Spirit Of the West Magazine

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02/2011

ISSN 1940-5898

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3.95

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Travel

CHF 5.95

Lifestyle

USA $5.50

Business

South Dakota Arizona

Prescott - Die Stadt in der alles begann

New Mexico

Das grรถsste PowWow der Nationen

www.spiritofthewestmagazine.com

Badlands NP & Pine Ridge Reservat


National Park • Deluxe Private Lodges • Roaming Herd of Buffalo • Horseback Riding, ATV & Jeep Tours • Zion, Bryce, Grand Canyon • Visit 3 Parks in 3 Days • Located at East Gate to Zion • Gourmet Wild Game Restaurant

435-648-2555 • www.ZMR.com


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nATIOnAL PARK

Sie haben es sicherlich schon bemerkt – in diesem Heft gibt’s einige kleine Veränderungen. Spirit of the West bekommt ein neues Gesicht. Wir fangen an mit unserer Titel-Überschrift, die ein bisschen mehr ‚Western’ orientiert ist. Auch innerhalb des Heftes werden wir uns mehr daran halten, immerhin berichten wir ja über den wilden Westen. NEU: Ab sofort gibt’s Spirit of the West auch im Abonnement ! Ein Abo-Formular finden Sie im Heft – einfach ausfüllen, unterschreiben und emailen oder per Post an den Verlag schicken. Haben Sie schon mal auf einer Ranch Urlaub gemacht ? Oder immer davon geträumt, wie es ist, mit den Cowboys frühmorgens raus auf die Weide zum Viehtrieb ? Das muss kein Traum bleiben. Wir werden Ihnen in Zukunft verschiedene Ranches – von der einfachen ‚working’ Ranch bis zum eleganten Ranch Resort – vorstellen. Den Anfang machen wir in Arizona, mit der Tanque Verde Ranch. Eine Reise nach South Dakota führte uns in den Badlands Nationalpark und ins Pine Ridge Reservat, zu den Oglala Sioux Indianern. Badlands NP hat viele Facetten und Gesichter; ein interessanter Nationalpark, in dem man jede Menge wilder Tiere sichten kann. Im Pine Ridge Reservat gibt es viele Möglichkeiten, sich mit der Geschichte und der Kultur der Sioux Indianer zu befassen. Nehmen Sie sich die Zeit, es lohnt sich.

Two hours north and a million miles away from Las Vegas, this National Park favorite will amaze and inspire you! Take advantage of hiking and biking trails, horseback riding, jeep tours, rappelling, atv excursions and more. Don’t forget your camera!

EveryThing from A To Zion

Aus Colorado berichten wir Ihnen von zwei ganz tollen Wildlife Centern. Im Colorado Wolf & Wildlife Center konnte ich hautnah mit Wölfen tanzen und rumtollen; ein paar Stunden später hielt ich 6-Wochen alte Tigerbabies im Arm, im Serenity Springs Wildlife Center. In New Mexico haben wir uns beim grössten PowWow der Nationen umgeschaut. Das Gathering of Nations in Albuquerque ist ein farbenfrohes Spektakel. Nicht nur Kalifornien, auch New Mexico produziert Weine; die Casa Rondeña liefert einen aussergewöhnlichen Beweis dafür. Zum Auftakt des 100. Geburtstags des Staates Arizona bringen wir Ihnen einen Bericht von Prescott, der Stadt in der alles begann. Prescott beginnt mit den Feierlichkeiten bereits in diesem Jahr, obwohl der 100. erst am 14. Februar 2012 ist. Dann waren wir noch im wilden Westen Nevada’s und stellen Ihnen eine Reise zu den Indianern vor.

Viel Spass beim Lesen Herzlichst Ihre

Sonja Stimmer

A year round golf destination that has lots of options for every golfer’s skill level, schedule and pocketbook! Nine courses within a 20 minute drive and multiple lodging options - book up to six months out with no fees.

www.AToZion.com Spirit of the West 3


Photo: Chad Coppess/SD Tourism

14 Badlands Nationalpark - South Dakota

Wie ein mysteriöses Labyrinth zieht sich Badlands durch South Dakota. Bei Ihrer Wanderung durch den Nationalpark begegnen Sie jede Menge wilder Tiere.

Prescott - Die Stadt in der alles begann 46 Arizona Die ehemalige Hauptstadt macht den Anfang der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Arizona.

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Wild West Nevada Nevada hat eine rauhe Vergangenheit, die sich auch heute noch in einigen Städten nicht verleugnen lässt.

Abenteuer auf ungewohnten Pfaden 60 South Dakota Eine Reise mit der deutschen Abenteurerin Corinna Veit ermöglicht Ihnen einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Indianer. Titelbild: Chad Coppess/South Dakota Tourism Office Photos: Sonja Stimmer, Nevada Tourism, Corinna Veit 4 Spirit of the West


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Tanque Verde Ranch Arizona Auf einer der ältesten und schönsten Ranches Arizona’s erleben Sie Cowboy-Abenteuer á la Carte ! Photo: TVGR

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Colorado Wolf & Wildlife Center Colorado

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Serenity Springs Wildlife Center Colorado

Sie wollten schon immer mal mit einem Wolf tanzen ? Oder sogar von einem Wolf geküsst werden ?

Hier treffen Sie auf ehemalige Stars aus Hollywood und Las Vegas. Autogramme gibt’s allerdings keine.

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Gathering of Nations New Mexico

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Casa Rondeña Winery New Mexico

Erleben Sie das grösste PowWow der Nationen, mit über 3000 Sänger, Trommler, Bands und Tänzer indianischer Herkunft.

Ein Weinerlebnis aus dem Land der Verzauberung. Nicht nur Kalifornien kann ausgezeichnete Weine produzieren.

Photos: CO Wolf&Wildlife Center, Serenity Wildlife Center, Steve Wentworth, Dorsy Baumgartner

3 Editorial 6 Open Trail 36 Contry Music 66 Impressum

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News Arizona feiert 100. Geburtstag 1912-2012

Am 14. Februar 1912 unterzeichnete Präsident William Howard Taft die USSatzung – Arizona wurde zum 48. Staat der USA erklärt. Das wird gebührend gefeiert. Die Festivitäten starten bereits im September in ‚Prescott, wo alles begann’. Sonderveranstaltungen, Festivitäten, Konzerte, Ausstellungen, etc. zu Ehren der Jahrhundertfeier werden im ganzen Staat Arizona bis zum grossen Finale statt finden. Mehr Info unter www.prescottarizonacentennial.org * www.arizona100.org

Great Lakes Airlines fliegt ab sofort täglich von Los Angeles nach Prescott, Arizona.

Ab sofort können Urlauber nun direkt von Los Angeles aus nach Prescott, Arizona fliegen. Diese Route erweitert den Service von Great Lakes Airlines um einen weiteren wichtigen Markt. Great Lakes fliegt bereits die Route Denver – Prescott. Nicht nur Geschäfts-und Urlaubsreisende werden davon profitieren sondern auch die Stadt Prescott, die sich redlich bemüht den Tourismus zu expandieren. Mehr Info unter www.flygreatlakes.com Photo: Jim Rogers

Sky Walk Grand Canyon West bekam eine neue Glas-Plattform

Anfang Mai wurden die komplexen und manchmal unsicheren Arbeiten des Auswechseln der spezifischen Glas-Plattform des Grand Canyon Skywalks abgeschlossen. Aufgrund von starkem Wind musste der Prozess mehrere Male unterbrochen werden und hat ca. einen Monat länger gedauert als geplant. Arbeiter, die am Skywalk angeschnallt waren, damit sie nicht in den Canyon fallen, hatten das Glas mit einem Kran sozusagen über den Skywalk gehoben und dann per Hand eingelegt. Der Kranführer musste äussert präzise arbeiten – er war hinter einem Gebäude des Skywalks positioniert und konnte nicht sehen, wohin er das Glas senken muss – ein Schlag gegen die Glasseiten des Skywalks hätte Hunderttausende Dollar in Schäden verursachen können. Der Skywalk ist eine hufeisenförmige Glas-Plattform, die 1200m oberhalb des Colorado Flusses ca. 20m über den Canyonrand hinaus ragt. Seit der Eröffnung am 28. März 2007 haben über 1.4 Mio. Touristen den Skywalk besucht; den Rekord gab’s im letzten Jahr mit 400.000 Besuchern auf dem Land des Hualapai-Stammes. Der Skywalk befindet sich in Arizona, am Grand Canyon West, ca. zwei Autostunden von Las Vegas entfernt. Info unter www.grandcanyonwest.com

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100 Jahre Colorado National Monument

Photo: CO Tourism/Matt Inden

Noch ein runder Geburtstag - Das älteste staatlich anerkannte Schutzgebiet in Colorado feiert sein 100-jähriges. Am 24. Mai 1911 erklärte der damalige US-Präsident William H. Taft das Gebiet zum National Monument. Es ist Teil des Colorado Plateaus, ein von Canyons, Tafelbergen und beeindruckenden Felsformationen durchzogenes Gebiet im Herzen der USA. Anlässlich des runden Jubiläums finden in diesem Sommer zahlreiche Veranstaltungen und Festivitäten vor Ort statt. Das Colorado National Monument liegt im Westen Colorados, nahe der Stadt Grand Junction. Das Monument ist ganzjährig zugänglich; das Besucherzentrum ist von Mai bis Ende September täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt $7 pro Auto und $4 pro Motorrad. Es gilt auch der America the Beautiful – National Parks Pass. An bestimmten Tagen ist der Eintritt sogar kostenlos. Mehr darüber und über das Colorado National Monument sowie zum Jubiläumsjahr finden Sie unter www.nps.gov/colm/index.htm

Papillon bietet private Hubschrauber-Flüge mit Limousinen Transfer in Las Vegas Seit dem Frühjahr bietet Papillon neue Touren an, die jeweils für ein Höchstmass an persönlichem Service sorgen. Gäste können nun private Hubschrauber-Flüge buchen, die vom Las Vegas McCarran Atlantik Terminal aus abfliegen. Die Golden Eagle Private Tour geht zum Grand Canyon West Rim und bietet einen spektakulären Abschluss mit einem Flug zum Las Vegas Strip. Bei der beliebten Grand Celebration Private Tour landen Sie unten im Grand Canyon wo Sie dann ein Picknick geniessen; diese Tour kann auch rechtzeitig zum Sonnenuntergang gebucht werden. Dazu gibt’s kostenlosen LimousinenService von den meisten Hotels, die am Las Vegas Strip liegen. Mehr Info unter www.papillon.com oder Tel: 702-736-7243

Southern Ute Cultural Center & Museum, Colorado

Seit der Eröffnung am 21. Mai 2011 können Besucher im neuen Southern Ute Kulturzentrum und Museum hautnah die Kultur und Tradition der Southern Ute Indianer erleben. Nach mehr als 20 Jahren Planung, ist die neue 5000 qm grosse Anlage ein Ort, um die lebendige Geschichte von Colorado’s beständigsten Einwohnern darzustellen. Dynamische multisensorische und interaktive Ausstellungen, zusammen mit mehr als 1500 seltenen Artefakten sowie Sammlungen mit Texten, Fotos, Präsentationen und mündlichen Überlieferungen von Ute Stammesmitgliedern sorgen dafür, dass die Geschichte der Southern Ute Indianer erzählt und in Erinnerung bleiben wird. Pädagogische Programme gibt es für alle Altersgruppen. Die Inspiration für das halbkreisförmige Gebäude reflektiert die Anerkennung der Southern Ute für den Kreislauf des Lebens, der vergangene, gegenwärtige und zukünftige Generationen verbindet. Das Museum ist nicht nur ein wichtiges neues Unternehmen für den Southern Ute Stamm sondern auch, als touristische Attraktion, ein Schwerpunkt für die kulturelle Erhaltung, Bildung und Aktivitäten für alle Altersgruppen. Das Museum befindet sich in Ignacio, Colorado, ca. 40 km südöstlich von Durango und dem Hauptquartier des Southern Ute Indianerstammes entfernt. Info: www.southernutemuseum.org * www.succm.org oder Tel: 970-563-9583

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Deadwood Mountain Grand Hotel & Casino

Das neue Hotel & Casino sitzt im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Goldmine. Die Golderz Aufbereitungsanlage aus dem Jahre 1906 wurde mit einem 46 Mio. Dollar Projekt in das neue Deadwood Mountain Grand Hotel & Casino umgewandelt. Der Unterhaltungsteil wurde im Juli eröffnet und die ersten Konzerte sind bereits ausverkauft. Die Eröffnung des Hotels ist für November 2011 geplant. Das neue Resort liegt auf einem Hang und bietet einen Blick auf Deadwood’s historische Main Street. Ausgestattet mit 98 Zimmer (incl. acht grosszügige Suiten mit Balkon), einem modernen Casino und erstklassigem Restaurant sowie Fitnessraum und Swimming Pool, ist das neue Hotel eine weitere Bereicherung für das originelle Westernstädtchen Deadwood. Jedes Zimmer bietet einen herrlichen Blick auf den National Historic District of Deadwood, sowie Moria Friedhof, die letzte Ruhestätte von Wild Bill Hickok, Calamity Jane und anderen Legenden des Wilden Westens. Grosse Namen aus der Country & Western Szene, wie Big & Rich und Gretchen Wilson, machen den Anfang der langen Liste der Künsler, die im Deadwood Mountain Grand Hotel & Casino auftreten werden. Deadwood Mountain Grand Hotel & Casino, 1906 Deadwood Mountain Drive, Deadwood, SD 57732 Tel: 605-559-0386 * www.deadwoodmountaingrand.com

120 Jahre Pikes Peak Cog Railway, Colorado

Die höchste Zahnradbahn der Welt wurde 1891 von Matratzen Tycoon Zalmon Simmons, ein Besucher der Region in den späten 1880er Jahren, erbaut. Er suchte einen schnelleren Weg, als eine zweitägige Tour auf einem Maultier, um auf den Gipfel des Pikes Peak zu kommen. Spencer Penrose, der Besitzer des weltbekannten Broadmoor Hotels kaufte und verbesserte die Zahnradbahn 1925. Während sich der Stil der Triebwagen mehrmals im Laufe der Jahre verändert hat, bleibt die erstaunliche Erfahrung für Reisende, die auf den Gipfel des Pikes Peak fahren, immer die gleiche. In diesem Jahr feiert die alte Dame ehrwührdige 120 Jahre. Info unter www.pikespeakcolorado.com oder www.cogRailway.com Photo: CO Springs CVB

Rapid City Main Street Square, South Dakota

Rapid City’s downtown wird um eine Attraktion reicher. Ein neues Unterhaltungscenter, das ganzjährig genutzt werden kann, mit Wasserfall, Brunnen, einer Eislaubahn und mehreren Restaurants soll ‚der’ Mittelpunkt des Main Street Square für Einwohner und Besucher werden. Eröffnung ist geplant für Herbst 2011. Info unter www.downtownrapidcity.com/mainstreetsquare.php 8 Spirit of the West


Events Melissa Etheridge rockt in Park City, Utah

Am 20. August zeigt Melissa Etheridge, warum sie ‚The Only One’ ist, die Park City zum rocken bringt. Die Grammy Award Gewinnerin, die auch einen Academy Award für ein Lied auf Al Gores Soundtrack zu ‚Eine unbequeme Wahrheit’ bekam, ist eine Folk-Rock-Göttin. Die Zeitschrift Billboard schrieb in einer begeisterten Rezension über The Awakening, ihr 10. Album... ‚nach 20 Jahren in einer Branche, die selten Künstler so lange duldet, ist es gut zu hören, dass Melissa Etheridge so viel zu bieten hat wie eh und je... ihre Reife macht aus ihr eine noch bessere Sängerin’. Das Konzert findet am 20. August 2011 um 19.00 Uhr statt. Deer Valley Resort’s Snow Park Outdoor Amphitheater, 2250 Deer Valley Drive South, Park City, UT 84060. Mehr Info unter www.deervalley.com oder Tel: 435-655-3114

Taos Mountain Music Festival, Taos Ski Valley, New Mexico MATISYAHU LEFTOVER SALMON OZOMATLI RAILROAD EARTH On-site camping • Kidzone

Afroman Jackie Greene Duo Donna The Buffalo Orgone Dangermuffin Langhorne Slim Shannon McNally and Hot Sauce Ryan McGarvey Mariachi Luz De Luna

• Food & Craft Vendors

• After Hours Shows • VIP

Area

Das 2011 Taos Mountain Music Festival verspricht eine magische Feier mit live Funk, Bluegrass, Rock, Latin und World Beat Musik. Das Wochenende ist vollgepackt mit Musik und Unterhaltung, Kunsthandwerk lokaler Künstler, Stände mit Snacks sowie Restaurants und einer ‚Kinderzone’ in der sich die kids austoben können. Das Festival findet am 20. und 21. August 2011 an der Talstation des Taos Ski Valleys statt, das vom National Forest und der schönen Kulisse des Sangre de Cristo Gebirges umgeben ist. Mehr Info unter www.taosmountainmusicfestival.com

estival.com www.TaosMountainMusicF toll free 866.515.6166

Tag der offenen Tür im Colorado National Monument

Am 28. August 2011 ist Tag der offenen Tür im Schutzgebiet. Besucher sind eingeladen, das Gelände zu Fuss zu erkunden sowie die kurvenreiche Strecke, den Rim Rock Drive, der durchs National Monument führt, mit dem Fahrrad zu geniessen. Hunde sind an diesem Tag ebenfalls willkommen. Für Autos und Motorräder ist die Strasse zwischen 8.00 Uhr und 12.00 Uhr gesperrt. Das Colorado National Monument liegt im Westen Colorados, nahe der Stadt Grand Junction. Es ist rund ums Jahr 24 Stunden täglich geöffnet; das Besucherzentrum ist von Mai bis Ende September von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt $7 pro Auto und $4 pro Motorrad. Alle Informationen über das Colorado National Monument sowie zum Jubiläumsjahr sind zu finden unter www.nps.gov/colm/index.htm

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Don King Days in Sheridan, Wyoming

Photo: Sheridan Travel & Tourism

Old West Rodeo Veranstaltung und Abschluss der Rodeo Saison bei dem jedes Jahr mehrere Tausende von Besuchern teilnehmen. Die Veranstaltung bietet nicht nur das übliche Rodeo Spektakel sondern auch klassisches Polo, lustiges Wildkühe melken, Reit- und Pferdeveranstaltungen – alles zu Ehren des weltbekannten Sattelmachers Don King. Vom 4.-5. September 2011 im Big Horn Reitzentrum. Info unter Tel: 307-684-8776 oder www.sheridanwyoming.org/info/act-dkd.php

Prescott Best Fest, Arizona

Prescott | September 16-18, 2011 Celebrate Arizona’s history, achievements and future during this FREE three-day Centennial festival that brings the state’s “BEST” to you! Be a part of the largest community celebration in Arizona’s 100–year history. Entertainment • Music • Food • Cultural Villages • Western Town • Family Fun Zone Beer and Wine Gardens • Arts and Crafts • Fireworks • Educational Pavilions Friday: 5 – 10 p.m. | Saturday: 11 a.m. – 10 p.m. | Sunday: Noon – 8 p.m. This FREE event will be held at Court House Square and surrounding area in Downtown Prescott

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CELEBRATE THE ARIZONA EXPERIENCE.

