DAS LINDENHOF M AG AZIN 2020
SUITE www.lindenhof.it
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SIRI - BUCHE DEN PERFEKTEN URLAUB FÜR UNS! Wie sich der Tourismus verändern wird und warum die Sehnsucht nach der Natur bleibt
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WAS DER BAUER NICHT KENNT...
EINE FA MILIE IM FA MILIENHOTEL
RUNTER KOMMEN SIE ALLE...
Weshalb Andi Pircher ein ganz besonderer Gourmetkoch ist
Wie die Nischlers das Lindenhof Resort managen
Warum der Bergführer Helmut Stieger in Not geraten ist
Mode & Sport
BahnhofstraĂ&#x;e 11 | Naturns | T +39 0473 667 251 | www.mode-schgoer.it
INHALT
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GUTE ERHOLUNG – WIE GEHT DAS? Unser Titelthema: Wie es Experten sehen (Seite 6), warum Gesundheit eine große Rolle spielt (Seite 12), was die Lindenhof-Fitmacher sagen (Seite 14), und was der Lindenhof in Sachen Wellness bietet (Seite 18)
MEHR THEMEN 04 DAS DUOTORIAL
Chiara und Emma Nischler sprechen über das neue SUITE-Magazin.
20 DER SÜDTIROLER
Andreas Pircher ist Chefkoch im Lindenhof – und wäre am liebsten Landwirt.
26 DER TAUSENDSASSA
Bei Hotelchef Joachim Nischler hat der Tag wirklich 24 Stunden.
28 DER NISCHLER-CLAN
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Die Aufgaben sind verteilt: wie Familie Nischler ein Hotel führt.
34 DER BERG RUFT Wanderführer Helmut
Stieger erinnert sich an sein größtes Abenteuer.
38 DAS AUGE ISST MIT…
Alex Panin hat den Speisesaal und seine Gäste immer im Blick. 40 DIE SPEZIALTERMINE
Auch 2020 bietet der Lindenhof wieder ganz besondere Wochen an. 42 GAST-ANSICHTEN
Foto: Andreas Marini
DAS NEUE ONLINEMAGAZIN Die SUITE-Redaktion ist das ganze Jahr über für Sie „in Urlaub“. In unserem neuen SUITE-Onlinemagazin lesen Sie die aktuellsten und interessantesten Geschichten, die im Lindenhof jeden Tag geschrieben werden. Bleiben Sie doch auch im Urlaub – 365 Tage im Jahr!
b www.lindenhof.it/blog
Wie erkenne ich, welcher Urlaubstyp ich bin?
IMPRESSUM Herausgeber: Familie Nischler, Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort, Naturns www.lindenhof.it, Tel. 0039 0473 666242 Verantwortliche Gesamtleitung: Joachim Nischler, Chiara Nischler Redaktion: Horst Walter Gestaltung: Beda Pfleger Titelfoto: Emma Nischler Fotos: Emma Nischler (26), Andreas Marini (11), Rene Riller (5), Armin Hofer Illustrationen: Emma Nischler (13) Repro: Günther Piltz Druck: Südtirol Druck Versand: G.A.S. Salzburg
DUOTORIAL
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SISTER ACT MIT DER SUITE Kaffeeklatsch im Heizungskeller: Chiara (links) und Emma im Gespräch
CHIAR A UND EMMA NISCHLER HABEN ENTSCHEIDENDEN ANTEIL AM NEU ENTWICKELTEN SUITE-MAGAZIN, DEM NACHFOLGER DER ZEITUNG. CHIARA (25) HAT MIT AN DER KONZEPTION GEARBEITET, EMMA (23) DIE FOTOS UND ILLUSTR ATIONEN GEMACHT.
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Emma: „Was soll ich denn mit Dir reden? Du hörst mir sowieso nie zu.“ Chiara: „Ich habe Dir zugehört. Sonst würde es diese neue SUITE nicht geben.“ Emma: „Okay. Das hat mich schon überrascht, dass Du sogar die eine oder andere Idee von mir hast einfließen lassen.“ Chiara: „Ich bin auch überrascht. Die Fotos in dem Magazin sind Dir sehr gut gelungen.“ Emma: „Warum bist Du da überrascht?“ Chiara: „Stimmt. Überrascht ist das falsche Wort. Du warst ja schon mit drei Jahren künstlerisch begabt. Wenn ich da an die Stempel an unserer Wohnungstüre denke. Oder den roten Strich in dem Schlafzimmer. Oder an die Zeichnungen mit dem Kugelschreiber auf dem Sofa…“
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nicht begonnen hat. Aber sie sehen jetzt, wie wichtig das ist. Weil sie viele Gäste auf unsere Facebook- und Instagram-Posts ansprechen.“ Emma: „Lass uns mal nicht streiten, sondern auf unsere SUITE-Strategie mit neuem Hochglanzmagazin und neuer Online-Zeitung anstoßen. Hoffentlich finden es unsere Gäste so gut wie wir.“
Emma: „Wichtig ist doch, dass wir unseren Gästen ein gutes Printmagazin anbieten und noch mehr spannende Geschichten in unserem neuen Onlinemagazin. So gibt’s für sie jetzt die SUITE jede Woche online.“ Chiara: „Das haben ja inzwischen sogar unsere Eltern verstanden, für die das digitale Zeitalter noch gar
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Chiara: „Wir streiten doch nie.“ Emma: „Wie oft hast Du mich früher an den Haaren gezogen - heimlich…?“ Chiara: „Alte Kamellen. Das mache ich doch nicht mehr.“ Emma: „Stimmt. Du machst es nicht mehr heimlich. Jetzt machst Du es öffentlich. Wäre auch mal ein Thema für die SUITE. Im Printmagazin und in der Online-Zeitung.”
FÜNF TIPPS
Wie finde ich das richtige Urlaubshotel? 1 Auf der Südtirol-Karte Naturns, Kirchweg 2
2 Im Internet www.lindenhof.it
Emma: „Bei Dir fällt mir keine künstlerische Begabung ein. Da wundert es mich schon, dass Du meine Fotos im Magazin überhaupt verstehst.“ Chiara: „Manchmal muss ich sie mir vier Mal anschauen. Aber irgendwann verstehe ich, was Du damit ausdrücken willst...“
DUOTORIAL
3 Im Telefonnetz +39 0473 666242
4 „Unsere SUITE-Strategie für den Lindenhof: ein neues Printmagazin ein Mal im Jahr und wöchentlich ein aktuelles Onlinemagazin.“
Im SUITE-Magazin Seiten 1 bis 44
5 Auf Ihrer letzten Rechnung Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort
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DER TR AUM URLAUB In den schönsten Wochen des Jahres suchen alle Menschen nach Entspannung. Warum aber finden sie nur die Wenigsten? Was machen wir falsch? Was muss ein Hotel bieten? Und helfen uns die Trends der Zukunft dabei?
Für eine der großen Änderungen im Tourismus der Zukunft ist der Urlauber selbst verantwortlich. „Er wird sich eine kleine Drohne mitbringen, die nur um ihn kreist und alle seine Aktivitäten sofort in die sozialen Medien übertragen kann“, sagt die Trendforscherin Catharina Hoyer. Sie hat sich im Auftrag der Roadbike Holidays und Mountainbike Holidays Vereinigung mit dem Urlaubsverhalten der Gäste in den nächsten 20 Jahren beschäftigt und ist zu der Erkenntnis gelangt, dass sich bei einer steigenden Zahl von Stadtbewohnern auf 80 Prozent der Menschheit eines höchstens noch verstärken wird: die Sehnsucht nach Natur. Tatsächlich stehen Natur und Gesundheit heute schon auf dem Wer-
te-Index der Urlauber an erster Stelle. „Wir haben sicher den Vorteil, dass wir links und rechts Berge haben und den Urlaubern wirklich Natur in und um Naturns bieten können“, sagt der Hotelchef des Lindenhof Lifestyle DolceVita Resorts. Trotzdem hat Joachim Nischler Millionen investiert, um seinen Wellnessbereich inhouse zu vergrößern – mit sieben Saunen, unterschiedlichen Pools, einem ArtSPA-Bereich. Auch besondere Experten hat er für die unterschiedlichsten Angebote verpflichtet: einen Sauna-Aufguss-Weltmeister, einen Ayurveda-Spezialisten, Fitness- und Gesundheitsgurus. Es ist das Angebot, das sich Urlauber eigentlich wünschen. Natur, mit vielen Möglichkeiten, etwas für die Gesundheit zu tun. Aber: kann man die Wünsche der Gäste überhaupt als
NATURSCHAUSPIEL Im Sportbecken im Lindenhof – ab ins Vinschgau...
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Foto: Andreas Marini
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Maßstab nehmen? 75 Prozent sagen auch, sie würden nur ein Hotel mit Pool und Fitnessstudio buchen, jedoch nur 25 Prozent davon nutzen später Pool und Fitnessstudio. „Viele Menschen wissen nicht, was sie zur Erholung brauchen oder was sie selbst wollen“, sagt Catharina Hoyer und macht nur wenig Hoffnung, dass sich das in Zukunft ändern wird. „Fotos in sozialen Netzwerken oder auf Holiday-Plattformen werden verstärkt die Buchung beeinflussen. Das, was andere gemacht haben oder toll finden, will man selbst auch erleben.“ Heute zählt bei der Urlaubsplanung noch mehr die Erfahrung von Freunden oder Verwandten, bald werden allein die Likes auf instagram oder facebook entscheidend sein. Und Generation alpha, die gerade geboren worden ist, wird später die künstliche Intelligenz in Form von Alexa oder Siri beim Ziel für die schönsten Wochen des Jahres zu Hilfe nehmen. Ein Problem, das viele Psychologen bereits erkannt haben, die sich mit der Erholung von Urlaubern beschäftigen und sich auf katastrophale Studienergebnisse berufen: Jeder Zweite fühlt sich nach dem Urlaub wieder urlaubsreif, jeder Zehnte wird im Urlaub krank, jeder Dritte steht auch im Urlaub ständig unter Strom und kann nachts nicht schlafen. „Die Leute sollten sich selbst vor einer Buchung mal fragen, welcher Urlaubstyp sie sind. Was sie in den Ferien wollen und wie sie sich am besten erholen. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann sich bei jedem auch mit den Jahren verändern“, schreibt zum Beispiel Professor Dr. Michael Stark in der Zeitschrift „Psychologie“. Und weiter: „Wenn ich meinen Typ kenne und mich
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Die Idee für das neue Resort: „Wir bieten in unserem Hotel alles, was unsere Familienmitglieder sich in ihrem Urlaub so wünschen...“
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Wellness mit Ruhe und Entspannung gehört zum perfekten Urlaub...
nicht immer von anderen beeinflussen lasse, bringt mich das dem erholsamen Urlaub zumindest näher.“
Foto: Andreas Marini, Renè Riller, Armin Huber
... und natürlich auch ein bisschen Shopping auf den berühmten Märkten...
