produziert werden. Wenn es bereits Werke gibt, die wunderbar zu dem passen, was wir auf stoffwechsel bereitstellen, dann immer her damit! Wo finden wir Sie im Internet? • • •

stoffwechsel-Blog: http://www.machtwasdraus.de/ stoffwechsel-Fanpage auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/stoffwechselMacht- was-draus/138311217376 stoffwechsel bei Twitter: http://www.twitter.com/machtwasdraus

---Bildquelle: Florian Schleinig URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/339840563/rene-hubner-und-florian-schleinig-bei-stoffwechsel

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

47


37.

Renate Doms: Eine Welt ohne Bücher ist für mich undenkbar

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Renate Doms. Als freiberufliche Medienberaterin beim Klaus Resch Verlag verdiene ich meine Brötchen, mit der Herausgabe von KarriereHandbüchern für junge Akademiker. Der Klaus Resch Verlag betreibt Hochschulmarketing im Print und OnlineBereich und gibt Medien zur Ansprache junger Akademiker heraus. Insgesamt sind es 4 Bücher, die zurzeit für die Studierenden an den Hoch- und Fachhochschulen kostenlos zur Verfügung stehen. In meiner Freizeit aber beschäftige ich mich mit dem Geschichten erfinden. Denn gerade mein hektisches Alltagsleben lässt mich immer wieder aufs Neue kreativ werden. Eine Welt ohne Bücher ist für mich undenkbar. Ich lese für mein Leben gern. Und ich bin Autorin und schreibe fantastische Geschichten und Märchen für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene. Denn nur wer sein Herz öffnet, kann über die Grenzen des Möglichen hinweg sehen. Meine „Geschichten aus dem Wuddelwald“ sind als sogenannte HörMalBücher beim Knabe Verlag Weimar erschienen. Und im Oktober dieses Jahres gebe ich mein Roman-Debüt. Im Dreambook Verlag erscheint mein Fantasy-Roman „Termonia“ Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ohne das Internet wäre meine Arbeit nicht möglich. Unsere große Stellenbörse Berufsstart.de ist das Herzstück des Klaus Resch Verlags. Unternehmen und junge Akademiker gleichermaßen, finden auf Berufsstart.de schnell und unkompliziert das, was ein modernes Hochschulmarketing heute ausmacht. Darüber hinaus betreibt der Klaus Resch Verlag eines der größten Jobportalnetzwerke in Deutschland. Mehr als 200 Hoch- und Fachhochschulen sind in diesem Netzwerk miteinander verbunden. Und im Autorenbereich wäre ich ohne Internet nicht da, wo ich heute bin. Im World Wide Web habe ich andere Autoren getroffen und die Möglichkeit bekommen, mich mit ihnen auszutauschen. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass ich für meine Leser präsent bin. Täglich erreichen mich Mails, mit Fragen und Anregungen zu meinen Büchern. Diese Kontakte gäbe es wohl nicht so rege ohne das Internet. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Für den Hochschul-Marketingbereich: Meinen Kunden klar zu machen, wie wichtig es ist, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für seine Zielgruppe präsent zu sein. Für meinen Autoren-Bereich: Das die vielen Ideen und Einfälle immer dann in meinen Kopf einfallen, wenn ich gerade keine Zeit habe, sie zu sortieren und aufzuschreiben. Mache ich das aber nicht gleich sofort, wenn ein genialer Gedanke mal wieder in meinen Kopf springt, dann ist er später meist weg und kommt auch nicht so rasch wieder. Wo finden wir Sie im Internet? www.termonia.de, www.wuddelwald.de, www.berufsstart.de ---Bildquelle: Renate Doms URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/341628946/renate-doms-eine-welt-ohne-bucher-ist-fur-mich

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

48


38.

Stevan Paul: Ich arbeite als Foodstylist und freier Autor mit kulinarischem Schwerpunkt

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich arbeite als Foodstylist und freier Autor mit kulinarischem Schwerpunkt. Als Foodstylist bin ich zusammen mit Fotografen für die Bildsprache von Kochbuchproduktionen zuständig, entwickle auch Gesamtkonzepte mit Texten und Rezepturen für Kochbuchverlage und Redaktionen. Als Autor und Kolumnist arbeite ich überwiegend für Zeitschriften und Zeitungen, im vergangenen Herbst ist mein Buch „Monsieur, der Hummer und ich – Erzählungen vom Kochen“ im Hamburger mairisch Verlag erschienen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Als weitestgehend noch unbekannter Autor, dessen Buch in einem kleinen, unabhängigen Verlag verlegt wurde, ist das Internet von größter Bedeutung. Blogs, Foren und Social Media-Plattformen wie Twitter oder Facebook sind hilfreiche Multiplikatoren um ein Buch, eine/n AutorIn, einen Verlag bekannt zu machen. Empfehlungen und Besprechungen im Bereich Social Media werden als Empfehlungen von Fachleuten, von Gleichgesinnten, von Freunden wahrgenommen, sind dadurch von hoher Glaubwürdigkeit. Eine wirksame Ergänzung zur klassischen Verlags-PR über Presse und Feuilleton. Davon könnten auch renommierte Verlage profitieren und neben der Presse zusätzlich ausgewählte Blogs mit Neuerscheinungen bemustern. Beispielsweise sind Foodblogs sehr wirksame Multiplikatoren für Kochbücher, da sitzt, schreibt und liest Zielgruppe pur. Relevante Informationen zu Besucherzahlen und Seitenaufrufe lassen sich in vielen Blogs über das Impressum abrufen. Die Hemmschwelle scheint da aber noch hoch, große Verlage sind oft noch ängstlich bis uninformiert, reagieren zögerlich-misstrauisch auf das Angebot neuer Marketing-Möglichkeiten. Im Bereich Foodstyling sind Apps wohl das größte Novum. Kulinarische Applications, Kochbücher und kulinarische Lexika als Downloads für Smartphones, werden in Zukunft eine größere Rolle spielen. Im vergangenen Jahr erschien mit der iPhone App “ItaliensKüche” die erste Küchen-App an der ich als Foodstylist mitgearbeitet habe. Apps können eine sinnvolle, schnelle und alltagstaugliche Ergänzung in der Küche und auf Reisen sein, die großformatigen, liebevoll gestalteten und reich bebilderten klassischen Kochbücher werden sie aber nicht ersetzen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Bei all den Vorteilen und Entwicklungen die das Internet und die digitalen Medien bietet: ich komme, wie die meisten Menschen, kaum noch vom Rechner weg. Arbeit und Freizeit teilen sich immer mehr Online-Zeit, gleichzeitig wächst das Gefühl, ständig reagieren zu müssen, präsent zu sein. Bei mir hilft da nur strenges Reglement: nach Feierabend rufe ich keine Mails mehr ab, gehe nach Möglichkeit auch nicht mehr online und nutze den Rechner, wenn überhaupt, nur noch als Schreibmaschine. Meine Abende sind wieder länger. Nächste Herausforderung: ein ganze Wochenende offline. „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

