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Flüchtlingshilfe

Kinder im Krieg

„Im Frieden werden die Väter von ihren Kindern begraben, im Krieg aber die Kinder von den Vätern. “ Krösus, König von Lydien

Foto: Niclas Hammarström

Der neunjährige Alladin sammelt gebrauchte Munition nahe der Front bei Aleppo, um sie als Altmetall zu verkaufen.

Die meisten Opfer der Kriege sind Zivilisten. Vor allem Kinder. Sie sind vollkommen unschuldig und vollkommen gefährdet. Laut Unicef leben heute 30 Millionen Kinder in den Konfliktgebieten. Zwei Millionen starben in den Kriegen der letzten zehn Jahre. Sechs Millionen erlitten schwerste Verletzungen. Ungezählt sind die Kinder, die ihr Leben lang unter ihren schlimmen Erlebnissen und der Angst leiden, die sie im Krieg erfahren mussten. Viele werden getötet oder verletzt. Viele verlieren ihre Eltern und Geschwister. Ein Leben inmitten von Bombardierungen, Häuserkämpfen und Belagerungen: Der Ausnahmezustand ist für Kinder in Syrien und im Irak zum Alltag geworden. Die Kleinen trifft es am stärksten: sie sind ohne Schutz und ohne Bildung, traumatisiert und anfällig für Krankheiten. Kindern im Krieg haben so Vieles nicht, was für unsere Kinder selbstverständlich ist: Eltern, Geschwister und Freunde, ja selbst so Elementares wie

Essen, warme Kleidung oder ein Dach über dem Kopf. Über drei Jahre dauert der brutale Konflikt in Syrien bereits. Gewalt und Vertreibung haben unzählige Kinderleben zerstört, und ein Ende ist nicht absehbar. Es fehlt an allem: an Essen, Kleidung, Impfungen, psychologischer Unterstützung und Unterkünften. Der Winter verschärft die Situation noch. Über 6,7 Millionen syrische Kinder brauchen Hilfe und Unterstützung. Im Irak ist die Lage kaum besser. Viele Familien haben in diesem Jahr alles verloren und sind notdürftig in Zelten untergebracht. Sie können sich weder Decken noch warme Kleidung für ihre Kinder leisten. Es besteht große Sorge, dass speziell die Kleinsten und Schwächsten diesen Winter in den Lagern nicht überleben. Lungenentzündung und andere Krankheiten sind lebensgefährlich für geschwächte Kinder. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Alles für Mein Kind 02/2014

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Flüchtlingshilfe Seitdem die Rebellen den Westteil Aleppos eroberten, gibt es fast keinen Schulunterricht mehr.

Kinder von Aleppo Kinder vor der Al-Tawheed Schule in Aleppo. Die meisten Schulen in Aleppo sind geschlossen. Der Unterricht findet draußen statt, um Heizung und Elektrizität zu sparen.

6 02/2014 Alles für Mein Kind

Syrien und Irak sind derzeit die gefährlichsten Länder der Welt für Journalisten. Der schwedische Fotograf Niclas Hammarström war seit Ausbruch des Bürgerkrieges vor knapp drei Jahren in Syrien trotzdem immer wieder dort, um das Leben der Kinder zwischen allen Fronten festzuhalten. Die Bilder der UNICEF Siegerreportage aus Stadt Aleppo entstanden im Oktober 2012 und im Januar 2013 und halten den Alltag der

Kinder zwischen allen Fronten fest. Für „Alles für mein Kind“, berichtet er über die Entstehung seiner Reportage und die Kinder in Aleppo. „Ich sehe mich nicht als Kriegsfotograf. Ich dokumentiere Menschen in Notsituationen und versuche, der Welt die Augen zu öffnen. Die meiste Zeit arbeite ich in normalen Jobs, ich fotografiere Katzen auf Bäumen, Politiker, Musiker. Als ich das erste Mal in den Krieg

ging, 1989 nach Rumänien, als Ceausescu gefallen ist, war ich schon sehr nervös. Natürlich berührt mich der Krieg, wobei ich weniger Probleme mit toten Leuten habe, als mit verletzten, und da besonders mit Kindern. Nach Syrien ging ich, um das Schicksal der Kinder zu dokumentieren. Ich habe selbst drei Söhne, und das Leiden der Kinder geht mir sehr nahe“.

Alles für Mein Kind 02/2014

Foto: Niclas Hammarström

Mit der Auszeichnung „UNICEF-Foto des Jahres“ prämieren UNICEF Deutschland und das Magazin GEO einmal im Jahr Fotos und Fotoreportagen, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren. Mit seiner bewegenden Reportage aus Syrien gewann der schwedische Fotograf Niclas Hammarström heuer den Wettbewerb.

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syrien

Winterhilfe für die Kinder aus Syrien und dem Irak

Spendenkonto: AT46 6000 0000 0151 6500 Online Spenden unter www.unicef.at Kennwort: Winterhilfe

Jeden Tag wird es kälter in Irak und Syrien und viele Flüchtlingskinder haben weder Schuhe noch Jacken, um sich vor Schnee und Eis zu schützen. Die Angst ist groß, dass sie den kommenden Winter nicht überstehen. Deswegen verteilt UNICEF Winter-Pakete und arbeitet daran, warme Unterkünfte zu bauen. Kälte, Hunger und Krankheiten bedrohen das Leben dieser Kinder! In der vergangenen Woche haben wir schon einmal die Verteilung von 185.000 Winterpaketen für Flüchtlingskinder gestartet. Jedes Paket enthält unter anderem eine warme Jacke, eine Trainingshose, eine Regenjacke, Handschuhe, Schal und Mütze sowie ein paar Schuhe. Dafür brauchen wir dringend Ihre Unterstützung.

www.unicef.at

8 02/2014 Alles für Mein Kind

Mit 20 Euro spenden Sie vier warme Decken für Kinder auf der Flucht. Mit 51,15 Euro spenden Sie ein Weihnachtspaket voll mit Winterkleidung, Decken, Impfstoffen und Zusatznahrung! Damit die Kinder den Winter überleben.
 Mit 85,40 Euro spenden Sie zwei Sets Winterkleidung – zum Beispiel für ein kleines Geschwisterpärchen.
 Wie hoch Ihr Beitrag auch ist, er rettet und schützt Kinderleben.

Alles für Mein Kind 02/2014

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