Limmattal
Samstag, 26. April 2014 | Nordwestschweiz
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Niderfeld soll kein zweites Limmatfeld werden Dietikon Im neuen Entwicklungsgebiet plant die Stadt rechtzeitig genug Schulraum für ein bis zwei Klassen pro Jahrgang VON SOPHIE RÜESCH
Die Stadt Dietikon scheint aus dem Planungsdebakel rund um das Mietschulhaus im Limmatfeld ihre Lehren gezogen zu haben. Während sie es im ersten grossen Entwicklungsgebiet noch versäumt hatte, rechtzeitig eine mehrheitsfähige Lösung für den zu erwartenden Schulraumbedarf zu präsentieren, plant sie beim nächsten bereits von Beginn weg mit der Schulraumfrage im Hinterkopf. So will die Stadt im 40 000 Quadratmeter grossen Niderfeld etwa 7000 Quadratmeter für ein Schulhaus samt Pausenplatz und Turnhalle ausscheiden, wie der stadträtlichen Antwort auf die Interpellation von SP-Gemeinderat Sven Koller zu entnehmen ist. Die Schule soll im Ge-
biet Blächen, nördlich des heutigen kleinen Waldstücks, zu stehen kommen. Mit wie vielen Kindern genau gerechnet werden muss, lasse sich heute noch nicht beziffern, schreibt die Exekutive. Aufgrund der prognostizierten Einwohnerzahlen – 3300 Menschen sollen den neuen Stadtteil dereinst bevölkern – geht das mit der Dietiker Schulraumplanung betraute Beratungsunternehmen Wüest & Partner jedoch von ein bis zwei Klassen pro Jahrgang aus. In zwei bis drei Jahren, also in etwa dann, wenn die Entwicklung des Limmatfelds abgeschlossen sein wird, sollen die Gestaltungspläne für das neue Entwicklungsgebiet auf der anderen Seite der Gleise erarbeitet werden. Dann soll die für das Schulhaus vorgesehene Fläche definitiv
festgelegt und gesichert werden, wie der Stadtrat schreibt. Daneben will die Stadt keine weiteren Zonen für öffentliche Bauten ausscheiden. Al-
Die Schule soll im Gebiet Blächen, nördlich des heutigen kleinen Waldstücks, zu stehen kommen. lerdings ist bei der künftigen Limmattalbahn-Haltestelle «Maienweg» ein öffentlicher Platz vorgesehen, wo die Quartierbewohner dereinst auch einkaufen können. Kollers Vorschlag, den Pausenplatz eines neuen Schulhauses im Ni-
derfeld mit dem dort geplanten Park zu kombinieren, lehnt der Stadtrat ab. «Der Pausenplatz untersteht der zuständigen Schulleitung und ist deshalb während des Schulbetriebs nicht öffentlich», schreibt er. Weil der Schulhausstandort aber unmittelbar an den Park angrenzen soll, sei es vorgesehen, eine Schulspielwiese mit diesem zu kombinieren. Ausserhalb des Schulbetriebs würde diese Wiese auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Keine Kombi-Lösung Derweilen wird für das Schulraumproblem im Limmatfeld immer noch nach einer Lösung gesucht. Bis zur Fertigstellung des neuen Quartiers im Jahr 2017 werden hier rund 190 zusätzliche schulpflichtige Kin-
der wohnen – doch noch fehlt die Schule. Das Stimmvolk gab dem Stadtrat im Herbst 2012 an der Urne deutlich zu verstehen, dass es keine Mietlösung akzeptiert: Es schickte die Vorlage mit über zwei dritteln Nein-Stimmen-Anteil bachab. Danach prüfte eine Arbeitsgruppe während mehrerer Monaten acht Varianten, die seither auf noch drei Standorte reduziert worden sind. Noch immer laufen Verhandlungen mit zwei Eigentümern von privaten Grundstücken; gleichzeitig ist nach wie vor die stadteigene Parzelle neben dem Werkhof im Gebiet Stierenmatt ein Thema. Ebenfalls in Betracht gezogen hat der Stadtrat einst, die Kinder aus dem Limmatfeld ins Niderfeld zur Schule zu schicken. Davon ist man aber wieder abgekommen.