Der Lindenhof ist im vergangenen Jahr unter die Top 3 der besten Wellnesshotels Europas gewählt worden. Auch 2020 ist er beim Portal Wellness Heaven für Wellness und Zimmer & Suiten nominiert.
Ein weiteres Problem hat die schwedische Bio-Psychologin Marianne Frankenhaeuser erkannt. „Wenn ich mir und den anderen immer sage, dass ich urlaubsreif bin und wie wichtig mir die kommenden Tage der Erholung sind, reagiert auch mein Körper darauf. Aber: er baut immer mehr ab – statt sich zu erholen.“ Die Schwedin rät ihren erholungssuchenden Patienten deshalb, „einen Urlaubsort zu wählen, den sie gut kennen. Das Vertrautheitsgefühl gibt einem den Schub, sofort in die Entspannung rein zu kommen“. Ankommen – wohlfühlen, ist deshalb schon lange das Credo im Lindenhof
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Stresshormone und ist somit stressresistent. Auch das Immunsystem wird gestärkt und ist widerstandsfähiger.“
...Bewegung in der Natur – auch das ist Erholung...
Wichtig ist, dass man im Urlaub mit den sportlichen Aktivitäten nicht übertreibt, was viele auch schon wieder deshalb tun, um zu Hause von ihrer Besteigung der Kirchbachspitze erzählen zu können. „Du kannst nicht das nachholen, was du in den vergangenen Monaten versäumt hast“, sagt Christian Pirpamer, Personalcoach im Lindenhof. Er und seine Kollegen wollen den Organismus des Gastes langsam wieder aufladen – in diversen Kursen, die sie tagsüber anbieten. „Alles andere ist kontraproduktiv und dient nicht der Erholung“, sagt er.
in Naturns. Allerdings soll das hier nicht nur für Stammgäste gelten. „Ich glaube, dass sich auch neue Gäste schnell bei uns einleben und damit erholen können. Weil jeder hier das findet, was er für seinen individuellen Urlaub braucht“, sagt Joachim Nischler. Seine Grundüberlegungen bei der Neugestaltung des Lindenhofs: „Jeder in unserer Familie hat andere Interessen. Und wir bieten deshalb das an, was wir zu einem erholsamen Urlaub brauchen.“ Sport, Wellness, Kosmetik, Kinderbetreuung, Gourmetessen, Fitness – alles ist dabei.
„Die meisten fühlen sich ohnehin am wohlsten, wenn sie morgens entscheiden können: bewege ich mich heute oder faulenze ich lieber“, sagt der Lindenhof-Chef. Offensichtlich hat er damit den Nerv der erholungssuchenden Urlauber getroffen. Eine Untersuchung des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule ergab ebenfalls, dass Aktivität und Passivität abwechselnd dem Körper am besten zur Regeneration verhelfen. Professor Ingo Froböse: „Nach einem solchen Urlaub hat man bis zu zehn Wochen lang weniger
Und ganz bestimmt den Like auf facebook für den kleinen Film, den die mitgebrachte Drohne beim Flug um die Dose erstellt hat.
Foto: Andreas Marini (2)
... und ganz wichtig: Spaß, Freude und Genuss beim Gourmetessen
Vor der nahen Zukunft muss einem Lifestyle Resort wie dem Lindenhof nicht bange sein. Das Haus ist gerüstet für den noch intensiver werdenden Trend Natur und Gesundheit, es bietet die nötige Balance zwischen Wellness-Aktivität-Kulinarik an. Und trotzdem weiß auch ein alter Hotelchef wie der 50-jährige Joachim Nischler, dass er sich irgendwann auf die Zeit der Trendforscherin einstellen muss: mit selbstreinigenden Zimmern, mit Siri und Alexa – und mit personifizierten Spendercremedosen im Bad, die schon in Japan getestet werden. Sie sind mit einer App verbunden und bieten 8.000 verschiedene Zusammenstellungen von Cremes an. Man muss nur die Haut scannen und in die App das Wetter in der Natur und die Laune beim Menschen eintragen. Schon gibt es die richtige Creme.
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MAL TIEF INS GLAS GESCHAUT Die meistgefragten Weine im Lindenhof stellt der Alkohol-Experte und Hotelchef Joachim Nischler vor.
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1. WEISSBURGUNDER JUVAL Das Weingut am Berg Juval hat Reinhold Messner an Gisela und Martin Aurich verpachtet. Auf vier Hektar Steillagen werden pro Jahr etwa 30.000 Flaschen erzeugt. Die kühlen Nächte in dieser Höhenlage sorgen für mehr Säure und feine Aromen.
2. SAUVIGNON VOGLAR Im Gebiet Voglar bei Kurtatsch liegt das Weingut, das Peter Dipoli 1987 mit Sauvignon-blanc-Reben neu bepflanzt hat. Höhe, Ausrichtung und Kalkgehalt des Bodens sorgen für beste Voraussetzungen.
3. LUGANA CÀ DEI FRATI Der frische und leichte Weißwein vom Gardasee ist 1967 als einer der ersten Weine Italiens mit dem Gütesiegel DOC ausgezeichnet worden. Er besteht zu 90 Prozent aus Trebbiano-Trauben, die zwischen Desenzano und Peschiera reifen.
4. RIESLING FALKENSTEIN Handarbeit und Liebe zum Detail zeichnet das Weingut unseres Nachbarn Franz Pratzner aus. Ein paar Meter über uns am Sonnenberg führt er mit seiner Frau Bernadette und den Töchtern Magdalena/ Michaela den Familienbetrieb.
5. VERNATSCH VOGELTENN Vogeltenn heißt das kleine Weinbaugebiet, um das sich mein Freund Georg Christanell nach Feierabend kümmert. Wir hatten die Idee, einen Vernatsch herzustellen –und mit Hilfe unseres Winzerfreundes Dipoli ist das gelungen.
6. BLAUBURGUNDER TRATTMANN Oberhalb von Neumarkt bewirtschaftet die Familie Holzknecht den Trattmann-Hof – umgeben von Ton- und Kalkboden. Es gibt fast keine bessere Voraussetzung für einen Blauburgunder, der in Holzfässern gelagert wird.
7. LAGREIN MURI GRIES 1845 sind die Benediktiner Mönche vom schweizerischen Muri nach Gries gezogen. Gries gehört heute zu Bozen – und hier bewirtschaftet der Orden 35 Hektar Weinberge in besten Lagen. Ihr Lagrein hat die Note von Tabak, Leder, Eukalyptus.
8. CUVEE FRAUENRIEGEL Es sind nur 0,3 ha extreme Steillage zwischen Tramin und Kurtatsch. Aber Peter Dipoli hat hier sein Ziel erreicht: einem dem Iugum ebenbürtigen alterungsfähigen Rotwein zu schaffen, der mit ausgewogener Fruchtsäure besticht.
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DIE GESUNDHEITSLÜGE Interview mit dem Buch-Autor Manuel Eckardt über „den Bullshit“, der in der Fitness-Branche so erzählt wird.
Die Fitnessbranche boomt. Wahrscheinlich weil alle Menschen gesund leben wollen und… „… Entschuldigung. Fitness und Gesundheit sind zwei paar Stiefel. Gerade im Fitnessstudio kann man so viel falsch machen, und es wird auch leider so viel falsch gemacht. Da gehen Menschen hin, deren Energiehaushalt komplett leer ist und geben Vollgas. Damit erreichen sie das Gegenteil von Gesundheit. Haben Sie schon mal mit einem leeren Tank im Porsche Vollgas gegeben? So kann man ein Auto auch kaputt machen.“ Was machen Sie denn anders? Zu den Lindenhof-Gesundheitswochen kommen doch auch Gäste, die noch nicht so ganz in Form sind? „Das Erste ist doch, den Menschen zu einem Bewusstsein zu verhelfen, warum sie ihr Leben wirklich langfristig umstellen sollten. Wir von pur-life lassen den B-E-R-G rufen. B steht für bewegen, E für essen, R für regenerieren und G für Geist, also denken. Das alles muss in harmonischem Einklang stehen. Nur dann fühlt man sich auf Dauer wohl. Und nur wenn man sich wohlfühlt, ist man auch gesund.“
Das heißt: alle Gäste, die bei Ihren Gesundheitswochen mitmachen, gehen gesund nach Hause? „Sie gehen energiegeladen nach Hause. Hoch motiviert. Und sie haben keinen Druck mehr, der das Wohlfühlen verhindert. Ich sage bei den Seminaren immer: verbietet euch nichts. Wenn euch nach Schokolade ist, esst Schokolade. Nur wenn ihr ein schlechtes Gewissen bekommt, tut es euch nicht gut. Wer Druck macht, erzeugt nur Gegendruck.“ Das hören Leute gerne, die abnehmen wollen… „Wer sagt diesen Leuten denn, dass sie abnehmen müssen? Sie machen sich doch selbst den Druck. Und überhaupt: die Figur eines Menschen sagt nichts über seine Fitness. Bauch oder Muskeln haben nichts mit dem Wohlbefinden zu tun. Das Problem in der Fitnessbranche ist doch, dass den Kunden versprochen wird, in einer Woche 20 Kilo weniger zu haben. Glauben Sie mir: wenn Sie schon von Gesundheit sprechen, dann ist unsere B-E-R-G-Methode die Bessere, auch wenn sie später zum Ziel führt. Sie hilft Dir aber ein Leben lang.“
Sie haben selbst ein Fitnessstudio… … das wir zum Online-Therapiezentrum erweitert haben. Wir wollen untersuchen, beraten und die ganzheitliche Methode anbieten. Den meisten Fitnessstudios geht es nur um den schnellen Euro, aber nicht um die Gesundheit ihrer Kunden. Da wird so viel Bullshit erzählt, damit die Leute schnell abnehmen. Zum Beispiel, dass der Körper kein Zucker, kein Fett oder Eiweiß braucht. Genau das aber braucht unser Organismus. Und wenn du anfängst, ihn zu bescheissen, geht er kaputt.“
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b MEHR IM LINDENHOF BLOG ALLE TERMINE DER GESUNDHEITSWOCHEN AUF SEITE 40
Wo muss man es haben? Hier muss man es haben!