Prescott macht den Auftakt mit den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Arizona. Das 3-tägige Festival findet in Downtown Prescott statt und zelebriert Arizona’s vielfältige und lebendige Kultur indem das ‚Beste von Arizona’ präsentiert wird: Kunst, Handwerk, ein Indianerdorf, Militär-Flugschau und Auftritte von lokalen Künstlern. Ausserdem werden bei dem Festival lokale Produkte in den Vordergrund gestellt und einige Weingüter und Micro-Brauereien, renommierte Restaurants, Spitzenköche, Lebensmittel und Waren aus Arizona vorgestellt und angeboten. Sieben Pavillons präsentieren Arizona in Bezug auf Kultur, Sport, Industrie, Geschichte, Naturschätze, Luft- und Raumfahrt, Militär und der Zukunft. Drei verschiedene Dörfer präsentieren die kulturellen und historischen Beiträge der drei vorherrschenden Kulturen Arizona’s: Indianer, westliche und spanische Kultur. Prescott’s Best Fest findet vom 16.-18. September 2011 statt. Info unter www.visit-prescott.com

Custer State Park Buffalo Roundup & Arts Festival, South Dakota

Vom 24. – 26. September 2011 findet das jährliche Buffalo Roundup im Custer State Park statt. Custer State Park befindet sich in den Black Hills von South Dakota. Der Park ist die Heimat von ca. 1500 frei laufenden wilden Bisons, hat vier Bergseen und unzählige Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und Bergsteigen. Ausser den Bisons gibt’s jede Menge wilder Tiere, am besten von der Wildlife Loop Strasse aus zu beobachten. Im Park gibt’s mehrere Übernachtungsmöglichkeiten – vom einfachen Camping am Fluss bis hin zu voll ausgestatteten Lodges. Ausserdem können Sie im Custer State Park an verschiedenen Programmen teilnehmen wie z.B. Geschichts- und Naturprogramme bzw. auch Reiten, Kanu fahren, Mountain biking, Fliegenfischen und Klettern. Mehr Info gibt’s unter www.gfp.sd.gov oder Tel: 605-255-4464 10 Spirit of the West


Willie Nelson in Concert – Wyoming & South Dakota

Der Ausspruch ‘lebende Legende’ passt hervorragend zu dem Unikum Willie Nelson. Die texanische Ikone ist das kreative Genie hinter Songs wie Crazy, Hallo Walls, A Red Headed Stranger und Stardust. Seine Karriere zieht sich bereits durch sechs Jahrzehnte, er veröffentlichte über 200 Alben und ihm wurde jede erdenkliche Auszeichnung und Ehre zuteil, die in seiner Branche verliehen wird. Auch als Autor, Schauspieler und Aktivist hat er sich Anerkennung verschafft. 23. September 2011 – Gillette, WY - Wyoming Center at CAM-PLEX, 1635 Reata, Gillette, WY * Tel: 307-682-8802 24. September 2011 – Cheyenne, WY - Cheyenne Civic Center, 510 West 20th Street, Cheyenne, WY * Tel: 307-637-6363 25. September 2011 – Rapid City, SD - Rushmore Theater, 444 N. Mt. Rushmore Road, Rapid City, SD * Tel: 605- 394-4111 Jeweils 19.30 Uhr – Tickets zwischen $35 und $68 Info unter www.willienelson.com

Crazy Horse Memorial: Native American Day Celebration South Dakota South Dakota ist der einzige Staat der USA, der Native American Day feiert. Jeder andere Staat im Lande feiert den Columbus Day. Das Crazy Horse Memorial ist ein Monumentalprojekt, das der Bildhauer Korczak Ziolkowski im Jahre 1948 begann, und nach seinem Tod 1982 von seiner Frau und seiner Familie weitergeführt wird. Ein Ende ist noch lange nicht absehbar. Die Gedenkstätte verfügt über ein Native American Ausbildungs- und Kulturzentrum, Studio und Wohnung des Bildhauers, das Indianermuseum von Nordamerika, Skulpturen und Gallerien sowie ein 3700 qm grosses Besucherzentrum. Die jährlich statt findende Native American Day Feier im Crazy Horse umfasst ein Bildungsprogramm für das Publikum, Native American Sänger, Tänzer, Künstler und Geschichtenerzähler, Mitmach-Aktionen für Kinder, eine Explosion auf dem Berg (wetterabhängig) und einen kostenlosen Büffel-Eintopf zum Mittagessen für alle Besucher. Die Feier findet am 10. Oktober 2011 statt. Eintritt $10 oder $27 pro Fahrzeug. Crazy Horse, 12151 Avenue of the Chiefs, Crazy Horse, SD 57730-8900 Tel: 605-673-4681 www.crazyhorsememorial.org/events/native-american-day.html

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Keith Urban ‘Get Closer 2011 World Tour’ Denver, Colorado

Kritiker nannten Keith Urban’s Shows einen der besten Gründe, sein Live-Konzert zu besuchen. Sie meinten, die Fans hätten eine harte Zeit, einen besseren Countryoder Rockstar zu finden. Das kann Keith Urban nun unter Beweis stellen, bei seiner Welttournee, die ihn alleine in den USA durch 50 Städte führt. Am 11. Oktober 2011 tritt er im Pepsi Center in Denver, CO auf. Mehr Info über Keith Urban und seine Tour gibt’s auf www.keithurban.net Tickets von $21 - $71 unter www.TicketHorse.com oder Tel: 1-866-461-6556 (nur innerhalb USA gebührenfrei).

Tucson Culinary Festival, Arizona 11 O C TO BE R 27 - 30 , 20 WORLD MARGARITA ™ CHAMPIONSHIP

Thursday, October 27 Market The Patio of Maynards and Kitchen t Depo at the Historic Train 6 - 9pm To benefit Arizona’s

Children Association

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Friday, October 28 nals Tastes of Tucson Origi night. from breakfast to late Details on the web.

ND TASTING RESERVE AND GRA Saturday, October 29 Grand Ballroom on Loews Ventana Cany 6 - 9pm

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LLENGE COPPER CHEF CHA & BARBECUE Sunday, October 30 Kiva Ballroom and Patio on Loews Ventana Cany 11am - 3pm

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To benefit New Beginn

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ryfestival.com

Vom 27. – 30. Oktober 2011 gibt’s einige aussergewöhnliche Köstlichkeiten zu probieren, beim kulinarischen Festival in Tucson. Die Veranstaltung beginnt bei Maynards Market & Kitchen in downtown mit der Margarita Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr zum ersten Mal Barmixer von Restaurants ausserhalb Tucson zulässt, z.B. aus Sonora, Mexiko. Danach verlagert sich das ganze ins noble Loews Ventana Canyon Resort, das in den Catalina Foothills liegt. Dort finden die Reserve und Grand Tasting sowie die Copper Chef’s Challenge und BBQ statt. Ebenfalls neu in diesem Jahr, ist der Dine Around Tucson Abend, der Besuchern ermöglicht, Restaurants in vier verschiedenen kulinarischen Bezirken auszuprobieren. Details und Info finden Sie unter www.tucsonculinaryfestival.com


Eagles im MGM Grand, Las Vegas, Nevada

Die legendären Jungs kommen nach Las Vegas, mit ihrer Long Road Out of Eden Tour. Die Eagles – Glenn Frey, Don Henley, Joe Walsh und Timothy B. Schmit – bringen nicht nur Songs aus ihrem gleichnamigen Album sondern auch Klassiker aus ihrer 30-jährigen Karriere, incl. der absoluten Ohrwürmer Hotel California, Desperado, Take It To The Limit, Life In the Fast Lane und Take It Easy. Am 5. und 19. November 2011 jeweils um 20.00 Uhr; Einlass ab 18.30 Uhr Tickets: $68.25/$93.45/$157.50/$210 & $8 Servicegebühr. MGM Grand, Grand Garden Arena, 3799 Las Vegas Boulevard South, Las Vegas, NV 89109 * Tel: 702-891-7777 Info unter www.mgmgrand.com/entertainment/entertainment-schedule.aspx

Michael Jackson Immortal World Tour by Cirque de Soleil, Las Vegas, Nevada

Eine elektrisierende Produktion, die in den kreativen Geist von Michael Jackson eintaucht. Die Show ist eine fesselnde Mischung aus Grafik, Tanz, Musik und Phantasie, die das Publikum in die kreative Welt von Michael Jackson versetzt und seine weltbekannten Tanzbewegungen buchstäblich auf den Kopf stellt. Die IMMORTAL Welttournee von Cirque du Soleil entfaltet Michael Jackson’s Kunst vor den Augen des Publikums. Werfen Sie einen Blick auf die Webseite um eine kleine Kostprobe zu bekommen: www.cirquedusoleil.com/en/shows/michael-jackson-tour/default.aspx Vom 3.-27. Dezember 2011 jeweils um 19.00 Uhr und 22.00 Uhr. Mandalay Bay Events Center, 3950 Las Vegas Blvd. South, Las Vegas, NV 89109 Tickets von $50 - $175 unter www.ticketmaster.com/promo/2wfvus oder Tel: 1-877-632-7400 (nur innerhalb der USA gebührenfrei)

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Text: Sonja Stimmer

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adlands Nationalpark - Diese so eindringliche und wunderschöne Landschaft steigt

Photo: Chad Coppess/SD Tourism

mysteriös aus der umliegenden Prärie auf. Die Badlands sind ein geologisches Wunder, das aus einem Labyrinth von einzelnen steilen Bergen, Canyons und Rinnen besteht, die über viele Millionen Jahre hinweg durch Wind, Wasser und Erosion entstanden sind. In den ungewöhnlichen Felsformationen tummeln sich wilde Coyoten, Maulesel, Gabelböcke, Hasen und Büffel. Besucher können an geführten Touren teilnehmen oder auf eigene Faust die Sage Creek Wilderness Region auskundschaften, wo es, wenn überhaupt, nur Pfade gibt, die von Bisons herausgestampft wurden. Je nachdem welche Bilder man von Badlands sieht, können sie einem wie eine graue Mondlandschaft, ein endloses Meer an Hügeln oder wie wunderschöner, manchmal gespenstisch wirkender, SonnenuntergangsKitsch erscheinen. Es gibt natürlich die übliche landschaftlich reizvolle Strasse, die durch den Park führt, den ca. 60 km langen Badlands State Scenic Byway. Die Schönheit der Badlands und die interessanten Dinge entdeckt man allerdings besser, wenn man sich die Zeit nimmt und öfter mal aus dem Auto aussteigt um die Wege und Pfade zu erwandern. Ich gehöre ja nun nicht gerade zu den Frühaufstehern, habe mich aber doch aufgerappelt um den Sonnenaufgang in den Badlands zu erleben. Leider gibt’s dafür allerdings keine Garantie und so hat sich die Sonne gerade an dem Tag hinter Wolken versteckt. Trotzdem, diese karge, fast schon unwirkliche Landschaft im frühen Morgengrauen zu erleben, die gespenstische Stille die nicht mal vom Zwitschern eines Vogels unterbrochen wurde, war das frühe Aufstehen allemal wert.

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Photo: Chad Coppess/SD Tourism Badlands befindet sich im Südwesten von South Dakota und wurde 1978 zum Nationalpark erklärt. Als die Lakota Indianer zum ersten Mal diese markante Mondlandschaft entdeckten, nannten sie das Gebiet ‚Mako Sica’ oder ‚schlechtes Land’. Auch die ersten französischen Fallensteller, die hierher kamen, beschrieben die Gegend aufgrund der schwierigen Reise durch das zerklüftete Gelände als ‚schlechtes Land’. Heute können Besucher das Naturwunder des Badlands Nationalparks zu Fuss, zu Pferd oder mit dem Auto erkunden. Der Badlands State Scenic Byway führt Sie unmittelbar neben den gezackten Sandstein Turmspitzen und Felsen, die in Schichten von lila, rot, orange ihr Alter angeben, vorbei.

Badlands liegt mit seinen 988 qkm ein bisschen im Schatten der anderen Touristenattraktionen wie dem Black Hills National Forest, Mount Rushmore, und den Touristenorten Sturgis (bekannt für sein jährlich statt findendes Motorrad-Treffen) und Deadwood (ein Westernstädtchen in dem sich auch Kevin Costner manchmal sehen lässt). Auch wenn Badlands nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit von Urlaubern bekommt, kommen immerhin ca. 1 Million Besucher jährlich hierher. Die meisten verbringen ca. 1 Stunde im Park und begutachten die wilde Lehmarchitektur durch die Windschutzscheibe. Das ist wiederum ein Vorteil für diejenigen, die sich ein bisschen mehr Zeit nehmen, die Badlands zu erkunden, vielleicht sogar so lange bleiben um einen oder mehrere Sonnenaufund untergänge dieser gespenstisch erscheinenden Prärielandschaft zu erleben.

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Photo: Badlands NP

Badlands Nationalpark weisst die weltweit größten Fossilienbetten von Tieren auf, die aus der Oligozän Epoche des Zeitalters der Säugetiere, stammen. Aus diesen Funden, die 23 bis 35 Millionen Jahre zurück datiert werden können, kann die Evolutionsgeschichte von Säugetieren, wie z.B. Pferde, Schafe, Schweine und sogar des Nashorns nachvollzogen werden. Sämtliche Fossilien, Steine, Pflanzen und Tiere sind geschützt und dürfen nicht entfernt werden. Noch heute werden hin und wieder von den Park Rangern prähistorische Knochen entdeckt. Ein weiteres Phänomen ist die biologische Vielfalt des Parks. Die Badlands sind die grösste Prärie im NationalparkSystem und vom Buffalo Gap National Grassland umgeben. 60 verschiedene Grassorten und über 400 verschiedene Pflanzenarten wachsen hier, was eine solide Basis für Pflanzen und Tiere bietet. Man kann auf jede Menge Wildtiere treffen, die durch den Park streifen. Bison, Antilopen, Maultiere, Hirsche, Präriehunde, Kojoten, Schmetterlinge, Schildkröten, Schlangen, Drosseln, Geier, Adler und Falken sind nur einige der Tiere, die oft von Besuchern gesehen werden. 1994 wurde das fast ausgestorbene Schwarzfuss-Frettchen wieder in der Badlands Prärie eingeführt. Diese nachtaktiven Tiere werden allerdings kaum gesichtet.

