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1. 2 0 1 7 Ja n ua r
D 7,50 € A 8,50 € L 8,70 € I 8,80 € CHF 13,20
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Peter Bialobrzeski
Leonard Freed
Tom Wood
L e i c a F o t o g r a f i e I n t e r n at i o n a l
Cédric Gerbehaye
Gewinner des TIPA-Awards
“Best Photo Lab Worldwide”
Alle Preise inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Alle Rechte, Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Interieur BoConcept. Gezeigtes Werk „585833397 @gettyimages“. AVENSO GmbH, Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin, Deutschland
Ausgezeichnet von Redakteuren 28 führender internationaler Foto-Magazine
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Lf i 1 . 2 0 1 7
p o rt f o l i o l i g h t b ox
F / s to p
1 0 2 | Lf i . G a LL e r y
84 | Leica summaron
Über 20 000 Fotografen präsentieren in der LFI-Galerie mehr als 250 000 Bilder. Wir heben die Schätze. Dieses Mal mit dabei: Bugs Bunny beim Mardi Gras und Nonnen in Geldnöten
Klein, leicht, retro – das sind die Attribute des Summaron-M 1:5.6/28 mm. Über eine Objektivrechnung aus den 1950erJahren im Digitalzeitalter
P h oto
90 | Leica TL Die Leica T führt jetzt den Namen des modernsten Bajonetts aus Wetzlar und bietet mehr internen Speicher und einen verbesserten Autofokus
114 | bücher
Tom Wood: Szene vor dem Club seiner Jugend (Seite 38)
96 | Leica Sofort Kommunikativ und unmittelbar: Die Berliner Fotografin Julia Baier berichtet von den Erfahrungen, die sie mit der neuen Sofortbildkamera gemacht hat 1 0 0 | H u aw e i M at e 9 Keine einmalige Sache: Leica und Huawei haben eine langfristige Kooperation verabredet. Im Huawei Mate 9 steckt die zweite Dual Lens Camera
Cédric Gerbehaye 8 | Der Fluch des Silbers
Potosí in den bolivianischen Anden: seit Jahrhunderten Symbol für die fatalen Folgen des Rohstoffabbaus
Peter Bialobrzeski 2 6 | ko c h i D i a r i e s
Archiv der Urbanität: Eine weitere Ausgabe der fotografischen City Diaries entstand im südindischen Kochi
Tom Wood 3 8 | Lo o k i n g f o r lov e
Lust, Liebe und der richtige Drink: Wood dokumentierte die Jugend der 80er im Disco-Pub Chelsea Reach Jetzt auch in einer TitanVariante erhältlich: Das T(L)Update aus Wetzlar
Monica Menez 4 8 | T e m p o r a r y Wa r d r o b e
Mit ihrem Blick für das Groteske und Humoristische prägt Menez eine besondere Art der Modefotografie
M Magazin No. 5
Elliott Erwitt: Home around the World, Alex Webb: La Calle, Fred Mortagne: Attraper au vol (Catch in Flight) und Karolin Klüppel: Kingdom of Girls 1 1 6 | Au s st e l lu n g e n Total Records, Berlin; Danila Tkachenko, Wien; Sascha Weidner, Frankfurt; The Concept of Lines, Hamburg; Albert Renger-Patzsch, München 117 | Leica galerien Ein Überblick über das Programm der Leica Galerien weltweit. Mit dabei: Ara Güler, Craig Semetko und Elliott Erwitt 1 1 8 | I n t e rv i e w Der Grafikdesigner und Fotograf Adrian Ehrat kuratiert die photo, die größte Werkschau für Fotografie aus der Schweiz 122 | mein Bild Joachim Baldauf verrät, wie aus ein paar Papiertaschentüchern und einem Zitronennetz Haute Couture entsteht 122 | impressum
5 8 | a b 1 9. J a n u a r 2 0 1 7
José Colón, Ernesto Bazan, Fred Mortagne, Claudine Doury, Peter Bauza und Giovanni Del Brenna
Leonard Freed 72 | Leica Klassiker
Er gehörte zu den großen Fotojournalisten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine Hommage
Coverfoto: Cédric
Gerbehaye – Bergarbeiter in Bolivien (ab Seite 8)
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LFI - r e l a u n c h
H au p t sac h e f oto g ra f i e M e h r B i l d e r , m e h r V i e l fa lt
Cédric Gerbehaye Peter Bialobrzeski
L E I C A F O T O G R A F I E I N T E R N AT I O N A L
L E I C A F O T O G R A F I E I N T E R N AT I O N A L
L E I C A F O T O G R A F I E I N T E R N AT I O N A L
Peter Bialobrzeski Leonard Freed Tom Wood Cédric Gerbehaye
Tom Wood Peter Bialobrzeski Cédric Gerbehaye
Leonard Freed
Leonard Freed ENGLISH EDITION
ENGLISH EDITION
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4 191908 1 8 807504 8 4
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ENGLISH EDITION
L E I C A F O T O G R A F I E I N T E R N AT I O N A L
Peter Bialobrzeski
JA N UA R
Monica Menez
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Peter Bialobrzeski Tom Wood Cédric Gerbehaye
Giovanni Del Brenna Peter Bialobrzeski
Tom Wood
ENGLISH EDITION
Leonard Freed
Tom Wood
ENGLISH EDITION
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Leonard Freed
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ENGLISH EDITION
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D 7,50 € A 8,50 € L 8,70 € I 8,80 € CHF 13,20
ENGLISH EDITION
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D 7,50 € A 8,50 € L 8,70 € I 8,80 € CHF 13,20
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D 7,50 € A 8,50 € L 8,70 € I 8,80 € CHF 13,20
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ENGLISH EDITION
Tom Wood
Nicht zu übersehen: die LFI hat ein neues Gesicht. Das Cover spiegelt die Grundidee wider – mehr Platz für Fotografie, gut strukturierte Inhalte, klares, schnörkelloses Design. Als das Medium für Leica-Fotografie bietet LFI Fotografen und ihrem Werk eine noch größere Bühne, die so auch den unterschiedlichen Systemen im LeicaKosmos gerecht wird. Fragen der Technik kommen weiterhin zu ihrem Recht: In der neu gestalteten Rubrik F/STOP stellen wir neue Produkte vor und rücken den Anwendungsgedanken stärker in den Vordergrund. Die Lesergalerie heißt jetzt LIGHTBOX und zeigt eine Auswahl der besten Arbeiten aus der LFI-Online-Galerie im Großformat. In der Rubrik PHOTO schließlich schweift unser Blick über den Tellerrand hinaus in die internationale Fotoszene: Hier finden Sie Informationen zu aktuellen Ausstellungen, wichtigen Neuerscheinungen auf dem Fotobuchmarkt und Fotofestivals. Viel Spaß mit der neuen LFI!
Leica-Fotografie pur – Cover-Optionen der Relaunch-Ausgabe
Co n t r i b u t o r
Der belgische Fotograf Cédric Gerbehaye dokumentierte 2015 mit der Leica Q das Leben der Minenarbeiter in der bolivianischen Bergbauregion Potosí, die einst spanische Galeeren mit Silber füllte. „Die Arbeit dort hat mir einen Einblick in die Ursprünge des modernen Kapitalismus verschafft. Die im Cerro Rico geförderten Bodenschätze befeuerten die Industrielle Revolution in Europa. Der Ort ist und bleibt zudem ein historisches Symbol der spanischen Kolonialgeschichte.“ 4 |
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to m wo o d „Das Bild ist Heiligabend 1983 im Disco-Pub Chelsea Reach in New Brighton entstanden – damals fotografierte ich in Schwarzweiß. Ich hatte einen sehr guten Tag gehabt, viel gearbeitet und wusste, dass ich einige gute Bilder im Kasten hatte. Es war Zeit, nach Hause zu gehen und ich wollte gerade zur Garderobe, um meine Jacke zu holen, als jemand vorbeikam und rief: ‚Hey Photie Man, lass mich ein Foto von dir machen.‘ Er nahm meine Kamera und schoss dieses Bild.“
H e n ry C a r r o l l
„In den letzten 15 Jahren hat sich die Praxis und Wertschätzung der Fotografie dramatisch geändert und es gab eindeutig Bedarf für eine neue Art von Leitfaden. Einen, bei dem es nicht so sehr um Technik geht, sondern um Kreativität und persönliche Ausdrucksformen. So kam ich auf die Idee für meine Buchreihe Big Shots. Sie wendet sich an die neue Generation aufstrebender Fotografen, die sich mit den wichtigen Themen und den großen Ideen auseinandersetzen will.“
Foto ganz links: Stephan Vanfleteren
c é d r i c G e r b e h ay e
LEICA. DAS WESENTLICHE.
Leica TL Designt für das Außergewöhnliche. Der eigenen Persönlichkeit noch mehr Ausdruck verleihen. Mit einer Systemkamera, die anders ist. Die formschöne Leica TL mit Aluminium-Unibody und großzügigem Touchscreen ist ganz einfach zu bedienen. Mit einem Objektiv Ihrer Wahl fangen Sie ganz besondere Bilder ein – und teilen sie dank integriertem Wi-Fi®-Modul gleich via Smartphone mit der Welt. Sollte es dabei auf der Speicherkarte ein bisschen eng werden, stehen Ihnen auch noch 32 GB interner Speicher zur Verfügung. Erhältlich in Titan, Schwarz und Silber. Erfahren Sie mehr unter tl.leica-camera.com LEICA TL-SYSTEM. Selbstbewusst anders.
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LFI - w o r k s h op
Pat r i c k Zac h m a n n
Die neue Generation der LFI-Apps, für iOS-Geräte schon länger erhältlich, steht nun auch für Android-Geräte zur Verfügung. Es sind vor allem die Erweiterungen und Verbesserungen der LFI-App, die Android-Nutzern mehr Inhalte, größere Bilder und verbesserte Funktionalität bieten. Dazu zählen der LFI-Blog mit allen Beiträgen seit der Einführung vor zwei Jahren, der Video- und Magazinbereich sowie ausgewählte Produkte aus dem LFIShop. Die neugestaltete Startseite der LFI-Galerie führt den Anwender 6 |
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dank ihrer klaren Struktur durch alle Bereiche der Galerie – zu denen jetzt neben den Master Shots auch das Bild der Woche, der Wettbewerbsbereich und die neuesten Beiträge gehören. Des Weiteren wurden die Apps für das M und das S Magazin auf den neuesten Stand gebracht. Die S-App wurde optisch und funktional an die Website des S Magazins angepasst und enthält jetzt auch den kompletten Bereich der Digital Features. Die Apps sind ab sofort bei Google Play kostenlos erhältlich. lfi-online.de/apps
lfi-online.de/workshops
Patrick Zachmann: Filmset, China 1982
Foto: © Patrick Zachmann/Magnum Photos
René & Radka: Tussie-Mussies. Die exklusiven Digital Features sind jetzt auch auf Smartphones Teil der S-Magazin-App
Patrick Zachmann ist die Zeit, in der er sich vor und nach einer Aufnahme mit dem Bild beschäftigt, ebenso wichtig wie der Moment des Fotografierens selbst. Der französische Fotograf wird in seinem Workshop im März die Teilnehnmer dabei unterstützen, einen unverwechselbaren individuellen Blick zu entwickeln. Er wird eigene Arbeiten vorstellen und in Portfolio-Reviews persönliche Tipps geben. Weitere Infos und Workshops folgen unter:
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LeicA Q
CĂŠdric Gerbehaye
d e r f lu c h
des silbers
Vor 500 Jahren sollen in Potosí selbst die Wege gelegentlich mit Silberbarren gepflastert gewesen sein. Der Ort in den bolivianischen Anden war einst ein Synonym für Reichtum — für den der spanischen Kolonialherren. Bis heute fußt auf den Bodenschätzen Boliviens eine Ökonomie der Abhängigkeit.
Vorherige Seite: Minenarbeiter auf rund 4300 Meter Höhe mit einer Lore voll Erz, die sie über eine Distanz von zwei Kilometern geschoben haben. Rechts: Im Innern der RevekaMine. Der Cerro Rico ist nach Hunderten Jahren der Erschließung durchlöchert von solchen kaum gesicherten Schächten. Oben: nach der Schicht
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Cédric Gerbehaye trifft Luis, 16, und Marco, 15, am frühen Morgen. Die beiden löffeln eine Schale Suppe aus, es wird bis zum Abend ihre einzige richtige Mahlzeit sein. Dann brechen sie auf zum Cerro Rico. Zum Arbeiten in einer der Minen, so wie jeden Tag seit einiger Zeit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die beiden Teenager nur noch 30 Jahre Leben vor sich haben. Sie wissen das, so ist es eben hier in Potosí, auf gut 4000 Meter Höhe in den Anden, in einem der Zentren des bolivianischen Bergbaus. Cerro Rico, der „Reiche Berg“, hat einen weiteren Namen: „Der Berg, der Menschen frisst“. Der gelblich-braune Kegel, 4800 Meter hoch, ist Schätzungen zufolge mit acht Millionen Opfern im Lauf der Jahrhunderte verbunden, Opfern der Gier nach den Schätzen, die er birgt. Bereits die Inka wollten hier Silber fördern, der Legende nach habe der Berg nach dem ersten Schlag aber mit einem lauten Krachen geantwortet, woraufhin sie den Ort verließen und ihn Potochi nannten (Quechua für „der, der grollt“). Das focht die spanischen Konquistadoren freilich nicht an, die hier ab 1545 begannen, in großem Stil Silberabbau zu betreiben. Sie erbauten eine Siedlung, nannten sie in Verballhornung des Quechua-Begriffs Potosí – und legten hier den Grundstein für den Reichtum der spanischen Krone. Potosí wird rasch größer als seinerzeit London oder Madrid, von hier aus gelangen nicht bloß Rohstoffe nach Europa, sondern die Spanier lassen in Potosí auch gleich ihre Münzen prägen. Damit finanzieren sie ihre Armada, damit befeuern sie den europäischen Handel und die europäische Geldwirtschaft. Und überhitzen Letztere zugleich – die Überschwemmung des Marktes mit Silbertalern aus Potosí, denen keine entsprechende Warenmenge gegenübersteht, löst die erste Inflation in welthistorischem Maßstab aus. Die spanischen Silbermünzen verlieren an Kaufkraft, die allgemeine Teuerung trifft vor allem Bauern und Handwerker, während manches Handelshaus von der Krise profitiert. In dieser Zeit schälen sich Einsichten in ökonomische Prinzipien heraus, die für die Wirtschaftswissenschaften bis heute zentral sind, nämlich über den Zusammenhang zwischen Preisen und der im Umlauf befindlichen Geldmenge – Erkenntnisse, deren Kehrseite unzählige Opfer unter den zwangsverpflichteten Indios sind, vergiftet durch das Quecksilber, welches zum Herauslösen des Silbers Verwendung fand, erschlagen, verschüttet oder abgestürzt. Ganz zu schweigen von den aus Afrika herbeigeschafften Sklaven, die erst massenhaft in den Minen sterben mussten, bis man einsah, dass sie den Umständen in der dünnen Höhenluft einfach nicht gewachsen sein konnten. Und heute? Sind Potosí und die Minen am Cerro Rico Unesco-Weltkulturerbe, unter anderem weil die Stadt ein herausragendes Beispiel ist für ein authentisches Ensemble einer kolonialen Stadt, mit barocker Architektur, die einst für die herrschende Schicht errichtet wurde, mit Quartieren für die Arbeiter, mit Produktionsinfrastruktur. Mit Zeugnissen des Auf und Ab der Silberkonjunktur, deren letzte große Krise auf die 1980erJahre datiert, als die Brüder Nelson Bunker und William Herbert Hunt mit groß angelegten Spekulationen den Silberpreis zum Absturz brachten – und Tausende Mineros arbeitslos machten. Silber wird heute trotzdem noch aus dem Berg gebracht, wichtiger geworden aber sind am Cerro Rico Zinn und Zink. →
was w i rd, w e n n d e r be rg e in e s tage s kollabie rt? Ma n che M i n e ros g i n g e n zu fuss n ac h la paz , um fĂź r zu ku n ftsin v e st i t i on e n zu de mo n st riere n .