Manuel Eckardt hat viele Bücher zum Thema Gesundheit geschrieben, gründete mit pur-life das erste Online-Fitnessstudio der Welt – und überzeugt regelmäßig Gäste bei den „Wohlfühlwochen“ im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort. „Die Figur eines Menschen sagt nichts über seine Fitness. Bauch oder Muskeln haben doch nichts mit dem Wohlbefinden zu tun“, sagt der 45-Jährige im Interview mit der SUITE.
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WIE FIT SIND DIE FITMACHER? Wer sich im Urlaub bewegen will, sollte das auch richtig machen. Im Lindenhof geht das unter Anleitung von Experten.
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DIE YOGALEHRERIN Monika Chitra Pedross Ich führe die Menschen zu sich selbst und lasse sie Grenzen erfahren.
Was essen Sie so am Tag? Ich mache mir alles selbst – angefangen vom Ingwer-Saft mit Honig am Morgen über den grünen Smoothie mit Spinat bis zum veganen Essen am Mittags- oder Abendtisch. Mit veganem Essen habe ich allerdings nur wegen meiner Tochter angefangen, die das wollte.
An welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie sich? Natürlich an die, etwas kontinuierlich zu machen. Ich nehme mir die Zeit – morgens und abends.
Wie entspannen Sie?
Bewegen Sie sich auch?
Mit Meditation, mit Atemübungen. Bei meinen Kursen konzentriere ich mich natürlich sehr auf die Teilnehmer. Deshalb brauche ich den Rückzug auch privat für mich.
Wenn man im Vinschgau wohnt, ist das keine Frage. Ich zum Beispiel wandere, wann immer es geht, hoch nach Unterstell.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen?
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Dass man alles regelmäßig machen sollte. Es macht keinen Sinn zu glauben, man könne in einer Woche alles in Sachen Bewegung oder Fitness oder Gesundheit nachholen, was man in den vergangenen Monaten vernachlässigt hat. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Ich brauche keine Weltreise oder so was. Mir würde es schon reichen, wenn ich mehr Raum für Meditation hätte, mehr Rückzugsmöglichkeiten. Dafür brauche ich nicht mal raus aus Naturns.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen? Rauchen und Alkohol trinken. Und wahrscheinlich werde ich auch nie mehr Fleisch essen. Ich habe bei allem nach dem Aufhören gemerkt, wie gut es mir tut.
An welches Lebensmotto halten Sie sich? Jeden Tag mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen. Und glauben Sie mir: es fällt mir nicht schwer.
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DER RAD-GUIDE Klaus Nischler, Chef von Ötzi-Bike Ich will, dass meine Mitfahrer die Zeit vergessen.
Was essen Sie so am Tag? Alles, was meine Frau kocht. Und die kocht gut und viel. Aber sie sorgt auch für gesundes Essen und ausgewogene Ernährung. Meistens. Manchmal.
Bewegen Sie sich auch? Bei der Arbeit schon, da sitze ich ja hin und wieder auf dem Rad, wenn auch immer weniger, weil die Büroarbeit immer mehr wird. Heute komme ich vielleicht noch auf knapp 5.000 Kilometer. Im Winter fahre ich Ski – und in der Freizeit während der Saison lasse ich es ruhiger angehen. Vielleicht mache ich mal einen Ausflug mit Frau und Kindern – natürlich auf dem Rad.
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Während des Sports genügend zu trinken – und vor einem harten Sporttag ein leichtes Frühstück zu sich zu nehmen: ein hochwertiges Vollkornbrot, ein Ei, Butter und Marmelade. Das reicht. Man braucht keine Spaghetti mehr am Morgen.
An welche ihrer Fitnessregeln halten Sie sich? Die Erholung darf nie zu kurz kommen!
Wie entspannen Sie? Am besten mit und bei der Familie. Das ist mein Ruhepol. Und ob ihr’s glaubt oder nicht: wir reden abends und am Wochenende kein Wort über das Geschäft.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen? Eine Weltreise. Ich will mal raus aus Naturns, andere Kulturen und Menschen kennenlernen. Das wird in den nächsten Jahren mit den kleinen Kindern kaum möglich sein. Aber irgendwann mache ich das.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen? Aktien kaufen. Das habe ich einmal gemacht – und anderen vertraut. Aber selbst bei ganz kleinen Summen sollte man sich in diesem Geschäft ein bisschen auskennen.
An welches Lebensmotto halten Sie sich? Es gibt immer einen Plan B.
Unsere Experten haben immer einen Plan B und versuchen stets mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen - wenn es stimmt, was sie sagen...
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DER WANDERFÜHRER
DER FITNESSTRAINER
Rudi Alber Ich will Gästen das besondere Bergerlebnis zeigen.
Arthur Pircher Ich sorge dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen.
Was essen Sie so am Tag? Oh, Gott. Ich bin gelernter Konditor und mache jetzt wieder Kuchen für mein Tscharser Dorfcafe. Also fragt nicht, ob ich Süßigkeiten esse…
Bewegen Sie sich auch? Mit dem Gleitschirm. Ich habe das 1984 angefangen, weil ich zwar gerne den Berg hoch gehe, aber sehr ungern wieder runter laufe. Deshalb ergänzen sich meine Hobbies Wandern und Gleitschirmfliegen ideal. Da kommst du auch die 3.000er problemlos runter.
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Ich sage den Leuten immer: geht gemütlich. Lieber langsam gehen und weit kommen als umgekehrt.
An welche ihrer Fitnessregeln halten Sie sich?
An diese bestimmt nicht. Wenn ich allein bin, gehe ich schon
schnell. Aber ich muss ja auch für meine Expeditionen trainieren. Da jogge ich, da klettere ich. Auch Krafttraining ist für das Gleitschirmfliegen wichtig.
Wie entspannen Sie? Dreimal dürfen Sie raten: am besten auf dem Berg. Mit wunderschönem Blick. Aber ich gehe auch gerne in die Sauna.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen? Noch einmal auf den Kilimandscharo, aber zum ersten Mal mit dem Gleitschirm wieder runter. Das ist so ein Traum von mir.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen? Politik. Ich war mal fünf Jahre bei uns im Gemeinderat. Da habe ich gelernt, dass man sich bei diesem Geschäft auf andere nicht verlassen kann. Bei uns Bergfreunden ist ein Wort ein Wort, bei Politikern….
An welches Lebensmotto halten Sie sich? Mit Freude durchs Leben zu gehen und versuchen, diese Freude mit anderen Menschen zu teilen.
Was essen Sie so am Tag? Ich merke, dass ich mich fitter fühle, wenn ich weniger Fleisch esse. Also esse ich weniger Fleisch. Auf gesunde Ernährung achte ich schon lange, das fängt bei meinem Shake am Morgen an. Mit Spinat, Erbsen und Reis.
Bewegen Sie sich auch? Klar, sogar im Winter, wenn das Hotel geschlossen ist. Da liebe ich Skitouren. Allerdings muss bei jeder Anstrengung auch ein Vergnügen dabei sein – zum Beispiel die Aussicht, zum Beispiel Spaß mit Freunden oder mein Schwarzer mit Sahne an der Endstation.
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Dass bei jeder aktiven Betätigung Spaß dabei sein muss. Wenn ich schon sehe, wie heute alle auf ihre Uhren starren und nach Höhenmetern und Kilometerzahlen lechzen…
An welche ihrer Fitnessregeln halten Sie sich? Genau an diese. Ich will Spaß – dann geb ich auch Gas. Und das ohne Uhr. Mein Körper merkt schon selbst, was ihm gut tut und was nicht.
Wie entspannen Sie? Bei einer gemütlichen Wanderung. Und die Betonung liegt auf gemütlich. Bei gutem Essen, in der Natur, beim Zeitungslesen.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen? Ich wollte immer mal mit meinen Kindern eine große Reise machen, weit weg, vielleicht nach Kapstadt. Wenn’s nicht mehr klappt, mache ich sie halt mit meinen Enkelkindern.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen? Ein Haus bauen. Das war ein solcher Stress…
An welches Lebensmotto halten Sie sich? Ich würde mich gerne an ein Lebensmotto halten, nämlich an das, dass man immer im Jetzt leben soll. Vielleicht gelingt es ja mit zunehmendem Alter.
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DER SAUNAMEISTER
DER PERSONALCOACH
Claudio Massa Ich habe eine Aufgabe: andere zum Schwitzen zu bringen.
Christian Pirpamer Was macht ein Motivationstrainer? Die Faulen munter…
Was essen Sie so am Tag?
Was essen Sie so am Tag?
Viel Pasta und Südtiroler Speck. Ehrlich. Aber auch Früchte und Gemüse. Mir schmeckt’s halt – sogar Fleisch und Fisch.
Bewegen Sie sich auch? Was ist bewegen? Spaß! Natürlich. Ich wandere, ich gehe ins Fitnessstudio. Leider kann ich nicht mehr richtig Basketball spielen wegen Knieproblemen, das war mein Lieblingssport.
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Dass man nach der Sauna immer unbedingt kalt duschen sollte.
An welche ihrer Fitnessregeln halten Sie sich? Dass man nach der Sauna immer unbedingt kalt duschen sollte.
Wie entspannen Sie? Ich habe immer ein Buch dabei. Wenn ich mal Pause habe, liege ich im Saunabereich in einem Ruheraum und lese.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen? Im Lindenhof arbeiten. Aber das habe ich ja erreicht. Jetzt träume ich höchstens noch von Japan oder den USA.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen? Bungee-Jumping. Haben Sie schon mal von da oben nach unten geschaut? Nie wieder!