Das Ben Reifel Besucherzentrum (benannt nach dem ersten Indianer der im US Repräsentantenhaus diente) ist ein guter Anlaufpunkt um sich über den Park zu informieren. Dort finden Sie Informationen über die Geologie des Parks und Geschichten über ehemalige Bewohner, wie z.B. Siedler aus dem 19. Jahrhundert, die versuchten das trockene Land fruchtbar zu machen. Es gibt auch einige Ausstellungen und Sie können sich den preisgekrönten Film Land of Stone and Light ansehen bevor Sie sich aufmachen die Gegend zu erkunden. Holen Sie sich Informationen über die diversen Wanderwege, wie z.B. Window Trail oder Castle Trail, die teilweise dramatische Ausblicke auf Badlands und White River Valley bieten. Wer in den Badlands wandern will, der braucht auf jeden Fall solide Wanderschuhe. Wenn Sie es ganz abenteuerlich mögen, können Sie auch Ihren Schlafsack auspacken und sich am Fusse dieser massigen Silhouetten am Sternenhimmel ergötzen. Garantiert kein Licht weit und breit, nur Sterne… Es gibt zwei Campingplätze - Cedar Pass und Sage Creek. Wer es lieber nicht riskiert von einem Bison geweckt zu werden, der kann in einem der Motels der Gegend einkehren, die allerdings meistens nur zur Hauptreisezeit von ca. April bis September, geöffnet sind. Die Erosion der Badlands hält an, angeblich mit einer Rate von 2,5 cm pro Jahr. Geologische Befunde zeigen auf, dass sich diese surrealen Landschaftsformen in ca. 500.000 Jahren zu einem Nichts abgeschliffen haben und es den Badlands Nationalpark dann nicht mehr geben wird. Also, lassen Sie sich dieses Wunder an Biologie und Geologie nicht entgehen.

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Wall Der wohl am besten ausgestattetste Souvenirladen ist Wall Drug Store – ein Laden, der schon meilenweit vorher mit Reklametafeln entlang dem Freeway auf sich aufmerksam macht und internationalen Ruhm erlangte. In dem Laden gibt’s nichts was es nicht gibt. Von der Kopfschmerztablette bis hin zu $500 teuren Lucchese Cowboystiefeln kann man hier alles bekommen. Wall Drug Store lockt die Autofahrer seit 1931 mit seinem kostenlosen Eiswasser in den Laden; und das ist immer noch so. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, sowas sieht man nicht alle Tage. Ca. die Hälfte des Badlands National Parks liegt im Pine Ridge Indianerreservat und birgt einige Orte, die von den Oglala Lakota Indianern (Sioux) als heilig angesehen werden. Der National Park Service und der Indianerstamm arbeiten eng zusammen, um diese Teile des Parks, bekannt als die South Unit, zu schützen. Diese Gegend, südlich des Highway 44, ist ziemlich unbebaut und hat nur minimalen Strassenzugang. Während des 2. Weltkriegs wurde die South Unit vom amerikanischen Militär als Übungsgelände für Luftangriffe verwendet. Trotz Aufräumungsarbeiten befindet sich dort immer noch unentdeckte Munition. Wer sich für den Kalten Krieg interessiert, sollte noch bei der Minuteman Missile National Historic Site vorbei schauen, die sich ganz in der Nähe der South Unit befindet. In South Unit ist auch das White River Besucherzentrum, das von Juni bis Ende September geöffnet ist. Pine Ridge ist das zweitgrösste und eines der ärmsten Indianerreservate der USA, mit einer Arbeitslosenquote von 73% - 85% und einem pro-Kopf Einkommen von ca. $6000 pro Jahr. Die Lebenserwartung im Reservat liegt bei 55 Jahren für Männer und 60 Jahren für Frauen (Durchschnitt USA: 75 Jahre Männer/80 Jahre Frauen). Alkohol im Reservat ist verboten, jedoch werden nur 1,5 km enfernt 4 Mio. Bierdosen pro Jahr verkauft. Die Selbstmordrate liegt 72% höher als der Durchschnitt der USA. Deprimierende Zahlen !

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Photo: Chad Coppess/SD Tourism

Pine Ridge ist mit einem der übelsten Massaker der amerikanischen Geschichte behaftet. Wounded Knee repräsentiert die letzte Auseinandersetzung zwischen Indianern und US-Truppen in Nordamerika, die im Dezember 1890 ein grausames Ende fand. Der Kriegsschauplatz befindet sich im Pine Ridge Indianerreservat und ist dem Publikum frei zugänglich. Es ist nicht allzuviel zu sehen, aber Markierungen und der naheliegende Friedhof mit dem Massengrab der Indianer, die an diesem Tag starben, lassen einen doch etwas schaudern. Diejenigen, die sich für die Geschichte der Indianer und speziell für dieses Massaker interessieren, sollten den Bestseller von Dee Brown, Bury my Heart at Wounded Knee (dt. Titel bei Amazon Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses) lesen. Keine leichte und einfache Lektüre, sondern deutlich und schonungslos.


Photo: Chad Coppess/SD Tourism

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Die Bewohner von Pine Ridge sind sehr interessiert, Besucher mit ihrer Kultur bekannt zu machen und sind dem Tourismus gegenüber sehr aufgeschlossen. Seit 2010 gibt es ein neues Besucherzentrum, dem Sie auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollten. Es zeigt authentische indianische Kunst von einheimischen Künstlern und bietet eine Ausstellung der lokalen Tierwelt. Besonderes Augenmerk verdienen der Holzboden sowie die Wände und Decken, gebaut mit der Black Hills Fichte, die aus einem Waldbrand geborgen wurde. Die Mitarbeiter beantworten gerne Ihre Fragen und Sie bekommen jede Menge Informationen über Pine Ridge. Die Lakota Sioux Indianer sind ein sehr stolzes Volk, das bei den Besuchern, die sich mit ihrer Kultur, Sprache, Musik, Handwerk und Architektur befassen, immer einen grossen Eindruck hinterlässt. Die Zurückhaltung, die sie Fremden oder Weissen anfangs entgegen bringen darf man nicht als Arroganz auffassen. Die bringt einfach die Geschichte mit sich und sollte jedem verständlich sein.

Ein Besuch im Oglala Lakota College Historical Center bietet einen weiteren Einblick in die Geschichte der Lakota Sioux, durch historische Fotografien und Grafiken, angefangen von den frühen 1800er Jahren bis hin zum Wounded Knee Massaker im Jahr 1890. Zusätzlich kann man sich Tonbandaufzeichnungen anhören (in Englisch), die die Bedeutung der Grafiken noch unterstützen.

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Photo: Chad Coppess/SD Tourism

Das Heritage Center of Red Cloud Indian School wurde 1982 als Museum eröffnet und besitzt einige hervorragende Kollektionen von indianischen Kunststücken sowie lokalen Lakota Kunstwerken. Als eines der ersten erfolgreichen Museen in einem Indianerreservat, umfasst die Heritage Center Kunstsammlung über zweitausend Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und repräsentiert eine grosse Anzahl von verschiedenen indianischen Stammes-Traditionen. Das Heritage Center dient als eine äusserst wertvolle kulturelle Ressource nicht nur für die Schüler der Red Cloud Indian School sondern auch Studenten anderer Reservatsschulen sowie für alle Lakotas des Pine Ridge Indianer Reservats.


Photo: Chad Coppess/SD Office of Tourism

Ein kurzer Spaziergang bringt Sie zum historischen Holy Rosary Cemetery, dem Friedhof auf dem sich u.a. auch das Grab von Chief Red Cloud befindet.

Bitte beachten Sie, dass beim Besuch eines Indianerreservats besondere Anstandsregeln und Sitten zu beachten sind. Informieren Sie sich vorab und vermeiden Sie durch unpassende Kleidung oder respektlosem Verhalten unangenehm aufzufallen. Wenn Sie Stammesmitglieder fotografieren möchten, bitte unbedingt vorher fragen. Bei Zeremonien, sog. PowWows, gelten ebenso bestimmte Regeln.

So kommen Sie hin: Von Deutschland aus fliegen Sie am besten über Denver, Colorado nach Rapid City, South Dakota. Von Rapid City sind es ca. 140 km zum Badlands National Park. Fahren Sie östlich auf dem I-90 Freeway bis Ausfahrt 131, die sie zum Eingang des Badlands Nationalparks bringt. Dort geht’s dann weiter auf dem Highway 240, die Badlands Loop Road. Leihwagen/Wohnmobil mieten Sie sich am besten schon in Deutschland. Badlands National Park, Interior, SD 57750 * Tel: 605-433-5361 * www.nps.gov/badl Eintritt: $15 pro Auto, gültig 7 Tage. Jahrespass gültig für alle Nationalparks: $80 Wall Drug Store, 510 Main Street, Wall, SD 57790 * Tel: 605-279-2175 * www.walldrug.com Pine Ridge Chamber of Commerce, 7900 Lakota Prairie Drive, Kyle, SD 57752 Tel: 605-455-2685 * www.pineridgechamber.com Oglala Lakota College Historical Center, 490 Piya Wiconi Road, Kyle, SD 57752 * Tel: 605-455-6000 www.olc.edu Geöffnet: Juni – September * Montag – Samstag von 9.00 Uhr – 17.00 Uhr * Eintritt kostenlos Red Cloud Indian School Heritage Center, 100 Mission Drive, Pine Ridge, SD 57770 Tel: 605-867-5491 * www.redcloudschool.org South Dakota Office of Tourism, 711 E. Wells Ave., Pierre, SD 57501-3369 * Tel: 605-773-3301 gebührenfrei in USA: 1-800-952-3625 * www.TravelSD.com

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Text: Sonja Stimmer

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Photo: TVGR

Auf einer der ältesten und schönsten Ranches Arizona’s erleben Sie Cowboy-Abenteuer á la Carte ! Die Tanque Verde Ranch bietet die Atmosphäre einer historischen Ranch mit allen Annehmlichkeiten eines Vier-Sterne-Hotels. Mitten in der Sonora Wüste gelegen, umgeben von den Rincon Mountains mit ihren bis zu 2500 m hohen Gipfeln und dem Saguaro Nationalpark als Nachbar, lässt sich die Schönheit der Umgebung in der sich Tanque Verde befindet, kaum überbieten. Am eindrucksvollsten wird das auch noch bei den Ausritten demonstriert, die Sie mitten in die einzigartige Wüstenlandschaft führen, die mit meilenweiten Ausblicken lockt. Auch die Geschichte der Ranch ist nicht ohne und bietet einen Einblick in den richtigen wilden Westen... Spirit of the West 23


Der Mexikaner Emilio Carrillo kaufte sich 1868 Land in der Tanque Verde Gegend und nannte die Ranch ursprünglich Buena Vista. Als die Siedlung immer grösser wurde, taufte er sie jedoch um in La Cebadilla, nach der Wildgersten-Pflanze, die entlang des Tanque Verde Flusses wuchs. Im Mai 1904 überfielen Banditen die Ranch und forderten Emilio’s Geld. Obwohl er versicherte, keins zu haben, fackelten die rauhen Burschen nicht lange und hängten Emilio auf – genau dort, wo sich heute der Freizeitraum befindet ! Wie durch ein Wunder hat Emilio jedoch überlebt, starb allerdings 4 Jahre später an den Folgen seiner Verletzungen. Sein Sohn Rafael und seine Frau Ysaura wurden Jahre danach in unmarkierten Gräbern beerdigt und liegen, zusammen mit einigen anderen Cowboys, die auf der Ranch gearbeitet haben, auf dem Ranch-Friedhof. Jim Converse übernahm die Ranch 1908 und betrieb sie zuerst als Rinderfarm. Als er von den Erfolgen der Eaton Brüder in Wyoming hörte, die Gäste einluden und dort, gegen eine kleine Gebühr bei den Ranch-Aktivitätaten mitmachten, entschied Jim sich, dem Beispiel zu folgen. Der Name La Cebadilla hatte seiner Meinung nach nicht genügend ‚Charakter’ und somit änderte er ihn in Tanque Verde Ranch und leitete die Ranch sowohl weiterhin als Rinderfarm wie auch als Gästeranch. Jim Converse war ein dreister Viehzüchter, ein engagierter Jäger und ein grandioser Western-Geschichtenerzähler; ein Mann mit einer wilden Seite, was sehr attraktiv war, für die steigende Anzahl der Gäste aus dem Osten. Im September 1945, nach ein paar Drinks in einer Bar, erschoss Jim aus Versehen einen Cowboy. Nach einigen umstrittenen Gerichtsverfahren wurde er des Totschlags verurteilt und sass bis 1947 im Gefängnis. Als er entlassen wurde, hatte er das Interesse an der Ranch verloren und verkaufte sie 1955. Brownie Cote, ein angehender Anwalt aus Minnesota kaufte die Ranch 1957. Das war das Ende der wilden Zeit, und der erfolgreiche Anfang der heutigen Tanque Verde Ranch. Es ist kaum zu glauben, dass die quirlige Downtown und der Flughafen von Tucson nur ½ Std. von der Ranch entfernt sind. Das allerdings macht die Anreise umso einfacher. Einmal auf der Ranch angekommen, ist der Stadttrubel weit weg und man befindet sich in einer Oase, umgeben von Bergen, Kakteen, Palmen und der Sonora Wüste. Tanque Verde ist ein Gäste-Ranch Resort. Die Philosophie der Ranchbesitzer ist einfach - nur das Beste für die Gäste. Das Angebot der Ranch ist reichhaltig – Tennis, Wandern, Spa, Pool, ein Naturcenter, Wasser Aerobic, Yoga Klassen, Mountain Biking und endloses Reiten. Das aussergewöhnliche Freizeitangebot hält einen ganz schön auf Trab. Natürlich muss man nicht alles mitmachen, man möchte aber auch nichts versäumen. Es gibt verschiedene fachkundig geführte Wanderungen durch das Naturschutzgebiet, dem Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. Foto-Wanderungen, Vogel-Beobachtungstouren und Bergwanderungen sowie Mountain Biking für Anfänger und Fortgeschrittene. Anfang der Woche gibt es einen Plan, der die täglichen Aktivitäten beinhaltet. Jeden Nachmittag können Sie sich bei Steve, dem Programm Direktor und Head Wrangler (sozusagen der Boss der Cowboys) für Ihre Wunsch-Aktivitäten vormerken lassen. Steve, oder einer seiner Mitarbeiter, dreht auch beim Dinner nochmal eine Runde und fragt jeden Gast, was er am nächsten Tag machen möchte. Der Grossteil der Gäste interessiert sich für das Reiten. Und da ist das Angebot umwerfend. Die Ranch besitzt an die 180 Pferde, die meistens mit einem Mindesttraining zur Ranch kommen und den letzten Schliff dann von den eigenen Cowboys bzw. Cowgirls bekommen.

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Wer noch nie geritten, oder noch Anfänger ist, für den gibt es Unterricht oder einfache Ausritte bei denen man schön langsam durch die wunderbare Natur trottet. Wer fest im Sattel sitzt, für den gibt es die ‚lope rides’, da wird’s dann ein bisschen schneller. Loping ist langsames Galoppieren. Wer beim ‚lope ride’ dabei sein will, der muss allerdings erstmal beweisen, dass er sein Pferd im Griff hat und langsam galoppieren kann. Dazu gibt’s den ‚lope check’ am Morgen dreimal um die Arena reiten und auf Kommando stoppen und wieder langsam galoppieren – und das alles ohne Probleme. Sie haben zwei Anläufe und beim dritten Mal muss es klappen. Wenn der Wrangler der Meinung ist, Sie können’s, dann dürfen Sie beim ‚lope ride’ mitmachen. Das alles ist nur zu Ihrer eigenen Sicherheit, die ganz gross geschrieben wird auf der Tanque Verde Ranch. Die Wrangler sind sehr um Ihre Sicherheit bemüht und gehen kein Risiko ein, was im Endeffekt auch Ihnen zugute kommt. Anfangs wird Ihnen ein Pferd zugeteilt, wenn Sie jedoch ein besonderes Pferd im Auge haben, dass Sie gerne reiten möchten, genügt es, zu fragen. Ich habe mich gleich in einen grossen, schwarzen verliebt – ein Percheron Pferd mit Namen Bismarck. Ich wollte einfach mal wissen, wie sich so ein riesiges, schweres Pferd, reitet und ich muss sagen, ich war begeistert. Bismarck war mein, für die restliche Zeit auf der Ranch. Sie haben die Möglichkeit mehrmals am Tag verschiedene Ausritte mitzumachen, d.h. wenn Sie wollen, stundenlang im Sattel sitzen. Ich muss gestehen, es macht unheimlich Spass ! Ein besonderer Genuss sind die Frühstücksausritte durch die einzigartige Landschaft. Es geht vorbei an riesigen Sahuaro Kakteen, einige 150 Jahre alt und nur in der Sonora Wüste zu finden, durch Staghorn Cholla Kakteen und Yucca Palmen, kräftigen Mesquite Büschen und Barrel Kakteen. Nach ca. 1 Std. erwartet Sie ein reichhaltiges Cowboyfrühstück, mitten in der Wüste. Einfach herrlich. Ausserdem können Sie noch an halb- und ganztägigen Reitausflügen teilnehmen. Im Winter werden zusätzlich noch Picknick-Ausritte angeboten und es gibt ein Gäste Rodeo. Für Gruppen werden auch mehrtätige Ausritte organisiert, sog. Pack-Trips, die allerdings nicht im Preis inbegriffen sind.

Photo: TVGR

Sehr beliebt ist auch das Team Penning – eingeteilt in verschiedene Teams mit jeweils 4-5 Gästen, muss man versuchen so schnell wie möglich eine Gruppe Kälber zusammen in eine Einzäunung am anderen Ende der Arena zu treiben. Auch wenn’s um nicht viel geht, da kommt bei einigen der pure Ehrgeiz durch. Um beim Team Penning mitzumachen muss man kein Profi sein, auch Anfänger sind willkommen und glauben Sie mir, es ist ein Heidenspass.