Ganz oben: Das Gelände des größten und ältesten Betriebs am Cerro Rico, der seit dem 16. Jahrhundert bewirtschafteten Pailarivi-Mine. Im Juli 2015 demonstrierten Minenarbeiter (links bei der Essenausgabe) aus Potosí und ihre Frauen (oben) im rund 700 Kilometer entfernten La Paz für Maßnahmen zugunsten ihrer von der Regierung im Gegensatz zu den ländlichen Regionen jahrelang vernachlässigten Stadt – beispielsweise für den Bau eines internationalen Flughafens
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Mineros aus Potosí während der Demonstrationen von 2015 vor der Universität von La Paz
Die durchschnittliche Lebenserwartung der Mineros von Potosí beträgt nur etwas mehr als 40 Jahre. Staublunge gehört zu den verbreitetsten Krankheiten. Um sich nach der Schicht wieder fit zu fühlen, trinken viele Arbeiter gern 90-prozentigen Alkohol
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Ein Arbeiter mit einem Beutel voll Kokablättern. Sie zu kauen ist unverzichtbar, um die kräftezehrende Arbeit im Berg zu bewältigen. Koka-Anbau ist in Bolivien ein Kulturgut. Wer als Tourist die Bergwerksschächte besichtigen möchte, ist angehalten, den Mineros einen Beutel Koka als Spende mitzubringen
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Luis (16) und Marco (15) vor ihrem FrĂźhstĂźck, einer Schale Suppe. Danach gehen die Teenager, wie viele ihrer Altersgenossen, zum Arbeiten in den Berg
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w e gen d e s c e rro r i co exi stie rt PotosĂ, de r bergbau machte die stadt erst reich, dann arm, aber die leute kommen nicht los von ihm.
Oben: Witwe und Tochter von Don Eduardo, Gründer einer der Minenkooperativen von Potosí, verweilen mit einer Freundin an seiner Grabstätte. Links: Blick auf ein Viertel der von den Spaniern im 16. Jahrhundert gegründeten Stadt Potosí. Nächste Seite: Mutter und Sohn bei der Arbeit am Cerro Rico
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c é d r i c G e r b e h ay e Der 1977 in Belgien geborene Fotojournalist hat nach Projekten in Israel und Palästina ab 2007 die DR Kongo bereist. Sein daraus resultierendes Buch Congo in Limbo brachte ihm einen World Press Photo Award. Im M Magazin N0. 4 ist seine Serie D’entre eux gezeigt – intime Beobachtungen in seinem Heimatland. Seine Reise nach Potosí ist Teil eines noch laufenden Projekts über die sozialen Folgen der globalen Jagd nach Bodenschätzen.
LFI-O n l i n e . DE/ B log: Slideshow mit weiteren Bildern
Equipment: Leica Q mit Summilux 1:1.7/28 mm Asph
Nicht zuletzt die globale Elektronikindustrie dürstet nach den Metallen, und so gibt es seit einigen Jahren wieder einen Boom rund um Potosí. Weil Landwirtschaft nicht genug abwirft, zieht es Jahr für Jahr Tausende zum Berg, in der Hoffnung auf ein besseres Auskommen, irgendwann. Cédric Gerbehaye war Mitte 2015 am Cerro Rico, im Rahmen eines größer angelegten Projekts zur fotografischen Erkundung der Schauplätze der weltweiten Rohstoffgewinnung. „Wir werden hier Zeugen einer neuen Art von Kolonialismus und Sklaverei“, sagt der belgische Fotograf. „Diese Begriffe mögen nicht mehr zeitgemäß sein, aber faktisch geht es um eine mit Sklavenwirtschaft vergleichbare Ausbeutung zugunsten des einseitigen Wohlstands in den reichen Regionen der Welt.“ Gerbehaye hat ein Anliegen: die menschliche Dimension sichtbar zu machen, die abstrakten Erörterungen über Kapital und Arbeit, über Entwicklungsstrategien und weltwirtschaftliche Verflechtungen zugrunde liegt. Womöglich denkt, wer demnächst mit Silberoxid-Zink-Batterien, bekannt auch als Knopfzellen, hantiert, diese Dimension als visuelle Erinnerung mit. Hat den Arbeiter vor Augen, der den Beutel mit Kokablättern, Energiespender im Berg, in der einen Hand hält, die Flasche mit dem 90-prozentigen Alkohol, Energiespender am Abend, in der anderen Hand. Gerbehayes Bilder sind sparsam, deswegen wirken sie so stark. Sein Blick trotzt der vorgefundenen Härte, Tristesse, Armut Momente düsterer Poesie ab. Es ist eine Fotografie der Parteinahme in der Tradition der einflussreichsten Protagonisten der sozialdokumentarischen Fotografie, und die Wirkung von deren Werken rührte immer auch her von einer kraftvollen Interpretation des ästhetischen Potenzials des Mediums. Doch welchen Beitrag können Bilder leisten, die Verhältnisse zu überwinden? In der komplexen Gemengelage der Interessen am Cerro Rico können sie immerhin ein Mosaiksteinchen der Bewusstseinsbildung darstellen. So wie die Warnung der Unesco, dem Berg seinen Kulturerbestatus abzuerkennen, weil die fortgesetzte Durchlöcherung mit jedem Tag die Gefahr wachsen lässt, dass er einfach in sich zusammenbricht – und dann eben kein intaktes Monument mehr sein wird (von den Arbeitern, die er dabei unter sich begraben haben wird, gar nicht zu reden). Rund 200 Meter Höhe hat er im Laufe seiner Erschließungsgeschichte schon eingebüßt. Während aber die sozialistische Regierung unter Evo Morales plant, die Bodenschätze des Landes unter Gemeineigentum zu stellen, während sie Gewerkschaften installieren, Arbeitsschutzregeln und Umweltauflagen einführen will, wollen Dutzende Kooperativen, die seit dem Rückzug der staatlichen Minengesellschaft nach der erwähnten Silberkrise den Abbau am Cerro Rico mehrheitlich betreiben, lieber ihr mehr oder weniger anarchisches Regime fortführen, eigenständig Verträge auch mit transnationalen Firmen schließen können, spielen auch Arbeiter selbst oft genug die haarsträubenden Bedingungen herunter, weil es eben derzeit so einfach ist zu sagen: Wer im Berg arbeiten will, der kann das tun. In einer Gegend, die sonst nicht viel zu bieten hat. In der Hoffnung, dass es einem eines Tages besser gehen wird. Auf das Risiko hin, dass dieser Tag nicht kommen wird, weil durch Staublunge, Stollensturz oder Dynamitunfall, vorher der Tod kam. olaf Stefanus
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Peter Bialobrzeski ko c h i d i a r y
Die Entwicklung der Städte im Zeitalter der Globalisierung mit allen ihren widersinnigen Auswüchsen – das ist schon seit Langem das fotografische Thema von Bialobrzeski. In diesem Jahr war er vier Wochen in Kochi in der südindischen Provinz Kerala unterwegs.
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Peter Bialobrzeski Mit seinen surrealen Stadtlandschaften bewegt sich der 1961 in Wolfsburg geborene Fotograf zwischen Kunst und Dokumentation. Ihn interessieren die Räume des Übergangs, die Orte ohne Verortung. Nach einem Politik- und Soziologiestudium folgten Reisen nach Asien. Danach studierte er Fotografie an der Folkwangschule in Essen und am LCP in London. Seit 2002 ist Bialobrzeski Professor für Fotografie an der Hochschule für Künste Bremen.
bi a lo brz e s ki .d e Ko c hi D i a ry: 112 Seiten, 140 × 210 mm,
51 Abbildungen, The Velvet Cell Aus stE l lu n g : Kochi Diary ,
ab 12. Dezember 2016 in der Mandalay Hall, Kochi/Indien (Satellitenausstellung zur Kochi-Muziris Biennale) Equipment: Leica SL mit Carl Zeiss
Distagon Shift 1:2.8/35 mm und ContaxAdapter von Novoflex
Sie liegt im Süden Indiens. Im Bundesstaat Kerala. Die Stadt Kochi. 600 000 Menschen leben dort, trotzdem wirken viele Stadtteile ländlich, und – für indische Verhältnisse – ist Kochi tatsächlich eher eine Kleinstadt. Der europäische Einfluss ist noch an den von den Portugiesen im 16. Jahrhundert erbauten Kirchen und Festungen sichtbar, während die frühen chinesischen Händler mit ungewöhnlichen Fischernetzen, die die Küste säumen, ihre Spuren hinterlassen haben. In Kochi starb 1524 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama. Noch heute ist dort in der Kirche der Franziskaner sein Grabstein zu sehen, obwohl da Gamas Gebeine 15 Jahre nach seinem Tod nach Portugal überführt wurden. Für die meisten Touristen ist Kochi aber nicht mehr als ein Ausgangspunkt für Ausflüge und Reisen in den Süden des Landes, beispielsweise in die Backwaters, ein verzweigtes Wasserstraßennetz, das sich von Kochi entlang der Küste bis nach Kollam erstreckt. Peter Bialobrzeski hat auf Einladung des Goethe-Instituts in diesem Jahr eine vierwöchige Künstlerresidenz in Kochi wahrgenommen und ein weiteres City Diary fotografiert. „In diesen Tagebüchern halte ich Spaziergänge durch Städte fest. Es sind fotografische Untersuchungen“, konstatiert der Fotograf. Alle bisher vorliegenden Bände – Kairo, Athen, Taipeh, Wolfsburg – sind im Wortsinn Bilderbücher. Sehr subjektive natürlich. „Die Bilder erhalten durch meine eigenen Notizen einen Kontext. Einen Kontext mit der Welt und mit dem, was vor Ort passiert, was ich in Lokalzeitungen finde oder selbst erfahre. Meine Aufnahmen entstehen gleichermaßen in bekannteren und weniger bekannten Städten. Genau diesen Wechsel finde ich interessant“, erklärt Bialobrzeski. Und fügt hinzu: „So entsteht ein zeitgenössisches Archiv von Urbanität.“ Urbanität und Stadtentwicklung beschäftigen den in Hamburg lebenden Fotografen schon lange: Er hat die Auswüchse der Modernisierung festgehalten, architektonische Monster in Megacitys ebenso wie anachronistisch
anmutende, improvisierte Behausungen auf der Kehrseite der Globalisierung. Nüchtern sind seine Aufnahmen und doch von ausgewogener Ästhetik. Ist das noch Street Photography oder bereits ein eigenständiges Konzept in der Architekturfotografie? Ist das, was der Betrachter sieht, noch zufällige Begegnung oder bereits inszeniertes Ereignis? Die Fotografien sind, wie Bialobrzeski es nennt, „kleine Fragen an den urbanen Raum“. Dabei gehe es ihm nie um Exotik, sondern immer um die Frage „Was macht diese Stadt aus?“. Und: „Welche Gestalt nimmt sie an, wenn ich sie fotografiere?“. Jede Stadt habe schließlich ihr ureigenes Mantra. Auf die Frage, welches Mantra Kochi habe, verweist er den Betrachter auf dessen eigenes Rezeptionsvermögen: „Listen to the music!“ Die Flächigkeit, das weiche Licht – diese charakteristischen Merkmale seines Stils haben einen einfachen Grund: Bialobrzeski fotografiert stets eine halbe Stunde vor und nach Sonnenauf- und -untergang. Das immer gleiche Licht transzendiert den Moment, sodass die Aufnahmen über das bloß Dokumentarische hinausgehen. Stets stehen urbane Architektur und die Menschen, die in ihr leben, gleichberechtigt nebeneinander. Bialobrzeski geht nicht so nah heran wie ein Street Photographer – sonst könnten die architektonischen Strukturen nicht so klar hervortreten –, aber er betreibt einen vergleichbar hohen kompositorischen Aufwand: „Ich fotografiere immer mit Stativ, bin immer vor der Situation da. Meine Bilder sind keine Schnappschüsse im Sinne einer Zufallsaufnahme. Der Stadtraum wird zu meiner Bühne und ich warte, bis sich dort etwas zuträgt.“ Das Stativ verleiht seiner Arbeit Bestimmtheit. In einer Situation, einer flüchtigen Straßenszene. In diesen Momenten vereint sich der Flaneur mit dem Fotografen, der Fotograf mit dem Flaneur. Und den Betrachter berührt dieser Augen-Blick. katrin ullmann
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Tom Wood L o o k i n g f o r L ov e
1968 eröffnete in New Brighton das Chelsea Reach. Als Beobachter und zugleich als Teil der Szene fotografierte Wood dort Mitte der 80er die Jugend der Stadt auf der Suche nach dem Glück. Sie fand es in hoffnungslosen Romanzen oder in flüchtigen Beziehungen, die zumeist kaum länger hielten als die Wirkung ihrer Drinks.
Woods Blitz erhellt die finsteren Ecken des Clubs und fördert ans Licht, was sonst im Dunkel der Nacht verborgen geblieben wäre
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Die Idee zu Looking for Love entstand aus den Gewohnheiten und Ritualen des Alltags. Jenseits der 30 ging Wood regelmäßig auf die Partys im Veranstaltungsraum des Chelsea Reach über dem Club. Wie alle anderen auch musste er sich durch die Menschen einen Weg zur Toilette bahnen. Die Blicke, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen, sind die, die auch Wood selbst auf das Partyvolk richtete. Die verschwitzte Körperlichkeit, die Aggression, der Humor, die lustgeladene Chemie: das alles hat er auch gefühlt und war daran beteiligt
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Looking for Love ist ein beinahe einzigartiges Gesellschaftsdokument, auf das sich eines Tages vielleicht Kulturhistoriker berufen werden, um Dresscodes, Geschlechterrollen und andere Besonderheiten dieser Zeit zu belegen
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Als Looking for Love erschien, wurde es zu einem lokalen Phänomen. Im ganzen Landkreis Merseyside fanden sich Exemplare zwischen den Illustrierten in den Friseursalons, aus denen die Bücher jedoch, oft schon voller Eselsohren, nach und nach verschwanden. Daraus, dass der Band auf persönlicher Erfahrung und gesellschaftlicher Verbundenheit beruht, bezieht das Werk nicht nur seine familiäre Intimität, sondern auch Integrität als Teil seines Bedeutungsgehalts
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To m wo o d Unterwegs hat der 1951 in Irland geborene Wood immer seine Kamera dabei. Zwar mehren sich die Kilometer auf seinem Reisekonto stetig, doch die Distanz, die er sich von seinem Zuhause entfernt, bleibt eher klein – viele Projekte entstehen in seinem direkten Umfeld. Looking for Love (1989) ist der erste Bildband, in dem er, wie in seinen anderen, oft langjährigen Projekten, auf unkonventionelle Art den Alltag seiner Mitmenschen umkreist. LFI - O nl i n e . DE / B log : One Photo — one Story
Equipment: Leica M2, Summicron-M 1:2/35 mm, Elmarit-M 1:2.8/28 mm
Dav i d C ha nd le r
Chandler ist Autor, Kurator, Redakteur und hat die Einleitung zu Looking for Love geschrieben. Er war für namhafte Galerien tätig und ist heute Professor für Fotografie an der Universität Plymouth.
