Geplante Ferienanlage | „Wir können das Projekt nicht verhindern“

Page 1

Geplante Ferienanlage: „Wir können das Projekt nicht verhin...

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5696635/Gep...

(//www.kleinezeitung.at) Startseite Steiermark Ennstal

Geplante Ferienanlage | „Wir können das Projekt nicht verhindern“ Kleine Zeitung

Um geplanten Ferienkomplex in der Augasse entbrannte ein heftiger Streit im Schladminger Gemeinderat. Die Opposition sieht weiteres Zweitwohnsitz-Projekt. Von Veronika Höflehner | 11.23 Uhr, 27. September 2019 Das Thema Zweitwohnsitze lässt Schladming auch weiterhin nicht los. So führte die geplante Hotel- und Appartementanlage in der Schladminger Augasse am Mittwoch zu heftigen Auseinandersetzungen im Gemeinderat. Konkret geht es um einen Antrag der E&PAuf diesem Grundstück südlich der Bauträger GmbH, der Firma hinter der geplanten Schladminger Augasse soll der neue Ferienkomplex entstehen © Martin Huber Anlage, an die Stadtgemeinde. Sie bittet um beschränkte Nutzungsrechte an der Augasse, um einen Regenwasserkanal zu graben. Im Zuge dessen würden sie die stark beschädigte Straße sanieren. Bereits bei der Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause wurde darüber gestritten. Mit der Schladminger Zusage würde man den letzten Stein für die Genehmigung dieses „problematischen Zweitwohnsitzprojektes“ legen, hieß es. Für Bürgermeisterin Elisabeth Krammel ist die Situation am Mittwoch klar: „Wir können das Projekt nicht verhindern, es wird gebaut. Für uns ist es wichtig, den dringend notwendigen Regenwasserkanal zu realisieren. Damit hätten wir jetzt eine Chance auf einen Mitzahler.“ Gegenwind kam aus der Opposition: „Natürlich klingt es interessant, wenn wir weniger zahlen. Aber steht das in Relation zu den Dingen, die wir damit bekommen, aber nicht

1 von 3

01.02.20, 23:38


Geplante Ferienanlage: „Wir können das Projekt nicht verhin...

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5696635/Gep...

wollen?“, sagte Hans-Moritz Pott (UN/FPÖ) dazu. Auch die anwesenden Anrainer der Augasse appellierten: „Dieses Projekt ist für uns, aber auch für ganz Schladming kein Vorteil. Es hat mit 400 Betten eine Riesendimension.“

Bürgermeisteirn Krammel vor dem Plan für die Kanalgrabungen Foto © Veronika Höflehner

Entstehen würden keine illegalen Zweitwohnsitze, wollte Bürgermeisterin Krammel mit einem Schreiben der Bauwerber entkräftet wissen: „Es handelt sich um einen Hotelkomplex sowie fünf Einzel- beziehungsweise Doppelhäuser mit Appartements, die ganzjährig von einer Firma vermietet werden.“ Pott dazu: „Wie wir bereits bei anderen Anlagen gesehen haben, ist das das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht.“ Den Vorwurf, die ÖVP stimme bei diesem Projekt „aus Freundschaft“ dafür, wies Vizebürgermeister Alfred Brandner scharf zurück: „Der Grund war im Besitz von Altbürgermeister Winter, das ist aber grundbücherlich abgehandelt und hat nichts mehr mit ihm zu tun.“ Prinzipiell sei es ein Projekt der Gemeinde Haus, „das wir nicht zu beurteilen haben. Es muss rein um den Kanal gehen.“ Hier hakte „Liste Schladming Neu“-Obmann Hermann Trinker ein: „Die Gemeinde Haus ist landauf, landab für ihre großzügigen Widmungen bekannt, und dass bei Bauvorhaben nicht immer darauf geachtet wird, ob es einen Wasser- und Kanalanschluss gibt. Umso stärker sind wir verpflichtet, genauer hinzuschauen.“ 2 von 3

01.02.20, 23:38


Geplante Ferienanlage: „Wir können das Projekt nicht verhin...

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5696635/Gep...

Letztendlich einigte man sich darauf, den Gemeinderäten Einsicht in alle verfügbaren Dokumente zu geben. Der Punkt wurde auf die kommende Gemeinderatssitzung am 16. Oktober vertagt. „Aber eines sage ich gleich! Dann wird abgestimmt“, stellte Bürgermeisterin Krammel der Opposition die Rute ins Fenster. RÜCKZUG

Der Obmann der Liste "Schladming Neu", Hermann Trinker, möchte seine Aussage zur Gemeinde Haus am Freitag zurückziehen: "Das war eine flapsige Bemerkung in der Hitze der Diskussion. Es liegt jetzt an der Gemeinde Schladming, sachlich zu entscheiden und die Emotionen herauszunehmen. Die Sache muss technisch sauber und im Sinne der Bürger geregelt werden."

Veronika Höflehner

Redakteurin (mailto:veronika.hoeflehner@kleinezeitung.at) Mehr von Veronika Höflehner

3 von 3

01.02.20, 23:38


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.