DolceVita Hotel Lindenhof Suite Herbst 2016

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DIE LINDENHOF HOTELZEITU NG

6. AUSGABE

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SUITE

HERB ST 2016

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DER RAT FÜR DAS RAD

DER INGO UND DIE HEIMAT

DIE BIATHLETIN UND IHR ZIEL

DER MANN UND DER BERG

Ötzi Bike-Chef Klaus Nischler trainiert Anfänger und Profis

Ein Berg links, ein Berg rechts – so ist der Naturnser aufgewachsen

Elisa Kuenz musste ihre Sportkarriere wegen einer Krankheit aufgeben

Wanderführer Rudi Alber war schon überall ganz oben – nicht nur in Südtirol

LOB FÜR DEN LINDENHOF

HERBST-PROGRAMM

FIT FOR FUN IM KURHOTEL

ERLEBEN GENIESSEN LINDENHOF

Gesundheitshotel können sich viele nennen, weil die Kriterien dafür fehlen. Für den Buchautor Manuel Eckardt aber ist klar, dass der Lindenhof unbedingt dazu gehört. „Entscheidend ist der Wohlfühlfaktor“, sagt er.

1 SAUNA AROUND WOCHEN VOM 16.10. – 23.10. Schon in der Frühjahrsausgabe der SUITE hatte LindenhofChef Joachim Nischler nach der Dolce Vita-Gourmet-Tour über eine Sauna-Tour nachgedacht. Inzwischen wurde die Idee in die Tat umgesetzt: 5 Hotels – 5 Saunathemen an 5 Tagen! Ein Genuss der besonderen Art für alle Saunaliebhaber.

Stefan Schena-Kuoni kann jeden Tag ein paar Meter weiter mit seinen Krücken gehen. Er hat sich die Achillessehne gerissen. Beim Fußball. Auf den Urlaub im Dolce VitaHotel Lindenhof wollte er dennoch nicht verzichten, zumal er ab und zu auch andere Gäste sieht, die humpelnd den Physio- und Fitnessbereich anpeilen. „Eigentlich ist der Lindenhof so etwas wie ein Kurhotel“, sagt der Schweizer. Ihm gehe es von Tag zu Tag besser.

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Vielleicht ist der Lindenhof in Naturns dem Kurhotel näher, als der Gast glaubt. Jedenfalls erreichte den Bürgermeister Andreas Heidegger vor kurzem ein Schreiben mit dem offiziellen Schriftzug „Ministero della Salute“. Das italienische Gesundheitsministerium teilte mit, dass „die therapeutischen Eigenschaften des natürlichen Mineralwassers, das auf dem Territorium der Gemeinde Naturns entspringt“, anerkannt und geeignet sind für diverse medizinische Behandlungen. „Thermalgemeinde Naturns – das hätte doch was“, sagt der Lindenhof-Chef Joachim Nischler, der schon lange den Gesundheitsaspekt in den Vordergrund rückt. Allerdings ist er damit nicht der Einzige. 18 Millionen 500.000 Einträge spuckt der Suchdienst google bei „Gesundheit und Hotel“ aus. „Der Trend ist völlig unübersichtlich. Wenn einer eine Arztpraxis im Umkreis von 100 Kilometern hat, nennt er seine zwei vermieteten Zimmer schon Gesundheitspension“, sagt Buchautor und Fitnessexperte Manuel Eckardt. Der Chef des ersten Online-Fitness-Studios der Welt, pur-life. com, berät auch im Lindenhof Gäste bei den bellicon-Gesundheitswochen. Für Eckardt hebt sich der Lindenhof aus der Masse der „Gesundheitshotels“ ab, was nicht einmal daran liegt, dass hier sportliche Kurse, Yoga, gesunde Ernährung und individuelle

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Willkommen im Lindenhof: die Rezeptionistinnen Katharina, Ribana, Bea und Birgit beim bellicon-Test