49


Wo finden wir Sie im Internet? - Homepage: http://stevanpaul.de/ - Blog: http://nutriculinary.com/ - Verlagsseite zum Buch: http://www.mairisch.de/stevan-paul_monsieur-der-hummer-undich.htm - Xing: https://www.xing.com/profile/Stevan_Paul - Twitter: https://twitter.com/NutriCulinary - Facebook: http://www.facebook.com/stevan.paul - Qype: http://www.qype.com/people/Herr_Paulsen ---Bildquelle: Stefan Malzkorn: http://www.mairisch.de/presse/stevan_paul_2009_4.jpg URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/344432278/stevan-paul-ich-arbeite-als-foodstylist-und-freier

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

50


39.

Kirstin Hofkens: Wir bieten MCB Mobile Kinderbücher für das iPhone und den iPod Touch

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Kirstin Hofkens und habe vor kurzem sieben MCBs Mobile Kinderbücher für das iPhone und den iPod Touch herausgebracht. Die MCB Mobilen Kinderbücher sind Kinderbuchanwendungen (Apps) für das iPhone und den iPod Touch mit digitalen Sprachaufnahmen und Illustrationen. Diese bieten Reproduktionen von hochklassigen Bilderbüchern, Neuauflagen von klassischen Märchen und neuen, originellen Geschichten jeweils auf Englisch, Deutsch und Russisch. Der eingebaute Rekorder ermöglicht es, eine eigene Version der Geschichte mit der Stimme von Mama oder Papa aufzunehmen. Die Benutzung der Anwendung ist kinderleicht – sogar für die ganz Kleinen. Genau das Richtige, wenn Kinder ungeduldig werden, wenn man beim Arzt warten muss, auf langen Autofahrten oder wenn Mama und Papa einfach ein paar ruhige Minuten brauchen. Unser Ziel mit diesem neuem Medium ist es, Kinder zu bilden, zu unterhalten und vor allem deren Liebe zu Büchern und zum Lesen zu fördern. Zudem sind die MCBs eine sinnvolle Alternative zu Videospielen und Filmen. Die Idee zu den MCB Mobile Children’s Books hatten ich und mein Mann Roeland Hofkens aus eigenem Bedürfnis. Als Vielreisende und Eltern eines heranwachsenden kleinen Mädchens wollten wir die Leselust unserer Tochter unterstützen, fanden es aber mühselig all die schweren Bücher einzupacken. Also suchte ich im Internet nach Büchern, die ich auf meinen Computer herunterladen konnte, und fand aber sehr wenig Quellen. Durch unseren technischen Hintergrund und unsere bereits gewonnenen Erfahrung mit der Entwicklung von BabyPhone Deluxe für das iPhone (http://www.babyphoneweb.com), waren die wir in der Lage, diese neuen iPhone Apps zu kreieren. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Die neue iPhone Technologie hat es uns – mir und meinem Mann Roeland Hofkens erlaubt, fesselnde MCB mobile Kinderbücher zu produzieren, die personalisiert und überall und zu jeder Zeit benutzt werden können. Wir haben eine solide Grundlage für eine breite Akzeptanz von gesprochenen und illustrierten Kinderbüchern für mobile Endgeräte geschaffen und hoffen, bald Partnerschaften mit Verlegern aus aller Welt aufzubauen. Zudem erlaubt uns das Internet überall auf der Welt, so wie im Moment in Thailand, zu arbeiten – da wir fast jederzeit erreichbar sind. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ich denke im Moment ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades meiner MCBs die größte Herausforderung. Zum einem möchte ich natürlich schnell neue Kunden gewinnen und zum anderen auch Kontakte zu freien Autoren und auch Verlegern aufbauen, die ihre Kinderbücher als MCBs veröffentlichen möchten. Ich lade jeden Autor und Verleger deshalb herzlichst ein mich zu kontaktieren.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

51


Wo finden wir Sie im Internet? Im Internet finden Sie mich hier: http://www.mobilechildrensbooks.com und http://www.babyphoneweb.com Zudem in Twitter unter http://twitter.com/MCBHofkens und http://twitter.com/babyphoneweb ---Bildquelle: Kirstin Hofkens URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/345844592/kirstin-hofkens-wir-bieten-mcb-mobilekinderbucher-fur

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

52


40.