Rund 30 Jahre nachdem diese Bilder entstanden sind, kann man in Tom Woods Looking for Love, einem bedeutenden Werk der britischen Farbfotografie, noch immer die Gegenwart spüren, die Hitze der Party gestern Nacht. Aber, da die Bilder zwischen 1984 und 1987 entstanden, ist der Band eher eine Art Elegie, ein leidenschaftliches Liebesgedicht an etwas, das für immer verloren ist. Die Fotografien sind im Chelsea Reach aufgenommen worden, einem Disco-Pub in New Brighton bei Liverpool, der 1968 eröffnete. Ein Jahr nachdem Wood aufgehört hatte, dort zu fotografieren, 1988, wurde der Club geschlossen. Dadurch, auch wenn es nie beabsichtigt gewesen ist, wurde Looking for Love ein einzigartiges Gesellschaftsdokument, auf welches sich Kulturhistoriker vielleicht eines Tages berufen werden, um Dresscodes, Geschlechterrollen und andere Besonderheiten dieser Zeit zu belegen. Der besondere Wert des Buches beruht auf der Tatsache, dass das Chelsea Reach in mehrfacher Hinsicht unauffällig war. Es war kein trendiger, angesagter Club, es war kein richtungweisender Schauplatz oder ein Ort, um zu posen. Die Tänzer, Trinker, Kämpfer und Liebenden dort waren ganz normale junge Männer und Frauen auf der Suche nach einer guten Zeit – und in diesen wilden Nächten Mitte der 80er-Jahre fanden sie sie mehr oder weniger. Obwohl wir wissen, dass Woods Fotos andere menschliche Geschichten verbergen, zelebrieren sie diesen flüchtigen, fiebernden und fragilen Moment und halten ihn für die Ewigkeit fest. Wood zog 1978 in den Landkreis Merseyside und machte die Straße zu seinem Fotorevier. Fotografieren war seine tägliche Beschäftigung und mit der Zeit entwickelten sich enge Beziehungen zu den Menschen seiner Umgebung. Bei dieser Arbeitsweise als Teil einer Gemeinschaft war der Akt des Fotografierens ein Prozess des Gebens und Nehmens: Den Menschen, die er fotografierte, bot Wood immer Abzüge ihrer Aufnahmen an – und die brachte er ihnen ein paar Tage später zu Hause vorbei. Irgendwann war er
dann eine bekannte Persönlichkeit in Merseyside, der Photie Man, wie ihn die Kinder dort nannten. Während einige Bilder in Looking for Love den Hauch eines Auftritts haben – manche Pose mag nicht ganz natürlich wirken –, ist den Fotografien doch eine einheitliche Sprache von Gestik und Mimik gemein, eine Körpersprache, die wir erkennen können. Die knalligen Obertöne des Buchs, Woods reinigender Blitz und seine schonungslose Ehrlichkeit, passen zur unsentimentalen, teils sarkastischen Natur der neuen britischen Farbfotografie seit Mitte der 80er – etwa manifestiert durch Martin Parrs Last Resort (1986). Parrs Bilder entstanden ebenfalls in New Brighton. Die lärmige Hitze in Woods Aufnahmen überschattet die Tatsache, dass Looking for Love ein wirklich sympathisches, sogar herzliches Porträt ist. Nicht gerade das romantischste seiner Art, denn Woods Sinn für Realismus lässt sich nicht verleugnen – aber auch nicht das Interesse an seinen Mitmenschen. Das Buch entstammt einer vergleichsweise kleinen Welt und zelebriert sie. Am Ende der grellen Parade gesättigter Farben in Looking for Love sehen wir auf zwei kleinen Schwarzweißaufnahmen endlich Tom Wood, den Photie Man selbst. Auf einem Bild sitzt er, flankiert von zwei jungen Frauen, ein Bier in der Hand, breit grinsend, und sieht ein bisschen schüchtern aus (Seite 4). Auf dem anderen steht er an der Bar, man sieht ihn im Spiegel, er feuert seinen Blitz ab, um einen grölenden Mann zu fotografieren, der zwei Frauen an die Brust greift. Ihre Protestrufe verschluckt die Stille der Fotografie (Seite 41). Der Fotograf ist Teil der Szenerie und zugleich im Abseits, er befindet sich zwischen den Welten, aufmerksam und mit den Gedanken doch woanders, immer geistesgegenwärtig bei der Sache, wenn es darum geht, seine Bilder aufzunehmen. david chandler
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Monica Menez t e m p o r a r y Wa r d r o b e
Zwischen Momentaufnahme und Bewegung – klar aufgebaut, mit aussagekräftigen Details und dem Blick für das Groteske arrangiert die Fotografin ihre Szenerien, die sie nicht nur als Still, sondern auch in Filmen festhält.
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Menez lässt sich auch durch surreale und humorvolle Filme wie Polyester von John Waters inspirieren. Aber auch ikonografische Modefotos der 1950er- und 60er-Jahre sowie zeitgenÜssische Kunst bringen sie auf neue Ideen
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Oft baut Menez ihre Bilder auf Ideen zu Kurzfilmen auf. Metaphern setzt sie gern wortwรถrtlich als Stilelemente ein oder verfremdet ihren Kontext. Auf diese Weise entstehen humorvolle mehrdimensionale Inszenierungen
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Monica Menez Die 1971 in Stuttgart geborene Presse- und Modefotografin kombiniert in ihren Aufnahmen das Groteske und Humoristische zu einem eigenen, grafisch geprägten Stil. Sie wurde von 1995 bis 1998 im Studio KD Busch in Stuttgart ausgebildet und machte sich nach mehreren Assistenzen selbstständig. Seit 2010 produziert sie auch Filme; schon im folgenden Jahr erhielt sie den La Jolla Fashion Film Award.
mo ni c a me n ez . d e S.Magaz i n e. p h oto g ra p h y: Mehr Bilder und ein Ausführliches Interview mit Monica Menez
Equipment: Leica S007, Summarit-S 1:2,5/35 mm und 70 mm Asph
Mit klaren Kompositionen, aufgeräumter Kulisse, einem Minimum an Accessoires und zündenden Ideen setzt die Fotografin und Kurzfilmregisseurin Monica Menez ihre Vorstellung von Modefotografie in Szene. Für das Stuttgarter Unternehmen Temporary Wardrobe, ein Vintage-Garderoben- und Accessoireverleih für Stylisten, schoss sie mit der S 007 die hier gezeigten Kampagnenfotos. Mit ihnen stellen sich die beiden Gründerinnen und Stylistinnen Nora Erdle und Jeanna Krichel auf dem Markt vor. „Die Idee war, die Gesichter der Models zu verbergen, damit sich die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Mode und die Accessoires konzentriert. Beim Shooting habe ich improvisiert und meinen Ideen freien Lauf gelassen, keines der Motive stand von vornherein fest.“ Es ist ein Glücksfall, wenn – wie bei der Produktion der Temporary-Wardrobe-Strecke – das Ausgangsmaterial schon so gut ist, dass es eigene Geschichten erzählt: von Erdle und Krichel handverlesene Einzelstücke, die durch ungewöhnliche Materialien, ihre Schnitte oder die Verarbeitung aus dem Rahmen fallen. Ein ausgeklügeltes Farbkonzept, mit dem sich Menez’ Ideen emotionalisieren lassen, zieht sich wie ein roter Faden durch all ihre Arbeiten. Meist findet sich die Leitfarbe in Abstufungen als Uni-Ton oder in Mustern wieder. „Momentan arbeite ich sehr grafisch, plakativ und zentriert: Die Farben und das Model stehen im Fokus, nichts soll davon ablenken. Darum sind meine FotoSets entsprechend reduziert. Ich mag es, mit den Mitteln, die mir ein Raum bietet, zu arbeiten und zu spielen“, sagt Menez. Darin liegt auch das, was ihr auf vielen Modebildern fehlt. „Die Bilder sollen etwas verstörend sein. In vielen aktuellen Modeproduktionen sieht jedoch vieles gleichförmig und ähnlich aus.“ Die Fotografin vermutet, dass der Grund dafür im Layout liegen könnte. Die Magazine seien an sich oft schon so dominant gestaltet, dass für opulente Bilderwelten wie ihre in der Konsequenz kaum mehr genug Gestaltungsraum zur Verfügung stehe. Menez verdichtet in ihren Inszenierungen humorvolle Situationen, zumeist mit weiblichen Protagonisten zu surrealen Geschichten. Alltagssituationen reichert sie mit kuriosen Details an und bringt sie in einen neuen Kontext. Musik, ein bestimmter Gegenstand oder auch die Beschreibung eines Kleidungsstücks als „Secretary Look“ können die Grundlage von ihrer Fantasien sein. Ihre Ideen setzt Menez seit einigen Jahren auch in Kurzfilmen um, eine Passion, die sie bei der Arbeit an ihrem Fotoprojekt Precious durch Zufall entdeckte. „Nach über 18 Monaten Arbeit merkte ich, dass ich die Geschichte nicht mit fotografischen Mitteln erzählen konnte.“ Worin liegen für sie also die Unterschiede zwischen einem Filmstill und einer Fotografie? „Es ist ein Unterschied, ob ich nur ausschneide oder bewusst inszeniere. Ein Foto kann die Geschichte eines Films nicht erklären, weil die fotografischen Mittel unzulänglich sind. In einem Foto muss sich alles in einem Rahmen abspielen. Das ist aber auch der Vorteil eines Fotos gegenüber einem Film, die Verdichtung. Ein Film kann die kompositorische Detailgenauigkeit eines Fotos nicht erreichen.“ Oft arbeitet Menez bei einem Projekt mit beiden Medien und weiß deren jeweilige Charakteristika für sich zu nutzen. „Das ergänzende Moment der beiden Techniken ist reizvoll. Es ist tendenziell doch eher so, dass Fotos die Geschichte eines Films weitererzählen.“ Carla Susanne erdmann
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n o. 5 Ab Januar: das neue M Magazin mit José Colón, Peter Bauza, Ernesto Bazan, Giovanni Del Brenna, Claudine Doury und Fred Mortagne.
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Claudine Doury Ein Sommer au f de r K r i m
Das ehemalige Pionierlager Artek auf der Krim ist heute als Ferienlager wieder populär. Doury, 1999 Gewinnerin des Leica Oskar Barnack Award, zeigt in diesem Refugium der Nostalgie den Abschied von der Kindheit
José Colón V i va l a V i r g e n !
Lang lebe die Jungfrau! José Colón erkundet traditionelle Religiosität in seiner Heimat Andalusien. Jedes Jahr zu Pfingsten strömt eine Million Pilger in das Dorf El Rocío, um dort die Heilige Jungfrau zu preisen
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Ernesto Bazan Kuba, mon amour
„Seit Jahren hatte ich Sehnsucht nach Kuba, so wie nach einer Frau, die man einmal gesehen hat und dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt“, erinnert sich Bazan. 14 Jahre hat er auf der Karibikinsel verbracht
Peter Bauza D i e K e h r se i t e de r Meda i l l e
„Copacabana Palace“ nennen die Bewohner den verfallenen Gebäudekomplex, ein zynischer Verweis auf ein Luxushotel in Rio. Peter Bauzas Reportage zeigt den Alltag brasilianischer Familien, die diese Ruinen ihr Zuhause nennen
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Fred Mortagne m o de r n l i n es
Besondere Architektur mit geschwungenen Linien oder eine Minirampe? Mit Skaterblick macht sich Fred Mortagne auf einen architektonischen Streifzug, geleitet von klaren Linien und immer auf der Suche nach neuen Skatespots
Giovanni Del Brenna m u t m a ss u n g e n
Del Brenna fotografiert Menschen, aber keine Gesichter. In dieser Pariser Serie spekuliert er anhand kleiner Anhaltspunkte – Kleidung, Accessoires, Schmuck – über die Lesbarkeit des Individuellen
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wohnten Architektursprache ein Prestigeobjekt des KPDSU-Parteisekretärs. Dort den Sommer zu verbringen, war der Traum vieler Jugendlicher in der Sowjetunion. Heute erlebt das Pionierlager ein Revival als Ferienlager für Kinder. Eine ganz andere Art der Gemeinschaft hat der deutsche Fotograf Peter Bauza in Brasilien fotografiert. In den letzten Jahren hat das Land u. a. die Fußball-WM und die Olympischen Spiele ausgerichtet – während in Rio de Janeiro strahlende Sieger feierten, leben nur ein paar Kilometer vor der Stadt Hunderte Familien in besetzten Bauruinen. „Copacabana Palace“ nennen die Bewohner den Gebäudekomplex, ein zynischer Verweis auf ein Luxushotel in Rio. Die Wohnblocks, ursprünglich gedacht für Bewohner aus der Mittelschicht, waren aufgrund von Bau- und Spekulationskrisen nie fertiggestellt und schon vor 30 Jahren dem Verfall preisgegeben worden. Inzwischen nennen mehr als 300 Familien sie ihr Zuhause. Im Gegensatz zu den Aufnahmen von Bauza sind die von Fred Mortagne nahezu menschenleer. Bei dem französischen Fotografen stehen ihre Körper, Formen und Silhouetten nicht im Mittelpunkt, sondern verlieren sich in der Komposition. Mortagne ist einer der bekanntesten Fotografen in der Skateboard-Community. Das natürliche Biotop eines Skaters ist die Großstadt – und der widmet sich „French Fred“, wie er in der Szene heißt, mit unglaublichem Gespür für außergewöhnliche Perspektiven und Linienführungen. Im Portfolio von Giovanni Del Brenna spielen Menschen ebenfalls eine besondere Rolle: Obwohl sie im Mittelpunkt der auf den Straßen von Paris seit Oktober 2015 entstandenen Aufnahmen stehen, bleiben sie gesichtslos. Sie wissen nicht einmal, dass sie fotografiert werden. Damit thematisiert Del Brenna auch sein eigenes, und unser aller, Nichtwissen angesichts der sozialen Maskerade im öffentlichen Raum: fotografische Spekulationen über die Lesbarkeit des Individuellen. Simon Schwarzer
D a s M a g a z in F ür l e ic a M - F o t ogr a F ie
No. 5
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14 ¤ · 16 US$ · 25 CHF · 2000 ¥ · 12 £ 0 2 . 2 016 / D e u t s c h
4 192346 114001
c l a u D i n e D o u r y / J o s é c o l ó n / F r e D M o r ta g n e / P e t e r B a u z a / g i o va n n i D e l B r e n n a / e r n e s t o B a z a n
Im Januar erscheint das M Magazin No. 5. Die neue Ausgabe nimmt Sie mit nach Brasilien und Kuba, nach Andalusien, Paris und auf die Krim. Packende Reportagen wechseln sich ab mit Architekturfotografie, mit Aufnahmen von der Straße und mit der Dokumentation dramatischer Szenen. Die erste Reportage stammt von José Colón. In Viva la Virgen! dokumentiert der spanische Fotograf in seiner Heimat Andalusien die größte Wallfahrt des Landes. In prächtig geschmückten Kutschen, mit einfachen Eselskarren, zu Pferd oder zu Fuß machen sich kurz vor Pfingsten über 100 Bruderschaften auf ins Dorf El Rocío, um die Heilige Jungfrau zu ehren. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet die gewaltsame Entführung der Jungfrau Maria, eine für Außenstehende sehr befremdliche Tradition, die José Colón in stimmigen Schwarzweißaufnahmen festhält. Ebenfalls in Schwarzweiß widmet sich Ernesto Bazan seiner einstigen Wahlheimat Kuba. „Meine erste Reise nach Kuba war eine Pauschalreise. Seit Jahren hatte ich Sehnsucht nach Kuba, so wie nach einer Frau, die man einmal gesehen hat und dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt“, erinnert sich Bazan. Von 1992 bis 2006 teilte der italienische Fotograf das Leben, das Lieben und das Leiden der Kubaner, dann musste er die Insel verlassen. Zehn Jahre danach blickt er auf seinen Sehnsuchtsort zurück. Seine Serie begleitet ein Dialog über Hoffnung und Sentimentalität, Erinnerungen und Geduld. Um Erinnerungen geht es auch in der Reportage Ein Sommer auf der Krim von Claudine Doury. Innerhalb von zehn Jahren reiste die französische Fotografin mehrere Male in ein Ferienlager, das für sie ein Refugium der Nostalgie darstellt: Artek, 1925 als Pionierlager auf der Krim gegründet, wurde in der Chruschtschow-Ära ausgebaut und war mit seiner unge-
In dieser Ausgabe:
cl au D i n e D ou ry J os é colón F r eD Mortagn e Pet er B au za g i ovan n i D el B r en n a e r n esto B azan Essay: 10 Jahre digitale M – von der Leica M8 bis heute
das magazin f ü r Le i ca M Fotograf i e – No. 5 Essay: zehn Jahre digitale M-Fotografie Fotografie: Giovanni Del Brenna,
José Colón, Ernesto Bazan, Peter Bauza, Claudine Doury, Fred Mortagne 180 Seiten, 89 Farb- und Schwarzweißabbildungen, deutsch oder englisch. Erhältlich ab dem 19. Januar unter lfi-online.de M magazin – No. 4
Ram Shergill, Cédric Gerbehaye, Patrick Zachmann, Tomas van Houtryve, Julien Mignot, Corentin Fohlen M magazin – No. 3
Joseph Michael Lopez, Julia Baier, Jacob Aue Sobol, Alvaro Ybarra Zavala, Per-Anders Pettersson, Matt Black M magazin – No. 2
Bettina Flitner, Stanley Greene, Ayman Oghanna, David Alan Harvey, Valerio Bispuri, Matt Stuart M magazin – No. 1
Bruce Gilden, Anton Kusters, Ciril Jazbec, Trent Park, Alex Webb, Jan Grarup
Hamid Sardar
Dark Heavens Die Schamanen und Jäger in der Mongolei 272 Seiten 121 Farb- und 26 Schwarz-Weiß-Fotografien Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-3-8327-3476-3 € 79,90
• Eine überwältigende visuelle Bestandsaufnahme der letzten mongolischen Nomaden • Eine packende Dokumentation der täglichen Riten und Gebräuche von Wanderjägern und -schamanen in der Mongolei
www.teneues.com
• Ein ideales Geschenk für alle, die sich für Fotografie und lFI indigene Kulturen interessieren
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Leonard Freed g e l e b t e GE S C H I C H TE
Mit seinen Bildserien aus den USA und Europa zählt Freed zu den bedeutendsten Fotojournalisten der 1960er- bis 80er-Jahre. Mit großem Gespür für den Moment und Empathie für die Porträtierten hat er ein vielschichtiges Werk hinterlassen.
