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DAS DUOTORIAL

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DAS IST MEIN JOB

DAS IST MEIN JOB

Mode & Sport

5 SÜDTIROLER –5 GESCHICHTEN

Unser Titelthema (von Seite 6 an) Der Bauer vom Nörderberg (Seite 8) Die Supermarktchefin aus der Hauptstraße (Seite 11) Der ehemalige Fußballchef vom SSV Naturns (Seite 13) Die Studentin, die nach Wien gezogen ist (Seite 15) Der Hotelchef, der Touristen viel verdankt (Seite 17)

AUSZEICHNUNGEN FÜR DEN LINDENHOF

Das beste Wellnesshotel Europas heißt … – Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort! Das haben Experten und User beim Online-Portal Wellness Heaven entschieden. Und auch der Relax Guide zeichnete 2020 das Hotel in Naturns mit drei Lilien aus. Ob der Lindenhof auch 2021 nominiert wird, erfahren Sie natürlich sofort in der Online-Ausgabe der SUITE. b Wie vieles andere mehr. www.lindenhof.it/blog

MEHR THEMEN

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44 DAS DUOTORIAL

Ein Gast unterhält sich mit der Juniorchefin über das Hotel

RAUS ZUM SPORT!

Es gibt nichts, was es nicht gibt – im Fitnesscenter unter freiem Himmel

DAS IST MEIN JOB

Hotelmitarbeiter zeigen den Gästen ihren Terminkalender

ELF-NATIONEN-HAUS

Menschen aus der ganzen Welt arbeiten im Lindenhof

UNTERWEGS MIT…

Was mit dem Auto, dem Rad und beim Wandern passieren kann

SÜSSE VERSUCHUNG

Ein Tag bei Künstlern und ihren Kunstwerken – in der Patisserie

BESONDERE ANGEBOTE

Die Spezialwochen 2021 stehen im Zeichen der Gesundheit

GAST-ANSICHTEN

Auf der Suche nach Wellness – im Wellnesshotel Nummer 1...

IMPRESSUM

Herausgeber:

Familie Nischler, Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort, Naturns www.lindenhof.it, Tel. 0039 0473 666242

Verantwortliche Gesamtleitung:

Chiara Nischler, Joachim Nischler Redaktion: Horst Walter Gestaltung: Beda Pfleger Titelfoto: Emma Nischler Fotos: Emma Nischler (26), Andreas Marini (11), Rene Riller (5), Armin Hofer Illustrationen: Emma Nischler (13) Repro: Günther Piltz Druck: Südtirol Druck Versand: G.A.S. Salzburg

„CORA, DER LINDENHOF IST EIN HOTEL FÜR DICH“

EIGENTLICH WOLLTE DIE JUNIORCHEFIN CHIARA NISCHLER VON EINEM GAST WISSEN, WAS SIE BESSER MACHEN KÖNNTE. ABER DAS GESPRÄCH MIT CORA VERBERKT AUS BEST BEI EINDHOVEN VERLIEF DANN DOCH EIN BISSCHEN ANDERS.

Cora: „Und ich soll jetzt was Negatives über den Lindenhof sagen?“

Chiara: „Gerne. Wir wollen uns ja weiter entwickeln – und das geht nur in solchen Gesprächen mit Gästen.“

Cora: „Ich habe aber nichts Negatives. Wenn ich was Negatives hätte, würden mein Mann und ich ja nicht zwei Mal im Jahr zehn bis 12 Stunden pro Fahrt im Auto sitzen und 1.000 Kilometer nach Naturns fahren. Und wieder zurück.“

Chiara: „ … um Urlaub im Lindenhof zu machen. Ich darf gar nicht daran denken, so stolz macht mich das. Schließlich gibt es noch ein paar andere Hotels auf dem Weg hierher…“

Cora: „Du wirst es nicht glauben. Aber es gibt auch bei uns in der Umgebung schöne Hotels in schöner Landschaft. Doch Freunde von uns waren mal zufällig im Lindenhof – und sie sind zurückgekommen und haben gesagt: ‚Cora, das ist ein Hotel für Dich‘.“

Chiara: „Und es ist ein Hotel für Dich?“

Cora: „Zu 100 Prozent. Es gibt viele Hotels in schöner Natur und mit Bergen rechts und links. Aber für mich ist wichtig: ich muss die Herzlichkeit der Mitarbeiter und der Besitzer spüren, ich muss ankommen und mich auch in dem Zimmer wie zu Hause fühlen, es muss alles sauber sein, das Essen sollte perfekt sein. Und wenn doch mal ein kleiner Fehler passieren sollte, ist zwei Minuten später jemand da, der das abstellt oder wiedergutmacht. Das gefällt mir, weil man spürt: Hier wird der Gast geschätzt. Er bezahlt gutes Geld – und dafür will man ihm auch die entsprechende Gegenleistung bieten. Chiara: „Ich werde rot, merkst Du es? Mir fällt ein, dass Du gleich am Anfang darauf bestanden hast, dass wir nicht ‚Familie Verberkt‘ auf das Tischkärtchen schreiben, sondern ‚Cora und John‘.“

Cora: „Ja, das war aber auch bei euch ein kleiner Kampf, bis sich das ‚Du‘ durchgesetzt hat. Aber wir Niederländer gehen damit anders um – und ich will mich da im Urlaub nicht umstellen. Südtiroler duzen doch eigentlich auch viel, warum war das so ein Problem?“

Chiara: „Vielleicht merkst Du es ja bei meinem Vater. Der wechselt in südtirolerisch von Du auf Sie und wieder zurück – in einem Satz fünf Mal. Aber gegenüber Gästen ist bei uns normalerweise schon das Sie angesagt. Das gehört sich einfach so.“

Cora: „Weißt Du, was zu eurem Hotel passt und was mich auch jeden Morgen glücklich macht?“

Chiara: „Das Frühstücksbuffet?“

Cora: „Auch. Aber vor allem Dein Opa, der jeden Morgen an dem Tisch vor dem Speisesaal sitzt und da irgendwo wie auf einen Knopf drückt. ‚Guten Morgen, ein schönes Frühstück‘ – sagt er immer im gleichen Ton, legt die Zeitung zur Seite und schaut einen freundlich an. Das kann kein anderes Hotel bieten und gehört zu meinem Morgen im Lindenhof einfach dazu.“

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FÜNF TIPPS Wo und wie finde ich im Lindenhof meine Ruhe?

1

Weit weg vom Hotelchef

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In der Sauna, wenn der Hotelchef einen Termin hat

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Auf der Liegewiese, wenn der Hotelchef auf dem Stilfser Joch ist (dienstags)

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Im Speisesaal, wenn der Hotelchef frei hat (donnerstags…!)

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In der ArtSPA, wenn Sie der Hotelchef unter Ihrer Gesichtsmaske nicht erkennt

Hier muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…. Hotelchef Joachim Nischler auf dem Dach seiner Berglalm hoch oben im Schnalstal ÄTSCH, Wandern in den Bergen, erholen in der Natur – selbst bei jüngeren Menschen ist das angesagt wie noch nie zuvor. Ein Landstrich wie Südtirol bietet all das, was Touristen suchen: steile Gipfelwege, ausgebaute Radstrecken, 315 Sonnentage, Palmen unten und Schnee oben. WIR Deshalb kommen immer mehr, deshalb werden die Hotels immer größer. Südtirol ist im Trend. Bei den einen für drei Wochen, bei den anderen für drei Tage. Aber: es gibt auch Menschen, die hier aufgewachsen sind, das ganze Jahr über hier wohnen. Zwischen den Bergen. In der LEBEN Natur. Wir haben sie besucht und gefragt: Ist das Leben in Südtirol wirklich ein Traum? HIER

ZENO MAIR

„Was glauben Sie, was aus dieser schönen Natur werden würde, wenn es keine Bauern gäbe…?“

A

Amerika? Zeno Mair kann sich nicht erinnern, dass das ein

Thema in der Schule war. „Wahrscheinlich hat die Lehrerin das Land selbst nicht gekannt“, sagt der 68-jährige Landwirt, der einen Bauernhof in 800 Meter Höhe am Nörderberg bewirtschaftet. Er lächelt milde, wenn ihm der Reporter erzählt, dass das mal sein Traum war – und dass wohl auch heute noch viele der Südtirol-Touristen den Wunsch haben, ihrem Alltag zu entfliehen und mit ein paar Kühen, Schweinen und Hühnern fernab von Amerika und ihrer Welt das Leben ohne WLAN und ohne WhatsApp-Anrufe zu genießen. Zeno Mair ist heute Morgen um halb fünf in den Stall gegangen. Wie jeden Tag. Sieben Mal in der Woche. Melken, füttern, ausmisten. In der Frühe. Und am Abend. Dazwischen kümmert er sich um die Wiesen, um das Gemüse, das in der steilen Hanglage wächst. Selbst Naturns, das er oben beim Mähen unten im Tal erblickt, ist für ihn weit weg. Ab und zu fährt er runter in die Gemeinde, um Petersilie, Weißkohl, Kohlrabi, Blumenkohl und Kartoffeln im Bauernmarkt oder in Hotels wie dem Lindenhof zu verkaufen. Viel weiter weg ist er aber bisher nur zwei Mal in seinem Leben gefahren: Einmal war er zwei Tage in Rom, einmal bei seiner Tochter, die jetzt in Meiningen im deutschen Bundesland Thüringen lebt. „Das hat gereicht. Ich muss mich doch um meine Kühe und Kälber kümmern“, sagt der Bauer.