An welches Lebensmotto halten Sie sich? An das von Charlie Chaplin. Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
Viel Gemüse – schon zum Frühstück mit zwei Spiegeleiern und Südtiroler Schüttelbrot. Mittags und abends gibt’s gedämpftes Gemüse, mal mit Reis, mal mit Hühnchen, mal mit Fisch. Für mich ist ganz wichtig: ich nehme mir Zeit. Beim Kochen und beim Essen.
ehrlich: wenn ich mir Süßigkeiten verbieten würde, würde ich eine Tafel nach der anderen wegputzen.
Wie entspannen Sie? Beim Auto oder Motorrad fahren. Da bin ich total im Flow.
Was wollen Sie im Leben noch unbedingt machen?
Bewegen Sie sich auch?
In New York ein Motorrad mieten und die USA bereisen.
Von halb vier Uhr morgens an. Da stehe ich auf, mache Frühstück, putze die Wohnung. Um fünf Uhr beginnt mein Training ganz allein im Lindenhof-Fitnessraum. Danach gehen die Kurse los.
Was werden Sie in Ihrem Leben bestimmt nicht mehr machen?
Welche Ihrer Fitnessregeln halten Sie für ganz wichtig? Du darfst alles essen, aber mit Maß und Disziplin. Das ist wichtig, weil essen auch Kopfsache ist. Wenn du dir etwas verbietest, bekommst du Heißhunger darauf.
An welche ihrer Fitnessregeln halten Sie sich? Du darfst alles essen, aber mit Maß und Disziplin. Ganz
Mich nur auf den Sport konzentrieren – und dadurch die Freunde vernachlässigen. Da verliert man Lebensqualität.
An welches Lebensmotto halten Sie sich? Bleib hart. Das habe ich auch als Tattoo am Arm. Es erinnert mich daran, dass man im Leben immer kämpfen muss.
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NICHT STÖREN, CHIAR A CHILLT Keine Ahnung woher, aber die Juniorchefin kennt die ruhigsten Wellnessbereiche im Lindenhof
POOL MIT AUSSICHT: IM NACKTBEREICH OBEN AUF DEM W ELLNESSTUR M IST DER BLICK GIGANTISCH
Wir haben sieben Saunen, einen Aufguss-Weltmeister als Chef und von überall den Blick auf die Berge
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TITELTHEMA
AUF ALLEN ETAGEN GIBT ES BEI UNS SON NENPL ÄTZE – UND DIE SON NE SCHEINT 315 TAGE IM JAHR... HOFFENTLICH!
Im ArtSPA-Bereich verwöhnen Sie Kosmetikerinnen und Masseure
Foto: Andreas Marini, Renè Riller (4)
Okay, manchmal träume ich auch bei der Arbeit. Aber am liebsten träume ich in diesen Schaukelliegen im 6. Stock
Wir haben Relaxräume mit ergonomischen Liegen, Wasserbetten, Schwebeliegen und Lesekojen
b MEHR IM LINDENHOF BLOG „EIN TURM VOLLER WELLNESS“ BESCHREIBT DAS KONZEPT HINTER DEM SPA-BEREICH
PORTRÄT
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DER SÜD TIROLER Einmal im Jahr steht der Gourmetkoch in der Küche des elterlichen Bauernhofs. Und kocht für die ganze Familie. Für den 80-jährigen Vater, die 71-jährige Mutter, für seine zwei Brüder mit Frauen und Kinder, für seine Ehefrau und die drei Buben. „Da kannst du nicht mit Jakobsmuscheln oder Garnelen kommen. Das essen die alle nicht“, sagt Andreas Pircher und
lacht. Das höchste der Gefühle sei ein Kalbsbraten, am liebsten aber würden sie alle den Riebel essen, den nur die Mutter perfekt kann: „Mit Kartoffeln, Mehl, Eier und vor allem viel Butter.“ Es ist die andere Welt des Andreas Pircher, den alle nur Andi nennen. In der Gourmetküche des Lindenhof Lifestyle DolceVita Resorts in Na-
Foto: Andreas Marini
Andreas Pircher hat sich in jungen Jahren immer an das Motto gehalten: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“ Heute ist der Bauernsohn aus Plaus Chef- und Gourmetkoch im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort und verzückt die anspruchsvollen Gäste immer wieder mit neuen Kreationen – und vor allem mit Produkten aus seiner Heimat.
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Gesunde Küche gehört zum gesunden Urlaub – und dafür bürgt im Lindenhof der Küchenchef Andreas Pircher
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turns fühlt er sich wohl, aber glücklich ist er vier Kilometer weiter weg in Plaus. Den Bauernhof hier mit den sechs Hektar führt inzwischen sein älterer Bruder, er selbst hat gebaut, nicht weit weg davon. Auf einem Grundstück, auf dem früher seine Großmutter gelebt hat. Daneben wohnt sein Onkel, auf der anderen Seite ein Bruder. „Bodenständig“, ist das Wort, das bei ihm am häufigsten fällt. Er ist „bodenständig“ aufgewachsen, seine Kinder will er „bodenständig“ erziehen. Ja. Ein Südtiroler sei nun mal „bodenständig“. Andi Pircher sagt, er sei ein typischer Südtiroler. Einer, der die Heimat liebt, die Natur, die Menschen hier. Der ehrlich ist. Und am liebsten nur das isst, was um ihn herum wächst und gedeiht. „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“, sagt der 43-Jährige. Selbst er, der heute zu den kreativsten Spitzenköchen in Südtirol zählt, hat bis zu seinem 16. Lebensjahr keinen Fisch gegessen, so gut wie kein Fleisch. „Bei uns gab es nur einfache Gerichte. Kartoffeln und Gemüse, alles, was wir selbst geerntet haben. Und ich wollte auch nichts anderes probieren.“ Raphael, 10, Josef, 9, und Michael, 4, geht es heute ähnlich wie dem Vater früher. Nur mit einem Unterschied: „Schnitzel und Pommes darf es bei ihnen schon sein…“ Also kocht einer der besten Köche Südtirols sonntags zu Hause Schnitzel mit Pommes. Oder Knödel mit Gemüse. Denn auch an seinem freien Tag steht er in der Küche. „Aus zwei Gründen“, sagt er und lacht. „Erstens geht es bei mir schneller. Und zweitens möchte ich auch meine Frau Sylvia entlasten.“ Als Vollzeitmama in Plaus und Teilzeitlehrerin in Naturns ist sie genügend gestresst. „Wenn ich
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ANDI PIRCHER EMPFIEHLT: SPINATRISOTTO MIT TARTAR VOM SAIBLING Den Spinat blanchieren, im Eiswasser schocken und ausdrücken. Mit dem Stabmixer pürieren. Zwiebel in Olivenöl andünsten, Reis dazugeben, anziehen lassen. Mit Gemüsebrühe aufgießen (bis der Reis bedeckt ist), 15 Minuten kochen, immer wieder mit Gemüsebrühe aufgießen. Kurz vor Ende der Kochzeit Spinat, Butter und Parmesan dazu geben, kurz aufkochen lassen.
Das Saiblingsfilet entgräten, die Haut abziehen und in kleine Würfel schneiden. Mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Zitrone marinieren - genauso wie den gehobelten Fenchel. Bei ihm kommt noch Balsamicoessig dazu. Die Radieschen in feine Scheiben schneiden - und Tartar, Fenchel und Radieschen auf dem Risotto anrichten.
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um elf von der Arbeit nach Hause komme, steht sie oft noch am Bügelbrett.“ Und lieber hilft der Ehemann beim Kochen. Als beim Bügeln. Kochen hat Andi Pircher im Rössl in Rabland gelernt. Die einfachen Dinge. Schnitzel mit Pommes zum Beispiel. „Ich wusste mit 14 überhaupt nicht, was ich werden will. Also hat mich mein Onkel in die Küche seines Restaurants geholt.“ Dass Lehrjahre damals keine Herrenjahre waren, erzählen die Alten heute noch gerne den Jungen, aber: Lehrjahre in einer Küche hatten einen besonderen Horror. „Wahrscheinlich wurde nirgends so viel gebrüllt wie in einer Küche während der Essenszeiten. Und am meisten hat man halt den Lehrling angebrüllt“, erinnert sich Andi Pircher, der heute eher ein ruhiges Regi-
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ment bei seinen 14 Köchen führt. Aber sich trotzdem manchmal aufregt, weil die Jungen es doch in dem Moment zu langsam angehen lassen, wenn ein Handgriff zum anderen und das Essen auf den Tisch kommen muss. „Ich habe mal einen meiner ersten Chefs gefragt, ob ich denn damals auch so langsam gewesen bin“, erzählt er – und sagt. „Er hat die Antwort verweigert. Da wusste ich Bescheid.“ Andi Pircher setzt dieses spitzbübische Lächeln auf, an dem man auch heute noch sieht, dass er in diesem Moment mit sich und der Welt im Reinen ist. Der Junge vom Bauernhof, der Koch werden musste, brennt inzwischen leidenschaftlich für seinen Job. „Anders würde es nicht gehen“, sagt er – und erinnert sich an
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die Zeit, die sein Leben wirklich verändert hat. Damals im Sternelokal „La Perla” in Corvara. Er war 17 oder 18 – und begann erstmals das zu essen, was er nicht kannte. Fisch, besonderes Fleisch, Gemüse wie Sprossenkohl oder Brokkoli. Es schmeckte ihm, und er begann damit zu zaubern. Mit immer wieder neuen Zusammenstellungen. „Als ich in den Lindenhof kam, habe ich vom damaligen Chefkoch Erich viel gelernt, weil der auch gerne experimentiert hat“, sagt Andi Pircher. Auch heute lernt er immer noch dazu. Er geht während der Ruhezeiten des Lindenhofs zur Weiterbildung in Diätküchen, er besucht andere Gourmetköche, er will mal ein paar Wochen bei einer italienischen Nonna die traditionelle Nudelherstellung studieren. Gäste im Lindenhof sehen den Südtiroler Koch nur selten. Er versteckt sich am liebsten in der Küche. Er ist keiner dieser Showköche, der die Öffentlichkeit braucht. Im Gegenteil: er braucht sie nicht. Und dass diese Glanz- und Glitzerwelt seinen Beruf immer mehr vereinnahmt, stört ihn so, dass hin und wieder doch ein alter Wunsch in ihm hochsteigt. „Eigentlich wäre ich gerne Bauer. Wie mein Vater. Wie mein Bruder“, sagt er dann leise und mehr zu sich, wohlwissend, dass auch sein privates Leben dadurch heute ganz anders aussehen würde. Er hat 2005 ein Haus gebaut, er genießt es, seiner Frau und seinen Kindern ein bisschen Luxus bieten zu können. „Es ist mir wichtig, dass ich meinen Jungs neue Fußballstiefel kaufen kann, wenn die alten kaputt sind. Und nicht überlegen muss, wo ich das wieder einspare.“ So hat er vor allem noch einen Traum: einmal die Zeit für einen Garten zu haben, in dem er viel Gemüse an-
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Mittagessen im Hause Pircher: Hausmannskost vom Gourmetkoch
b MEHR IM LINDENHOF BLOG pflanzen würde, wie früher seine Eltern. „Wir haben damals Karotten aus dem Boden geholt, sie abgewaschen und gegessen“, sagt er und die Augen strahlen wieder. „Die Kinder heute wissen doch nicht einmal mehr, wie Karotten wachsen und wo sie herkommen.“ Andi Pircher will es seinen Kindern beibringen. Er will sie zu echten Südtirolern erziehen. Sie sollen natürlich „bodenständig“ und „ehrlich“ bleiben. Wie sich das mit den Fußballprofiträumen von Raphael, der wie sein Bruder beim SSV Naturns spielt, vereinen lässt, weiß der Vater noch nicht. Bei Josef ist er da schon weiter. Denn der hat ein klares Berufsziel: „Ich will Bauer werden“, sagt der Neunjährige – und sein Vater setzt dieses Lächeln auf, das ganz Plaus signalisiert: Bei uns ist die Welt in Ordnung. Wir sind halt Südtiroler.