Kathrin Lange: Ohne das Internet wäre ich nicht Autorin geworden

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Autorin und schreibe historische Romane und Phantastik für Erwachsene und Jugendliche. In einem früheren Leben war ich auch einmal Buchhändlerin. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ohne das Internet wäre ich nicht Autorin geworden. Ich habe mein komplettes Netzwerk über das Internet aufgebaut und dort auch die wichtigen Leute kennengelernt, die meine Karriere gefördert haben. Die durch das Internet verursachten Veränderungen werfen aber zahlreiche Fragen auf: Gebe ich mehr Privates preis im Austausch mit den Lesern? Das ist eine interessante Frage, denn ich überlege gerade, ob es Sinn macht, zum Beispiel Dienste wie Twitter zu nutzen. Von manchen Kollegen höre ich sehr Positives darüber, aber ich bin ehrlich gesagt schon skeptisch. Zum einen, weil es mir schwerfällt, zu glauben, dass es Leute interessieren könnte, wann ich wie lange mit meinem Hund spazierengegangen bin. Und zum anderen, weil ich solche Medien hauptsächlich als Möglichkeit des Marketings für meine Bücher sehe. Und ich kann mir (zur Zeit jedenfalls) nur schwer vorstellen, dass es irgendeine positive Auswirkung auf meine Verkaufszahlen hätte. Ich lasse mich allerdings gerne durch Erfahrungsberichte von KollegInnen eines Besseren belehren. Sind die Leser stärker an mir als Person interessiert durch das Internet? Das kann ich eigentlich recht klar verneinen. Das Internet bietet meinen LeserInnen zwar die Gelegenheit, auf einfachem Wege mit mir Kontakt aufzunehmen und Fragen zu stellen. Aber die beziehen sich eigentlich immer auf meine Bücher und mein Schreiben. Nach Privatem wird gar nicht gefragt, und ich würde es, ehrlich gesagt, auch nicht beantworten. Da bin ich schon altmodisch. Ich habe mich vor einigen Wochen bei facebook angemeldet und grübele noch immer, wie viele private Infos nötig und für mich vertretbar sind. Wie verändert sich die Zusammenarbeit mit Verlagen? Sie ist natürlich durch das Internet einfacher als zu Zeiten davor. Ich könnte zum Beispiel ohne Probleme in einem Häuschen in der Bretagne sitzen und dennoch schreiben und veröffentlichen, ohne größere Nachteile durch die Abgeschiedenheit zu haben (abgesehen davon, dass gewisse Recherchen vor Ort mühsamer würden, da die Anreise sich verlängert). Das finde ich großartig, und werde es mit Sicherheit irgendwann auch nutzen. Wobei es nicht auf die Bretagne hinauslaufen wird … Werden wir Autoren langfristig noch auf Verlage angewiesen sein trotz Internet? Definitiv ja! Verlage bzw. die Leute, mit denen man dort arbeitet, sind Qualitätsgaranten, Ansprechpartner, Fachleute für Herstellung und Vertrieb, auf die man noch lange, lange nicht wird verzichten können. Welchen Mehrwert bietet die Zusammenarbeit mit Verlagen trotz des frei verfügbaren Vertriebskanals Internet? „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

53


Siehe die vorherige Frage. Es geht nicht nur um den Vertrieb, sondern um Inhalte und Qualität, wenngleich ich einräumen muss, dass die Verlage gerade fleißig dabei sind, genau diesen ihren Vorteil zu verspielen, indem sie Bücher veröffentlichen, die sichtbar gar nicht lektoriert wurden oder so schlampig, dass ich als Leserin sie nach 20 Seiten verärgert in die Ecke werfe. Aber ich mache spaßeshalber einmal ein Gedankenspiel und stelle mir vor, dass das gedruckte Buch auf ähnliche Art und Weise vom E-Book abgelöst wurde, wie das in der Musikindustrie die mp3-files mit den CDs gemacht haben und es parallel dazu keine Verlage mehr gibt. Das würde bedeuten, dass ich als Autorin meine Texte selbst lektorieren, selbst setzen, selbst vertreiben müsste. Inklusive Werbung, Vertrieb, Rechnungsstellung und Mahnwesen und Buchführung. Eine schreckliche Vorstellung! Wann sollte ich noch zum Schreiben kommen? Und was würde aus meinen Manuskripten werden, wenn die kritische Instanz des Lektorates fehlte? Brr! Was halte ich von E-Books? Darüber habe ich mir bisher keine endgültige Meinung gebildet. Ich bin zugegebenermaßen ein Fan des gedruckten Buches, das mich allein durch Optik und Haptik anspricht. Im Leben könnte ich es mir nicht vorstellen, meine gesamte Bibliothek auf einem elektronischen Gerät gespeichert zu haben. Womit schmücke ich dann all die vielen leeren Wände in meiner Wohnung? Andererseits liebäugele ich schon mit der Möglichkeit, ein zweihundert Gramm schweres Gerät mit in den Urlaub zu nehmen, auf dem ich dann Hunderte von Büchern gespeichert habe, sodass ich mir nicht vor der Abreise wochenlang Gedanken machen muss, welche fünf Werke in meinen ohnehin viel zu vollen Koffer passen. Dann hätte ich das Problem nicht mehr, dass ich in jedem Urlaub genau die falschen Bücher dabeihabe. Andererseits: Was ist, wenn mir am Strand oder auf der Alm der Strom ausgeht? Der SuperGAU! Also vielleicht eine Mischung aus beidem? Für mich wäre zum Beispiel ein Geschäftsmodell genial, bei dem man für ein gebundenes Buch das E-Book kostenlos (oder für einen geringen Betrag) dazuerhält … Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Jemand müsste einen Weg finden, wie man aus den 24 Stunden des Tages mindestens 48 machen kann. Für Vorschläge bin ich offen … ;-) Wo finden wir Sie im Internet? Unter http://www.kathrin-lange.de und http://www.florenturna.de ---Bildquelle: Kathrin Lange URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/347276618/kathrin-lange-ohne-das-internet-ware-ich-nichtautorin

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

54


41.