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Die überschwängliche Freude der begeisterten Anhänger Martin Luther Kings kurz nach der Ankündigung, dass ihm der Friedensnobelpreis verliehen werde, hielt Leonard Freed am 31. Oktober 1964 in den Straßen von Baltimore, Maryland, fest (rechts)
Vorherige Seite links: Diese Szene aus dem heißen Sommer 1963 nahm Freed in Harlem auf. Die Kinder erfrischen sich an einem von der Feuerwehr geöffneten Hydranten Vorherige Seite rechts: eine Aktivistin während des March on Washington am 28. August 1963. Die direkte Aufnahme aus dem unmittelbaren Geschehen heraus ist typisch für Freeds Werk
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Freeds Fotografien leben oft von der dynamischen, grafischen Kraft der Bildgestaltung: links eine Aufnahme eines chassidischen Jungen in Jerusalem 1967 und oben eine Szenerie mit spielenden Kindern an der gerade errichteten Mauer in Westberlin (1961)
Dem unmittelbaren Leben auf der StraĂ&#x;e widmete Freed bei seinen Reisen durch das Europa der Nachkriegszeit immer wieder seine Aufmerksamkeit: Paris 1959
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In dem Bildband Made in Germany (1970) konfrontierte Freed das Leben der Nachkriegsgeneration mit dem ihrer Eltern und dokumentierte in intimen Aufnahmen die Sehnsucht nach größerer Freiheit – so auch in dieser Aufnahme aus dem Jahr 1965
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Fotos: Leonard Freed/Magnum Photos/Agentur Focus
Von 1958 bis 1970 lebte Freed in Amsterdam. Auch dort interessierte er sich für den Alltag der Menschen und die gesellschaftlichen Veränderungen in der Nachkriegszeit. Dieses Porträt eines jungen Mädchens entstand 1958
„Der Fotograf ist ein Mensch und den Realitäten einer Situation ausgesetzt. Wenn die Aufnahmen nicht zeigen, was er gesehen hat, liegt das nicht an der Realität, vielmehr ist es der Unzulänglichkeit des Fotografen und seiner Werkzeuge zuzuschreiben.“ Diese Aussage lässt sich in Leonard Freeds Buch Made in Germany nachlesen und belegt eindrücklich das Nachdenken des Fotografen über seine eigene Arbeit. Made in Germany erschien 1970 in New York und bildete einen Abschluss seiner europäischen Bildreportagen: In diesem Jahr zog Freed von Amsterdam zurück nach New York, in die Stadt, in der er 40 Jahre zuvor geboren wurde und in der er seine Karriere fortsetzte. Seine europäischen Erfahrungen hatten ihn bereits zu einem der profiliertesten Bildreporter seiner Zeit mit Magazin-Veröffentlichungen aller Art werden lassen. Die Erarbeitung von Themen über einen längeren Zeitraum wurde immer wichtiger für ihn, den genauen Beobachter. Davon zeugen zahlreiche Bildbände. Im Werk des Fotografen gibt es unvergleichliche Aufnahmen, die einen historischen Moment in perfekter Weise eingefangen haben und die gleichzeitig in einen gesellschaftspolitischen Kontext der jeweiligen Zeit eingebettet sind. Zu diesen Ikonen der Fotohistorie zählt eine Aufnahme vom 31. Oktober 1964: Unzählige Menschen bejubeln und beglückwünschen Martin Luther King in Baltimore, kurz nachdem das Nobelpreis-Komitee bekannt gegeben hatte, den Bürgerrechtler mit dem Friedensnobelpreis zu ehren. Symbolhaft verdichtet Freed in dieser Szene die große Euphorie und Anteilnahme des Moments: Aus dem Fond der dunklen Limousine wendet sich King seinen Anhängern hinter dem Fahrzeug zu, seine rechte Hand steckt in einem Knäuel fremder Hände. Der enge Bildausschnitt konzentriert sich ganz auf diese Geste der Begeisterung und Solidarität. Leonard Freeds dynamische Aufnahme wurde zu einem der berühmtesten Symbolbilder der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Bereits im
Jahr zuvor hatte der Fotograf einen gewichtigen Tag in der Geschichte der USA festgehalten: Am 28. August 1963 hatten sich beim „Marsch auf Washington“ rund 250 000 Menschen in der National Mall in Washington D.C. versammelt, um mit friedlichem Protest für Afroamerikaner die gleichen bürgerlichen Rechte wie für weiße Amerikaner einzufordern. Die Demonstration kulminierte in Kings berühmter „Ich habe einen Traum“Rede. Freeds damalige Aufnahmen liefern bis heute ein visionäres Porträt der Demokratie, sie zeigen die unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen der Demonstration an diesem historischen Tag. Neben spektakulären Weitwinkelaufnahmen konzentrierte sich Freed immer wieder in Nahaufnahmen auf einzelne handelnde Personen oder fotografierte intime Gruppenporträts, um die Stimmung der Demonstration einzufangen. Eine Auswahl seiner Aufnahmen veröffentlichte Freed erstmals 1967/68 in dem Buch Black in White America, das posthum 2010 neu herausgegeben wurde. Alle Bildbände sind beeindruckende Zeugnisse für das persönliche Engagement und das lebendige Interesse des Fotografen an gesellschaftlichen Veränderungen. Schon während seiner Jahre im Nachkriegseuropa hatte Freed seinen Blick für die sozialen und politischen Verwerfungen und Umbrüche geschärft. Dabei stand vor allem Deutschland immer wieder im Mittelpunkt seines Interesses. Als Kind jüdischer Einwanderer aus Osteuropa wuchs der 1929 in New York geborene Freed in einem liberalen Elternhaus auf. Während seines ersten Aufenthalts in Europa ersetzte das Interesse an der Fotografie seinen zunächst verfolgten Berufswunsch auf dem Gebiet der Grafik und Malerei. Erste Aufnahmen entstanden bereits ab 1950, damals noch →
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mit einer Rolleiflex. Seine erste Leica erwarb Freed 1954 in Köln, der Entschluss, Bildjournalist zu werden, war da längst getroffen. Kurse beim legendären Art Director von Harper’s Bazaar, Alexej Brodovitch, und der bestärkende Rat Edward Steichens, der damals Direktor der fotografischen Abteilung am New Yorker Museum of Modern Art war, unterstrichen diesen Entschluss nur noch. In den 50er-Jahren pendelte Freed noch mehrmals zwischen New York und Europa hin und her, bevor er 1958 seinen Wohnsitz nach Amsterdam verlegte. Von dort führten ihn Reportagen in die ganze Welt, ab 1961 war er als freier Fotograf für internationale Magazine tätig und übernahm erste Aufträge für die Bildagentur Magnum. Neben den Niederlanden und Italien hat insbesondere Deutschland in seinem frühen Werk eine große Rolle gespielt. Das lag nicht zuletzt an seiner deutschen Ehefrau Brigitte, die er 1956 in Italien kennengelernt und zwei Jahre später geheiratet hatte. Sie sollte nicht nur lebenslange Partnerin werden, sondern wurde auch als Printerin seiner Arbeiten eine unersetzliche Hilfe. Seit Freeds Tod vor zehn Jahren kümmert sie sich leidenschaftlich um das Lebenswerk, das sie über viele Jahrzehnte gemeinsam erarbeitet haben. Die fotografischen Themen Freeds versuchten immer auch seiner Identität auf den Grund zu gehen: „Was mich zur Fotografie führte, war das dringende Bedürfnis, meine Beziehung zum Judentum und zu anderen Fragen, die mir Rätsel aufgaben, zu verstehen und zu klären.“ In Amsterdam fotografierte er die jüdische Gemeinde und auch im Nachkriegsdeutschland untersuchte er die Situation der Juden, die den Holocaust überlebt hatten. Aus diesem Interesse resultierten zwei Bücher: Joden van Amsterdam (1958) und Deutsche Juden heute (1965). Die Dokumentation jüdischen Lebens,
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das er bereits 1954 in einer Serie über Talmud-Schüler in Brooklyn begonnen hatte, blieb ein zentrales Thema in seinem Werk. Insbesondere die deutsche Geschichte mit all ihren Umbrüchen hat Freed in seinen Reportagen immer wieder begleitet. Er dokumentierte das westdeutsche Wirtschaftswunder mit all den gesellschaftlichen Verdrängungen der Nazi-Ära zuvor, er war 1961 Augenzeuge des Mauerbaus, war als akkreditierter Pressefotograf bei den Feierlichkeiten des 35. DDRGründungstages in Ostberlin, dokumentierte gleichzeitig das türkische Leben in Westberlin und kehrte auch nach der Wiedervereinigung immer wieder nach Deutschland zurück. Das 1970 erstmals publizierte Buch Made in Germany ist eine vielschichtige Erkundungsreise. Freed dokumentiert die Deutschen und ihr soziales Umfeld: bei der Arbeit, in der Freizeit, auf Volksfesten und anderen gesellschaftlichen Ereignissen. Wieder war das fotografische Schauen für Freed das geeignete Mittel, um die Welt besser zu verstehen. Wie ein Seismograf zeigt er ein bis heute spannendes Bild eines tief gespaltenen Landes, indem er eine rebellische Jugend in Gegensatz zu einer scheinbar unbelehrbaren älteren Generation setzt. Freed war sich der Grenzen der fotografischen Berichterstattung bewusst und ergänzte die Aufnahmen mit persönlichen Kommentaren und Erlebnissen. Die in Europa erprobte Arbeitsweise – ein genauer Blick auf den einzelnen Menschen im Kontext einer historischen Epoche – nahm Freed mit zurück nach Übersee. Ob in den großen Reportagen über die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, die arabisch-israelischen Kriege von 1967 und 1973 oder auch in der Geschichte über den Alltag eines New Yorker Polizeireviers (1990): Die Serien des Fotografen leben stets von großer Empathie für die Porträtierten. Und so sind es neben den großen Momenten der Weltgeschichte auch stets die kleinen Szenen des Alltags, die Freeds Lebenswerk so außergewöhnlich faszinierend erscheinen lassen. ulrich rüter
Leonard freed Am 23.10.1929 wurde Freed in New York geboren. Seine Eltern waren 1917 aus Minsk in die USA eingewandert. Zunächst studierte er Malerei und Grafik, seine Reisen durch Europa und Nordafrika ab 1950 führten ihn zunehmend zur Fotografie. Nach seiner Heirat lebte er mit seiner Frau Brigitte ab 1958 in Amsterdam und arbeitete als freier Fotograf. Prägnante Bildgestaltung in Verbindung mit engagierter Reportagefotografie eröffneten ihm zahlreiche Möglichkeiten. Schon früh übernahm er Aufträge für die Bildagentur Magnum, in der er 1972 Vollmitglied wurde. Seine Fotografien erschienen in großen Magazinen, noch wichtiger wurden seine zahlreichen Bildbände. 2006 erlag Freed einem Krebsleiden in Garrison (New York).
magn u mp hoto s.com Bü che r: (Auswahl) Black and White America (Grossman Publishers, New York 1969); Made in Germany (Grossman Publishers, New York 1970; Reprint Edition Folkwang/Steidl, Göttingen 2013); Photographien 1954–1990 (Edition Stemmle, Schaffhausen 1991); This Is the Day: The March on Washington (Getty Publishers, Los Angeles 2013)
f/ s top Summaron 1:5.6/28 mm – Leica TL – Leica Sofort
D i e n e u e L e i c a T L: Das T- U p dat e m i t m e h r internem speicher, v e r b e s s e rt e m au to f o k u s u n d t i ta n -va r i a n t e
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n i c e to h av e summaron-m 1:5.6/28 mm
Kompakter geht’s nicht: Nur 18 Millimeter lang ist das neue Summaron-M – das aber so neu nicht ist. Das nun frisch aufgelegte Design stammt aus den 1950er-Jahren und ermöglicht eine handliche Street-Kombi mit Retro-Charme.