Unbekannte legen Brand auf einer Baustelle Unterengstringen Unbekannte haben am Donnerstagabend auf einer Grossbaustelle in Unterengstringen einen Brand gelegt. Der entstandene Schaden wird auf mehrere 1000 Franken geschätzt, wie die Kantonspolizei gestern mitteilte. Kurz nach 21.30 Uhr sei ein Anwohner auf die Flammen und Rauch aufmerksam geworden und habe Rettungskräfte alarmiert. Die Feuerwehr Ober-/Unterengstringen-Weiningen löschte das Feuer, das auf dem Gelände zwischen zwei Rohbauten loderte. Das dort gelagerte Baumaterial wurde zerstört. Aufgrund der Abklärungen des Brandermittlungsdienstes handle es sich um eine Brandstiftung, wie die Kantonspolizei mitteilt. (FWA)
Morgen am Kiosk oder in Ihrem Briefkasten 1) Das erfolgreiche brasilianische Duo Muñoz & Mariano tritt in der Dietiker Stadthalle erstmals in der Schweiz auf. Die Faszination für Brasilien der Besucherinnen und Besucher ist gerade vor der Fussball-WM besonders gross.
Kerim Seiler präsentiert die farbigen Sonnenstoren seines Kunstwerks «Iris» an der Wiesenstrasse in Schlieren.
SEBASTIAN SCHANZER
Die «Iris» von Schlieren lässt die Hüllen fallen Schlieren Der Zürcher Künstler Kerim Seiler gestaltete die regenbogenfarbige Fassade des Bürohauses Wiesenstrasse im neuen Stadtteil am Rietpark. Gestern wurde es eingeweiht. SEBASTIAN SCHANZER
Wie ein intergalaktisches Raumschiff steht es neben den Gleisen in Schlieren: Mit seinen knalligen Regenbogenfarben zieht das neue Bürohaus Wiesenstrasse im Stadtteil am Rietpark die Blicke der Passanten auf sich. Verantwortlich für die Farbenpracht ist der Zürcher Künstler Kerim Seiler, der als Teil der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhauer (AZB) auf dem Schlieremer Gasi-Areal arbeitet. Er hat die ungewöhnliche Fassade in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Slik gestaltet.
Mit der Enthüllung der Fassade men und solchen, die der Kunst vorwurde das Gebäude gleich gegenüber behalten seien, sagte er – frei nach dem Bahnhof Schlieren gestern kurz seinem Motto «space is my canvas» oder zu Deutsch: vor dem Einzug der Der Raum ist meine ersten Büromieter Leinwand. eingeweiht. Das GeSchon 2012 konnte bäude, das den arder Künstler mit chitektonischen «118-11 (Kerims Auftakt des von der Lampenladen)» ein Firma Halter entwi- Kerim Seiler, Künstler Projekt für die breickelten Stadtteils am Rietpark bildet, erstreckt sich auf te Öffentlichkeit realisieren. Die 250 rund 115 Meter entlang den Gleisen Meter lange Lichtwand mit ihren Neund bietet Geschäftsflächen auf onröhren zwischen Europaallee und dem Zürcher Hauptbahnhof ist aber sechs Etagen. nur noch dieses Jahr zu bestaunen. Seilers Komposition am SchliereDer Raum als Leinwand Dass sein Kunstwerk an einen Ort mer Bürogebäude nennt sich «Iris» für kommerzielle Zwecke gebunden und besteht schlicht aus einzelnen ist, stört Künstler Seiler wenig. Im Sonnenstoren. Erst wenn die Sonne Gegenteil: «Gerade im Business- die Büroinsassen blendet, werden die Bereich sind künstlerische Projekte farbigen Membranen heruntergefahwichtig», sagte er gestern. In der ren und sichtbar. Laut Seiler reflekKunst mache er sowieso keine Unter- tieren die Storen in stetiger Verändeschiede zwischen öffentlichen Räu- rung das Geschehen im Innern des
«Gerade im BusinessBereich sind künstlerische Projekte wichtig.»
Gebäudes. So entstehen an der Fassade laufend neue Farbkonstellationen, je nachdem, wer gerade den Sonnenschutz aktiviert hat. Auch im Innern des Gebäudes verändert sich so je nach Tageszeit und Stellwinkel der Storen die Lichtstimmung. Berlin, Hamburg, Bukarest Seilers künstlerische Karriere begann mit dem Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich. Daraufhin studierte er «Media Mixtes» an der «Ecole supérieure d’art Visuel Genève» und erweiterte seine Kenntnisse anschliessend durch das Studium für Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seinen Master in Architektur schloss der Künstler schliesslich im Jahr 2011 an der ETH Zürich ab. Allein in den letzten vier Jahren stellte er seine Kunstwerke unter anderem in Berlin, Hamburg, Johannesburg und Bukarest aus.
2) Im Sonntagsgespräch blickt der 35-jährige Tomasz Superczynski vom FC Engstringen auf ein bewegtes Schiedsrichterleben zurück. 3) Das Interesse am Veganismus scheint besonders in Zürich immens. Der Konsum tierischer Produkte ist aber trotz der veganen Omnipräsenz stabil geblieben.
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