BAU_LIFE_03_2011

Page 1

Innovation rund um den Bau

Zeitwende Effiziente Haustechnologien Neue Perspektiven Holz im urbanen Raum Aus alt wird neu Erfolgreiche Sanierungsstrategien


Ultratop System

ULTRATOP SYSTEM Ein selbstnivellierendes, schnell abbindendes und schnell erhärtendes Zementsystem, das sich aufgrund seiner Vielseitigkeit für die Herstellung von Böden im gewerblichen und privaten Bereich in den unterschiedlichsten Umgebungen eignet. • • • • •

Selbstverlaufend Für Schichtdicken von 3 bis 40 mm Hohe Biegezug- und Druckfestigkeit Schnelle Austrocknung Diverse Farben

www.mapei.ch

TECHNOLOGY YOU CAN BUILD ON TM


LIEBE LESERINNEN UND LESER In diesen Umbruchzeiten einen Verlag zu leiten, ist keine einfache Aufgabe. Nicht wenige prophezeien das Verschwinden von Printmedien in den nächsten Jahren. Trotzdem habe ich ab dem ersten Juli die operative Leitung der Life Medien GmbH übernommen und das hat gute Gründe. Es wird auch in Zukunft gute Printmedien brauchen. Ohne Frage gibt es heute viel Konkurrenz zwischen den Kommunikationskanälen. Wir schwimmen in einem Ozean von Informationen. Da braucht es Orientierung, Einordnung, Debatte und Kommentierung. Printmedien können nicht mehr topaktuell sein, aber sie können inhaltliche Haltepunkte liefern. Die Strategie des reinen Gesundschrumpfens ist ein Irrweg. Billige Produkte führen nicht nur in inhaltliche, sondern auch unternehmerische Sackgassen. Gleichzeitig kann man aber heute nicht stehenbleiben; ein Printmedium muss sich gerade heute immer wieder neu erfinden. Das heisst, es gilt, unsere Nische konsequent zu nutzen, auszubauen und betriebswirtschaftlich gesprochen, unsere Unique Selling Proposition (USP) zu kommunizieren. Die bestehenden Produkte der Life Medien GmbH KMU LIFE und BAU LIFE sind bereits jetzt optisch und inhaltlich gut aufgestellt. In welchen Fachmagazinen gibt es sonst so viele Kolumnen, Interviews und Businessreportagen? Im Bereich der Fachmagazine siedle ich KMU LIFE und BAU LIFE im oberen Drittel an. Jetzt müssen wir an einigen Punkten, wie dem Vertrieb, stärker werden und zu neuen crossmedialen Ufern aufbrechen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Zudem gilt es, sich am Markt mit mindestens einem neuen Magazin besser zu positionieren.

Was dies für die nähere Zukunft heisst: Erstens werden wir die Magazine so verteilen, dass sie unter den WEMF-Schirm passen. Zweitens erscheinen wir in einem etwaskleineren Format, wollen aber im nächsten Jahr die Erscheinungsfolge erhöhen und drittens arbeiten wir an der Life Medien-Familie weiter.

fotos: © splash-bad.de

Die schönsten Plätze.

Am liebsten zuhause in der Schweiz.

Gerne nehme ich auch Ihre Anregungen auf. Persönlich können Sie mich an der Marketingmesse SuisseEMEX Ende August treffen. Die Life Medien GmbH hat dort einen eigenen Stand (3.317). Nehmen Sie mit unserem Team Kontakt auf und wir sehen uns. Zudem sind wir auch auf der nächsten topsoft am 5. und 6. Oktober 2011 in Bern persönlich präsent.

Rolf Hess ist Verleger der Life Medien GmbH

Küchenraum. Badtraum. Wohnraum. Fachhandel für Bäder | Badaccessoires Küchen | Fliesen | Baustoffe | Heizsysteme.

FX

RUCH

D -78224 Singen | Industriestr. 13-15 Tel.: +49 (0) 7731 - 5920 | www.fxruch.de Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.45 -18.00 | Sa 09.00 -14.00 Uhr


INHALT

2

06 Energieffizienz und Haustechnik

22 Holz in der Stadt

Die Nutzung erneuerbarer Energien wird die Energieversorgung unserer Zukunft prägen. Dazu braucht es aber sowohl den Einsatz von neusten Technologien im Rahmen der Haustechnik als auch den Willen der Verantwortlichen in der Baubranche, wie auch in der Politik.

Der Holzbau legt im städtischen Umfeld sichtlich zu, seit die Schweizer Brandschutzvorschriften mehrgeschossiges Bauen mit Holz zulassen. Annähernd 1’500 mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise sind seit 2005 entstanden. Wir präsentieren Beispiele.

BAU LIFE · 03 | 2011


INHALT

28 Neue Grundlage Das neue Merkblatt SIA-Effizienzpfad Energie ist soeben erschienen. Bereits realisierte Bauten zeigen, dass der Einbezug der Bereiche Erstellung und Mobilität neben der Betriebsenergie zu eher mehr, denn zu weniger Spielraum für Planer führt. .

38 Alte Häuser und Energieeffizienz Energiekosten explodieren, Nebenkosten übersteigen die Mietzahlungen, Klimakatastrophen scheinen unaufhaltbar, Verschwendung wird zum Risiko. Oft genug wird daher heute das alte Haus, vor allem das Baudenkmal, als «Buhmann» dargestellt. Bei richtigem Vorgehen ist dieses Bild aber falsch.

64 Grünes Geld Studien zeigen, dass zwar ein grosses Interesse an ökologischen Investmentangeboten in der Bevölkerung vorhanden ist, allerdings auch ein grosses Informationsdefizit vorherrscht und sich ein Gendergap auftut.

RUBRIKEN Editorial ............................................................................................................... 01 Kommentar .........................................................................................................05 Das Thema . ........................................................................................................06 Nachhaltiges Bauen............................................................................................22 Minergie...............................................................................................................34 Altbausanierung..................................................................................................38

Aussenarchitektur...............................................................................................50 Innenarchitektur..................................................................................................56 Solarenergie.........................................................................................................64 Umwelttechnologie.............................................................................................70 Produktnews........................................................................................................ 74 Impressum...........................................................................................................80

BAU LIFE · 03 | 2011

3


Wir bewegen. In Reidermoos und im weiteren Umkreis. Täglich nutzen weltweit 1 Milliarde Menschen Aufzüge, Fahrtreppen und innovative Mobilitätslösungen von Schindler. Hinter unserem Erfolg stehen 45 000 Mitarbeitende auf allen Kontinenten.

www.schindler.ch


2000-Watt-Gesellschaft in der Praxis von Daniel Kellenberger

Seit dem Zweiten Weltkrieg stieg in der Schweiz der jährliche Energieverbrauch bis 1970 von etwa 1’000 Watt pro Person auf 2’000 Watt und verdreifachte sich bis heute auf etwa 6’500 Watt pro Person. Tatsächlich stellt sich die Frage, ob die Lebensqualität seit 1950 ebenfalls um das sechsfache gestiegen ist oder ob durch die Gefahren der Energiebereitstellung und durch die Klimabelastung mit CO2 die Lebensqualität nicht eher sinkt. Auch sollte es klar geworden sein, dass mit Kernenergie weit mehr als ein «Restrisiko» eingehandelt wird und diese Technologie keine Zukunft mehr hat. Berechungen der ETH für eine 2’000-Watt-Gesellschaft weisen nämlich nach, dass das technische Instrumentarium zur Absenkung des jährlichen Energieverbrauchs auf 1’000 Watt und zur Nutzung nachhaltiger Energien von etwa 500 Watt pro Person vorhanden ist und dass der Durchschnitt von 2’000 Watt pro Person nicht nur einen durchschnittlichen Lebensstil ähnlich der Zeit von 1970 erlaubt, sondern sich mit entsprechend einer Tonne CO2-Äquivalente pro Person, auch das Ziel zur Begrenzung der Klimaerwärmung erreichen lässt. Hierzu hat der Bundesrat eine Vereinbarung zur Energiepolitik im Jahr 2007 getroffen. Sie beruht auf vier Pfeilern, wovon Energieeffizienz und erneuerbare Energie diejenigen sind, die ein nachhaltiges Energiesystem auf Basis der 2’000-Watt-Gesellschaft für die Schweiz unterstützen. Basierend auf dieser neuen nationalen Energiepolitik haben mehrere Kantone die Ziele der 2’000-Watt-Gesellschaft in ihre Energiestrategien miteinbezogen. Darüber hinaus wurde ein bundesweites Label namens «Energiestadt» eingeführt. Die Organisation, die hinter «Energiestadt» steht, unterstützt Städte in der Umsetzung von Massnahmen zur Energieeinsparung, um dieses Label zu erreichen. Zürich, als Vorreiter in dieser Umsetzung, erreichte das Label «Energiestadt» im Jahr 2000 und wurde 2004 mit dem «European Energy Award® Gold» ausgezeichnet. Dafür haben sich die Bewohner im Jahr 2008 mit 76 Prozent JaStimmenanteil für eine Integration der 2’000-Watt-Ziele in der Gesetzgebung ausgesprochen. intep hat für die kleine Gemeinde Schanf im Oberengadin, bestehend aus zumeist denkmalgeschützten Gebäuden, welche nur äusserst aufwendig energetisch saniert werden können, ein Konzept zur Erreichung der 2’000-WattZiele in den nächsten 40 bis 100 Jahren entwickelt.

Mit einer geplanten neuen Kläranlage auf dem Gemeindegebiet für die Reinigung des Abwassers einiger Gemeinden des Oberengadins, wird in naher Zukunft eine riesige Quelle erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen, aus deren Biomasse sich Wärme und Strom für die Ziele der 2’000-Watt-Gesellschaft nutzen lassen.

Balkone In Alu oder Stahl – Erlebnisraum und erhöhter Wohnkomfort.

In vielen Schweizer Gemeinden werden Industriebrachen überbaut. Eine Bewertung dieser Entwicklungsprojekte in Bezug auf die 2’000-Watt-Ziele hat bisher, je nach Bewertungsmodell (gewählte Systemgrenze oder Detaillierungsgrad) zu unterschiedlichen Resultaten geführt. Dies hat zu berechtigten Unsicherheiten bei der Umsetzung dieser Ziele auf Arealentwicklungen geführt. Um diesen Missstand zu beheben und um dennoch eine Hilfe zu bieten, hat eine Forschungsgruppe unter der Leitung von intep eine Methode entwickelt, um mit einer einfachen Rechenhilfe die Energie- und Klimaeffizienz von Arealen zu berechnen. Sie ermöglicht Investoren, Architekten, Planern und anderen Kunden, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen auf der Grundlage verschiedener Projektstadien und möglichen Mischnutzungen zu ermitteln und diese mit den Zielen der 2’000-Watt-Gesellschaft zu verbinden. Die Methodik beruht auf bestehenden methodischen Grundsätzen für einzelne Gebäude, welche in einer Dokumentation des SIA (Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein) im Merkblatt 2040, Effizienzpfad Energie, veröffentlicht sind. Die mittels der Rechenhilfe gerechneten fünf Fallbeispiele haben gezeigt dass der überwiegende Anteil des gesamten Energieverbrauchs eines Areals auf die Mobilität fällt. Trotz einer effizienteren Fahrzeugflotte ist der Gesamtenergieverbrauch gestiegen. Die 2’000-Watt-Ziele sind somit ohne gesellschaftliche Veränderungen nicht zu erreichen.

Balkone im Aluminium-Baukastensystem, Lanz ABS120M mit MINERALIT®-Balkonbodenplatten, oder mit leicht wirkender Stahlkonstruktion, feuerverzinkt und fertig farbbeschichtet, stehen für echte Ästhetik, Stabilität und Langlebigkeit. Beide Varianten mit Geländern in allen zulässigen Ausführungsvarianten, setzen bei jedem Wohnobjekt neue gestalterische Akzente und vermitteln eine angenehme «Wohngefühl-Atmosphäre».

www.intep.com

LANZ-Balkone – die passen!

Daniel Kellenberger ist Bereichsleiter Nachhaltigkeitsberatung im Zürcher Beratungsunternehmen Intep.


DAS THEMA

Sonnige Aussichten für Energieeffizienz Gebäudesystemtechnik und Photovoltaik kommen zusammen von Reto P. Miloni

Die Nutzung erneuerbarer Energien wird die Energieversorgung unserer Zukunft prägen. Dazu braucht es aber sowohl den Einsatz von neusten Technologien im Rahmen der Haustechnik als auch den Willen der Verantwortlichen in der Baubranche, wie auch in der Politik.

W

as Energiesparprogramme des Bundes, Kyoto-Ziele und Nachhaltigkeitsdiskussionen bislang nicht fertigbrachten, scheint nun mit dem Versagen der Atomreaktoren in Fukushima in der Schweiz einzutreten: eine Denkwende im Umgang mit Energiesparbemühungen bei Hausbesitzern, Anlegern, Industriellen, Wohnbaugenossenschaften, Landwirtschaftskreisen und der öffentlichen Hand. Sie alle zeigen wachsenden Investitionswillen bei Neubauten und Sanierungen. Im Trend liegen effiziente Haustechnik, Superdämmung und Topfenster, zunehmend auch Solarkollektoren und Photovoltaikmodule. Noch erzeugen wir mit der Hälfte der aus dem Ausland importierten Primärenergie in der Schweiz Niedertemperaturwärme für Heizung und Warmwasser. Die verstärkte Marktdurchdringung mit energiesparenden Applikationen im Bereich Solarkollektoren, Wärmepumpen, Gebäudesanierungen und Photovoltaik liegt also auf der Hand.

Bei der Kombination von Solaranlagen und Haustechnologie im Bereich der Bestandsbauten hat die Schweiz noch Luft nach oben.

6

BAU LIFE · 03 | 2011

Jobmotor: Clean Technologies Entscheidungsträger aller Parteien ringen sich inzwischen zur Erkenntnis durch, dass CleanTech einen zentralen Baustein bei der Reduktion kostspieliger Energieimporte darstellt – und zudem für ein ressourcenarmes Land eine tolle Exportchance ist. Hier einen gezielten Aufbau bezwecken denn auch zwischenstaatliche Vereinbarungen («Memorandums of Understanding»), welche Moritz Leuenberger zur Förderung des energieeffizienten Bauens, unter anderem mit der Türkei abschloss, oder welche Doris Leuthard bei ihrem Besuch in den USA herausstrich.


DAS THEMA

Dennoch fristen die Schlüsseltechnologien, wie zum Beispiel die Photovoltaik, bei uns ein Mauerblümchendasein. Der Beruf des Solarteurs beispielsweise existiert in Deutschland schon seit über zehn Jahren und mehr als 130’000 Menschen erbringen dort Vorleistungen für die Solarindustrie. Sie sind handwerkliche Multitalente, eine echte Bildungsinnovation ist die Zukunft. Auch aus diesem Grund avancierte Solarenergie dort zum echten Jobmotor. Bei den sehr erfolgreichen Schweizer Marktführern der Solarbranche (zum Beispiel Meyer Burger 3S, Multicontact oder Sputnik Engineering) gehen 98 Prozent der Wertschöpfung mangels Binnenmarkt in den Export. Das ist keine Zahl die in Zukunft in Stein gemeisselt ist. Es gibt hier offensichtlichen Handlungsbedarf. Das Plusenergiehaus als «lowest hanging fruit» Laut dem Freiburger (D) Solararchitekten Rolf Disch wäre das «Plusenergiehaus die für die Probleme unserer Zeit adäquate, energie- und rohstoffeffiziente Architekturlösung. Statt die Hälfte der Energie in Gebäuden zu verbrennen, wird Architektur zum Schlüssel für Klimaschutz – Gebäude werden zu Kraftwerken.» Ein Blick in die Projektliste zertifizierter Passivhäuser (MINERGIE-P) und auf die Dächer veranschaulicht, dass entsprechend energie- und rohstoffeffiziente Architekturlösungen bei uns noch kaum verbreitet sind. Solartechnologie «Made in Switzerland» verkauft sich weltweit – wird bei uns aber kaum angewendet. MINERGIE-Kurse existieren zuhauf, aber MINERGIE-Erneuerungen gibt es zum Beispiel bei den zehntausendfach vorhandenen Schweizer Mehrfamilienhäusern aus den fünfziger Jahren nur vereinzelt. Noch dröhnen in energiefressenden Altbauten Ölheizungen, die Mieterschaft bereitet das Brauchwarmwasser mit Elektroboilern, undichte Fenster, thermisch nicht getrennte Balkone und Vordächer sind alles andere als wärmebrückenfrei, der Komfort entsprechend mies, die Bauschadenrate hoch und die Energieverbräuche jenseits der 20-Liter-Grenze (über 200 kWh/m2/a). Mehr Kompetenz bei Fachleuten Wollte die Schweiz mit CleanTech und Energieeffizienz ins Gewicht fallende Binneneffekte erzielen, wäre mehr Kompetenz auf der «letzten Meile» gefragt. Es geht um die verbesserten Integrationsleistungen in der Architektur, bei der Gebäudesystemtechnik und bei der hochwertigen Installation.

Schweizer Maschinen ins Ausland zu verkaufen und chinesische Vakuumkollektoren oder koreanische Billigmodule auf Dächer aufzustellen, kann ja kaum ein erstrebenswertes Ziel sein. Sowohl an den Architekturschulen wie bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Installationsgewerbe sollte die Solarisierung unserer Gesellschaft, die energetische Optimierung unserer Gebäude und unserer Infrastruktur professioneller vermittelt werden.

Verbessertes Wissen in Fragen des Umgangs mit Leistung und Energie wünscht man sich auch für Hauseigentümerkreise. Das bedingt ein gewisses Umdenken beim Hauseigentümerverband (HEV). Der HEV unterstützte zwar aktiv den Aufbau des Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK); um dann aber bei der Umsetzung dieser GEAK-Empfehlungen aus vollen Rohren gegen verbesserte Gesetze und Anreizsysteme zu schiessen (zum Beispiel bei der Energiegesetzrevision im Aargau).

BAU LIFE · 03 | 2011

7


DAS THEMA

Wie auch immer man zu energetischen Vorschriften und Anreizen für energieeffizienteres Bauen stehen mag: Aus ökonomischer, energetischer, raumplanerischer und ökologischer Sicht ist der Vorteil einer Verminderung des «ökologischen Fussabdruckes» für die Schweiz indiskutabel, da die energetische Versorgung weniger zusätzliche Landflächen und Finanzmittel für kostspielige Energieimporte aus dem Ausland oder zentrale Infrastruktur in der Schweiz erfordert, je dezentraler und effizienter die Energiewandlung am einzelnen Gebäude erfolgt.

Der Grund für den niedrigen Solarstromanteil liegt primär in den ungenügenden Rahmenbedingungen: Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) – erstmals 1981 als «Burgdorfer Modell» bekannt geworden – führte die Schweiz 25 Jahre später, als weltweit 46. Land ein. Diese erfolgte dann allerdings derart schmallippig, dass wegen aktueller Deckelung über 10’000 Photovoltaikprojekte bei SWISSGRID in der Warteliste stecken. Der Aufbau von Kapazitäten im Schweizer Solarbusiness erfolgt also bestenfalls mit angezogener Handbremse.

Photovoltaik als Preisbrecher und Hoffnungsträger Noch liegt der Solarstromanteil im Schweizer Stromnetz bei 0.15 Prozent, während er etwa in Bayern bereits 2010 bei sechs Prozent lag. Der jährliche Zubau an installierter PV-Leistung liegt pro Kopf der Bevölkerung bei uns um Faktor 40 unter jenem Deutschlands, obwohl die Einstrahlungsverhältnisse in der Schweiz besser wären und sich die Rentabilität entsprechender Investitionen positiver darstellen liesse.

Wird die politisch gewollte Mehrfachdeckelung in der Schweiz endlich gesprengt, welcher die Solarstromproduktion in der «Vor-FukushimaÄra» unterworfen war, dann erscheint das Ziel des Schweizer Fachverbandes für Solarenergie SWISSOLAR von 20 Prozent Solarstromanteil bis 2025 oder zwölf Quadratmeter PV-Modulfläche pro Kopf der Bevölkerung in Reichweite. – Zumal die Steigerungsraten der gesamten installierten Photovoltaikleistung laut IEA-PVPS-Statistik in den letzten zehn Jahren weltweit zwischen

AUFZÜGE Speziell und individuell nach Mass.

Haslimann Aufzüge AG Grasweg 24 6222 Gunzwil info@haslimann.ch www.haslimann.ch

20 und 81 Prozent lagen und mit der günstigen Wechselkursparität des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem Dollar und dem Zugang zu günstigem Kapital die Beschaffungsund Finanzierungskosten für Solaranlagen einzigartig sind. Weil sich die Kosten für Solarstrom in den vergangenen fünf Jahren mehr als halbiert haben und weiterhin sinken, wird ab 2013 der in Deutschland produzierte Solarstrom günstiger sein als


die meisten Haushaltsstromtarife der Energieversorger. In der Schweiz wird Netzparität bei Photovoltaik wegen der etwas niedrigeren Strompreise rund zwei Jahre später erwartet. So oder so verändert die Kinematik dieses dynamischen Photovoltaikweltmarktes die Wettbewerbsfähigkeit der Solarstromerzeugung auch in der Schweiz. Technologischer Fortschritt und Massenfertigung machen Solarenergie zum Preisbrecher und unverzichtbaren Bestandteil der Energiewende. Soviel dämmert heute den Behörden und Elektrizitätswerken aller Stufen.

Die Tech vom 13. no - 16.Sept . 2011 für Gebäud logiemesse e & Infras truktur

BKS Solu Gelebte Ntions achhaltig keit..! H

Kinderleicht in der Anwendung ...

alle 1.1 /

Lockerungen bei Baubewilligungen empfehlenswert Theoretisch wären in Baugebieten – und gemäss Artikel 18a des Eidgenössischen Raumplanungsgesetzes auch in Landwirtschaftszonen – sorgfältig integrierte Solaranlagen zu bewilligen. Dieser baurechtlich eindeutigen Grundlage steht eine unterschiedliche und oft technologisch diskriminierende Handhabung im Umgang mit Bewilligungen entgegen. Baugesuche für Solaranlagen auf Bauernhausdächern ausserhalb des Baugebiets werden prinzipiell an die kantonalen Baudepartemente geschickt. Dort werden diese nach Kriterien beurteilt, welche für historisch geschützte Dorfkerne und Altstädte sinnvoll sind, nicht aber bei unklassierten Objekten. Gegen einen mit Mass angewandten Denkmalschutz wäre ja nichts einzuwenden, wenn es darum ginge, einschneidende Änderungen in Fassaden und Dächern bei jahrhundertealten Bauwerken zu verhindern (im Aargau sind dies ganze 0.48 Prozent aller Bauten). Willkürlich aber ist es, wenn kantonale Baudepartemente im Schulterschluss mit der Denkmalpflege Merkblätter voller Halbwahrheiten herausgeben und Solarkollektoren gegenüber PV-Anlagen bevorzugen. Dies geschieht mit der Begründung, Solarwärme würde am Objekt verbraucht und Solarstrom gelange ins übergeordnete Netz. Es wird unterstellt, für die Solarstromerzeugung taugten andere Standorte oder Technologien eher; dabei wird Solarstrom zu 90 Prozent im Niederspannungsnetz absorbiert (unter anderem für den Einsatz in Wärmepumpen) und entlastet wirksam übergeordnete Netze.

Stand D08

HomeNet funktioniert einfach! BKS HomeNet®. Multimedia in jedem Zimmer «ohne Nebenwirkungen» - so einfach geht’s ! Das durchgehend hochgeschirmte System sichert eine strahlungsfreie und gesunde Umgebung. Schluss mit Elektrosmog! BKS HomeNet garantiert strahlende «Kinder»- Augen und nicht strahlende W-LANs und Access-Points! Telefonieren, Fernsehen, Surfen im Internet – alles zeitgleich und im selben Haushalt – ist Alltag pur. Der Idealfall bei Neubauten oder Umbauten vor diesem Hintergrund sieht deshalb so aus: Multimedia-Anschluss in jedem Zimmer bzw. an jedem Arbeitsplatz und gleichzeitig bis zu vier Anschlüsse pro Steckdose nutzen.

Summa summarum führt kein Weg daran vorbei, die Bewilligungsverfahren für solarthermische und photovoltaische Anlagen zu erleichtern und namentlich der Photovoltaik weniger Steine in den Weg zu legen – zumal PV-Module grundsätzlich flachere Bauarten und optisch weniger aggressiv wirkende Beschichtungen aufweisen.

HomeNet schafft das mit dem kleinstmöglichen Aufwand. Das Multimedia-Verkabelungssystem der BKS benötigt nur ein einziges Kabel, das zum Multimedia-Anschluss geführt wird. Die Steckdose MMC3000pro ermöglicht die gleichzeitige, 4-fache Nutzung dieses superschnellen Daten-Highways. Das Beste daran ist: Die vier Zugänge pro Anschluss sind beliebig und jederzeit benutzergerecht neu zuteilbar. Ob 4x Telefon/Fax oder 1x Telefon, 1x TV (auch Satelliten-Fernsehen!), 1x EDV/Internet oder 1x TV, 1x Video, 1x Audio, 1x Telefon/Fax – alles ist möglich. HomeNet überträgt sogar Steuersignale, beispielsweise für Alarmanlagen, Gegensprechanlagen u.a.m.

www.miloni.ch

HomeNet in Kürze: Die Multimediadose mit bis zu vier gleichzeitig nutzbaren Anschlüssen • • Dienstneutral, daher jederzeit frei wählbare Verwendung • Ökonomisch und ökologisch auch in der Verkabelung: • • •

«in der Regel reicht ein Multimediakabel!» Elektrosmogfreie Übertragung der Signale Bestens geeignet für PoE / PoE+ «Swiss made»

Reto Miloni ist dipl. Architekt ETH SIA und arbeitet bei Miloni & Partner in Wettingen.

BKS Kabel-Service AG Fabrikstrasse 8, CH-4552 Derendingen Tel: +41 32 681 54 54 oder 0848 22 55 25 Fax: +41 32 681 54 59 info@bks.ch www.bks.ch

08/11

HomeNet: die geniale Investition in die Zukunft.


RUBRIK

Übersicht schaffen Neue Planungsinstrumente beim Thema Facility Management von Heinz J. Bernegger

Die Bedeutung des Facility Managements wächst. Dennoch ist die Definition für Viele noch unklar. Allerdings hat die EU klare Richtlinien vorgegeben. Ziele sind eine verbesserte Nutzungsflexibilität, eine erhöhte Arbeitsproduktivität, eine gesicherte Werterhaltung sowie eine gesteigerte Kapitalrentabilität, die sich über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes erstreckt. Wir bieten einen aktuellen Überblick.

D

er Begriff Facility Management beschreitet ein weites Feld. In der Praxis versteht jeder etwas anderes darunter. Lange galt die Managementdisziplin selbst in Expertenkreisen als undefinierbar. Auch heute gehen bei der Bitte um eine entsprechende realitätsbezogene Definition die Expertenmeinungen weit auseinander. Zumindest in der Theorie herrscht seit 2008 Einigkeit: In der europaweit gültigen SN EN 15221-1 wird die Aufgabe des Facility Managements beschrieben als die «Integration von Prozessen innerhalb einer Organisation zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten Leistungen, welche zur Unterstützung und Verbesserung der Effektivität der Hauptaktivitäten der Organisation dienen». Diese Definition, entstanden nach dem Prinzip des kleinsten gemeinsamen europäischen Nenners, lässt jedoch immer noch einen grossen Spielraum für Interpretationen. Auf Prozessebene erfolgt dabei eine Zweiteilung in raum- und infrastrukturbezogene Real Estate Support-Managementprozesse sowie in kunden- und organisationsbezogene Business Support-Managementprozesse.