SÜDTIROL FÜR GOURMETS heißt ein Artikel in unserer Online-Ausgabe, der Ihnen zeigt, dass Südtirol kulinarisch längst nicht mehr nur auf die deftige Alpenküche beschränkt ist. In Südtirol ist der Einfluss der italienischen und französischen Küche sehr groß. „Auch wenn wir mit unseren heimischen Produkten arbeiten“, sagt der Lindenhof-Chefkoch.
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6.02 UHR
WAS FÜR EIN TAUSENDSASSA...
Es wäre vermessen zu behaupten, dass ich den besten Espresso im Lindenhof mache. Aber: um diese Zeit bleibt mir nichts anderes übrig. Da muss ich mir meinen Kaffee selbst machen. Denn ohne Espresso kann ich den Tag nicht beginnen.
Warum der Tag eines Hotelchefs mindestens 18 Stunden hat
„Manchmal wünsche ich mir schon so normale Bürozeiten. Dann könnte man abends und am Wochenende vielleicht ein bisschen runterfahren.“ Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch um 10.34 Uhr Er hat sich schon ein entsprechendes Büro ausgesucht. Ohne Fenster. Und mit Sicherheitsschloss an der Tür. Denn manchmal würde er sich gerne verbarrikadieren. „Tagsüber ist es fast unmöglich, sich mal eine halbe Stunde konzentriert einer Aufgabe zu widmen“, sagt Joachim Nischler. Da steckt quasi im Fünf-Minuten-Rhythmus eine/r den Kopf in das diffus beleuchtete Zimmer. „Ein Gast möchte mit mir sprechen, ein Hausmeister meldet ein technisches Problem, die Rezeption hat Fragen wegen der Abrechnung, ein Handwerker muss eingewiesen werden, ein Mitarbeiter hat Gesprächsbedarf und und und.“ Die Konsequenz: der Arbeitstag des Lindenhof-Hotelchefs beginnt in der Regel um sechs Uhr
und endet um 22 Uhr. Trotzdem setzt der Mann, der mit 50 ja auch nicht mehr der Jüngste ist, Prioritäten: Der Gast und der Mitarbeiter müssen immer Vorfahrt haben. „Das liegt auch schon daran, dass ich mich selbst am wohlsten fühle, wenn ich merke, dass Gäste und Mitarbeiter zufrieden sind und die Stimmung im Hause gut ist“, sagt Joachim Nischler. Er braucht das für seine Energie, genauso wie er drei Mal in der Woche seinen Sport braucht. Dann fährt er zwischen zwei und vier Stunden mit dem Fahrrad oder rennt nach Unterstell hoch und wieder zurück. „Danach habe ich immer 80 Prozent weniger Sorgen als zuvor.“ „Ich bin so froh, dass ich keinen normalen Bürojob habe. Da ist man oft nur für einen bestimmten Bereich zuständig. Ich lerne täglich dazu, weil ich mich in alle Bereiche einarbeiten muss. Hotelier ist ein absoluter Traumjob.“ Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch um 10.58 Uhr
10.30 UHR Darauf sind wir nicht vorbereitet... An der Heizung stimmt was nicht – und das im November. Unser Hausmeister Igor erklärt mir, was kaputt ist. Leider kann ich ihm nicht erklären, wie man das repariert. Also brauchen wir die Experten. Ich rufe an. Natürlich.
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6.30 UHR Wenn ich mal in Ruhe arbeiten will, dann um diese Zeit. Ich beantworte Mails, schaue mir die Buchungen an, die Rechnungen. Denn eineinhalb Stunden später geht der Terror los. „Nur mal ganz kurz“, sagt jeder, der den Kopf in die Tür steckt.
9.30 UHR Lagebesprechung mit dem Inner Circle. Was ist gestern schief gelaufen? Was wird heute schief laufen, nein – natürlich nichts. Lorella, Chiara und Martin berichten aus ihren Bereichen. Wir wollen auf alles vorbereitet sein.
13.30 UHR
11.30 UHR Wie viele Gäste kommen nächste Woche? Gibt es Sonderwünsche? Was muss die Küche beachten? Was der Service? Ist Kosmetik ausgebucht oder brauchen wir noch Werbung? Schaffen die Zimmermädchen die Zimmerwechsel bis 14 Uhr? Abteilungsleitersitzung im Weinverkostungsraum.
Nach einem kurzen Mittagessen (natürlich mit einem Glas Wein…) geht’s auf die Etage mit unserer Gouvernante Anja. Muss in den Zimmern was repariert werden? Ist alles sauber geputzt? Ich versuche, jeden Tag mich so intensiv wie möglich um eine Abteilung zu kümmern.
16.00 UHR Eine Stunde Radfahren hat mir neue Energie gebracht. Ich bin danach ein anderer Mensch. Und natürlich auch, weil ich liebe Gäste treffe. Gespräche mit Gästen sind mir immer ein besonderes Vergnügen. Sie lenken ab von dem, was kommen wird: E-Mails beantworten, mit unserem Kommunikationsberater streiten, Rückrufe erledigen.
18.00 UHR Gottseidank kommt mein Steuerberater auch noch zu solchen Zeiten ins Haus. Ich hatte den ganzen Tag keine Zeit für ihn. Also: noch eine Stunde Zahlen wälzen und überlegen, wie viele Gäste wir noch brauchen, um über die Runden zu kommen….
21.00 UHR Der Magen knurrt. Aber seit 19 Uhr serviere ich, rede mit Gästen, trage schmutzige Teller in die Küche. Die ganze Familie ist im Einsatz, erst um 21.30 Uhr essen wir gemeinsam. Höchstens ein Gast hat Gesprächsbedarf…
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N JOACHIM NISCHLER, 50. SEIT 25 JAHREN LEITET ER DAS HOTEL. MIT V IER ANDEREN HOTELIERS ZUSAMMEN GRÜNDETE ER DEN DOLCEV ITA-HOTELV ERBUND. ER SAGT: „STILLSTAND IST RÜCKSCHRITT.“
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DER NISCHLER CLAN Eine Familie managt ein Hotel – vom Großvater bis zur Enkelin helfen im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort alle mit und tragen Verantwortung. Kann das gut gehen?
Wenn Lorella Longhitano mit den Nischlers plötzlich italienisch spricht, liegt das nur in den seltensten Fällen daran, dass die Umstehenden sie nicht verstehen sollen. Es liegt oft an ihrem Erregtheitszustand. Und der kann bei einer echten Italienerin schon mal die Höchststufe 10 erreichen. „Auch wenn es für die Gäste oft so harmonisch aussieht: es ist nicht immer alles Sonnenschein bei uns“, sagt die Mutter von Chiara und Emma Nischler.