Behandlungen mit Physiotherapeuten angeboten werden. „Viel wichtiger ist das Gesamtpaket“, sagt Eckardt – und nennt an erster Stelle den Wohlfühlfaktor im Hotel. „Krankheiten entstehen häufig durch Stress. Und Stressabbau gelingt, wenn man den Cortisolspiegel senken kann.“ Der Cortisolspiegel, da ist sich der Gesundheitsexperte sicher, wird schon durch Ambiente, durch Ruheoasen, durch eine freundliche Umwelt gesenkt. „Für mich ist der Lindenhof deshalb perfekt geeignet“, sagt der Mann, der im Hotel auch das Minitrampolin „bellicon“ eingeführt hat. Er schreibt jetzt sogar ein Buch über diese „Allzweckwaffe“. „So blöd es klingt, aber es hilft

bei Darmbeschwerden genauso wie bei Rücken- oder Kopfschmerzen“, sagt er. Den Beweis dafür will er bei der nächsten Gesundheitswoche vom 22. bis 29. Oktober antreten. Ein paar Wochen nach seiner Operation ist Stefan Schena-Kuoni jedenfalls mit seinem „Kurhotel“ Lindenhof mehr als zufrieden. Der Hobbysportler humpelt durch Naturns, er trainiert das verletzte Bein im Kraftraum – und freut sich über die Genesungsfortschritte. „Nächstes Mal lasse ich mich vor einer Gesundheitswoche operieren, dann geht die Heilung noch schneller“, sagt er. Und er lacht schon wieder.

TÖRGGELEZEIT IN SÜDTIROL VOM 10.10. – 28.10. Törggelen ist ein alter Brauch in Südtirol. Buschenschänke und urige Lokale laden zu Kraut, Geselchtem, Knödel, Hauswürste und gebratenen Kastanien mit „Sußer“. Jeden Dienstag gibt es mit Natur- und Kulturfreund Christoph Gulfer einen TörggeleAusflug. „Die bäuerliche Küche ist unser Aushängeschild“ , sagt er. Jeden Mittwoch ist in Naturns das traditionelle Törggele-Fest.

3 WEIN- UND GOURMETWOCHE VON 05.11. – 13.11. Der Winzer Peter Dipoli hat seinen Freund Joachim Nischler einst zum Gourmet „ausgebildet“. Kein Wunder, dass dem Lindenhof-Chef die Wein- und Gourmetwoche ans Herz gewachsen ist. Bereits zum 21. Mal laden er und seine Sommeliers die Gäste in die schönsten Weingüter und besten Lokale Norditaliens.

Die Lindenhof-Rezeption erreichen Sie täglich von sieben bis 22 Uhr. Telefon: 0039 0473 666242 oder unter info@lindenhof.it


HAUSPOST

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REPORTAGE

JULIAN PIRHOFER

JUNIORCHEF ALS PRAKTIKANT

DIE NISCHLERS

TEAMWORK IN DER FAMILIE

Immer wieder macht der Nachwuchs befreundeter Hoteliersfamilien ein Praktikum im Lindenhof. Im Sommer war Julian Pirhofer (16) vom Dolce Vita-Hotel Jagdhof in Latsch bei den Nischlers. Er lässt sich in den nächsten fünf Jahren in den Schulen Savoy und Kaiserhof zum Hotelmanager ausbilden – mit Praktika in der Küche, an der Rezeption und im Service.

Auch Verwandte müssen professionell zusammenarbeiten – wenn sie gemeinsam ein Hotel führen. Eine Beratungsagentur hilft jetzt bei den Visionen für die nächste Lindenhof-Generation. „Wenn mir vor 15 Jahren einer gesagt hätte, dass ich mal Geld mit Radfahren verdiene, hätte ich ihn für bescheuert erklärt.“ (Klaus Nischler, 37, Chef und Begründer der Ötzi Bike-Academy)

Joachim Nischler ist seit 21 Jahren der Hotelchef im Lindenhof, der Hans-Dampfin-allen-Gassen. Er macht Personalpolitik, die Finanzen, den Einkauf, unterhält die Gäste, fährt mit ihnen um die Wette Fahrrad aufs Stilfser Joch und trägt abends auch noch die schmutzigen Teller aus dem Speisesaal. Jeder Gast kennt ihn. „Grüß Gott, ich bin der Joachim.“

Chiara Nischler hat nach Praktika in anderen Hotels gleich zwei Jobs im Lindenhof: Sie arbeitet an der Rezeption, und sie begrüßt fast jeden Abend die Gäste im Speisesaal. Neuerdings besteigt sie auch bei „Hauswanderungen“ die höchsten Gipfel Südtirols. „Ich sollte mehr lernen“, erkennt die 22-jährige Wirtschaftsstudentin – meist nach einer Prüfung.