10 BAU LIFE · 03 | 2011

Für eine praxisbezogene Definition ist zudem wichtig, ob das Facility Management (FM) aus der Blickrichtung des renditeorientierten Real Estate Managements (REM) oder des qualitätsorientierten CREM/PREM (Corporate-/Public-REM) betrachtet wird. Liegt beim REM und bei den externen FM-Dienstleistern das Hauptgewicht nach wie vor bei der Optimierung der einzelnen FM-Prozesse, so wurden im CREM und PREM in letzter Zeit vermehrt Konzepte zum ganzheitlichen Management der Facilities (Grundstück, Gebäude, technische Anlagen, Einrichtungen oder Möblierung) über deren Lebenszyklus entwickelt. Zur optimalen Ausgestaltung und Abstimmung der FM-Prozesse hinsichtlich der Nutzer-, Betreiberund Eigentümerbedürfnisse kommt bei dieser Sicht auch ein umfassender Qualitätsanspruch auf allen Nachhaltigkeitsebenen und der Einbezug verschiedener Planungs- und Managementinstrumente zur Optimierung des Managements und Developments der Facilities über den gesamten Immobilien- oder Produktlebenszyklus. Das Facility Management erhält damit ein neues und er-

weitertes Koordinatensystem und eine erweiterte Bedeutung. Ob dieses erweitere Verständnis des Facility Managements als Leitprozess über den Lebenszyklus von Immobilien auch im breiten Umfeld der Immobilien- und Bauwirtschaft auf grössere Akzeptanz stossen wird, wird sich weisen. Zumindest konnten durch die europäischen C-ENDefinitionen und die Empfehlungen der deutschen GEFMA (GEFMA180) und des SIA (SIA113) zur FMgerechten Neubauplanung erste Meilensteine in diese Richtung gesetzt werden. Neue Dimension: Nachhaltigkeit Auch im Bereich der Nachhaltigkeit versucht das Facility Management, neue Standards zu entwickeln oder anzuwenden. Allerdings ist hier ist die Anzahl zur Verfügung stehender Instrumente beinahe unüberschaubar. So wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Instrumenten wie SIA112/1, eco-bau-Planungswerkzeuge, 2’000-Watt-Gesell-schaft, GEAK, MINERGIE/-P/ECO® zur Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten von Immobilien entwickelt. Eine wirklich um-


RUBRIK

fassende Nachhaltigkeitsbeurteilung können all diese «offiziellen» Bewertungstools jedoch nicht bieten und erheben auch keinen entsprechenden Anspruch. Dennoch sind sich die Experten einig, dass der Markt nach solchen ganzheitlichen Instrumenten verlangt, und genau jetzt scheint auch die Zeit dafür reif zu sein. Dieses Nachfragevakuum hat in den letzten Jahren nun auch Universitäten, Rating-Agenturen, Banken und Bauunternehmungen aus der ganzen Schweiz auf den Plan gerufen. So wurde vom CCRS der Universität Zürich der Economic Sustainability Indicator (ESI) als Ergänzung zur konventionellen Immobilienbewertung entwickelt. Mit ähnlicher Ausrichtung wurde von der INrate-Ratingagentur das SPINBewertungskonzept (Sustainable Property INvesting) für Investoren entwickelt. Auch Implenia mit GeNaB (Gesamtbeurteilung für Nachhaltiges Bauen) und Losinger mit dem ICD (Index Nachhaltiges Bauen) als zwei Vertreter sogenannter Gesamtdienstleister in der schweizerischen Bauwirtschaft bieten eigene massgeschneiderte Bewertungstools an. MIt dem NIS-Bewertungssystem (für die Anlagegruppe: Nachhaltige Immobilien Schweiz) der Bank Sarasin und dem CS REF Green Property Label (für den Real Estate Fund Green Property) der Credit Suisse auch noch die Anlagenmanager wichtiger Banken in den Markt eingetreten. Weitere wichtige Organisationen und Player arbeiten ebenfalls bereits mit Hochdruck an entsprechenden zukünftigen Produkten. Eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung ist auch das Ziel verschiedener internationaler Labels wie LEED oder DGNB, welche nun ebenfalls neu in der Schweiz eingesetzt werden.

Den gesamten Lebenszyklus im Auge Wird das Facility Management konventionell für die Nutzungs- und Betriebsphase als Summe der Sekundärprozesse zur Unterstützung der Kernprozesse verstanden, so würde dies in Ableitung auf die Planungsphase bedeuten, dass sich das lebenszyklusbasierte Facility Management auch hier in die entsprechenden Unterstützungsprozesse integriert. In den letzten Jahren wurden diesbezüglich eine Vielzahl von unterstützenden Planungskonzepten und -instrumenten entwickelt, wie die nachhaltige, integrale, integrative, kooperative oder die nutzer-, nutzungs-, system-, zukunftsorientierte Planung, das baubegleitende (FM-gerechte) Facility Management und das Facilities und Real Estate Development (F-RED) oder Facilities Lifecycle Management (FLCM). Welche Rolle hier das in der SIA-Empfehlung 113 deklarierte zukünftige Berufsbild des FM-Planers spielen wird, ist noch unklar. Klar ist jedoch, dass es in der Schweiz derzeit kaum diesbezügliche Studiengänge oder Weiterbildungsangebote gibt. Am Institut für Facility Management der ZHAW werden all diese Instrumente nicht nur analysiert und auf ihre FM-Relevanz geprüft sondern auch aktiv weiterentwickelt. Unter dieser Zielsetzung stand auch die Zusammenarbeit mit dem CCTP der Hochschule Luzern im Rahmen des vom CCTP initiierten Forschungs- und Entwicklungsprojekts «Human Building». Dieses Planungstool beinhaltet verschiedene FM-relevante Konzepte und eignet sich deshalb für eine Vielzahl von Anwendungsfällen insbesondere im FM-Kontext.

All inclusive 27 functions, 205 g, 105 mm

Victorinox AG CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland T +41 41 81 81 211, F +41 41 81 81 511 info@victorinox.ch, www.victorinox.com MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE


DAS THEMA

Das Facility Management wird sich in Zukunft zu einer Disziplin erweitern, welche Gebäude über deren gesamten Lebenszyklus begleiten wird. Damit wird auch die Bedeutung des Facility Managements in der Planung nachhaltiger und lebenszyklusoptimierter Gebäude steigen. Neben der Optimierung der bewirtschaftungsbezogenen Lebenszykluskosten stehen dabei insbesondere Aspekte der nutzer- und nutzungsorientierten Planung im Vordergrund. Nur wenn sich die Leistungsfähigkeit eines Gebäudes mit den Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzerorganisation im Einklang befindet, ist eine optimale Passung und langfristige Gesamtsystemperformance möglich. Nutzerorganisation meint in diesem Zusammenhang die organisationale Ebene eines in einem Gebäude eingemieteten Unternehmens. Das Gebäude bildet bei dieser systemischen Betrachtungsweise zusammen mit der Nutzerorganisation einen Gesamtorganismus. Die Unternehmensperformance in Bezug auf die Erbringung der Kernleistungen basiert in dieser Hinsicht auf einer optimierten Abstimmung und Ergänzung der facilitären wie organisationalen (human) Ressourcen. Die Beachtung dieser Zusammenhänge ist von zentraler Bedeutung bei der nachhaltigen und lebenszyklusoptimierten Planung und Bewirtschaftung von Immobilien. Praktische Umsetzung Derzeit existiert eine Vielzahl von Bewertungsinstrumenten für die Nachhaltigkeit von Bürogebäuden, Büroräumen sowie Arbeitsplatzqualitäten. Eine Gemeinsamkeit all dieser Instrumente ist der Umstand, dass zumeist nur die «Hardware» des materiellen Umfelds bewertet wird, ohne dieses in Bezug zur «Software» der Nutzerorganisation zu betrachten. In Realität kann aber ein und dasselbe Gebäude in Bezug auf dessen Leistungsfähigkeit bei Raumanpassung, Gebäudetechnik/-automation und IuK-Technologien et cetera für eine Organisation absolut optimal sein, für eine andere jedoch überhaupt nicht. Das Gebäude kann die Anforderungen der Nutzerorganisation sowohl über- wie untererfüllen. Eine Übererfüllung hat für die betroffene Nutzerorganisation zur Folge, dass zumeist höhere Grund- wie Nebenkosten als notwendig entstehen und führt damit häufig, ebenfalls wie eine Untererfüllung, zu einem verfrühten Nutzeroder gar Nutzungswechsel. Damit liegt es auch im Interesse des Eigentümers, dass sein Gebäude die

12 BAU LIFE · 03 | 2011

für dieses «passende» Nutzerorganisation findet. Diese Überlegungen führten zur Entwicklung des Forschungs- und Entwicklungsprojekts «human building® office». Das mit dem Projekt angestrebte Ziel war die Entwicklung eines nutzer- oder nutzungsorientierten Planungsinstruments zur Definition und Entwicklung «menschengerechter» (human) Gebäude. Dies ist dann der Fall, wenn die facilitäre Leistungsfähigkeit des Gebäudes eine optimale Übereinstimmung mit dem organisationalen Anforderungsprofil der Nutzerorganisation aufweist. Die Optimierung des Managements der Facilities ist demzufolge nur dann möglich, wenn der FM-Verantwortliche auch die Anforderungen der Nutzerorganisation genau kennt und daraus den Grad der erforderlichen Leistungsfähigkeit des materiellen Facilities Settings ableiten kann. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt «human building® office» wurde durch das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) von der Hochschule Luzern – Technik & Architektur initiiert und geleitet. Die Durchführung erfolgte zusammen mit weiteren Spezialisten und Fachrichtungen der Hochschule Luzern, dem Institut für Facility Management (IFM) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und verschiedenen renommierten Schweizerischen Wirtschaftspartnern aus den Bereichen Gebäude- und Büroplanung. Im Rahmen des circa zweijährigen Projekts wurden 46 Bürogebäude von 27 grossen und bekannten Schweizerischen Unternehmen bewertet und über 1’300 Mitarbeitendenfragebogen ausgewertet. Die aus dem Projekt resultierenden Produkte sind ein Gebäudebewertungssystem, bestehend aus 120 Qualitätskriterien, ein Anforderungskatalog an zukunftsfähige Officetypen sowie ein datenbankbasiertes Planungstool zum Vergleich der Anforderungsprofile der Organisationen mit den entsprechenden Erfüllungsgraden bestehender oder geplanter Bürogebäude. Das im Rahmen des Projekts entwickelte Planungstool erlaubt eine einfache Beurteilung von Gebäuden anhand der Bewertung des Erfüllungsgrades bei 120 Qualitätskriterien, welche den Ebenen Standort, Gebäude, Büroräumlichkeiten und (Standard-)Arbeitsplatz zugeordnet sind. Jedem Kriterium sind fixe Gewichtungen hinsichtlich der Bedeutung für die vier Bewertungsdimensionen Gesundheit, Kommunikation,

Flexibilität und Diversität hinterlegt. Durch den modularen Aufbau können die Betrachtungsebenen je nach Anwendung angepasst werden. Bei einem Wettbewerbsprojekt mit gegebenem Standort, können zum Beispiel nur die Ebenen Gebäude und Büroraum betrachtet werden. Stehen für eine bekannte Nutzerorganisation mehrere bestehende Gebäude an verschiedenen Standorten zur Auswahl, so können zum Beispiel nur die Ebenen Standort, Gebäude und Büroraum betrachtet werden. Soll für eine spezifische Unternehmenseinheit das Büro- und Arbeitsplatzkonzept optimiert werden, so können nur die Ebenen Büroraum und Arbeitsplatz betrachtet werden. Aus den untersuchten Unternehmensprofilen konnten vier Grundtypen hinsichtlich der GKFD-Anforderungen abgeleitet werden. Diese erlauben es, bei noch nicht bekannten Nutzerorganisationen ein Standardgruppenprofil, basierend auf Gruppenmittelwerten, auszuwählen, um bestehende oder geplante Bürogebäude auf ihre Eignung und Leistungsfähigkeit hin beurteilen zu können. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bestehende Bewertungsinstrumente für Gebäude in Zukunft vermehrt zusammen mit möglichen Nutzerorganisationen und variablen Nutzungsszenarien betrachten werden müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Zusammen mit dynamischen Langzeitnutzungssimulationen, wie am Institut für Facility Management der ZHAW entwickelt, bieten diese dem Facility Manager in Zukunft immer effektivere Instrumente, um die Planung und das Management von Bürogebäuden wie Bürokonzepten nachhaltig optimieren zu können.

Heinz J. Bernegger arbeitet an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu Life Sciences und Facility Management.


Kosten: Der langfristig günstige Energieträger. Effizienz: Dank Brennwerttechnik tiefere CO2-Emissionen. Umwelt: Mit Ökoheizöl schwefelarm extrem niedrige Schadstoffemissio-

« Ich habe alle Aspekte hinterfragt. Und heize mit Öl. »

nen; ideal in Kombination mit Solarenergie. Versorgung: Auf Jahrzehnte gesichert; dank Lagerung im eigenen Tank hohe Unabhängigkeit. Unter dem Strich ist Heizen mit Öl die richtige Lösung. Für Informationen über die moderne Ölheizung: Gratistelefon 0800 84 80 84 oder www.heizoel.ch


RUBRIK

Geschichte erlebbar machen Turmsanierung in der Praxis von Christoph Zurfluh

«Wozu ein Denkmal, wenn niemand etwas davon hat?», fragte sich der Unternehmer Otto Bachmann (4B) und setzte alle Hebel in Bewegung, den historischen Turm Roten in Hohenrain im luzernischen Seetal zu sanieren. Das Projekt war vom Erfolg gekrönt. Heute ist dieser für die Öffentlichkeit zugänglich – barrierefrei bis unter das Dach. Verantwortlich dafür ist ein echter Bestseller: der Schindler 3300.

S

eit Jahrhunderten ist er das Wahrzeichen von Hohenrain, doch kaum jemand hat ihn je von innen gesehen. Nun wurde der 800-jährige Turm Roten umfassend saniert und dem Publikum zugänglich gemacht, dies gleich barrierefrei auf drei Etagen. Den Anstoss zur Sanierung des markanten Turms gab der Visionär und Unternehmer Otto Bachmann (4B), dem es gelang, auch die anfänglich skeptische Luzerner Denkmalpflege von seiner Idee zu begeistern. Voraussetzung dafür war, dass die historische Bausubstanz nicht massgeblich verändert wurde. Dass der Aufzug im Innern des Turms montiert und die Aussenfassade im Originalzustand erhalten werden konnte, war wohl mit ein zentraler Grund, weshalb die Denkmalpflege ihre Bedenken relativ schnell fallen liess. Überhaupt, so Schindler-Verkaufsingenieur Alfred Huber, seien grosse bauliche Veränderungen für den Einbau des Aufzugs nicht nötig gewesen.

14 BAU LIFE · 03 | 2011

Know-how bei historischen (Um-)Bauten Und tatsächlich: Schindler hat sich in den letzten Jahren nicht nur ganz generell im Bereich «Accessibility» profiliert, sondern auch in einer Reihe historischer Bauten für barrierefreien Zugang gesorgt. So etwa im Bundeshaus in Bern, wo vier Schindler-Aufzüge das monumentale Gebäude aus dem Jahr 1902 seit drei Jahren vollumfänglich rollstuhlgängig erschliessen. Herzstück des Turms Roten im luzernischen Hohenrain ist ein Schindler 3300, der sich geradezu hervorragend für den Einsatz im historischen Baudenkmal eignet. Als einer der ersten standardisierten Aufzüge hat er bereits eine steile Karriere hinter sich und ist nicht von ungefähr der erfolgreichste Schindler-Aufzug weltweit: Der maschinenraumlose Aufzug präsentiert sich trotz hoher Standardisierung enorm flexibel; so kann er relativ einfach unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden. Die innovativen Tragmittel machen

ihn nicht nur extrem leise, sondern lassen auch bis zu 25 Zentimeter breitere Kabinen zu. Dank hoher Energieeffizienz ist er ausserdem einer der «grünsten» Aufzüge auf dem Markt. Ein Geschenk an die Region Insgesamt CHF 380’000 hat die Sanierung des Wohnturms Roten gekostet. Mehr als die Hälfte hat der Rotary Club Luzern-Seetal, dem Otto Bachmann angehört, beigesteuert – als Geschenk an die Region, die sich von der Ausstellungs- und Aussichtsplattform des gotischen Obergadens aus besonders eindrücklich bewundern lässt.

Christoph Zurfluh ist freier Journalist.

Weitere Informationen www.schindler.ch


Neuheiten von Firalux vom 13.–16.9.2011 an der Halle 1.0, Stand A05

Firalux Design AG Hauptstrasse 21 4461 BĂśckten BL Schweiz

Tel. + 41 61 485 13 13 Fax + 41 61 485 13 14 info@firalux.ch www.firalux.ch

in Basel


RUBRIK

Steuerliche Erleichterung Steuern sparen dank Liftmodernisierung Können Ausgaben für Unterhalt, Reparatur und Modernisierung eines Lifts oder auch für eine Ersatzanlage von den Steuern abgezogen werden? Der folgende Beitrag liefert hilfreiche Tipps dazu.

G

rundsätzlich gilt für die Steuererklärung: Bei Liegenschaften im Privatvermögen kann alles, was bloss der Werterhaltung dient, vom Einkommen abgezogen werden. Dazu gehören unter anderem Unterhaltskosten und Versicherungsprämien, aber auch Kosten für die Verwaltung durch Dritte. Bei den Aufzügen gelten die Ausgaben für Reparaturen und für das Serviceabonnement als normaler Unterhalt und sind folglich abzugsberechtigt. Komplizierter wird es bei Renovationen oder Modernisierungen. Je nach Art der ausgeführten Arbeit kann die Steuerverwaltung einen Anteil als wertvermehrende Anlagekosten und damit als steuerlich nicht abzugsberechtigt einstufen. Doch wie sieht dies bei einer Liftmodernisierung aus? Die Behörden klären ab, ob die Anlage nach der Modernisierung weiterhin die gleiche Funktionalität bietet oder ob sie klar verbessert wurde. Wenn allein der technische Fortschritt mitgenommen und ein Lift nur an neue Richtlinien sowie die aktuellen Komfortansprüche angepasst wird, gilt dies in den meisten Kantonen nicht als Wertvermehrung. Der Eigentümer der Liegenschaft kann

16 BAU LIFE · 03 | 2011

die Ausgaben für diese Arbeiten auf der Steuererklärung voll von seinem Einkommen abziehen. Keine Abzüge bei Wertvermehrung Erst wenn die Kapazität eines Lifts deutlich erhöht oder ein zusätzlicher neuer Lift eingebaut wird, ist von Wertvermehrung die Rede. Auch der Einbau eines Lifts in einem bislang aufzugslosen Gebäude fällt selbstverständlich unter diese Kategorie. In solchen Fällen können die Investitionen nicht mehr vom Einkommen abgezogen werden. Trotzdem bleibt den Eigentümern auch bei wertvermehrenden Investitionen eine gewisse Hoffnung auf steuerliche Erleichterung: Bei einem späteren Verkauf der Immobilie können sie die getätigten Investitionen bei der Berechnung der Grundstückgewinnsteuer geltend machen. Eine Sonderbehandlung erfahren wertvermehrende Investitionen, wenn Energie gespart wird. Sie können ebenfalls von einem Steuerabzug profitieren. Bei den Aufzügen fällt etwa die Aufrüstung mit einer Energierückspeisung unter diese Kategorie. Weiter sind auch behindertenbedingte Kosten abziehbar. Dies gilt, wenn etwa ein Lift neu eingebaut werden muss, um eine Wohnung rollstuhlgängig zu machen.

Konzentrieren oder etappieren Auch mittels einer geschickten zeitlichen Planung lassen sich Steuern sparen. Dies ist vor allem dann interessant, wenn die Modernisierung des Lifts oder der Bau einer Ersatzanlage im Rahmen einer Gesamtrenovation erfolgen. Zu beachten ist dabei die Möglichkeit des jährlichen Wechsels vom pauschalen Unterhaltskostenabzug, der je nach Alter des Gebäudes zehn bis 20 Prozent des Mietertrags beziehungsweise des Eigenmietwerts beträgt, zum Abzug der effektiven Unterhaltskosten. Kleinere Renovationen, die bei den Steuern zum abzugsberechtigten Unterhalt geschlagen werden, sollten deshalb auf ein Jahr konzentriert sein. So fallen die Gesamtkosten eventuell höher aus als der Pauschalabzug. Grössere Renovationen hingegen werden besser etappiert. So kann die Steuerprogression während mehreren Jahren gebrochen werden.

Weitere Informationen www.lift.ch


Ins_Sicherh11_koo_182x264d

18.8.2011

9:24 Uhr

Seite 1

SICHERHEIT 2011 SECURITE 2011 ITY 2011 SECURITE 2011 SECURA 011 SECURA 2011 SECURITY 2011 WWW.SICHERHEIT-MESSE.CH

18. FACHMESSE FÜR SICHERHEIT MIT FACHKONGRESS 15. – 18. NOVEMBER 2011 MESSE ZÜRICH

S

SICHERHEIT F I R E · S A F E T Y · S E C U R I T Y

2011

… und über 200 weitere renommierte Unternehmen freuen sich über Ihren Besuch an der SICHERHEIT 2011.


RUBRIK DAS THEMA

Neue Lichterlebnisse Rising Stars @ Firalux Design AG Ein frischer Wind weht im Sortiment der Firalux Design AG. Auch diesen Herbst werden wiederum zahlreiche, neue Produkte lanciert. Und um sowohl den technischen wie auch den designorientierten Ansprüchen unserer Kunden zu entsprechen, sind bestehende Produkte überarbeitet und optimiert worden.

L

ichtstrahlen können unterschiedliche emotionale Effekte erhöhen oder auch abschwächen. Gleichzeitig brauchen heutige ambitionierte Lösungen eine optimale Technik, die die gewünschten Effekte auch jahrelang garantiert. Die neue RED LINE – Transformatorengeneration Die Transformatoren von Firalux sind leistungsstark, zuverlässig und langlebig. Nun ist die bestens bewährte Elektronik überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht worden. Wir legen Wert darauf, dass die verwendeten Bauteile hohen Qualitätsansprüchen genügen und den aktuellen Normen und Vorschriften entsprechend produziert werden. Alle Produkte tragen das Gütesiegel TÜV. Ausserdem beträgt die Garantie fünf Jahre.

18 BAU LIFE · 03 | 2011


RUBRIK

Damit die neuen Produkte als solche wahrgenommen werden, haben sie auch äusserlich einen Wandel erlebt: Die Gehäuse sind in neuem Design gestaltet worden und leuchten in einem frischen Rot. Neu ist auch das Clipsystem, mit welchem die Zugsentlastungen schnell und werkzeuglos arretiert werden. 24 Karat Gold Unsere umfassende Produktpalette bietet eine grosse Auswahl an Einbauspots. Die Goldtöne kommen jetzt noch edler daher: Neu werden die Spotabdeckungen aus Aludruckguss in einem 24 Karat-Goldbad vergoldet. Mit Halogenlampen bestückt, leuchten die Spots noch strahlender und verleihen jedem Raum eine besondere Note. Wandel gestalten Die Beleuchtungsbranche hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Stromsparen ist angesagt, nichteffiziente Glühlampen verschwinden aus den Läden, LED-Produkte durchdringen den Markt – gleichzeitig steigen die Qualitätsansprüche an Produkte, werden öffentliche Gebäude immer häufiger mit Licht inszeniert und der Fokus der privaten Haushalte richtet sich immer stärker auf Design und Nachhaltigkeit. Wir tun alles, um für jede Lichtsituation das passende Produkt in hochstehender Qualität und optimaler Verfügbarkeit anbieten zu können. Unsere Leuchten sind ausschliesslich über den Elektrofachhandel erhältlich.

Weitere Informationen Firalux Design AG Hauptstrasse 21 CH-4461 Böckten Telefon +41 (0) 61 485 13 13 info@firalux.ch www.firalux.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 19


DAS THEMA

Highway Feeling Verkabelungen in Neu- und Bestandsbauten In Anbetracht der Tatsache, dass 80 Prozent der über 900’000 Einfamilienhäuser in der Schweiz älter als 20 Jahre sind, darf davon ausgegangen werden, dass der Sektor Hausverkabelungen sich noch lange einer grossen Nachfrage erfreuen kann.

I

nteressant festzustellen ist zudem, wie sich das Thema FTTH (Fibre to the Home) auch in der Tagespresse hartnäckig hält und wie viel Aufmerksamkeit die zahlreichen FTTH-Projekte auf sich ziehen, die schweizweit in der Planungs- und Ausführungsphase sind – nur allzu verständlich bei allen Begehrlichkeiten nach mehr Bandbreite und permanentem Onlinestatus. Wer wünscht es sich nicht: Internet in atemberaubender Geschwindigkeit und ein interaktives TV-Angebot, das keine Wünsche offen lässt.

MMC3000pro Übertrifft alle Forderungen der Kategorien und Klassen der ISO/IEC 11801 / 15018.

Hier, an der «Eingangstüre» zum Ein- oder Mehrfamilienhaus, beginnt die Kompetenz von BKS, da sind die strukturierten Verkabelungssysteme ((Multimediasystem) MMC3000pro/HomeNet® oder BasicNet®) die logische Fortsetzung. Basierend auf einem voll geschirmten Kabel der Kategorie 7A (sicher vor Elektrosmog) stehen gänzlich neutral mehrere Dienste zur Verfügung. Hält man sich auch die nahezu 2.5 Millionen Haushalte vor Augen, die mit CATV/SAT ausgerüstet sind, so wird rasch bewusst, welche Zukunft

KONSTRUKTION MMC3000pro/MMC3000D: • Vollmetallgehäuse • dreiteiliges Buchsenset • geschirmt, hält ISO 11801 und ISO 15018 • Schneid-Klemm-Anschlusstechnik, gasdicht • Schirmung: 360°, hält Schirmdämpfungsklasse A • Empfohlene Leiterabmessung: AWG 22 (3000pro) | AWG 26 (3000D) • Farbcodierung der Kammern BKS Referenz: 408-5800 (3000pro) | BKS Referenz: 408-5818D (3000D)

20 BAU LIFE · 03 | 2011

MMC3000pro

MMC3000pro/HomeNet®: das Multimedia-Verkabelungssystem im Neubau Bietet auf Jahre hinaus den wohl grössten Multimediagenuss, grenzenlos und ökonomisch. Hochwertige Multimediadatenkabel der Kategorie 7A, Klasse FA NewLine 2422 und 1500 garantieren mit ihren aussergewöhnlichen Dämpfungs- und Schirmungseigenschaften Hoch- und Höchstfrequenzen.


DAS THEMA

vom 13. - 16.Sept. 2011

Die Technologiemesse für Gebäude & Infrastruktur

Green-IT

BKS Solutions Gelebte Nachhaltigkeit..! Halle 1.1 / Stand D08

Green-IT

MMC3000D Übertrifft alle Forderungen der Kategorien und Klassen der ISO/IEC 11801 / 15018.

Green IT

Inhouse-Highways erwartet. Modular lassen sich Klein- und Grossobjekte nachrüsten und sind so offen für künftige Optionen.

Green IT

Ob Renovationen oder Neubauten ... ... massgeschneiderte Lösungen mit echtem Kundennutzen sind gefragt. An diesem Angelpunkt verbinden wir unsere langjährige Praxis und Erfahrung mit der Theorie. In Workshops und Kursen – vom weiterverarbeitenden Gewerbe rege benutzt – ist unser Know-how gefragt: Netzwerktechnik, Glasfasertechnologie, Planungs- und Montagehinweise et cetera, inklusive Qualitätssicherung, verhelfen zu Investitionssicherheit. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Netzanbietern, der Installationsbranche und dem VSEI begleiten wir von der BKS aktiv und nachhaltig diese spannende Entwicklung. Die BKS Kabel-Service AG ist marktführend im Bereich von hochwertigen Gebäudeverkabelungssystemen sämtlicher Kategorien – ob in Kupfer oder Glasfaser. MMC3000pro ist weltweit patentrechtlich geschützt.