Tatsächlich sind schon viele Familien daran gescheitert, ein Unternehmen gemeinsam zu führen. Da ist der Generationenkonflikt, weil jung und alt oft die gleichen Fakten unterschiedlich beurteilen; da kann man zwangsläufig Unternehmensziele von Senior und Junior kaum in Einklang bringen; da sind Hierarchien anders gesteckt als vielleicht im privaten Miteinander; da ist das Konfliktpotential wegen der ständigen Nähe und pausenloser Entscheidungen größer; da
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geraten Mitarbeiter wegen der quantitativ großen Führungsriege verstärkt in Loyalitätsabhängigkeiten. Und was im Fall der Familie Nischler noch erschwerend hinzukommt: Es gibt fast keinen Übergang vom Geschäftlichen ins Private. Ein Hotel hat rund um die Uhr „Kunden“, was für eine Hoteliersfamilie 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche eine gewisse Präsenz erfordert. „Wir sind sogar hier im Lindenhof aufgewachsen“, erzählt Chiara Nischler, 25, die inzwischen als Juniorchefin den Bereich Büro und Rezeption leitet und sagt: „Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis mein Vater Entscheidungen von mir akzeptiert hat.“
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Der Vater: Nischler, Joachim. 50 Jahre alt. Er hat schon mit 25 die Pension seines Vaters Werner übernommen – und sie ausgebaut. Heute steht im Kirchweg in Naturns ein Resort mit 80 Zimmern, ein Wellnessturm mit sieben Saunen und diversen Pools, ein Familybereich mit Sporthalle. Werner Nischler hat alle Entwicklungen mit der notwendigen Skepsis begleitet, inzwischen ist er stolz auf den Mut und Tatendrang seines Sohnes. Zusammen mit seiner Frau Doris hilft der 79-Jährige immer noch im Lindenhof aus und gibt nicht nur den alten Stammgästen wertvolle Wander- und Wettertipps. „So ein Aufstieg von der Pension zum Lindenhof Lifestyle Resort gelingt nur, wenn wirklich alle in der Familie mitziehen“, sagt der Hotelchef Joachim Nischler, dem es wichtig ist, dass alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden. „Möglichst so, wie er
W ERNER NISCHLER, 79. ER HAT DIE PENSION IM K IRCHW EG IN NATURNS GEBAUT – UND NEBENHER EIN BAUUNTERNEHMEN GELEITET. ER SAGT: „ICH LASS DEN JOACHIM HALT MACHEN.“
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es vorschlägt“, sagt seine Tochter Emma. Und lacht. Die 23-Jährige studiert inzwischen in Mailand Kunst, ist nebenher im Lindenhof für Social Media verantwortlich und arbeitet jedes Wochenende im Service mit. Diese „Einstimmigkeit“ in den wichtigsten Entscheidungen liegt sicherlich auch daran, dass bei Tischgesprächen in der Familie Nischler das Thema Hotel noch vor dem Thema Hotel und dem Thema Hotel kommt. „Schon als wir Kinder waren, haben wir beim Essen erfahren, warum unser Vater das mit dem Mitarbeiter so und nicht anders macht, was er zu den
DORIS NISCHLER, 60. SIE FÜHRT DEN SOUV ENIRSHOP IM LINDENHOF UND HILFT IM SERV ICE. SIE SAGT: „W ENN MAN MICH BR AUCHT, BIN ICH DA.“
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Gästen warum gesagt hat und wie künftig der Speisesaal aussehen soll“, sagt Chiara. In der Politik nennen sie das „Gehirnwäsche“ – in diesem Fall mit dem Vorteil für den Lindenhof: Alle Nischlers haben eine ähnliche berufliche Denkweise. Was sich bis zum Abend im Speisesaal durchschlägt: Lorella, Chiara, Emma und auch Doris sind sich nicht zu schade, die schmutzigen Teller zum Spüler zu bringen. „Mein Vater macht das, seit ich denken kann“, sagt Emma.
Foto: Andreas Marini (5)
So scheint im Hause Nischler das Unternehmen mit der Familie zu funktionieren, vielleicht sogar besser als die Familie mit dem Unternehmen funktioniert. Lorella und Joachim haben sich privat getrennt, im Management des Hotels arbeiten die Getrennten gemeinsam, vielleicht besser als je zuvor. „Es ist im Hotelbusiness nicht einfach, Job und Pri-
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vates unter einen Hut zu bringen“, sagt Joachim, der es einst gar mit Vorgaben versuchte: Einmal in der Woche war gemeinsames Abendessen Pflicht, nicht gerade zur Freude der immer erwachsener werdenden Töchter. Zumal das Thema schon vor der Vorspeise wieder das gleiche war wie immer: das Hotel. Das Hotel hat ihr Leben dominiert. Und dominiert es weiter. „Ist das schlimm?“, fragt Joachim offensichtlich überrascht. Und die anderen schauen ihn verständnislos an. Diese Frage haben sich die Nischlers noch nie gestellt.
LORELLA LONGHITANO, 50. DIE M AILÄNDERIN IST SICH NICHT SICHER, WARUM SIE JOACHIM VOR 30 JAHREN SO OFT IN IHRER HEIM AT BESUCHT HAT. „ICH GLAUBE, ES WAR W EGEN INTER“, SAGT SIE.
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CHIAR A NISCHLER, 25. NACH DER ENTSPRECHENDEN AUSBILDUNG IM TOURISMUS- UND W IRTSCHAFTSSEKTOR IST SIE DIE RECHTE HAND IHRES VATERS. SIE SAGT: „ICH HABE VIEL VON IHM GELERNT.“
EMMA NISCHLER, 23. SIE LEBT IHREN TR AUM ALS KÜNSTLERIN – IM MOMENT BEIM STUDIUM IN M AILAND. TROTZDEM IST IHR INTERESSE AM HOTEL GROSS. SIE SAGT: „KUNST UND HOTEL – DAS WÄR’S.“
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DAS MÜSSEN SIE GESEHEN HABEN…. Natürlich hat jeder seine Vorlieben. Aber: wer öfters nach Südtirol kommt, sollte sich diese zehn Ausflüge mal einplanen. „Sie lohnen sich“, sagt der Lindenhof-Hotelchef Joachim Nischler.
KREUZGANG KARTHAUS Karthaus ist ein einzigartiges Dorf am Eingang des Schnalstals, das aus einem alten Kloster entstanden ist – und in dem Sie heute noch die Stille der ehemaligen Mönche spüren. Sie lebten zurückgezogen und durften nicht einmal sprechen. Sie dürfen – und alles auf Eigeninitiative und mit bester Beschilderung besichtigen. Naturns-Schnalstal-Karthaus (15 Minuten/Auto, Bus).
KNOTTNKINO UNTERSTELL AUSSICHTSPLATTFORM Wer schwindelfrei ist, genießt einen herrlichen Panoramablick – vom Meraner Talkessel bis zum Ortlergebirge. Die Stahlkonstruktion, die 16 Meter lang und am Ende 50 Meter tief ist, erreicht man in zehn Minuten von der Bergstation Unterstell aus. Wer gut zu Fuß ist, kann auch weiter marschieren. Lindenhof – Unterstell-Talstation (10 Minuten zu Fuß).
Sie sitzen in Kinosesseln – und der Film vor Ihnen ist einmalig! Es ist ein Naturschauspiel mit dem grandiosen Ausblick über das gesamte Etschtal. Das Knottnkino auf dem porphyrroten Rotsteinkogel entstand durch die Arbeit des Bozner Künstlers Franz Messner. Lindenhof – Meran – Hafling – Vöran (vom Parkplatz Grüner Baum aus noch 1 Stunde zu Fuß).
TAPPEINERWEG MERAN Der Arzt Dr. Franz Tappeiner hat Patienten aus der ganzen Habsburgermonarchie behandelt. Für sie hat er den Höhenweg oberhalb von Meran angelegt. Da sich Tappeiner auch als Botaniker betätigte, wachsen am Rande der schönsten Höhenpromenade Europas auch Korkeichen, Ölbäume, Magnolien, Feigenkakteen und vieles mehr. Naturns – Meran (Bus 20 Minuten/Zug oder Auto).
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MMM FIRMIAN
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Das Messner Mountain Museum Firmian auf Schloss Sigmundskron bietet eine Sonder- und Dauerausstellung: Der verzauberte Berg dokumentiert in vielen Teilen die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg. Dabei werden auf diversen Wegen, Treppen und Türmen die Entstehungsgeschichte bis zur religiösen Bedeutung dokumentiert. Naturns – Meran – Terlan – Sigmundskron (vor Bozen/Auto 30 Minuten).
Wenn Sie ein geübter Wanderer oder Kletterer sind, ist die Sellagruppe inmitten der Dolomiten ideal für Sie. Das plateauförmige Bergmassiv wird von vier Pässen (Grödner Joch, Campolongopass, Pordoijoch und Sellajoch) umgeben. Mountainbiker und Skifahrer (im Winter) nutzen gerne das „Sellaronda“, auf dem Sie mit oder gegen den Uhrzeigersinn den Sellastock umrunden können. Naturns – Bozen – St. Ulrich (1:45 mit dem Auto).
VILLNÖSS KIRCHLEIN Der Blick vom Ranuikirchlein auf die Geislergruppe gilt als einer der schönsten Fernblicke der Dolomiten. Die Kirche gehört zum geschichtsträchtigen Ranuihof, der im hinteren Villnößtal liegt und den Handelsherren als Jagdschlösschen diente. Heute wird er landwirtschaftlich und touristisch genutzt. Die Fresken sind 1983 restauriert worden. Naturns – Bozen – Klausen – Villnöss/Sankt Magdalena (1:10 Stunden).
MONTIGGLER SEEN Vom Frühling bis zum Spätherbst sind die Montiggler Seen bei Eppan beliebte Ausflugsziele. Der kleine Montiggler See liegt auf 514 Höhenmetern, hat die Form eines Halbkreises und eine Uferlinie von 0,89 km. Der große Montiggler See ist 700 Meter lang (Uferlinie 2,02 km) und liegt auf 492 Metern. Beide Seen sind von ausgedehnten Mischund Kieferwäldern umgeben. Naturns – Meran – Terlan, Richtung Kaltern (mit dem Auto 45 Minuten).
SCHLOSS TRAUTMANNSDORF Der botanische Garten rund um das Schloss Trautmannsdorf erstreckt sich über 12 Hektar und weist einen Höhenunterschied von 100 Metern auf. In über 80 Gartenlandschaften blühen und gedeihen Pflanzen aus aller Welt. Erlebnisstationen und Themengärten machen Trautmannsdorf zu einem Ausflugsziel für jung und alt. Naturns – Meran – Ausfahrt Sinch/Sinigo, Richtung Schenna (Auto 20 Minuten/Bus oder Zug nach Meran).
RESCHENSEE Bis zur Seestauung 1950 gab es hier drei Seen. Damals versank dabei das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees. Der aus dem Reschensee ragende Kirchturm vom versunkenen Alt-Graun ist Zeuge der Geschichte. Heute ist der Reschensee Treffpunkt für Wassersportler, Skifahrer und Wanderer. Naturns Richtung Reschenpass Auto (1 Stunde), Zug, Rad (auf spezieller Radstrecke).
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DER BERG RUFT… Foto: Privat
Helmut Stieger ist im Lindenhof Restaurantleiter, Sommelier – und Wanderführer. Mit Schrecken erinnert er sich an die Tour mit einem jungen Ungarn hoch zur Veneziaspitze im Martelltal. Sie hat ihn geprägt – und ihn im Umgang mit Gästen noch verantwortungsvoller gemacht.