Eigentlich hat er den Hof vor zwei Jahren „an den Jungen“ übergeben. Der Junge heißt Thomas, ist 42 Jahre alt – und damit Besitzer in der siebten Generation. Jeden Morgen und jeden Abend geht er mit dem Vater in den Stall, am Wochenende hilft er ihm bei allen anderen Arbeiten. Dazwischen muss er Geld verdienen, er arbeitet an fünf Tagen acht Stunden in Naturns. „Das ist nicht einfach. Wenn andere zum Feierabend ein Bier trinken gehen, muss er auf seinem Hof arbeiten“, sagt Zeno Mair. Aber: anders sei es nicht möglich. Und, er lächelt mal wieder vielsagend,: „Es geht halt nur, wenn der Vater die Arbeit macht.“

Bei ihm war das nicht anders. Sein Vater hat ihm den Hof 1986 überschrieben, aber auch er ist weiter jeden Morgen um halb fünf aufgestanden und hat bis abends in die Dunkelheit hinein gearbeitet. „Ich war Hilfsarbeiter in Naturns. Und habe in der Tischlerei das Geld ver-

dient“, sagt Zeno Mair. Vor und nach der Arbeit war er dann Landwirt und Hofbesitzer. Er sieht den merkwürdigen Blick des Gegenübers – und ahnt die Gedanken. „Man darf sich nicht fragen, warum man das macht. Denn rein rechnerisch lohnt es sich wirklich nicht.“ Trotzdem hofft er, dass auch die nächste Generation seiner vier Kinder einen findet, der das Erbe zum achten Mal antreten wird. „Es würde mir schon weh tun, wenn keiner wollte. Aber rein gefühlsmäßig setze ich auf meinen Enkel Tobias. Der ist zwar erst zwölf, aber arbeitet heute schon sehr gerne mit.“

Als Zeno Mair zwölf war, hat er natürlich auch geholfen. Wann immer es ging. Aber es waren andere Zeiten. Zur Schule musste er morgens eine halbe Stunde 400 Höhenmeter den Berg hoch wandern. Eine Straße gab es nicht. Weder nach oben, noch nach unten. „Heute sind den Kindern schon die 50 Meter zur Bushaltestelle zu weit und sie fragen mich, ob ich sie fahre.“ Zurück kam der kleine Zeno gegen 16 Uhr, rechtzeitig, um Vater und Mutter noch helfen zu können. Was hätte er auch anders tun sollen?

7,5

Millionen Gäste beherbergt Südtirol im Jahr. Eine Zahl, die immer noch leicht ansteigt. Die 116 Gemeinden bieten den Touristen 225.538 Betten.

Es gab keinen Fernseher, keinen Strom – und viel Arbeit. „Das kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Selbst die Windeln meiner sieben Geschwister musste meine Mutter von Hand waschen.“ Und es war kalt, bitterkalt am Nörderberg, wo der Schnee sogar bis ins Tal fiel. „Mein Vater musste Löcher in den Schnee graben, damit wir überhaupt raus und mit unseren billigen Schuhen zur Schule konnten. Das war schon anstrengend.“

Anstrengend ist es für ihn auch heute wieder. „Ich muss manchmal schon schnaufen“, sagt er. Zeno Mair hat U eine Herzoperation hinter sich. Eine Woche Krankenhaus. Die drei Wochen Kur hat er den Ärzten ausgeredet. „Die Kur mache ich bei mir. In der Natur. Am Nörderberg. Während der Arbeit.“ Er lächelt mal wieder. So, wie er bei dem Bauernhof-Traum der Touristen gelächelt hat. „Was glauben Sie denn, was aus dieser schönen Natur werden würde, wenn es uns Bauern nicht gäbe“, sagt er – und wie er es sagt, ist es eine Be- Unten in Naturns kennt jegründung dafür, dass er so viel arbei- der jeden. Und redet mit und über tet, ohne an den persönlichen Profit den anderen. „Wenn es nach den zu denken. Und dass er keine Zeit Leuten geht, hätte ich wahrscheindafür hat, im Fernsehen Nachrichten lich schon zwanzig Kinder. So oft hazu schauen, wer gerade in Amerika ben sie erzählt, ich sei schwanger“, oder sonstwo auf dieser Welt wieder sagt Monika Unterthurner. eine Sau durchs Land jagt. „Mir ist die Ruhe und die Natur sehr viel Die Frau leitet seit zwölf Jahren einen wert“, sagt er – und erzählt, dass er Supermarkt mit hochwertigen Lehier oben weniger Menschen treffe bensmitteln in der Hauptstraße 22. als zum Beispiel bei einer Kur. Der Mittendrin – statt nur dabei. Sie ist nächste Nachbar, erzählt der 68-Jäh- hier geboren, in dem Haus aufgerige, wohne gut einen Kilometer ent- wachsen, das seit 90 Jahren ihrer Fafernt. „Wenn ich die Töchter von milie gehört; ihre Freundinnen, ihre ihm in Naturns sehen würde, würde Verwandten sind Naturnser. Und ich sie wahrscheinlich nicht mal er- ihre Kunden und Kundinnen natürkennen.“ lich auch. Manche, erzählt sie, kaufen

MONIKA UNTERTHURNER

„Eigentlich ist doch ganz Südtirol ein Dorf…“

100 Gramm Salami und stehen eine Stunde lang im Laden. Weil sie sich mit den anderen unterhalten wollen. Eine ältere Frau ist mal nur deshalb gekommen, damit eine Verkäuferin ihr die Telefonnummer des Augenarztes sucht.

Naturns hat inzwischen knapp 6.000 Einwohner und über 2.000 Gästebetten. Viele Menschen sind aus den Tälern zugezogen, weil es hier Industrie und Arbeitsmöglichkeiten gibt. Und doch ist die Stadt ein Dorf geblieben. „Eigentlich ist ganz Südtirol ein Dorf“, sagt Monika Unterthurner, der das – trotz des Klatsches über eine unverheiratete Frau – gut gefällt. „Es ist kein Problem, wenn du mal den Geldbeutel vergessen hast. Dann zahlst du halt das nächste Mal“, sagt sie. Oder: „Selbst bei Wahlen kannst du ohne Personalausweis dein Kreuzchen machen.“ Und: „Egal, wo du hier hingehst. Du wirst immer einen treffen, mit dem du dich gerne unterhalten willst.“

Monika Unterthurner sitzt ganz oben auf der Dachterrasse in dem Haus, in dem die Eltern leben und die Geschwister. Der dritte Stock ist ihr Reich. Wenn sie nach vorne blickt, sieht sie den Nörderberg mit der Kirchbachspitze, wenn sie sich umdreht den Sonnenberg mit der Hochwart. Links von ihr schaut sie durchs Vinschgau bis zur Laaser Spitze, rechts bis zu den Bergen hinter Meran. Oft sind hier in ihrem Liegestuhl die Gedanken bei ihrem Freund, der auf Sizilien lebt. Aber weg von hier? „Ich weiß, dass es anderswo auch schön ist. Aber so schön wie hier…“ Sie lacht. „Es ist meine Heimat. Sie gehört zu mir. Und ich zu ihr.“

Als sie Betriebswirtschaft in Innsbruck studiert hat, ist sie jeden Freitag zurück nach Naturns gefahren. „Natürlich hat mir meine Familie ge-

99

Prozent der Südtiroler Weine sind mit dem italienischen Gütesiegel DOC für Qualitätsweine ausgezeichnet. Es werden 62 Prozent Weiß – und 38 Prozent Rotweine produziert.