MMC3000D MMC3000D/BasicNet®: das Multimediaverkabelungssystem für bestehende Bauten und Renovationen Verkleinerter und dadurch optimaler Kabeldurchmesser für sämtliche Dienste wie Audio, Video, Sprache, Daten und Komfort – interaktives Fernsehen inklusive! Einfachste Installation, kompakt und erweiterbar, CATV bis 22 Meter, elektrosmogfreie Umgebung NewLine MMC3000D-Buchse.

Weitere Informationen Weitere Informationen BKS Kabel-Service AG Fabrikstrasse 8 CH-4552 Derendingen Telefon +41 (0) 32 681 54 54 oder 0848 22 55 25 Telefax +41 (0) 32 681 54 59 info@bks.ch www.bks.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 21


NACHHALTIGES BAUEN

Überbauung Victor Ruffy in Lausanne.

Altes Baumaterial in neuer Stadt Neues urbanes Bauen mit Holz von Michael Meuter

Der Holzbau legt im städtischen Umfeld sichtlich zu, seit die Schweizer Brandschutzvorschriften mehrgeschossiges Bauen mit Holz zulassen. Annähernd 1’500 mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise sind seit 2005 entstanden. Holz erreicht bei den Tragwerken neu erstellter Mehrfamilienhäuser bereits einen Anteil von knapp fünf Prozent.

D

ie Behörden konnten in der Schweiz Holzbauten aufgrund der früher geltenden Brandschutzvorschriften nur bewilligen, wenn sie nicht mehr als zwei Geschosse aufwiesen. Das beschränkte die Holzanwendung lange Zeit weitgehend auf den Massstab des Einfamilienhauses. Jetzt findet Holz jedoch mit grossem Volumen langsam zurück ins urbane Umfeld. Denn 2005 ist dem nachwachsenden Baustoff ein Durchbruch

22 BAU LIFE · 03 | 2011

gelungen: Seither gelten schweizweit Brandschutzvorschriften, die deutlich besser auf das Holz abgestimmt sind. Damit sind nun unter bestimmten Voraussetzungen Holzbauten mit bis zu sechs Geschossen und Holzfassaden sogar bis zu acht Geschossen möglich. Bedingung für diesen grossen Schritt war die Entwicklung sicherer Lösungen für den Brandschutz im mehrgeschossigen Holzbau. Dieser Herausforderung hat sich die Holzbranche in

einem über zehn Jahre dauernden Unternehmen mit intensiver Forschung und Entwicklung zusammen mit Forschungsinstituten und Hochschulen gestellt. Kräftiges Wachstum bei Mehrfamilienhäusern Beim Neubau von Mehrfamilienhäusern lag der Holzbau 2009 hinsichtlich der Tragkonstruktionen bei einem Marktanteil von 4.9 Prozent. Diese Zahl ist absolut gesehen sicher noch bescheiden. Aus der Optik des Holzbaus ist sie jedoch ein


NACHHALTIGES BAUEN

Die «Casa Montarina» in Lugano.

übrigens beim An- und Umbau von Einfamilienhäusern ins Auge: Der Holzbau erreicht hier mit 26 Prozent nicht nur 3.4 Prozent mehr als 2005, sondern erstmals auch einen höheren Marktanteil als Backstein. Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass Holz nicht nur bei privaten, sondern auch bei professionellen Bauherrschaften seit einigen Jahren klar punkten kann. Offenbar verleiht das geschärfte Bewusstsein für Aspekte der Nachhaltigkeit – Ökologie, Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz – dem Baustoff Holz in Form eines Nachfragesogs entscheidende Impulse. Zukunftsfähiges Bauen verlangt nach Holz Die Mehrgeschossigkeit eröffnet dem Holzbau bedeutende Marktsegmente, insbesondere bei Wohnsiedlungen und Bürobauten. Damit kommt der moderne Holzbau auch mit grossen Objekten zurück in die Stadt.

Trompetenstoss. In den neunziger Jahren lag der Holzbau im Segment Mehrfamilienhaus praktisch bei null. Noch 2005 erreichte er vielleicht knapp drei Prozent. Auch der wachsende Bereich Um- und Anbau zeigt eine hohe Dynamik zugunsten von Holz: Bei den Tragkonstruktionen für Mehrfamilienhäuser weist das Material dort bereits einen fast so hohen Anteil wie Backstein auf. Zudem hat der Holzmarktanteil in diesem Segment seit 2005 einen eigentlichen Sprung von 13.9 Prozent auf 23 Prozent im Jahr 2009 gemacht. Noch mehr sticht das Wachstum

5571 Safebrella® LED

Automatik-Taschenschirm

Im Einzugsgebiet von Zürich allein entstehen derzeit 1’000 Wohnungen in Holzbauweise – in grossen Objekten mit bis zu 200 Einheiten. Der Hintergrund: Die Stimmberechtigten der Stadt haben 2008 beschlossen, die 2’000-Watt-Gesellschaft Realität werden zu lassen. Zürich ist damit zu einem schweizweit beachteten Labor für das Bauen von morgen geworden, in dem der nachwachsende Baustoff Holz seine Qualitäten voll in die Waagschale werfen kann. Wohnbaugenossenschaften wirken in der Limmatstadt in der baulichen Umsetzung der 2’000-WattVision mittlerweile als Taktgeber. Sie schöpfen für grossvolumige Neubauten die heutigen Möglichkeiten des Holzbaus konsequent aus. Doch auch

623-00.001

313-00.001

Metmaxx® Kugelschreiber «Genau»

thanxx® Antirutschmatte «CarGrip»

Mini-Taschenschirm mit integrierter LED-Lampe.

Metmaxx® Megabeam «LaserTechPen»

Exclusiv-Penlight mit LED, Laserpointer, Wasserwaage, Zentimeterskala und Magnet.

Eine Unzahl drei- und viergeschossiger Wohnbauten, imposante Verwaltungsgebäude und beeindruckende Gewerbebauten in der ganzen Schweiz ergänzen das Bild zu einem deutlichen Befund: Holz ist auf dem besten Weg, sich als Baustoff eine wesentlich breitere Basis als bisher zu schaffen. Drei Beispiele sollen exemplarisch aufzeigen, in welcher Qualität das mehrgeschossige Bauen mit Holz mittlerweile in allen Landesteilen Fuss gefasst hat. Bauen für die 2’000-Watt-Gesellschaft in Zürich In Zürich hat im vergangenen Jahr die Überbauung an der Badenerstrasse 378/380 von pool Architekten für Aufsehen gesorgt. Das Projekt mit 54 Wohnungen beim Albisriederplatz wurde konsequent nach den Kriterien der 2’000-WattGesellschaft entwickelt. Der sechsgeschossige Wohnteil über dem ebenerdigen, betonierten Ladengeschoss ist vollständig im Holzbau entstanden. Die einfache, über alle Geschosse gleichbleibende Struktur erlaubte eine wirtschaftliche Erstellung der Überbauung. Das in den Aussenwänden verwendete Bausystem besteht aus vertikalen, in einem Raster von 200 Millimeter aneinandergereihten Bohlen in der Abmessung 100 mal 195 Millimeter. Die Bohlen wurden in der Montagephase mit Hartholzdübeln auf eine Schwelle aufgesteckt. Die Wohnungstrennwände sind nach demselben Prinzip wie die Aussenwände mit stehenden Bohlen konstruiert. Auch die meisten Geschossdecken sind aus Holz – nur die Decke des

Die Welt der Werbeartikel: firmenpresente.ch Perfekter Halt für die Schlüssel, Handy, etc.

Kugelschreiber mit Zentimetereinteilung, für Handwerker.

148-12.004

633-00.001

klassische Investoren und private Bauherrschaften setzen im Metropolraum Zürich im grossen Massstab auf Holz.

850-00.008

CreativDesign Eiskratzer «Time&Ice»

Die Parkscheibe, welche im Winter auch komfortables Eiskratzen erlaubt.

Metmaxx® LED MegaBeam «PocketSecurity» Notfalllampe mit 4 LEDs, Gurtcutter, Scheibendorn, Gürteltasche.

Diametral-Firmengeschenke Steinbruchweg 3b 3072 Ostermundigen info@firmenpresente.ch Tel. 031 932 32 32


NACHHALTIGES BAUEN

Überbauung Badenerstrasse 378/380 in Zürich.

Ladengeschosses wurde betoniert. Für das Dach und die Terrassen der obersten Geschosse kommen Brettstapelelemente zum Zug, darunter bestehen die Decken aus Kastenelementen. Die vorgehängte Fassade besteht aus Faserzementplatten. Sie enthalten nicht nur wenig Grauenergie, sondern sind auch hinsichtlich der Unterhaltung günstig. Zudem verleihen sie dem Gebäude den massiven Ausdruck, der für das innerstädtische Wohngebäude gewünscht wurde. Die Holz-Metall-Fenster sind aussen mit farbig anodisierten Aluminiumprofilen abgedeckt. Stadtentwicklung mit Holz in Lausanne Die am Hang oberhalb der Avenue Victor Ruffy in Lausanne von den Genfer Architekten Bonhôte-Zapata ebenfalls im vergangenen Jahr fertiggestellte Überbauung bildet die erste Etappe des 2005 von der Stadt Lausanne lancierten Wohnbauförderprogramms, welches den Bau von insgesamt 3’000 neuen Wohnungen zum Ziel hat. Das neue Wohnquartier liegt nicht nur nahe beim Stadtzentrum und der neuen Metro, sondern ist auch von einem ausgedehnten Grüngürtel umgeben. Die vier Mehrfamilienhäuser umfassen insgesamt 64 Wohnungen. Um das Label Minergie-Eco zu erlangen, wurde als Baustoff Holz gewählt. Es stammt aus dem eigenen Wald der Stadt Lausanne, wurde in einer regionalen Sägerei ge-

24 BAU LIFE · 03 | 2011

trocknet und verarbeitet und anschliessend auf die Baustelle gebracht. Dadurch liessen sich die Transportwege minimieren und die Treibhausgasemissionen gegenüber einer konventionellen Bauweise um 55 Prozent reduzieren. Die 180 Millimeter dicken Decken- und Dachelemente sind in Brettstapelbauweise aufgebaut, die Wände in Holzrahmenbauweise mit rund 300 Millimeter Dämmung bei den Aussenwänden. In die Öffnungen der Holz-Metall-Fenster ist ein Schiebefenster aus Aluminium integriert, was in der mineralischen Aussenschicht ein ebenes Fassadenbild ergibt. Der «Holzturm» von Lugano Die «Casa Montarina», in einem bukolischen Tälchen gelegen, jedoch ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Lugano, markierte 2008 eine Premiere im Tessin: Es war der erste sechsgeschossige Holzbau der Südschweiz. Das Gebäude des Luganeser Architekten Lorenzo Felder nach MinergieEco besteht vollständig aus Holz. Eine Besonderheit der Casa Montarina liegt darin, dass die sechs Geschosse ohne massiven Erschliessungskern realisierbar waren. Die Hanglage und die individuellen Zugänge zu den Wohnungen ermöglichten den Verzicht auf ein massives Treppenhaus. Jede Wohnung stellt für sich allein einen Brandabschnitt mit direktem Ausgang ins Freie dar.

Die Decken zwischen den Wohneinheiten bauen auf 220 Millimeter hohen Kastenelementen auf. Innerhalb der Wohnungen dagegen sind die Deckenelemente nur 140 Millimeter hoch, dafür aber mit einem zusätzlichen Installationsraum versehen, in welchem unter anderem die kontrollierte Lüftung untergebracht ist. Der Wunsch der Bauherrschaft nach möglichst grossen Fenstern und nach versetzten Geschossen sowie der Wunsch des Ingenieurs nach übereinander liegenden Stabilisationswänden haben zur Entwicklung einer aussergewöhnlichen Lösung geführt. Der konsequente Verzicht auf einen massiven Hauskern machte im Zentrum aussteifende Wände notwendig. Vervollständigt wird das Stabilisierungskonzept durch die Trennwände innerhalb der Wohnungen und die Deckenscheiben.

Michael Meuter ist Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich.

Weitere Informationen www.lignum.ch


Die neue LWD-Baureihe von Alpha-InnoTec:

NEUH

EIT!

100%

Betrieb mit natürlichem Kältemittel Hohe Effizienz mit COP bis 3.7 (A2/W35)

natür lic Kältem hes ittel

Heizleistungen 5 und 7 kW (A2/W35) Schalldruckpegel konkurrenzlose 45 dB(A)* Lieferbar ab August 2011 *gemessen im Freifeld bei 1 m Abstand zur Maschine

Besuchen Sie uns auf der Bauen und Modernisieren in Zürich vom 1. - 4. Sept. 2011: Halle 5 / Stand C10

luft-/wasser-wärmepumpen

Steigen Sie um auf natürliche Kältemittel!

Alpha-InnoTec Schweiz AG · www.alpha-innotec.ch Industriepark 6246 Altishofen Tel.: 062 748 20 00

ch. de la Venoge 7 1025 St-Sulpice Tel.: 021 661 31 43

Via alla Torre 2 6850 Mendrisio Tel.: 091 646 08 81


RUBRIK NACHHALTIGES BAUEN

Exotisches Zuhause Bambus – der neue Trend im Wohnbereich von Daniela Winkler

Bambus zeugt von Charakter, Lebendigkeit und Individualität. Vorzüge, die insbesondere auch im Küchenbau geschätzt werden. Küchen in Bambus sind äusserst pflegeleicht, robust und langlebig. Doch der Trend Bambus brilliert auch im sonstigen Wohnbereich.

B

ambus ist die moderne edle Alternative zu Hartholz. Wie kein anderer Rohstoff eignet er sich für den Einsatz in der Küche. Sein edles und unverwechselbares Aussehen verleiht jedem Wohnraum das besondere Etwas. Bambus ist extrem strapazierfähig und hart. Aufgrund der glatten und porenlosen Oberfläche, sind Bambusplatten sehr hygienisch und dementsprechend einfach zu reinigen. Die gleichmässige, astlose Oberfläche – Bambus ist ein Gras und hat somit keine Äste – verleiht jedem Raum eine ruhige und warme Ausstrahlung. Individualität zum Ausdruck bringen Schwarz und weiss sind heute die dominierenden Farben im Küchenbau. Eine Bambusfront oder ein Bambusküchentisch verschafft diesem Ambiente

26 BAU LIFE · 03 | 2011

eine moderne Auflockerung und bringt Wärme in die Küche. Die Wohlfühlatmosphäre in der offenen Küche wird heute gross geschrieben, da sich die Küche zum Zentrum des Hauses oder der Wohnung entwickelt hat und sich darin der grösste Teil des Familienlebens abspielt. In Kombination mit Glas oder Schleiflack kommt Bambus richtig zur Geltung und verleiht dem Raum mit seinem charakteristischen Aussehen Individualität und Gemütlichkeit. Bambus ist vielseitig einsetzbar Nur schon in optischer Hinsicht ist das hauptsächlich in Asien heimische Gras einzigartig und mit keinem anderen Material vergleichbar. Dementsprechend gross ist das Einsatzgebiet der exotischen Pflanze: Bambus eignet sich nicht

nur perfekt für Küchenfronten, sondern auch für Badezimmermöbel, Massivböden, Treppen, Tische und Sitzgelegenheiten. Bei Xibambam-Produkten kommen sowohl Bambus in seiner ursprünglichsten Form als Bambusrohre oder Bambuskohle mit ihrer ionisierenden und antioxidativen Eigenschaft als Quelle des Wohlbefindens zum Einsatz. Gepresste Bambuskohle in Form von Filtern neutralisiert Gerüche im Raum und sorgt damit für saubere Luft und eine Feuchtigkeitsregulierung. Das Schweizer Unternehmen Xibambam hat diesen Vorteil für sich gewonnen – mit ihrer Linie «wellnes & fire» verbindet es Ästhetik mit Nutzen: Die BambusKerzenständer mit der vom Bambus gewonnenen Aktivkohle sind mehr als nur trendige Raumobjekte.


RUBRIK Xibambam – neues Schweizer Label für Designobjekte aus Bambus Der Ökologie- und Ökonomie-Gedanke steht beim Schweizer Unternehmen Xibambam – einer Tochtergesellschaft des traditionsreichen Schweizer Holzunternehmens Eduard Stürm AG mit Sitz in Goldach – hinter der ganzen Produktion. Produziert wird an einem der Ursprungsorte des Rohstoffs, in China. In Asien geht es darum, ein visionäres und zugleich bereits erfolgreiches Konzept umzusetzen: Umweltfreundliche Bambusobjekte werden in China für China und den Export entwickelt und produziert. Dies geschieht in enger Partnerschaft mit einer regional verankerten chinesischen Entwicklungs- und Produktionsstätte. Der Bambus wächst direkt neben der Fabrik.

Bambus bringt Wärme in die schwarz-weisse Küche.

Die Holz Stürm AG überwacht die Produktion der Bambusplatten im Ursprungsland durch eigenes Schweizer Personal selbst und garantiert somit höchste Qualität. Holz Stürm verwendet bei der Herstellung nur Klebstoffe mit sehr geringem Formaldehydanteil. Alle Platten erfüllen die E1 Norm. Bambusböden sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Interview mit Alex Egli, Schreinerei Egli AG von Valérie Ziegler

Herr Egli, Sie stellen Küchen aus Bambus her. Worin sehen Sie die grossen Vorteile dieser Pflanze? Eine Küche muss heute Ästhetik, Wohlbefinden und Funktionalität verbinden. Dafür eignet sich Bambus optimal. Seine grossen Pluspunkte sind seine Härte und die Robustheit. Zudem ist er durch seine Oberflächenbeschaffenheit sehr hygienisch und einfach in der Reinigung. Bambus ist nur gering saugfähig, daher auch nicht anfällig auf Rotweinflecken, Fett oder Säuren.

Wo liegen seine Grenzen? Die Verarbeitung von Bambus ist aufwändiger als die von normalem Massivholz. Durch seine Härte muss beim Pofilieren, Fälzen und Hobeln auf Absplitterungen geachtet werden. Eine weitere Einschränkung stellen die vorgegebenen Dicken der Bambusplatten dar. Das Küchendesign und die Konstruktion müssen vorgängig darauf abgestimmt werden.

Wie unterscheidet sich Bambus in seinen Eigenschaften von Holz? In erster Linie durch seine Härte und Pflegeleichtigkeit. Unverwechselbar ist natürlich auch die Optik. Im Unterschied zu Holz zeichnen sich beim Bambus keine Äste ab. Das gesamte Erscheinungsbild erscheint sehr ebenmässig und ruhig. Trotzdem entsteht aufgrund der Leimung, bei der Bambusstäbchen aneinandergereiht werden, eine leichte Längsstruktur. Das führt zu einer unverwechselbaren ruhigen und warmen Ausstrahlung und zu einem speziellen Kantenbild.

Bambuskohle verleiht dem Raum Wohlfühlatmosphäre.

Wo sehen Sie das Einsatzgebiet von Bambus? Bambus kann gestalterisch sehr vielfältig eingesetzt und mit anderen Materialien und Farben kombiniert werden. Es lässt sich sehr gut in einen modernen Wohnstil integrieren. In Bambus sehe ich den Rohstoff der Zukunft. Durch seine Widerstandsfähigkeit sind dem Einsatz kaum Grenzen gesetzt.

Daniela Winkler ist Presseverantwortliche bei Xibambam.

Weitere Informationen www.holzstuerm.ch www.xibambam.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 27


Bildquelle: Haerle Hubacher

NACHHALTIGES BAUEN

Hausgemeinschaft 50+. Bauherrschaft: GESEWO, Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen, Winterthur; Architekten: Haerle Hubacher Architekten, Zürich.

Neue Grundlage SIA-Effizienzpfad Energie erschienen von Katrin Pfäffli und Hansruedi Preisig

Das neue Merkblatt SIA-Effizienzpfad Energie ist soeben erschienen. Es löst die gleichnamige Dokumentation aus dem Jahr 2006 ab. Bereits realisierte Bauten zeigen, dass der Einbezug der Bereiche Erstellung und Mobilität neben der Betriebsenergie zu eher mehr, denn zu weniger Spielraum für Planer führt.

I

m SIA Energieleitbild Bau 1) fordert der SIA, den Gebäudepark Schweiz konsequent auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen und mit der Ressource Energie intelligent umzugehen. Sämtliche Bauwerke der Schweiz sollen so erneuert oder neu erstellt werden, dass sich deren Verbrauch an fossiler Energie und Emissionen von Treibhausgasen minimieren. Zusätzlich soll das Repertoire um neue, innovative Technologien und den Einsatz von erneuerbaren Energien erweitert werden. Basis für die Umsetzung bildet der SIA-Effizienzpfad Energie, der in einer umfassenden Betrachtungsweise Zielwerte festlegt und den Weg zum Bauen im Sinne der 2’000-Watt-Gesellschaft aufzeigt. Neu: Zielwerte für Treibhausgasemissionen Das neue Merkblatt SIA 2040 SIA-Effizienzpfad Energie löst die gleichnamige Dokumentation aus

28 BAU LIFE · 03 | 2011

dem Jahr 2006 ab (siehe auch TEC21 23/2010). Wie schon in der Dokumentation D 0216 zeichnet sich der SIA-Effizienzpfad durch eine gesamtenergetische Betrachtung aus: Neben der Betriebsenergie von Bauten werden auch die Graue Energie und die standortabhängige Mobilität in eine Betrachtung einbezogen. Mit Erscheinen der beiden Merkblätter Graue Energie von Gebäuden 2 ) (siehe TEC21 10/2010) und Mobilität – Energieverbrauch in Abhängigkeit vom Gebäudestandort 3 ) (siehe TEC21 23/2010) liegen alle Grundlagen vor und die Berechnungsmethodik ist nun auch in diesen zwei Bereichen geklärt. Als entscheidende Neuerung ist es gelungen, im neuen Merkblatt SIA 2040 auch Zielwerte für die Treibhausgasemissionen anzugeben, welche die Summe der Emissionen aus den drei Bereichen Erstellung, Betrieb und Mobilität betreffen. Sie sind wegen der Kli-

maauswirkungen eine zentrale umweltrelevante Grösse und sind neben der nicht erneuerbaren Primärenergie die zweite Beurteilungsgrösse. Soll das Etappenziel der 2’000-Watt-Gesellschaft für das Jahr 2050 im Baubereich erreicht werden, so müssen zwingend beide Zielwerte, der energetische wie auch jener für die Treibhausgasemissionen, berücksichtigt werden. Umbauten im Vorteil Der SIA-Effizienzpfad Energie gilt für Neubauten, wie auch Umbauten und Sanierungen. Da bei Neubauten der Bereich Erstellung bei den Treibhausgasemissionen dominant ist, geht die Tendenz in Richtung des treibhausgasfreien Betriebs. Umbauten – die in Zukunft weitaus wichtigere der beiden Bauaufgaben – profitieren bei einer gesamtenergetischen Betrachtung gemäss SIA-Effizienzpfad


NACHHALTIGES BAUEN

Energie vom deutlich kleineren Aufwand an Primärenergie und Emissionen bei der Erstellung: Ein Grossteil der ressourcenaufwändigen Primärkonstruktion ist bereits erstellt und belastet die Bilanz bei der Erstellung nicht mehr. Der Spielraum für den Energieaufwand und die Emissionen im Betrieb ist dadurch deutlich grösser. Umbauten erreichen – so die ersten Erfahrungen – die Zielwerte des SIA-Effizienzpfades mit weniger aufwändigen Massnahmen als Neubauten. Mehr Spielraum in der Planung Die Lancierung des neuen Merkblatts SIA 2040 startet mit einer aussergewöhnlichen Ausgangslage: Bis heute sind bereits mehrere Bauten dokumentiert, welche die neuen Zielwerte des SIA-Effizienzpfad Energie erfüllen. Diese bereits realisierten Pionierbauten zeigen, dass die Erreichung des Ziels möglich und bezahlbar ist. Es bleibt auch architektonisch und städtebaulich der notwendige Spielraum, um mit angemessenen Mitteln auf die projektspezifischen Gegebenheiten zu reagieren. Diese erfreuliche Tatsache ist dem Ansatz des SIA-Effizienzpfad Energie zu verdanken: Statt einseitig den Fokus auf der Betriebsenergie zu halten, lässt der SIA-Effizienzpfad ein Abwägen und Optimieren zwischen Erstellungsenergie und Betriebsenergie zu. Nur was sich energetisch über den ganzen Lebenszyklus des Gebäudes auszahlt, ist eine sinnvolle Investition. Mit dem Einbezug der standortabhängigen Mobilität kommt eine weitere Komponente dazu: Mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossene Standorte und mit täglicher Infrastruktur in Fussdistanz starten mit einer guten Ausgangslage, während in ländlichen und schlecht erschlossenen Standorten besondere Leistungen in den Bereichen Erstellung und Betrieb notwendig sind. In der neuen Dokumentation zum SIA-Effizienzpfad Energie D 0236 sind acht Fallbeispiele dokumentiert. Dass ein «Nullheizenergie-Haus» genauso wie ein Schulhaus mit denkmalgeschützten Fassaden die Zielwerte erreichen, zeigt, dass der Einbezug der Bereiche Erstellung und Mobilität neben der klassischen Betriebsenergie eher zu mehr, denn zu weniger Spielraum für die Planer führt. Was bei den Kosten längst üblich ist, nämlich der Einbezug der Lebenszykluskosten, ist mit dem SIA-Effizienzpfad Energie nun auch für energetische Betrachtungen möglich. Rechenhilfe für die Vorprojektphase Die bisher nach den Vorgaben des SIA-Effizienzpfades realisierten Bauten zeigen, dass die wichtigsten Entscheide bereits in der Vorprojektphase

getroffen werden. Wer hier die Weichen richtig stellt, kann den Aufwand für die Zielerreichung in vernünftigem Rahmen halten. Diesem Umstand trägt die Rechenhilfe zum neuen SIA-Effizienzpfad Rechnung. Das einfache, excelbasierte Tool erlaubt eine erste Abschätzung der nicht erneuerbaren Primärenergie und der Treibhausgasemissionen in den Bereichen Erstellung, Betrieb und Mobilität, und vergleicht die Projektwerte mit den Zielwerten des SIA-Effizienzpfades. Die Eingaben sind konsequent phasengerecht: Nur was in der Vorprojektphase bereits bekannt ist, wird abgefragt. Überall dort, wo in der Vorprojektphase eines Bauprojekts in der Regel noch keine genaueren Angaben möglich sind (zum Beispiel beim Energiebedarf für die Beleuchtung oder die Betriebseinrichtungen) sind der Rechenhilfe Default-Werte hinterlegt, die mit energetisch optimierten Systemen heute realisierbar sind. Die Rechenhilfe kann also bereits in der frühen Planungsphase als leicht handhabbare Entscheidungsgrundlage für die Wahl von Projektvarianten, von Materialisierungen oder von Energiesystemen für die Bedarfsdeckung dienen. Die durchgeführte Testphase mit der Rechenhilfe SIA 2040 hat gezeigt, dass das Instrument für Architekten eine wertvolle Hilfe für Projektoptimierungen darstellt. Bauherrschaften und Investoren erhalten dadurch zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine verhältnismässig zuverlässige Grundlage für die Projektdefinitionen und die anzustrebenden Standards.