Hoch oben, kurz vor der Veneziaspitze, habe ich die falsche Entscheidung getroffen. Wir hatten bis dahin schon viel mehr Zeit gebraucht, als ich geplant hatte. Ich sah meinen erschöpften Begleiter, ich sah, wie das Unwetter, das für den späten Nachmittag prognostiziert worden war, immer näher rückte. Ich sah – nur einen Ausweg: Wir mussten schnell nach unten kommen. So schnell wie möglich. Aber: nie wieder werde ich mich, wenn ich nicht allein bin, für eine Strecke entscheiden, die ich nicht kenne. Das verspreche ich. Großes Ehrenwort. Zu meiner Entschuldigung muss man sagen: ich war jung. Damals. Und Laszlo auch. Laszlo kam aus Ungarn und hatte von Anfang an nur ein Ziel: Er wollte hoch auf die Gipfel. So wie
Reinhold Messner. Alles, was er über unseren Südtiroler Bergsteigerkönig zu lesen oder zu sehen bekam, trichterte er sich ein. Er arbeitete in der Küche. Aber Messner war sein Vorbild. Er wollte Bergsteiger werden, das war sein Traum schon in der Heimat. Und als er die Berge in Südtirol sah, ist er vielleicht sogar zum Albtraum geworden. Er kaufte sich die teuerste und modernste Ausrüstung mit allem, was dazu gehört. Er übte, kalte Nächte im Thermozelt zu verbringen. Weil ich glaubte, dass er wirklich zum Bergsteiger berufen war und entsprechende Kondition voraussetzte, ließ ich mich von ihm überreden. Ich nahm ihn mit auf eine Tour ins Martelltal. Marteller Hütte, die drei Spitzen am Marteller Hauptkamm
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und der Abstieg über die Vordere Rotspitze. Der Wetterbericht sagte zwar für den späten Nachmittag ein Unwetter voraus, aber wir starteten in aller Herrgottsfrühe. Viel mehr als sieben Stunden, so war mein Plan, sind wir nicht unterwegs. Allein schaffe ich die Gipfelwanderung locker in sechs Stunden. Allein. Aber ich hatte Laszlo dabei. Die ersten Zweifel kommen mir auf 2.610 Meter Höhe. Wir sind auf dem Weg zur Marteller Hütte. Laszlo atmet schon schwer, was vielleicht daran liegt, dass er nicht gewohnt ist, 15 Kilo Gepäck mit sich zu schleppen. 15 Kilo sind es gewesen. Bestimmt. Für die Tour über die Gletscher braucht man ein Steigeisen, einen Stehpickel, einen Eispickel, Kletterseil, Schnüre, Proviant, Wasser. Ein zweites Paar Stiefel kann nichts schaden, warme Kleidung auch nicht. Von der Marteller Hütte aus geht es steil nach oben. Über das Gletschergebiet hängen wir zusammen am Seil. Laszlo stürzt immer wieder, weil er es nicht gewohnt ist, mit den Steigeisen breiter zu laufen. Sie verhaken sich schnell. Das kostet Zeit – und mich Nerven. Weil ich Angst um ihn habe, schließlich braucht er auch den Pickel in der Hand, der am Armgelenk mit einer Schleife befestigt ist. Nicht auszudenken, wenn er auf diesen Pickel… Ich achte mehr auf ihn als auf mich. Wir sind auf der Marmotta, auch Köllkuppe genannt. Sie liegt genau auf der Grenze zwischen Südtirol und Trentino im Nationalpark Stilfser Joch. Die 690 Höhenmeter von der Martellhütte aus haben uns viel Zeit und Laszlo viel Kraft gekostet. Trotzdem will er weiter. Zur Veneziaspitze. Wir müssen klettern. Senkrecht nach oben. Es wird zur Qual
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Hier findet Helmut Stieger sein Glück: mit Frau Irmi am Gipfelkreuz
b MEHR IM LINDENHOF BLOG WANDERTIPPS vom Lindenhof-Wanderführer Helmut Stieger können Sie im neuen Onlinemagazin nachlesen. Da beschreibt der 54-Jährige die Touren, die er donnerstags seinen Gästen anbietet. „Ich bin bergsüchtig“, hat er in der SUITE-Geschichte „Der Wanderer zwischen den Welten“ erklärt (auch diese finden Sie im neuen Onlinemagazin). „Bergsüchtig“ ist sicher auch der zweite Lindenhof-Wanderführer. Rudi Alber bietet jeden Montag geführte Wanderungen an.
für Laszlo, auch wenn es nur 86 Höhenmeter sind. Trotzdem will er hoch. Ich nicht. Meine Ausdauer ist bestens. Bergwandern ist meine Leidenschaft. In jeder freien Minute bin ich mit meiner Frau Irmi auf dem Weg nach oben. Ganz oben, meistens. Ich brauche das. Ich brauche die Luft, die Aussicht, diese Freiheit, die mir so eine Tour schenkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich im Martelltal geboren bin. Auf einem Bauernhof, von dem aus ich jeden Tag den Berg runter in die Schule laufen musste. Und natürlich nach der Schule wieder hoch. Ich habe noch nie aufgegeben. Egal, was für ein Wetter – mein Ziel habe ich immer erreicht. Bis dahin. Den weiteren Weg über die drei Venezierspitzen hinüber zur Hinteren Schranspitze erspare ich Laszlo. Und
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Das Martelltal ist seine Heimat. Und trotzdem wäre hier eine Tour fast zum Verhängnis geworden für den erfahrenen Bergführer
Foto: Privat (2)
„Gletscher wandern. Und damit auch die gefährlichen Spalten. Das ist of ein riskantes Spiel.“
vor allem mir. Ich will nur noch eines: Laszlo heil nach unten bringen. Und weil das Wetter seine Warnzeichen schickt, sollte das auch schnell geschehen. Wir steigen unterhalb der Veneziaspitze ab, entscheide ich. Und das, obwohl ich den Weg nicht kenne. Ein verhängnisvoller Fehler. Die Sicht ist schlecht, das Gelände über den Gletscher so hügelig, dass du nicht siehst, was auf dem nächsten Meter passiert. Laszlo geht voran, weil ich ihn am Seil absichern kann. Immer wieder höre ich ihn. Es geht nicht weiter. Gletscherspalte. Ich muss zu ihm nach unten, Eisschrauben rein drehen, ihn hoch begleiten. Eine neue Strecke suchen. Aber entweder rutscht Laszlo auf dem brüchigen Geröll. Oder ich muss ihn kurz vor einer Gletscherspalte wieder nach oben ziehen. Gletscherspalten überraschen einen hier im Ortlergebirge immer. Auch
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auf Touren, die man gut kennt. Gletscher wandern – und damit auch die gefährlichen Spalten. Das ist oft ein riskantes Spiel. Meistens hält der Gletscher ja. Allerdings kann er auch brechen. Wer weiß das schon? Ich weiß, ich muss jetzt Sicherheit ausstrahlen. Bei Laszlo hat die Panik eingesetzt. Da wirst du unkonzentriert, der Körper blockiert, du rutschst häufiger ab. Laszlo ist nur noch gerutscht. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich zu ihm klettere und ihn aus seiner misslichen Situation befreie. Normalerweise hatte ich nicht mehr als 1.500 Höhenmeter eingeplant. Keine Ahnung, wie viele es für mich durch Abstieg und Aufstieg wegen Laszlo geworden sind. Es ist der Horrorweg nach unten. Mit einem Anfänger, dem jetzt nicht einmal mehr der Gedanke an Reinhold Messner hilft. Was soll ich Ihnen sagen? Laszlo lebt. Hoffentlich. Ich habe nichts mehr von ihm gehört. Nie wieder wollte er mit mir hoch auf die Berge. Wahrscheinlich ist er wieder in Ungarn und macht Urlaub am Plattensee. Er hat nicht viel geredet nach unserer Tour, auch später nicht. Wir haben uns die Hand geschüttelt. Und ich habe noch einen Dank nach oben geschickt. Der Liebe Gott hat das Unwetter ein bisschen aufgehalten. Bis wir unten am Parkplatz waren. Dann erst ging’s los. Keine Ahnung, was passiert wäre, wenn wir zu dieser Zeit noch irgendwo am Gletscher gewesen wären. Ich erkunde immer noch neue Touren. Aber nur mit Irmi. Mit Gästen wandere ich auf Strecken, die ich kenne. Und lasse mich auf kein Abenteuer mehr ein. Auch wenn einer mir erklärt, dass Reinhold Messner sein Vorbild ist und mir die neueste Kletterausrüstung zeigt.
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„DAS AUGE“ ISST IMMER MIT… Ein Chef de Rang wie Alex Panin muss beim Abendmenü den ganzen Speisesaal im Blick haben
Manchmal wacht Alex Panin mitten in der Nacht auf. „Meistens überlege ich mir dann, ob ich die nachbestellte Butter tatsächlich an Tisch 23 gebracht habe. Oder mir fällt auf, dass ich an Tisch 15 nicht mehr darauf geachtet habe, ob das richtige Dessert angekommen ist“, sagt der Chef de Rang des Lindenhof-Hotels in Naturns. Alex Panin – oder: „Das Auge“ isst immer mit. Wie ein Feldherr steht der 47-Jährige hinter dieser acht Meter breiten und 1,40 Meter hohen Schrankwand. Von hier aus ist der Blick auf den Reschensaal frei. Von hier aus hat man
den besten Überblick. Auf das Revier des Oberkellners Alex.
der Blick schon dem gesamten Speisesaal.“
Wo fehlt das Wasser? Wo muss Wein nachgeschenkt werden? Warum ist an Tisch 14 der leere Teller mit der Vorspeise noch nicht abgetragen? Gibt es oben am Fenster Probleme? „Ich nutze die Minute zwischen dem Service an den Tischen, um mir hier den Stand der Dinge einzuprägen“, sagt er – und mit einer Kopfbewegung in eine bestimmte Richtung dirigiert er danach seine Kollegen. „Wichtig ist, dass du dich in dem Moment, an dem du an einem Tisch bedienst, voll auf diese Gäste konzentrierst. Wenn ich aber dazwischen schnell ein Wasser holen muss, gilt
Alex Panin will auf keinen Fall, dass die Gäste warten müssen. Schon gar nicht die neuen Gäste, die gerade von einem Mitglied der Familie Nischler an ihren Tisch gebracht worden sind. „Ich möchte auch nicht in ein Restaurant kommen, um dann ein paar Minuten nicht beachtet zu werden“, sagt der Mann, der sich auch zwischendurch an dem mit der Küche vernetzten Computer über den Stand der Speisenfolgen informiert. „Wenn ich sehe, dass jemand vielleicht schon länger ohne Teller am Tisch sitzt, kann ich nachschauen, ob und wann was bestellt worden ist.“
„Man sollte alles andere ausblenden. Die kranke Frau, Ärger mit den Kollegen, Schmerzen – in dieser Zeit spürst du nichts mehr.“
Es ist eine enorme Konzentrationsarbeit, auf die sich Alex und seine Kollegen zwischen 19 Uhr und 21.30 Uhr einlassen müssen. „Man sollte alles andere ausblenden. Die kranke Frau, Ärger mit den Kollegen, körperliche Probleme, Schmerzen – in dieser Zeit spürst du nichts mehr“, sagt Alex. Ob er sich zu Hause auch so konzentriert und den Ablauf im Haushalt steuert? Er schaut irritiert. „Meine Kinder würden mich fragen: Papa, hast Du bei der Arbeit was getrunken…?“
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MITARBEITER
Drei Chefs de Rang gibt es im Lindenhof. Sie müssen – wie Alex Panin – einen ganzen Speisesaal im Blick haben. Der Chef de Rang sollte sich um die Gäste kümmern und den Einsatz der Servicekollegen steuern. Alex und Restaurantleiter Helmut sind außerdem Sommeliers.