fehlt. Das gemeinsame Essen, jeden Mittag, jeden Abend, mit mindestens sechs Personen am Tisch. Aber auch…“ Sie überlegt. „…aber auch alles andere.“ Das habe schon Montagmorgens bei der Fahrt zurück in die Uni angefangen. „Kaum war ich über den Brenner, hingen die Wolken doch schon wieder ganz unten.“

Naturns hat angeblich 315 Sonnentage im Jahr – und meist kühlere Nächte. Mit ein Grund dafür, dass hier die Trauben für hervorragende Weine wachsen, ist Monika Unterthurner überzeugt. Und sie muss es wissen. Sie ist gelernte Weinakademikerin und war lange Zeit Präsidentin der Naturnser Rieslingtage. „Wir haben hier nicht nur die bekannten Weinanbaugebiete Juval und Falkenstein, wir haben eine ganze Menge Bauern, die hervorragenden Wein nur für ihren Privatbedarf erzeugen.“ Sie selbst hat dadurch mit 17 ihre Leidenschaft für den Wein entdeckt – bei einer Veranstaltung der Bauernjugend. „Einmal im Jahr bringen die Bauern ihren privaten Wein mit – und lassen andere probieren.“

Dass Touristen den Wein von Juval und Falkenstein genießen und gerne

HUBERT TAPPEINER

„Es hat mir das Herz gebrochen, als ich einmal ein Jahr lang in Schlanders Fußball spielen musste.“

mit nach Hause nehmen, freut die Weinpäpstin besonders. Überhaupt ist sie glücklich über die vielen Urlauber in Naturns. „Man erkennt sie zwar sofort, aber es ist immer schön, andere Gesichter zu sehen“, sagt sie und erzählt, dass auch die Unterthurners in den 50er Jahren neben dem damals kleinen Lebensmittelladen auf Tourismus gesetzt haben. Die Oma hatte die Zeichen der Zeit erkannt und eigenhändig ein Plakat geschrieben und an die Türe gehängt. „Zimmer mit fließend Wasser frei.“

Heute ist keines mehr frei. Weil auch Monika Unterthurners Geschwister ihr Reich in der Hauptstraße 22 behalten wollen. Für immer. Egal, wo sie gerade leben. Sogar aus Kanada kommt ihre Schwester oft gerne zurück. „Naturns ganz zu verlassen, kann sich keiner von uns vorstellen“, sagt die Geschäftsfrau.

So wird wohl auch sie weiterhin für die Strecke Verona – Palermo gleich den Rückflug mit buchen. Und ihr Auto Richtung Naturns auf den Flughafenparkplatz stellen. Soll der Sizilianer doch nach Naturns ziehen… A

Auch Hubert Tappeiner kann sich an die Anfänge des Tourismus in Naturns gut erinnern.

„Meine Tante hat das Ehebett vermietet und ist mit ihrem Mann in der Ferienzeit in den Keller gezogen.“ Damals gab es noch keine großen Hotels mit 60 oder mehr Betten, mit Dreiviertel-Pension, mit eigenen Schwimm-

bädern. „Damals waren die Touristen noch mitten unter uns“, sagt der 66-Jährige. „Heute sieht man sie ja kaum noch im Dorf.“

Der Mann muss es wissen. Er ist viel unterwegs in Naturns, hilft dem einen oder anderen Landwirt bei der Apfelernte, unterstützt Hilfsbedürftige, hat Freunde in allen Schichten – und ist so was wie die gute Seele im Ort. „Der Tschubi hat für alle ein offenes Ohr“, sagt auch Monika Unterthurner über den Rentner. Und eigentlich sagen das alle. Und alle sagen Tschubi. Wenn er sich zum Bürgermeister aufstellen lassen würde, könnte man wohl auf eine geheime Wahl verzichten.

Hubert Tappeiner ist stadtbekannt. Das liegt an seiner freundlichen Art, das liegt aber sicher auch an seiner Vergangenheit. Lange Jahre war er Abteilungsleiter Fußball beim SSV Naturns – und mit ihm ist der Klub vier Mal hintereinander aufgestiegen und Pokalsieger in Südtirol-Trentino geworden. „Sie müssen wissen: Naturns ist eine fußballbegeisterte Stadt“, sagt er und erzählt von den Tagen nach den Spielen. Praktisch jeder, der ihm begegnet ist, hat ihn angesprochen. „Warum hat xy nicht gespielt?“ „Warum hat der Trainer yx ausgewechselt?“ „Warum habt ihr nicht schneller auf Angriff umgeschaltet?“ „Warum habt ihr die Defensive so vernachlässigt?“

Tschubi hat sich für jeden Zeit genommen, sich mit allen unterhalten. Und mit allen auseinandergesetzt. Er hat allen alles erklärt. Weil er den Fußball liebt. Den SSV Naturns. Und weil er wollte, dass sich alle mit dem Heimatverein identifizieren. „Ich habe ein Jahr in Schlanders gespielt. Es hat mir das Herz gebrochen, und es war die schlimmste Zeit in meinem Leben“, sagt der 66-Jährige, der in Naturns geboren und aufgewachsen ist. Und bis heute hier lebt. „Damals hatte der SSV Naturns einen italienischen Trainer, der mich nicht mochte. Und ich mochte ihn nicht.“

Vermutlich war dieser Italiener ein Einzelexemplar.

553.597

Mensachen leben in Südtirol, das aus 116 Gemeinden besteht. Die größte Stadt ist Bozen mit 108.000 Einwohnern, Meran zählt 40.047 und Naturns 5.900.

3

offizielle Landessprachen gibt es in Südtirol. 62 Prozent der Südtiroler geben Deutsch als Muttersprache an, 23 Prozent Italienisch und 4 Prozent Ladinisch. Ladinisch ist ein romanischer Dialekt und wird hauptsächlich in einigen Dolomitentälern (Grödner Tal, Gadertal) gesprochen. Im Zuge der Migration gehören mittlerweile rund 10 Prozent der Einwohner keiner dieser Sprachgruppen an. Südtirol verlangt von Amtsmitarbeitern Deutsch- und Italienischkenntnisse, in einigen Gemeinden ist zusätzlich ladinisch Pflicht.

12

Kilometer Wanderung bietet der längste Waalweg. Er beginnt an der Töll-Brücke und zieht sich bis Lana. Der Weg ist relativ eben und führt entlang des Wasserkanals durch gut befestigtes Gelände vorbei an Apfelwiesen, Kastanienbäumen und durch schattenspendende Wälder. Waale wurden übrigens schon im 12. Jahrhundert von den Bauern angelegt, um landwirtschaftliche Flächen besser bewässern zu können. Andere Wasserquellen liegen zu weit entfernt.

Hubert Tappeiner erzählt von seiner Arbeit. Und wie schwer es ihm die Kollegen gemacht haben, vor drei Jahren in Rente zu gehen. Sie wollten ihn nicht gehen lassen. 44 Jahre lang hat er bei Ivoclar Vivadent gearbeitet, war bei diesem weltweit führenden Konzern in Sachen Zahnmedizin für den Service in ganz Italien verantwortlich, hielt Schulungen in Mailand und Rom. Aber nie kam ihm der Gedanke, in einer dieser größeren Städte zu bleiben. „Keine Sekunde habe ich daran gedacht, von Naturns wegzugehen. Ich hatte und habe hier doch alles, was ich brauche“, sagt er. Er zeigt Fotos aus den 60er Jahren. Vom Schwimmbad, vom Kino, von den Einkaufsmöglichkeiten. Von Ausflügen auf die Almen in der Gegend. Und von einem Auto. „Das haben sie mir in Mailand geklaut“, sagt der Naturnser. Trotzdem ist er Milan-Fan geblieben. Einmal AC Mailand, immer AC Mailand.

Das gilt auch für Naturns. Einmal Naturns. Immer Naturns. SABRINA

KIND „Dafür zu sorgen, dass andere Menschen einen schönen Urlaub haben, ist doch was Tolles.“

Das Leben hat sich trotzdem für Hubert Tappeiner geändert. Die Ärzte

Shaben bei ihm einen bösartigen Tumor am Mageneingang festgestellt. Seit Monaten fährt er zur Chemo ins Krankenhaus nach Meran. Jammern wird er deshalb nicht. Im Gegenteil: er hilft weiter den anderen in seiner Heimat. Und geht auch nach wie vor zum Kartenspielen. Zum Watten. Das habe er einmal sogar mit dem ehemaligen Bayern-Nationalstürmer Gerd Müller gespielt, der hier Urlaub gemacht und den Anstoß bei einem Jubi- Sabrina Kind schaut verläumsspiel ausgeführt hat. „Der konn- zweifelt auf die Uhr. Die U4 ist ihr te wirklich Watten“, sagt Tschubi und in Wien-Heiligenstadt quasi vor der strahlt. Er selbst wattet in diesen für Nase weggefahren. Jetzt muss sie ihn schwierigen Zeiten, um anderen warten, bis die nächste U-Bahn in zu helfen. Der kleine Benefizverein, ihre Richtung kommt. In vier Minuden er gegründet hat, kann jedes Jahr ten. „Dass ich in Wien angekommen dank der Spielschulden der Teilneh- bin, zeigt, dass ich mich darüber ärmer rund 7.000 Euro spenden. gere. In Naturns fährt jede Stunde mal ein Zug, wenn man Glück hat“, sagt Sabrina Kind und schüttelt über sich selbst den Kopf.