Die Produkte Merkblatt SIA 2040, SIA-Effizienzpfad Energie: technisches Dokument mit Definitionen und Berechnungsmethoden sowie Zielwerten und orientierenden Richtwerten für die drei Gebäudekategorien Wohnen, Büro, Schulen. Juli 2011. 28 Seiten, A4 broschiert, CHF 90 Rechenhilfe SIA 2040, für die Phasen Vorstudie/Vorprojekt: excelbasiertes Instrument für eine erste Abschätzung der Projektwerte in den Bereichen Erstellung, Betrieb und Mobilität. Juli 2011. Download gegen eine einmalige Gebühr von CHF 100: www.energycodes.ch Dokumentation SIA D 0236, SIA-Effizienzpfad Energie: Ergänzungen und Fallbeispiele zum Merkblatt 2040. August 2011. Circa 50 Seiten, A4 broschiert, CHF 56 Bestellung der Publikationen unter: www.webnorm.ch

Die Nachfrage nach dem SIA-Effizienzpfad Energie ist bereits heute gross. In zahlreichen Architekturwettbewerben namhafter Auslober wird die Forderung gestellt, dass die Bauten im Sinne der 2’000-Watt-Gesellschaft, basierend auf dem SIA-Effizienzpfad Energie, geplant und realisiert werden sollen. Katrin Pfäffli arbeitet im Architekturbüro H.R. Preisig in Zürich und ist Verfasserin des SIA-Effizienzpfad Energie

Anmerkungen  1) SIA Energieleitbild Bau, 2009, http://www.sia. ch/d/aktuell/news/20090515_elb.cfm 2) Graue Energie von Gebäuden, Merkblatt SIA 2032, 2010. 3) Mobilität – Energieverbrauch in Abhängigkeit vom Gebäudestandort, Merkblatt SIA 2039, März 2011. Dieser Beitrag erschien als Erstveröffentlichung in TEC21 33-34/2011.

Hansruedi Preisig führt das Architekturbüro H.R. Preisig in Zürich und ist Verfasser des SIA-Effizienzpfad Energie

Weitere Informationen www.sia.ch www.hansruedipreisig.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 29


NACHHALTIGES BAUEN

Nachhaltiger Gewinn Ersatzneubau als überzeugende Alternative von Dr. Peter Burkhalter

Die Ausdehnung der Siedlungsfläche und des Energieverbrauchs strapazieren die natürlichen Ressourcen. Zur nachhaltigen Entwicklung des Gebäudebestands können Ersatzneubauten einen grossen Beitrag leisten.

D

ie Bevölkerungsprognosen für die Schweiz schlagen hohe Wellen: Die Einwohnerzahl wird in den nächsten zwei Jahrzehnten um über 13 Prozent zunehmen und bis dann beinahe die Neun-Millionen-Marke erreichen. Besonders in den Grossregionen und urbanen Zentren werden überdurchschnittlich viele Zuzüger erwartet. Die Anziehungskraft der Städte ist allerdings nicht neu, wie die Entwicklung von Bern, Basel oder Zürich in den letzten Jahren gezeigt hat. Wohnraum ist in diesen Grossstädten schon seit längerem besonders begehrt. So ist Zürich, die grösste Stadt der Schweiz, in den letzten 20 Jahren bevölkerungsmässig im hohen einstelligen Prozentbereich gewachsen. Zu schaffen macht den Stadtplanern aber auch, dass der Pro-Kopf-Wohnflächenbedarf munter steigt. Die urbanen Zentren der Schweiz brauchen mehr Platz zum Wohnen, weshalb die Siedlungserneuerung verstärkt mit einer Verdichtung bestehender Wohnstandorte kombiniert werden soll. «Neben Erweiterungen und Umnutzungen helfen aber nur noch Ersatzneubauten, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen», erklärt Regula Buchmüller, Leiterin der Stadtentwicklung Bern, beispielhaft. Nachhaltige Bodennutzung Nicht nur der Immobilienmarkt, auch die Raumplanung ist in Bewegung geraten: Boden droht als natürliche Ressource für den Wohnungsbau überbeansprucht zu werden. Das Raumkonzept Schweiz fordert nicht nur einen haushälterischen Umgang sondern erstmals auch einen nachhaltigen Konsum im Management verfügbarer Bauflächen. «Verdichtung nach innen», lautet daher für namhafte Planungs- und Baufachleute das Gebot der Stunde. So vertritt Lukas Bühlmann, Direktor der Vereinigung für Landesplanung (VLP-ASPAN), die

30 BAU LIFE · 03 | 2011

Auffassung, dass die zusätzliche Nachfrage in erster Linie mit dem Angebot auf bereits überbauten Flächen abgedeckt werden soll. «Die bestehenden Bauflächen bieten sogar ausreichende Reserven zur inneren Verdichtung», ist der VLP-ASPANDirektor überzeugt. Derweil bestätigt Peter Burkhalter, Rechtsanwalt und Mitinitiant von Green Building Schweiz, das steigende Interesse am Ersatzneubau, «weil dieser einen wichtigen Beitrag zur Erneuerung des Gebäudeparks leisten kann». Institutionen wie der Schweizerische Baumeisterverband, der Verband Schweizerische Ziegelindustrie sowie der Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie haben sich zum Verein Green Building Schweiz zusammengeschlossen, um die Rahmenbedingungen für die Verdichtungsstrategie zu verbessern und den Ersatzneubau auf breiter Front zu propagieren. Dass aber bereits beispielhafte Ersatzneubauprojekte umgesetzt werden, zeigen öffentliche Bauherrschaften und private Investoren schon heute. Verdichtung von Wohngebieten Infolge des ökonomischen Drucks ist seit 2003 eine starke Zunahme des Abbruchs von Wohnraum zu beobachten. Auf durch Abbruch geräumten Gebieten ist eine grosse Zahl von Wohnungen durch Ersatzneubau entstanden. Die bauliche Entwicklung ohne Ausdehnung des Siedlungsgebiets wird im Kanton Zürich sogar gesondert erhoben. Von den 35’000 Wohnungen, die im Zeitraum 2003 bis 2008 zusätzlich entstanden, sind ein Drittel bis ein Viertel dem Ersatzneubau zu verdanken. Das statistische Amt des Kantons Zürich spricht dabei vom «Mut zur radikalen Erneuerung der Bausubstanz». Anfänglich wurden vor allem ungenutzte Industriebauten zurückgebaut und die Areale umgenutzt; inzwischen ist der Abbruch von

Wohnbauten zum dominierenden Trend geworden, um bestehende Wohngebiete durch Ersatzneubau intensiver zu nutzen. Ein Hauptkriterium für den Abbruchentscheid ist die Möglichkeit, mit einem Ersatzneubau die Nutzungsreserven auf einer Parzelle maximal auszunützen. In Aussenquartieren werden etwa Reihenhaussiedlungen durch kompakte mehrgeschossige Neubauten ersetzt. Und auch in zentralen Lagen ist es ökonomisch sinnvoll, stark unternutzte oder qualitativ schlechte Bauten durch zeitgemässe Neubauten zu ersetzen. Wohngebäude aus den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts sind im Vergleich dazu oft nur mit grossem Aufwand zu sanieren. Kritische Prüfung der Projekte Aus meiner Sicht ist jedoch klar, dass sich der Ersatzneubau nicht nur rechnen soll, sondern dass auch die Qualität der Bausubstanz nachhaltig verbessert wird. Der Entscheid über die Gebäudeerneuerung ist daher strategisch anzugehen: Es braucht auf jeden Fall eine Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen der möglichen Erweiterungs-, Umbau oder Ersatzszenarien. Einen wichtigen Aspekt zur Entscheidfindung bilden dabei die Reduktion des Energiebedarfs sowie die Befriedigung zeitgemässer und zukünftiger Nutzungsbedürfnisse. Zur Schonung der Umwelt und endlicher Ressourcen sowie für den Klimaschutz ist der Gebäudebereich massgebend. Der Ersatzneubau ist daher eine wegweisende Handlungsstrategie zur Förderung dieses Transformationsprozesses. Der Energieexperte Conrad U. Brunner erwartet von Ersatzneubauten einen realen ökologischen Mehrwert. Ihr Benchmark soll sein, den Energieverbrauch in Form von grauer, elektrischer und fossiler Energie sowie für induzierte Transporte


NACHHALTIGES BAUEN

des bestehenden Gebäudes mit einer neuen Architektur, einer besseren Konstruktion, guten Materialien und einer angepassten Technik zu minimieren. «Das heisst: Der fossile Verbrauch ist Null und der elektrische Verbrauch nie höher als die eigene Jahresproduktion», fordert Brunner. Wie nahe am Ziel aktuelle Ersatzneubauprojekte bereits sind, zeigen Fallstudien des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich. Ersatzneubau mit ökologischem Mehrwert Die Gegenüberstellung von Ersatzneubauten und Gesamtsanierungen zeigt: Abhängig vom Gebäudestandard, den das sanierte beziehungsweise neu gebaute Objekt zu erfüllen hat, kann der Primärenergiebedarf einer Ersatzvariante sogar geringer sein als bei «nur» instand gesetzten Gebäuden. Die energetische Gesamtbilanz ist insgesamt aber ausgeglichen, die höhere Gebrauchstauglichkeit aufgrund der zeitgemässen Grundrisse, der höhere Komfort, insbesondere aufgrund des Wärme- und des Schallschutzes und der in der Regel geringere Wartungsaufwand sprechen jedoch für den Neubau.

Bauherrschaft entscheidet von Fall zu Fall Übergeordnete Überlegungen – raumplanerische und energetische – sprechen häufig für den Ersatzneubau. So sind in Bern und Zürich mehrere pionierhafte Vorhaben in Planung, um den Ressourcenverbrauch im Wohnungsbau auf die Zielwerte der 2’000-Watt-Gesellschaft zu reduzieren. Im Einzelfall können jedoch auch weitere Gründe den Ausschlag für die Ersatzvariante geben. Denn beim Ersatzneubau sind steuerliche, finanzielle und rechtliche Hemmnisse zu überwinden. So sind zum Beispiel Sanierungskosten steuerlich abzugsberechtigt; beim Ersatzneubau ist die steuerliche Optimierung dagegen nicht gegeben. Ein weiteres Problem sind die Objekte im Stockwerkeigentum, weil aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips kein Beschluss zugunsten des Rückbaus und Ersatzes vieler älterer Gebäude zustande kommt. Hinzu kommt bei einem Rückbau und anschliessendem Neubau eine Neubeurteilung des Projekts gemäss aktueller Bauordnung, so dass Baulinien und privatrechtliche Ausnahmeregelungen einer Vergrösserung der Gebäudevolumen entgegenstehen können. Andererseits bergen moderne

Zonenplanungen und Baureglemente häufig auch Chancen für eine intensivere Nutzung. Leider sind erst wenige Gemeinden aktiv geworden und fördern Ersatzneubauten, zum Beispiel mit einer Abrissprämie. Der Kanton Zürich leistet seinerseits einen Investitionsbeitrag, wenn der Ersatzneubau den Standard Minergie-P erfüllt. Als Rechtsanwalt halte ich es daher für notwendig, den Ersatzneubau auf bundesgesetzlicher Ebene als explizites Instrument zur Verdichtung aufzunehmen.

Dr. Peter Burkhalter ist Partner der Hodler & Emmenegger Rechtsanwälte und Mitinitiant des Vereins Green Building Schweiz. Als Anwalt beschäftigt er sich mit immobilien- und baurechtlichen Fragen.

Sind die Schweizer die besseren Küchenliebhaber?

Mehr als 80 kompetente Partner beraten Sie gerne. www.piatti.ch.


NACHHALTIGES BAUEN

Verdichtetes Bauen Hochhäuser schaffen Grünraum von Raphael Hegglin

An der Neueröffnung der Schindler Geschäftsstelle Zürich in Schlieren widmeten sich hochkarätige Referenten in Vorträgen und einem Podiumsgespräch dem Thema «Verdichtetes Bauen». Dabei wurde klar, dass bauliches Verdichten in die Höhe – positiv gesehen – zur Lebensqualität in urbanen Räumen beiträgt.

M

ega-Citys, Urbanität, verdichtetes Bauen: Die Schweizer Bevölkerung wächst und die damit verbundenen Schlagworte wecken Ängste vor einem zubetonierten Land. Doch bauliches Verdichten kann den Lebens-, Wohn- und Arbeitsraum auch nachhaltig verbessern. Wie, das erklärten hochkarätige Referenten anlässlich der Neueröffnung der Geschäftsstelle von Schindler Zürich in Schlieren. «Das Verhältnis zwischen Leerraum und Masse muss stimmen», brachte Professor Andrea Deplazes von der ETH Zürich die Qualität des verdichteten Bauens auf den Punkt. Verdichtetes Bauen wecke zwar Ängste, berge aber auch Chancen: Es werde Platz frei für Boulevards, Parks und Flanierzonen. Diese gelte es – als Ausgleich zur Verdichtung –, konsequent zu bauen.

32 BAU LIFE · 03 | 2011

Aufgrund der wachsenden Schweizer Bevölkerung geht es laut Andrea Deplazes nicht mehr um die Frage, ob verdichtet wird, sondern wie und wo dies geschieht: «Dabei ist eine ausgewogene Siedlungsplanung zentral: Ab in die Vertikale und Freistellen der Umgebungsfläche, lautet die Devise.» Durch Konzentration von Wohn- und Arbeitsorten lassen sich zudem Arbeitswege kurz halten. Das entlastet die Verkehrsmittel und spart Energie. Noch werden Hochhausprojekte in der Schweiz begleitet von zahlreichen Einsprachen. Grund dafür sind nicht nur architektonische Ansprüche, sondern auch die Tatsache, dass die Bevölkerung Grossprojekten allgemein mit Misstrauen begegnet. Dabei sei verdichtetes Bauen nicht erst seit

einigen Jahrzehnten ein Thema, sagte Andrea Deplazes. Schon die alten Griechen hätten sich Gedanken über die maximale Grösse eines Gebäudes oder einer Stadt gemacht. Seit 1900 – mit dem Aufkommen des Stahlbaus – werde so richtig in die Höhe gebaut. «Das Mass der Dinge ist dabei nicht der Mensch, sondern die Technologie, die zur Verfügung steht.» Meinung über Hochhäuser hat sich geändert Die Stimmung in Bezug auf Hochhäuser sei heute wieder gelöster, man sehe sie zunehmend als interessante architektonische Elemente, ergänzte Architekt Mike Guyer. Zusammen mit seiner Partnerin Annette Gigon hat er den Zürcher Primetower, das zurzeit höchste Gebäude der Schweiz, entwor-


NACHHALTIGES BAUEN

Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema «Verdichtetes Bauen» (v.l. n. r.): Kurt Haerri, Leiter Schindler Top Range Division, Hubert Klumpner, Professor für Architektur und Städtebau, Moderator Dani Nieth, ,Richard Denzler, Leiter Field Operations Schindler Schweiz und Mike Guyer vom Archtekturbüro Gigon/Guyer.

Schindler zurück in Schlieren Am 17. Juni 2011 hat der Aufzughersteller Schindler Zürich seine neue Geschäftsstelle in Schlieren offiziell eingeweiht. Mit der Rückkehr von Schindler nach Schlieren schliesst sich der Kreis der Geschichte: Am 31. August 1985 schloss die Schindler Tochter SWS (Schweizerische Wagons und Aufzügefabrik AG Schlieren, «WAGI») endgültig ihre Tore. Diese Schliessung löste grosse Betroffenheit in den Medien und der Öffentlichkeit aus. Nun gehören die Begriffe «Schindler» und «Schlieren» wieder zusammen.

fen. «Als ich 1980 eine Diplomarbeit zum Thema Hochhäuser einreichte, verstand man das nicht so ganz: Man wollte damals einfach keine Hochhäuser in der Stadt Zürich», erklärt Guyer. Das Umdenken geschah in der Schweiz nicht vordergründig wegen des Bedarfs nach mehr Arbeits- und Wohnraum: Die Projekte der letzten Jahre beweisen vor allem, was gute Hochhausarchitektur ist. Architekt Mike Guyer hört den Begriff «Prestigeprojekt» zwar nicht so gerne, doch er ist von der Ausstrahlung des Primetowers überzeugt. «Das Gebäude lässt kaum jemanden kalt, es löst Reaktionen aus, die Leute sprechen darüber.» Internationale Vergleiche Den internationalen Vergleich, beispielsweise mit dem 830 Meter hohen Burdsch Chalifa in Dubai, möchte Mike Guyer nicht machen: «Wir haben in der Schweiz andere Massstäbe, was verdichtetes Bauen angeht. Ein Bedarf an Superlativen besteht nicht.» Andere Bedürfnisse bestehen zurzeit in China, sagte Kurt Haerri, Leiter der Schindler Top Range Division und Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-China in seinem Referat. Haerri, der sieben Jahre in China verbrachte, hat den Bau von Wohn- und Industrie-

parks miterlebt. Heute seien in Shanghai 4’000 Gebäude höher als 100 Meter, insgesamt seien in China weitere 50’000 Wolkenkratzer geplant. Als Europäer begegnet man dieser Tatsache mit gemischten Gefühlen. «Ein Vergleich mit unseren Lebensumständen ist jedoch nicht möglich», China wolle und müsse vorwärts kommen: «Ich bin immer wieder überrascht, mit welchem Tempo das geschieht», so Haerri. Das Bild, das sich Europäer von China machen, sei teilweise einseitig. In China habe ein Umdenken stattgefunden. Haerri erzählt, dass neben den Hochhäusern oft grosszügige Parks und Grünzonen entstünden, bisweilen würden sogar ganze Seen gebaut. «Man setzt auf konsequente Planung und städtebauliche Massnahmen.» Für Schindler sei China nicht nur ein guter Markt, sondern vor allem eine grosse technologische Herausforderung: «Wir lernen in China viel für die Zukunft.» Von der Horizontalen in die Vertikale Einen anderen Aspekt des verdichteten Bauens brachte Hubert Klumpner ein. Er ist Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich. Seine Erfahrungen aus Südamerika zeigen, dass teilweise auch Verkehrsmittel konzentriert werden

müssen: «Die Strassen sind vielerorts überlastet: Man kann es sich nicht leisten, den Verkehrsfluss mit Ampeln zu unterbrechen.» In einigen südamerikanischen Städten löst man dieses Problem damit, dass man die Verkehrsflüsse voneinander trennt und auf verschiedene Ebenen verlegt. Am Boden baut man Strassen für Autos und Busse, eine Ebene darüber gibt es grosszügige Gehsteige für Fussgänger und Velofahrer. Ganz unten, unter dem Boden, fährt die U-Bahn. «Aufzüge werden so zu einem zentralen Verkehrsmittel: Sie verbinden diese Ebenen miteinander. Die Mobilität verschiebt sich teilweise von der Horizontalen in die Vertikale», erklärt Klumpner.

Raphael Hegglin ist freier Journalist.

Weitere Informationen www.schindler.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 33


MINERGIE

MINERGIE zum Anfassen

von Franz Beyeler

M

ehrere Jahre lang organisierten die Geschäftsstelle MINERGIE und die IG Passivhaus gemeinsam die nationalen Tage MINERGIE-P. Bau- und Energiefachleute, Bauherren, Hausbesitzer und andere Interessierte nutzten diese sehr erfolgreichen Tage der offenen MINERGIE-P-Häuser, um sich in Tat und Wahrheit ein Bild vom besten Bauen zu machen. In das durchwegs positive Feedback mischten sich im Laufe der Zeit immer mehr kritische Stimmen: Warum ist die Veranstaltung auf MINERGIE-P-Häuser beschränkt? Könnten nicht auch Häuser, die nach anderen MINERGIE-Standards erstellt wurden, ihre Türen für Besucher öffnen? Sie können – und sie tun es, erstmals an den Schweizer MINERGIE Tagen vom 11. bis 13. November 2011. Damit erhalten Fachleute und Private die Gelegenheit, ein ganzes Wochenende lang Neubauten und Modernisierungen in allen MINERGIE-Standards zu besichtigen – in allen Teilen der Schweiz. Die Besitzer von mehr als 300 Häusern machen mit, zeigen ihr Haus und beantworten Fragen zur Planung, zum Bau und zur Finanzierung. Vielerorts ist auch der Architekt beziehungsweise der Planer anwesend, um fachliche Fragen zu beantworten. Die Erfahrung zeigt, dass «MINERGIE zum Anfassen» einem grossen Bedürfnis von Bauinteressierten entspricht. Über MINERGIE lesen kann man viel – doch es ist eine ganz andere Sache, ein solches Haus zu besichtigen, die Besitzer «ausfragen» zu können und an Ort und Stelle zu erleben, wie MINERGIE in der Praxis funktioniert. Wie ist das mit der Heizung? Wie funktioniert die Lüftung? Ist das Raumklima tat-

34 BAU LIFE · 03 | 2011

sächlich so gut, wie immer behauptet wird? Was ist mit den Mehrkosten? Wurden Fördergelder ausbezahlt? Diese und viele weitere Fragen können an den nationalen MINERGIE-Tagen beantwortet werden. Besonders interessant ist für die Besucher der Vergleich verschiedener Häuser: Da fällt einem erst so richtig auf, auf wie viele unterschiedliche Arten MINERGIE realisiert werden kann – je nach Prioritäten und Wünschen der Bauherrschaften und nach den Gegebenheiten des Grundstücks. Selbstverständlich gilt auch hier: Ein Bild sagt mehr als 1’000 Worte.

www.minergie.ch

Franz Beyeler ist Geschäftsführer von MINERGIE.


DIE KRAFT DER SONNE Hausgeliefert.

Vertrieb von standard Solarmodulen direkt vom Hersteller, zum besten Preis

Suntech Just Roof: das bewärteste IndachSystem, mit über 5000 Dächer weltweit

Generalunternehmen - Engineering Planung - Finanzierung - Beratung

NEU: Modulwechselrichter von Enecsys Ertragsmaximierung - 20 Jahre Garantie

Offizieler Vertriebspartner in der Schweiz der Marken:

Sunergic AG | Quai Perdonnet 23 | 1800 Vevey

| Tel. 021 533 00 88 | info@sunergic.com | www.sunergic.com

elegant mehr Licht weniger Energie

Das Topfenster vom Fensterbauer in Ihrer Region Auf der Sirius-Webseite finden Sie den Fensterspezialisten ganz in Ihrer Nähe.

In der Schweiz entwickelt und hergestellt.

www.sirius-fenster.ch


RUBRIK

Ein qualitativ neuer Schritt Erstes Minergie-A-Haus der Schweiz ist zertifiziert Mit Minergie-A geht das Minergie-Label mehrere Schritte in Richtung erneuerbare Energien. Das erste Plus-Energie-Gebäude der Schweiz, das nach Minergie-A zertifiziert wurde, steht auf dem Land: Im bernischen Rosshäusern in der Gemeinde Mühleberg haben Ingrid Kempf und Stef Kormann ein Haus gebaut, das mehr Energie produziert, als es verbraucht. Im Juni 2011, nahmen sie das Zertifikat für ihr Minergie-A-Eco-Haus entgegen.

D

as Einfamilienhaus von Ingrid Kempf und Stef Kormann am Sagiweg 12 in Rosshäusern unweit von Bern ist anders als andere Häuser: Es ist ein Minergie-A-Eco-Haus, das erste nach dem neuen Standard zertifizierte Plus-Energie-Haus der Schweiz. Es produziert mehr Energie, als es verbraucht und wurde nach strengen ökologischen, ökonomischen und energetischen Gesichtspunkten realisiert. Sinnigerweise steht es in der Gemeinde Mühleberg, dessen Kernkraftwerk seit längerem im Mittelpunkt mancher Stromdis-

36 BAU LIFE · 03 | 2011

kussionen steht. Auf Gemeindegebiet stehen noch zwei weitere Minergie-P-Häuser. Gemessen an der Einwohnerzahl weist Mühleberg damit die höchste Dichte an Minergie-P- beziehungsweise MinergieA-Bauten in der Schweiz aus. High Tech in ländlicher Idylle Das erste Minergie-A-Haus der Schweiz ist ein modernes Gebäude mit Gartensitzplatz und Schwimmteich inmitten ländlicher Idylle. Es fällt auf durch seine kompakte, kubische Bauweise. Hinter der ver-

schalten Holzständerkonstruktion mit Isolation aus Zellulosefasern wurde eine sechs Zentimeter dicke Lehmschicht aus Lehmbauplatten mit einem Strohanteil von drei Prozent eingebaut, ergänzt durch einen Lehmverputz. Diese Lehmplatten sorgen unter anderem für ein angenehmes Wohnklima. Stef Kormann und Ingrid Kempf haben viele Eigenleistungen erbracht: «Es war uns wichtig, selbst Hand anzulegen am Bau unseres Hauses. Dass wir es nun als erstes Minergie-A-Haus der Schweiz zertifizieren können, freut uns ganz besonders.»


MINERGIE

Bei der Zertifikatsübergabe: (v.l.n.r.) Franz Beyeler (Geschäftsführer, MINERGIE) Ingrid Kempf und Stef Kormann (Hauseigentümer), Kurt Herren (Gemeindepräsident von Mühleberg) und Heinz Tännler (Regierungsrat und Präsident des Vereins MINERGIE).

Das Minergie-A-Haus in Mühleberg hat in der Energiebilanz eine schwarze Null.

Erste klare Definition für Plus-Energie-Häuser Am Freitag, 3. Juni 2011, überreichte Regierungsrat Heinz Tännler, Präsident des Vereins MINERGIE, der Bauherrschaft das Zertifikat. Auch für ihn war es ein besonderer Moment: «Mit Minergie-A haben wir die erste klare Definition für Plus-Energie-Häuser geschaffen. Wir sind damit sogar noch einen Schritt weiter gegangen als das von der EU für das Jahr 2020 proklamierte ‚Nahe-null-Konzept’.» Minergie-A verlangt eine gänzliche Deckung des Restbedarfs durch erneuerbare Energien. Der neue Standard, offiziell lanciert im März 2011, ist die konsequente Ergänzung der bewährten Minergie-Standards, die auf breite Akzeptanz stossen. Die Anforderungen von Minergie-A passen genau in das Bewertungsschema von Minergie und der SIA-Normen. Das erleichtert einerseits die Kombination verschiedener Standards nach dem Baukastenprinzip und andererseits die Berechnung, Optimierung und Zertifizierung der Bauten nach einem einheitlichen Verfahren.

zur Nutzung dieser Energien sein, zum Beispiel Wärmepumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren und Holzheizungen. Wie aussen, so auch innen: In ein Minergie-A-Haus gehört eine energieeffiziente Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Entsprechend lauten die Anforderungen: beste Haushalt- und Bürogeräte und beste Leuchten (A, A+ oder A++).

Solarzellen für warmes Wasser Auf dem Dach des Hauses von Ingrid Kempf und Stef Kormann wurde für Warmwasser und Heizungsunterstützung eine Solaranlage installiert. Dank der Fotovoltaik-Anlage und der Komfortlüftung konnten die strengen Anforderungen von Minergie-A-Eco erreicht werden. Der MinergieEco-Standard legt besonderen Wert auf gesundheitliche und ökologische Aspekte wie optimierte Tageslichtverhältnisse, schadstofffreie und natürliche Materialien und geringe Umweltbelastung.

Energieaufwand durch erneuerbare Energien abgedeckt Ein Minergie-A-Haus hat in der Energiebilanz eine schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung mittels Komfortlüftung sowie allenfalls Klimatisierung vollständig durch erneuerbare Energien abgedeckt wird – also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft. Typisch für MinergieA-Häuser werden Kombinationen von Anlagen

Keine besonderen Anforderungen gelten für die Gebäudehülle. Die Wärmedämmung der Aussenwände und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen. Damit deckt MinergieA das ganze Spektrum von möglichen Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder Fotovoltaik-Anlagen. Im Vordergrund steht die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem.

Graue Energie minimieren Auch für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur Beschaffung der Systeme und Komponenten setzt Minergie-A Limiten. Die so genannte graue Energie ist in der Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und deshalb nicht zu vernachlässigen. Deshalb sollte bereits bei der Grundkonzeption eines Hauses auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielsweise auf die Verwendung von Materialien mit geringen Energieinhalten.