Perfektion war gestern. Der jüngste Zuwachs im Sortiment der M-Objektive setzt einen anderen Akzent: den Charme des Unvollkommenen. Die Leica-Werbung zum Summaron-M 1:5.6/ 28 mm spricht vom „analogen Look“, und den kann man mit dem Objektiv in der Tat erzeugen – man braucht nur einen Film damit zu belichten. Was die Floskel aber natürlich besagen will, ist: Mit dieser Neu auflage eines historischen Objektivs lässt sich eine Abbildungsästhetik zum Leben erwecken, wie sie typisch war zu einer Zeit, als es zum Beispiel noch keine Asphären gab, als Bildfehler in Kauf zu nehmen waren – und es auch nur analoge Leicas gab. Es ist also gewissermaßen ein Look, der das Glas, der das Linsenensemble und seine jeweiligen Lichtdurchleitungseigenschaf84 |
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ten förmlich spürbar, der all das zumindest zum unhintergehbaren Bestandteil des sichtbaren Bildes werden lässt. Wohingegen all die heutigen Bestrebungen von Leicas Optikchef Peter Karbe und seinem Team doch eigentlich darauf zielen, optische Gläser so zu kombinieren, dass es nicht einmal des Korrektivs der Blende bedürfte, um ein vollkommenes Abbild zu erzeugen. Kurz: die besten Objektive zu konstruieren, die es gibt. So gesehen ist es durchaus eine schräge Idee, heute ein Objektiv aufzulegen, welches 1955 mit Schraubgewinde für die Barnack’sche Leica auf den Markt kam und bis 1963 gebaut wurde. Denn wohlgemerkt – es handelt sich nicht etwa um eine Neurechnung eines Klassikers, wie es beispielsweise
beim versenkbaren ElmarM 1:2.8/50 mm der Fall war, das von 1994 bis 2007 im Sortiment war – sondern das Summaron-M 1:5.6/28 mm entspricht exakt dem historischen Design. Die einzige innere Anpassung betrifft eine behutsame Modifika tion nach Maßgabe der heute verfügbaren Glassorten und moderner Vergütungstechnologie. Wer jedoch einmal eine Schnittzeichnung des alten Summaron gesehen hat und sie mit jener der Neuauf lage vergleicht, wird zwar bemerken, dass der symmetrisch um die Blende gruppierte Sechslinser in der Schraubleica-Version kreisförmige Kittflächen zwischen den Elementen 1 und 2 sowie 5 und 6 aufzuweisen scheint, während beim neuen M-Pendant hier plan parallele Flächen zu sehen sind. Doch Leica-Angaben
zufolge ist es rätselhaft, wie dieses Detail in die alte Zeichnung gelangen konnte: Mutmaßungen, dass beim Neuling doch mehr Optikrechenarbeit eingeflossen sei, als Leica preisgibt, kann man somit getrost eine Absage erteilen. Es wäre ja sonst auch verwunderlich, ausgerechnet die erhebliche Vignettierung von 2,5 Blendenstufen bei voller Öffnung von 1:5.6 bestehen gelassen zu haben, ist die Randabschattung doch etwas, das moderne Rechenoptikkunst sonst selbst bei hochgeöffneten Weitwinkeln tunlichst zu vermeiden trachtet. Beim SummaronM aber ist sie nicht ein Bug, sondern ein Feature. Tatsächlich ist es ja ein Phänomen, dass nicht wenige Fotografen in der digitalen Nachbearbeitung sehr
gern ihren Bildern eine Vignettierung angedeihen lassen, um das Hauptmotiv herauszuheben, es irgendwie plastischer wirken zu lassen. Der Hamburger Fotograf Markus Tedeskino, der unser Testmotiv fotografiert hat, macht da keine Ausnahme. Mit dem Summaron-M hat man diesen Effekt nun eben „in echt“, als eine unmittelbare Wirkung des physischen Linsen ensembles. Wenn man so will, also als etwas „Authentisches“. Somit natürlich auch nicht mehr als etwas, für das man sich entscheiden kann. Das gilt übrigens auch für den deutlichen Kontrast- und Auflösungsabfall an den Rändern des Bildkreises, sprich in den Bildecken. „Leica Glow“ ist ein Stichwort, das oft gebraucht wird, um den Zauber zu beschreiben, der von Bildern ausgeht, die mit historischen Leica-Objektiven entstanden sind. Man meint damit die malerisch pastellene Überstrahlung an Kontrastkanten, wie sie die sphärische Aberration bei lichtstarken Objektiven ezeugt, etwa beim alten 35er-Summicron oder beim → 160 Gramm wiegt das SummaronM – wirkt seiner Winzigkeit wegen aber deutlich schwerer in der Hand. Eine so pfannkuchenhafte, schraubleicamäßig unaufdringlich Kombination gab es im M-System noch nie. Die aufwendig aus massivem Messing gefräste Gegenlichtblende hebt freilich diesen Charakter gleich wieder ein b isschen auf
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Su mmaron- M 1:5.6/28 m m
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Auch wenn es nicht gang und gäbe ist, ein Weitwinkelobjektiv zum Fotografieren von Ziegelmauern statt für Sujets in der Tiefe des Raums zu verwenden – für Vergleichszwecke ist ein solches Motiv parallel zur Sensorfläche gut geeignet.
75er-Summilux. Es gibt eine große Gruppe von LeicaFans, die die alten Rechnungen auch mit Vorliebe an der digitalen M verwenden, um einen Look zu kreieren, dem sie gerade seiner technischen Unvollkommenheit wegen einen besonderen, unverwechselbaren Charme zuschreiben. Diese verbreitete Neigung, die ganze Geschichte der Leica-Fotografie für das 86 |
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Elm ar i t- M 1 : 2 .8/28 m m AS P H
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Die Ausschnitte zeigen, jeweils von links im Uhrzeigersinn, die Oberkante, die Bildmitte und die rechte obere Ecke. Das Summaron-M lässt bis zur Bildhöhe 9 mm bei Blende 5.6 praktisch keine Unterschiede zum Elmarit-M in puncto Kontrast und Fein- →
eigene Bildschaffen in Wert zu setzen, für die persönliche ästhetische Handschrift zu nutzen, dem Trend zur glatten digitalen Vollkommenheit etwas entgegenzusetzen, das die Eigenschaften des Instruments zum unübersehbaren genuinen Bestandteil des Bildes werden lässt, steht hinter Leicas Entscheidung, die alte Summaron-Rechnung wieder auferstehen zu lassen.
B e st im m t e b il df ehl er zuzu las s en u n d zu ein em t eil der äst hetischen signatur zu er k lä r en – da f ü r st eht das su m m a ron - m .
In diesem Fall ist es natürlich nicht der „Glow“, der zählt, sondern so etwas wie „Plastizität“, aber wir haben den Eindruck, dass Leica durchaus vorhat, noch mehr interessante historische Designs zum Leben zu erwecken, um sie in der Hand von Liebhabern mit modernen Sensoren konfrontiert zu sehen, auf dass eine reizvolle neue Bildsprache in die Welt komme.
Summaron- M 1 : 5.6/28 m m
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details erkennen. Was aber sofort ins Auge fällt, ist die Vignettierung des Summaron-M, die bis zum Rand auf 2,5 Blendenstufen ansteigt. Vielfach zwar sogar ein gewünschter Effekt, ist die Randabschattung hier etwas, das auch bei Abblenden →
Das Summaron-M 1:5.6/28 mm wird einstweilen nur auf Nachfrage gefertigt und kostet 2200 Euro. Was beim Summaron-M natürlich ebenfalls bemerkenswert ist, ist seine Winzigkeit. Mit diesem Objektiv und seiner Bauhöhe von nur 18 Millimetern bekommt die M nun wirklich ein Pfannkuchengesicht. Sie wird wahrlich jacken-
E lm a r i t- M 1 : 2 .8/28 m m AS P H
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stets bestehen bleibt. Und während das Elmarit-M auch in den Ecken exzellentes Auflösungsvermögen zeigt, zeichnet das Summaron-M hier Details verschwommen. Abblenden ändert daran praktisch nichts. Man kann das charmant finden
taschentauglich. Das und die 5.6er-Öffnung sollen es denn auch zum Bestandteil einer idealen StreetPhotography-Kombination machen. Der Fokussierhub beträgt fast 180 Grad, was heißt, dass sich mit ihm sehr präzise Distanzen einstellen lassen, und eben auch sehr präzise Hyperfokaldistanzen. Wie das historische Pendant besitzt das Objektiv ein Hebelchen zur
Unendlichverriegelung, und mithilfe dieses Hebelchens stellt man auch die Entfernung ein. Das ist ganz und gar kein Fummelkram, wie man angesichts der winzigen Baugröße des Objektivs vermuten könnte, vielmehr kann einem die Hebelstellung mit etwas Übung auch unmittelbar verraten, welche Entfernung man tatsächlich eingestellt hat – falls man beim Schießen aus der
Hüfte mal nicht auf die Hyperfokalstellung vertrauen möchte, sondern die exakte Distanz haben will. Im Sucher taucht das Summaron gar nicht auf – allein bei den kurzen Distanzen (bis ein Meter) ist es unumgänglich – und tatsächlich etwas lästig –, dass dabei die Hand am Hebelchen ins Sucherbild ragt. Leica hat das Design der Fassung, inklusive des → lFI
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Verriegelungshebelchens, behutsam an die heutige Formensprache angepasst. Es weist deshalb nicht mehr den konischen Querschnitt des Vorbilds auf, sondern eine parallele Rändelung. Man kann schon sagen, das Objektiv macht eine tolle Figur an der M – wobei freilich Geschmackssache ist, ob einem die einzig verfügbare silberne Ausführung auch an einer schwarzen M zusagt; und ob man ein solches Ensemble als hinreichend uauffällige Kombination für die Street Photography ansehen mag.
Die merklich betonte Bildmitte und insgesamt ein warmer Farbcharakter zeichnen das Summaron-M aus. Alle Testbilder: Markus Tedeskino
Auf 5.6 abblenden freilich kann man jedes andere Objektiv auch, und dass das Argument der extraordinären Kompaktheit nicht nur auf
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das Summaron zutrifft, wird schon daran deutlich, dass sich bis Redaktionsschluss auf der Leica-Webseite das Summaron-M und das Elmarit-M 1.2.8/28 mm Asph den Titel teilten, das kompakteste aller Objektive im M-System zu sein. Das Elmarit nun ist 30 Millimeter hoch, für manche Jackentasche mag das schon zu viel sein. Andererseits: Es zwingt einen nicht dazu, sich mit Blende 5.6 zu begnügen, es ist mit seiner Asphäre eine State-of theart-Rechnung. Es zwingt einen also auch nicht dazu, die spezifischen Bildfehler eines Summaron in Kauf zu nehmen, wenn man nun einmal an seiner M nur die besten Objektive verwenden will. Weil es naheliegt, für
Unentschlossene die Abbildungseigenschaften der beiden kompaktesten 28-Millimeter-Objektive zur M zu vergleichen, haben wir das denn auch a nhand eines simplen Testaufbaus getan. Wie nicht anders zu erwarten war, drückt die beachtliche Vignettierung jedem mit dem Summaron-M entstandenen Bild ihren Stempel auf. Nicht zu übersehen ist auch die Weichheit in den Ecken. Wohingegen das Elmarit über das gesamte Bildfeld eine homogen hohe Leistung zeigt, bei 5.6 sowieso, aber sogar schon bei Blende 2.8, was wir hier nicht zeigen. Dafür bildet das Summaron-M praktisch verzeichnungsfrei ab – und was ebenfalls zu konstatie-
ren ist: Mindestens bis zu einer Bildhöhe, die der oberen und unteren Kante entspricht, war die Kontrastund Detailwiedergabe auch im Jahr 1955, als man sich noch nicht zutraute, bei diesem Feldwinkel eine höhere Lichtstärke zu realisieren, auf beachtlichem Niveau.
Behutsam angepasst an die heutige Designsprache ist die Fassung. Besonders deutlich ist das beim Fokusverriegelungsknopf, rechts, zu sehen
So ist das Summaron-M 1:5.6/28 mm, alles in allem, eine faszinierende Bereicherung des M-Sortiments, die sich in erster Linie an geschichtsbewusste LeicaLiebhaber richtet, die aber auch dem für derlei Traditionsbezogenheit nicht empfänglichen M-Fotografen interessante Bildwirkungen verheißt, vom haptischen Erleben ganz zu schweigen. olaf stefanus
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Au f g e f r i s c h t Leica TL
Bei allen praktischen Belangen ist das TL-System das etablierte, 2014 eingeführte T-Kamerasystem unter einem neuen Namen. Die TL bringt einige Verbesserungen, die teilweise auch der T zugute kommen werden.