ANGEBOTE
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BEWEGEN UND GENIES DIE NISC WOC RADWOCHEN MIT JOACHIM
Der Weltrekordler gibt sich die Ehre: Hotelchef Joachim Nischler eröffnet mit Ihnen die Radsaison vom 28. März an. Obwohl der Mann immer älter wird, wird er sich mit Ihnen über die von Klaus Nischler (Ötzi Bike Academy) zusammengestellten Touren quälen – und dabei auf ehemalige Weltmeister wie Alex Zülle oder Oscar Camenzind hören. Extra für Joachim ist auch der „Lumpensammler“ dabei. Ein Begleitfahrzeug, wenn einer plötzlich lieber Auto fahren will… Falls Sie sich die Frage nach dem Weltrekordler stellen: Joachim ist im vergangenen Jahr zum 500. Mal aufs Stilfser Joch gefahren. Auch in dieser Saison wird er seinen Gästen diese Stilfser Joch-Wette (www.stilfserjochwette. com) anbieten. Rennrad Opening Woche 28. März - 5. April Mountainbikewoche 18. - 26. April
GESUNDHEITSWOCHEN MIT PUR-LIFE
Monika Weiß aus Freystadt hatte drei Probleme: „Ich sitze viel bei der Arbeit, ich esse gerne und ich bewege mich nicht.“ Ihr Mann hat sie zu der Gesundheitswoche im Lindenhof überredet – und die übergewichtige Frau hat danach im Alltag an einigen Stellschrauben gedreht. „Man muss nicht sein Leben komplett ändern, aber man weiß, wie man es besser machen kann“, sagt sie nach den Vorträgen und Fitnesskursen von pur-life mit dem Gesundheitsexperten Manuel Eckardt. 15. - 22. März, 5. - 12. Juli, 20. - 27. September 8. - 15. November Detox & Anti-Aging Woche 22. – 29. November
YOGAWOCHE MIT LORELLA
Lorella Longhitano hat die Viniyoga-Lehrerin Olga Rita Hell kennen und schätzen gelernt. Und sie jedes Jahr eine Woche in den Lindenhof eingeladen – zu ganz individuellen Kursen. „Vini bedeutet anpassen. Und ich passe alle Yoga-Übungen individuell den Teilnehmern an“, sagt die Salzburgerin. 21. - 28. November
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LAUFWOCHE MIT CHIARA
FAMILY ZEIT
„Ich bin zwar schon ehrgeizig, aber Spaß will ich auch haben. Und deshalb können Sie sicher sein: meine Laufwoche ist für jeden etwas, der sich gerne im Freien bewegt. Ich verspreche mir sehr viel Tipps von der österreichischen Marathonmeisterin Sandra Urach, die mich und alle Teilnehmer/innen begleiten wird.“ Juniorchefin Chiara Nischler
SSEN CHLER CHEN 2020 22. - 28. März 2020
WEINWOCHE MIT JOACHIM
Foto: Andreas Marini, Horst Walter
ANGEBOTE
Der Italien-Abend: Acht-Gänge-Menü mit Weinbegleitung. Der Südtirol-Abend: Acht-Gänge-Menü mit Weinbegleitung. Und keine Sorge: auch dazwischen gibt es was zu trinken. Mit Hotelchef Joachim Nischler besuchen Sie die besten Winzer in Südtirol. „Obwohl ich das jetzt 22 Jahre lang mache, lerne ich jedes Mal dazu“, sagt Joachim. 14. - 22. November
4. - 18. April 16. - 23. Mai 30. Mai - 13. Juni 27. Juni - 12. September 3. Oktober - 7. November (www.lindenhof.it) Juniorchefin Chiara Nischler: „In dieser Zeit haben die Kinder auf unserer Riesenrutsche Vorfahrt. Da müssen die Erwachsenen sich hinten anstellen. Und ans Kinderbuffet dürfen sie auch nur, wenn die Kids was übrig lassen…“
ADULTS ONLY 5. - 28. März 7. November - 13. Dezember – mit besonderen Angeboten (www.lindenhof.it/adultsonly) Hotelchef Nischler: „Sogar viele Eltern haben nach der Familienzeit mit Kindern auch mal ein paar Tage diese Urlaubszeit ohne Kinder ausprobiert – und waren begeistert von der Ruhe.“
MEHR ÜBER DIE FOKUSWOCHEN im Lindenhof DolceVita Lifestyle Resort finden Sie auf der Homepage www.lindenhof.it oder/und im Onlinemagazin SUITE www.lindenhof.it/blog Hier lesen Sie zum Beispiel den ganzen Erfahrungsbericht der GesundheitswochenTeilnehmerin Monika Weiß. Oder das Porträt der Laufwochen-Trainerin Sandra Urach, österreichische Meisterin im Marathonlauf. Und wenn Sie wissen wollen, wie der Aufstieg des Radunternehmens Storck geglückt ist – SUITE online!
GAST-ANSICHTEN
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AB INS FICK ERSTIFT Wie erkenne ich, welcher Urlaubstyp ich bin? Unser Kolumnist hat entsprechende Tests gemacht.
Was brauchen Sie im Urlaub?
Die Frau war vielleicht so 30. Und saß am ersten Urlaubsabend plötzlich an meinem Tisch. Sie redete und redete. Über ihre kaputten Beziehungen. Und dass sie sich jetzt einen jungen Mann wünscht, der zuhören kann. Und was ich denn heute Abend noch machen würde. Und dass sie gerne morgen mit mir Tennis spielen wolle. Und dass sie mit dem Zug in dreieinhalb Stunden von Castrop Rauxel zu mir nach Stuttgart fahren könne.
tagsüber im Tenniskurs und im Hotelzimmer versteckt. Es war der schlimmste Urlaub meines Lebens und der, der mich am meisten geprägt hat: Seit meinem 25. Lebensjahr ahne ich jedenfalls, was ich für ein Urlaubstyp sein könnte – keiner, der sich in einem kleinen Hotel mit zehn Zimmern wohl fühlt, in dem einem Gäste aus Castrop-Rauxel oder Ennepetal auf die Pelle rücken. Und schon Zugverbindungen von ihrer Heimat in meine Heimat sichten.
Es war der erste (und einzige) Abend, an dem ich vor einer Frau geflüchtet bin, was ich schon deshalb beweisen kann, weil es jeden Monat in den 40 Folgejahren umgekehrt gewesen ist. Damals habe ich meine Suppe gelöffelt und mich schnell mit peinlichem Magen-Darm-Vorwand verabschiedet. Ich bin von meinem kleinen Tennishotel in Malcesine fast jeden Abend weit weg in die große Pizzeria nach Riva geflüchtet – und habe mich
Dank dieser schicksalhaften Begegnung kann ich die Psychologen verstehen, die uns dringend ermahnen, im Vorfeld der Reisezeit zu erkunden, welcher Urlaubstyp wir eigentlich sind. Nur dann können die schönsten Wochen des Jahres auch zur Erholung werden, behaupten sie. Falls Sie noch unschlüssig sind, empfehle ich den Test im Internet. Bevor ich mich für ein Resort wie den Lindenhof entschieden habe, habe ich folgende
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Fragen beantwortet: Reisen Sie lieber mit a) dem Rucksack, b) dem Hartschalen-Koffer oder c) der Reisetasche. Und: Was brauchen Sie im Urlaub: a) einen MacBook Pro, b) ein Feuerzeug, c) einen Kasten Bier. Es wäre unfair, Ihnen jetzt meine richtigen Antworten vorzugeben, nur damit Sie sich auch für den Lindenhof entscheiden können. Vielleicht reisen Sie ja lieber mit dem Feuerzeug – und landen deshalb in einem kleinen Tennishotel am Gardasee, wo sie für ihre Tischnachbarin die Kerze beim Abendessen anzünden dürfen. Aber beachten Sie: Sie können die Frau anschließend nicht – wie bei Tinder – einfach nach links (oder rechts?) wegwischen. Nur so viel: 20 Prozent der Menschheit tickt, laut dieser Umfrage, so wie ich und würde sich mit MacBook Pro und der Reisetasche in größeren Speisesälen wohlfühlen. Nein, ich muss berichtigen: es sind 20 Prozent der Menschen, die den Urlaubstypen-Test ausgefüllt haben. Also wahrscheinlich doch nicht ganz 20 Prozent der Menschheit. Wichtig ist, diesen Urlaubstypentest ständig zu wiederholen. Weil sich ja im Laufe der Jahre die innere Einstellung gepaart mit der von außen zu erkennenden körperlichen Konstitution verändert. Vielleicht ist Ihnen ja irgendwann der Hartschalen-Koffer mit dem Kasten Bier zu schwer – und schwuppdiwupp sind Sie ein anderer Urlaubstyp. Ich zum Beispiel habe mich schon gefragt, ob ich mich im Fickerstift in Kirchheim (das ist ein ALTENHEIM in meiner Heimatstadt!!!) auf eine 30-jährige Pflegerin freuen würde, die sich zu mir an den Tisch setzt. Vielleicht könnte ich ja dann mit ihr in das Tennishotel nach Malcesine. Mit Rucksack und Feuerzeug. Wie es sich für einen Urlaubstypen in meinem Alter gehört.
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