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Nach einigen Stunden im Sattel, können Sie sich zur Muskellockerung im Whirpool aalen und ein paar Runden in einem der beiden Pools (drinnen und draussen) drehen oder noch besser, sich eine Massage im Spa gönnen. Der Aussenpool liegt wunderschön, mit Blick auf die Berge und Palmen sowie einem kleinen Wasserfall. Das glasklare Wasser ist besonders im Sommer, nach dem Reiten, sehr einladend. Das La Sonora Spa bietet, wie jedes Spa, verschiedene Behandlungen an - von der traditionellen, wohltuenden Massage, über das Ganzkörper-Peeling mit lokal angebauten Zutaten, bis hin zur klassischen Gesichtsbehandlung, Maniküre und Pediküre. Arabische Kaffeebohnen, Salz aus dem Toten Meer, Chardonnay und Cabernet aus dem Verde Valley und Prickly Pear Tee – mit all dem können Sie Ihren Körper verwöhnen lassen.

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Photo: TVGR

Wer seinen Chardonnay oder Cabernet lieber trinkt, der begibt sich in den Speisesaal oder in den Dog House Saloon. Das ausgezeichnete Restaurant der Tanque Verde Ranch bietet ein á la carte Dinner, das täglich wechselt und meist aus Delikatessen der amerikanischen, mexikanischen und manchmal auch europäischen Küche besteht. Frühstück und Mittagessen werden in Buffetform angeboten, was mehr als reichhaltig ist. Hungrig verlässt hier keiner den Tisch.

Einmal pro Woche gibt es ein Barbeque unter freiem Himmel mit Live Musik. Wenn Sie Glück haben, gibt’s anschliessend noch Unterricht im Two-Step oder Line Dancing. Ausserdem werden hin und wieder besondere kulinarische Erlebnisse wie Mexikanische Fiesta Nacht mit Mariachi Band angeboten. Die Ranch bietet eine Auswahl guter Weine und Biere zu den Mahlzeiten an, die jedoch extra beglichen werden müssen.

Nach dem Dinner bietet sich ein Abstecher in den Dog House Saloon an, der sich gleich nebenan befindet. Dort finden Sie eine reichliche Auswahl an alkoholischen Getränken. Der Saloon ist gemütlich eingerichtet, bietet Kamin und TV’s und ist der ideale Treffpunkt bevor man sich, zu noch früher Stunde, in sein Zimmer oder seine Suite zurückzieht.

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Tanque Verde Ranch verfügt über 74 Zimmer und Suiten in unterschiedlichen Kategorien, alle ausgestattet mit privatem Bad, Klimaanlage und Telefon. Die Redington Zimmer befinden sich entlang dem Holzweg und sind die ursprünglichen, jedoch sehr modernisierten Zimmer der Ranch, die sich für eine oder zwei Personen eignen. Übrigens, keines der Zimmer oder Suiten verfügt über einen Fernseher. Die Rincon Zimmer sind etwas grosszügiger ausgestattet, verfügen über Doppelbett oder französischem Bett und bieten Platz für bis zu vier Personen sowie Blick auf den Garten. Die im Adobe Stil gebauten Coronado Casitas sind komplett mit Kamin, gemütlicher Sitzecke und Kühlschrank ausgestattet und bieten Platz für sechs Personen. Von der Terrasse aus, können Sie die Sonnenuntergänge geniessen. Zu den geräumigeren Zimmern gehört die Saguaro Suite, sowohl mit Kamin und privater Terrasse ausgestattet sowie einige zusätzlich mit Whirlpool Badewannen. Kühlschrank, Kaffemaschine und grosszügige Sitzecken machen die Suite richtig gemütlich. Diese Suiten sind ideal für grössere Familien oder Gruppen von Freunden und bieten Platz für sechs Personen.

Wer einen längeren Aufenthalt auf der Ranch plant, oder mit Gross-Familie anreist, für den bietet sich die Sonoran Suite an, die über ein zusätzliches Wohnzimmer mit Extra-Betten verfügt und locker Platz für acht bis zehn Personen bietet. Die Suite ist mit einem überaus grosszügigem Bad mit Whirlpool Badewanne sowie separater Dusche und zwei Waschbecken ausgestattet. Im grossen Wohnzimmer befindet sich ein offener Kamin, Couchgarnitur sowie extra Sitzecke und zwei Schrankbetten. Diese Suite bietet einen fantastischen Blick auf die Berge durch riesige, zimmerhohe Fenster. Vom Wohnzimmer aus gelangen Sie auf die private Terrasse auf der Sie Liegestühle und Holz für den Kamin finden. In einer kleinen Nische befindet sich ein Spülbecken sowie Kaffeemaschine und Kühlschrank. Die Ausstattungen der Zimmer und Suiten sind sehr unterschiedlich. Alle sind jedoch im typischen Südwest-Stil eingerichtet. Der traditionelle Adobe Baustil, zusammen mit der Santa Fe Architektur unterstreicht die Schönheit der Natur und ist eine perfekte Kombination des alten Westens mit den modernen Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Die Lage von Tanque Verde Ranch bietet eine Vielzahl von Ausflugsmöglichkeiten in die nähere Umgebung. Es befinden sich einige Golfplätze in der Nähe der Ranch. Die beiden Westernstädtchen Tombstone und Bisbee sind nur 110/145 km enfernt und zu den Karchner Caverns sind es nur 83 km. Tucson bietet exzellente shopping Möglichkeiten an Westernkleidung und Indianer-Handwerk sowie verschiedene shopping malls.

Photo: TVGR

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So kommen Sie nach Tucson Von Deutschland aus gibt es verschiedene Angebote nach Tucson. Delta/Air France z.B. bietet einen Direktflug nach Atlanta mit Weiterflug nach Tucson. Vom und zum Flughafen Tucson bietet die Ranch einen kostenlosen Shuttle-Service. Ein Leihwagen, den Sie sich bereits in Deutschland buchen sollten, macht Sinn, falls Sie Ausflüge planen. Tanque Verde Ranch 14301 East Speedway Tucson AZ 85748 Tel: 520-296-6275 www.tvgr.com

Photo: TVGR

Tanque Verde Ranch ist ganzjährig geöffnet. Die Preise beinhalten Vollpension und sämtliche Ranch Aktivitäten. Kaffee, Wasser, Limonade und Obst steht kostenlos 24 Std. zur Verfügung. Alkoholische Getränke und Aktivitäten/Ausflüge ausserhalb der Ranch sind nicht im Preis inbegriffen.

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Colorado Wolf und Wildlife Center

Text: Sonja Stimmer

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orsicht ! Hier werden Sie vom Wolf geknutscht ! Dies ist wahrhaftig ein Erlebnis von ganz besonderer Art - mit den Wölfen spielen und wenn Sie wollen, sogar tanzen, küssen, abschlecken und so richtig knuddeln. Nicht möglich ? Oh doch, im Colorado Wolf & Wildlife Center.

Darlene Kobobel hat etwas geschaffen, was nur wenigen gelingt, und das alles trotz ihrer Kindheits-Angst vor Wölfen. Das Colorado Wolf & Wildlife Center ist die Heimat von Wölfen, Kojoten und Füchsen, die dort in einem natürlichen Gehege mit Wäldern, üppigen Espen, grossen Felsformationen und Hügeln leben, das ihnen Privatsphäre, Sicherheit und Anregung bietet. Das Center beherbergt momentan 18 Wölfe, 2 Kojoten und 4 Füchse. Lassen Sie sich von Zaltana’s intensivem Blick verzaubern, erfreuen Sie sich an den spielerischen Eskapaden von dem wunderschönen Nakai und erfahren die romantische Geschichte des ‚Liebespaars’ Chinook und Nikita, denen sogar ein Denkmal im Center gewidmet wurde.

Einige der Bewohner, denen Sie im Center begegnen, sind die beiden Polarwölfe Akela und Makah Behr; die beiden mexikanischen Grauwölfe Cielo und Rio; die 13 Timberwölfe, die alle sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind und haben, wie z.B. die fast schwarze, stolze Zaltana; der verspielte Na’vi; die etwas schüchterne Keara; oder das schöne Wunderkind Nakai, der eine böse Knochenkrankheit überstand und auf vielen Postkarten und Bildern, die man im Besucherzentrum kaufen kann, Modell gestanden hat. Spirit of the West 31


Die reguläre Tour dauert ca. 1 Stunde und führt Sie durch das gesamte Gelände. Das Besondere an den Touren ist, dass man die Geschichte der einzelnen Wölfe, Füchse und Kojoten, die im Center zuhause sind, erfährt. Auch werden Themen angesprochen, die sich z.B. mit Rudelhierarchie, Territorium, Kommunikation und Beuteauswirkung befassen. Man geht nicht nur von einem Gehege zum nächsten sondern bekommt auch einen richtigen Einblick in das Leben und Verhalten der Tiere. Jede Tour endet mit einer besonderen Verabschiedung, dem Heulen der Wölfe. Der Tourguide beginnt das Heulen, Sie werden aufgefordert, mitzumachen und schon stimmen alle Wölfe mit ein; ein tolles Erlebnis für jedermann. Wer allerdings etwas ganz Besonderes mit nach Hause nehmen will, etwas einmaliges, was man nicht alle Tage geboten bekommt, der sollte die VIP- bzw. die Photo-Tour mitmachen. Die beiden Touren sind nicht ganz billig, aber wie gesagt, etwas ganz Besonderes und, für einen guten Zweck. Bei der VIP-Tour haben Sie am Schluss der regulären Tour ca. ½ Stunde in der Sie im Ambassador Gehege mit einigen der Wölfe auf Tuchfühlung gehen. Kein Grund zur Sorge, die sind alle zahm, sehr verspielt und wie eingangs erwähnt, Küsschen sind keine Seltenheit. Nicht die Kamera vergessen, sowas muss man festhalten. Für diese Tour sollten Sie solides Schuhwerk tragen und entsprechend gekleidet sein. Sie können mit den Wölfen spielen, rumlaufen, und wenn Ihnen danach ist, sogar am Boden wälzen. Wenn das kein Erlebnis ist ! Bei der Photo-Tour macht ein Fotograf vom Colorado Wolf & Wildlife Center einige Fotos von Ihnen mit den Wölfen. Sie bekommen ca. 15 Fotos, auf eine CD gebrannt und alle in grosser Auflösung, so dass Sie dementsprechend vergrössert werden können. Diese Tour ist allerdings wetterabhängig. Beide Touren unterstehen gewissen Bedingungen und Voraussetzungen, die Sie auf der Webseite des Centers erfahren können. Angefangen hat alles 1993, als Darlene einen Wolfshund namens Chinook vor dem Tod rettete. Als Darlene von dem Schicksal dieses schönen Tieres erfuhr, nahm sie Chinook mit nach Hause und machte sich daran, alles über die Probleme und Kontroversen von Wolfshunden und Wolfshund-Züchtern herauszufinden. Und, wie bereits erwähnt, trotz ihrer Angst vor Wölfen, war sie entschlossen, einen sicheren Hafen für unerwünschte Wolfshunde zu bieten und eröffnete das Wolf Hybrid Rescue Center. Bereits im ersten Jahr wurde das Zentrum täglich mit 15-20 Telefonaten überflutet; Leute aus dem ganzen Land wollten ihre geliebten Wölfe bei ihr abgeben. Da erkannte Darlene die Notwendigkeit von Aufklärung und Bildung, ganz besonders für diejenigen, die glaubten, ein Wolf sei ein schönes Haustier. 32 Spirit of the West


Schön sind sie, die Tiere im Colorado Wolf & Wildlife Center. Nach fast 10 Jahren Rettung unerwünschter Tiere, war es an der Zeit umzuziehen und, es war an der Zeit, noch mehr zur Aufklärung und Bildung der Gesellschaft beizutragen. Darlene und ihre freiwilligen Helfer mussten erkennen, dass es physisch und finanziell unmöglich ist, jedes Tier, dass gerettet werden muss, zu retten. Wenn der Schwerpunkt auf Bildung liegt, könnten noch mehr Tiere gerettet werden. Darlene’s Traum, das Wolf Hybrid Rescue Center in das Colorado Wolf & Wildlife Center umzuwandeln, nahm Formen an. Jedoch ging nicht alles so glatt von der Bühne. Darlene fand eine private Ranch, die sie langfristig mieten konnte. Der Vertrag war unterzeichnet, als plötzlich das verheerende Hayman Feuer ausbrach. Mit nur 3 Stunden Zeit, musste sie mit ihrem Team nicht nur alle Wölfe evakuieren sondern auch die Hauskatzen, Hunde, Pferde und sogar ein Huhn. Ein leerer Pferdestall auf einer Ranch wurde für die kommenden fünf Wochen zur Heimat der Wölfe; die Haustiere wurden bei Freunden und Verwandten untergebracht. Das Hayman Feuer brannte über vier Wochen und zerstörte an die 55 000 ha Land. Die plötzliche Evakuierung erforderte den Bau und die Entwicklung des Colorado Wolf & Wildlife Centers zu beschleunigen. Alleine die Umzäunung des neuen Schutzgebietes verschlang $25,000 von dem Geld, das für Tierarzt-Kosten und dem langsamen Aufbau des Centers vorgesehen war. Dank der energischen und harten Arbeit von unzähligen freiwilligen Helfern wurden innerhalb fünf Wochenenden sechs Wolf Gehege mit jeweils ca. 4000 qm erstellt. Mit viel Emotionen wurden die Wölfe endlich in ihr neues Zuhause entlassen. Im Juni 2003 wurde die offizielle Einweihung des Colorado Wolf & Wildlife Centers gefeiert. Jedoch, nach nur 3.5 Jahren und einigen monumentalen Ereignissen, u.a. der Tod von Darlene’s geliebten Chinook, wurde dem Center plötzlich der Mietvertrag gekündigt. Nach einer hektischen Suche fand Darlene ein fantastisches Gelände und begann, wieder mit einigen freiwilligen Helfern, den Aufbau des heutigen Colorado Wolf & Wildlife Centers, in dem sich ausser den Gehegen für die Tiere auch ein Besucherzentrum sowie ein Wohnhaus mit Konferenz- und Bildungseinrichtung befindet. Im September 2007 fand die offizielle, und diesmal die letzte, Einweihungsfeier statt.

Das Colorado Wolf & Wildlife Center ist eine non-profit, eine gemeinnützige Organisation und überlebt ausschliesslich durch Spenden und Einnahmen der Touren. Im März 2008 erhielt das Center die AZA (Association of Zoos and Aquariums) Zertifizierung, eine der höchsten und angesehensten Auszeichnungen, die man als Zoo oder Aquarium bekommen kann, geschweige denn als Tierschutzreservat. Das Colorado Wolf & Wildlife Center ist das einzige in Colorado und nur eins von 20 im ganzen Land, dem diese Auszeichnung erteilt wurde. Aufgrund dieser Zertifizierung kann das Center nun auch Tiere aufnehmen, die auf der Liste der gefährdeten Arten stehen, wie die beiden mexikanischen Grauwölfe, die aus dem Cheyenne Mountain Zoo in Colorado Springs stammen, oder die fünf Swift Füchse aus dem Pueblo Zoo.

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Das Colorado Wolf & Wildlife Center bietet geführte Bildungstouren und Programme, die sich darauf konzentrieren, die Mythen über Wölfe und wilde Tiere zu zerstreuen, und den Besuchern verständlich zu machen, welche Rolle Wölfe in ihrem Ökosystem spielen. Obwohl einige der Tiere aus Studentenwohnheimen, Wanderzoos, Farmen und der Pelzindustrie gerettet wurden, hat das Center auch einige der Tiere adoptiert. Den Hintergrund der wilden Tiere zu erfahren, zwingt die Besucher zu Verständnis und Respekt, zu erkennen, dass ‚wild auch wirklich wild bedeutet’ !

