Appartmentkomplex geplant | Anrainer laufen Sturm gegen Großprojekt in Schladming

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Appartmentkomplex geplant | Anrainer laufen Sturm gegen Großprojekt in Schladming

Kleine Zeitung

In der Schladminger Augasse ist eine neue Ferienanlage geplant. Der Unmut gegen Appartementhäuser hat prominente Unterstützer. 04.40 Uhr, 16. Juli 2019 Die steigenden Nächtigungszahlen bescheren Schladming seit längerem einen Bauboom. Vielerorts sind große Appartementanlagen geplant, in der Bevölkerung regt sich darüber offen der Unmut. Eine prominente Stimme gehört dem Grandseigneur des Schladminger Tourismus, Ernst Royer: „Bei solchen Komplexen handelt es sich um die Totengräber des klassischen Tourismus“, sagt der Besitzer des Sporthotels Royer zur Kleinen Zeitung.

Die schmale Augasse als Zubringer für geplante 400 Gäste © V. Höflehner

„Ich habe in Lanzarote tolle Hotels erlebt, die von vielen Prominenten besucht wurden. Daneben hat man dann Appartementhäuser gebaut. Das Hotel hat seine guten Gäste verloren, in der Zwischensaison waren die Wohnungen praktisch leer und das Hotel konnte seine Deckung nicht aufrecht erhalten. Die Appartementinhaber haben sich gelangweilt gefühlt und ihre Wohnungen laufend zum Kauf angeboten.“ Royer betont, dass es viele positive Seiten am heimischen Tourismus gäbe, hier müsse man aber handeln: „Schladming wird zum Anziehungspunkt für Bauträger, denen der Ort egal ist und die nur abcashen wollen.“

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Konkretes Beispiel ist eine geplante Ferienanlage in der Augasse, gegen die die Anrainer schon seit 2015 Sturm laufen. Aktualität hat der Fall in der letzten Gemeinderatssitzung bekommen. Der Bauwerber, die EP Bauträger GmbH, stellte dort einen Antrag auf beschränkte Nutzungsrechte an der Straße, um einen Regenwasserkanal zu graben. „Sie würden dann die in Mitleidenschaft gezogene Straße auf ihre Kosten sanieren“, erklärte Bürgermeisterin Elisabeth Krammel damals. Entstehen würde das Objekt auf Hauser Gemeindegebiet, auf einem steilen Abhang zwischen fünf Einfamilienhäusern und der B320. Geplant ist ein Hotel mit 71 Zimmern, acht Häuser mit 41 Appartements und zwei Tiefgaragenanlagen. „Das Projekt ist symptomatisch für die Entwicklung in Schladming“, sagen die Nachbarn. „Auf ein im Verhältnis winziges Grundstück wird ein riesiges Projekt gepresst, auch wenn die Infrastruktur nicht dazu passt.“ Das zeige sich an der Augasse, einer schmalen Straße, die nicht erweitert werden könne. In der Wintersaison sei es schwierig, neben dem Schneepflug durchzukommen, viele Bewohner der WM-Siedlung nutzen sie als Stadtzugang. Auch die Ausweichroute über die Athletic Area sei für über 400 Gäste nicht geeignet. Gewidmet ist das Grundstück als Wohngebiet, verkauft würden touristische Einheiten – „hier entstehen Zweitwohnsitze“, sind sich die Anrainer sicher. Ihre Einwendungen würden verhallen: „Ohne Rechtsbeistand ist man verloren.“ Die Nachbarn wollen den Bau verhindern: „Wenn es steht, ist es zu spät.“ Die EP Bauträger GmbH wollte keine Stellungnahme abgeben.

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