An der Zertifikatsübergabe vom 3. Juni 2011 war auch Kurt Herren, Gemeindepräsident von Mühleberg, anwesend. Auch ihn freut die Premiere:

«Ich befürworte bestes Bauen sehr und freue mich, dass ausgerechnet Mühleberg hier mit gutem Beispiel voran geht, noch dazu vertreten durch eine private Bauherrschaft.»

Weitere Informationen www.minergie.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 37


ALTBAUSANIERUNG

Baukultur, Denkmalschutz und Umweltschutz Historische Fenster – viel besser als ihr Ruf von Hermann Klos

Energiekosten explodieren, Nebenkosten übersteigen die Mietzahlungen, Klimakatastrophen scheinen unaufhaltbar, Verschwendung wird zum Risiko. Oft genug wird daher heute das alte Haus, vor allem das Baudenkmal, als «Buhmann» dargestellt. Mit seinen vermeintlichen Sonderrechten wird es gerne als Energieschleuder an den Pranger gestellt. Exemplarisch - im Sinne von «Best Practice» - kann jedoch gerade am Beispiel historischer Fenster gezeigt werden, dass Baudenkmäler energetisch nicht der Norm hinterher hecheln müssen. Ganz im Gegenteil: Mit intelligenten Maßnahmen sind innovative und beispielhafte Lösungen möglich!

Vorfenster prägen auch heute noch das historische Stadtbild von Basel, Basel Heuberg.

38 BAU LIFE · 03 | 2011

E

nergieeffizienz lässt sich zumeist denkmalverträglich erreichen, ja, sie fördert sogar das Baudenkmal, indem sie seinen Fortbestand und seine gesellschaftliche Akzeptanz sichert! Für den Gesamtbestand der Denkmäler scheinen die Anforderungen an ein energieeffizientes Bauen zunächst eine Bedrohung darzustellen, weil die dazu erdachten gesetzlichen Regelwerke vorrangig auf Neubauten zugeschnitten sind. Würde man sie eins zu eins umsetzen, wären nachteilige bis fatale Konsequenzen zu befürchten. Daher räumen Gesetze und Verordnungen den Baudenkmälern überlebenswichtige Spielräume ein: In begründeten Fällen geniesst die Erhaltung der historischen Substanz und ihres Erscheinungsbildes Vorrang vor energetischen Sanierungseingriffen. Der rechtliche «Schutzschirm» für Baudenkmäler soll und kann jedoch kein Freibrief sein, ökologische und öko-


ALTBAUSANIERUNG

Doppelglasfassade, moderne Variante des Kastenfensters.

nomische Notwendigkeiten zu verkennen. Er ist vielmehr eine Aufforderung zu kreativen und denkmalschonenden Lösungen. Blick in die Energiegeschichte Die Suche nach energieeffizienten Verbesserungen für Fenster gibt es, solange Häuser gebaut werden. Die Archäologie fand bereits für die römische Zeit Belege bautechnischer Lösungen, die in unseren Breiten erst 2000 Jahre später zum Standard wurden. Mit der Rekonstruktionszeichnung eines Kastenfensters aus den Vorstadtthermen Herculaneums konnte der ehemalige Leiter des Archäologischen Parks Xanten, Dr. Gundolf Precht, zeigen, wie hoch entwickelt der römische Lebensstandard schon um die Zeitenwende war.

Seit wann in unserer Region Doppelverglasungen gebräuchlich sind, ist bisher mangels Befunden kaum zu beantworten. Die älteste archivalische Nachricht, die dem Verfasser vorliegt, stammt aus Rottweil. In den Ratsprotokollen 1599-1608 findet sich auf Blatt 56 folgender Eintrag: «Eodem [am gleichen Tag] decretirt der Cantzley Stuben Vorfenster zu machen und desshalb dem Pawmaister befelch erthailt.» Laut einer Stadtrechnung werden ein Glaser und ein Stadtknecht für das Aushängen der Vorfenster mit einem Essen belohnt. Seit dem frühen 19. Jahrhundert wurde die Verwendung bestimmter Fensterkonstruktionen durch kommunale Vorschriften amtlich geregelt.

Detail Stuttgart Heilbronner Straße

So entnehmen wir der Allgemeinen Bauzeitung, Ausgabe 2/1837, dass in Wien der Einbau von Doppelfenstern mit nach aussen öffnenden Fensterflügeln, in der Form des Alt-Wiener-Fensters vorgeschrieben war. Das Neue ermöglichen ohne das Alte zu beschädigen In Süddeutschland gehören Kastenfenster zu den Relikten vergangener Tage. Anderen Orts, wie zum Beispiel in Basel, sind sie prägende Gestaltungselemente des Stadtbildes. Die moderne, fassadenübergreifende Variante des Kastenfensters wird in der Fachliteratur als «Doppelglasfassade» bezeichnet. Grossflächige, gläserne Doppelschalen umhüllen moderne Hochhäuser.

WIR ERWARTEN SIE AN DER INELTEC Halle 1.1 / Stand B26

Unsere Highlights an der ineltec: ZEBRA® Solar-Befestigungssystem • Dübeltechnik • Persönliche Schutzausrüstung • master Maschinen • Lagermanagement ORSY® • Fahrzeugeinrichtungen ORSY®mobil Messe Basel, 13.–16. September 2011 Würth AG · Dornwydenweg 11 · 4144 Arlesheim · Tel. 061 705 91 11 • Fax 061 705 96 39 · www.wuerth-ag.ch


ALTBAUSANIERUNG

Verwaltungsgebäude mit bauzeitlichen Verbundfenstern, Aarau Laurenzenvorstadt.

Detail für energetische Verbesserung eines Verbundfensters durch Einbauen einer Isolierverglasung in die innere Glasebene.

Energetisch werden durch die Mehrschaligkeit hervorragende Funktionswerte erreicht, die sich selbst bei Baudenkmalen im Bereich von Minergiestandards (Energiestandard für Niedrigenergiehäuser) bewegen. Um dies zu erreichen, sind vertretbare Eingriffe in den historischen Bestand notwendig, wie das Einziehen von Dichtungslippen oder der Austausch der inneren Verglasung zugunsten denkmalgerechter Sonderisoliergläser. Der Verlust der inneren Originalgläser wird jedoch durch den Erhalt der kompletten Kastenfenster-Konstruktion wieder aufgewogen. Das historische Bauteil bleibt bei dieser Massnahme im Äußeren unverändert und behält seine materiellen, konstruktiven und ästhetischen Qualitäten. Alternativ dazu ist es heute auch gängige Praxis, einfach

Asbest

- Fensterkitte - Bodenbeläge - Rohrisolationen - Dacheindeckungen - Tableauverkleidungen - Fassadenverkleidungen - sämtliche Baumaterialien - Dienstleistungen rund um Asbest

verglaste, schützenswerte Fenster durch ein zweites Fenster innen oder aussen energetisch zu optimieren. Auch bei Doppelfenstern und anderen Fensterarten gibt es bewährte Methoden zur energetischen Verbesserung wie die Beispiele eines Geschäftshauses in Aarau oder eines Industriegebäudes in Kreuzlingen zeigen. Möglichkeiten der Bestanderhaltung nutzen Die Erfahrungen aus vielen Fensterrestaurierungen zeigen, dass die im Rahmen der Klimadiskussion geforderten Energieeinsparungen besonders gut durch zwei- bzw. mehrschalige Fensterkonstruktionen zu erreichen sind - ein bewährtes System kehrt damit zurück: Das «gute, alte» Kastenfenster!

Materialanalysen

Aatest Romer GmbH Aavorstadt 28 5600 Lenzburg

www.aatest.ch romer@aatest.ch tel. 062 891 33 49 fax. 062 891 33 69


Zeichen setzen für die Zukunft www.testo.ch

Industrieanlage mit originalen «Panzerfenstern», Kreuzlingen Wasenstrasse Wärmetechnische Verbesserung durch Einbauen eines Sonderisolierglases in die innere Fensterebene.

Intelligente, vor allem ökologisch intelligente Modelle und Konzepte prüfen immer zuerst alle Möglichkeiten zur Bestandserhaltung, Pflege und Verbesserung. Unter Berücksichtigung der vorstehend genannten Aspekte ist die Bestandserhaltung von Fenstern häufig sinnvoller als der Austausch und die Neuanfertigung. Allein der Mehrverbrauch an Energie und Rohstoffen bedingt, dass sich eine Fensterneuanfertigung über einen langen Zeitraum nachteilig auf die Gesamtökobilanz der Maßnahme auswirken würde. In den seltensten Fällen ist es ökologisch, ein intaktes Bauteil auszutauschen, vor allem dann, wenn dieses Bauteil mit einfachen und bewährten Massnahmen nachhaltig energetisch optimiert werden kann. Die immer wichtiger werdenden Aspekte der «Grauen Energie» (für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung), des «ökologischen Rucksacks» als Sinnbild für Resourcenverbrauch, oder der «Ressourcenproduktivität» spielen bei der «Fensterfrage» – Erhalt oder Erneuerung – noch kaum eine Rolle. Auch das Nutzerverhalten mit seinen Auswirkungen auf den Transmissions– und Lüftungswärmeverlust durch notwendige Luftwechselraten oder die Klimatisierung und Raumhygiene müssen zukünftig bei Entscheidungen über Fenstererhaltung viel stärker berücksichtigt werden. Zahllose historische Gebäude haben bewiesen, dass ihre solide gefertigten Fenster problemlos nicht nur viele Jahrzehnte, ja sogar einige Jahrhunderte bestehen können. Darüber hinaus lassen sie sich durch additive, substituierende und intelligente technische Massnahmen funktional so verbessern, dass sie aktuelle Fensterstandards deutlich übertreffen können. www.homa-rw.de

ionelle Profess grafie: thermo e d u ä b 995.– Ge CHF 2 b a s it bere

die Wärmebildkamera für den täglichen rauen einsatz: testo 875

Mehr sehen mit Wärmebildkameras von testo Die Wärmebildkamera testo 875 ist das zuverlässige, solide Werkzeug für Ihren täglichen Einsatz. Mit Wechselobjektiven, einer Temperaturauflösung von < 80 mK und integrierter Digitalkamera entdecken Sie schnell und sicher Schwachstellen an Gebäuden. Sie lokalisieren präzise Leckagen und spüren Isolationsmängel direkt auf. Das bedeutet für Sie: Mehr sehen und noch mehr Flexibilität beim Thermografieren!

www.testo.ch/mehrsehen Hermann Klos ist Geschäftsführer der Holzmanufaktur Rottweil GmbH.

testo AG • Isenrietstrasse 32 • 8617 Mönchaltorf T: 043 277 66 66 • F: 043 277 66 67 • E: info@testo.ch


ALTBAUSANIERUNG

Alles aus einem Rohr Komfort verbessern, Verbrauch mindern Qualitätssicherung in der Sanierung von Wohnbauten macht sich bezahlt: Systematische Lufterneuerung, Wassererwärmung und Bauschadenfreiheit − mit dem Einrohr-Lüftungssystem.

L

aut statistischen Erhebungen beträgt die Sanierungsquote in der Schweiz lediglich 0.6 Prozent. Das führt unweigerlich zu einem «Sanierungsstau». Die Gründe für die Zurückhaltung sind bekannt und für viele beruflicher Alltag: Die Kosten für eine umfassende und wertvermehrende Sanierung lassen sich oft nicht rechtfertigen. Nur ein präzise zugeschnittenes Sanierungspaket garantiert eine ausreichende Wirtschaftlichkeit. Innerhalb einer Minergie-Sanierung kommt der mechanischen Lüftung eine zentrale Stellung zu. Einerseits ergibt sich dadurch eine verbesserte Raumluftqualität und ein vielerorts höchst erwünschter Lärmschutz, andererseits sichert die Anlage eine kontinuierliche Abfuhr von Schadstoffen und Feuchte. Dieser Aspekt ist vor allem in ungedämmten Bauten mit neuen Fenstern von

42 BAU LIFE · 03 | 2011

besonderer Brisanz. Denn die in Mehrfamilienhäusern üblichen Feuchtelasten führen häufig zu Schwitzwasserbildung und, als Konsequenz daraus, zu Schimmelpilz an inneren Oberflächen von Aussenwänden.

von der Jahreszeit und vom Heizkesselbetrieb. Davon getrennt erfolgt die Zuluftführung: Über Aussenluftöffnungen strömt Ersatzluft kontrolliert in die Wohnräume nach. Ein allfälliger Überschuss an Wärme dient der Heizungsunterstützung.

Für Lüftungsanlagen mit getrennter Zu- und Abluftführung sind die baulichen Voraussetzungen zumeist nicht gegeben: Die Kanäle für die horizontale Verteilung der Zuluft finden in der Regel gar keinen Platz. Lösungen mit heruntergehängten Decken sind immens teuer und schränken die Raumwirkung ein. Hier bietet das LIMODOR-EinrohrLüftungssystem eine überraschend einfache und überzeugende Variante für Minergie-Sanierungen. Die Abluft aus den Wohnungen strömt über Ventilatoren in den Nasszellen und über den vertikalen Abluftkanal zur Wärmepumpe im Keller. Dieses Gerät liefert Warmwasser, gänzlich unabhängig

Das Konzept des LIMODOR-Einrohr-Lüftungssystems passt sehr präzise zur Sanierung eines Mehrfamilienhauses. Mit allen Vorteilen für Investoren, Planer und Nutzer: Komfort, Energieeffizienz und Kosteneinsparung.

Weitere Informationen www.trivent.com


Bestellen Sie gratis unsere Infobroschüre. Oder gleich eine Zustandsanalyse. Schon nach 20 Jahren werden Fussbodenheizungen zu Zeitbomben. Leistungsverlust, Leck und Wasserschäden drohen. Bleibt nur das Ersetzen mit viel Schutt, Lärm und Ärger? Nein: Mit dem weltweit einzigartigen HAT-System sanieren wir Ihre Bodenheizung schonend und viel günstiger. Wenn Sie noch mehr Klarheit wollen, verlangen Sie am besten unsere professionelle Zustandsanalyse.

SANIEREN STATT ERSETZEN.

GRATIS-INFOLINE: 0800 48 00 48 WWW.HAT-SYSTEM.CH

BM B

TRAU KEINER BODENHEIZUNG ÜBER 20.


RUBRIK

Aus alt wird neu Wenn aus alten Gebäuden architektonische Kunstwerke entstehen von Valérie Ziegler

Neues ist nicht besser – genauso wenig ist Altes schlechter. Was geschieht, wenn man Altes mit Neuem kombiniert? Aus Altem Neues macht? BAU LIFE stellt Ihnen zwei Projekte vor, die zeigen, dass auch in einer alten Scheune oder einem abgelegenen Bunker ein verborgener Schatz liegen kann. 44 BAU LIFE · 03 | 2011


ALTBAUSANIERUNG RUBRIK

W

enn man sich diese Wohnung in Kilchberg ansieht, glaubt man kaum, dass hier einmal Heuballen auf Gartenschaufeln trafen. Das Haus in der Scheune steht in der Kernzone von Kilchberg im Kanton Baselland.

Dachfenster sorgen für mehr Licht.

Die ehemalige Scheune in Kilchberg.

Aus Scheune wird lichtdurchflutete Traumwohnung Ziel war es, eine alte Scheune in eine moderne Wohnung umzuwandeln. Das Ensemble aus zwei Wohnhäusern, Scheune und Schopf wurde als schützenswerte Bausubstanz eingestuft. Der Eingriff sollte von aussen so unscheinbar wie möglich erfolgen, innen aber dennoch grösstmöglichen Komfort bieten. Aufgrund der unterschiedlichen Niveaus von Garten, Scheune und Wohngeschossen, sowie den bereits vorher erfolgten Umbauten von zwei Räumen für die Haustechnik und die Pelletheizung, verteilen sich die neuen Nutzungen auf mehreren Ebenen: Der Ess- und der Kochbereich befinden sich nun mit auf dem Gartenniveau. Eine offene Treppe führt in das zweieinhalb Meter darüber liegende Entrée und in den Wohnbereich. Als Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau dient der Gang des bestehenden Treppenhauses, der im Neubau seine Fortsetzung findet und durch

ein neues Bad und ein WC flankiert wird. Dank einer raumhohen Verglasung gelangt Licht von aussen direkt ins Badezimmer. Passend dazu: Die Glastür – optisch der Verglasung im Bad angepasst –, welche den Neubauteil vom Bestand abtrennt. Im ehemaligen Scheunentor befindet sich nun das Entrée mit Garderobe. An der Westseite gelangt man durch dreieinhalb Meter hohe Flügeltüren auf die vom Vordach geschützte Terrasse.Die extreme Scheunentiefe von zirka 14 Metern erforderte eine grosszügige Belichtung von oben, mittels allseitig verglasten Schleppgauben. Sowieso war es das Hauptanliegen der Bauherrschaft, viel Licht in die über drei Meter hohen Räume zu bringen, was sich auch in der Verwendung der Materialien wieder spiegelt. Die durchwegs in weiss gehaltenen Oberflächen reflektieren das Sonnenlicht und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die nicht tangierte Restfläche der Scheune wurde gereinigt und wieder in Stand gesetzt. Dreifachverglasung, Wärmedämmung mit über 25 Zentimeter Dicke und eine kontrollierte Lüftungsanlage entsprechen dem aktuellen Minergiestandard. Eine Umwandlung, die sich sehen lässt.

BAU LIFE · 03 | 2011 45


ALTBAUSANIERUNG

Aus Seilbahnbergstation wird Mehrzweckraum Wo jahrelang eine leerstehende Bergstation einer ehemaligen Militärseilbahn stand, treffen sich heute Förster zum Unterricht oder Einwohner der Bündner Gemeinde Fläsch auf einer Feier. Gefunden wurde das leerstehende Gebäude von ortskundigen Förstern, die auf der Suche nach einem Unterstand und Unterrichtslokal waren. Auf der felsigen Schulter am Fläscher Berg – hoch über dem Rheintal – wurden sie schliesslich fündig. Weil das bunkerartige Gebäude ausserhalb der Bauzone liegt, war die Beteiligung der Gemeinde allein schon für die rechtliche Gültigkeit dieser Umnutzungsidee unabdingbar. Kommt hinzu, dass auch die Gemeinde auf Suche nach einer Lokalität war, in der sich Veranstaltungen im kleinen aber dennoch öffentlichen Rahmen durchführen lassen. Konzepte dieser Art zu realisieren, ist aus baulicher Sicht jedoch nicht ganz einfach: «Solche Bunker sind massiv gebaut und im Innern meist sehr feucht», erklärt Architekt Kurt Hauenstein. Dank filigranen Eingriffen, neuen Strom- und Wasseranschlüssen sowie einem kleinen Anbau, habe die alte Militärseilbahn nun aber eine Zukunft als Forstauditorium mit moderner Vortragstechnik und spektakulärer Aussicht gefunden. Der Charme der alten Seilbahnstation blieb erhalten. Der containerartige Anbau wurde in Metallgitter eingepackt und sorgt nun für die Unterbringung von sanitären Anlagen und der Technik.Indem das Oberlicht reaktiviert wurde, wird der unterirdische Schulungs- und Veranstaltungsraum nun zusätzlich natürlich belichtet. Die beiden Gondelöffnungen wurden verglast – der Blick hinunter ins Tal bleibt also weiterhin offen. Früher fuhr die Gondel ein, heute besammeln sich hier Förster zum Unterricht. Abgelegen und für alle da: Die ursprüngliche Bergstation wurde in einen Mehrzweckraum umgebaut.

Auch die Innenausstattung strotzt vor Fläscher Tradition: Der Lärchenholzboden stammt direkt aus dem angrenzenden Wald. Die seitlichen Betonrampen wurden mit Holzrosten überdeckt, worauf sich die angehenden Förster zum Unterricht setzen können.

Weitere Informationen www.architecker.ch www.atelier-f.ch

46 BAU LIFE · 03 | 2011


www.solvaxis.com


ALTBAUSANIERUNG

«Wir würden es wieder tun» Bodenheizungssanierung – kalte Füsse ade Cornelia Peier und Alfred Leuthold aus Wolfwil (SO) liessen ihre Bodenheizung mit dem HAT-System sanieren. Die gute Betreuung der Fachleute und die kompetente Ausführung der Sanierung haben sie überzeugt. Die Sanierung findet ausschliesslich vom Heizverteiler aus statt.

W

er wie das Paar aus Wolfwil ein Haus kauft, muss an tausend Dinge gleichzeitig denken. Nur an die Bodenheizung dachten Cornelia Peier und Alfred Leuthold zu diesem Zeitpunkt nicht. Dies änderte sich jedoch schnell. Denn schon im ersten Winter hatte das Paar buchstäblich kalte Füsse. «Es war so kalt, dass wir es ohne dicke Socken nicht mehr ausgehalten haben», erzählt Cornelia Peier schmunzelnd. Das Thema Bodenheizung habe sie nicht mehr los gelassen, denn «wer friert schon gern in seinem eigenen Haus?» So surfte Alfred Leuthold Abend für Abend im Internet und studierte Websites von Firmen, die sich mit Fussbodenheizungsproblemen auseinandersetzen. So stiess er auf HATSystem. Er erkannte sofort, dass deren Angebot seine Fussbodenheizungsprobleme lösen konnte. «Kurzerhand entschloss ich mich, der Firmenleitung eine Mail zu schicken, meine Partnerin hakte telefonisch nach und schon bald konnten wir mit dem Aussendienst-Mitarbeiter Romeo Geissberger einen ersten Termin vereinbaren.» Erster Termin und Entscheid Dieser bestimmte zuerst mittels einer speziellen Heizungswasseranalyse den Verschlammungsgrad der Wasserrohre der Bodenheizung. Im Anschluss daran zeigte er dem Paar mit einer Wärmebildkamera die Schwachstellen ihrer Fussbodenheizung auf. «Danach erklärte er uns detailliert die Vorgehensweise einer Sanierung. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch etwas skeptisch, ob ein solcher Eingriff erfolgreich durchgeführt werden kann, zumal die Sanierung mit hohen Kosten verbunden war. Doch wir wussten auch, dass

48 BAU LIFE · 03 | 2011

wir etwas machen mussten», so Leuthold. Eine Sanierung hat zwar ihren Preis, aber ein möglicher Totalausfall der Anlage würde eine finanzielle Katastrophe bedeuten: «Deshalb haben wir uns für eine Sanierung der Bodenheizung mit dem HATSystem entschieden.» Sanierung in drei Etappen Zu Beginn der Sanierung wurde die Heizung von einem Heizungstechniker abgestellt und entleert. Ausserdem wurde der Boden überall dort, wo gearbeitet wurde, flächendeckend mit einer Plastikfolie zugedeckt, damit erst gar keine Verschmutzung entstehen konnte. Die eigentliche Sanierung der Fussbodenheizung dauerte dann noch weitere fünf Tage. «Wir hatten zu dieser Zeit keine Heizung – es war Winter!», erinnert sich Cornelia Peier. Kein Problem für die Leute von HAT-System: «Sie stellten uns kurzerhand drei mobile Heizkörper zur Verfügung. Das schätzten wir sehr», so Alfred Leuthold. «Mich hat vor allem die professionelle Vorgehensweise, die Sauberkeit der Mitarbeiter und auch ihre engagierte, ruhige und überlegte Arbeitsweise sehr beeindruckt», fügt Peier an. Zum Abschluss der Sanierung wurden neue Verteilerbatterien eingebaut. So konnte die Anlage im Neuwertzustand wieder in Betrieb genommen werden. Schön, wenn alles rund läuft Alfred Leuthold war von der Sanierung seiner Bodenheizung so begeistert, dass er fast jeden einzelnen Schritt in einem Sanierungsbuch festhielt. «Ich hatte Ferien, als die Sanierung durchgeführt

wurde. Einen solchen Eingriff wollte ich mir nicht entgehen lassen. «Es wurde uns gesagt, dass die eigentliche Sanierung eine Woche dauern würde, und so war es dann auch. Toll!», so Leuthold begeistert, «Da waren Leute bei der Arbeit, die ihr Handwerk wirklich verstehen.» Zum Rundumpaket bei einer Sanierung der Bodenheizung mit dem HAT-System gehört auch, dass der Arbeitsplatz nach der eigentlichen Sanierung umfassend gereinigt wird und dem Kunden auch verständlich und umfassend erklärt wird, wie mit der sanierten Bodenheizung umzugehen ist. «Eine Bodenheizungssanierung nimmt man hoffentlich nur einmal im Leben vor. Umso dankbarer und glücklicher ist man, wenn alles rund läuft», so das Paar übereinstimmend. «Bereits in diesem Frühjahr, während einiger kalter Tage, konnten wir uns davon überzeugen, dass die Bodenheizung nun wieder voll funktioniert und wohlige Wärme ausstrahlt. Sie können uns gerne auf die Referenzliste setzen. Unsere Erfahrungen waren allesamt sehr positiv. Aus heutiger Sicht können wir getrost sagen: Wir würden es wieder tun.»

Weitere Informationen LSE-System AG Wolleraustrasse 41a CH-8807 Freienbach Telefon +41 (0) 44 786 79 00 Telefax +41 (0) 44 786 79 10 info@hat-system.com www.hat-system.com


Stahl Metalle Hoch- und Tiefbau Baustelleninfrastruktur Haustechnik Werkzeuge Schrauben Arbeitskleider

Schaffhausen Goldach Wil

Volketswil Jona

St. Gallen

La-Chaux-de-Fonds Neuchâtel

Givisiez

Yverdon Bussigny Nyon

Lausanne

Bulle St-Légier

Château-d'Oex

Villeneuve Aigle Carouge

touch light PRO

KWC ONO touch light PRO glänzt durch puristisch-modernes Design und ist ein Beispiel smarter, innovativer Technik. Eleganz und elektronischer Bedienkomfort in Reinkultur. Die Wassertemperatur – blau, orange, rot durch einen Leuchtring angezeigt – wird durch einfaches Antippen/Drehen der Bedieneinheit reguliert. Die Zukunft hat schon begonnen.

KWC AG | Hauptstrasse 57 | 5726 Unterkulm | Telefon 062 768 68 68 | www.kwc.ch


AUSSENARCHITEKTUR

Basel 360° – Die Region neu sehen Ein Modell für die Stadt- und Regionalentwicklung zusammengestellt von Georg Lutz

Der trinationale Lebensraum in Basel und Umgebung ist Realität. Im Zeichen von Globalisierungsprozessen weitet er sich aus und die Frage stellt sich, wie wir die Räume füllen wollen. Eine aktuelle Ausstellung gibt hier einen visualisierten Überblick. Sie versteht sich als Baustein in einem Vorbereitungsprozess, der auf die Internationale Bauausstellung (IBA) 2020 verweist. Sie ist die erste internationale Bauausstellung, die gleichzeitig in drei Ländern – Deutschland, Frankreich und der Schweiz – stattfindet.

D

ie Region Basel ist nicht «fertig» – sie entwickelt und verändert sich täglich. Gleichzeitig wandelt sich der Umgang mit Stadt- und Regionalentwicklung. Die drei Länder intensivieren ihre Zusammenarbeit, die Beteiligung der Öffentlichkeit an den Verhandlungsprozessen erfindet sich neu. Auch die Akteure selbst, ob Wirtschaft, Bewohner, Verbände oder Institutionen verändern sich – und mit ihnen die globalen Bedingungen, die Interventionsmöglichkeiten und die Bedürfnisse der zukünftigen Regionalentwicklung. Der trinationale Lebensraum rund um Basel wird in den nächsten zehn Jahren eine spannende und entscheidende Zeit erleben. Die Internationale Bauausstellung Basel (IBA Basel 2020) bietet die Möglichkeit, diesen Prozess öffentlich und gemeinsam zu verfolgen und mitzuwirken. Das Projekt «Basel 360°» versteht sich als Teil dieses

50 BAU LIFE · 03 | 2011

Verhandlungsprozesses und geht einen ersten Schritt in Richtung einer breiten Diskussion und Vermittlungsarbeit. Inhaltliche Fragen der Ausstellung Folgende Fragen haben sich die Ausstellungsmacher um Christian W. Blaser gestellt: Was treibt die Entwicklung in unserem Raum an? Was formt die Ausbreitung einer Stadt? Warum bildet sich ein Stadtteppich, der sich über die Landschaft legt? Warum bedecken Wohnsiedlungen die Talsohlen? Basel 360° stellt Fragen, sucht Antworten und regt an zur Diskussion. Die Ausstellung thematisiert die unterschiedlichsten Ansprüche an den Raum. Den Wettstreit um Boden und Ressourcen. Die Ursachen und Wechselwirkungen, die den Umgang mit der Ressource Raum prägen.