So kommen Sie zum Colorado Wolf und Wildlife Center: Von Denver/Colorado Springs fahren Sie südlich auf I-25 bis Ausfahrt 141, dann westlich auf US Highway 24, Richtung West Cimarron Street für ca. 26 Meilen / 43 km. Sie kommen durch Woodland Park und Divine; nach ca. 1.5 Meilen / 2.5 km kommt ein blaues Schild mit dem Hinweis auf das Colorado Wolf and Wildlife Center; gleich danach biegen Sie links ein in die Lower Twin Rocks Road. Nach ca. 1.5 Meilen / 2.5 km sehen Sie rechts das grosse Eingangstor zum Colorado Wolf and Wildlife Center. Touren: Dienstag – Sonntag jeweils um 10.00 Uhr, 12.00 Uhr, 14.00 Uhr, 16.00 Uhr Eintritt: $10 Erwachsene; $7 Kinder bis 12 Jahre VIP Tour: $150 Photo Tour: $75 bzw. $50 wenn VIP Tour gebucht wurde Reservierung unbedingt erforderlich Im Besucherzentrum befindet sich auch ein Souvenirladen. Ausser den üblichen T-Shirts, Kaffeetassen und Plüschtieren bietet das Center wunderschöne Fotografien, Postkarten und Magneten mit Abbildungen der Wölfe an sowie gerahmte Bilder mit eindrucksvollen Modellen, wie z.B. Nakai oder Zaltana. Colorado Wolf & Wildlife Center 4729 Twin Rocks Road Divide, CO 80814 Tel: 719-687-9742 www.wolfeducation.org Photos: Colorado Wolf and Wildlife Center & Sonja Stimmer 34 Spirit of the West



Jason Aldean J

ason verbrachte mehr Zeit als No. 1 in den Radio Charts, wie jeder andere Country Sänger in den letzten 12 Monaten. Jason’s erste Single Hicktown wurde Anfang 2005 veröffentlicht. Die ausgekoppelte Single aus seinem Album Jason Aldean erreichte die No. 10 der Billboard Hot Country Songs Hitlisten. Von Anfang an, hat sich der Sänger als Künstler von der Masse abgehoben. Der in Georgia geborene Country-Musiker hat einzigartige Visionen und will es auch dabei belassen. Sein Hit Amarillo Sky war 2006 als Song des Jahres und Video des Jahres bei den ACM Auszeichnungen nominiert. Gewonnen hat Jason Aldean dann die ACM Auszeichung für Bester Newcomer. Jason hatte in kurzer Zeit bereits über eine Million Platten in den USA verkauft, und wurde von der RIAA 2007 mit Platin ausgezeichnet. In den folgenden Jahren war er konstant in the Billbord Hot 100 vertreten. In 2009 trat Jason Aldean zusammen mit Bryan Adams in der Fernsehshow CMT Crossroads auf. Jason’s letzte Single My Kinda Party stammt aus seinem gleichnamigen Album, das im November 2010 veröffentlicht wurde und unter den Top 10 Country Hits landete. Sein Auftritt mit Duett-Partnerin und American Idol Kelly Clarkson bei den 2010 CMA Awards mit ihrem Song Don’t You Wanna Stay brachte ihnen sehr positive Kritiken und in kurzer Zeit waren sie die No. 1 der Billboard Country Charts. Noch heute wird der romantische Hit von sämtlichen Country Radiostationen mehrmals täglich gespielt. Jason’s Erfolg kam natürlich nicht über Nacht. Geboren in Macon, Georgia, verbrachte er die meiste Zeit auf der Ranch seines Cousins. Als er 1998 in Nashville ankam, kämpfter er sich durch, unterzeichnete mehrere Verträge, aus denen dann doch nichts wurde. Er spielte bei unzähligen Plattenfirmen vor und irgendwann, war sein Bankkonto leer. Zu dem Zeitpunkt war er bereit aufzugeben und zurück nach Georgia zu gehen. Der Produzent Michael Knox bat ihn jedoch noch einmal bei einem Label vorzuspielen. Alles ging glatt bei dem Auftritt und Jason bekam einen Vertrag, der ihm ermöglichte in Nashville zu bleiben. Sein Leben nahm eine Wende. Mittlerweile arbeitet Jason mit seinem eigenen Produzenten und hat seine eigene Band, die seinen Drang nach Individualität, die ihn von den anderen Country Stars unterscheidet, unterstützt. Jason’s neueste Single Dirt Road Anthem ist eine interessante Mischung aus Country und Rap und auf dem besten Weg ein weiterer Hit zu werden. Jason hat keine Probleme, Country-Musik mit anderen Genres zu vermischen. Er war der erste Country Küstler, der Guns N’ Roses Medleys in seiner Live Show integrierte. Jason ist nicht Teil einer musikalischen Welle, er setzt seine eigenen Massstäbe. Mehr Info unter www.jasonaldean.com 36 Spirit of the West


Shania Twain S

ie macht sich zwar immer noch rar, folgte aber einer Einladung von TV Queen Oprah und kam zu den ACM Awards 2011 in Las Vegas. Shania hat sich die letzten Jahre nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht sondern hat im Januar 2011 Frederic Thiebaud geheiratet und kurz danach ihre Biographie From This Moment On veröffentlicht. Ausserdem stand sie für die DokumentarSerie Why Not? With Shania Twain vor der Kamera, die momentan auf Oprah Winfrey’s Kanal zu sehen ist. Eine neue Single, Today Is Your Day kam ebenfalls gerade auf den Markt. Info unter www.shaniatwain.com

Justin McBride Vom Rodeo zum Country Star

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r war einer der erfolgreichsten Rodeoreiter der letzten Zeit, gewann zwei PBR Weltmeisterschaften und hat mehr als $5 Mio. eingenommen. Das ist schon ein Erfolg, auf den man stolz sein kann. Nach seiner Rodeo-Pensionierung hat sich Justin seinem musikalischen Talent gewidmet und, so wie es aussieht, strebt nun eine zweite, nicht minder erfolgreiche, Karriere an. Lange bevor er auf den Rücken eines Stiers kletterte, wuchs der in Nebraska geborene Cowboy mit der Musik von Hank Sr. auf und noch bevor er ein Teenager war, entdeckte er seine Leidenschaft für die Musik von Chris LeDoux. So wie er einst seinen Rodeo-Vorbildern Jim Sharp und Clint Branger folgte, tritt er jetzt in die Fussstapfen seiner frühesten musikalischen Einflüsse. Als er Country Sänger Tracy Byrd traf, hatte Justin bereits seinen ersten WM-Titel gewonnen. Tracy lud ihn eines Abends ein, zusamen mit ihm ein bisschen Gitarre zu spielen und zu singen. Dies wiederum führte zu einem Treffen mit dem Komponisten Wynn Varble, der schon Songs für Garth Brooks und Brad Paisley schrieb. Die beiden wurden schnell Freunde, begannen zusammen an einigen Songs zu schreiben und nach etwas Widerstand, liess sich Justin überreden diese Songs aufzunehmen. In dem Jahr vor seinem zweiten WM-Titel veröffentlichte er das Album Don’t Let Go. Nachdem er ein zweites Mal Gold gewonnen hatte, im November 2007, erwog er den Ruhestand, entschloss sich aber, aufgrund einer notwendigen Operation, mit der Entscheidung zu warten. Während seiner Rodeo Auszeit gründete er eine Band, ging auf Tour und spielte für die Massen, die ihm bereits als Cowboy seit mehr als einem Jahrzehnt zujubelten. Als er in den Rodeozirkus zurück kam ist ihm klar geworden, dass er ihn nicht im geringsten vermisst hat und kündigte 2008 seinen offiziellen Rücktritt an. Von da an lag sein Fokus auf der Musik. Innerhalb eines Jahres, in dem er sich ausschliesslich auf seine musikalische Karriere konzentrierte, sang er ein paar Songs auf der Bühne der berühmten Grand Ole Opry, und sechs Monate später trat er vor mehr als 46.000 Fans im Cowboys Stadium während der Pause der RodeoVeranstaltung Iron Cowboy Invitational auf. Innerhalb von zwei Monaten nahm Justin dann das Album Justin McBride Live @ Billy Bob’s Texas auf. Aus dem Album hat er vor kurzem die Single God’s In Oklahoma ausgekoppelt. Info unter www.justinmcbride.com Spirit of the West 37


Text: Sonja Stimmer

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ach dem Colorado Wolf & Wildlife Center, besuchten wir ein weiteres Tierschutzreservat, das Serenity Springs Wildlife Center. Hier geht es um grosse, wilde Katzen, die man normalerweise nicht in den Rocky Mountains

findet. Das Serenity Springs Wildlife Center wurde 1993 eröffnet und ist eine Auffangstation für ausgediente und ungewollte Tiger, Panther, Leoparden, Löwen und sogar einem Nasenbär. Das Center beherbergt ca. 120 Tiere, einige davon sind ehemalige Hollywood und Las Vegas Stars, die in Filmen und bei Live Shows aufgetreten sind. Nick Sculac ist der Gründer von Serenity Springs Wildlife Center. Zusammen mit seiner Frau, Julie Walker, betreibt er die gemeinnützige Organisation, die auf Spenden, Adoptionen der Tiere und Einnahmen durch Touren angewiesen ist. Die meisten dieser wunderschönen Tiere wurden von irgendwoher gerettet und haben hier ein fantastisches Zuhause für den Rest ihres Lebens. 38 Spirit of the West


Die reguläre Tour dauert ca. 1 Stunde und führt Sie durch das Zoo-ähnliche Gelände, bei dem Sie jeden der Bewohner einzeln betrachten können. Sie haben auch die Möglichkeit eine Wildtierfütterungs-Tour zu buchen, bei der Sie aus ein paar Metern Entfernung ein Knochen-knirschendes Erlebnis beobachten, wenn die Tierhüter den exotischen Fleischfressern ihr Frühstück servieren. Die Fototour bietet Ihnen eine einmalige Gelegenheit Spitzenfotos mit nach Hause zu bringen. Da sich die Grosskatzen hinter vergitterten Gehegen befinden, ist es immer schwierig gute Fotos zu machen. Bei dieser Tour haben Sie Zugang zu den besten Fotospots und Tieren, die oft nicht Teil einer Tour sind. Sie haben die Chance, das beste Foto Ihres Lieblingstiers zu machen und kommen näher an diese exotischen und wilden Kreaturen heran, als Sie je gedacht haben. Eine fantastische Möglichkeit, um unvergessliche Momente festzuhalten.

Bei meinem Besuch im Serenity Springs Wildlife Center hatte ich das Glück, die neuesten Bewohner des Centers begrüssen zu dürfen. Die sechs Wochen alten Tiger Babies, ein sozusagen glücklicher Unfall, da keiner gemerkt hatte, dass Priya, die Mutter der Babies, schwanger war. Priya lebt schon seit 3 Jahren mit Charaka zusammen und sie schienen sehr glücklich zu sein. Keiner hat jedoch daran gedacht, dass Charaka nie einen Eingriff hatte und immer noch Babies zeugen konnte, denn, als Charakas frühere Lebensgefährtin starb, lebte er alleine für eine Zeit und es gab keinen Grund dafür. Tja, und nun gab es drei kleine Tiger Babies und glückliche Eltern.

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So kommen Sie zum Serenity Springs Wildlife Center: Von Denver fahren Sie südlich auf I-25 bis Ausfahrt 153, Richtung Interquest Parkway. Rechts auf N. Powers Blvd., für ca. 5 Meilen (8 km); dann links auf die E. Woodmen Road, für ca. 6.5 Meilen (10 km). Fahren Sie links auf den US Highway 24 für ca. 14 Meilen (22 km); dann rechts auf N. Ellicott Highway – vorsicht, leicht zu übersehen – und kurz danach links in die Scott Road. Das Center befindet sich nach ca. 1 km auf der rechten Seite. Sommer-Touren bis 5. September2011: Samstag & Sonntag jeweils um 9.00 Uhr, 11.00 Uhr, 15.00 Uhr Winter-Touren vom 11. September 2011 bis 22. Mai 2012: Samstag & Sonntag jeweils um 11.00 Uhr und 13.00 Uhr Eintritt: $10 Erwachsene; Kinder unter 2 Jahre kostenlos Wildtierfütterungs-Tour: $180 Private Fototour: $200 Die Touren sind wetterabhängig, da das Center im Freien liegt und wenig Unterschlupf bietet. Es empfiehlt sich, evtl. vorher anzurufen, um sicher zu gehen, dass die Touren statt finden. Serenity Springs Wildlife Center 24615 Scott Road - Calhan, CO 80808 - Tel: 719-347-9200 www.serenityspringswildlife.org Photos: Serenity Springs Wildlife Center & Sonja Stimmer

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Aufregende Abenteuer in Colorado Springs Heimat des Pikes Peak, Amerikas beliebtestem Berg Wenn Sie Colorado Springs auf Ihrer USA-Reise besuchen, können Sie viele verschiedene Outdoor Aktivitäten genießen, wie historische Zugfahrten, Ausritte, Ballonfahrten, Wanderungen und Rafting. Lassen Sie uns Ihnen die aufregende Seite des Wilden Westens zeigen.

Tag 1

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Tag 2

Tag 3


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Das grösste PowWow der Nationen

Photo: Derek Mathews/Albuquerque CVB

Text: Dorsy Baumgartner

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edes Jahr, Ende April, treffen sich mehr als 3000 Sänger, Trommler, Bands und Tänzer indianischer Herkunft zum grössten PowWow der Welt. Über 500 Indianerstämme aus den USA und Canada sind vertreten. Das Fest dient der Verständigung der Menschen verschiedener Abstammung und hat hauptsächlich soziale Funktion. Traditionen und Zusammengehörigkeit stehen im Mittelpunkt. Beim PowWow erleben Sie die Vielfalt indianischer Kultur hautnah. Der Fokus ist auf alteingesessene Traditionen, mystische Tänze, Rituale und Zeremonien der Indianer Nordamerikas gerichtet. Gastgeber ist Albuquerque, eine der kulturell facettenreichsten Städte in den USA. Die Geschichte Amerikas vermischt sich hier harmonisch mit der Gegenwart. Die Stadt ist eine lebhafte Melange aus verschiedenen Kulturen und historischen Attraktionen wie dem jährlichen Gathering of Nations.

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Was ist PowWow ?

Photo: Steve Wentworth

Der Begriff PowWow steht für Schamane und stammt aus der Sprache der Narragansett, einem Indianerstamm, der im Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Rhode Island und im östlichen Massachusetts beheimatet war. Die ursprüngliche Bedeutung war: ‚jemand, der Visionen hat’. Heute bezeichnet man PowWow als ein Fest der nordamerikanischen Indianer, bestehend aus Tanz und Musik. Ausserdem werden Kontakte gepflegt, Traditionen gefeiert, Wettbewerbe durchgeführt und Ehrungen vorgenommen. Normalerweise beginnt ein PowWow freitags und endet sonntags. Das wichtigste Symbol bei einer solchen Veranstaltung ist der Kreis als Grundmuster der Natur wie Sonne und Mond, Laufbahn der Sterne und Kreislauf der Jahreszeiten. Der Kreis ist das Sinnbild des Lebens und des grossen Geistes. Indianer sitzen im Kreis, oder sie tanzen kreisförmig um verschiedene Objekte oder Personen wie Feuer, Pfahl oder ihrem Häuptling.

Wenn während eines Auftritts eine Adlerfeder zu Boden fällt, wird der Tanz sofort angehalten. Die Adlerfeder gilt als heilig und bekundet Verbundenheit zu den Greifvögeln. Die verlorene Kraft der heruntergefallenen Feder wird in einem separaten Ritual wieder hergestellt. Dazu erheben sich die Zuschauer und nehmen ihre Kopfbedeckungen ab. Ein weiteres Ritual ist ein sogenanntes ‚give away’ (kleines Geschenk). In den meisten Kulturen werden Geschenke als Anerkennung für besondere Leistungen oder Gedenktage vergeben. Anders bei den Indianern. Geschenke werden von der Person ausgeteilt, die etwas geleistet hat. Bei den PowWows sind diese Geschenke sehr beliebt. Die Familie der geehrten Person ist der Gebende und verteilt die Geschenke an die Empfänger, die durch eine Ansage aufgerufen werden. 44 Spirit of the West

h Photo: Steve Wentwort

Die PowWows laufen nach festen Regeln ab. So ruft zum Beispiel der Zeremonienmeister die Tänzer in die Arena und erzählt passend zum Auftritt oftmals eine kleine heitere Geschichte. Danch werden Flaggen in die Arena getragen. Jeder Stamm besitzt seine eigene, und jedes Lied hat den Rang einer Nationalhymne. In den Tanzkategorien sind alle Altersstufen vertreten. Die Tanzstile sind ausgefallen und vielfältig. Der Grastanz soll zum Beispiel den Boden bereiten. Das Gras wird symbolisch flach getreten. Die Fransen an der Kleidung flattern im Wind und symbolisieren die Bewegung der Halme. Der Reifentanz ist Teil eines Heilungsrituals und soll Harmonie und Balance wiederherstellen. Der Bärentanz, der von den Sioux-Indianern stammt, dient zur Vorbereitung auf die Jagd nach Bären. Trommeln und Gesänge verkörpern die Bewegung der Tiere. Einige Tänzer tragen Bärenmasken und Bärenfelle, und ihre Körper sind farbenprächtig bemalt. Alle Tanzenden tragen bunte, traditionelle Stammestrachten. Die Ornamente aus verschiedenen Materialen wie Perlen, Stachelschweinborsten, Federn, Pferdehaar, Knochen oder Glocken sind aufwendig und stehen für religiöse Traditionen oder wichtige Ereignisse aus dem Leben des Tänzers.