Emma Nischler singt wie Whitney Houston – oder zumindest Lieder von Whitney Houston. Immer wieder lädt sie der Musikverein zu öffentlichen Auftritten ein. Außerdem malt die 20-jährige Kunststudentin aus Leidenschaft. Ob sie auch aus Leidenschaft im Hotel Bier zapft, sagt sie nicht. Trotzdem hilft sie immer wieder im Service aus. „Ausbeutung“, sagt sie lachend.

auch immer Spaß gemacht“, sagt Joachim Fast jeden Donnerstag während Nischler, der das Familienunternehmen ihres Studiums in Florenz bekommt mit weiteren 44 Festangestellten leitet. Bei Emma Nischler den Anruf von Vater oder ihm gibt es nicht nur Mitarbeitersitzungen Mutter. „Könntest Du am Wochenende und Abteilungsleiterkonferenzen, sondern einspringen? Im Service wird es eng.“ Für auch Familienbesprechungen. „Wir gehen die 20-jährige Kunststudentin ist das es auch im engsten Verwandtenkreis proschon lange keine Frage mehr. „Ich hab fessionell an, sonst funktioniert es nicht. das mehr oder weniger eingeplant“, sagt Man muss in der Situation sie lachend – und selbstvernoch mehr als andere trenständlich schiebt sie auch in nen können zwischen Job den Ferien schon mal die „Man muss und Privatleben.“ eine oder andere Doppeltrennen können schicht: bis 18 Uhr im TaSeit dieser Saison beschäfgescafe, von 18.30 Uhr an zwischen Job tigt Nischler sogar eine Beim Speisesaal. und Familie“ ratungsagentur, die die Wünsche und VorstelIn einem Familienhotel Joachim Nischler lungen der einzelnen Famipackt die ganze Familie an lienmitglieder besser steu– das ist das Credo der Niert. Mit ihr werden Visionen entwickelt schlers. Es ist für groß und klein, jung und – auch was die Übergabe des Hotels in die alt eine pure Selbstverständlichkeit. Sie nächste Generation betrifft. Chiara Nikennen es nicht anders, seit frühester schler kann es sich vorstellen, irgendwann Kindheit. Das war bei Joachim so, der neben ihrem Vater und später mal auch letztlich relativ früh mit 27 von seinem ohne ihn das Management zu übernehVater Werner die Führung des Hotels men. „Am liebsten wäre es mir aber, übernommen hat – und das ist bei seinen Emma würde auch mit einsteigen“, sagt Töchtern Chiara und Emma nicht anders. die 22-Jährige, die inzwischen fest an der „Wir wurden alle nicht gezwungen, aber Rezeption eingeplant ist und abends die irgendwie hat es dazu gehört, und es hat

Lorella Longhitano kommt aus Mailand, lebt aber schon seit 23 Jahren in Naturns. Die Mutter von Emma und Chiara Nischler ist die rechte Hand von Hotelchef Joachim Nischler und herrscht abends im sogenannten „Pass“ in der Küche. „Die Koordination zwischen Küche und Service muss stimmen“, sagt sie - und steuert alles.

Gäste im Speisesaal begrüßt. Zudem studiert sie begleitend am Wochenende Wirtschaft in Innsbruck. „Visionen“ steht noch auf der Aktenmappe, die Kohl & Partner nach den ersten Familiensitzungen für die Nischlers zusammengestellt hat. „Bisher konnte mal jeder seine Ideen äußern, nach der Saison müssen wir das alles zusammenführen“, sagt Joachim Nischler, der – obwohl erst 47 – seine Nachfolge gerne geregelt sehe, bevor er weitere Millionen in Umbau und Erweiterung investiert. Schon bei den Neubauplänen haben er und Lorella Longhitano ihre beiden Töchter wesentlich mit einbezogen. „Da kann uns auch Emma mit ihrem künstlerischen Talent sehr helfen – und wahrscheinlich wäre es auch gut, wenn wir nachher sowohl künstlerische Kreativität als auch wirtschaftliches Verständnis an der Spitze hätten.“