Michael John: Unser Motto lautet: „Sagen müssen erzählt werden!“

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Genauer gesagt mache ich was mit Hörbüchern. Im Verlag Michael John Media erscheinen die schönsten deutschen Städtesagen als Hörbuch. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, alte Sagen wieder zu erzählen, und nutzen dafür das moderne Medium Hörbuch/CD. Unsere Autoren schreiben die alten Sagen konsequent für das Hören neu. Unser Motto lautet: „Sagen müssen erzählt werden!“ In meiner Kindheit war es ja durchaus noch üblich, jeden Abend eine Geschichte von der Mutter oder Großmutter erzählt zu bekommen. Das ist heute leider außer Mode. Wir erzählen sie daher wieder – alte Geschichten voller Mystik und Abenteuer. Das faszinierende an der Welt der Sagen und Legenden ist dabei vor allem, dass in jeder Geschichte ein Fünkchen Wahrheit steckt. Sagen und Legenden sind für mich ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, der dazu beiträgt, die Wurzeln unserer modernen Gesellschaft zu erkennen und zu pflegen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Ich denke, dass das Internet mit all seinen Bestandteilen eine wunderbare Bereicherung und bei der täglichen Verlagsarbeit nicht mehr wegzudenken ist. Sicher ist es Ihnen selbst schon einmal folgendermaßen ergangen: Morgens kommt man in sein Büro und hat plötzlich keinen Zugang mehr zu all den Informationen, weil irgendwo ein Server ausgefallen ist. Keine E-Mails, keine Nachrichten, kein Zugriff auf Netzwerkseiten. In solchen Fällen fühle ich, wie abhängig ich selbst und auch unsere Branche aus meiner Sicht wirklich vom Internet sind. Ich stelle mir oft auch die Frage: Kann ich Informationen im Internet wirklich vertrauen? Darauf finde ich natürlich keine Antwort, denn das World Wide Web ist sowohl ein Sprachrohr für Scharlatane als auch für Experten. Das Gute an der Informationsvielfalt ist aber, dass man sich aus einer Vielfalt des Angebotes die für sich wichtigen und aus der subjektiven Sicht relevanten Dinge „herausziehen“ kann. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ein wirkliches Problem für unabhängige Verlage im Bereich Hörbuch ist die Tatsache, dass Hörbücher auf CD im deutschen Steuerrecht pauschal als Tonträger behandelt werden. Es fällt also der volle Mehrwertsteuersatz von 19 % an. Dieser ist natürlich im BruttoVerkaufspreis enthalten. Bedeutet: 12 % weniger Einnahmen pro verkauftem Exemplar – eine ganze Menge! Für ein gutes Hörbuch benötigt man professionelle Autoren, Sprecher, Tontechniker, Grafiker und einen Verlag, der allen Beteiligten die Chance gibt deren künstlerische Arbeit und Kultur öffentlich zugänglich zu machen. Auf der anderen Seite stehen die Verbraucher, die mit höheren Preisen für Hörbücher rechnen müssen, denn am Ende müssen wir ja alle von unserer Arbeit leben. Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz wie bei Büchern (7 %) würde daher der gesamten Branche massiv helfen, Kultur weiter zu fördern. Nicht zuletzt ist immerhin auch das Hörbuch und ein Hörspiel meiner Meinung nach ein schützenswertes Kulturgut unserer Zeit.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

55


Wo finden wir Sie im Internet? Das Projekt Stadtsagen finden Sie unter www.stadtsagen.de Mich persönlich natürlich bei facebook und xing. ---Bildquelle: Michael John URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/348880294/michael-john-unser-motto-lautet-sagen-mussenerzahlt

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

56


42.

Stephan R. Bellem: Ich stehe dem eBook offen gegenüber

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Autor. Ich schreibe Bücher und versuche damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Erstmal wäre da der viel direktere Kontakt zum Leser. Jeder, der möchte, kann mir eine Email schreiben und seine Meinung zu meinen Büchern kundtun. Das ist eine tolle Sache. Man “bekommt Etwas zurück”, wie es so schön heißt. Aktuell ist ja das eBook ein heiß diskutiertes Thema. Ich selbst stehe dem Medium offen gegenüber. Aber auch wenn meine und kommende Generationen immer technikaffiner werden, denke ich nicht, dass das gedruckte Buch verschwindet. Allerdings sehe ich momentan für eBooks die größte Chance im Anthologiebereich und dem wieder verfügbar machen von vergriffenen Titeln. Vermutlich macht ein mutiger Kleinverlag irgendwann mal einen Vorstoß in die Richtung, denn dort wiegen die Druckkosten - denke ich - am schwersten. Jedenfalls wird das sehr spannend, in welche Richtung es sich entwickelt. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Meine eigene Ungeduld. Wenn mich eine neue Idee packt, dann möchte ich sofort loslegen, alles andere auf Halde schieben und nicht erst warten müssen. Es braucht dann ein wenig Geduld, um mich wieder zu erden. Wo finden wir Sie im Internet? Natürlich auf meiner Homepage: http://www.srbellem.de, dann noch bei twitter (http://twitter.com/srbellem) und Facebook (http://www.facebook.com/srbellem). Außerdem bin ich ein großer Freund von Forendiskussionen. ---Bildquelle: Fotografin Silke Rokitta (www.silkerokitta.de) URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/349778797/stephan-r-bellem-ich-stehe-dem-ebook-offengegenuber

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

57


43.