Es war keine große Überraschung, dass der Nachfolger der Leica T den Namen TL tragen würde. Das T-Kamerasystem hatte Leica 2014 eingeführt; es war Leicas erstes System, das weder einen Spiegel noch einen Messsucher hatte. Das System bestand zunächst aus der T, die die Typnummer 701 erhalten hatte, einem Standardzoom und einem 23-mm-Weitwinkel. Von Anfang an waren auch der elektronische Aufstecksucher Visoflex (Typ 020) und ein Adapter für M-Objektive verfügbar. Manche Kunden bemängelten, dass es keine Roadmap für die geplante Weiterentwicklung des Objektivsortiments gab: Die interne Roadmap jedenfalls wurde nie veröffentlicht. Man kann aber sagen, dass Leica bis heute alle vor 90 |
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drei Jahren gesetzten Ausbauziele erreicht hat, wozu zwei weitere Zooms und ein neues Gehäuse gehören. von d er T zu r TL. Der
Relaunch des Systems als „TL-System“ ist zum Teil durch die Einführung des SL-Systems im November 2015 motiviert. Beide Systeme verwenden den gleichen, in „L“ umgetauften Objektivanschluss. Das neu benannte Bajonett unterstützt TL-Objektive für den APS-C-Bildkreis des T/TLSystems ebenso wie die Objektive für den größeren Bildkreis des SL-Systems. Da der Anschluss bei beiden identisch ist, kann man in jedem System die Objektive des jeweils anderen verwenden, auch wenn dann entweder das optische Bild durch einen kleineren Sensor beschnitten oder nur
ein Ausschnitt des Sensorbildes genutzt wird. War zunächst noch unklar, ob sich die neuen TLObjektive technisch von den vorhandenen T-Objektiven unterscheiden würden, stellte es sich schnell heraus, dass der einzige Unterschied im Namen liegt. Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch die Kamera und das System insgesamt den neuen Namen TL tragen würden, und dieser Schritt ist nun vollzogen: Der Name „T“ ist Geschichte; alle Systemkomponenten für das Kleinbildformat tragen den Namen „SL“, alle für APS-C konzipierten Komponenten den Namen „TL“. zw e i syst e m e . Trotz des gemeinsamen Bajonetts unterscheiden sich die Systeme TL und SL erheblich. Die SL ist eine Art Baby-S;
jeder, der mit der S vertraut ist, wird sich bei der SL sofort zu Hause fühlen, da ihr Bedienkonzept dem der S gleicht. Die SL ist gewissermaßen die spiegellose Version der nie gebauten R10. Manche Kunden hätten sich gewünscht, dass Leica einen solchen Miniaturisierungsschritt im TLSystem wiederholt und eine APS-C-Version der SL baut. Das wäre eine Kamera mit integriertem elektronischem Sucher und einem Handling wie dem der SL. Mit dem TL-System scheint Leica jedoch andere Pläne zu verfolgen. Dessen Zielgruppe sind jene Fotografen, denen es um überzeugende Bildergebnisse wie um gutes Design gleichermaßen geht, die dafür aber weniger auf die technischen Daten schauen. Die T und nun die TL zeichnen →
Ob man sie nun von vorn, hinten oder von den Seiten anschaut – die neue Leica TL ist kaum von der ursprünglichen T mit dem gleichen Unibody-Aluminiumgehäuse zu unterscheiden. Neu ist lediglich die Option einer Titan-Eloxierung und einer zusätzlichen Fase entlang der Kanten an der Oberund Unterseite
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Super-Vario-Elmar-TL 11–23 mm
Apo-Macro-Elmarit-TL 60 mm
Vario-Elmar-TL 18–56 mm
Apo-Vario-Elmar-TL 55–135 mm
Summilux-TL 35 mm
Summicron-TL 23 mm
sich durch die elegante Linienführung des Gehäuses und ein klares und einfaches Bedienkonzept aus. Zwei Einstellräder reichen zur Kontrolle aller Kamerafunktionen aus und das große 3,7-Zoll-Touch-Display spricht die SmartphoneGeneration an, die gewohnt ist, elektronische Geräte durch Gesten zu steuern. was i st ne u ? Die TL ent-
Mit je einem Weitwinkel-, Tele- und Standardzoom sowie drei Festbrennweiten umfasst das TL-System jetzt ein Objektivsortiment, das die Brennweiten 11 bis 135 mm abdeckt (umgerechnet auf Kleinbild: 16 bis 200 mm)
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spricht weitgehend der T701 – mit nur wenigen Abweichungen. Die Spezifikation hat sich dahingehend geändert, dass die Entwickler den internen Speicher von 16 auf 32 GB verdoppelt haben. Wenn Kameras heutzutage überhaupt einen internen Flash-Speicher haben, ist er meist nur wenige Megabyte groß und taugt
nur, um Testaufnahmen ohne eine Speicherkarte zu machen. Der Speicher der T konnte dagegen die Rettung sein, wenn man einmal die SD-Karte verloren oder vergessen hatte, und die TL baut dieses Feature noch einmal aus. Hoffentlich sind die verbauten Flash-Module auch schneller, denn die der T gehörten zu den langsameren ihrer Art. Weitere Verbesserungen beruhen vor allem auf einer weiterentwickelten Firmware. Der kontinuierliche Autofokus war ein Schwachpunkt der T701 und die TL soll in diesem Bereich Fortschritte bringen. Die TL unterstützt jetzt auch alle SLObjektive, einschließlich, sofern vorhanden, eines optischen Bildstabilisators. Objektive aus Leicas →
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M- und R-Systemen können adaptiert werden. Leica arbeitet auch an einem Firmware-Upgrade für die T701, das deren Leistung auf den Stand der TL bringen sollte, und schützt damit die Investition der Kunden. Die TL soll offenbar eher neue Interessenten als die Bestandskunden ansprechen. Ein elektronischer Sucher ist weiterhin als Zubehör erhältlich. Der mit der T eingeführte Visoflex (Typ 020) ist auch mit der TL verwendbar. Seine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten bleibt zwar hinter den 4,4 Millionen Bildpunkten des SL-Suchers zurück, aber diese Auflösung ist auf dem Stand der High-EndModelle von Sony und Fuji. Der Sucher kann nach oben
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gekippt werden und enthält auch ein GPS-Modul. Wie bei der Leica T ist das Gehäuse der TL aus einem Aluminiumblock gefräst. Silberne und schwarze Varianten sind verfügbar, aber zusätzlich auch eine titanfarbene Version, die sich durch eine subtile Fase entlang der Ober- und Unterkanten auszeichnet. Mit der neuen Kamera führt Leica neues Zubehör ein, darunter Nappa-Protektoren, die nicht für den Akkuwechsel abgenommen werden müssen. Auch neue Trageriemen sind verfügbar. Besitzer von Android-Geräten dürfen sich freuen: Es gibt nun auch eine AndroidVersion der Leica TL App; die iOS-Version war schon länger erhältlich.
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di e o b j e kt i v e . Das Objektivportfolio des TL-Systems deckt mittlerweile ein breites Spektrum fotografischer Aufgaben ab. Es gibt zwei lichtstarke Festbrennweiten, das Summicron-TL 23 mm f/2 Asph und das Summilux-TL 35 mm f/1.4 Asph; ein drittes Objektiv fester Brennweite, das ApoMacro-Elmarit-TL 60 mm f/2.8 Asph, empfiehlt sich für die Makrofotografie sowie für Porträts. Seine Naheinstellgrenze liegt bei 16 cm, der größte Abbildungsmaßstab bei 1:1. Die 35- und 60-mm-Objektive sind in silber und schwarz eloxiertem Finish erhältlich, das 23-mm-Summicron bisher lediglich in Schwarz. Während die Festbrennweiten die klassischen,
Die aktuelle Ausgabe der LFI – und alle anderen seit 2003 –, News aus der Welt der Fotografie, Videos zu den Reportagen und ausgewählte Bereiche der Lesergalerie: die LFI-App für iOS und Android.
von M-Fotografen bevorzugten Brennweiten abdecken, wird der Bereich durch die drei Zoomobjektive des TL-Systems deutlich erweitert. Das Standardzoom Vario-Elmar-TL 18–56 mm f/3.5–5.6 Asph wird durch das Super-Vario-Elmar-TL 11–23 mm f/3.5–4.5 Asph für Weitwinkel-Aufnahmen und das Apo-Vario-ElmarTL 55–135 mm f/3.5–4.5 Asph für Tele-Aufnahmen ergänzt. Zusammen decken die Zoomobjektive den Brennweitenbereich von 11 bis 135 mm ab. Bei einer Kleinbildkamera würde das ungefähr 17 bis 200 mm entsprechen. Speziellere Objektive fehlen in der TL-Palette noch. Das betrifft etwa sehr lange Brennweiten für die
Sport- und Naturfotografie oder auch ein Fisheye, aber auch jetzt ist das Portfolio schon recht umfassend. Sind längere Brennweiten gefragt, könnte der Besitzer einer TL auf das Apo-VarioElmarit-SL 1:2,8–4/90–280 mm des SL-Systems zurückgreifen. An der TL entspricht dessen Zoombereich 135 bis 420 mm. Der optische Bildstabilisator dieses Objektivs funktioniert auch an der TL. Ti ta n ist das ne u e schwarz. Was einer Kame-
ra recht ist, soll der anderen billig sein: Auch für die Leica Q gibt es jetzt eine Farbalternative. Neben der weiter verfügbaren schwarzen ist nun auch eine Version mit Titan-Lackierung
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an der Ober-, Unter- und Rückseite erhältlich – die Belederung bleibt schwarz. Die Gravuren der Entfernungsskala und der Brennweite sind rot hervorgehoben. Der Tragriemen ist aus einem sonst für Kletterseile verwendeten Material gefertigt. michael j. Hussmann
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Die schwarze Leica Q wird durch eine titangrau lackierte Version ergänzt, bei der die Gravuren am Objektiv rot ausgelegt sind. Der Trageriemen ist aus einem robusten, sonst für Kletterseile verwendeten Material gefertigt
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schneller begleiter Sofortbildfotografie
Kurz vor der Photokina 2016 hat Leica eine Sofortbildkamera vorgestellt. Die Berliner Fotografin Julia Baier gehĂśrte zu den Ersten, die sie ausprobieren konnten. Wir haben sie gebeten, Ăźber ihre Erfahrungen zu berichten.
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„Als ich die Anfrage von Leica erhielt, ob ich die Sofort ausprobieren möchte, kam mir als Erstes in den Sinn: Leica? Instant? Wie lustig. Dann dachte ich: Ein cleverer Zug, mit etwas völlig Unerwartetem zu überraschen. Und ich sagte zu, weil ich wirklich neugierig war. Mir wurde schnell klar, dass ich mich bei dieser Kamera von jeglichem Perfektionismus befreien musste. Street Photography oder das Transportieren komplexer Bildinhalte sind nach meiner Meinung mit der Sofort nicht möglich. Man hat
nur bedingt Einfluss auf den Bildausschnitt, die Schärfeverteilung und auf die Belichtung. Das führt zu Bildkreationen, die mal gut, mal unbrauchbar sind. Lässt man sich auf diese Unwägbarkeiten durch die deutlichen Limitierungen der Kamera ein, kann man die entstehenden Zufälle aber auch bewusst einsetzen und mit ihnen spielen. An diesem Punkt fängt es an, Spaß zu machen. Ungewohnt war zunächst auch die Bildgröße. Ich musste erst herausfinden, welche Bildinhalte zu
der kleinen Bildfläche passen. Ich habe mich letztlich darauf konzentriert, Stimmungen einzufangen, mit Farben und Formen zu experimentieren. Das klappte wunderbar. Außerdem habe ich die Grenzen des Wahrnehmbaren getestet. Wie weit kann ich in der Abstraktion gehen? Wie viel Information muss ich geben,
Bei der Leica Sofort hat man nur bedingt Einfluss auf den Bildausschnitt, die Schärfeverteilung und auf die Belichtung
um das Bild gerade noch lesbar zu machen? Es gibt keinerlei Möglichkeit, in das Bild hineinzuzoomen. Man erhält sofort den Abzug und sieht nur das, was mit bloßem Auge auf diesen knapp 30 Quadratzentimetern zu erkennen ist. Als ich die Sofort zur Hand nahm und mit der Instant-Serie begann, hatte der Sommer in Berlin bereits seinen Zenit überschritten. Die Stadt war noch von vielen Sonnenstrahlen durchdrungen, die aber bereits die Endlichkeit des Sommers in sich trugen. →
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Ich versuchte, noch so viel Sonnenwärme wie möglich mit meinem Körper und der Kamera aufzunehmen und sie so doppelt auf Vorrat zu speichern. Dieses Gefühl wollte ich in meiner Serie einfangen und ließ mich mit der Sofort durch Berlin und meinen Alltag treiben. Die Serie ist einem Freund gewidmet, der mich vor Kurzem mit dem schönen englischen Wort „apricity“ bekannt gemacht hatte. Es bedeutet so viel wie „Sonnenwärme“. Manche Erläuterung ergänzt auch „Sonnenwärme im Winter“, was
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mir noch besser gefällt. Bei diesem Wort habe ich sofort eine sinnliche Assoziation. Und deshalb heißt die Serie auch Apricity. Interessant war, wie Menschen auf die Kamera reagiert haben. Zuerst haben die Bildchen fast immer für Verwirrung gesorgt, aber dann regelmäßig den Impuls ausgelöst, sie besitzen zu
Sofortporträts lösen den Impuls aus, sie besitzen zu wollen. Das erklärt, warum in Apricity nur wenige Menschen zu sehen sind
wollen. Daher hatte ich oft Mühe, die gerade gemachten Porträts nicht gleich wieder zu verschenken und eine Fotografin ohne Fotos zu werden. Das erklärt auch, warum in Apricity kaum noch Bilder mit Menschen zu finden sind. Die Sofortbilder fördern also auf jeden Fall die Kommunikation. Wichtig ist auch, dass es sich um Originale handelt. Sie lassen sich nicht beliebig vervielfältigen und werden dadurch wertvoll. Ich kann mir vorstellen, dass ich die Sofort in Zukunft immer mitnehme, wenn ich
zu neuen Projekten aufbreche. Bei den meisten Arbeiten bin ich auf Kommunikation angewiesen, um mich den Menschen nähern und sie dann fotografieren zu können. Wenn ich die Sofort als Ergänzung mitnähme, könnte ich mit den Bildern unmittelbar eine Brücke bauen, sie verschenken, statt den Leuten meine Visitenkarte in die Hand zu drücken. Mir gefällt daran, direkt in der Situation etwas zurückzugeben, was sonst meist erst im Nachhinein möglich ist.“ aufgezeichnet von bernd luxa
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Capturing the Mood Bildkompostion
Wa r u m w i r v e r s u c h e n s o l lt e n , d i n g e z u F oto g ra f i e r e n , au f d i e m a n n i c h t m i t d e m f i n g e r z e i g e n ka n n .
Foto: Bruce Davidson / Magnum Photos / Agentur Focus
Unter zwei Fenstern, die wie große Augen wirken, sitzen fünf Personen in der letzten Reihe eines Busses – jede von ihnen wie eine eigene Strophe aus demselben Gedicht. Links zwei Afroamerikaner, Mann und Frau, Schulter an Schulter. Vielleicht kennen sie sich, vielleicht nicht. Sie starrt aus dem Bild heraus, er blickt den Bus entlang ins Nichts. Dann diese Lücke zwischen ihnen und den weißen Kids. Sie ist keine zehn Zentimeter groß und doch scheint sie so weit zu sein wie der East River. Der erste Junge sieht aus wie James Dean, seine Freundin könnte Brigitte Bardot sein. Aber der, der über ihrer Schulter zusammengebrochen ist, erinnert uns daran, dass wir meilenweit von Hollywood entfernt sind. Oft fotografieren wir greifbare Subjekte. Das ist okay, wenn eine Fotografie nicht mehr transportieren soll, als die Summe ihrer Teile. Dieses Foto aus Bruce Davidsons Serie Brooklyn Gang von 1959 erinnert mich daran, dass es bei Fotografie – bei guter Fotografie – darum geht, etwas anderes aufzunehmen. Etwas, auf das man nicht so einfach mit dem Finger zeigen kann, eine Stimmung etwa. Vielleicht sieht man es nicht, wenn man das Bild aufnimmt, aber eine innere Stimme versichert uns, dass es da ist. Um diese Stimme zu hören, müssen die Augen eher unseren Instinkten folgen als der Logik.
Jetz t b est ellen:
l f i - o n l i n e . d e /s h o p H e n ry Ca r ro l l ist Autor der Buchreihe Big Shots,
in der er die Geheimnisse ikonischer Fotografien lüftet, erschienen im Midas Verlag.
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H uaw e i m at e 9 Smartphone-Fotografie
Sieben Monate nach der Präsentation des P9 hat Huawei die Businessvariante Mate 9 vorgestellt. Die zweite Dual Lens Camera von Leica erlaubt einen Ausblick in die zukünftige Entwicklung der mobilen Fotografie.
Dual-Kamera, schneller Chip und aktuelles Android. Kann Huawei mit dem Mate 9 in die Lücke nach dem Note-7-Desaster stoßen?