Photo: Marjorie Tahbone

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt während der Gesamtveranstaltung ist die Wahl der Miss Indian World. Es handelt sich dabei weniger um einen Schönheitswettbewerb, sondern mehr um einen Bildungs- und Talentwettbewerb. Die Kategorien bestehen aus öffentlichem Auftreten und Sprechen, Tanz, fundiertem Wissen über den zugehörigen Stamm und die indianische Kultur sowie persönliche Talente. In diesem Jahr traten 26 Teilnehmerinnen an. Als Gewinnerin gekrönt wurde die 22-jährige Studentin Marjorie Linne Tungwenuk Tahbone aus Alaska. Sie ist halb Kiowa und halb Inupiaq-Indianerin. 1 Jahr beträgt ihre Amtszeit als eine Art Botschafterin und kulturelles Bindeglied zwischen Indianern und dem Rest der Welt. Der Indian Trader’s Market findet auf dem Aussengelände der Veranstaltung statt und mehr als 600 Aussteller präsentieren ihre Arbeiten. Einige bestreiten hier den grössten Teil ihres Jahresumsatzes. Es gibt ein grosses Angebot von Waren. Sie können einkaufen, was das Herz begehrt. Handgemachte Trommeln, Silberschmuck, Holzschnitzereien, Tonarbeiten, Indianerkleidung, Decken und typische Souvenirs wie Hüte, Mützen und T-Shirts. Zwischen dem Medizinmann mit seinen Heilpflanzen und dem Flötenschnitzer findet man leider auch ein weniger authentisches Angebot an Artikeln, und nicht alles ist aus indianischer Produktion. Aufgedruckt statt handbemalt, Moccasins aus Plastik statt Leder und Indianerschmuck ‚Made in China’ ist keine Ausnahme. Auch der Gaumen kommt auf seine Kosten. Allerdings stellt man sehr schnell fest, dass der Indianer offensichtlich zunehmend seine traditionelle Ernährungsweise aufgibt und sich an Fast-Food orientiert. Mit Fast-Food-Buden fahren die Anbieter von PowWow zu PowWow. Delikatessen wie Büffel- und Bärenfleisch sind eher selten; Truthahnschlegel, Tacos und Frittiertes gibt es dafür in allen Varianten. Eine besondere Spezialität ist ‚Fry bread’, eine Art frittiertes Fladenbrot mit Puderzucker. Im Rahmenprogramm eines PowWows wie auch im täglichen Leben der Indianer sind Tanz und Musik ein wichtiger Bestandteil. 36 Bands traten dieses Jahr auf den Aussenbühnen in Albuquerque auf. Es handelt sich um die Elite in Sachen indianischer Musik. Bei den Grammy Awards im Februrar 2011, dem wichtigsten US-amerikanischen Musikpreis, ging die Auszeichnung in der Katergorie ‚Bestes Album mit indianischer Musik’ an ‚2010 Gathering of Nations PowWow: A Spirit’s Dance’, eine Sammlung verschiedener Interpreten. Wie bei vielen kulturellen Events existieren auch für Besucher einige Verhaltensregeln. Alkohol und Drogen sind tabu. Respekt gegenüber dem Traditionsbewusstsein der Indianer ist grossgeschrieben. Keine Photo: Gathering of Nations Fotos oder Musikaufnahmen ohne Erlaubnis. Utensilien wie Trommeln oder Indianerdecken auf dem Boden: bitte nicht berühren ! Im Zweifelsfall immer lieber fragen. Aber es gibt nicht nur Verbote. Auch Tänzer und Tänzerinnen unter den Besuchern können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wenn Sie herausfinden wollen, welcher Tanzstil am besten zu Ihnen passt: zwischen den Stammesritualen wird die Tanzfläche für die Zuschauer freigegeben. Ein spezielles Outfit ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung bringt ca. 100.000 Menschen nach Albuquerque und ist hoch angesehen, weil sie den Umsatz der Stadt erheblich ankurbelt. Indianer-Fans kommen auch auf ihre Kosten, denn Kunst, Kitsch, Kommerz und Kulturerbe vermischen sich beim PowWow auf lockere Art. Wenn die Trommeln dröhnen, Menschen aller Hautfarben tanzen und der Wind pfeift, wie immer im Frühling in New Mexico, setzt Indianerromantik ein. Toleranz und Liberalität bestimmen das Zusammensein. Die Zeit bleibt stehen, und der Spirit der Indianer verwandelt die Arena in die weite wilde Prairie.

Gathering of Nations findet in der Regel am letzten Wochenende im April in der Sportarena der Universität von New Mexico (‚The Pit’) in Albuquerque statt. Der Eintritt kostet $15. So finden Sie ‚The Pit’ in Albuquerque, New Mexico: Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Denver mit Anschlussflug nach Albuquerque. Vom Flughafen aus weiter mit Leihwagen auf der I-25 Richtung Santa Fe bis zur Ausfahrt 223 Avenida Cesar Chavez. Von dort aus ist ‚The Pit’ beschildert. Mehr Infos unter: www.gatheringofnations.com oder www.golobos.com/facilities/nm-the-pit.html New Mexico Tourism Department, 491 Old Santa Fe Trail, Santa Fe, NM 87501 * Tel: 505-827-7400 * www.newmexico.org Spirit of the West 45


Arizona feiert 100. Geburtstag

Text: Sonja Stimmer m 14. Februar 1912 unterzeichnete Präsident William Howard Taft eine US-Satzung, die bestätigte, dass die ‚Bedingungen des Kongresses für die Zulassung von Arizona als Staat der Union’ erfüllt wurden und das Aufnahmeverfahren somit abgeschlossen ist – Arizona wurde zum Staat erklärt. Obwohl die 100-Jahr Feier erst im nächsten Jahr statt findet, sind die Vorbereitungen in vollem Gange. Prescott, die Stadt, in der alles begann, wird als erste die Feierlichkeiten mit dem Best of Arizona: Prescott Festival vom 16.-18. September 2011 einleiten. Von da an werden bis zum Ende des Jahres 2012 weitere Veranstaltungen und Feiern, nicht nur in Prescott, folgen.

Um die wachsende Bedeutung der Stadt zu feiern, verzierten die Gründer der Stadt ihre Gemeinde mit bunt bemalten viktorianischen Häusern – liebevoll die ‚Painted Ladies’ genannt. Heute verfügt die Stadt über 700 Gebäude, die im Nationalregister der historischen Stätte gelistet sind. Die älteren Wohnstrassen mit den viktorianischen Häusern sind heute mit hohen Bäumen gesäumt und spiegeln den Einfluss der Siedler aus dem Mittleren Westen und New England wider. 46 Spirit of the West

Photo: Franz Rosenberger

Prescott’s Anfänge im Jahre 1863 waren rustikal und rau; ein Bergbau-Lager am Hassayampa Fluss mit dem Namen Granite City. Zu Ehren des Historikers William Hickling Prescott wurde das Städtchen jedoch bald umbenannt in Prescott. Kurz danach, als das von Präsident Abraham Lincoln ernannte neue Hoheitsgebiet Arizona eine unparteiische Hauptstadt suchte, wurde Prescott 1864 die erste ‚wilderness’ Hauptstadt in der US Geschichte. Fast ausschliesslich aus Holz erbaut und nur bewohnt von amerikanischen Siedlern die dem Ruf in den Westen folgten, ergatterte sich Prescott schnell einen einzigartigen Platz unter den ersten Gemeinden Arizona’s. Wie jede boomtown hatte auch Prescott schnell seine zwielichtigen Einwohner wie Goldgräber, Cowboys, Kaufleute, Prostituierte und Winkeladvokaten. Als die Stadt wuchs änderte sich auch das Kaliber der Bürgerinnen und Bürger und einigen wurde in Strassen, Gebäuden und Natur ein Denkmal gesetzt.


Photo: Franz Rosenberger

Die Stadt, die unzählige Goldsucher über Nacht zum Millionär machte, feiert ihre Vergangenheit mit mehreren staatlich anerkannten Museen, darunter das Phippen Museum mit Western- und Indianerkunst, benannt nach dem Gründungspräsidenten der Cowboy Artists of America. Eines der besten Museen in Arizona ist Sharlot Hall Museum, das um die herrschaftliche Villa des ersten territorial Gouverneurs herum erbaut wurde und eine umfangreiche Sammlung von Artefakten aus der Pionierzeit besitzt. Das im Jahre 1935 eröffnete Smoki Museum of American Indian Art and Culture widmet sich der Geschichte indianischer Völker im Südwesten der USA und verfügt über eine eindrucksvolle Kollektion von Keramik, Schmuck, handgewebten Körben und anderen Kunstwerken.

Auch heute ist Prescott ein Ort, in dem immer was los it. Für Besucher und Einwohner gleichermassen, ist das Herzstück der pulsierenden Innenstadt die Courthouse Plaza, eine grüne Oase von Museen, Kunstgalerien, Antiquitätenläden, Boutiquen, gemütlichen Restaurants und dem Elks Opera House aus dem Jahre 1905 sowie dem Hassayampa Inn, das wohl geschichtsträchtigste Hotel der Stadt, erbaut 1927 und Mitglied der Historic Hotels des National Trust of America. Whiskey Row bildet einen Häuserblock voll mit Bars, Restaurants und Saloons.

Matt’s Saloon ist was für die Line Dancer oder Two-Stepper – eine richtige dunkle Honky Tonk Bar, in der schon Buck Owens, Waylon Jennings und Bruce Springsteen gastierten. Wenn man durch die Schwingtüren des historischen Palace Saloons, dem ältesten der Stadt, geht, glaubt man sich wirklich im alten Westen zu befinden. Der Saloon aus dem Jahre 1877 fiel 1900 dem Whiskey Row Feuer zum Opfer und war vollkommen zerstört. Der handgeschnitzte Brunswick Bar Tresen konnte jedoch gerettet werden und ist heute noch in Gebrauch. 1996 wurde der Saloon liebevoll renoviert und mit einem Restaurant versehen.

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Photo: Chris Marchetti

True West. Real Adventure.

Im Palace Saloon standen schon Doc Holliday und Wyatt Earp am Tresen. In der Tat, die Karriere der Earp Brüder begann angeblich in Prescott. Kurz nach Virgil Earp’s Ankunft, wurde er zum stellvertretenden Sheriff ernannt um ein paar schiesswütige Cowboys zur Strecke zu bringen, die die Stadt in Atem hielten. Virgil erschoss einen der Rabauken. Kurz darauf wurder er zum Polizisten ernannt und dann zum US Marshal. Seine Brüder kamen 1879 nach Prescott, bevor sie sich nach Tombstone aufmachten und in die Geschichte eingingen. Die Earp’s und Doc Holliday waren Ende der 1870er Jahre sogar Besitzer des Palace Saloons.

Sehen Sie selbst, was Prescott alles bietet. Antiquitäten-Läden, Kunst-Gallerien, historische Museen und jede Menge Freizeitmöglichkeiten, das ganze Jahr über. Besuchen Sie uns auf www.visit-prescott.com 1-800-266-7534

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Photo: Franz Rosenberger

Doc Holliday und seine ‚Big Nose’ Kate blieben etwas länger in Prescott, damit Doc, der gerade $10 000 beim Pokern gewonnen hatte, sich noch an den Kartenspielen in den Saloons der Whiskey Row erfreuen konnte. Er ging 1880 nach Tombstone, kam jedoch ein paar Monate später wieder zurück und lebte in einer Pension in der Montzuma Street. ‚Big Nose’ Kate verbrachte ihre letzten Tage in Prescott. Sie starb 1940 mit 90 Jahren und wurde im Pioneer’s Home Friedhof begraben. Ncht nur die Innenstadt von Prescott bietet eine Menge an Aktivitäten, sondern auch die nahe Umgebung der Bradshaw Mountains mit Millionen von Ponderosa Kiefern. Prescott ist ein Freizeitparadies. Das Gebiet verfügt über 700 km an Wander-, Radund Reitwegen, vier Seen zum Angeln, Bootfahren und Kajaken sowie die einzigartigen Granite Dells zum Klettern. Und alles ist nur eine kurze Fahrt mit dem Auto entfernt. Verschiedene Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden liegen nur ein paar km ausserhalb der Innenstadt; sieben Golfplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe; Watson Lake, einer der schönsten Seen der Gegend, bietet ein traumhaftes Panorama der Red Rocks, wenn Sie mit dem Boot oder Kajak auf Entdeckungsreise gehen.

Prescott bietet das ganze Jahr über eine Vielzahl an Veranstaltungen. Egal zu welcher Jahreszeit, es tut sich immer was. Für Wild-West-Enthusiasten gibt es die Prescott Frontier Days und das weltweit älteste Rodeo, eine Tradition seit 1888. Das einwöchige Spektakel bietet eine Parade, Live Konzerte, Ausstellungen mit KunstHandwerk sowie tägliche Rodeo Veranstaltungen, die ihren Höhepunkt am 4. Juli finden. Es gibt verschiedene Ausstellungen mit Indianer-Kunst und Kunsthandwerk; Folkmusik und Shakespeare Festivals; Weihnachtsparade und Lichterparade, etc. Prescott hat zwar nicht die absoluten Luxushotels, dafür findet man aber einige Hotels mit Geschichte und Charakter, angefangen von dem historischen Hassayampa Inn über gemütliche Bed & Breakfasts bis hin zu angenehmen und modernen Marriott Hotels. Die meisten der Hotels liegen in der Nähe des Stadtkerns, der angenehm zu Fuss zu erreichen ist, so dass Sie Ihr Auto problemlos am Hotelparkplatz lassen können. Bedenken Sie jedoch, dass viele Hotels oftmals lange vorher ausgebucht sind, besonders bei Veranstaltungen wie z.B. den Frontier Days und Rodeo. Ein günstig gelegenes Hotel ist z.B. das Springhill Suites von Marriott, das nur zwei Blocks von Gurley Street und Whiskey Row entfernt liegt. Es bietet grosszügige Zimmer und Suiten mit Flachbildschirm-TV, Schreibtsich, kostenlosem Internetzugang und kleiner Küchenzeile mit Mikrowelle, Kühlschrank, Kaffeemaschine und Spülbecken. Das Hotel hat einen Innenpool und Jacuzzi, mit Aussendeck, auf dem sich Liegestühle und sogar ein Grill für die Gäste befindet. Frühstück ist im Preis inbegriffen. Das Hotelpersonal ist freundlich und hält jeden Nachmittag frisch gebackene Plätzchen an der Rezeption bereit.

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er Photo: Franz Rosenberg

Wer Lust auf Schnäppchenjagd hat, der kann bei der Prescott Gateway Mall, auf dem Hwy 69, ein bisschen ausserhalb der Stadt, vorbei schauen. Hier finden Sie über 80 Geschäfte und Restaurants, die typischen Shopping Mall Kaufhäuser wie GAP, Dillard’s, etc.

Prescott ist nur 150 km von Phoenix entfernt und hat ein vier-Jarheszeiten Klima. Die Stadt liegt auf ca. 1600m und besonders im Sommer kommen viele Einwohner aus Phoenix und Scottsdale um der Hitze im Valley of the Sun zu entfliehen. Mit ca. 300 Sonnentagen im Jahr und dem reichhaltigen Angebot an Aktivitäten und Veranstaltungen ist Prescott der ideale Ausflugsort. Die ehemalige Hauptstadt von Arizona verlor ihren Platz als der Staat seinen legislativen Sitz erst nach Tucson und dann 1889 nach Phoenix verlegte. Vielleicht war das sogar ein Segen für Prescott, das sich zu einer liebevollen, charmanten und historisch äusserst attraktiven Stadt entwickelt hat. Die reiche Geschichte soll sogar 9000 Jahre zurück gehen, als hier angeblich 100 000 Menschen das Gebiet bewohnten. Diese Menschen waren wahrscheinlich Vorfahren des Yavapai Stammes, dessen Reservat an die Stadt grenzt. Es gibt viel zu tun, viel zu sehen und viel zu erleben in Prescott, in der Stadt, in der alles begann. So kommen Sie nach Prescott: Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Phoenix oder Los Angeles. Von Los Angeles und Denver gibt es einen Flug nach Prescott. Leihwagen oder Wohnmobil reservieren Sie sich am besten schon in Deutschland. Mit dem Auto fahren Sie in Phoenix auf den I-17 Nord bis Ausfahrt 262, dann auf Highway 69 Richtung Prescott. Vorsicht: Auf dem Hwy 69 wird geblitzt ! Best of Arizona: Prescott Festival Territorial Court House Plaza 16. – 18. September 2011 Prescott Office of Tourism * Tel: 1-800-266-7534 (gebührenfrei in den USA) * www.visit-prescott.com Phippen Museum, 4701 Highway 89 North, Prescott, AZ 86301 * Tel: 928-778-1385 * www.phippenartmuseum.org Geöffnet Dientstag – Samstag 10.00 Uhr – 16.00 Uhr; Sonntag 13.00 Uhr – 16.00 Uhr Eintritt: Erwachsene $7; Kinder unter 12 Jahre kostenlos Sharlot Hall Museum, 415 W. Gurley Street, Prescott, AZ 86301 * Tel: 928-445-3122 * www.sharlot.org Geöffnet Oktober bis April: Montag – Samstag 10.00 Uhr – 16.00 Uhr; Sonntag 12.00 Uhr – 16.00 Uhr May bis September: Montag – Samstag 10.00 Uhr – 17.00 Uhr; Sonntag 12.00 Uhr – 16.00 Uhr Eintritt: Erwachsene $5; Kinder unter 18 Jahre kostenlos Smoki Museum, 147 N. Arizona Ave., Prescott, AZ 86304 * Tel: 928-445-1230 * www.smokimuseum.org Geöffnet Montag – Samstag 10.00 Uhr – 16.00 Uhr; Sonntag 13.00 Uhr – 16.00 Uhr Eintritt: Erwachsene $5; Kinder unter 12 Jahre kostenlos Prescott Gateway Mall, Hwy 69 & Gateway Blvd. * Tel: 928-442-3659 Geöffnet Montag – Samstag 10.00 Uhr – 21.00 Uhr; Sonntag 11.00 Uhr – 18.00 Uhr