Tanya Carpenter: Ich würde gern sehr viel mehr Zeit dem Schreiben und Lesen widmen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Tanya Carpenter, Autorin der Vampir-Serie „Ruf des Blutes“, die mit den Bänden „Tochter der Dunkelheit“, „Engelstränen“, „Dämonenring“ und ab April/Mai 2010 „Unschuldsblut“ im Sieben-Verlag erschienen ist. Seit 2010 wird die Serie auch im Diana-Verlag bei Random House als Taschenbuchlizenz herausgegeben. Neben der Serie schreibe ich auch viele Kurzgeschichten und arbeite bereits an neuen Romanprojekten, teils solo – teils mit befreundeten Autoren. Mein Hauptgenre ist Dark Romance, aber ich mache auch gerne Ausflüge in alle anderen Genre der Literatur. Angefangen hat das schon in meiner Kindheit, ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten solange ich denken kann. Ein Leben ohne das Schreiben ist für mich nicht vorstellbar. Außerdem macht mir das Fotografieren sehr viel Spaß, ich liebe Mystik und Geschichte und natürlich meine Tiere. Ich gehöre seit 2009 auch zum Team des Internet-Literaturportals LITERRA, betreue dort die Rubrik „Preise/Auszeichnungen“ und den Goldmann-Verlag, interviewe andere Autoren und schreibe Buchrezensionen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Es ist eine Bereicherung. Zum einen kann man innerhalb weniger Minuten alle Daten über das Internet abfragen, was Recherchearbeiten sehr erleichtert. Kontakte werden schnell geknüpft und es bietet natürlich auch eine Plattform um sich zu präsentieren. So schreibe ich auch gerne Online-Storys, vorwiegend für LITERRA, die auch über meine Site per Link zu erreichen sind und treibe mich in einigen Autoren-, Buch- und Leserforen herum. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ich habe zuwenig Zeit! Man sagt mir eh schon nach, ein Workaholic zu sein, doch mir ist es eigentlich immer noch nicht genug. Ich würde gern sehr viel mehr Zeit dem Schreiben und Lesen widmen, doch da ich wie viele andere Autoren auf einen Brotjob angewiesen bin, muss ich da Abstriche machen und meine Projekte in die Freizeit legen. Wo finden wir Sie im Internet? Auf meiner Autorenhomepage www.tanyacarpenter.de und auf dem Literaturportal www.literra.info. ---Bildquelle: Tanya Carpenter URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/351742553/tanya-carpenter-ich-wurde-gern-sehr-viel-mehrzeit-dem

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

58


44.

Tanja Erdmann: Ich habe einen bodenständigen Traum – eine eigene Buchhandlung

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin engagierte Jung-Buchändlerin und hartnäckige Nachwuchs-Autorin. Ich verkaufe Bücher, versuche eins zu schreiben und vor allem atme ich Bücher ein. Bücher sind sicherlich ein netter Zeitvertreib, doch erst wenn man wirklich ‚das’ Buch gefunden hat, macht es Klick und es lässt einen nie wieder los. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, meinen Kunden die richtigen Bücher mitzugeben – kleine Schätze, die ihnen ein Tor in eine ganz eigene Welt öffnen und sie aus dem Alltag entführen. Es ist kein Job für mich, eher Berufung. Vielleicht klingt es kitschig, doch nichts geht über glänzende Kinderaugen oder das Gefühl einem Menschen ein bisschen Fantasie geschenkt zu haben. Leider wird oft schlecht von meiner Generation bzw. den Jugendlichen geredet. Ich bin das Gegenteil. Ich habe einen bodenständigen Traum – eine eigene Buchhandlung (und natürlich mein Buch zu veröffentlichen). Diesen Traum versuche ich jeden Tag zu leben, indem ich eine Buchhändlerin bin, von der man sich gerne beraten lässt. Ich, kleiner Bücherwurm, verschlinge Bücher geradezu und mit meiner Leidenschaft und Hingabe für den Beruf möchte ich Menschen eine Freude bereiten, ja, sie verzaubern, vielleicht nicht mit Magie, aber ich denke, dass die Bücher mein Zauberstab sind. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet diente mir beruflich bisher rein als Informationsquelle. Privat kann ich so mit meinen in ganz Deutschland verteilten Freunden in Kontakt bleiben, da ich einige Messenger nutze. Für mein Buch ist es eine große Hilfe bei der Recherche. Doch seit neuestem twittere ich fleißig meinen Buchhändleralltag, Buchtrends und Informationen rund um den Buchhandel. Das positive Feedback bestärkt mich, auf dem richtigen Weg zu sein und der kleinen unabhängigen Buchhandlung, in der ich arbeite, einen frischen Wind zu verpassen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Eins? Okay, ich beschränke mich mal auf zwei Dinge: 1. Wie schon erwähnt, arbeite ich in einer kleinen Buchhandlung. Unser größtes Problem ist es, sich nicht von den Ketten verdrängen zu lassen. Ich versuche dem entgegen zu wirken, indem ich eine persönliche Basis zu meinen Kunden schaffe und individuell berate. Mir ist es wichtig, meine Kunden zu kennen, zu wissen, was sie gelesen haben und das Sortiment genau auf sie abzustimmen. Kundenservice hat bei mir eben einen hohen Stellenwert. „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

59


Das 2. Problem ist etwas ganz Persönliches: Vorurteile. Wahrscheinlich hat jeder damit mal zu kämpfen gehabt, doch ich jeden Tag. Denn ich bin noch jung und habe eben noch nicht die Erfahrung, die meine Kollegen und meine Chefs vorweisen können. Ich versuche, das mit meinem freundlichen Auftreten, meinem Fachwissen und meiner Kompetenz wett zu machen. Doch Vertrauen muss ich mir immer erst verdienen. Geschenkt wird einem nichts, wenn man ‚noch grün hinter den Ohren’ ist. Ich muss erst eine herausragende Leistung erbringen, um ernst genommen zu werden. Dass mein Abschlusszeugnis der Berufsschule einen Schnitt von 1,1 hat, sieht man nun mal nicht. Der Kampf gegen die großen Ketten, um die Aufmerksamkeit und den Respekt geht weiter … Wo finden wir Sie im Internet? Homepage: www.Tanja-Erdmann.de Buchhandlung Niehörster: www.niehoerster.de Twitter: http://twitter.com/Niehoerster ---Bildquelle: Tanja Erdmann URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/353250429/tanja-erdmann-ich-habe-einen-bodenstandigentraum

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

60


45.