Die 19-jährige Frau aus Südtirol studiert seit ein paar Monaten an der Modul-University in Wien Wirtschaft auf Bachelor. Mit dem Schwerpunkt Tourismus und Hotelmanagement. „Man gewöhnt sich schnell an eine neue Stadt“, sagt Sabrina, die fast 19 Jahre ihres Lebens in Naturns verbracht hat. Ihrem Vater gehört die Flaschnerei Kind, sie kennt schon durch den großen Kundenkreis fast jeden in ihrer Heimat. Hier hat sie die Grund- und Mittelschule besucht, zur Oberschule und Fachoberschule für Tourismus musste sie jeden

Morgen nach Meran. Ihr Praktikum absolvierte sie an der Rezeption im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort. Natürlich wieder in Naturns.

Jetzt hat sie Großes vor. Und dafür ist Naturns zu klein.

„Ich finde schon, dass man die Welt kennenlernen sollte. Auch wenn man in Südtirol geboren und aufgewachsen ist“, sagt die junge Frau, die sich zum Beispiel bewusst gegen die Uni in Innsbruck entschieden hat. Sie kennt nur Freunde oder Freundinnen, die von dort jedes Wochenende wieder nach Hause fahren. „Das ist kein neues Leben“, sagt Sabrina. Seit sie in Wien ist, ist sie noch kein einziges Mal nach Naturns zurückgekehrt. Auch wegen Corona, gibt sie zu. Und sie gibt zu, dass sie ein bisschen Heimweh hat. Aber da muss sie durch – bei ihren Plänen. Nach dem Bachelor-Studium, bei dem übrigens alle Vorlesungen in englisch gehalten werden, will sie auf Kreuzfahrt gehen, mit einem Luxusliner. „Da sieht man viel und lernt am meisten.“ Schließlich hat sie ein Ziel: „Ich möchte schon mal einen höheren Posten im Management einer großen Hotelkette. Und irgendwann mal Hoteldirektorin sein.“

415

Kilometer fließt die Etsch. Sie hat ihren Ursprung in den Ötztaler Alpen oberhalb des Dorfes Reschen am Reschensee und von da an begleitet sie ein Radweg durch das gesamte Vinschgau bis zum Meraner Talkessel.

Den Gedanken hatte sie spätestens seit der Mittelschulzeit in Naturns. Der Lehrer glaubte, das Talent erkannt zu haben: perfekt in der Organisation und im Umgang mit Zahlen, freundlich und redegewandt gegenüber den Mitmenschen. „Natürlich habe ich auch gesehen, dass man in einer Stadt wie Naturns mit Tourismus sehr gut leben und sein Geld verdienen kann“, sagt die Tochter des Flaschnermeisters, den sie hier Spengler nennen. Sie beobachtete die Touristen, sie redete mit „Hotelkindern“ wie Chiara oder Emma Nischler vom Lindenhof – und sie fühlte immer mehr, dass dieser Beruf ihre Berufung sein könnte. „Dafür zu sorgen, dass andere Menschen glücklich sind und einen schönen Urlaub haben, ist doch was Tolles“, sagt Sabrina Kind.

In Südtirol, da ist sie sich sicher, ist das kein Problem. Weil es alles gibt, was man zu einem schönen Urlaub braucht: Das italienische Ambiente mit der entsprechenden Kulinarik, Berge, Seen, Palmen und Sonne. Und quasi alle Sportarten – auch wenn sie für sich erst mal eine „importieren“ musste: das Einradfahren. „Nachdem wir das im Zirkus in Lana gesehen hatten, haben wir hier in Naturns einen Verein gegründet“, sagt Sabrina, die so geschickt und talentiert auf dem besonderen Sportgerät war, dass sie gleich zwei Mal italienische Meisterin geworden ist. Auf den Einwand, dass das ja nicht gerade der richtige Sport in einer Stadt wie Naturns mit Bergen rechts und Bergen links sei, lacht sie nur, redet was von Mountain Unicycle. Und schickt per SMS die Zeichnung einer Strecke in ihrer Heimat, auf der mit dem Einrad Meisterschaften stattgefunden haben. Der Start ist am Nörderberg auf 658 Höhenmeter oberhalb von Tabland, es geht runter auf die Gsindböden, hoch auf 942 Höhenmeter und schließlich nach 15 Kilometern den

JOACHIM NISCHLER

zitiert gerne Reinhold Messner: „Frag nie einen Südtiroler, wie der Berg heißt. Er weiß es nicht und war wahrscheinlich auch noch nie oben.“

Ötzi-Teil der Downhillstrecke für Mountainbiker bergab an den Waldrand nach Naturns. Auf einem großen Rad. „Das nennt man CrossCountry“, sagt die Meisterin.

Jetzt ist Sabrina Kind mit der U-Bahn unterwegs. Weit ab von den Gsindböden und der Downhillstrecke. Ob sie wieder auf das Einrad steigen wird, weiß sie nicht. Sie ist schon längere Zeit verletzt. Sicher aber wird sie wieder zurückkommen. Nach Naturns. In ihre Heimat. „Ich mache das alles doch nicht nur, um die Welt zu sehen. Ich mache das vor allem, weil ich meine Zukunft im Tourismus sehe. Und natürlich in Südtirol. Mit der besten Ausbildung und den entsprechenden Erfahrungen“, sagt sie.

Bis dahin fahren vielleicht sogar in Naturns die Züge im 10-Minuten-Takt… D

Der Hotelier fährt Rad. Zum Beispiel jeden Dienstag in den Sommermonaten auf das Stilf-

ser Joch. Von Prad aus sind das 48 Kehren und 1.847 Höhenmeter. Es ist die berühmte Stilfser Joch-Wette, die Joachim Nischler aus Naturns den Gästen der DolceVita-Hotels anbietet. Wer vor ihm oben ist, bekommt einen Wellnessgutschein, wer weniger als drei Stunden (Männer) bzw. 3:30 Stunden (Frauen) braucht, nimmt an der Verlosung von Storck-Rahmen samt Gabel im Wert von ca. 3.400 Euro teil. Dass das langsam aber sicher zu einer kostspie-

ligen Angelegenheit für das Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort wird, sieht der 52-Jährige nicht nur an der Buchhaltung. „Immer mehr Jüngere ziehen auf der Strecke an mir vorbei“, sagt Nischler und stellt die doch sehr erstaunliche Fachdiagnose. „Wenn du älter wirst, kannst du nicht mehr so, wie du eigentlich willst.“

Mit 14 oder 16 ist der kleine Joachim zum ersten Mal mit dem Rennrad aufs Stilfser Joch gefahren. Mehr aus Neugier denn aus Lust. Er war Fußballer. Spielte Eishockey. Und Tennis. Radfahren war für ihn ein AltHerren-Sport, genauso wie Wandern. Er liebte seine Heimat, Berge brauchte er dafür aber nicht. „Wir hatten so viele Vereine unten in Naturns, bei denen man sich austoben konnte“, sagt er und erinnert sich gerne an seine Kindheit. Mit drei ist er in den Lindenhof gezogen, in die Pension, die sein Vater baute und nebenberuflich führte. Der Bauunternehmer Werner Nischler hatte frühzeitig erkannt, dass der Tourismus in Südtirol bald blühen würde. Ob er ahnte, was da wirklich auf ihn und seine Landsleute zukommen wird, wagt auch sein Sohn zu bezweifeln. „Wir haben inzwischen ein Limit erreicht. Denn auch wir Hoteliers wissen, dass man die Infrastruktur gar nicht mehr weiter ausbauen kann – und dass Gäste bei überfüllten Straßen und Warteschlangen schnell das Weite suchen“, sagt Joachim Nischler, der Naturns noch als Idealzustand sieht: „Bei 5.900 Einwohnern sind 2.200 Gästebetten unter dem Schnitt von anderen Gemeinden.“

Joachim war 27, als er die Pension von seinem Vater übernahm – und sie immer weiter ausbaute. Bis zum Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort mit 80 Suiten und Zimmern, mit einem Wellnessturm und sieben Saunen. Erst im vergangenen Jahr ist sein Hotel mit dem „Wellness Heaven-Award“ als bestes Spa-Hotel Europas ausgezeichnet worden, das Relax-Magazin

950.000

hat es mit drei Lilien dekoriert. Dass

Tonnen Äpfel werden in dem kleinen Südtirol jedes Jahr in dem größten zusammenliegenden Apfelanbaugebiet Europas geerntet. Das sind rund 10 Prozent der europäischen Apfelernte.

er sein Leben für das Hotel opferte, will er nicht so sehen. Das Hotel habe ihm auch viel gegeben, behauptet er. Er habe von vielen interessanten und erfahrenen Gästen profitiert. „Ich habe allen zugehört. Und deshalb konnte ich das Hotel so erfolgreich führen“, sagt Joachim Nischler.