Kernstück der nun im UW Volta, Basel, installierten Ausstellung ist der Prototyp eines interaktiv nutzbaren Regionalmodells im Massstab 1:5’000. Das Modell wird mit medialen Projektionen zu verschiedenen Themenbereichen inszeniert. Sämtliche Informationen sind in vier massgebliche Themenfelder strukturiert: Siedlung – Landschaft – Verkehr – Umwelt. Ein Modell als Plan Basel 360° versteht sich als «work in progress» – als stetig veränderbares und in Etappen wachsendes Format, das die verschiedenen Interessenten, Akteure und Gruppierungen – die Körperschaften, die Planer/innen, die Architekt/innen und jeden Einzelnen – zur aktiven Mitgestaltung von Ausstellung und Region einlädt. Die Eröffnungsausstellung «Basel 360° – Die Region neu sehen» stellt


die Sensibilisierung für den trinationalen Lebensraum und das Thema Verkehr ins Zentrum. In einer nächsten Phase wird das interaktive Modell neu konzipiert und weiterentwickelt. Die Inhalte werden laufend erweitert und durch neue inhaltliche Kapitel ergänzt. Bis 2013 sind virtuelle Erweiterungen mittels Internet, Satellitenstationen und mobilen Anwendungen geplant. Ab dann soll Basel 360° als «Thinktank» der trinationalen Regionalentwicklung fungieren. Möglich wird dies durch den Einsatz aktueller Technologien, um Informationen zu sammeln, Wissen zu vermitteln und Diskussionen zu fördern. Elektronisches Rückgrat des Projekts ist ein innovatives Datenbanksystem, das die verschiedenen Ausstellungsexponate individuell und situativ bespielt. Dieses Konstrukt erlaubt die Präsentation der Inhalte auch an anderen Orten und in unterschiedlichen Formen. So kann beispielsweise ein bestimmter Ort nur mit einem oder mehreren Projekten dieses Gebiets bespielt werden. Vier aufbereitete Exponate Erstens richtet sich der Blick auf den Schwerpunkt «Erleben & Verstehen»: Das Portal empfängt die Besucher/innen und führt sie akustisch und visuell in das Thema der Stadt- und Regionalentwicklung ein. Einwohner erzählen aus ihrer Stadt vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Die Veränderung von fünf regionalen Standorten über die Jahrhunderte wird filmisch dokumentiert und an Hand einer Simulation erläutert.

www.alucobond.com

Zweitens geht es um «Vertiefen & Vernetzen»: Das interaktive, mit Inhalten aus der Datenbank belegte Exponat «Lebensraum» ist aufgrund seiner räumlichen und visuellen Qualitäten die Hauptattraktion. Der dritte Schwerpunkt steht für «Planen & Verhandeln»: Das Exponat «Projekte» bietet Raum für Wechselausstellungen, die jeweils mehrere konkrete Projekte (Planungen, einzelne Bauvorhaben, Infrastrukturvorhaben) gleichzeitig vorstellen. Last but not least steht viertens das Thema «Kommentieren»: Mit dem Exponat «Vote» steht jeweils eine konkrete Fragestellung zur Abstimmung bereit. Pro- und Contra-Argumente präsentieren die Vor- und Nachteile des entsprechenden Projekts. Die Besucher/innen können ihre Stimme abgeben und das Thema kommentieren. Innovative Zugkraft Die gemeinsame Arbeit an der Ausstellung ist ein Spiegelbild der Entwicklung der Region. Das Wissen und die vorhandenen Daten in Bezug auf die Stadtund Regionalentwicklung sind breit gestreut. Es besteht grundsätzlich kein Mangel an Projekten, es fehlt der Austausch und die Verknüpfung untereinander und die gemeinsame Diskussion. Basel 360° arbeitet darum interdisziplinär und vernetzt – über Institutions-, Länder- und Körperschaftsgrenzen hinweg. Als unabhängige Organisation und Go-between-Instanz bringt das Projekt unterschiedliche Interessensvertreter zusammen und übernimmt dabei eine Mittlerfunktion – eine wichtige Voraussetzung für einen demokratischen, kollektiven Diskurs.

DAS ORIGINAL ALUCOBOND® A2 – weltweit die einzige nicht brennbare Aluminium-Verbundplatte in der Architektur

Weitere Informationen www.basel360.org www.iba-basel.net Allega GmbH ¦ Seeblerstrasse ¦ CH-8172 Niederglatt ZH Tel. +41 44 852 41 11 ¦ Fax +41 44 852 43 54 ¦ www.allega.ch


ALUCOBOND® anodized look

AUSSENARCHITEKTUR

Allega seit 75 Jahren Seit über 75 Jahren behauptet sich die Allega als führender Aluminiumanbieter in der Schweiz. Die Allega zeichnet sich mit innovativen Lösungen für Anwendungen in der Industrie, im Bau, im Transport und in der Luftfahrt aus. Ein breites Sortiment an Aluminium und Verbundprodukten sowie kundenspezifische Anarbeitungen, technische Beratung und logistische Lösungen zählen zu den Kernkompetenzen der Allega.

Kühl und elegant Metall ist noch immer hoch im Trend Mit ALUCOBOND® anodized look präsentiert die Allega GmbH vier neue Oberflächenvarianten, die mit ihrer Anmutung von mattem, samtigem Metall aktuellen Architekturtrends entsprechen. Mit jeweils zwei Farbvarianten in «kühl und elegant» sowie «freundlich und warm» eignen sie sich hervorragend für einen vielfältigen Einsatz in der modernen Objektgestaltung.

A

LUCOBOND® verbindet seit über 40 Jahren kreative Optik und hohe technologische Ansprüche. In diese Tradition fügt sich auch die neue Serie ALUCOBOND® anodized look mit den Oberflächen C0/EV1, C31, C32 und C34 ein. Die Verwirklichung des matten, metallenen Designs ist durch die Verwendung hochwertiger Fluorpolymerlacksysteme möglich, die in einem kontinuierlichen Lackierverfahren (coil coating) appliziert werden. Angepasst an den Eloxal-Industriestandard EURAS harmonieren die neuen Oberflächen im anodized look optimal mit eloxierten Fensterrahmen, Profilen und Türen. Der Vorteil zu eloxier-

52 BAU LIFE · 03 | 2011

tem Material: Die ALUCOBOND® Verbundplatten können problemlos abgekantet und gebogen werden. Sie bieten sich damit hervorragend für den kreativen Einsatz in der Aussengestaltung bei grossflächigen Fassaden, Dachanwendungen, Pylonen und Attiken sowie im Innenausbau für Wandverkleidungen, Säulen und partiellen Anwendungen an. Wie alle anderen ALUCOBOND® Verbundplatten zeichnen sich auch die neuen Varianten durch die herausragenden Produkteigenschaften wie hohe Planheit und Biegesteifigkeit, geringes Gewicht, exzellente Verformbarkeit, Wetterbeständigkeit sowie einfache Weiterverarbeitung aus.

Weitere Informationen Allega GmbH Seeblerstrasse CH-8172 Niederglatt Telefon +41 (0) 44 852 40 01 Telefax +41 (0) 44 852 40 12 info@allega.ch www.allega.ch www.alucobond.com


PLUS

Komfortlüftung

Einrohrlüftungssysteme Leistungsfähige Technik Bewährte Konzepte Warmwasser aus der Abluft Umweltbewusster Wohnkomfort

Einfamilienhaus - Mehrfamilienhaus - Sanierung Trivent AG Gruabastrasse 10 LI-9497 Triesenberg limodor-plus@trivent.com

www.trivent.com

Lift-Ex AG Im Schörli 17-19 8600 Dübendorf Tel. 044 801 80 40 www.liftex.ch

Wenn Mitarbeitende sitzen, bis sie nicht mehr sitzen können. Rückenleiden können gravierende Folgen haben. Auch fürs Geschäft. Denn von Ausfalltagen bis zu Terminverzögerungen entstehen Kosten und Stress. Unsere Online-Lernmodule und Broschüren zeigen, wie Sie mit wenig Aufwand Sicherheit und Gesundheit im Büro fördern. Und dank unserem Wettbewerb lohnt sich ein Besuch doppelt: www.praevention-im-buero.ch Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS


AUSSENARCHITEKTUR

prosol bodenprofile vereinfachen die Verlegearbeiten. Das umfangreiche Sortiment besteht aus vielen WeichPVC-Profilen für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Der Vielfalt der Böden wird mit einer breiten Farbpalette Rechnung getragen.

Gutes Profil

ferrofix isolation, ferrofix decke und ferrofix wand, das Qualitäts-Abstandhalter-Trio aus hochwertigem PVC-Recyclat, eignet sich hervorragend für alle Eisenbewehrungen.

Bedarfsgerechte Kunststoffprofile von profilsager Die profilsager ag ist ein Extrusionsbetrieb für Kunststoffprofile. Unter den Schweizer Produzenten nimmt die Firma eine führende Rolle in der Herstellung von vielseitigen Bauprofilen ein..

D

ank der langjährigen Produktionserfahrung der profilsager ag sind bekannte und bewährte Eigenmarken mit klaren Vorteilen und spürbarem Nutzen für den Bauanwender entstanden: • steinfix randabschluss für Pflastersteine • ferrofix Armierungsdistanzhalter • tubofix bodenheizungsschiene • prosol bodenprofile • separo Doppelwandelemente • woodplast Profile aus WPC, Werkstoffverbund aus Holz und Kunststoff

plastic in form Das Markenzeichen fokussiert das Interesse für Kunststoffprofile. Dem Unternehmen bieten sich mit werthaltigen Produkten für nutzbringende Anwendungen laufend neue Chancen. Deshalb beabsichtigt die Firma, ihre Stellung als Extrusionsbetrieb mit Produktverbesserungen auszubauen, mit Entwicklungen neue Einsatzgebiete zu erschliessen und mit massgeschneiderten Servicelösungen die Kundenwünsche zu erfüllen. Der KMU-Betrieb unter der Führung des Inhabers Rudolf Sager verfügt mit seinen über 20 motivierten Mitarbeitern über mehrere Produktionslinien, eine Mischerei für die

54 BAU LIFE · 03 | 2011

Herstellung von Spezialmischungen und einen Mahlbetrieb für die Recyclataufbereitung. Vor zwei Jahren wurde die Produktion mit dem neuartigen Holz-/Kunststoff-Gemisch WPC gestartet. Unverwechselbare Profilformen Die bekannten, zum Teil aus Hart-PVC-Recyclat bestehenden Markenprofile ferrofix, steinfix und tubofix sind mit Ausstanzungen versehen und sorgen damit für noch mehr Qualität in ihrem Einsatzgebiet. Die Form und die Anordnung der Löcher machen sie zu unverwechselbaren und sicheren Produkten. Insbesondere farbige Profile für Böden und Handläufe kommen gut an, da sie der gewünschten Umgebung angepasst werden können. NPK-Produkteeinträge Die steinfix Randabschlussprofile, ferrofix und tubofix sind bei der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung CRB registriert. Die Produkte können für die präzisierte Ausschreibung auf elektronischem Weg ins Devis übertragen werden. In den Musterleistungsverzeichnissen MLV sind die entsprechenden Texte vorhanden. Weitere Informationen www.profilsager.ch

steinfix gerade und rund sowie steinfix netz für die breite Steinauflage. Die vielen Löcher im Profil sorgen dafür, dass der Rasen ungehindert wachsen darf. Die Rasenränder trocknen weniger rasch aus. Die klaren Vorteile für den Gartenbauer sind die raschen und kostengünstigen Verlegearbeiten.


BAU-LIFE, Inserat deutsch 1/1 Seite CMYK, Satzpspiegel 185 x 270 mm Redaktionsschluss: 18.8.11, Erscheinung: 31.8.2011

Messe und Kongress für Fachleute und Private 24. bis 27. November 2011 BERNEXPO, Bern

hausbaumesse.ch

■ Energieeffizientes Bauen und Sanieren ■ MINERGIE® | MINERGIE-P® | Plusenergiehaus | Passivhaus ■ Holzbau ■ Erneuerbare Energien


INNENARCHITEKTUR

Materia – für aussen und innen.

Von der Industriehalle ins Wohnzimmer Fugenlose Böden auf Vormarsch Die ästhetischen Ansprüche an Bodenbeläge sind in den letzten Jahren extrem gestiegen. Fugenlose Kunstharzböden für den Industriebereich und fugenlose mineralische Böden für den Wohnbereich werden heute von Bauherren und Architekten gleichermassen geschätzt.

F

ugenlose Böden haben es innerhalb kurzer Zeit von der Industriehalle zum festen Bestandteil im Wohnbereich geschafft. Vor wenigen Jahren war der Einbau fugenloser Böden fast ausschliesslich auf Fabriken, Spitäler oder grosse Einkaufsläden beschränkt. In der Nachkriegszeit wurden in New York und London leerstehende Industrie- und Lagerhallen zu Wohnzwecken umgebaut. Die erfolgte Umzonung der Gebäude von der Industrie- in die Wohnzone erlaubte die Umnutzung der gesamten Gebäude zu trendigen Loftwohnungen. Die Tatsache, dass fugenlose Böden über die ganze Fläche zu verbauen sind, führte zu deren Durchbruch in den Haushalten. Um die Grosszügigkeit und den loftartigen Charakter der Räume zu bestärken,

56 BAU LIFE · 03 | 2011

war und ist ein fugenloser Bodenbelag ideal. Lofts wurden in der Schweiz vereinzelt erstmals Mitte der achtziger Jahre, in den neunziger Jahren dann vermehrt, in Zürich und Winterthur geplant und umgesetzt. Zwischenzeitlich hat sich auf diesem Markt einiges verändert. Die Vorstellung von Architekten und Bauherren ist jedoch noch immer dieselbe: Gefragt ist ein fugenloser Boden mit industriellem Aussehen, der jedoch zusätzliche Bedingungen und Anforderungen an ein behagliches Wohnen beziehungsweise an ein erfolgreiches Arbeiten erfüllt. Sicher vor chemischen Belastungen Die Anforderungen an Industrieböden sind vielfältig: Die Böden sollen äusserst widerstandsfähig sein und beispielsweise beim Befahren mit Stap-

lern oder Feuerwehrautos keine Abnutzungsspuren aufzeigen. Auch sollte der fugenlose Industrieboden chemischen Belastungen wie Öl- und Benzinflecken standhalten und somit ein effizientes Arbeiten mit verschiedensten Chemikalien und Lösungsmitteln ermöglichen. Küchenboden und Kühlhäuser müssen auch unter nassen Bedingungen rutschfest und kältebeständig sein, um Stolper- und Rutschunfälle zu verhindern. Hochfrequentierte Gänge von öffentlichen Bauten wie beispielsweise Spitälern und Schulen haben widerstandsfähig, gleichzeitig elastisch und trittschalldämmend zu sein, um Lärmbelästigungen zu vermeiden. Zusammengefasst: Die fugenlosen Industrieböden müssen enormen mechanischen und chemischen Bedingungen standhalten und gleichzeitig einfach zu reinigen sein.


INNENARCHITEKTUR

In den vergangenen Jahren haben die Industrieböden vermehrt auch in Wohnhäusern Einzug gehalten und sind an die wichtigsten Bedingungen angepasst worden. Ein fugenloser Wohnhausboden soll zwar ein industrielles Aussehen mitbringen, jedoch nicht auf Kunstharzbasis sondern auf natürlicher Basis aufgebaut sein. Der Boden muss sich in farblicher Hinsicht perfekt in sein Umfeld integrieren können, barfuss angenehm zu begehen, trittsicher und mühelos zu reinigen sein. Auch die Integrierung einer Fussbodenheizung sollte kein Problem darstellen. Nicht nur in der Küche soll der Belag zum Einsatz kommen, sondern auch in Bad- und Wohnräumen. Kurz: Die ästhetischen Ansprüche sind ausserordentlich gestiegen. Fugenlose mineralische Böden im Wohnbereich werden geölt oder versiegelt. Sie sind somit nicht so widerstandsfähig wie Industrieböden aus Kunstharz, müssen aber auch nicht den gleich hohen Belastungen standhalten. Es gibt zwei Arten von Oberflächenschutz. Durch eine Oelung wird der Belag widerstandsfähiger gegenüber Laufspuren. Durch eine Versiegelung wird er chemisch beständiger, dafür ist die Abnützung durch Laufspuren höher. Barfuss sind die trittsicheren Oberflächen angenehm zu begehen. Fugenlose Industrieböden (Kunstharzböden) Durapox – Epoxid-Böden Fugenlose Industrieböden aus Epoxidharzen werden vor Ort in flüssiger Form eingebracht. Die klassischen Epoxid-Kunstharzböden sind extrem widerstandsfähig und belastbar, haben aber relativ lange Einbauzeiten aufzuweisen und sind nicht lichtecht, das heisst, sie vergilben bei Sonneneinstrahlung oder Neonlicht. Zur Vermeidung von unkontrollierten Entladungen können Epoxid-Beläge auch in ableitfähiger Variante ausgeführt werden. Sie finden ihren Einsatz vor allem in stark belasteten Industriehallen und Garagenböden.

Durch die – im Vergleich zu Epoxid-Böden und PU-Böden – extrem schnelle Einbauweise und sofortige Wiederbenützung des Bodens - gewinnt der MMA-Boden in Lebensmittelbereichen wie Gastroküchen und Lebensmittelläden immer mehr an Bedeutung. Durapur - PU-Böden Auch die fugenlosen Polyurethanböden (PU-Böden) werden in flüssiger Form vor Ort eingebracht. Durch sein schönes Aussehen und seine elastischen Eigenschaften, wird dieser Boden vor allem dort eingesetzt, wo Ästhetik und Lärmbelästigung gefragt sind, wie zum Beispiel in Schulen, Kindergärten, Spitäler und Ladenpassagen. Durch den Einbau einer zusätzlichen Gummigranulatmatte wird die Trittschalldämmung zusätzlich erhöht und die Lärmbelästigung durch Geh- und Rollverkehr deutlich gesenkt.

Pandomo – angenehm und funktional.

Duracon – trumpft mit starker Widerstandsfähigkeit.

Fugenlose Böden und Wände zum Wohnen Pandomo – fugenloser mineralischer Boden Pandomo ist eine gestaltungsfähige Masse auf Weisszementbasis, der in vielen Farben eingefärbt werden kann. Die Masse wird vor Ort gegossen und geglättet und erhält somit seine typischen Verarbeitungsspuren. Am Schluss wird er geölt, um die Oberfläche widerstandsfähiger zu machen. Der Belag fühlt sich beim Begehen angenehm warm und trittsicher an – auch ist er ideal geeignet in Kombination mit einer Fussbodenheizung.

Durapox – die Lösung für Innen.

Pandomo eignet sich nur für den Innenbereich, dafür aber für alle Böden im Wohnbereich, auf Verkaufsflächen und in Büros.

gen. Bei Industrieböden aus Kunstharz sollte man sich jedoch über das geeignete Reinigungsmittel informieren, um Schäden zu vermeiden.

Duracon – MMA-Böden Fugenlose MMA-Kunstharzböden werden in flüssiger Form vor Ort eingebracht. MMA-Beläge weisen eine starke Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit auf und sind im direkten Vergleich mit Epoxid-Industrieböden lichtecht und vergilben somit nicht.

Materia – fugenloser mineralischer Boden Die Farbpigmente aus gemahlenen Natursteinen verleihen Materia – dem Zementbelag mit modifiziertem Kunstharz - Robustheit. Die Masse wird wie Wandverputz gespachtelt und aufgetragen und weist sichtbare Strukturen auf. Der Boden fühlt sich warm und trittsicher an. Die Kombination mit einer Fussbodenheizung ist gewährleistet. Da der Boden durch Material und Versiegelung eine Witterungsfestigkeit aufweist, kann er in allen Innenräumen, aber auch auf Terrassen und im Garten angewendet werden.

Das Angebot an fugenlosen Böden zeichnet sich durch eine Vielzahl von Materialnamen und Marken aus. a1-Industrieböden AG mit Sitz in Zürich beschäftigt 25 Mitarbeitende und gehört seit 25 Jahren zu den anerkannten Spezialisten im Einbau von Industrieböden für Industrie- und Gewerbe. WERKSTATT11 – ein Bereich von a1-Industrieböden AG – ergänzt das Angebot mit fugenlosen, mineralischen Wand- und Bodenbelägen für den Wohnbereich.

Das Verlegen von MMA-Böden verlangt langjährige Verlege-Erfahrung, da die Verarbeitungszeiten der diversen Schichten, nur wenige Minuten betragen.

Der Preis für fugenlose Böden ist relativ hoch. Der Einsatz kann bei grossen und kleinen Flächen ausgeführt werden. Die Böden sind einfach zu reini-

www.a1-industrieboeden.ch

BAU LIFE · 03 | 2011 57


INNENARCHITEKTUR

Vorausschauend Anpassbar bauen bedeutet, langfristig besser investieren Zu Hause ist es am schönsten! – eine Aussage, die wohl die meisten von uns unterschreiben würden. Veränderungen – seien diese körperlicher oder umweltbezogener Natur – können uns das Wohnen in den geliebten vier Wänden jedoch blitzartig erschweren oder gar verunmöglichen. Umso wichtiger ist es, sich früh genug mit dieser allfälligen Problematik auseinanderzusetzen.

Ein Treppenlift kann für hindernisfreies Wohnen sorgen.

E

in eigenes Haus wird mit dem Ziel gebaut, sich lange darin wohl zu fühlen. Auch ein Wohnungsumbau geschieht oft nicht grundlos. Bei beispielsweise körperlichen Behinderungen werden gewisse Notwendigkeiten selbstverständlich: Eine Person ist auf den Rollstuhl angewiesen. Sie braucht eine rollstuhlgerechte Wohnung. Weniger offensichtlich ist es bei einer anderen Person, die gut auf den Beinen ist und lediglich Mühe hat, in die Badewanne zu steigen. Meist hat sie sich zwar bestmöglich auf die Situation eingestellt und kommt irgendwie damit zurecht, doch befriedigend ist die Lösung nicht. Das könnte ein erster Anstoss sein, sich ernsthaft mit dem Hindernisfreien Wohnen zu befassen. Sinnvoller wäre es jedoch meist, sich bereits früher mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Berücksichtigung der Möglichkeit Der Idealfall ist rasch erklärt: Wenn ein Haus oder eine Wohnung neu gebaut wird, sollte dabei stets an wechselnde Bedürfnisse gedacht werden. Man spricht hier vom Anpassbaren Bauen. Andere Begriffe sind Hindernis- oder Barrierefreies, Rollstuhl-, Behinderten- oder Altersgerechtes Bauen. Das Grundanliegen bleibt dasselbe: Das Wohnen im eigenen Heim soll in praktisch allen Lebenslagen möglich sein. Das heisst nicht, dass bereits bei der Bauplanung jegliche Wechselfälle

58 BAU LIFE · 03 | 2011

Kleine Veränderungen können oft Grosses bewirken.

des Lebens berücksichtigt werden müssen – dies wäre ein Ding der Unmöglichkeit und ausserdem unbezahlbar. Natürlich geht es auch nicht darum, jede Treppe mit einem Treppenlift zu versehen. Vielmehr ist es wichtig, die Möglichkeit, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein Treppenlift eingebaut werden muss, zu berücksichtigen. Dabei lohnt es sich, diesen Punkt bei der Planung soweit zu berücksichtigen, dass bei einem späteren Bedarf unzumutbare Kosten wegfallen und die Wohnung der neuen Lebenssituation möglichst leicht angepasst werden kann. Ein guter Architekt wird diese Möglichkeit bei der Planung beachten. Es lohnt sich für die Bauherrschaft, ihn auf das Thema Hindernisfreies Bauen anzusprechen und allfällige Mehrkosten – falls solche entstehen sollten – sorgfältig gegenüber dem möglichen Mehrnutzen abzuwägen. Aus langjähriger Erfahrung weiss man, dass nachträgliche Anpassungen erheblich teurer sind als eine vorausschauende Bauweise. Eine schweizerische Studie konnte nachweisen, dass das Hindernisfreie Bauen bei Neubauten im Durchschnitt bloss 1.8 Prozent Mehrkosten verursacht. Kleine Hilfen erleichtern das Leben Persönliche Veränderungen oder körperliche Behinderungen können natürlich auch dafür sor-

gen, dass die bestehende Wohnung an eine neue Situation angepasst werden muss. Insbesondere Schicksalsschläge wie beispielsweise eine plötzliche Erblindung verlangen immer eine Umstellung, jedoch nicht zwingend eine neue Bleibe. Meistens besteht die Möglichkeit, dass die Wohnung, in der die betroffene Person gerne lebt, mit wenig Aufwand der neuen Lebenssituation angepasst werden kann. Wenn allerdings Schwellen eingeebnet, Treppenstufen durch Rampen ersetzt, Türen verbreitert, Badezimmer und Küchen umgebaut werden müssen, dann geht dies nicht ohne die Hilfe von Fachleuten. Vielfach kann einem das Leben bereits durch kleine Hilfen erleichtert werden, wie beispielsweise durch Handläufe an der Treppe, Haltegriffe bei der Badewanne oder eine Sitzerhöhung für das WC. Ausstellung zum Thema In der Ausstellung für Hindernisfreies Wohnen, Exma VISION in Oensingen, können zahlreiche Ideen geholt und Inspirationen gesammelt werden. Interessierte werden mit allen notwendigen Informationen versorgt – kostenlos. Die Exma VISION ist die grösste, umfangreiche und permanente Ausstellung zu den Themen Selbständigkeit, Mobilität und Hindernisfreies Wohnen.

Weitere Informationen Exma VISION Dünnernstrasse 32 Industrie Süd CH-4702 Oensingen Telefon +41 (0) 62 388 20 20 www.exma.ch


swiss made

NEUER GLANZ FÜR ALTE BAUTEN – MIT MONTANA-BAUPRODUKTEN AUS STAHL UND ALUMINIUM

SANIERUNG. MEHRWERT. MONTANA.

SANIEREN MIT MONTANA – MEHRWERT SCHAFFEN! Sanieren mit Montana-Produkten ist kurz- und mittelfristig wirtschaftlich und auch langfristig eine gute Investition. Fachgerechte Sanierungsmassnahmen sind nachhaltig, sichern die Zukunft ihres Gebäudes und schonen die Umwelt. Montana bietet Bauherren, Planern und Architekten ein Service-Paket, welches professionelles Arbeiten mit einem optimierten Einsatz aller Montana-Produkte sicherstellt. Verlangen Sie unseren Einzelprospekt 11.30 «SANIEREN» oder laden Sie ihn als PDF-Datei herunter (www.montana-ag.ch > Services > Download).

MONTANA BAUSYSTEME AG Durisolstrasse 11 CH-5612 Villmergen Tel. + 41 0 56 619 85 85 Fax + 41 0 56 619 86 10 www.montana-ag.ch info@montana-ag.ch

MONTANA BAUSYSTEME AG Zweigniederlassung D-86845 Grossaitingen Tel. + 49 0 8203 95 90 555 Fax + 49 0 8203 95 90 556 www.montana-ag.ch info@montana-ag.ch


INNENARCHITEKTUR

In die Küche zieht Perfektion ein KWC Armaturen Die Spüle hat sich zum Spül- und Rüstzentrum entwickelt und nimmt eine Schlüsselstellung bei der Küchenarbeit ein. Das hat auch die Armaturenwelt verändert.