Jochen Till: Mir fehlt die Zeit, um all die Bücher, die in meinem Kopf stecken, zu schreiben

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Jochen Till und ich schreibe neben Drehbüchern und Büchern für Erwachsene hauptsächlich realistische Jugendbücher für die Altersklasse 12/13 aufwärts. Außerdem bin ich für die Textbearbeitung einer Manga-Novel-Reihe verantwortlich, das sind ja quasi auch Bücher. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? In Sachen Recherche ist das Internet eine riesige Hilfe und Erleichterung. Gerade für das Buch, an dem ich gerade schreibe, müsste ich sonst wahrscheinlich in die örtliche Bibliothek ziehen, und ich bezweifle, dass die sanitären Anlagen dort auf Dauermieter vorbereitet sind. Außerdem ermöglicht mir das Internet einen unkomplizierten Kontakt zu meinen Lesern, der mir sehr lieb und wichtig geworden ist. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Das größte Problem ist die Zeit, die mir fehlt, um all die Bücher, die in meinem Kopf stecken, zu schreiben. Falls also jemand zufällig gerade eine Zeitverlangsamungsmaschine erfunden hat, nur her damit! Ach ja, und für eine Verkaufszahlenverhundertfachungsmaschine hätte ich auch noch Verwendung. Wo finden wir Sie im Internet? http://www.jochentill.de http://www.der-grosse-nick.de ---Bildquelle: Jochen Till URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/356903545/jochen-till-mir-fehlt-die-zeit-um-all-die-bucher-die

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

61


46.

Anette Göttlicher: Mein erstes Buch entstand aus einem Blog

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Schriftstellerin, Journalistin und Schreibcoach. Seit 2004 habe ich unter meinem Mädchen- und Autorennamen Anette Göttlicher sechs Romane veröffentlicht, von „Wer ist eigentlich Paul“ über „Paul darf das!“ bis zur „Melonenschmugglerin“. Im Nachhinein lustig ist, dass mein erstes Buch aus einem Blog entstand. Weil es damals, 2002, noch gar keine Blogs gab. Das Ganze nannte sich „OnlineKolumne“ und wurde von Rowohlt entdeckt. Mit dem Schreibcoaching führe ich nun mit meiner Firma „göttlicher schreiben“ das fort, was ich als Journalistin die letzten 10 Jahre gemacht habe: Ich bringe Menschen das Schreiben bei oder mache die, die es schon können, besser darin. Früher hauptsächlich journalistisch, heute eher belletristisch. Schreibcoaching kann alles sein, von Lektorat und Korrektorat über Stiltraining bis hin zum Ghostwriting, wenn jemand sein Buch gar nicht selbst schreiben will oder kann. Oder ich coache Personen in Unternehmen, wie sie zum Beispiel professionell ein Corporate Blog aufsetzen und betreuen. Das wird immer wichtiger. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Netzwerken ist heute viel einfacher und effektiver als früher. Im Prinzip habe ich das schon immer gemacht (und vor zehn Jahren mal einen Artikel für die Cosmopolitan über das „Klüngeln“ geschrieben), aber früher war es viel mühsamer. Fast alle meine Aufträge kommen übers Internet. Über eines meiner Blogs, über facebook, sogar über flickr, wo ich eigentlich nur meine Fotos speichere. Ich helfe immer gerne, wenn jemand einen Kontakt sucht und mache auch gerne „Werbung“ für Produkte und Dienstleistungen von Kollegen, die ich gut finde. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass fast alles irgendwann zurückkommt. Im Internet oft schneller als offline, dafür manchmal etwas oberflächlicher. Und, ganz wichtig: Seit das Internet ein alltägliches Medium ist, gibt es noch viel mehr Texte als früher. Ein großer Teil meiner Arbeit ist die Beratung von Firmen, die von mir wissen wollen, was sie auf ihren Homepages schreiben sollen und wie. Der Vorteil für mich: Das Internet lebt und verändert sich ständig, also steht kein Text für die Ewigkeit da, oft nicht mal für länger als ein paar Monate. So gibt’s immer wieder neue Arbeit, auch jenseits der Bücher … Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Kreativität kommt nicht auf Knopfdruck, im Gegenteil. Wenn ich sie bräuchte, verweigert sie sich manchmal hartnäckig, und je mehr ich versuche, sie zu erzwingen, desto beleidigter kehrt sie mir ihr Hinterteil zu. Dafür zeigt sie sich dann oft zu Zeitpunkten, an denen ich sie gar nicht gebrauchen kann. Meistens dann, wenn ich gerade dringend los muss, um meine kleine Tochter aus der Kinderkrippe abzuholen, oder mitten in der Nacht, obwohl ich am nächsten Morgen um sechs wieder raus muss. Durch mein Kind ist mein Arbeitstag ziemlich streng strukturiert, und das finde ich sehr schwierig. Irgendwie passt das so gar nicht zum kreativen Chaotentum.

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

62


Wo finden wir Sie im Internet? Privates Blog: http://www.anette-goettlicher.de Firma: http://www.goettlicherschreiben.de Fotos: http://www.goettlicherfotografieren.de Facebook: http://www.facebook.com/anetti Twitter: http://www.twitter.com/a_nette XING: http://www.xing.com/profile/Anette_Mayerhofer ---Bildquelle: Anette Göttlicher URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/359425196/anette-gottlicher-mein-erstes-buch-entstand-auseinem

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

63


47.