Tatsächlich ist der 1,73 Meter kleine Mann mit Fremden groß geworden. Bis vor wenigen Jahren lebte er im Lindenhof – und hörte von morgens bis abends, was die Urlauber in Südtirol suchen, was ihnen gefällt und warum sie gerade hierher kommen. Das Problem für den ballverliebten Inter-Fan: Er musste auch Interesse für die Berge heucheln, für das Wandern, für das Radfahren. „Ich weiß noch, wie ich mal in jungen Jahren mit Gästen gewandert bin. Die haben sich auf mich verlassen – und wir sind zwölf Stunden herumgeirrt, bis ich wieder zurück ins Hotel gefunden habe.“ Joachim Nischler, so erzählt er, wusste von diesem Moment an, dass er mehr wandern musste, dass er die Karte vorher studieren sollte, dass er den Touristen was über die Strecke erzählen wollte. Denn nicht immer war der Vater da, der die schönsten Wanderungen empfehlen kann und sogar genau weiß, mit welchem Bus man zu welcher Zeit am besten zum Ausgangspunkt kommt.

Heute weiß das auch der Sohn. „Irgendwann habe ich gemerkt, wie schön unsere Heimat ist. Welch tolle Wege es gibt, von wo aus man den schönsten Blick hat“, sagt er. Damals hat er geführte Wanderungen angeboten, heute sind es Radtouren. „Wissen Sie, was mein schönster Urlaub war?“, fragt er und erzählt es natürlich auch: „Ich bin mit dem Citybike durch Südtirol gefahren, durch die unterschiedlichsten Täler. Und habe immer wieder Neues entdeckt.“ Selbst seinem Vater geht es mit 80 noch so. „Er und mein 85-jähriger Onkel machen immer wieder Tagesausflüge mit dem Auto. Und lernen auch in ihrer Südtiroler Heimat immer wieder dazu.“

Joachim Nischler hat im Prinzip nur wegen der Gäste gelernt. „Sie haben dafür gesorgt, dass ich die Schönheit unseres Landes entdeckt habe“, sagt Joachim Nischler und zitiert den Gipfelstürmer Reinhold Messner, der nur wenige Kilometer vom Lindenhof entfernt auf Schloss Juval lebt. „Der Reinhold hat mal gesagt: ,Frag nie einen Südtiroler, wie der Berg heißt. Er weiß es nicht und war wahrscheinlich auch noch nie oben´.“

www.alber-mode.com

Das Schlichte bleibt in Erinnerung.

Brunello Cucinelli

Fabiana Filippi

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Blugirl

Red Valentino

Jacob Cohen

Closed

People of Shibuya

Santoni

Philippe Model

CHECKEN SIE EIN – UND GEHEN SIE RAUS!

Wer sie gezählt hat, wissen wir nicht. Aber: 315 Sonnentage im Jahr bietet Naturns. Angeblich. Das heißt: Nichts wie raus in die Südtiroler Natur! Vom Lindenhof aus ist alles möglich, was Spaß macht und fit hält. Unser Ausgangspunkt: der Check in-Schalter an der Rezeption.

RENNRAD/ MOUNTAINBIKE WANDERN

JOGGEN/ WALKEN

Von der Rezeption aus geht es los und runter Richtung Hauptstraße. Von dort dann immer an der Bahnhofstraße entlang, und hinter dem Bahnhof geht es dann links Richtung Apfelplantagen. Dort geht es immer durch die Apfelbäume bis nach Plaus. In Plaus angekommen kann man entweder den Radweg retour laufen oder durch Plaus dann auf den Rittersteig zurück.

MINIGOLF

Wir haben gleich einen Minigolfpark – mit einer Anlage auf Beton und einer Miniatur auf Eternit. Falls Ihnen der Weg (15 Minuten) runter in die Stadt und auf der anderen Seite hoch bis zum Sportplatz zu weit ist, nehmen Sie einfach unser Golfcar vor der Rezeption.

KLETTERN

Vielleicht sind Sie schneller, wenn Sie vom Zimmer aus zur Kletterwand gehen – und nicht von der Rezeption aus. Denn unsere geprüfte Kletterwand geht direkt am Neubau hinter dem Kids-Club hoch. Es wäre trotzdem besser, Sie würden nicht vom Zimmer aus einsteigen… Die zwei Minuten über den Familybereich haben Sie noch Zeit. Mit dem Aufzug in die Ebene 0. Dann kommt der erste Aufstieg – die Garagenausfahrt. Von hier führen Radwege bis zum Reschensee, bis nach Bozen – oder direkt in die Berge.

1 Minuten

15 Minuten

2 Minuten

2 Minuten 1 Minuten 10 Sekunden

CHECKEN SIE EIN – UND GEHEN SIE RAUS!

über 15 Minuten

ca. 15 Minuten

5 Minuten

Sie haben die Wahl: die ersten Meter bergab und von der Stadtmitte über die Bahnhofstraße rüber zum Nörderberg oder gleich links hoch zum Sonnenberg. Alle Touren sind bestens ausgeschildert. Sie können aber auch vom Lindenhof aus zehn Minuten nach rechts zur Seilbahn Unterstell gehen und von dort mit der Gondel auf 1.300 Meter hoch. Von hier erreichen Sie in zehn Minuten eine tolle Aussichtsplattform – oder weiter oben den Meraner Höhenweg.

GOLF

Ausnahmsweise empfehlen wir Ihnen einen Tagesausflug. Von der Rezeption aus fahren Sie mit dem Auto eine Stunde über Lana (hier gibt es einen 9-Loch-Golfplatz), den Gampenpass in Richtung Mendelpass. Genießen Sie die Strecke – und genießen Sie anschließend nach rund 55 Kilometern in Sarnonico/Trentino einen der schönsten (und schwierigsten) Golfplätze Italiens: den Golfclub Dolomiti. Eine 18-Loch-Anlage auf einem aussichtsreichen Hochplateau. Es lohnt sich!

RAFTING

SCHWIMMEN

Viele Wege führen zu unserem Sportpool, in dem Sie ungestört Ihre Längen schwimmen können. Zum Beispiel über den Wellnessturm mit den neun Saunen und den diversen Pools. Oder direkt über die 2. Etage raus auf die Liegewiese. Sie finden ihn. Bestimmt! In weniger als zwei Minuten.

TENNIS

Andere brauchen ein Aufwärmtraining. Sie gehen links an der Linde vorbei, 150 Meter hoch zum Nischlhof. Den Kunstrasenplatz mit Quarzsand können Sie kostenlos an der Rezeption buchen. Sie gehen runter in die Stadt, über die Bahnhofstraße weiter zur Etsch. Hier bieten zahlreiche Klubs vom Reschensee bis Meran Rafting/Canyoning an. Fragen Sie an der Rezeption nach dem Programm für Kinder und Erwachsene.

ARBEITEN IM URLAUBSHOTEL

Die anderen machen Urlaub. Wir arbeiten! Ein kleiner Rundgang durch das Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort – und wirklich nur kurze Gespräche mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Sie haben ja schließlich was zu tun. Von morgens bis nachts.

MARY ETAGENSERVICE

Vor 9 Uhr wird niemand vom Etagenservice bei Ihnen klopfen. Am besten regeln Sie den Zimmerservice mit unseren Yes- und No-Schildchen an der Türe. Bei Yes darf auch schon vor 8 Uhr an geputzt werden, bei No ist betreten verboten, egal zu welcher Zeit.

7.00 UHR

Wir putzen alle zusammen im öffentlichen Bereich, fernab von den Zimmern.