Wann „Visionen“ durchgestrichen und auf der Aktenmappe „Pläne“ stehen wird, entscheiden die Wirtschaftsstudentin Chiara und die Kunststudentin Emma Nischler. „Sie können sich absolut frei entscheiden“, sagt die Mutter Lorella Longhitano, die selbst bis abends um halb elf im Hotel arbeitet und dort in der Küche als Verantwortliche die Bestellungen des Service mit den Köchen disponiert. „Es wäre halt schon schön, wenn der Lindenhof auch in der nächsten Generation in Familienhand bleiben würde“, sagt Seniorchef Werner Nischler, der sich eigentlich mit 76 in dieser Saison mehr zurückziehen wollte, aber noch immer ab und zu am Abend im Speisesaal zusammen mit seiner Frau Doris aushelfen muss. Emma lacht noch über Visionen und Wünsche – und geht ans Handy. „Klar, wann soll ich heute Abend da sein?“

Tolle Voraussetzungen. „Das hat sich geändert. Heute macht es mir extrem Spaß, mit Menschen zu reden, sie zu bedienen, wie hier im Lindenhof.“

DAS ERFOLGSMODELL ÖTZI BIKE-ACADEMY

ENTSCHEIDEND IST DER KOPF Klaus Nischler und seine Guides haben das Vinschgau zum Radsport-Eldorado entwickelt. In einem 3.500 qm großen Übungsgelände bei Naturns geben sie auch Unterricht im Mountainbikefahren – für Anfänger und Fortgeschrittene. Alex ist geschockt. Jetzt lässt ihm dieser Typ Luft aus den Reifen seines neuen Mountainbikes – so viel, dass er danach mit der flachen Hand den Mantel nach unten drücken kann. „Die beste Technik nützt nichts. Wenn zu viel Luft im Reifen ist, wirst Du Dein Bike nicht beherrschen“, sagt Klaus Nischler und lacht, als er das Gesicht des verdutzten jungen Mannes sieht. Noch einmal öffnet er das Ventil. „Es muss noch mehr raus, weil Du weniger Gewicht hast als ich. Du hast keine Traktion mit zu viel Luft im Reifen.“ Einführungskurs im Mountainbike. Der Chef der Ötzi Bike-Academy, die im Radsport als die Nummer eins in Südtirol gilt, steht heute Morgen höchst persönlich mit sieben wenig erfahrenen Berg-Radfahrern auf dem Übungsparcours – einem 3.500 qm großen Waldgelände hinter dem Minigolfplatz von Naturns. Klaus Nischler hat mal Schreiner gelernt, bevor er vor zehn Jahren ganz zaghaft versucht hat, sein Hobby zu strukturieren. „Ich habe gelesen, dass sie in Bozen Mountainbiker zu Guides ausbilden“, erzählt er. Später hat er per Flyer geführte Touren angeboten, Joachim Nischler und die Dolce VitaHotels beschafften ihm die ersten größeren Aufträge – zunächst zwei, dann drei in der Woche. Heute hat er ein Radgeschäft, eine Bike-Academy, 15 Guides beschäftigt, die 20 Touren in der Woche machen und Kurse bzw. Training anbieten. „Grundkurs klingt einfach“, sagt er zu seinen Schülerinnen und Schülern oben am Übungsgelände im Wald bei Naturns. „Aber genau an diesen Basics fehlt es vie-