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Photo: Nevada Tourism Text: Sonja Stimmer evada, der Silber Staat, hat eine bewegte Vergangenheit. Noch heute findet man Spuren von den rauen Zeiten in zahlreichen Geisterstädten und verlassenen Minen wo der Wildwest-Mythos noch gegenwärtig ist. Weit weg von den glitzernden Lichtern Las Vegas’ findet man eine natürliche Wildnis mit kleinen Dörfern entlang der Highways, freilaufenden Mustangs (die wenigen, die noch nicht vom BLM eingefangen wurden) und meilenweiter Einsamkeit. Die Stationen unserer Wild West Tour sind Virginia City, Ely und Elko – jede Stadt mit ihrem eigenen Charakter. Unsere Tour beginnt in Reno, der grössten Kleinstadt der Welt, wie die Einwohner sie nennen. Eingebettet in die majestätische Sierra Nevada auf ca. 1500m bietet Reno nicht nur ‚rund-umdie-Uhr’ Spielcasinos sondern auch eine attraktive Kunstszene, einzigartige Architektur, interessante Museen und mehr als 50 Golfplätze. Entlang dem Riverwalk gibt es mehrere Cafes, Pubs, Geschäfte, Kino und Restaurants. Reno hat über 300 Sonnentage im Jahr und ist nur 45 Min. von den Skiorten am Lake Tahoe entfernt. 50 Spirit of the West

Photo: Nevada Tourism

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Photo: Nevada Tourism

Von Reno aus sind es nur 37 km nach Virginia City. 1860 bekannt als die reichste Stadt der Welt, ist Virginia City eine historische Besonderheit - HolzGehwege, alte Saloons und altertümliche Balkone, gepaart mit herrschaftlichen Villen und charmanten Bed & Breakfasts versetzen einen in den alten Westen zurück wo Mark Twain seine Karriere als Autor begann. Der grösste Trubel findet auf der ‚C’ Street statt mit ihren unzähligen Souvenirläden, interessanten Museen, Westernboutiquen und Saloons sowie Einwohnern, die in geschichtsträchtigen Kostümen herumlaufen, wie z.B. die Saloon Girls, der Sheriff oder die Rabauken, die sich zur täglichen Schiesserei zusammen finden.

Es gibt einige ganz besondere Sehenswürdigkeiten, wie die Ponderosa Mine oder die Chollar Mine, die zu den Hochzeiten über $17 Mio. an Gold und Silber produzierte. Die Minen sind verdammt eng und sehr dunkel. Schwer vorzustellen, wie man so arbeiten konnte. Wenn der Tourguide dann noch die Kerze ausbläst... Nur einen Block von ‚C’ Street entfernt ist St. Mary’s, eine wunderschöne, katholische Kirche, die von einem irischen Minenarbeiter erbaut wurde, der 20 jahre später der erste Bischof Kalifornien’s wurde. Ein paar Schritte weiter, befindet sich die historische Virginia & Truckee Railroad. Eine 35-minütige Zugfahrt führt Sie durch die historische Comstock Minenregion, vorbei an einem Friedhof aus dem 19. Jahrhundert, alten Silberminen und Sie haben die Chance wilde Mustangs zu sehen. Zurück in Virginia City gibt es noch jede Menge zu besichtigen, wie das Mark Twain Museum, in dem noch einige originale Möbelstücke und Maschinen ausgestellt sind; das The Way it Was Museum, mit einer der komplettesten Kollektionen der Comstock Zeit; Piper’s Opera House, in dem einige der bekanntesten Stars der damaligen Zeit gastierten wie Houdini und Mark Twain; die Mackay Mansion, erbaut von George Hearst, dann im Besitz von John Mackay, dem damaligen ‚Donald Trump’. Zu besichtigen sind wunderbare originale Möbelstücke, wertvolles Tiffany Silber und historische Gegenstände. In Virginia City gibt es ausgesprochen schöne Bed & Breakfast Hotels. Wir berichteten in unserer letzten Ausgabe bereits von dem ‚B’ Street Bed & Breakfast, das 1876 von Henry Piper erbaut wurde. Die Besitzer Carolyn und Chris Eichin sind wundervolle Gastgeber; Chris spricht Deutsch und Carolyn’s Frühstück ist einfach sagenhaft. Von Virginia City aus geht’s über den Highway 50 – der einsamsten Landstrasse Amerika’s – weiter nach Ely. Highway 50 war früher die Route des legendären Pony Expresses und man findet noch einige PostkutschenHaltestellen des historischen Pony Expresses sowie der Overland Stagecoach. Ely ist eine geschichtsträchtige Eisenbahner- und Minengemeinde, die sich zu einem idealen Freizeitort entwickelt hat. Im Umkreis von ein paar Meilen können Sie Fischen, Wandern, Campen und Mountain Bike fahren. Im Gegensatz zu Virginia City gibt es keine hölzernen Gehsteige und niemand läuft in Gewändern des 19. Jahrhunderts herum. Ely ist eine kleine, moderne Stadt, die sich allerdings den wilden Westen noch zugute macht. Der Ort ist bekannt für seine vielen Pony Express murals, Wandgemälde an Häusermauern die über die Innenstadt verteilt sind und die Geschichte der Stadt und ihrer Einwohner erzählen. Spirit of the West 51


Die Nevada Northern Railway, eine Kurzstrecken-Eisenbahn, die in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts sämtliche umliegenden Minenstädte versorgte, bietet Besuchern an bestimmten Tagen die Möglichkeiten zu einer kurzen Zugfahrt. Das Depot, die Eisenbahnbüros und der Güterbahnhof stehen frei zur Besichtigung.

Photo: Elko CVA

Ely ist optimaler Ausgangspunkt, den ca. 1 Std. entfernten Great Basin National Park und den Höhepunkt des Parks, die Lehman Caves zu besuchen. Die Lehman Caves zählen zu den schönsten Tropfsteinhöhlen der USA. Zwischen Juni und Oktober können Sie auch im Bristlecone Forest wandern oder den Wheeler Peak Scenic Drive mit seinen schönen Aussichtspunkten entlang fahren.

rthern Railway Photo: Nevada No

Kurz ausserhalb Ely kommen Sie nach McGill. Dort befindet sich eine im wahrsten Sinne des Wortes, geschichtsträchtige Drogerie bzw. Apotheke, der McGill Drugstore. Hier gibt es noch einen originalen ‚Limonaden-Brunnen’, aus dem immer noch ausgeschenkt wird. Man findet Produkte und Arzneien, die bis 1915 zurück datieren; Gehaltsabrechnungen, Rezepte und Kundenkarteien, etc. – alles aus den früheren Zeiten, die immer noch katalogisiert werden. Der Laden ist mittlerweile ein Museum und private Touren werden auf Anfrage organisiert. Weiter geht es auf dem Highway 93 zum Highway 80, der uns nach Elko bringt. Dort lebt noch der alten Westen wo Cowboy Traditionen und chinesische Gebräuche auf baskische und indianische Kulturen treffen. In Elko finden Sie noch Spuren der Basken, die von den Pyrenäen zum Schafe hüten in die USA kamen.

Obwohl Elko kein typischer Anziehungspunkt für Siedler im Westen war, fanden sich hier viele verschiedene Kulturen aus der ganzen Welt zusammen. Einwanderer kamen von China, Italien und Schottland, die meistens bei der Eisenbahn beschäftigt waren oder Cowboys wurden. Nicht selten sieht man sie in ihrer Westernmontur, ganz besonders beim jährlich statt findenden National Cowboy Poetry Gathering, eine Veranstaltung die sowohl die Kultur des alten Westens wie auch die Geschichte der Minen- und Bergwerksarbeiter zelebriert. Elko ist die inoffizielle Cowboy-Hauptstadt von Nevada und einer der besten Orte, in dem man authentische Cowboy- und Westernkleidung und Zubehör findet. Ein Besuch im Northeastern Nevada Museum bietet einen Einblick in die reichhaltige Geschichte Elko’s mit verschiedenen permanenten Ausstellungen. Die neueste Attraktion ist ein seltenes Mastodon Fossil, das im nahen Spring Creek gefunden wurde, sowie eine Darstellung wie es vor ca. 2 Mio. Jahren ausgesehen haben könnte. Eine noch ziemlich neue Sehenswürdigkeit ist das California Trail Interpretive Center, das durch interaktive Ausstellungen den Besuchern die Erfahrungen und Schwierigkeiten der Übersiedlung auf dem California Trail deutlich machen will. Leuchtboards geben Informationen über was wann passierte; interaktive Karten zeigen dem Besucher geographisch die persönlichen Erfahrungen auf, die an verschiedenen Audio-Stationen im ganzen Center erklärt und erzählt werden. Ein Tagesausflug in den Lamoille Canyon, der auch ‚Yosemite Nevada’s genannt wird, rundet die Wild West Nevada Tour ab. Fahren Sie die wunderschöne, 20 km lange Canyon Strasse rauf und geniessen wilde Tiere, Blumen und rauschende Bäche sowie spektakuläre Ausblicke durch die Schluchten der Ruby Mountains. Wieder unten angekommen, bietet sich ein Spaziergang durch den kleinen Ort Lamoille an, der mit aussergewöhnlichen Gallerien und Geschäften zum Verweilen einlädt. Auf dem Weg zurück nach Reno, können sie noch einen Stopp in Lovelock einlegen. Einer chinesischen Gewohnheit zufolge, hat Lovelock ein Liebesschloss geschaffen – eine Kette rund um Loverslock Plaza, wo Liebende sich gravierte, herzförmige Schlösser kaufen und sie dann dieser Kette hinzufügen. Von Lovelock aus sind es ca. 150 km bis nach Reno. 52 Spirit of the West


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Text: Dorsy Baumgartner

ie USA bringt man nicht unbedingt mit kulinarischen Köstlichkeiten in Verbindung (ausser, wenn es um saftige Steaks geht). Noch weniger werden hier Weinkenner mit grosser Nase vermutet. Vorurteile begegnen uns immer wieder, vielleicht ist an dieser Stelle jedoch Vorsicht geboten ! Wein hat nicht nur in Europa, sondern auch in den USA eine lange Tradition. Die USA bedurfte zwar der Starthilfe europäischer Einwanderer, hat sich aber nicht mit deren Weinwelt vereinigt, sondern eigene Geschichte geschaffen. Heute sind sie der viertgrösste Weinhersteller der Welt. Amerikanische Weine sind oft als ‚beste Weine’ gelistet und besitzen internationalen Ruf. Trotz erschwerter Zollbestimmungen sind die USA einer der umsatzstärksten Weinlieferanten Deutschlands. Weinanbau in den Vereinigten Staaten verbindet man meistens mit Kalifornien. Der Sonnenstaat bleibt die Nummer 1 unter den Weinanbaugebieten. Kalifornien produziert mehr Wein als Frankreichs Weinregionen Burgund und Bordeaux zusammen. Besonders beliebt sind Weine aus Napa Valley und Sonoma Valley. Mittlerweile wird jedoch in fast allen Bundesstaaten Wein angebaut und edle Tropfen kommen nicht nur von der amerikanischen Westküste. Es werden mehr als 3000 Weinberge bewirtschaftet. Weinfeste und Weinmessen gewinnen kontinuierlich an Stellenwert. In einem Staat im Südwesten des Landes schlummert großes Potential. Er zählt zu einem der ältesten Weinbaugebiete in den USA - New Mexico. 56 Spirit 56 Spirit of of the the West West


New Mexico wird auch Land of Enchantment (Land der Verzauberung) genannt. Der Name stammt von den spanischen Eroberern, die damit das Land westlich und nördlich des Rio Grande bezeichneten und Mitte des 15. Jahrhunderts die ersten Missionsstationen und somit den Messwein ins heutige New Mexico brachten. Die ersten Weinstöcke wurden im Jahr 1629 von spanischen Franziskaner- und Kapuzinermönchen in Senecu gepflanzt, der Heimat der Piro-Indianer, in der Nähe von Socorro (ca. 120 km südlich von Albuquerque). 1885 wurde New Mexico das fünftgrösste Weinanbaugebiet in den USA. Ernte, Qualität und Charakter des Weins sind abhängig von Klima, Boden und Lage. New Mexico hat vier ausgeprägte Jahreszeiten und trotzdem, genauso wie Kalifornien, durchschnittlich bis zu 300 Sonnentage im Jahr. Obwohl es in New Mexico Sonne in Hülle und Fülle gibt, schwankt das Klima doch beträchtlich von einem Teil des Staates zum anderen. Da der Bundesstaat von dem hochgelegenen, bergigen Bereich im Norden bis zu dem tiefer liegenden wüstenartigen Gebiet im Süden reicht, sind warme Tage und kühle Nächte mit starken Temperaturunterschieden an der Tagesordnung, was dem Rieslinganbau zugute kommt. Die Intensität der Sonneneinstrahlung bestimmt die Zuckerbildung. Entsteht mehr Zucker, so vermindert sich der Gehalt an Säure in der Traube, und dies führt zu Weinen mit hohem Alkohol, was sich günstig für Rotweinsorten auswirkt. New Mexico beheimatet 36 Weingüter an 42 verschiedenen Standorten und produziert 700.000 Gallonen Wein, was ca. 26 496 Hektoliter entspricht. Eines der charmantesten und preisgekrönten Weingüter in New Mexico ist Casa Rondeña in Albuquerque. Casa Rondeña liegt in der Ebene des Rio Grande, wobei ‚Ebene’ bei einer Höhe von ca. 1.600 Meter über N.N. relativ ist. Naturbelassene grüne Felder in der Flusslandschaft im Osten und sanft gesäumte braune Hügelketten der Sandia Mountains im Westen unterstreichen die kontrastreiche Schönheit des Standorts. Spirit of the West 57


1990 pflanzte Gründer und Besitzer John Calvin die ersten Rebstöcke. 1995 wurde das Weingut als Familienunternehmen etabliert, und 2 Jahre später eröffnete der Weinshop und Probierraum. Wer seine Gaumensinne trainieren und das Einmaleins der Weine New Mexicos studieren möchte, trifft hier auf kompetentes und freundliches Personal, das gerne alle Fragen beantwortet. Nicht immer im Probierangebot ist eine leckere Schokoladen-Weinsauce aus dunkler Schokolade und einem Hauch Cabernet Sauvignion. Unbedingt nachfragen und bestellen !

Zwischen Mitte und Ende September werden Mitglieder des Casa Rondeña Weinclubs zur Traubenernte eingeladen. Die reifen Trauben werden von Hand geschnitten. Höhepunkt ist das traditionelle Traubenstampfen mit blossen Füssen.

Bekannt ist das Weingut in erster Linie durch seine Rotweine. Das Weinsortiment besteht aus handverlesenen Weinen, davon 6 Rotweine, 2 Weissweine, ein Rosé und ein Portwein. Die Erträge liegen bei durchschnittlich 56 000 Litern pro Jahr.