7.45 UHR

Ich bekomme meine Liste von der Gouvernante Anja: Wer reist auf meiner Etage ab, in welches Zimmer kommen neue Gäste, gab es irgendwelche besonderen Wünsche?

8.00 UHR

Ich bin im 5. Stock und schaue. Wenn irgendwo ein „Yes“ an der Türklinke hängt, kann ich rein und schon mal ein Zimmer reinigen. Oft schlafen die Gäste noch, dann putzen wir im Flur und richten alles hin: Handtücher, Bettwäsche etc.

9.00 UHR

Meistens kann ich jetzt in die ersten Zimmer. Wichtig ist: bei schlechtem Wetter, was ja selbst bei uns mal vorkommen kann, haben die Zimmer der Gäste Vorrang, die bleiben. Weil sie sich oft nach dem Frühstück wieder im Zimmer aufhalten wollen.

13.00 UHR Mittagspause. Auch wir Mitarbeiter können uns über das Essen unserer Küche nicht beklagen. Wir sitzen dann zusammen im Aufenthaltsraum.

15.00 UHR

Ich muss schauen, dass für die Neu-Anreisenden die Zimmer fertig sind. Das heißt: eine Endreinigung muss stattgefunden haben, alles muss frisch und neu sein.

15.30 UHR

Feierabend. Da meist gegen 14 Uhr die Zimmer alle gereinigt sind, bin ich bis zum Dienstschluss noch in den öffentlichen Bereichen oder helfe in der Waschküche aus. Bügeln, Zusammenlegen. Fertig!

8.00 UHR

8 Uhr: Alles bekommt seinen Platz: Plastikmüll, Biomüll, Arbeitsutensilien. Wir müssen nachher wie blind alles finden können.

8.10 UHR

Morgenrunde. Wir sprechen das Menü durch, unsere Chefköche sagen uns, worauf wir zu achten haben, lassen uns aber Freiheiten, auch mal was auszuprobieren.

8.20 UHR

Kilian und ich sind für die Vorspeisen zuständig – und kümmern uns zunächst mal um das Mittagsbuffet. Da gibt es ja meistens auch Nudeln. Wir klären ab, wer heute was macht und experimentieren viel. Das macht Spaß – vor allem, wenn danach positive Rückmeldungen kommen wie zuletzt bei den Tortelloni mit Röstkartoffelfüllung.

11.30 UHR

Wir bereiten das Mittagessen für die Mitarbeiter vor, auch für die gibt es ja eine große Auswahl und vor allem gesundes Essen. Logisch, dass danach der Arbeitsplatz geputzt werden muss, damit er später wie neu aussieht.

Von 13.30 bis 17 Uhr haben wir Pause.

17.00 UHR

Das Zauberwort heißt Mise en place, das heißt: der Arbeitsplatz wird vorbereitet, damit nachher alles zackzack geht. Der Schöpfer muss an einer bestimmten Stelle hängen, die Schüssel muss rechts stehen, das Salz links und und und. Wir versuchen nämlich, möglichst viel am Abend frisch zu machen. Natürlich ist das Ragout abgeschmeckt, aber es schmeckt einfach besser, wenn das Gemüse erst kurz vor dem Service gedünstet wird.

PATRICKKÜCHE

19.00 UHR

Jetzt geht’s loooos…. Die ersten Gäste treffen ein, die ersten Bestellungen kommen auf den Tisch. Alles muss schnell gehen – und doch wollen wir jeden Teller liebevoll herrichten. Stress pur bis mindestens 21.30 Uhr.

21.45 UHR

Die Küche wird auf Hochglanz geputzt. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Um 22 Uhr ist Feierabend!

In der Küche wird Ihr Essen mit modernen Computern bestellt (aber von richtigen Menschen gemacht…). Der Service tippt im Restaurant ein, was Sie wünschen, die Köche bereiten es umgehend vor. Damit ist ein reibungsloser Ablauf gewährleistet, weil die Reihenfolge der eingehenden Bons stets eingehalten wird – und kein Tisch bevorzugt ist.

9.00 UHR Frühstück. Also nicht ich setze mich zum Frühstück, sondern ich serviere den Gästen das Frühstück. Kaffee, Cappuccino, Tee, Schokolade – wenn ich Glück habe, reicht es mir um 8.55 Uhr noch zu einem halben Brötchen. Als „Springerin“ springe ich von Saal zu Saal, wo man mich eben braucht.

11.00 UHR

Das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber sie muss sein: Wir räumen das Frühstücksbuffet ab, putzen und bereiten den Aufbau des Nachmittagsbuffets vor. Auch die schmutzigen Tischdecken und Servietten müssen in die Waschküche gebracht werden.

12.30 - 13.00 UHR

Mittagspause. Jetzt bekomme ich was zu essen. Höchste Zeit!

13.00 UHR Wir kommen zu meiner Lieblingsbeschäftigung: Ich bediene im Barbe-

SABRINA RESTAURANTSERVICE

reich und auf der Terrasse. Das macht wirklich Spaß. Man hat den Kontakt zu den Gästen – und ich mache sehr gerne Getränke.

15 bis 18.30 Uhr: Pause.

18.30 UHR

Die Vorbereitung für das Abendmenü. Quellwasser vorbereiten, Parmesan auffüllen und so weiter… Nebenher versuche ich, das Menü für den Abend auswendig zu lernen – aus gutem Grund. Ja, auch weil wir den Gästen schon erklären können sollten, was sich hinter den Namen der Gerichte verbirgt. Und warum dieses und jenes besonders gut dazu passt.

18.45 UHR

Abendrunde mit den Chefs. Oft fragen sie ab, was es heute zu essen gibt und was sich hinter den Namen der Gerichte verbirgt (Sie haben’s kapiert, warum wir die Karte verzweifelt auswendig lernen…). Die Einteilung der Speisesäle wird vorgenommen. Ich bin heute im Reschensaal.

19.00 UHR

Der normale Wahnsinn beginnt. Man muss alles im Blick haben: an Tisch 12 sollte ich Wein nachschenken, an 32 sind alle mit der Vorspeise fertig, 18 möchte gerne noch eine Flasche Mineralwasser, 17 hätte gerne zwei Mal die Suppe und drei Mal den Saft. Ich tippe es ein. Der kleine Tisch, auf dem alle Kollegen schnell die abgeräumten Teller abstellen, weil die Getränke für den Gast Vorrang haben, ist voll. Ich schnappe sie mir und bringe sie in den Spülraum. Die zwei Hauptspeisen, die gerade in der Küche auf die Theke gestellt werden, nehme ich mit – auch wenn sie für Tisch 54 in der Stube sind. Unser System ist so, dass fertige Speisen grundsätzlich von jedem serviert werden, egal für welchen Saal er eingeteilt ist. So geht alles schneller.

21.00 UHR

Man ist auch schnell müde, nach so einem Dienst… Aber: das Buffet muss abgeräumt werden, Vorbereitungen für das Frühstücksbuffet beginnen schon am Abend. Und mein Feierabend beginnt um 22.30 Uhr.

Frühstück gibt es im Lindenhof von 7 bis 11 Uhr; Nachmittagsjause (im Preis enthalten) von 13 bis 17 Uhr; Abendmenü von 19 bis 21 Uhr. Beim Abendmenü wählen Sie von einem Gang zum anderen – und haben bei Suppe, warme Vorspeise und Desserts immer zwei Gerichte zur Auswahl. Bei der Hauptspeise gibt es drei Wahlmöglichkeiten.

FRANZISKAREZEPTION

11.00 UHR

Der Donnerstag ist ein besonderer Tag für mich – ich bin für das Wochenprogramm zuständig, das die Gäste am Freitagabend bekommen. Manches habe ich schon vorbereitet, aber die Ausflüge und Veranstaltungen des Tourismusverbandes sind erst jetzt gekommen.

11.05 UHR

Eigentlich wollte ich Wochenprogramm machen. Aber vorne an der Rezeption ist viel los. Das Wetter ist nicht so gut, die Gäste sind nicht wandern – und fragen sich (und uns) jetzt, was sie denn machen können.

12.00 UHR

Ich sitze wieder hinten am Wochenprogramm. Texte müssen überarbeitet und angepasst werden, Bilder rausgesucht.

13.00 UHR

Mittagspause. Sonst bekomme ich nichts mehr zu essen.

14.00 UHR

Ich sehe schon. Meine Kolleginnen vorne an der Rezeption sind im Stress. Ribana bittet mich, ein paar Mails zu beantworten. Wir versuchen das immer so schnell wie möglich zu machen, schließlich sind es ja unsere Kunden, die was von uns wissen wollen. Das kostet natürlich Zeit, weil man manches ja selbst erst nachschauen muss.