gen Beinen, bei der Männer normalerweise auf etwas anderes achten – und lässt sie den kleinen Übungshang hinunter sausen. Mal muss sie die Hinterradbremse, mal die VorIn den ersten 40 Minuten der vier Stunderradbremse einsetzen. Balance, Gleichden erklärt der Experte die Technik, vergewicht, Koordination, Gewichtsverlageändert die Einstellungen an Sattel, Rahrung und Abfahrten mit men und Bremsen. „Das Hindernissen stehen auf entscheidet über gesundes dem Programm. „Du siehst, Biken“, sagt er. Er zeigt bei Dir kann nichts passieren. Jürgen, was ein zu hoher Dir passiert nichts“, wiederRahmen anrichten kann. In Zusammenarbeit mit der holt er gebetsmühlenartig. „Wenn das Rad vorne hoch Ötzi Bike-Academy bietet der Bis Lydia aus Bottrop beim kommt, quetscht das Ding Lindenhof auch 2017 drei zweiten Bremsversuch vom Radwochen an. Zum einen eine entscheidende Stelle zeigen Ihnen vom 1. bis 7. April Rad fällt. „Wenn Du Dein bei Männern, und auch bei Rennrad-Testimonials wie Oscar Rad beherrscht, kann Dir Frauen tut’s weh.“ Camenzind, Alex Zülle und nichts passieren. Nichts“, Markus Storck die schönsten ruft Klaus Nischler dem Klaus Nischler war ein Rennrad-Strecken in Südtirol Nächsten oben zu, während verrückter BMX-Fahrer – (sechs Touren in vier Leistungser Lydia wieder auf die Beibis ihn mit 14 ein Knorpelstufen zu 199 Euro). Zum schaden im Knie zur anderen gibt es vom 22. bis 30. ne stellt. sportlichen Ruhe zwang. April die MTB-Opening-Woche Klaus Nischler wiegt heute Mit einer dicken Konsemit Profibiker Urs Graf (180 vielleicht 70 Kilo. Obwohl er quenz: „Nach dem Militär Euro). Und mit dem Tour-deweniger Rad fährt als früher. France-Sieger Jan Ulrich hatte ich eine Höchstgrenkönnen Sie wieder vom 22. bis „Es ist so viel zu managen“, ze von 100 Kilo erreicht.“ 30. Juli fahren (399 Euro). sagt der erste Ötzi BikeDer heute 37-Jährige kaufImmer dabei: Joachim Nischler! Mann, der von Naturns aus te sich damals ein Renneine Erfolgsgeschichte auf rad, fuhr mit Freunden zwei Rädern in ganz Südtiüber 100 Kilometer am rol geschafft hat. Immer mehr Lydias komTag und in drei Stunden 2.800 Meter men zu ihm – und glauben ihm. „Je besser hoch – bis er sich 2004 zum Mountaindie Fahrtechnik ist, umso mehr Sicherheit bike-Guide ausbilden ließ. Heute ist er habt ihr. Und je mehr Sicherheit ihr habt, Mountainbike-Lehrwart und bildet selbst umso größer ist der Fahrspaß.“ Guides aus. len, die mit dem Mountainbike über Stock und Stein rauschen.“

Und Anfängerinnen wie Tamara. „Entscheidend ist der Kopf“, sagt er der hübschen jungen blonden Frau mit den lan-

Das ist schon hart, wenn man mal so ein Hotel übernehmen muss… „Früher habe ich mich tatsächlich oben im Jagdhof in der Wohnung versteckt, und meine Mutter musste mir das Essen bringen. Ich wollte nicht zu den vielen Menschen im Hotel. Die haben mir Angst gemacht.“

Alex drückt die Handbremse, stellt das Mountainbike quer. „Soll ich noch ein bisschen Luft rauslassen?“, ruft er Klaus zu. „So ist das Fahren richtig geil.“

Was macht denn Spaß daran, andere Leute zu bedienen? „Alles. Und vor allem, wenn du als Praktikant gleich richtig mitarbeiten darfst und nicht nur Silberbesteck polieren musst. Das ist super im Lindenhof.“ Andere nennen das Ausbeutung. „Ausbeutung ist was anderes. Das ist das Tolle in meiner Ausbildung, dass man in verschiedenste Betriebe sehen kann und als Mitarbeiter mitbekommt, wie es so läuft. Als Juniorchef kriegt man das meistens nicht mit.“ Wie viele Lindenhof-Gäste hast Du schon überredet, nächstes Mal in den Jagdhof zu kommen? „Das würde ich nie versuchen. Ich sage doch auch keinem, wer ich bin und dass ich vom Jagdhof komme. Mir macht es einfach Spaß, hier zu arbeiten. Und überhaupt: unter den Dolce Vita-Hotels gibt es keine Konkurrenzgedanken.“ Und was hat der Lindenhof-Mitarbeiter Pirhofer im Lindenhof gelernt? „Zum Beispiel, dass es für die Mitarbeiter super ist, wenn die Chefs genauso mitarbeiten wie die Angestellten. Chiara, Emma, Lorella helfen immer mit – und selbst Joachim trägt abends die dreckigen Teller in den Spülraum.“ Aber das macht doch der Juniorchef vom Jagdhof auch – sogar im Lindenhof. „Stimmt auch wieder.“

Einen Versuch ist es ja wert: Julian verteilt Jagdhof-Prospekte im Lindenhof


FAMILIE

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Lilith, Verena und Rubi (von links): Man wird doch mal vor einer Frage nachdenken dürfen...