Meritage – Ein mit Bordeaux vergleichbarer Wein, 50% Merlot, 30% Cabernet Franc and 20% Cabernet Sauvignon. Sangiovese – Ein 12 Monate alter, in amerikanischer Eiche gereifter Chianti-ähnlicher Wein. Clarion – Ein Spanien Verschnitt aus 70% Syrah, 28% Tempranillo, und 2% Cabernet Sauvignon. Cabernet Franc – Hat seinen Ursprung in Frankreichs Südwesten und ist einer der Weine, die in New Mexico besonders gut gedeihen. La Sobrina’s Table – Ein Verschnitt aus 50% Merlot, 30% Cabernet Franc und 20% Cabernet Sauvignon. Founder’s Reserve Cabernet Sauvignon – Ist eine Auslese der besten Cabernet Sauvignons und reift 2 Jahre in französischen Eichenfässern. Viognier – Trockener Weisswein mit einem Bouquet aus Melone und Aprikose. Die sehr seltene Rebe ist auch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten wieder in Mode gekommen. Serenade – Ein Verschnitt aus 87% Riesling und 13% Gewürztraminer. Weisswein mit blumigem Bouquet. Rosé – Ein lebhafter Wein mit auf Merlot-Basis mit leichtem Erdbeer- und Pflaumenaroma. Animante – Ein roter mit Portwein vergleichbarer Dessertwein aus Cabernet Sauvignon. 58 Spirit of the West


Photo: Albuquerque The Magazine/Liz Lopez

Zum persönlichen Gespräch treffe ich John Calvin auf seinem Weingut. Wir sitzen auf einer überdachten Terrasse hinter dem Weinshop mit Blick auf einen zauberhaften Teich und sein ehemaliges Privathaus. John Calvin ist ohne Zweifel das, was man einen Kunst- und Musik-beflissenen, intellektuellen Menschen nennen kann. Er ist ein Multitalent und ‚Selbermacher’. Er lebt für die Musik und das nicht nur, weil seine Mutter ihm mit 7 Jahren bereits Klavierstunden aufgedrückt hat. Ganz freiwillig lernte er weitere Instrumente wie Gitarre und Sarod. Eine seiner Zauberformeln lautet: ‚Der Sache auf den Grund gehen’. Deshalb reiste er nach Spanien, um die Flamenco-Gitarre spielen zu lernen, nach Peru und Afghanistan, um sich von Architekur und Kultur inspirieren zu lassen oder nach Deutschland an die Mosel, um die Geheimnisse des Rieslinganbaus herauszufinden. Eine traditionelle Berufsausbildung hat er nicht, aber seinen Geschäftssinn entwickelte er schon als kleiner Junge, als er im Garten Laien-Zirkusvorstellungen organisierte und dafür Eintritt verlangte. Seine Reisen und Aufenthalte im Ausland finanzierte er mit hauptsächlich selbständigen Tätigkeiten, in Peru verkaufte er zum Beispiel selbstgemachte Erdnussbutter. Er arbeitete erfolgreich im Ölgeschäft ohne eine Betriebswirtschafts- oder Marketingausbildung, plante und baute jahrelang Häuser im Adobe-Stil, ohne Architektur studiert zu haben, und wurde Winzer. Die Liebe zur Natur, die Leidenschaft für Wein, Musik, Kunst und Architektur machen den Erfolg von John Calvin, dem Besitzer des vielfach ausgezeichneten Weinguts, aus. Auf meine Frage, was sein Rezept für Erfolg ist, hat er eine ganz einfache Anwort: ‚Erzwinge nichts, schaffe Raum für Neues und denke immer einen Schritt voraus’.

Casa Rondeña ist mehr als ein Weingut. Es ist ein Gesamtkunstwerk. Eine Welt aus Fantasie, Stimmungen, Gefühlen, Liebe zum Detail, Begeisterung und Leidenschaft. John Calvin hat das Weingut selbst entworfen. Die Gebäude sind eine Komposition aus Achtung vor der Geschichte und seiner Erkenntnis, dass nicht immer alles neu erfunden werden muss. Kunstvoll integriert er andalusische, maurische und islamische Elemente und spannt eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart, ohne die traditionelle Bauweise New Mexicos zu verletzen. Mit seinen Kontakten in der Musikwelt und Kulturszene kreiert John Calvin auf dem Weingut emotionale Erlebniswelten und ständig wechselnde ausgefallene Veranstaltungen wie Kunstausstellungen, Live Musik, Kochkurse und natürlich Weinproben. Casa Rondeña ist eine Oase aus spiritueller Ruhe und pulsierendem Leben. Wein wird hier nicht nur getrunken, sondern mit allen Sinnen erlebt. So kommen Sie zur Casa Rondeña in Albuquerque, New Mexico: Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Denver mit Anschlussflug nach Albuquerque. Vom Flughafen aus weiter mit Leihwagen auf der I-25 Richtung Santa Fe. Nehmen Sie die Abfahrt 228 Montgomery/Montano und fahren ca. 2,4 km bis zur 2nd Street. Dort rechts abbiegen bis zur Willow Rd. Und hier links abbiegen, danach rechts an der 4th Street, links an der El Paraiso Rd NW, dann rechts am Guadeloupe Trail und links an der Chavez Rd. bis Sie nach ca. 300 m Casa Rondeña erreichen. Weinshop und Probierraum sind täglich geöffnet. Montag bis Samstag von 10-18 Uhr und Sonntag von 12-18 Uhr. Private Weinproben auf Anfrage. Casa Rondeña, 733 Chavez Road NW Los Ranchos de Albuquerque, NM 87107 * Tel: 505-344-5911 www.casarondena.com oder www.nmwine.com Photos: Dorsy Baumgartner und Casa Rondeña Spirit of the West 59


Text: Corinna Veit

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anz spontan - welche Assoziationen haben Sie, wenn von Indianern die Rede ist ? Winnetou ? Geronimo ? Indiana Jones, der gar keiner war ? Oder fallen Ihnen eher Begriffe ein wie Freiheit, Abenteuer, Lagerfeuerromantik, stolze Krieger, Pferde, Tipis, freilaufende Büffel in der Prärie, beeindruckende, weite Landschaften, Harmonie mit der Natur… Ganz egal, was Ihre ersten Gedanken sind und welche Bilder Sie dazu im Kopf haben – sie stimmen alle. Und auch wieder nicht. Bei der Begegnung mit ‚echten’ Indianern tauchen Sie in die Faszination einer Kultur ein, die sich nur schwer auf wenige Worte reduzieren lässt. Ein wenig dieser Faszination möchte ich Ihnen mit diesem Artikel vermitteln; ein Artikel, der auch von meiner eigenen, grossen Leidenschaft erzählt.

Photo: C had Cop pess/S

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Nach längeren Aufenthalten in den USA und der Mitarbeit an einigen (politischen) Projekten, die mich einerseits mit den Schwierigkeiten der Indianerstämme konfrontiert, andererseits aber auch mit den Wurzeln der indianischen Kultur in Berührung gebracht haben, ist in mir der Wunsch entstanden, die tiefe Verbundenheit, die ich zu den indigen Völkern empfinde, an andere Menschen weiterzugeben. So entstand die Idee zu ‚Begegnungs-Reisen’. Seit 20 Jahren begleite ich 2-3 Gruppen pro Jahr in die USA oder nach Kanada und wandle mit ihnen auf den Spuren ihrer Träume und Vorstellungen. Die eingangs erwähnten Begrifflichkeiten und Vorstellungen teilen so gut wie alle Menschen, die sich aufmachen, Ureinwohnern zu begegnen.

Leider ist diese Vorstellung sehr idealisiert und hat ihren Ursprung wohl eher in zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern sowie Filmen, als in der Realität. Denn die ist heute geprägt und gekennzeichnet von Zerrissenheit und natürlich den alltäglichen Sorgen – wie bei uns. Und doch, wer genau hinsieht, wer diesen Menschen vorurteilsfrei und offen begegnet, kann viel von jenen Werten erkennen, nach denen alle Menschen suchen und die in unserer zivilisierten Welt in weiten Teilen auf der Strecke geblieben sind. Das macht genau diese Sehnsucht und Faszination aus, die das indianische Volk auf uns ausübt.

Aus der Geschichte heraus gesehen verständlich, ist zu Beginn meist eine gewisse Distanziertheit zwischen uns weissen Besuchern und den indianischen Gastgebern oder Referenten zu spüren. Aber wenn das Eis einmal gebrochen und Vertrauen entstanden ist, geht es gleich los mit dem sogenannten ‚teasen’, einem Situationshumor vor dem niemand sicher ist. Keiner, der als stark genug erachtet wird, etwas Belustigendes zu vertragen bleibt verschont, besonders nicht geschätzte Menschen, ob Besucher oder nicht. Diesen Humor habe ich beim Besuch aller indianischen Nationen entdeckt und erfahren dürfen, manchmal bis zu richtigem Bauchzwicken vor Lachen. Was sehr beeindruckend ist, ist das respektvolle Miteinander der Generationen. Allem voran ihr hohes Mass an Menschlichkeit und Weisheit, Respekt und Stolz. Das beginnt bei der Kindererziehung, geht über den grossen Respekt der Männer gegenüber den Frauen bis hin zu einem würdevollen Umgang mit älteren Menschen. Hier eine kleine Episode, die ich selbst erlebt habe:

Ein junger Vater läuft mit seinem Kind an der Hand über das PowWow Gelände. Das Kind, vielleicht eineinhalb Jahre alt, stolpert, die Hand rutscht aus der des Vaters und es stürzt. Es weint nicht, der junge Vater bleibt stehen und wartet. Zwei bis vier Minuten vergehen bis sich der Kleine wieder aufgerappelt hat. Stolz lacht er seinen Vater an, der lacht wohlwollend zurück, streckt ihm die Hand wieder hin und sie gehen weiter. Kein Geschrei, keine Ermahnung, keine Überreaktion des Vaters – nichts. Der Vater wartet, bis das Kind aus eigener Kraft wieder auf den Beinen steht und belohnt es mit einem Lächeln für seine Tapferkeit. Das gleiche Prinzip werden Sie auch beim Umgang mit älteren Menschen erleben. Es wird ihnen nichts abgenommen, was sie aus eigener Kraft noch tun können. Stattdessen gibt man ihnen respektvoll die Zeit, die sie dazu benötigen oder wartet ab, ob sie um Hilfe bitten. Ein befreundeter Medizinmann hat es mit drei Buchstaben auf den Punkt gebracht: TLC – Tender – Loving - Care; Zart – Liebend - Fürsorglich. Ich würde es um eine für mich ganz wichtige Eigenschaft ergänzen: menschlich. 62 Spirit of the West


Hier wird niemand auf ein Podest gestellt, alle sind gleich. Auch ein Medizinmann ist nichts ‚Besseres’. All diese Feinheiten und Werte entdecken Sie natürlich nicht beim Tanken oder shopping auf einem Reservat. Um das zu entdecken und mit dieser Sensibilität in Berührung zu kommen, bedarf es eines ‚Türöffners’, eines kundigen Menschens vor Ort, der die ‚verborgenen Schätze’ kennt und weiss, wo sie zu finden sind und wie man ihnen am besten begegnet. Genau das ist die Philosophie meiner Begegnungs-Reisen, bei denen Sie, fernab aller gängigen Klischees, die Menschen einerseits und die grossartige Weite und wilde Schönheit der Natur andererseits erfahren. Die Landschaft ist unberührter, intakter als ausserhalb der Reservate und oft befinden sich die schönsten Nationalparks in der Nähe – so ist es möglich Tiere und Natur so richtig zu geniessen und zu beobachten. Für alle, die lieber auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen, gleich ein ganz wichtiger Tipp vorab: Versuchen Sie nie, wie ein Indianer auszusehen, sondern als Mensch mit eigener Kultur und Identität. Sonst könnten Sie als ‚wannabe’, ein ‚Mőchtegern’ Aufsehen erregen. Leider allerdings kein positives. Sie fänden einen Indianer mit Lederhose und Gamsbart am Hut bestimmt auch nicht sehr authentisch. Eine Veranstaltung, die Sie gut auch ohne indianischen Fűhrer besuchen können, ist das PowWow - ein buntes Tanz- und Begegnungsfest. Inmitten dieses bunten Treibens werden Themen der Gemeinde besprochen, gestorbene Familienangehörige betrauert und Essen gekocht. Musik, Gesang und vor allem der Rhythmus der Trommeln und die hohen Stimmen der Sänger werden Ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben. Alte und junge Tänzerinnen und Tänzer treten in zahlreichen Wettbewerben stolz und herausgeputzt gegeneinander an, Verkaufsstände mit Essen und indianischem Kunsthandwerk runden das Ganze ab. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn leider mischt sich unter das traditionelle Handwerk zunehmend mehr Billigware. Früher waren Gäste bei diesem Fest immer willkommen und in der Natur war alles blitzsauber, denn Essensreste hätten ja wilde Tiere angelockt. Doch auch in dieser traditionellen Veranstaltung hat sich einiges geändert.

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‚Unsere Zeremonien waren die Erziehungsgrundlage für unsere Kinder. Hier wurde ihnen beigebracht, wie man ein gutes, verantwortungsvolles Leben führt. Durch das Verbot unserer Kultur (Zeremonien waren bis 1978 verboten) haben wir vier Generationen von Menschen, die ohne Erziehung aufgewachsen sind. Jetzt erst wandelt sich das Bewusstsein unserer jungen Menschen wieder zu mehr Eigenverantwortung’. Joe W., pensionierter Lehrer und Polizist.

Heute bewegt sich das Leben der Indianer auf den Reservaten zwischen traditionell und angepasst. Das gilt sowohl für den Lebensstil, als auch für die Spiritualität. Seit 1978 ist die Lehre und Ausbildung der indianischen Sprachen sowie der traditionellen Religion wieder erlaubt und es wächst eine neue Generation heran. Mit mehr Selbstwert und ‚guter Erziehung’, und auch wenn es uns befremdlich erscheinen mag, für sie ist es ganz normal, mit uns gemeinsam bei McDonalds oder Burger King zu sitzen, Coca Cola trinken und dabei über ihre traditionellen Werte zu sprechen. Dennoch gilt es für Besucher ein paar Grundregeln zu beachten. Denn nach wie vor gibt es zahlreiche Native Americans, die in grösseren Reservaten leben und wenig bis gar keinen Kontakt mit der westlichen Gesellschaft haben. Manche haben auch schlechte Erfahrungen gemacht und sind vorsichtig geworden, was, wie oben bereits erwähnt, aus der Geschiche heraus, verständlich ist.

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Bitte achten Sie als Gast immer darauf, Ihren Gastgebern auf ‚Augenhöhe’ zu begegnen, offen und rücksichtsvoll zu sein. Bevor Sie Menschen mit Kamera oder Handy fotografieren oder filmen, fragen Sie bitte immer um Erlaubnis. Vor allem beim Fotografieren im Rahmen von Zeremonien. Sollten Sie eingeladen sein, an einer Zeremonie teilzunehmen, schauen Sie bitte, wie die Anderen sich verhalten oder fragen Sie Ihren Gastgeber. Denn manchmal gibt es z.B. unsichtbare Linien, die man nicht überschreiten sollte. Beispiel: Generell läuft oder bewegt man sich nicht vor einem Zeremonienmeister, sondern geht hinten vorbei. Und noch ein Tipp: Um Zeremonien in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen, braucht es nicht den Kopf, sondern den Bauch. Zeremonien werden Sie nur gefühlsmässig erleben und erfassen.

‚Ich verstehe mich als moderner Übersetzer zwischen unserer Welt und der Welt der heutigen weissen Mehrheit. Erziehung ist auf beiden Seiten notwendig’. Ed Iron Cloud, Rancher und Büffelfarmer, einer von nur zwei indianischen Abgeordneten im Parlament von South Dakota. Dieses Zitat von Ed Iron Cloud beinhaltet auch etwas von dem, was ich sein möchte - eine Brückenbauerin zwischen zwei Kulturen. Meine Vision ? Ein Leben in Freiheit, selbst bestimmt in Freude und Würde und liebevollem Miteinander. Nicht dass ich das immer könnte, aber ein grosses Ziel schadet ja nicht.

Mehr zu Begegnuns-Reisen und Corinna Veit: Meine Leidenschaft ist, Menschen aus dem europäischen Kulturraum in einem begrenzten Zeitraum von 2-3 Wochen, eine Begegnung zu ermöglichen, die ihnen eine andere Sicht, nicht nur auf die Kultur der Indianer, sondern auch auf Ihr eigenes Leben ermöglichen wird. Bei meinen Reisen stehen persönliche Kontakte mit den Bewohnern der Reservate im Mittelpunkt. Die Teilnehmer haben Einblick in den Alltag der Indianer, lernen ihren Glauben, ihre Weltanschauung, ihre ursprüngliche und aktuelle Lebensweise kennen. Kleine Reisegruppen ermöglichen intensive Begegnungen, die vielen Menschen unvergesslich bleiben. Und, ich arbeite mit Menschen zusammen, die für ihre eigenes Volk etwas tun wollen, das heisst, sie arbeiten nicht vorrangig im Tourismus. Dies gibt dem Austausch seinen persönlichen Charakter. Wer über all das hinaus noch tiefer eintauchen möchte in die Themen, mit denen sich die Indianer aktuell beschäftigen findet in mir natürlich eine äusserst bereitwillige und fachkundige Gesprächspartnerin. Mitfahren können Menschen jeden Alters. In einer Gruppe war die jüngste Teilnehmerin 17 und der älteste Teilnehmer 77 Jahre alt und wir alle hatten es richtig gut miteinander. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass bei mir alles etwas anders ist, als bei anderen Veranstaltern. Ich liebe die Natur und finde versteckte Winkel für starke Naturerlebnisse. Ich liebe die Menschen und interessiere mich nicht nur für die Indianer, sondern auch das Leben der Reiseteilnehmer. Jede Lebensgeschichte hat ihre Weisheit. Zu den für mich positivsten und berührendsten Rückmeldungen zählte die Aussage einer meiner Reiseteilnehmer: ,...ich bin ein besserer Grossvater geworden.’ Begegnungs-Reisen GmbH Spieglerweg 4 B - 88131 Lindau - Tel : 08382-944 803 info@Begegnungs-Reisen.de * www.Begegnungs-Reisen.de

‚Der Erholungseffekt dieser wunderbaren Reise war gigantisch. Es war, als hätte ich einen Vorratstopf randvoll mit geistigem Reichtum mit nach Hause gebracht. Noch Jahre später zehre ich von den faszinierenden Erlebnissen. Vieles von diesen emotionalen Geschenken habe ich erst lange nach meiner Rückkehr begriffen – und es hat mir neue innere Welten erschlossen.’ Diana B., Stuttgart Spirit of the West 65


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