Thomé Kurzok: Die Initiative „Lesen ist Luxus“ soll uns eines der wichtigsten Medien der Menschheit wieder nahebringen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Thomé Kurzok, ich bin Gründer von Lesen ist Luxus, einer Initiative, die uns eines der wichtigsten Medien der Menschheit wieder nahebringen möchte und sich für intensivere Bildung bei Jugendlichen und Kindern engagiert. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Wie stark digitale Medien die Menschen heutzutage beeinflussen, wird Ihnen bei einem Besuch auf www.lesenistluxus.de bewusst. Die “Website” ist keine, sondern beinhaltet eine direkte Verlinkung auf unsere Facebook-Gruppe. Wir machten uns lange über diesen Schritt Gedanken, aber letztendlich entschieden wir uns gegen eine traditionelle Onlinepräsenz. Der Grund für dies ist das Faktum, dass Facebook mittlerweile eine unglaubliche Präsenz genießt und weiterhin stetig wächst. Uns gefiel die Idee, dass Freunde unserer Initiative nicht zuerst unsere Website besuchen müssen, sondern die Inhalte und andere Mitglieder direkt über Facebook erreichen. Die meisten Menschen haben bereits Facebook nach Ihrem persönlichen E-Mail-Abruf direkt in Ihren Internetbesuch einbezogen - wir möchten deshalb dort mit Ihnen kommunizieren, wo sie sich wohlfühlen und Zeit nehmen. Und es funktioniert: In den ersten 4 Wochen haben wir über 1000 Mitglieder gewonnen, die sich aktiv mit dem Thema Lesen befassen und regelmäßig nicht nur auf Umfragen antworten, sondern aktiv Ihre Bücher und Buchrezensionen vorstellen. Der größte Vorteil von Facebook ist, dass die Plattform das Medium der Zukunft ist und sehr viele junge Menschen erreichen wird - und genau mit diesen möchten wir kommunizieren und Ihnen helfen. Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Momentan suchen wir vor allem nach Menschen, die aktiv eine Beteiligung an Lesen ist Luxus interessant finden, auch Investoren. Wir planen in der Zukunft Events, Marketingaktionen und möchten natürlich stärker in den Medien vertreten sein, vor allem mit dem Zweck, jungen Menschen unsere Liebe für Bücher nahe zu bringen. Dafür benötigt man die passende personelle Unterstützung - PR-Berater sowie Marketing- & Eventspezialisten und alle anderen Leseverrückten. Ein Geschäftspartner mit Unternehmertalenten, der meine Liebe teilt, wird für mich persönlich gesucht (Interessenten finden mich direkt auf XING). Wo finden wir Sie im Internet? www.lesenistluxus.de Lesen ist Luxus ist eine Initiative von Engelsherz (www.engelsherz.com) ---Bildquelle: Thomé Kurzok URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/364023131/thome-kurzok-die-initiative-lesen-ist-luxus-soll-uns

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

64


48.

Martina Steinkühler: Ich arbeite als Lektorin bei Vandenhoeck & Ruprecht und seit ich vierzehn bin, bin ich Autorin

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Mein Name ist Martina Steinkühler und ich arbeite als Lektorin bei dem Göttinger Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Dort entwickle ich Praxismaterial für den Religionsunterricht und für Kirchengemeinden. Das ist sehr spannend. Aber wegen meiner „anderen Seite“ stelle ich mich hier vor: Seit ich vierzehn bin, bin ich Autorin. Ganz viele Jugendbücher habe ich in meiner Schulzeit und während des Studiums veröffentlicht, Mädchengeschichten über Schule, Liebe, Stress zu Hause. Alltag, halt. Und irgendwann wurde ich älter und wollte gern was anderes machen. Seither schreibe ich Fantasy mit griechischen Göttern – bislang leider unverlegt, außerdem Bibelgeschichten und Bibelromane. Mein Altes und mein Neues Testament, „Wie Feuer und Wind“, „Wie Brot und Wein“ sind 2005 erschienen. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Da ich – einst erfolgsverwöhnt – für meine mythologischen Romane keinen Verlag finde, versuche ich nun, ohne Verlag Öffentlichkeit zu suchen. Ich habe eine eigene Homepage und stelle dort Andachten, Geschichten und Romane frei zur Verfügung. Seitdem bin ich, was den Sinn meines Schreibens angeht, nicht mehr so verzweifelt. Denn Öffentlichkeit braucht man als Autorin, so oder so … Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Für mich persönlich: Wie bekomme ich möglichst viele Besucher auf meine Seite bzw. Leser für meine Manuskripte? Insbesondere: Wie komme ich an Feedback? Im Verlag beschäftigt uns mehr und mehr die Frage, welches das geeignete Medium für die Inhalte ist, die wir anbieten und verkaufen wollen. Wann muss es Print sein, wann auch oder exklusiv digital? Wir experimentieren mit einem eigenen Webshop, mit E-Books, Downloads … Eine wichtige Rolle spielt das Marketing im Netz – Googlesuche, Schlagworte, Banner, Blog, Facebook, Twitter … wir denken zurzeit in viele verschiedene Richtungen. Wo finden wir Sie im Internet? Meine persönliche Homepage: www.Martina-Steinkühler.de; die Verlagsadresse lautet www.v-r.de bzw. www.v-r-schule.de ---Bildquelle: Martina Steinkühler URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/366967256/martina-steinkuhler-ich-arbeite-als-lektorin-bei

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

65


49.