KULINARIK

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FÜNF STERNE FÜR FÜNF GÄNGE IM SPEISESAAL

UND IMMER SCHÖN IN DIE AUGEN SCHAUEN Das Serviceteam in einem Urlauberhotel muss mehr können, als unfallfrei Teller und Gläser zu transportieren. Deshalb gibt es im Lindenhof für Mitarbeiter Schulungen in Körperhaltung, Kommunikation und Auftreten.

DIE KINDER-REPORTER DER SUITE

„HAST DU FRÜHER VIEL MIT JUNGS GESPIELT?“ Die Schwestern Lilith (12) und Rubi (8) befragen Kids Club-Betreuerin Verena – was sie früher so gemacht hat, warum sie heute Kinder mag und wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt. Hart, aber fair – in der Muschel am Swimmingpool.

Rubi: Warst Du als Kind frech? „Ich war sehr rebellisch als Kind, sehr frech – aber ich glaube auch, dass ich ganz lieb war. Und vor allem war ich ordentlich. Also ein bisschen so wie Rubi.“

„Villa mit Pool und Porsche wäre nicht schlecht… Nein, im Ernst: ein nettes Häuschen mit Garten würde mir reichen.“

Lilith: Oh, je – soll ich Dir mal ein Foto von ihrem Zimmer zeigen? Das ist überhaupt nicht ordentlich. „Rubi sagt auch immer, was sie denkt. Das gefällt mir an ihr.“

Lilith: Wenn jetzt eine Fee kommen würde und Du hättest drei Wünsche frei, was würdest Du Dir wünschen? „Dass ich noch lange mit Kindern arbeiten darf; dass ich selbst mal eine tolle Familie haben werde mit Ehemann und Kindern; dass es meinen Lieblingsmenschen immer gut geht.“

Rubi: Sagst Du heute auch das, was Du denkst? „Als Erwachsener hat man es da schwerer. Man muss es besser verpacken. Obwohl man noch gerne so frei heraus wäre wie ein Kind, darf man das nicht mehr.“

Rubi: Willst Du mal hübsche Kinder – oder was ist Dir wichtig? „Hübsche Kinder? Nein. Ich möchte coole Kinder. Die sollen das anziehen, worin sie sich wohl fühlen. So wie ihr.“

Rubi: Warum? „Weil sich für einen Erwachsenen vieles nicht gehört und sich andere Erwachsene daran stören. Ich finde das auch blöd. Und bin deshalb wahrscheinlich so gerne mit euch zusammen. Bei Kindern darf ich auch Kind sein.“

Lilith: Bist Du eigentlich mit Deinem Namen zufrieden? Oder würdest Du gerne anders als Verena heißen? „Das habe ich mir noch nicht überlegt. Den Namen haben meine Eltern ausgesucht – deshalb finde ich ihn auch gut.“

Lilith: Hast Du früher viel mit Jungs gespielt – oder lieber mit Mädchen? „Ich hab fast nur mit Jungs gespielt, weil Fußball mein Lieblingsspiel war. Jungs sind nicht so kompliziert wie Mädchen.“ Lilith: Beschreib mal Deine Kindheit in drei Worten. „In drei Worten – das ist aber eine Herausforderung. Vielleicht: Liebe und lachen.“ Rubi: Du lachst auch heute noch viel. Lilith: Wir waren ja gespannt, wer nach Julia in den Kids Club kommen würde. Und Du hast immer gelacht. Das hat uns gefallen. „Mir macht es auch Spaß mit euch. Ich kann mir ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen, das war immer mein Traum.“ Rubi: Was machst Du heute – außer Kindern? „Also Kinder habe ich noch keine gemacht. Aber ich will mal zwei oder drei Kinder. Und immer mit Kindern arbeiten.“ Lilith: Wie stellst Du Dir überhaupt Dein weiteres Leben vor? Willst Du eine Villa haben – oder ein normales Haus oder irgendwas anderes?