D

ie Küchenarbeit hat sich grundlegend verändert: Der Geschirrspüler gehört heute zur Standardausstattung, aus der Küche von Starköchen wurden Funktionen für Backofen und Kochfelder übernommen, die Organisation der Stauräume folgt ergonomisch den Arbeitsabläufen und die Spüle hat sich zum wahren Rüstzentrum entwickelt. Das stellt neue Anforderungen an die Ausrüstung. Die Form des Beckens hat sich an die Dinge angepasst, die hier noch gespült werden wie grosse Backbleche oder Pfannen. Verschiedene Rüstmodule wie Schneideflächen oder Siebe lassen sich über dieses Becken schieben und machen es zusammen mit den angrenzenden Arbeitsflächen zum komfortablen Rüstzentrum. Und die Armaturen? Sie haben diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt und auch hier hat man den Profiköchen über die Schulter geschaut. Doch nicht nur das, wie die Beispiele von KWC zeigen. Armaturen im Blickfeld Wie viele Male braucht es Wasser in der Küche! Zum Befüllen von Pfannen, zum kurzen Abspülen, zum Waschen von Gemüse, Obst und Kräutern, zum Zwischenreinigen der Rüstmesser, zum Händewaschen, Trinken, Kochen, Saubermachen. Eine Armatur, die sich hier in jeder Hinsicht flexibel zeigt, ist unbezahlbar. Komfort, Handlichkeit,

60 BAU LIFE · 03 | 2011

durchdachte Technologie und zuverlässig funktionierende Technik sind gefragt und gehören bei KWC in das Anforderungsprofil an Produktentwickler und Designer. Verbunden mit einem hohen ästhetischen, qualitativen, ökonomischen und ökologischen Anspruch. Eine Armatur ist nicht nur Wasserspender: sie regelt den Umgang mit der Ressource Wasser in hygienischer, energetischer und wirtschaftlicher Sicht. Gerade deshalb lohnt es sich, diesen Ausstattungsteil der Küche stärker ins Blickfeld zu rücken.

Ideale Ergänzung für alle ist KWC USO, die halbautomatische, die auf kurzes Antippen reagiert und auch bei schmutzigen oder vollen Händen schnell für den entscheidenden Spritzer Wasser sorgt. KWC gehört zu den Pionieren, wenn es um Elektronik im Armaturenbereich geht. Das mag einer der Gründe dafür sein, dass sich KWC Armaturen mit elektronischem Bedienungskomfort heute den Privatbereich erobern: neben KWC USO ist dies in Küche und Bad die neue Programmreihe KWC ONO touch light PRO.

Starke Küchenarmaturen für jedes Segment KWC hat Erfahrung: seit über 135 Jahren entwickelt und produziert KWC Armaturen für Bad und Küche, auch für den Profibereich. In Grossküchen hat jede Armatur ihren Ursprung in der Produktion in Unterkulm. Das prägt die Qualität und das Sortiment: keine überflüssigen Modelle und Experimente, sondern durch und durch überlegte Armaturenlinien, die ihren Platz in den unterschiedlichen Küchenwelten haben und die spezifischen Bedürfnisse perfekt erfüllen. Zum Beispiel KWC AVA, die wirtschaftliche; KWC LIVELLO, die formal klassische mit quer liegendem Korpus für gehobene Küchenkonzepte. Ebenso KWC EVE, die designorientierte. Und das neuste Armaturenkonzept KWC SIN, sinnliches Design für alle Ansprüche.

Die Armaturenlinien Sieht man sich die einzelnen Armaturenlinien an, erkennt man ihre hohe Eigenständigkeit und Perfektion auf den ersten Blick. KWC AVA ist auf moderne Kücheneinrichtungen von heute und morgen ausgerichtet und bietet Überdurchschnittliches zu einem interessanten Preis. Das Design ist schlank, die Bedienungselemente liegen perfekt in der Hand, die Bewegung ist natürlich, reibungslos und federleicht. Dabei ist KWC AVA äusserst robust und belastbar, funktionstüchtig, langlebig, ökonomisch und umweltbewusst. KWC SIN ist Funktion und Emotion, Architektur und Design. In diesem neuen Armaturenkonzept


INNENARCHITEKTUR

wurden zahlreiche technische Highlights und Weltneuheiten mit einer sinnlichen Formensprache verbunden. KWC SIN ist aus Chrom und vermittelt dabei eine Hochwertigkeit wie sie bislang nur Edelstahlarmaturen ausstrahlen. Auf der Grundform bauen folgende Varianten auf: KWC SIN Schwenkauslauf, KWC SIN Auszugauslauf verdeckt, KWC SIN Umstellbrause, KWC SIN highflex®-Federschlauch, KWC SIN Seifenspender KWC LIVELLO ist die Antwort von KWC auf Armaturen mit quer liegendem Korpus. Sie fasziniert mit eleganten Proportionen, ergonomischer Höhe und einem eleganten Schwenkauslauf, der viel Bewegungsfreiheit bietet. KWC LIVELLO richtet sich auf gehobene Küchenkonzepte aus, in denen Wert auf herausragende Qualität und langlebiges Design gelegt wird. KWC EVE repräsentiert die Symbiose zwischen zwei lebenswichtigen Elementen: Licht und Wasser. Die design- und funktionsorientierte Küchenarmatur besticht durch ihren schlanken und sinnlich anmutenden Körper sowie durch ihre fas-

zinierende Wasser-Lichtinszenierung. Sie eignet sich hervorragend für den Einsatz in avantgardistischen Küchenumgebungen KWC ONO highflex ist eine ideale Profibrause für die semiprofessionelle Küche. Die Profibrause kann mit einer Hand bedient und in die gewünschte Position gebracht werden. Sie lässt sich um 360 Grad schwenken und gewährleistet so einen grosszügigen Aktionsradius. Charakteristisch für highflex® ist der ästhetische Federschlauch, der nach Gebrauch sofort wieder seine ursprüngliche Position annimmt. KWC ONO touch light PRO ist High-Tech mit höchstem Komfort. Die neu von der Armatur losgelöste Bedieneinheit mit «tip’n’flow 1-2-3»-Funktion kann nach ergonomischen und ästhetischen Gesichtspunkten frei platziert werden – fest montiert oder völlig losgelöst mit Wireless-Zusatz. Das Gesamtkonzept «KWC ONO touch light PRO» passt zu hochwertigen Architekturlösungen und nutzt die Armatur als unverwechselbares Gestaltungsobjekt.

KWC INOX, der klassische Hebelmischer, beeindruckt mit einem modernen Auftritt und überzeugenden Funktionen: Der elegant gebogene Auslauf mit verdecktem Auszugauslauf ermöglicht dank seinem Aktionsradius von 360 Grad ein flexibles Arbeiten am Spülbecken. Der fugenlos integrierte, bis zu 60 cm ausziehbare Auszugauslauf lässt sich mit einfachem Handgriff herausziehen und ebenso leichtgängig wieder verstauen. KWC USO bietet berührungsarme Sensortechnologie, verbunden mit allen technischen und funktionellen Vorzügen. Verpackt in ein modernes, schlankes Design erobert das Konzept den Privatbereich - weil man es einfach nicht mehr missen möchte.

Weitere Informationen KWC AG Hauptstrasse 57 CH-5726 Unterkulm Telefon +41 (0) 62 768 68 68 www.kwc.ch

Quelle: marty häuser ©

Messe für Bauen, Renovieren + Wohnen

29.9.–2.10.2011 Messe Luzern Do–So 10–18 Uhr www.bauen-wohnen.ch


RUBRIK INNENARCHITEKTUR

Mehr als nur eine Küche Küche wird zum wohnlichen Mittelpunkt zusammengestellt von Georg Lutz

Wenn einer eine Küche kauft … hat er an der Morgenstrasse in Bern seit Mitte Juni 2011 die exklusive Wahl zwischen den drei bekannten Küchenmarken Forster, Piatti und Warendorf. Auf einer Verkaufsebene darf sich der Wohneigentümer über die neusten Trends informieren und sich inspirieren lassen. Küchen müssen heute multifunktionale Anforderungen erfüllen. Diese werden im neuen Küchenzentrum erfahrbar. Wir präsentieren einen optischen Überblick.

D

ie Küche – das Trendobjekt, die Kreativwerkstatt, die Entspannungsoase – ist der Lebensmittelpunkt vieler Familien, Paare und alleinstehender Kochbegeisterter und hat es in den vergangenen Jahrzehnten auf die Poleposition der wichtigsten Inneneinrichtungsfaktoren geschafft. Praktisch heisst dies, dass Küche und Wohnraum immer mehr zusammenwachsen. Nicht, weil das Wohnzimmer und das Bad sich

62 BAU LIFE · 03 | 2011

gerne hinten anstellen, nein, die Entwicklung des Menschen und uns beeinflussende Lebensumstände machen aus einer Küche heute mehr als nur eine Küche. So verschmelzen die einst voneinander abgetrennten Räume Küche und Wohnen immer mehr zu einem Lebensraum. Und schon lange ist nicht mehr nur die Frau und Mutter Chef bei der Nahrungszubereitung, heute ist die Küche ein belebter Gemeinschaftsraum, der von der gan-

zen Familie rege genutzt wird. Auch Kochevents unter Freunden am heimischen Herd werden immer beliebter und somit die Anforderungen an eine Küche immer grösser. In der Folge haben die Anbieter aber auch immer mehr multifunktionale Anforderungen zu erfüllen, da es nicht nur um einen Funktionsraum geht. So braucht das offene Regal eine dezente Beleuchtung. Und Dampfabzüge lassen sich heute unsichtbar versenken.


Ontop LED-Leuchtmittel Lichtquellen mit maximaler Energieeffizienz

Auf das richtige Licht kommt es an.

– einfach und sicher (in KVK/VVG Inst.) – umweltfreundlich – lange Lebensdauer und hohe Qualität – hohe Energieeffizienz – VDE geprüft – auf dem CH-Markt zugelassen

Eine multifunktionale Küche braucht kompetente Beratung.

73

ENE RGI E

EINSPARUNG

50

ENE RGI E

EINSPARUNG

Gleich drei verschiedene Lösungsansätze für eine Traumküche, welche allen Ansprüchen und Trends gerecht wird, präsentiert das neue AFG Küchenzentrum in Bern. Mit Forster, der Stahlküche und Liebhaberobjekt von Architekten, Piatti, dem Klassiker mit viel Design zu kleinem Preis und Warendorf (vormals Miele, Die Küche) mit Küchen im oberen Preissegment, können Küchenträume Realität werden. Es brauchen keine langen Auto-

fahrten zwischen Herstellern den Enthusiasmus beim Projekt Küchenbau mehr zu verderben – in Bern gibt es gleich drei Küchenwelten auf nur einer Verkaufsebene. Weitere Informationen www.afg.ch www.piatti.ch www.warendorf.eu

®

TÜV Rheinland

RoHS

TÜV

Rheinland Product Safety

Production inspection

Konstanzerstrasse 58 · CH-8274 Tägerwilen Tel +41 (0) 71 666 71 71 · Fax +41 (0) 71 666 71 00 info@bbag.ch · www.bbag.ch Kataogbestellung unter www.bbag.ch


SOLARENERGIE

Grünes Geld im Trend – was Frauen wollen und Männer machen Studie zum Anlageverhalten bei grünen Geldanlagen von Mareike Lenzen

Eine Forsa-Studie im Auftrag des alternativen Energiedienstleister Green City Energy und der auf Nachhaltigkeit spezialisierten GLS Bank zeigte jüngst, dass zwar ein grosses Interesse an ökologischen Investmentangeboten in der Bevölkerung vorhanden ist, allerdings auch ein großes Informationsdefizit vorherrscht und sich ein Gendergap auftut.

I

n den 80er und 90er Jahren galt die Schweiz als Vorreiter im Ausbau der Solarenergie. Dennoch blieb der Ausbau der Sonnenenergie im Alpenland deutlich hinter den Erwartungen zurück. Deren Anteil an der Energieproduktion liegt aktuell bei unter einem Prozent. Während die Nutzung der Strahlkraft der Sonne noch Potential nach oben bietet, steht eine andere Branche umso mehr im Fokus. Der Finanzsektor nimmt in der Schweizer Wirtschaft traditionell eine wichtige

64 BAU LIFE · 03 | 2011

Rolle ein und trägt mit 11 Prozent signifikant zur Wertschöpfung bei. Zudem sind über sechs Prozent der Werktätigen bei Banken, Versicherungen und Finanzinstituten beschäftigt. Allein die Verbindung zwischen Geldanlagen und erneuerbaren Energien ist für viele nach wie vor Neuland. Dabei entwickeln sich nachhaltige Kapitalanlagen nicht erst seit dem Reaktorunglück von Fukushima vom Nischenprodukt zum branchenübergreifenden Wirtschaftsprinzip.

Der Trend zum Kauf nachhaltiger Produkte ist ungebrochen. Das zeigt nicht zuletzt die kontinuierlich steigende Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln. Aber auch grüne Geldanlagen profitieren von der Entwicklung eines bewussten Lebensstils. Immer mehr Dienstleister bieten die Option nachhaltiger Investmentformen. Doch wie viel wissen private Anleger über sozialökologische Geldanlagen und welche Kriterien geben bei der Entscheidung für ein Investment den


SOLARENERGIE

Ausschlag? Während es zahlreiche Studien dazu gibt, inwiefern und aus welchen Gründen sich die Gesellschaft nachhaltigen Lebensmodellen zuwendet, gab es bisher für den sensiblen Bereich der Finanzwirtschaft keine repräsentativen Daten. Dabei gibt es Grund genug, sich zu diesem Thema Gedanken zu machen, denn auch immer mehr Schweizer möchten ihr Geld bewusster und ökologischer anlegen. Dennoch ist der Zuspruch zu solchen Investmentformen in der Praxis geringer als vielfach angenommen. Eine aktuelle Studie des deutschen Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des alternativen Energiedienstleisters Green City Energy und des Umweltfinanzinstituts GLS Bank untersuchte nun den Zusammenhang zwischen sozioökologischen Aspekten und Investitionsentscheidungen privater Anleger. Die Studie ermittelt unter anderem die entscheidenden Faktoren bei der Wahl einer Geldanlage, die Bekanntheit von sozial-ökologischen Geldanlagen und die Häufigkeit von Investments in diesem Bereich. Zielgruppe der Befragung waren 1001 deut-

sche private Finanzentscheider ab 18 Jahren mit mindestens einer Geldanlage. Einen besonderen Fokus legten die beiden Initiatoren der Studie auf potentielle Unterschiede zwischen Männer und Frauen bei der Investitionsentscheidung. Sozial-ökologische Kriterien Zunächst identifizierte die Forsa-Untersuchung vier Hauptkriterien, die für Privatanleger den Ausschlag einer Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Investmentangebot geben. Ganz oben steht mit 93 Prozent die Sicherheit der Offerte. Darauf folgen eine flexible Laufzeit mit immerhin 87 Prozent, die freie Verfügbarkeit der Geldanlage mit 83 Prozent, 74 Prozent nannten die Rentabilität als wichtiges Kriterium. Die hohe Relevanz der eben genannten Punkte birgt soweit noch keine Überraschungen. Befragt nach der Bedeutung sozialökologischer Aspekte zeigten sich hingegen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während 74 Prozent der befragten Frauen auf die sozialen Aspekte ihres Investments Wert legen, ist dies nur

für rund 65 Prozent der Männer ein Thema. Somit hat für Frauen die Rendite den gleichen Stellenwert wie die ethisch-moralische Komponente, wohingegen Männer dem Anspruch auf Rendite eine eindeutige Präferenz beimessen. Somit scheint die Studie zunächst typische Geschlechterklischees zu bestätigen. Dies zeigt sich auch hinsichtlich des ökologischen Faktors einer Wertanlage. Dieser spielt für rund 56 Prozent der Gesamtbefragten eine bedeutende Rolle bei der Entscheidungsfindung, wobei auch hier Frauen mit 61 Prozent die Nase vor den Männern mit 52 Prozent haben. Für viele (noch) ein Fremdwort Sind grüne Geldanlagen damit eher ein Frauenthema? «Nein», sagt Thomas Prudlo, Geschäftsführer von Green City Energy und Anbieter ökologischer Bürgerbeteiligungsfonds. «Generell ist es vor allem ein Informationsdefizit, das potentielle Privatinvestoren zurückhält. Ein wesentliches Ergebnis der von uns und der GLS Bank initiierten Studie war, dass nur jeder Dritte bisher von sozialökologischen

BAU LIFE · 03 | 2011 65


SOLARENERGIE

nicht ausschliessen müssen und welche Angebotsoptionen es in diesem Bereich gibt. «Die Studie zeigt uns, dass der grüne Geldmarkt noch viel Potential bereit hält und gleichzeitig einer grossen Aufklärung bedarf. Als nachhaltiges Bankinstitut kommen wir diesem Auftrag gerne nach und freuen uns über eine wachsende Zahl von Anlegern, die in nachhaltige Anlageformen investieren wollen», erklärt Carsten Schmitz, Mitinitiator der Studie und Filialleiter der GLS Bank in München.

Der Aufklärungsbedarf bei nachhaltigen Anlagestrategien ist offensichtlich.

oder ethisch-sozialen Geldanlagen gehört hat. Immerhin 66 Prozent aller Befragten war diese Form der Geldanlage bisher gänzlich unbekannt. Das hat uns sehr überrascht, gerade angesichts grüner Trends in den Medien und dem Atomunglück in Japan. Dass Männer mit 40 Prozent über das Thema deutlich besser informiert waren als Frauen, von denen nur 27 Prozent nachhaltige Investmentformen bekannt waren, deckt sich jedoch mit unserer eigenen Erfahrung. Der Grossteil unser Anleger ist männlich.» Noch geringer fallen die Zahlen hinsichtlich bereits getätigter nachhaltiger Investments aus. Lediglich drei Prozent der Befragten haben ihr Geld bereits schon mal «grün» angelegt. Das heisst, dass nur jeder Zehnte, der überhaupt über die Möglichkeit ökologisch-ethischer Anlageformen informiert ist, auch bereit ist, in eine solche zu investieren. Weitere 34 Prozent ziehen aber generell eine grüne Finanzanlage in Betracht.

66 BAU LIFE · 03 | 2011

Dies scheint die landläufige Theorie zu bestätigen, dass Bürger erneuerbaren Energien und nachhaltiger Entwicklung zwar durchaus positiv gegenüberstehen, aber sich beim eigenen Engagement eher zurückhalten. Dabei birgt der Bereich grosses Potential, denn ein weiteres Ergebnis der Studie war die Präferenz insbesondere für Angebote, die einen Bezug zum eigenen Lebensmittelpunkt aufweisen. Jeder Zweite gab an, in regionale Bürgerkraftwerke investieren zu wollen, wenn er die Möglichkeit dazu hätte. Das Engagement für die eigene Region und in Energie- und Nachhaltigkeitsprojekte vor der eigenen Haustüre spiegelt somit viele Aspekte wieder, die neben den Themen Sicherheit und Rendite, auch für private Finanzentscheidungen ausschlaggebend sind. Folglich ist es die Aufgabe von Politik, Wirtschaft und nicht zuletzt Finanzanbietern, Wissenslücken zu schliessen, aufzuklären und Optionen aufzuzeigen, dass sich Nachhaltigkeit und private Altersvorsorge

Vertrauen und Bauchgefühl Das eigene Bauchgefühl ist gegenüber einer Geldanlage für eine grosse Mehrheit der Befragten das ausschlaggebende Kriterium der Entscheidung. Sechs von zehn Befragten vertrauen lieber ihrer eigenen inneren Stimme. Die Empfehlung von Bank- und Vermögensberatern ist nur für knapp weniger als die Hälfte eine vertrauenswürdige Quelle. Ein Umstand der sicherlich nicht zuletzt den Turbulenzen auf den Finanzmärkten im Zuge der Bankenkrise geschuldet sein dürfte. Während sich Männer im Vergleich zu Frauen bei der Entscheidung für eine Geldanlage etwas stärker von der eigenen Erfahrung leiten lassen, schätzt das weibliche Geschlecht den Rat Dritter etwas höher ein. Allerdings sind auch für sie der Rat von Vermögensberatern und des persönlichen Umfelds eher nachrangig. «Die Zahlen spiegeln unsere praktischen Erfahrungen wieder: Männer treffen ihre Entscheidungen eher anhand von Zahlen, Daten und Fakten, während Frauen einen direkten Bezug zum Anbieter suchen und ihnen die Geschichte hinter der Geldanlage wichtig ist», so Theresa Kratschmer, Mitinitiatorin der Studie und Unternehmenssprecherin von Green City Energy. «Das gravierende Wissensdefizit rund um grüne Geldanlagen zeigt aber auch, dass den Medien einen Schlüsselrolle bei der Aufklärung der Anleger zukommt. Aktuell werden Themen wie private Investments insbesondere gegenüber anderen gesellschaftsrelevanten Themen wie Ökologie häufig vernachlässigt.»

Mareike Lenzen ist Account Executive bei der Agentur Waggener Edstrom Worldwide in München.


Wir geben der Welt nachhaltige Energie

GENIESSEN SIE DIE FRÜCHTE IHRER PHOTOVOLTAIKANLAGE ! Investieren Sie in die Sonne, eine lokale, kostenlose und unerschöpfliche Energiequelle. Profitieren Sie ausserdem viele Jahre lang von einem vorteilhaften Preis für die Abnahme des erzeugten Stroms. Nutzen Sie mit Solstis die Expertise und das Know-how aus 15 Jahren Erfahrung sowie eine persönliche administrative Betreuung.

chlag s n a r o ostenv lstis.ch K s i t a Gr w.so auf ww

BAU LIFE · 03 | 2011 67

Tel. 021 620 03 50 – www.solstis.ch


SOLARENERGIE

Energiewende: Jetzt dranbleiben!

von David Stickelberger

D

er vergangene Mai stand noch ganz im Zeichen des FukushimaEffekts. Bundesrat und Nationalrat setzten starke Zeichen für eine baldige Energiewende im Strombereich. Doch nun versuchen die Profiteure des Status quo die erneuerbaren Energien in der politischen Debatte mit grossem Mitteleinsatz zu diffamieren. Internationale PR-Agenturen werden angeheuert, um mit unzutreffenden Informationen Stimmung zu machen und Zweifel zu streuen. Zeitgewinn ist das Ziel, in der Hoffnung, dass nach einigen Jahren der Untätigkeit die Atomkatastrophe vergessen sein und der ungebremste Stromverbrauch für Sachzwänge sorgen wird.

zungen im ineffizienten Teillastbetrieb müssen dann das Trinkwasser erwärmen. Vorgeschriebene Mindestanteile erneuerbarer Energien können wirksam Abhilfe leisten.

Die nächsten Wochen und Monate werden über die energiepolitische Zukunft der Schweiz entscheiden. Nun braucht es auch im Ständerat in der Herbstsession ein klares Votum für den Umstieg auf sauberen Strom, und danach, rasche und entschlossene Schritte zur Umsetzung der Absichtserklärungen. Swissolar hat deshalb eine Petition lanciert, die aufzeigen soll, dass die Bevölkerung die Energiewende will. Wärme und Strom von der Sonne haben dabei eine zentrale Rolle zu übernehmen und müssen auf verschiedene Weise gefördert werden.

Gefragt sind Mittel für die Aus- und die Weiterbildung, eine Qualitätssicherung, angewandte Forschung und Entwicklung sowie Information und Beratung im Solarbereich. Diese Begleitmassnahmen stellen sicher, dass das erwünschte Marktwachstum von hoher Qualität begleitet wird.

Eine Forderung lautet, dass alle geeigneten Flächen – insbesondere auf Gebäuden –für die Wärme- und Stromgewinnung mit der Sonne zu nutzen sind. Das Potential ist gewaltig: Allein auf den gut besonnten Dächern und Fassaden unseres Landes könnten beispielsweise bei ausschliesslicher Verwendung von Hochleistungszellen rund 40 Prozent unseres Strombedarfs erzeugt werden.

Für Schub sorgt zurzeit auch die 28-jährige Swissolar-Botschafterin Guyslaine Thalmann: Mit einer Videokamera und viel frecher Neugier ausgerüstet, sucht sie die Exponenten der Schweizer Energiepolitik auf und konfrontiert sie mit den Forderungen der Petition. Auf einem Videoblog sieht man, was dabei herauskommt.

Doch das ist noch nicht alles: Die Mengenbeschränkung bei der kostendeckenden Einspeisevergütung muss aufgehoben werden. Dies ist nachweislich die wirksamste Fördermassnahme für Solarstrom. Dennoch zögert die Politik, den Deckel abzunehmen und den rund 10’000 Photovoltaikanlagen auf der Warteliste den unerlässlichen Anstoss zu geben.

Unterschreiben auch Sie die Petition und helfen Sie Swissolar, der Solarenergie noch mehr Schub zu geben!

www.swissolar.ch Auch wird eine freie Fahrt für die Solarenergie in den Verteilernetzen gefordert. Wenn grosse Solarstrommengen, wie oben genannt, ins Netz eingespeist werden, so braucht es punktuelle Netzverstärkungen und Speicherkapazitäten. Diese sind rechtzeitig bereitzustellen. Noch kaum beachtet wurden bisher die Möglichkeiten, auch solare Wärme über Netze zu verteilen. Zusätzlich sollte es Pflicht sein, bei Neubauten und Sanierungen solares Warmwasser zu nutzen. Die naheliegendste und wirtschaftlichste Anwendung der Solarenergie wird oft vergessen – konventionelle Hei-

68 BAU LIFE · 03 | 2011

David Stickelberger ist Geschäftsleiter von Swissolar.



RUBRIK

Professionelle Risikoabschätzung Risk Engineering zur Sicherung des Erfolgs von Dr. Christoph Wagener

Grossschäden, zum Beispiel nach Bränden oder Erdbeben, machen der Öffentlichkeit das Gefahrenpotential immer wieder bewusst. Möglichkeiten zur Vorbeugung von Schadensereignissen oder Verminderung von Risiken gewinnen daher an Bedeutung. Vermehrt rücken Naturkatastrophen zudem in einen internationalen Fokus, da ihre Auswirkungen über die Landesgrenzen hinausgehen können. Hier braucht es spezialisierte Kenntnisse im Risk Engineering, um Massnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt zu ergreifen.

70 BAU LIFE · 03 | 2011


UMWELTTECHNOLOGIE

A

uf den Baustellen und in Planungs- und Architekturbüros lauern heute nicht nur launische Gefahren der Natur. Die Globalisierung stellt ebenfalls Risikohürden auf. Die Planung und Realisierung von Bauinvestitionen sind heutzutage durch hohe Komplexität und Vernetzung geprägt. Dies zeigen Megaprojekte wie AlpTransit Gotthard oder das Projekt des ägyptischen Unternehmers Samih Sawiris in Andermatt. Die Beherrschbarkeit solcher komplexer Vorhaben erfordert umfassende Kenntnisse des baulichen und technischen Managements sowie der Methoden in verschiedensten Ingenieurberufen. Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung bildet daher die Vermittlung von Wissen über Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Praxis sowie die Handlungskompetenzen bei der Umsetzung von geeigneten und wirtschaftlichen Massnahmen. Risk Engineering, als Teil eines ganzheitlichen und pro-aktiven Risk Managements, versteht sich als systematischer Umgang mit technischen und organisatorischen Präventiv- und Interventionsmassnahmen im Bauwesen, der entscheidend zur langfristigen Erfolgssicherung beiträgt. Die Thematik des Risk Engineering befasst sich mit den technischen Zusammenhängen und fokussiert auf das Verständnis von Prozessen zur Risikoidentifikation, -bewertung und -bewältigung sowie deren Umsetzung in der baulichen und technischen Praxis.