Ascan von Bargen: Mit dem Schreiben verbindet mich eine „Hassliebe“

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Ich bin Ascan von Bargen, Autor von „Die Legenden des Abendsterns“, „Lilienblut“ (UBooks Verlag) und des Vatikan-Thrillers „INSIGNIUM – Im Zeichen des Kreuzes“ (Maritim Verlag / Verlagsgruppe Hermann). Meine bevorzugten Genres sind Dark Romance, Mystery und Thriller. Außerdem habe ich ein großes Faible für düster-erotische Phantastik, wovon man sich in den Anthologien „Schattenversuchungen“, „Sad Roses“ und „Höllische Weihnachten“ überzeugen kann, die kürzlich im Sieben Verlag erschienen sind. Mit dem Schreiben verbindet mich eine obsessive, euphorische „Hassliebe“, die mich seit Jugendtagen antreibt. Im Alter von 16 Jahren habe ich meine ersten Texte professionell veröffentlicht, seitdem folgten zahlreiche Kurzgeschichten, Romane, Novellen, Anthologien, Drehbücher und Hörspiele. Mein ganzer Stolz ist zurzeit meine neue Vatikan-Thriller-Serie „INSIGNIUM – Im Zeichen des Kreuzes“, wofür die finnische Symphonic Metal Band „Nightwish“ ihre Hitsingle „Amaranth“ als Titelsong beigesteuert hat. Eine Produktion mit den deutschen Synchronstimmen von Jude Law, 007-Daniel Craig, Samuel L. Jackson, Antonio Banderas, „Dr. House“ u.v.a. Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Wir leben im Informationszeitalter – und die Ware des Autors ist Information. Es gab wirklich noch nie eine bessere Zeit, um als Autor arbeiten und leben zu können, als heute – nicht zuletzt aufgrund der modernen Technologien. Für mich persönlich stellen das Internet, die digitalen Medien und all die faszinierenden Neuerungen auf diesem Gebiet eine absolute Bereicherung dar. Ich bin sehr dankbar dafür, die Chance zu haben, mich und meine Veröffentlichungen unmittelbar einem internationalen Publikum präsentieren zu können, Kontakte zu interessanten Menschen zu knüpfen, Neuigkeiten und Termine mitzuteilen, mit anderen Leuten zu interagieren, auf meiner Website Fotos, Leseproben und Downloads anzubieten, auf meiner MySpace-Seite Hörproben meiner neuesten Produktionen vorzustellen usw. usf. Das alles wäre ohne das Internet mit all seinen E-Mails, Websites, Foren, Blogs, Social Networks, Online-Shops usw. überhaupt nicht vorstellbar. Nicht auf diese Weise. Die Möglichkeiten auf diesem Gebiet wachsen von Tag zu Tag und sind noch lange nicht alle ausgeschöpft. Für mich stellt das alles eine unglaubliche Erweiterung potentieller Möglichkeiten dar, was ungeheuer befreiend auf mich wirkt und sehr motivierend sein kann. Insofern wirkt sich das gewiss auch sehr positiv auf meine Arbeit aus. Im Übrigen brauche ich zum Wachwerden und Arbeiten Musik. Viel Musik. Laute Musik. Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mp3s, youtube oder ähnliches laufen habe. Ohne all „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

66


diese digitale Medien müsste ich wohl häufiger das alte amerikanische Sprichwort zitieren: „Houston, we have a problem…“ Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Ein typisches Problem ist es für mich, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Ich will meine Leser mit Schönheit und Imagination begeistern. Mein Lieblingsmotto stammt von Niccolò Paganini: „Man muss selbst stark empfinden, um auch andere empfinden zu lassen.“ Das ist für mich sowohl das Ziel als auch die Hürde, die ich überwinden muss, um ans Ziel zu gelangen. Wo finden wir Sie im Internet? Auf meiner Autorenhomepage www.ascanvonbargen.com und bei MySpace unter www.myspace.com/ascanvonbargen. ---Bildquelle: Ascan von Bargen URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/367920609/ascan-von-bargen-mit-dem-schreiben-verbindetmich-eine

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

67


50.

Sebastian Kretzschmar: Ein Buch-Aficionado bin ich schon seit meiner Schulzeit

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern? Momentan und noch bis Juni bin ich Buchhändler-Azubi in der Buchhandlung BuchGourmet in Köln, einer Spezialbuchhandlung für Kochbücher und kulinarischer Literatur jeglicher Art. In den inzwischen fast zwei Jahren meiner Ausbildung bin ich zum Kochbuchexperten geworden und kenne mich sehr gut mit internationalen Küchentrends und Sterneküche, aber auch mit bodenständiger, nicht-molekularer Hausmannskost rund um den Globus aus. Das ist auch notwendig, da neben dem passionierten Hobbykoch auch viele Profiköche bei uns neue Inspiration suchen. Zu den Kochbüchern bin ich hauptsächlich über den Ausbildungsplatz gekommen, ein Buch-Aficionado bin ich allerdings schon seit meiner Schulzeit. Ich glaube begonnen hat das mit der Lektüre von Joseph Roths “Hiob” in der 11. Klasse - Dank also an meinen damaligen Deutschlehrer! Zur Zeit findet die Belletristik bei mir eben in der Freizeit statt, aber vielleicht tauscht das ja nach Ende meiner Ausbildung wieder… Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit? Das Internet bietet ein riesiges Potential für Vernetzung, Austausch und Ähnliches, aber natürlich auch in Bezug auf Recherche, Neukundengewinnung und Verkauf sind die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft! Um auch im “SocialWeb” präsent zu sein, habe ich für unseren Laden eine Facebook-Fanpage, sowie einen Twitter-Account eingerichtet und informiere dort seit fast einem Jahr über Neuerscheinungen, Aktionen, Veranstaltungen und Ähnliches. Unser Online-Shop ist ein wichtiger Umsatzbringer und das nicht ausschließlich im deutschsprachigen Bereich, auch ins europäische und außereuropäische Ausland versenden wir regelmäßig. Insofern ist das Internet ein wichtiger Teil meiner täglichen Arbeit, auch in Bezug auf die Kommunikation mit unseren Kunden: Anfragen aus dem Ausland lassen sich eben am schnellsten und unkompliziertesten per Mail beantworten. Für unsere deutschen Kunden hat natürlich das Telefon Vorrang. Man kann also sagen: Das Internet verändert meine Arbeit nicht, sondern hat es längst getan! Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen? Unser Laden liegt etwas versteckt in einer Passage, da gibt es leider nicht so viel Laufkundschaft. Immer wieder kommt die Frage, wie lange denn unser Laden schon „Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

68


bestünde und wenn man dann 1987 sagt, sind die Leute perplex, da ihnen der Laden noch nicht aufgefallen war. Die meisten sind eben so gut wie nie durch diese Passage gegangen. Inzwischen hat sich das etwas zum Guten gewandt, da wir stärker mit Tischen in der Passage präsent sind und auch ab und zu Aktionen vor der Tür stattfinden lassen. Wo finden wir Sie im Internet? Den Laden: http://www.buchgourmet.com Ich für den Laden: http://www.twitter.com/buchgourmet http://www.facebook.com/buchgourmet Nur mich: http://www.facebook.com/seb.kretzschmar https://www.xing.com/profile/Sebastian_Kretzschmar2 ---Bildquelle: Sebastian Kretzschmar URL des Interviews: http://wasmitbuechern.de/post/369414661/sebastian-kretzschmar-ein-buch-aficionado-binich

„Ich mach was mit Büchern“ | http://wasmitbuechern.de | Leander Wattig

69


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.