15.00 UHR Der letzte Schliff am Wochenprogramm. Dann geht es zu den Chefs, die garantiert wieder irgendwo einen Fehler finden. Vielleicht ist heilig bei der Heiligen Messe wieder klein geschrieben. Habe ich das kontrolliert?

16.30 UHR

Gäste kommen an. Ich begrüße sie, sie bekommen die vorbereiteten Schlüssel, und ich führe sie durch das Haus. Sie sind neu im Lindenhof, man sollte ihnen auch viel zeigen. Samstag und Sonntag kommt man da auf ganz schön viel Kilometer.

17.15 UHR

Ich schaue auf die To-do-Liste, die wir akkurat führen, damit jeder weiß, was noch offen ist. Der Hausmeister muss wegen einer Tonstörung am Fernseher in 205 noch verständigt werden, 420 möchte gerne die weicheren Kopfkissen.

17.30 UHR

Die Kollegin ist mit der Abrechnung der Gäste von 724 beschäftigt, die gerne jetzt schon bezahlen würden. Also gehe ich nach vorne und helfe anderen Gästen bei der Zusammenstellung ihrer morgigen Tour. Zug- und Busfahrplan helfen dabei.

18.00 UHR Mails, Mails, Mails – und Anrufe. Es ist ja gut, wenn der Laden brummt und sich alle erkundigen, ob noch Zimmer frei sind, wie das Wetter ist, ob die Almen noch geöffnet haben und und und. Wir beantworten alles gerne. Nur bei der Frage, wie viel Sonnentage wir nächstes Jahr im März haben werden, muss ich passen. Gute Nacht, es ist 20 Uhr. Ich habe Feierabend. Ich bin mal gespannt, was Sofia nachher antworten wird…

Die Rezeption ist während der Hotelzeiten täglich von 7 Uhr bis 22.30 Uhr besetzt. Zwischen den Saisons erreichen Sie uns telefonisch von 8 Uhr bis 18 Uhr unter +39 0473 666242 oder immer per Mail: info@lindenhof.it

LISA ARTSPA

8.30 UHR Der Frühdienst ist zunächst mal eine Stunde allein mit der Vorbereitung beschäftigt. Da ist die Getränkeecke, die aufgebaut werden muss, da sind die Handtücher, die zusammengelegt gehören, jede Kabine wird entsprechend für den ersten Gast gerichtet.

9.30 UHR

Die ersten Gäste kommen, die Behandlungen beginnen. Wenn ich eine Ganzkörpermassage am Anfang habe, muss ich aufpassen, dass ich nicht selbst einschlafe. Die wird so oft gebucht, dass ich sie im Schlaf beherrsche – und auch nicht mehr auf die Uhr schauen muss.

11.30 UHR

Die erste Gesichtsbehandlung mit Maniküre. Das liebe ich an diesem Job, dass er abwechslungsreich ist. Ich weiß gar nicht, wie viele Arten der Behandlung wir hier in der ArtSPA im Lindenhof anbieten. Da macht sich auf jeden Fall meine Ausbildung bezahlt. Wir haben in der Landesberufsschule in Meran nämlich beides gelernt: Schönheitspflege und Massagen. In Italien gehört das zusammen.

12.30 UHR

Mittagessen im Lindenhof. Der kleine Hunger ist auch schon da…

13.00 - 15.00 UHR

Der wenig angenehme Teil des Tages. Ich habe Pause und muss mein Zimmer im Teamhouse putzen und wieder ein bisschen Ordnung schaffen.

15.00 UHR

Ich schaue in den Computer und sehe, was mich bis 19 Uhr erwartet. Eine Behandlung nach der anderen, non-stop. Aber so soll es ja auch sein, so macht die Arbeit Spaß.

17.00 UHR

Endlich ein Mann, der die Gesichtsbehandlung gebucht hat. Ältere Kolleginnen erzählen mir, dass es das vor ein paar Jahren noch kaum gab. Heute ist es fast schon selbstverständlich. Und ich finde es gut, wenn Männer sich pflegen – und pflegen lassen. Dem Gast hat es so gefallen, er hat sich jetzt auch nach Maniküre und Pediküre erkundigt.

19.00 UHR

Feierabend! Da der Tag abwechslungsreich war, geht es mir auch noch gut. Das ist anders, wenn ich mal den ganzen Tag nur Massagen habe. Denn die Massagen kosten nicht nur Kraft, man steckt auch viel von seiner Energie mit hinein. Schließlich wollen wir unsere Energie auf den Kunden übertragen. Dann bin ich froh, wenn ich meinen Akku bis zum anderen Morgen wieder aufladen kann. Denn: wer faltet sonst die Handtücher?

Behandlungen in der ArtSPA können Sie am besten schon bei der Hotelreservierung buchen. Das Programm ist vielfältig – und unser geschultes Personal ist für Sie täglich von 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr da.

CHRISTIANFITNESSTRAINER

3.30 UHR

Ein neuer Tag beginnt – und ob Sie es glauben oder nicht: Ich bin voll motiviert. Schon beim Frühstück mit dem Weiß von 10 Eiern, mit gedämpften Tomaten und Reis.

5.00 UHR

Im Hotel starte ich mit meinem persönlichen Training.

6.30 UHR

Die erste Privatstunde.

7.30 UHR

Es geht los mit den Kursen. Six-Pack, Aquafitness draußen im Schwimmbecken, Bauch-Beine-Po, Pilates. Ich will immer das Beste für die Gäste, achte deshalb am Anfang darauf, was können die leisten, was wollen sie leisten? Dementsprechend baue ich die Stunde auf.

11.30 UHR

Mittagspause. Da ich gerne koche und mir dabei sogar weitere Motivation hole, stehe ich zu Hause wieder in der Küche, bereite mir auch die Zwischenmahlzeiten bis zum Abend vor.

14.30 UHR

Bellicon, Stretching und und und. Manchmal habe ich zehn unterschiedliche Kurse am Tag. Aber ich bin ja selbst schuld. Ich stelle das Programm ja auch zusammen. Und ich ziehe es durch, auch wenn mal nur einer vorbeischaut. Das ist dann wie Privattraining.

17.00 UHR

Apropos Privattraining. Ich bin als Personaltrainer gebucht. Wir gehen zusammen walken.

18.15 UHR

18.15 Uhr: Im Lindenhof biete ich auch Kurse für Einheimische an. Die sind ganz gut besucht – und der große Unterschied zu den Stunden mit den Hotelgästen: Hier kenne ich jeden Einzelnen und weiß, wie ich ihn an den Rande seines Leistungsvermögens bringen kann.

19.30 UHR

Eine Gruppe in Kastelbell hat mich gebucht. Jeden Dienstag. Und fragen Sie nicht: Ja, ich bin auch an solch einem Abend noch voll motiviert.

Fitness & Wellness im Lindenhof: jeden Tag erfahren Sie im Tagesprogramm, was Christian und seine Kollegen anbieten. In unserer Halle finden von 7.30 Uhr bis 18 Uhr Kurse statt. Die sieben Saunen sind geöffnet von 13 Uhr bis 19.30 Uhr, und in den kalten Monaten ist die Skysauna bereits ab 11 Uhr geöffnet. Das Aufgussprogramm stellt unser Saunachef, Aufguss-Weltmeister Claudio, täglich für Sie zusammen.

11 NATIONEN – 1 PHILOSOPHIE

Im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort arbeiten Menschen aus der ganzen Welt. Sie sind geprägt von der Lebensweise in ihrer Heimat – und müssen dann die einheitliche Denkweise in einem Südtiroler Luxushotel erlernen.

Kirgisistan Mira Kabylbekova, Kellnerin

Ein Gespräch mit Anja

Scheer ist fast unmöglich. Das hauseigene Handy klingelt bei der Lindenhof-Gouvernante im Minutentakt – und im Minutentakt switcht die Deutsche um. Mit Sarabjeet redet sie italienisch und erklärt ihr, dass sie doch zuerst Zimmer 405 reinigen soll, weil die neuen Gäste schon warten. Mit Lucky redet sie englisch. Ja, 721 hat verlängert, kein Wechsel heute. Und mit Ribana von der Rezeption redet sie südtirolerisch. Nein, ihre Leute können auch nicht hexen. 315 ist noch nicht fertig. „Wenn du 14 Jahre in Südtirol lebst, wirst du auch den Dialekt kennen“, sagt die Frau, die eigentlich aus Friedewald stammt.