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Am 3. November haben Huawei und Partner Leica in München das neue Smartphone Mate 9 vorgestellt. Es war das dritte Spitzenmodell des chinesischen Konzerns in diesem Jahr und das zweite mit einer in Kooperation mit Leica entwickelten Kamera. Das Mate 9 gehört mit seinem 5,9-ZollDisplay (Full HD-Auflösung mit 1920 × 1080 Pixeln) zu den sogenannten Phablets, die größenmäßig zwischen einem Smartphone und einem Tablet liegen. Das Herzstück des Mate 9 ist ein von der HuaweiTochterfirma HiSilicon entwickelter Octa-Core-Prozessor Kirin 960, dem ein 4-Gigabyte-RAM -Arbeitsspeicher und ein 64-Gigabyte-Datenspeicher zur Verfügung stehen. Der in diesem Modell zum ersten Mal eingesetzte Chip verfügt darüber hinaus über einen lernfähigen Algorithmus, der das Verhalten des Nutzers analysiert und die Systemressourcen entsprechend anpasst. Das Betriebssystem, mit dem das Mate 9 ausgestattet ist, ist das aktuelle Android 7.0 „Nougat“, das bisher nur auf Googles neuem Smartphone Pixel installiert war. Zusammen mit dem Mate 9 wurde die neue Version der von Huawei entwickelten Benutzeroberfläche Emotion UI 5.0 vorgestellt. Das Mate 9 ist nach dem P9 das zweite Smartphone von Huawei mit einer gemeinsam mit Leica entwickelten Dual-Kamera. Die 12-Megapixel-RGB-Kamera speichert wie schon beim P9 die Bilder im Jpeg- und DNG-Modus. Der Profimodus erlaubt es, im gewohnten Leica-Design die wichtigs-
ten Parameter manuell einzustellen. Außerdem bietet das Mate 9 die Möglichkeit, mit Blenden von 0.95 bis 16 Einfluss auf die Tiefenschärfe zu nehmen – und das sogar im Nachhinein. Ein Bildstabilisator für Farbfotos und ein LaserAutofokus erleichtern das Fotografieren bei wenig Licht. Auch der Dynamikumfang ist in Low-LightSituationen und dunklen Bereichen größer als beim iPhone 7 und beim P9. Das liegt an den zusätzlichen
synergetis c h e Koop eration von mehrere n optischen Systemen – das i st L eicas Kon z e pt f ür Die näh e re Zuku nft d e r Fotografie mi t Sm artph on e s.
Informationen der 20-Megapixel-Monochrom-Kamera. Sie liefert nicht nur mehr, sondern auch andere Informationen als die RGB-Kamera. Diese ermöglichen neben knackigen Schwarzweißaufnahmen auch die Zoom-Funktion im Mate 9. Damit lassen sich ähnlich wie beim iPhone 7 Plus Motive bei unveränderter Qualität in doppelter Vergrößerung aufnehmen (in 12-Megapixel-Auflösung). In mehreren Interviews hat sich Leicas Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Kaufmann kürzlich zu seinen Vorstellungen für die Smartphone-Fotografie geäußert. Er sprach von der
Idee, noch mehr Objektive in einem Array unterzubringen. Der Array sorgt dafür, dass mehrere optische Systeme miteinander kooperieren können, wobei jedes System für einen Bildaspekt verantwortlich wäre, beispielsweise eines für die Tiefenschärfe, eines für die Farbe Rot, eines für den Kontrast. Die gesammelten Informationen könnten ein Bildergebnis liefern, das dem Niveau eines leistungsstarken Objektivs entspräche. Bisher nur Zukunftsmusik, da ein entsprechend leistungsfähiger Chip fehlt. Hoffnung liegt da sicherlich auf der Huawei-Tochterfirma HiSilicon, die immerhin Chinas größter Chiphersteller ist. Die Vorstellung der zweiten Generation der Dual Lens Camera im neuen Mate 9 markiert also nur den Anfang einer Entwicklung, die die langfristig angelegte Technologiepartnerschaft zwischen Leica und Huawei im Bereich Optical Engineering am gerade gegründeten Max Berek Innovation Lab in Wetzlar einläutet. Leicas jahrzehntelange Erfahrung bei der Entwicklung und Qualitätsicherung der eigenen Produkte stellen sicherlich ein solides Fundament für das Lab dar. Gemeinsam mit dem chinesischen Big Player kann das Wetzlarer Unternehmen mit Sicherheit starke Akzente im Wettbewerb mit den großen Unternehmen der Mobilwirtschaft setzen. David Rojkowski
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b e s t o f L F I . G a ll e r y
Fa s h i o n Freeze „Eigentlich bin ich Street Photographer, aber diese Aufnahme entstand bei einem Mode-Shooting. Das Model sollte einfach durch die Szene laufen, aber es rutschte aus und fiel hin. Ihr Pech war mein Glück: So gelang mir eine der besten DecisiveMoment-Aufnahmen meiner Karriere.“ Pin Pinkriangkrai Leica M-P, Summilux-M 1:1.4/35 mm Asph
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f e s t i va l C h ill - o u t „Im August 2016 hatte ich mir vorgenommen, das ElektroFestival SonneMond Sterne zu dokumentieren. Das Festival war zu Ende und das war meine letzte Aufnahme: Die jungen Männer lagen völlig entspannt auf der Couch, als seien sie zu Hause. Sie haben mich nicht einmal bemerkt.“ Jan Hartmann Leica M Monochrom, Apo-Summicron-M 1:2/50 mm Asph
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Bl a c k D o g two „Die Aufnahme entstand bei einer Übung zur Wirkung von Perspektive und Blickwinkel: das Fahrrad an der Mauer ließ den Hund größer erscheinen. Das Rad, das von links ins Bild rollt, machte ihn kleiner. Man konnte sehen, wie der Hund wuchs, als das Rad vorbeigefahren war.“ Lucia Eggenhofer Leica X1 mit Elmarit 1:2.8/24 mm Asph
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M a r di Gras „Das Foto entstand beim Mardi Gras in New Orleans. Am ‚fetten Dienstag‘ verkleiden sich die Leute und ziehen durch das französische Viertel. Man kann an diesem Tag viel erleben, aber dass ein Auto durch die verstopften Straßen fährt, hatte ich vorher noch nie gesehen.“ Michel Murat Leica M240, SummicronM 1:2/35 mm Asph
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„Hinter dieser Aufnahme verbirgt sich keine besondere Geschichte. Ich war gerade in Rom gelandet und wollte Geld wechseln, als mir die zwei Nonnen vor mir in der Schlange auffielen. Ich dachte: Irgendwie lustig, Nonnen, die Bargeld brauchen. Eine schöne Erinnerung.“
„Dieses Bild entstand, als ich meine nächtliche Fotorunde durch Causeway Bay (Hongkong) drehte. Das Juweliergeschäft, dessen Rollladen gerade heruntergelassen wurde, sprang mir ins Auge. Ein paar Momente später waren die Beine der drei Angestellten komplett verschwunden.“
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1 Pig e o n , 2 Wo m e n „Bei dieser Aufnahme habe ich nicht einmal eine Sekunde lang nachgedacht. Ich sah die Szene, ahnte, was kommen würde, riss die Kamera hoch und drückte den Auslöser. Mit den beiden Damen habe ich mich dann noch nett unterhalten.“ Roland Blazejewski Leica M240, Summilux-M 1:1.4/35 mm Asph
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p h oto – b ü c h e r – Au s s t e l l u n g e n – F e s t i va l s –
Covermotiv von Karolin Klüppels Kingdom of Girls: das Mädchen Ibapyntngen mit Käfern
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Alex Webb La C a l l e
E l l i o t t E rw i t t
Fotos: Karolin Klüppel; Harry Ransom Center Collection © Elliott Erwitt/Magnum Photos; © Alex Webb/Magnum Photos; Fred Mortagne
Home Around the World
Längst ist der US-amerikanische Fotograf (*1928) eine Legende: Unzählige der berühmtesten Fotografien des 20. Jahrhunderts hat er in einer rund sieben Jahrzehnte umspannenden Karriere geschaffen. Immer wieder gelang es ihm, in oft scheinbarer Beiläufigkeit und ironisch-humorvoller Distanz, unverwechselbare Motive in perfekten Bildgestaltungen festzuhalten. In einer prallen Mischung aus seinen künstlerischen, journalistischen und kommerziellen Arbeiten versammelt der neue Bildband nicht nur viele bekannte Motive, sondern überrascht auch mit Entdeckungen. Ergänzt durch Kontaktbögen, Zeitschriftenlayouts und Anzeigen erschließt sich die Vielseitigkeit des Fotografen, der seit 1954 Mitglied der Bildagentur Magnum ist. Präsentiert werden seine durchgängigen Themen, so sein Interesse für Museen, Straßen und Strände, Frauen und Kinder, seine Vorliebe für die Städte, insbesondere Paris und New York, und natürlich: Hunde. Der neue Bildband widmet sich nicht einzelnen Aspekten, sondern versucht die Komplexität sowie die Entwicklung der fotografischen Vision Erwitts zu ergründen und aufzuzeigen. Die Fülle der Präsentation reicht von seinen frühen Experimenten in Kalifornien über die markanten Porträts bis hin zu wichtigen Reportagen aus der ganzen Welt, die er als Magnum-Fotograf erarbeitete – eine wunderbare Würdigung eines unvergleichlichen Fotografenlebens. 312 Seiten, 250 Schwarzweiß- und vier Farbabbildungen, englisch, 23,1 × 25,9 cm, Aperture
Seit über dreißig Jahren hat der Magnum-Fotograf (*1952) in Mexiko gearbeitet. Inspiriert von Atmosphäre und Licht hat Webb das Leben dort mit seiner Leica begleitet. Das neue Werk belegt seine Fähigkeit, mühelos journalistische, dokumentarische und künstlerische Bildmotive zu einem einzigartigen Gesamteindruck zu verdichten. 168 Seiten, 86 Abbildungen, englisch, 21,5 × 27 cm, Aperture
F r e d M o rtag n e At t r a p e r a u v o l
Der französische Regisseur und Fotograf zeigt in seinem ersten Buch mehr als nur die Faszination des Skateboardens. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten, von Architektur, Geometrie und menschlicher Figur hat Mortagne mit seiner Leica in perfekten Schwarzweißkompositionen festgehalten. Starke atmosphärische Bilder! 132 Seiten, 66 Schwarzweißabb., engl., 23,5 × 29,8 cm, Um Yeah Arts
Ka r o l i n K lü p p e l Kingdom of Girls
Eine fremde Welt öffnet die deutsche Fotografin (*1985): Zehn Monate lebte sie in dem Dorf Mawlynnong im Nordosten Indiens. Hier, in der Khasi-Kultur, sind die Mädchen das Kostbarste einer Familie, denn das indigene Volk organisiert sich matrilinear. Nur die Geburt einer Tochter sichert die Kontinuität eines Clans. Auf Augenhöhe der Mädchen begleitete Klüppel ihren Alltag, ließ sich auf ihre Bräuche ein, beobachtete die Mädchen beim Spiel und in der Dorfgemeinschaft. Die Fotografien beeindrucken in ihrer Farbigkeit, in ihrer Stimmigkeit von Gestik, Raum und Licht, vor allem aber in ihrem Wechselspiel zwischen Dokumentation und Komposition. Klüppel hat ein Gespür für den Moment, sie zeigt die Verbundenheit der Mädchen mit der Natur und den Traditionen ebenso wie die Leichtigkeit des kindlichen Spiels. So entstanden außergewöhnlich intensive Porträts und Stillleben, die in magischen Bildern ganze Geschichten erzählen können. 92 Seiten, 38 Farbabb., deutsch und englisch, 23,2 × 27 cm, Hatje Cantz
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DA N I L A T KAC H E N KO Anzenberger, wien
5. November 2016 — 31. Januar 2017 Foto: Danila Tkachenko, Diesel-U-Boot, Russland, 2013
Total Reco r d s c/o berlin
Eine Schallplatte ohne Cover ist wie ein Baum ohne Blätter. Erst das Cover macht die Platte zu dem, was sie ist: zum Hingucker, zum Hit. „Ich kaufe ein Album, wenn ich das Cover mag“, sagte einst der Sänger Bruce Springsteen. Und so erinnert man sich an das Bild mit dem fliegenden Schwein auf dem Pink-Floyd-Album Animals, an die vier jungen Männer, die auf dem Cover von Abbey Road einen Zebrastreifen passieren, oder an das auf eine Ein-Dollar-Note zuschwimmende Baby auf dem Nirwana-Album Nevermind. Der Erfolg einer Platte hängt immer auch mit ihrer Visualisierung zusammen – und damit auch mit der Fotografie. Anhand fotografischer Klassiker zeichnet die Ausstellung Total Records im C/O Berlin die Musik- und Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts nach. Etwa 500 Exponate von 1960 bis 2000 spiegeln das Zusammenspiel von Fotografie und Musik, von Künstler und Interpret wider: Robert Frank und The Rolling Stones, Helmut Newton und Inxs, Herb Ritts und Madonna, Nobuyoshi Araki und Björk oder Jeff Wall und Iggy Pop. Die Vinylplatte des 20. Jahrhunderts ist unmittelbar mit der analogen Fotografie verbunden, als Ikonen des Pop haben sich die Cover in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Heute scheint mit jedem Download das quadratische Coverfoto an Bedeutung zu verlieren. Aber das VinylRevival hat ja längst begonnen. 10. Dezember 2016 — 23. April 2017, Foto: Iain Macmillan, The Beatles, Abbey Road, 1969 © Apple Records
THE CONCEPT OF LINES d e i c h t o r h a l l e n , Ha m b u r g
Drei Ikonen der Fotografie vereint: Gezeigt werden Porträts von Persönlichkeiten, Modeinszenierungen, Akte und Körperbilder von Richard Avedon, George HoyningenHuene und Irving Penn. Alle Arbeiten stammen aus der Sammlung F.C. Gundlach. 17. November 2016 — 12. Februar 2017 Foto: Richard Avedon, Verushka, Wrap by Giorgio di Sant’Angelo, New York 1972
sas cha w eidne r F o t o g r af i e Forum Frankfurt
„Alles ist wichtig. Kulturelles. Katastrophen. Klischees. Banales. Politisches. Alles wird mich prägen. Alles soll festgehalten werden.“ 1001 Bilder, die Sascha Weidner seit 2004 bis zu seinem Tod im letzten Jahr aufgenommen hat, sind nun in Was übrig bleibt in Frankfurt zu sehen. 10. Dezember 2016 — 29. Januar 2017 Foto: Sascha Weidner, Blühende Mandelbaumzweige II, 2003
A L B E RT R E N G E R PATZ S C H P i n a ko t h e k d e r Moderne, münchen
Vor 50 Jahren starb der Fotograf aus dem Ruhrgebiet. Seine Bilder aber bleiben weiterhin aktuell. Erstmals wird die Werkgruppe Ruhrgebietslandschaften mit über 100 Fotografien aus der Stiftung Ann und Jürgen Wilde der Öffentlichkeit präsentiert. 16. Dezember 2016 — 23. April 2017 Foto: Albert Renger-Patzsch, An der Ruhrmündung bei Duisburg, 1929/30
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Fotos: © The Estate of the Artist Sascha Weidner, Courtesy: Conrads, Düsseldorf; © Albert Renger-Patzsch Archiv/Ann und Jürgen Wilde/VG Bild-Kunst, Bonn 2016; © The Richard Avedon Foundation
In Restricted Areas geht Danila Tkachenko auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion auf die Suche nach verlassenen industriellen Konstruktionen. Ob Weltraumbahnhof oder Senkrechtstartflugzeug – die Relikte wirken wie abstrakte Kunstobjekte.