Ganzheitliche Lösungen sind gefragt Risk Engineering ist ein multidisziplinärer Ansatz, um die technische Analyse und Steuerung der Risiken auf Ingenieurseite sicherzustellen. Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur entwickelt derzeit die Weiterbildung MAS Risk Engineering, um mögliche Risiken durch Präventiv- und Schutzmassnahmen zu reduzieren. Das zweijährige Studienprogramm, das nun aufgebaut wird, umfasst die Kurse CAS Erdbebensicherheit, CAS Gebäudeschutz gegen Naturgefahren, CAS Brandschutz, CAS Gebäudesicherheit, CAS Umweltsicherheit und CAS Risk Management. Ein Teil dieser Kurse wird bereits durchgeführt. Das Weiterbildungsprogramm MAS Risk Engineering vermittelt Ingenieurinnen und Ingenieuren Kompetenzen zum Identifizieren der wichtigsten bestehenden und potentiellen Risiken, zur Quantifizierung der voraussichtlichen Auswirkungen der identifizierten Risiken und zur Entwicklung wirksamer und massgeschneiderter Programme zur Schadenverhütung. Brandschutz besonders bedeutsam Jährlich werden in der Schweiz über 20’000 Brände registriert. Dabei werden über 12’000 Gebäude von Feuer beschädigt oder ganz zerstört. Die Sachschäden belaufen sich auf mehrere Millionen Franken; 30 bis 40 Menschen verlieren dabei jedes Jahr ihr Leben. Gerade im Bereich von Bestandsimmobilien sind brandschutztechnische Mach-

barkeitsstudien von wesentlicher Bedeutung, insbesondere von Büro- und Gewerbeimmobilien. Durch neue Vermietungs- und/oder Verkaufssituationen sowie Änderungen in betrieblichen Abläufen und Strukturen sind die Lebenszyklen der Immobilie oftmals umfassend anzupassen. Die Anforderungen an Architekten, Ingenieure und Brandschutzexperten steigen permanent, Zyklen und Prozesse eines integralen Entwerfens müssen verstanden und umgesetzt werden können. Intelligentes Brandschutzmanagement ist daher ein besonders wichtiger Teil des Risk Engineering. Der nächste Kursstart für das CAS Brandschutz ist im Frühjahr 2012.

Dr. Christoph Wagener ist Dozent an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Er leitet zudem das Weiterbildungsprogramm MAS Risk Engineering.

Weitere Informationen www.weiterbildung.hslu.ch/technik-architektur

BAU LIFE · 03 | 2011 71


UMWELTTECHNOLOGIE

Besser geschützt Die Abwehr von Hangmuren Interview mit Corinna Wendeler von Georg Lutz

Hangmuren entwickeln sich zu einer zunehmenden Bedrohung im Alpenraum. Steile Hänge mit stark wassergesättigten Böden sind mögliche Orte für das Auslösen von Hangmuren. Wie auch andere Rutschprozesse, zum Beispiel Lawinen, bedrohen Hangmuren Gebäude und Verkehrsinfrastrukturen. Jetzt gibt es zum Schutz vor Hangmuren eine neue technologische Lösung auf dem Markt. Dieser Sommer war wieder ziemlich verregnet. Was heisst das für den Alpenraum? Gerade was die Hangmuren betrifft, hat es im Verlauf des aktuellen Jahres, zum Beispiel im Kanton Appenzell, schwerwiegende Schäden gegeben. Vor vier Wochen wurde eine Bahnlinie zerstört. Dort fährt bis heute (Mitte August) immer noch kein Zug.

Wie reagieren die Verantwortlichen darauf? Es gibt auf der einen Seite kurzfristige Notfallmassnahmen, welche meist entlang von betroffenen Verkehrswegen eingesetzt werden. Um den normalen Betrieb wieder gewährleisten zu

72 BAU LIFE · 03 | 2011

können, werden in solchen Fällen Schutznetze installiert. Auf der anderen Seite gibt es heikle Stellen mit langfristigen Projekten, die eine lange Vorprojektierung mit sich bringen. Häufig sind dies Wasserbauprojekte oder grössere Lawinenschutzmassnahmen. Der bürokratische Vorlauf und der letztendlich resultierende Zeitbedarf sind hier nicht zu unterschätzen.

Haben die Bedrohungen durch Schlammlawinen, Erdrutsche und Steinschlag zugenommen? Es gab in der Geschichte der Alpen schon immer kleinere und grössere Naturkatastrophen mit entsprechenden Folgen. Es zeichnet sich aber eine

Tendenz ab: Die Häufigkeit von Extremereignissen nimmt zu. Ein zentraler Grund ist hier sicher die Klimaerwärmung. Es sind zunächst Experten gefragt, die die Ursachen und den Verlauf solcher Ereignisse statistisch erfassen und der öffentlichen Hand und uns als privaten Anbietern damit ermöglichen, auf professionelle Grundlagen der Risikoanalyse aufzubauen. Für uns heisst das Ziel, führende Produkte und problembezogene Lösungen zu entwickeln.

Wie sehen klassische Lösungen bei der Gefahrenabwehr von Hangmuren aus? Zunächst ein positiver Punkt, was die Schweiz betrifft: Die Gefahrenkartierung ist hierzulande


UMWELTTECHNOLOGIE

im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. Die jeweiligen Bauverantwortlichen können mit gutem Kartenmaterial (zum Beispiel Gefahrenkarten oder Intensitätskarten) arbeiten. Das heisst aber auch, wer beispielsweise in einem ausgewiesen gefährdeten Hangmurengebiet bauen möchte, muss schon aus rechtlicher und versicherungstechnischer Sicht Schutzmassnahmen ergreifen. Neubauten in entsprechend gefährdeten Regionen haben heute schon entsprechend realisierte Auflagen zur Gefahrenreduzierung.

Wie sehen die bisherigen Objektschutzmassnahmen technisch aus? Es handelt sich entweder um verstärkte Betonmauern ohne Fenster, oder mit Panzerglasfenstern auf der der Gefahr zugewandten Seite des Gebäudes. Bei Hangmuren kann auch mit kleinen Ablenkdämmen oder Winkelstützmauern gearbeitet werden. Eine Vernagelung der Flächen mit oder ohne zusätzliches Drahtgeflecht ist eine weitere Option, um den Hang zu stabilisieren. Auch Drainagesysteme, die aber nur bei regelmässiger Wartung voll funktionsfähig sind, werden eingesetzt. Diese Lösung stösst bei privaten Hauseigentümern schnell an ihre Grenzen, vor allem bei Besitzerwechsel.

Sie bringen nun neue Lösungen auf den Markt, die Hangmurenbarrieren in Form von Stahlnetzen. Wo liegen die zentralen Unterschiede?

Theoretische und praktische Testphasen muss jedes Produkt durchlaufen, bevor es auf den Markt kommt.

«Flexible Netze können es inzwischen durchaus mit Beton aufnehmen.» ten und wie sie durch Netze aufgehalten werden können. Schon dort haben sich die Netze nicht nur gegen granulare Murgänge sondern auch gegen Schlammströme bewährt. Da es aber bei Hangmuren keine Bachbette gibt und der Strom frei fliessend die Hänge herunterkommen kann, war der Anspruch an eine Lösung für diese Problematik etwas ambitionierter. Aber wir haben eine gute Ausgangsgrundlage mit den Murgangnetzen gehabt.

Solche Schutzbarrieren müssen häufig im Sommer Regen, Schlamm und Steinschlag aushalten und im Winter einen entsprechenden Schneedruck. Wie bekommen Sie diese multifunktionalen Belastungen auf eine Reihe?

Haben Sie bei der Entwicklung von «Spiderman» geträumt?

Die Netzte sind aus hoch festem Stahldraht. Das ist das beste Material, was im Stahlbereich verbaut werden kann. Sie halten einem Druck von 100 bis 150 Kilonewton pro Quadratmeter je nach Verbauungstyp stand. Dank der immer besser werdenden Ankertechnik können auch grosse Lasten der Tragseile in schlechtere Böden oder Lockergestein übertragen werden. Da muss einiges an Beton und vor allem Bewehrungsstahl verbaut werden, um zu gleichen Leistungsergebnissen zu kommen. Flexible Netze können es inzwischen durchaus mit Beton aufnehmen, auch wenn es um multifunktionale Belastungen geht und das bei einer deutlich günstigeren CO2-Bilanz.

Nein, überhaupt nicht. Dieser Film ist mir zu fiktiv. Ich bin eher Realistin.

Und jetzt sind die Hangmurennetze auf dem Markt?

Das war knochentrockene Entwicklungsarbeit?

Richtig. Es gab umfangreiche Feldtests und auch die Wissenschaft hat in Form von zwei Dissertationen an der Optimierung mitgearbeitet. So konnten nach einer dreijährigen Entwicklungsphase in Schottland und Italien bereits die ersten Hangmurennetze verbaut werden.

Unsere Hangmurennetze haben gegenüber verstärkten Betonmauern mit Panzerglas den Vorteil, dass sie auch nachträglich eingebaut werden können. Sie fügen sich optisch gut in das Landschaftsbild ein und sind schneller zu installieren als aufwendige Winkelstützmauern – und das bei gleicher Leistungsfähigkeit und geringerem Kostenaufwand.

Ja, so ist es. Bei mir persönlich war der Zugang «zur Schlammproblematik» eine Dissertation an der ETH. Dort ging es um Murgänge in Bachbet-

Wie positionieren Sie sich gegenüber anderen Marktteilnehmern? Wir sind in der Schweiz im Bereich der Naturgefahrenabwehr in Form von Netzen der grösste Anbieter. Wir legen extrem viel Wert auf eins zu eins Feldtests unserer Produkte. Oft finden Sie auf dem Markt Produkte, die nur kopiert, aber nie getestet wurden. Wir betreiben als Schweizer Qualitätsfirma ausgiebige Forschungs- und Entwicklungsarbeit, testen intensiv und bringen dann erst das Produkt auf den Markt. So können wir Lösungen anbieten, die optimal auf die einzelnen Extremsituationen abgestimmt sind. Gerade im Bereich der von Ihnen angesprochenen Mehrfachbelastungen ist es wichtig, individuelle Berechnungen für jeden Lastfall durchzuführen. Das können Anbieter längerfristig nur garantieren, wenn sie eine eigene technische Abteilung haben, die auf hohem Niveau agiert. Mit diesem dynamischen Anspruch können wir hoffentlich auch in Zukunft Marktführer bleiben.

Corinna Wendeler ist Spezialistin für Murgänge und Hangmuren bei Geobrugg AG.

Weitere Informationen Geobrugg AG Aachstrasse 11 CH-8590 Romanshorn Telefon +41 (0) 71 466 81 55 Telefax +41 (0) 71 466 81 50 info@geobrugg.com www.geobrugg.com

BAU LIFE · 03 | 2011 73


PRODUKTNEWS

.gutewerbung.c ww.gutewerbun www.gutewerbu www.gutewer www.gutew www.gut Ausführung von Pfahlfundationen www.g www Mit dem Lamellenklärer auf der Höhe der Zeit

Die Schrägklärer der Firma CREABETON Matériaux AG sind von Laborgrössen bis zur Grossanlage lieferbar. Die Standardwerkstoffe bestehen aus Polypropylen und Edelstahl. Wir fertigen sowohl Typen zum Einbau in Fertigbetonteile, frei aufgestellte Lamellenabscheider, als auch kompakte Containerversionen an.

Der Schrägklärer – auch Lamellenabscheider, Lamellenklärer oder Lamellenseparator genannt – scheidet sedimentierbare Stoffe (Partikel) aus Flüssigkeiten ab. Grundsätzlich können Partikel, die grösser als 50 Mikrometer sind und eine höhere Dichte als die Flüssigkeit haben, durch Sedimentation abgeschieden werden. Kleinere Partikel können mit Hilfe von Flockungshilfsmittel abgeschieden werden.

Für die Regenwassernutzung sind die Lamellenklärer speziell auch mit zusätzlichen Leichtstoffabscheideräumen erhältlich. Hierdurch werden eventuelle Öle, Fette oder sonstige Leichtstoffe mit abgeschieden. Dabei fliesst das Schmutzwasser in den Einlaufkanal des Klärers und in diesem nach unten. Unterhalb der Lamellen wird es umgelenkt und fliesst nach oben. Die Feststoffe treffen auf die Lamellen, welche als Absetzflächen dienen. Die abgesetzten Feststoffe rutschen nach unten in den Schlamm-

trichter – dieser Schlamm wird in Intervallen entweder über eine Pumpe oder Ventile am Boden des Schlammtrichters abgezogen. Das von den Feststoffen gereinigte Wasser fliesst weiter nach oben, über ein Wehr zum Auslauf. Anwendungsgebiete eines Lamellenklärers: • Schlammabtrennung in der Fischzucht • allgemein als Voreindicker • Nachreinigung im Auslauf einer biologischen Kläranlage • Regenwassernutzung

Weitere Informationen www.creabeton-klaeranlagen.ch

Marti Gründungstechnik AG Lochackerweg 2 Postfach 147 CH-3302 Moosseedorf

Tel. 031 858 44 80 Fax 031 858 44 95

marti.fundation@martiag.ch

www.martiag.ch


ch ng.ch bung.ch erbung.ch werbung.ch tewerbung.ch gutewerbung.ch w.gutewerbung Colorone GmbH Nussbaummatte 237 3661 Uetendorf Tel. 033 346 77 88 Fax 033 346 77 81 info@gutewerbung.ch

1-farbig Ihr Aufdruincbkegriffen ! im Preis

Metallkugelschreiber LEILA – unsere Perle. Ein Bestseller aus Metall exklusiv in mattschwarz 250 St. CHF 960.–*

e noch Suchen Sirbeideen? e andere W

LEILA Metallkugelschreiber die elegante Art zu schreiben – und zu werben. Metallmine in schwarz 250 St. CHF 785.–*

unter www.gutewerbung.ch Neu! Online-Shopping

Schirm zusammenlegbar, mit Etui 1 Element bedruckt 250 St. CHF 2100.–*

Euro Parkscheibe mit 24 Std. Anzeige, Eisschaber, Eisbrecher, Wasserabstreifer 300 St. CHF 1110.–*

T-Shirt trendiges, einfaches Round-T-medium-Shirt in modischen Farben 100 St. CHF 795.–*

LUCE ALU Taschenlampe auch in silber erhältlich, inkl. Druck, gegen Aufpreis mit Lasergravur möglich 50 St. CHF 815.–*

LIPTON Tea-Holzbox das ideale Weihnachtsgeschenk – die perfekte Teemischung für kalte Tage 50 St. CHF 2230.–*

Badetuch Gästetuch aus weichem Walkfrottier, 80 x 140 cm inkl. Stickerei bis 12 cm2 50 St. CHF 1230.–*

Einzigartige Druckqualität – dank 20-jähriger Erfahrung !

StickyNote Haftnotizen 50 Haftnotizen 75 x 75 mm in verschiedenen Farben – Werbung die haftet! 500 St. CHF 1065.–*

e uns an i S n e s s e M rrenz der Konku

* Alle Preise verstehen sich ab druckfertigen Daten inkl. Aufdruck 1-seitig/ 1-farbig und Druckvorlagen, Preise exkl. MWSt. Alle Werbemittel werden in der Schweiz durch www.tamponprint.com bedruckt. Produktänderungen und Lieferbedingungen vorbehalten!


PRODUKTNEWS

Photovoltaik-Anlagen sicher befestigen Mit dem neuen Befestigungssystem von Würth lässt sich die Unterkonstruktion aller gängigen gerahmten und ungerahmten Photovoltaik-Module rasch und sicher sowohl auf Flach- als auch auf Schrägdächern montieren. Die Komponenten verfügen über eine prüffähige Statik und entsprechen den Anforderungen der DIN 1055. Dachhaken und höhenverstellbare Mittel- und Endklemmen ermöglichen eine hohe Flexibilität bei der Montage aller gängigen Modultypen und Dacheindeckungen. Die innovative Klick-Montage verkürzt die Montagezeit erheblich. Für die millimetergenaue Anlagenausrichtung steht ein Teleskopstück zur Verfügung, das den zeitaufwändigen Zuschnitt von Montageschienen erspart. Alle Sys-

temkomponenten bestehen aus Aluminium oder Edelstahl A2 und haben damit eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Lebensdauer. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Firma Würth Solar, einem weltweit renommierten Hersteller innovativer CIS-Photovoltaik-Modulen (Halbleiter-Solarzellen, bestehend aus KupferIndium-Diselenid). Die einzelnen Systemkomponenten des Solar-Befestigungssystems werden bereits vorkonfektioniert angeliefert, die innovative Klick-Montage verkürzt die Montagezeit erheblich.

An der ineltec präsentiert Würth erstmals sein Solar-Befestigungssystem dem Fachpublikum. Halle 1.1 / Stand B26.

Weitere Informationen www.wuerth-ag.ch/solar

BLUELIFT - Die ideale Raupen-Arbeitsbühne Wer seine Mitarbeiter mit Arbeiten in der Höhe beauftragt, trägt eine entsprechende Verantwortung, über die sich viele Vorgesetzte gar nicht bewusst sind. Dank einer Forschung und Entwicklung, die das Unternehmen schon immer der maximalen Sicherheit bei Arbeitsbühnen gewidmet hat, werden neue Massstäbe gesetzt. Die lange Erfahrung der BLUELIFT- Konstrukteure und das praktische Wissen von Vermietern und Anwendern ist das Ergebnis dieser revolutionären Raupen-Arbeitsbühnen in sehr kompakter Bauweise. Die Angebotspalette basiert auf weitgehend patentrechtlich geschützten Eigenentwicklungen und liegt bei diesen Arbeitsbühnen zwischen 12 und 22 Metern Arbeitshöhe. Mit ihren sehr kompakten Abmessungen sind diese Raupenbühnen überall einsetzbar, auch an Einsatzorten, wo mit Anhängerbühnen oder Lkw kein Hinkommen ist. Durch das geringe Gewicht und dem al-

76 BAU LIFE · 03 | 2011

ternativen Elektro-Antrieb sind auch Warenhäuser, Parkdecks, Pontons, Garagenüberdachungen etc. problemlos befahrbar. Mittels Funkfernsteuerung kann die Arbeitsbühne ausserhalb der Gefahrenzonen bewegt werden. Dies gibt ein Höchstmass an Sicherheit beim Verfahren, wie auch beim Verladen. Mit BLUELIFT Arbeitsbühnen ist auch der Einsatz auf engstem Raum kein Balanceakt. Die variablen Abstützungen passen sich exakt den gegebenen Verhältnissen an. Eine automatische Aufstellnivellierung macht die Arbeitsbühnen mit einfachem Knopfdruck bereit zum Einsatz. Dabei wird die Standsicherheit permanent elektronisch überwacht, so dass bei höchster seitlicher Reichweite die Lastmomentgrenze nie überschritten wird. Der Drehturm, aufgebaut auf dem schmalen Raupenfahrwerk, bleibt immer innerhalb der Stützenbreite, so dass sich die «Bühnenbesatzung» bei bestem Bedienungskomfort ganz auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren kann.

Alle Arbeitsbühnen von BLUELIFT werden nach europäischem Standard gebaut und mit CE-Zertifikat abgegeben. Als fachkundiges Unternehmen bieten wir durch ausgebildetes Personal einen schnellen und zuverlässigen Kundendienst an. Für Einsatzberatungen und Abklärungen vor Ort stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen www.liftex.ch


Mensch und Infrastruktur vor Hangmuren schützen In nicht kanalisierten Hängen schützen flexible Hangmuren-Barrieren vor oberflächennahen Rutschungen: • leichte Bauweise • einfache Installation • Funktion in umfangreichen Grossfeldver-

suchen nachgewiesen • projektspezifisch dimensionierbar mit

FARO Simulation • Runsen im gleichen Streckenabschnitt werden

mit flexiblen Murgang-Barrieren gesichert Kontaktieren Sie unsere Spezialisten:

info@geobrugg.com

Geobrugg AG Schutzsysteme CH-8590 Romanshorn Tel. +41 71 466 81 55 Fax +41 71 466 81 50 www.geobrugg.com


Schwerpunkte & Messeaktivitäten

Sonderausgabe zur Swissbau Die Swissbau ist der bedeutendste Treffpunkt der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz und eine der grössten Fachmessen in Europa. Dazu publizieren wir von Life Medien eine Sonderausgabe unseres Fachmagazins BAU LIFE. Sie erscheint am 12. Januar 2012. Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda: Integration auf dem Vormarsch Trends in Küchen und Bad Neue Atmosphäre im Büro Funktions- und Designplatz Office Es ist an der Zeit Gebäudehülle und Energieeffizienz

BAU LIFE – Vierte Ausgabe Am 15. November 2011 erscheint die nächste Ausgabe von BAU LIFE. Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda: Wegweisende Beispiele Energieeffizienz in Gewerbegebäuden Das passt zusammen Biodiversität und Immobilienwirtschaft Passende Holzheizungen Pellets, Cheminéeöfen oder Schnitzel Stückholz Wichtige Elemente Fenster und Aussentüren bei der Wärmedämmung, im Rahmen der Gebäudehülle Neue Technologien Solare Wärmepumpe mit Eisspeicher Die Atmosphäre stimmt Wohlfühlklima mit Bodenheizung und Parkett Gut gesichert Kontroll- und Überwachungseinrichtungen

Wir freuen uns auf die publizistische Zusammenarbeit und stehen für Fragen zur Verfügung: Hazim Vincent/Verkaufsleitung BAU LIFE h.vincent@lifemedien.ch Hasan Dursun/Verlagsleitung Life Medien h.dursun@lifemedien.ch Tobias Merz/Produktionsleitung t.merz@lifemedien.ch Georg Lutz/Chefredaktor g.lutz@lifemedien.ch


Die kostengünstige Wasserstation direkt am Wassernetz angeschlossen 10

Jahre

Jubiläum

Die Oxymount Powerwater-Geräte bieten belebendes mit Sauerstoff und Kohlensäure angereichertes sowie stilles Wasser. Fast wöchentlich lesen wir von Ärzten und Ernährungsspezialisten wie wichtig genügend Grundflüssigkeit im Alltag für unser Wohlbefinden ist.

OXYMOUNT AG Tödistr. 53 , 8810 Horgen Tel. +41 44 783 8666 Fax +41 44 783 8667 info@oxymount.com www.oxymount.com

• Einsatzmöglichkeit in KMU, Verwaltung, Industie, Spitäler, Altersheime und Gastronomie • Direkt am Wassernetz angeschlossen • Stets frisches, angereichertes, gefiltertes und gekühltes Premium Wasser • Kostenlose Oxymount Designerflaschen und Karaffen • Optional auf Sockel • Kein Aufwand mit Wasserbestellungen, Gallonenwechsel etc. • Diverses Zubehör auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet Wir haben die wirtschaftliche, ökologische und bequeme Lösung für Ihre Unternehmung. Überzeugen Sie sich mit einem kostenlosen und unverbindlichen Testmonat.

Innovation und Individualität – Gäste und Mitarbeitende schätzen das eigene Firmenlogo auf der Designerflasche.

mit Sauerstoff angereichert


IMPRESSUM

Impressum/Autoren Christoph Zurfluh

Hermann Klos

David Stickelberger

Katrin Pfäffli

Dr. Christoph Wagener

Mareike Lenzen

Dr. Peter Burkhalter

Michael Meuter

Franz Beyeler

Raphael Hegglin

Hansruedi Preisig

Reto P. Miloni

Heinz J. Bernegger

Herausgeber

A. Lanz AG

Life Medien GmbH Leimgrubenweg 4 | CH-4053 Basel Telefon +41 (0) 61 338 20 00 Telefax +41 (0) 61 338 20 22 info@lifemedien.ch | www.lifemedien.ch

Aatest Romer GmbH

Verleger Rolf Hess

Allega GmbH Alpha-InnoTec Schweiz AG AS Aufzüge AG BKS Kabel Service AG

5 40 51 / 52 25 16 9 / 20-21

Bruno Piatti AG

31

Bucher Beat AG

63

Colorone GmbH Creabeton Materiaux AG/SA

75 74 / 77

Diametral P. Krebs

23

Bilder

Verkaufsleiter

EKAS

53

Allega GmbH

Hazim Vincent-Junuzovic / h.vincent@lifemedien.ch

Erdöl Vereinigung

13

Eschbal AG

35

Exma Vision

25 / 58

BKS Kabel-Service AG Exma VISION Firalux Design AG Geobrugg AG KWC AG LSE-System AG www.a1-industrieboeden.ch www.afg.ch

Verkauf Tanja Jeger / t.jeger@lifemedien.ch

Chefredaktor Georg Lutz / g.lutz@lifemedien.ch

www.architecker.ch

Redaktion

www.atelier-f.ch

Valérie Ziegler / v.ziegler@lifemedien.ch

F.X. Ruch KG - Marketing Firalux Design AG Focus Events AG (hausbau und energie) Geobrugg AG Haslimann Aufzüge AG HEBGO AG Holz Stürm AG KWC AG Lift-EX AG

www.basel360.org www.belfor.ch

Produktionsleitung

LSE-System AG

www.creabeton-klaeranlagen.ch

Tobias Merz / t.merz@lifemedien.ch

Marti Gründungstechnik AG

www.firmenpresente.ch www.hansruedipreisig.ch www.holzstuerm.ch www.homa-rw.de www.lift.ch www.liftex.ch www.lignum.ch www.miloni.ch

Aboservice info@lifemedien.ch

Korrektorat / Lektorat Hédi Róka

www.minergie.ch

Druck

www.piatti.ch

Kliemo Printing AG HÜTTE 53 4700 - EUPEN BELGIEN

www.profilsager.ch www.schindler.ch www.trivent.com www.warendorf.eu

55 72-73 / 77 8 59 26-27 49 / 60-61 53/76 43 / 48 74

MediaSec AG

17

MIAUTON SA

49

Montana Bausysteme AG

59

Oxymount AG

79

Profilsager AG

54

Schindler Aufzüge AG Soltis SA

4 / 14 / 32-33 67

Solvaxis SA

47

Sunergic SA

35

Testo AG Trivent AG

41 42 / 53

Victorinox

11

Wipex Werbemittel AG

69

Würth AG ZT Fachmessen

www.wuerth-ag.ch/solar

1 15 / 18-19

39 / 76 61

Umschlagseiten

ISSN: 1661-8416 Der Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe und mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht automatisch mit der des Verlages deckt. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte.

80 BAU LIFE · 03 | 2011

Mapei AG

UG 2

KONE (Schweiz) AG

UG 3

PEMSA SA

UG 4


punkte auf die sie bei ihrem aufzug achten sollten

1 ausreichende beleuchtung verhütet Unfälle und gibt den Nutzern ein Gefühl der Sicherheit. Moderne LED-Lampen sparen Energie und halten zehnmal so lange wie Halogenlampen.

Wenn Sie sich über die Sicherheit in Ihrem Gebäude Gedanken machen, sollten Sie sich auch einige Dinge an Ihrem Aufzug genauer ansehen. Einiges davon ist vorgeschrieben und alles lässt sich mit fertigen Bausätzen schnell und bequem modernisieren. www.kone.ch/modernisierung

2

eine gegensprechanlage als Notruf zu einer 24h Notrufzentrale gibt den Benutzern ein Gefühl der Sicherheit.

4 3

automatische kabinen- und stockwerktüren verhindern Unfälle und verbessern die Zugänglichkeit.

lichtvorhang vermeiden Quetschungen und erhöhen in Aufzügen mit Kabinentüren die Sicherheit und den Komfort.

5

präzise haltegenauigkeit verhindert Stolpern beim Ein- und Aussteigen.


“Mein Arbeitgeber investiert in meine Person.�

Talentmanager

Wir brauchen die Besten um die Excellenz zu verewigen www.pemsa.com free call 0800 811 011


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.