Philippinen Jocelyn Estaci, Zimmerfee

Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben es da nicht so leicht. Sie sind meist nur für zwei oder drei Saisonen im Lindenhof – und kommen oft aus Ländern, deren Lebensweise nicht allzu viel Gemeinsamkeiten mit der europäischen hat. „Viele haben zu Hause studiert und wollen jetzt schnell Geld verdienen, um irgendwann wieder zurück in die Heimat zu gehen“, sagt Anja Scheer.

Menschen aus elf Nationen sind zur Zeit im Lindenhof zu Hause – und sie alle sind auf eine Philosophie geschult und eingeschworen worden: „Wir wollen, dass der Gast glücklich ist“, sagt der Hotelchef Joachim Nischler und bringt es damit auf den größten gemeinsamen Nenner. Zusammen mit einer Tourismusagentur und seiner Familie hat er Handbücher für seine Angestellten geschrieben und unterrichtet vor Saisonbeginn jede Abteilung ganz speziell. „Inzwischen machen wir das in drei Sprachen“, sagt die Juniorchefin Chiara Nischler, die auch den Mitarbeiter-WhatsApp-Kanal in deutsch und

Slowakei Alexandra Popjakova, Zimmerfee

Pakistan Farhan Javed, Frühstückskoch

italienisch bestückt. Nur mit den Handbüchern ist man noch nicht so weit.

Anja Scheer hat im Etagenservice Kolleginnen und Kollegen aus den Philippinen, aus Thailand, Kroatien, Indien und der Slowakei. Die einen sind schon länger irgendwo in Italien gewesen und reden italienisch, andere nur englisch, die wenigsten deutsch. „Wir haben deshalb so eine Art Bilderreigen gemacht, um allen gleichermaßen zu erklären, wie wir uns die Zimmerreinigung vorstellen“, sagt die Gouvernante, die in die Ausbildung ihrer Mannschaft viel Geduld investiert hat. Lange Zeit werden Neulinge nur zum Zuschauen mitgeschickt, danach reinigen sie unter Aufsicht und schließlich macht die Chefin persönlich bei der täglichen Besichtigung ihre Zimmermädchen bzw. -boys darauf aufmerksam, was sie vergessen haben. „Sauberkeit ist vielleicht bei uns das höchste Prinzip, aber nicht überall auf der Welt“, sagt Anja Scheer. Wer wechselt schon mehrmals in einem Zimmer den Putzlappen und benutzt im nächsten wieder ganz andere?

Für den Hotelchef Joachim Nischler ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter alles kennen lernen und (fast) alles wissen. Deshalb werden sie auch durch andere Abteilungen geführt, sollen Kollegen aus anderen Bereichen kennenlernen – und sie sollen zumindest einmal in der Saison auch mit Begleitung im Restaurant essen und spüren, wie es ist, ein Gast in diesem Hotel zu sein. „Dadurch bekommst du ein ganz anderes Gefühl für deine Arbeit – und solche Aktionen sagen oft mehr als viele Worte“, ist sich Joachim Nischler sicher. Für ihn sind die Mitarbeiter aus den elf Nationen auch „die Botschafter des Hotels“. Das Handy klingelt. Jocelyn aus den Philippinen sagt, sie sei jetzt schon mit den Zimmern durch – und ob sie vielleicht in der Waschküche aushelfen oder einen Extragang durch die öffentlichen Toiletten machen soll? Die Gouvernante entscheidet sich für die Toilettenreinigung – und lächelt. Ihre Mitarbeiter aus den fernen Ländern sind noch motivierter als vor Corona, falls das geht. „Sie hatten alle Angst, dass sie nicht mehr in den Lindenhof zurückkommen dürfen. Das zeigt doch, dass sie unsere Philosophie mögen und auch verstehen.“

Der Lindenhof beschäftigt 80 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie kommen aus den Philippinen, der Slowakei, aus Indien, Ungarn, Thailand, Pakistan, Sri Lanka, Marokko, Kirgistan, aus Italien und Deutschland.

HOCH – HÖHER – AM HÖCHSTEN

Wandern hinauf bis zum Gipfel, Radfahren über die schönsten Pässe und Autofahren mit Sicht auf die Bergwelt – Südtirol bietet für jeden etwas. Per Mausklick finden Sie im Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort alle Strecken, die Sie begeistern – bestens geordnet nach Schwierigkeitsgraden. Wir haben Einheimische nach Touren gefragt, die sie nie vergessen werden.

AM ABGRUND MIT GERÖLL

Juniorchefin Chiara Nischler über ihre Wanderung zur Kirchbachspitze

Was hat mich da eigentlich

geritten? Auf Wunsch von ein paar gipfelerprobten Gästen hat unser Wanderführer Helmut die Tour auf die Kirchbachspitze angeboten. Und ich …. ich habe mich in die Liste eingetragen. Eigentlich habe ich nur eine Entschuldigung: Schon als Kind dachte ich mir, als Naturnserin musst du mindestens einmal auf jedem Hausberg gewesen sein – auf dem Hochwart am Nörderberg und der Kirchbachspitze am Sonnenberg.

Ich war damals 22. Also höchste Zeit. Und nichts wie hoch. Zumindest eine halbe Stunde lang. Geröll, Wald – gleich hinter dem Schnatzhof. Wie gut, dass ich immer meinen Opa im Ohr hatte mit dem Versprechen, mich am Schnatzhof abzuholen, wenn es nicht mehr weitergeht.

Eigentlich ging es nicht mehr weiter.

Ich hasse Geröll, auf dem du immer wieder zurückrutscht. Ich mag nicht diese engen Wege, die links und rechts nur den Abgrund als Ausblick lassen. Ich glaube jetzt auch Helmut, der die Tour auf die Kirchbachspitze als erfahrener Alpinist deshalb nicht mag, weil man eigentlich nur ganz oben am Kreuz diesen phantastischen Ausblick hat, der einen auf anderen Touren wie zum Beispiel auf den Hochwart immer begleitet und weiter treibt.

Es ist steil. Und nach vier Stunden kommst du auf knapp 3.000 Meter Höhe an. Ich sehe, wie sich alle am Gipfelkreuz fotografieren, ich sehe ….. eigentlich nichts mehr. Mir ist so schwindelig von dieser Gratwanderung am Abgrund, dass ich nur noch runter will. Das heißt: runter muss. Denn hier oben kann mich mein Opa mit dem Auto schlecht abholen.

Drei Stunden geht es zurück. Auf dem Geröll. Am Abgrund. Rechts und links. Meine Füße schmerzen. Ich habe Blasen, die ich sonst nie bekomme. Und Hunger. Und kann doch nach dem dreistündigen Abstieg nur ein Viertel einer Pizza essen. Dann streikt der Magen. Und in dem Glücksgefühl, das ich trotz aller Schmerzen an diesem Abend habe, fällt mir ein, dass die Naturnserin Chiara kein Foto am Hausberg-Gipfelkreuz hat. Es fehlt der Beweis, dass ich oben war.

Vier Jahre konnte ich mit der Schmach leben, auch weil ich mir geschworen hatte: Das machst du nie wieder. Aber was machst du, wenn du einen Freund aus Naturns hast, der noch nie auf dem Naturnser Hausberg war und das unbedingt als Naturnser einmal im Leben gemacht haben will? du wanderst mit. Ein zweites Mal. Ich kann nicht sagen, dass es mir 2020 leichter gefallen ist, aber ich kann sagen: ich habe jetzt ein Foto. Und ich kann von dem atemberaubenden Blick erzählen hinüber zur Lahnbachspitze. Weil ich dieses Mal keinen Schwindel hatte.

Trotzdem: ich mach’s nie wieder! Und wenn Sie mal als erfahrener Wanderer einen Naturnser Hausberg besteigen wollen: der Hochwart am Nörderberg ist zwar mit 2.607 Metern nicht ganz so hoch, aber die Tour vom Parkplatz Kreuzbrünnl aus über die Zetnalm und zurück über die Mauslochalm lohnt sich auf jeden Fall.

Was ich übrigens noch schaffen will: den Meraner Höhenweg. Mit Andi. Ich werde dann auf die Kirchbachspitze hoch schauen. Und wenn es jemand wissen will, werde ich ihm sagen, dass ich da schon zwei Mal oben war. Wie es sich für eine Naturnserin gehört.

Das Lindenhof-Resort bietet auch geführte Wanderungen für Gäste mit erfahrenen Wanderführern an. Jeden Montag und Donnerstag begleiten Sie Rudi und Helmut in die Südtiroler Bergwelt.

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