— S MAGAZIN — L eica G ale r ien deutschland
Portugal
Wetzla r
P o r to
Ara Güler: Leica Hall of Fame
Daniel Rodriguez: Homage in black and white to Porto
Am Leitz-Park 5, 35578 Wetzlar 23. November 2016 — Mitte Januar 2017 F r ankf u r t
Vincent Peters: Personal Großer Hirschgraben 15, 60311 Frankfurt am Main 20. Januar — 19. März 2017 Z ing s t
Elliott Erwitt: Personal Best for Leica Am Bahnhof 1, 18374 Zingst 30. August 2016 — 7. März 2017
Rua de Sá da Bandeira, 48/52 4000-427 Porto 1. Dezember 2016 — 1. Februar 2017 Türkei
i s tanb u l
Kurt Hutton: Von Straßburg nach London – von Hübschmann zu Hutton Bomontiada - Merkez, A, Birahane Sk. No:1, 34381 Şişli/İstanbul 20. Dezember 2016 — 11. März 2017
österreich US A
Salzb u r g
Craig Semetko: Funny Business 21. Oktober 2016 — 15. Januar 2017
Dirk Bader: Memento Fiori 19. Januar — 25. Februar 2017 Gaisbergstr. 12, 5020 Salzburg Schlo s s A r enbe r g
Anton Stefan: Grenzenlos – Schwerelos Arenbergstr. 10, 5020 Salzburg 9. Oktober 2016 — Februar 2017
L o s A ngele s
Douglas R. Gilbert: Italian Light, Morgan Lugo: We Were Left To Dream 1. Dezember 2016 — 3. Januar 2017
Michael Grecco: Urban Landscapes 4. Januar — 31. Januar 2017 8783 Beverly Boulevard, West Hollywood, CA 90048 B o s ton
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Mark de Paola: 60 Seconds
Alfons Walde
74 Arlington Street, Boston, MA 02116, 3. November 2016 — 2. Januar 2017
Walfischgasse 1, 1010 Wien 16. Dezember 2016 — 25. März 2017 i ta l i e n
M ailand
Aktuelle Ausstellung stand bei Redaktionsschluss nicht fest Via Mengoni, 4, 20121 Mailand tschechien
P r ag
Jaromír Funke: Photographer of the Avant-garde Školská 28, 110 00 Prag 1 25. November 2016 — 29. Januar 2017
brasilien
S ã o P a u lo
David Burnett: Man Without Gravity Rua Maranhão, 600 Higienópolis, 01240-000 São Paulo 8. Dezember 2016 — 10. Februar 2017 J apa n
T okio
Mark de Paola: 60 Seconds 6-4-1 Ginza, Chuo-ku, Tokio 9. Dezember 2016 — 28. Februar 2017 K y oto
polen
Hobby Izaki: Florence
w a r s cha u
570–120 Gionmachi Minamigawa, Higashiyama-ku, Kyoto 10. Dezember 2016 — 9. März 2017
Piotr Zbierski: Push the sky away Mysia 3, 00-496 Warschau 15. Dezember 2016 — 29. Januar 2017
ELLEN VON UNWERTH —
www.s-magazine.photography
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Foto links: © Max Vadukul, photoforum photo16; Fotos rechts: © Helmut Karl Lackner, Aussteller photo16; © Tina Sturzenegger, Ausstellerin photo16
„W i r s i n d m e h r a l s E i n e W e r k s c h au.“ i n t e r v ie w
Der Artdirector und Fotograf Adrian Ehrat kuratiert seit letztem Jahr die photo, die größte Werkschau für Fotografie in der Schweiz. Eine Bilanz und ein Ausblick auf 2017.
Seit der ersten Ausgabe der photo im Jahr 2005 hat sich die Veranstaltung zur größten Plattform für Fotografie der Schweiz und, so die Veranstalter, zu einer der erfolgreichsten Publikumsschauen in Europa entwickelt. 150 Teilnehmer, aus jeweils weit über 600 Bewerbungen ausgewählt, präsentieren jährlich auf rund 4000 Quadratmetern in der Zürcher Maag Halle ihre liebsten Arbeiten des Jahres. Die photo wurde vom Zürcher Kulturveranstalter Blofeld Entertainment ins Leben gerufen. Was macht die photo attraktiv? Ehrat: Die photo hat es geschafft, Fotografie populär und fernab musealer Verklemmtheit zu präsentieren und zu inszenieren. Entsprechend sind wir LFI:
mehr als eine Werkschau. Die photo ist ein Happening, ein Melting Pot mit Rahmenprogramm. Es stellen 150 Fotografen aus. Toll ist die Vielfältigkeit der ausgestellten Arbeiten. Das Publikum kann sich die Bilder in einem entspannten Umfeld anschauen und sogar das Gespräch zu den Fotografen suchen. Das Tor zur Welt ist photoforum, das Begleitprogramm mit Vorträgen internationaler Starfotografen, etwa Juergen Teller, René Gröbli, James Nachtwey, Steve McCurry, Peter Lindberg, und Max Vadukul. Stargast der photo17 ist Martin Parr. Wie ist die photo in der Schweiz verankert, wen wollen Sie erreichen? Ehrat: Die photo ist der wichtigste Anlass für Schweizer Fotografie und seit Jahren gut in der Züricher und der Schweizer Kreativszene verankert. Es kommen sehr viele Vertreter von relevanten Bildagenturen und Verlagen sowie Art-Direktoren und natürlich das Publikum: Letztes Jahr hatten wir in den fünf Tagen Veranstaltungszeitraum über 25 000 Besucher. LFI:
Oben: Tina Sturzenegger, Ausstellerin bei der photo16, aus ihrer Serie I Do Pop-Art and Sometimes I Eat Pop Tarts (2015). Links: Helmut Karl Lackner, Aussteller bei der photo16, Girl With Blue Sneakers (Sumida, 2015); linke Seite: Max Vadukul, Keynote Speaker im photoforum auf der photo16, Mick Jagger, aus seinem Buch Max: Photographs By Max Vadukul (2000)
LFI: Zur photo 2016 haben Sie zusammen mit Iouri Podladtchikov und Mel Sinha als neues Kuratorenteam die Arbeit aufgenommen. Welche →
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Impulse wollten Sie bei Ihrem Debüt auf der photo16 setzen? Ehrat: Wir wollten sowohl Berufsals auch Hobbyfotografen aus der ganzen Schweiz erreichen und auch die Inhalte klar strukturieren: Reportagen, Porträts, etwas Mode- und auch Kunstfotografie. Hauptsächlich machen Berufsfotografen mit, aber ich versuche auch, „meine Leute“ von der Teilnahme zu überzeugen: die Kunstszene. Ebenso ist die photo ein wichtiges Sprungbrett für junge Talente – dort stellt aus, wer morgen ein Star ist.
„ D i e H e rau s f o r d e r u n g i s t, au f d e r p h oto n i c h t n u r d e n m a i n st r e a m zu z e i g e n . “
LFI: Warum war die Kunstszene bisher eher unterrepräsentiert? Ehrat: Die photo bekommt keine Förderung vom Staat; die Teilnahme ist ergo gebührenpflichtig. Nur so ist die Werkschau zu finanzieren. Meine Hauptaufgabe besteht darin, vor allem die Künstler von einer Teilnahme zu überzeugen und nicht nur den Mainstream zu zeigen. Ich wollte auch Schwarzweißbilder dabei haben und kuriose Fotografie. Schließlich ist die photo ein Sprungbrett, auch in die Kunstszene. Die Aufmerksamkeit von Medien und Publikum ist enorm. LFI: Was sind Ihre Auswahlkriterien?
Es ist schon krass, wie viel langweiliges Material unter 500 bis 600 Einsendungen zusammenkommt. Aber es gibt auch immer wieder Überraschungen. Der 16-jährige Tino Nüesch hat mich letztes Jahr mit seinen Doppelbelichtungen begeistert.
Ehrat:
Oben: Dominic Nahr, Keynote Speaker beim photoforum 2016, aus seiner Serie Hidden World, Mali (2015); ganz oben: Jim Parker, Aussteller bei der photo16, aus seiner Serie On the Fringe: Snapshots from the World’s Biggest Arts Festival (2015)
Oben: Mathias Braschler/Monika Fischer, Keynote Speaker beim photoforum 2016, Vivienne Westwood, aus dem Projekt Act Now! – Berühmte Klimaaktivisten im Portrait des Fotografenduos; rechts: Maurice Haas/ Christian Grund, Aussteller bei der photo16, aus ihrer Serie #Refugees (2015)
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Neben der Werkschau verleihen Sie auch dieses Jahr wieder den Preis für den besten Schweizer Fotografen. Ehrat: Ja, unter Jurypräsident Res Strehle, langjähriger Chefredaktor des Tages-Anzeiger, verleihen wir einen Lifetime Award an eine verdiente Fotografenpersönlichkeit, dieses Jahr Walter Pfeiffer. Zudem wählt die Swiss Photo Academy, ein Gremium mit 1200 Fotografen, Kreativen und Journalisten, den Schweizer Fotograf des Jahres. Nominiert sind Thomas Kern, Lukas Wassmann, Jean-Vincent Simonet, Alexandra Wey und Andri Pol. LFI:
Aus dem Ausland betrachtet, erstaunt es, dass verhältnismäßig viele hochkarätige Fotografen aus der Schweiz stammen. Gibt es so etwas wie eine „Schweizer Fotografieschule“, eine länderspezifische visuelle Bildsprache oder Ausrichtung? Ehrat: Die Reportage- und Kunstfotografie hat in der Schweiz eine große Tradition. In den 1990er-Jahren gab es die sogenannte Zürcher Schule um eine Handvoll Fotografen, die in dem 1996 unter anderem von Martin Heller herausgegebenen Bildband Die Klasse vertreten und richtig eingeschlagen ist: Daniel Sutter, Shirana Shahbazi, Olaf Breuning, Ruth Erdt und Isabel Truniger. Ihre Arbeiten, die als „Magazinstil“ bekannt wurden, zeichneten sich durch Humor und viel Blitz aus.
Fotos: © Jim Parker, Aussteller photo16; © Braschler/Fischer, photoforum photo16; © Dominic Nahr, photoforum photo16; © Maurice Haas/Christian Grund, Aussteller photo16
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NEU Leica Sofort Für Momente, die man sofort festhalten und einrahmen m öchte: Die Leica Sofort ist der perfekte Begleiter für designbegeisterte Fotografie-Fans. Die erste Sofortbildkamera von Leica, passende Filme und stylisches Zubehör ab sofort im LFI-Shop.
Wie ist es um die aktuelle Fotografieszene der Schweiz bestellt? Ehrat: Die Kantonale Hochschule für Kunst und Design Lausanne bringt momentan die besten Fotografen der Schweiz hervor. Philippe Jarrigeon, Jean-Vincent Simonet, Yann Gross und Mathilde Agius um nur einige zu nennen. Sie haben alle verschiedene Preise im In- und Ausland gewonnen. Wirtschaftlich gesehen geht im Printbereich seit zehn Jahren alles zurück. Heutzutage kann man niemandem mehr guten Gewissens raten, Fotograf zu werden. Es braucht viel Mut und eine Vision, damit sich junge Leute durchsetzen können. LFI:
LFI: Ihr Highlight bei der photo17?
Der Lifetime Award an Walter Pfeiffer. Die Aussteller muss ich erst noch bestimmen.
Ehrat:
A d r i a n E hrat Geboren 1969 in Luzern.
Selbstständiger Artdirector, Grafikdesigner und Fotograf. Zwischen 2009 und 2010 Designdirector für das Magazin Vogue Hommes International. Mitbegründer und Betreiber diverser Off-Kunsträume in Zürich. Seit 2016 Künstlerischer Leiter der photo. V e ra nsta ltu n g en : photo 17 Zürich , 06. bis 10. Januar 2017; photo-schweiz.ch photo 17 München , 03. bis 05. März 2017; photo-deutschland.com
S ofo rt Be ste lle n :
l f i- onl ine. d e/So fo rt
Leica Fotografie I n t e r n at i o n a l
J oac h i m B a l dau f mein Bild
Haute Couture aus dem Supermarkt: Mit frugalen Mitteln reinszenierte der deutsche Fotograf den Glamour ikonischer Aufnahmen der 50er- und 60er-Jahre.
69. Jahrgang | Ausgabe 1. 2017
LFI PHOTOGR A PHIE GMBH Springeltwiete 4, 20095 Hamburg Telefon: 0 40/2 26 21 12 80 Telefax: 0 40/2 26 21 12 70 ISSN: 0937-3969 www.lfi-online.de, mail@lfi-online.de Chefredaktion Inas Fayed, Frank P. Lohstöter (V.i.S.d.P.) A rt Direction Brigitte Schaller REDA KTION Carla S. Erdmann, Michael J. Hußmann, Katrin Iwanczuk, Bernd Luxa, Edyta Pokrywka, David Rojkowski, Holger Sparr, Olaf Staaben, Simon Schwarzer, Olaf Stefanus, Katrin Ullmann Fotoredaktion Reportage Carol Körting layout Thorsten Kirchhoff MITA RBEITER DIESER AUSGA BE Henry Carroll, David Chandler, Katja Hübner, Ulrich Rüter Gesch ä ftsführung Frank P. Lohstöter, Anja Ulm Finanzen und Controlling Johanna Schulz A nzeigenleitung & M arketing Kirstin Ahrndt-Buchholz, Samira Holtorf Telefon: 0 40/2 26 21 12 72 Telefax: 0 40/2 26 21 12 70 E-Mail: buchholz@lfi-online.de holtorf@lfi-online.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 45 vom 1.1.2017
Veza, Kay, das Freibad und die Zitronen #1, Hamburg 1998
Dieses Foto war ein Schlüsselerlebnis für mich. Mich faszinierten schon als Kind die glamourösen Fotos der 50er- und 60er-Jahre und später als Fotograf fragte ich mich, wie man diese Eleganz in die Jetztzeit transportieren könnte. Diesen schönen Schein. Diese Parallelwelt, die den Alltag außen vor lässt. In der Zeit, in der das Foto entstanden ist, hatte ich noch keinen Zugang zu Haute-Couture-Kleidern oder Topmodels. So haben wir einen Hut aus Papiertaschentüchern und einem Zitronennetz gebastelt und Couture simuliert. Mein Model war die damals 15-jährige Veza. Mit ihr arbeite ich nun schon seit 18 Jahren und es ist eine tiefe Freundschaft entstanden. Das Foto enthält all das, was später in meiner Fotografie wichtig wurde: Die Nähe zu den Menschen, die ich ablichte, das Erschaffen ikonografischer Sujets, und das nicht ohne eine Prise Humor.
REPRODUKTION: Alphabeta, Hamburg DRUCK: Optimal Media GmbH, Röbel/Müritz PA PIER: Igepa Profimatt A BO-Bezugsbedingungen LFI erscheint achtmal jährlich in deutscher und englischer Sprache. Jahresabonnement (inkl. Versandkosten): Deutschland: 58 € Belgien, Österreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz: 63 € weltweit: 69 € LFI ist auch als App im Apple iTunes Store und bei Google Play erhältlich LFI-A boservice Postfach 13 31, D-53335 Meckenheim Telefon: 0 22 25/70 85-3 70 Telefax: 0 22 25/70 85-3 99 E-Mail: lfi@aboteam.de
Joachim Baldauf arbeitet seit 1998 als freier Fotograf und ist seit 2004 Herausgeber des Magazins Vorn. Im Februar erscheint bei Distanz das Buch Veza, das die 18-jährige Zusammenarbeit von Baldauf und seinem Model Veza dokumentiert.
Gerichtsstand der LFI Photographie GmbH ist Wetzlar, Erfüllungsort ist Hamburg. Für unverlangt eingesandte Fotos und Texte übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheber rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
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Leica – eingetragenes Warenzeichen.
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