Rubi: Ich finde Rubi nicht gut. Wenn ich mal Oma bin – und alle rufen mich Rubi… Schrecklich. Lilith: Hast Du schon immer von diesem Beruf geträumt? Bei mir war es so, dass ich Sekretärin in einem Autohaus werden wollte. Und jetzt möchte ich Friseurin werden. „Ich wollte nie Friseurin werden oder als Sekretärin arbeiten. Ich wollte immer irgendwas mit Kindern tun. Jedenfalls so weit ich mich zurückerinnern kann.“ Rubi: Wie alt bist Du denn? „22.“ Lilith: Da ist man ja nicht mehr so partymäßig drauf, da hat man ja schon eine klare Vorstellung. Willst Du denn immer im Kids Club im Lindenhof bleiben, also – klar kommt dann die Rente, aber vorher? „Auch mit 22 kann man noch partymäßig drauf sein. Und an die Rente denke ich jetzt noch nicht. Aber ob ich immer im Lindenhof… Rubi (steht plötzlich auf, nimmt sie in den Arm): Du musst im Lindenhof bleiben, bitte. „Ach, Rubi. Bei so netten Kindern habe ich ja fast gar keine andere Wahl.“

Verena Mally ist 22 Jahre jung und seit Saisonbeginn Chefin im Kids Club im Lindenhof. Nach ihrer Ausbildung auf der Fachschule zur Betreuerin für Kleinkinder hat sie ihren Traumberuf ergriffen. Im Hotel ist sie für die Betreuung von Drei- bis Zwölfjährigen zuständig. Verena kommt aus Algund und lebt heute in Partschins. Lilith Schürmann ist zwölf Jahre jung – und kommt mit ihren Eltern meist zwei oder drei Mal im Jahr in den Lindenhof. Sie geht in Duisburg aufs St. HildegardisGymnasium – eine Schule, auf der Jungen- und Mädchenklassen getrennt sind. „Das finde ich gut, weil man vor Jungs ja doch oft nicht immer alles sagt“, sagt sie. Rubi Schürmann ist acht Jahre jung. Ihr gefällt der Urlaub im Lindenhof, nicht zuletzt wegen des Kids Clubs. Sie geht in die dritte Klasse der Gemeinschaftsgrundschule an der Tonstraße in Duisburg – und ihr Berufswunsch ist der gleiche, den ihre Schwester hat. „Ich will mal Friseurin werden“, sagt sie.

Helmut wirft den kleinen Tennisball. Und weil ihn Lea fängt, muss sie die Hauptspeisen mit allen Beilagen aufzählen. Das ist bei einem Gasthaus mit Wiener Schnitzel auf der Karte einfacher als in einem Viersterne S-Hotel, wo das Personal nach der kleinen Servicebesprechung um halb sieben den Gästen „Kamutspaghetti mit Knoblauch, Petersilie und Peperoncino, gebratenes Forellenfilet an buntem Wurzelgemüse, Petersilienkartoffel und Limetten-Hollandaise und rosa Medaillon vom Kalbsnüsschen mit sautierten Pfifferlingen, Kartoffelgratin und gegrillter Frühlingszwiebel“ anbieten darf. Auswendig natürlich – genauso wie die Vorspeisen, die Nachspeisen, die Weinempfehlungen. Das ist eine der Besonderheiten im Speisesaal des Dolce VitaHotels Lindenhof, wo Chef Joachim Nischler und Restaurantleiter Helmut Stieger während der fünf Gänge auf eine besondere Atmosphäre und eine persönliche Ansprache zwischen Service und Gast achten. Und dazu gehört auch der erste Kontakt mit der Speisenfolge – ohne den Blick in die Karte, aus der der Gast später sein Menü von Gang zu Gang wählen kann. „Es darf bei uns alles ein bisschen locker sein, weil die Gäste im Urlaub sind, aber trotzdem mit Stil“, sagt Lea Bleck, die aus Niederbayern kommt und nach ihrer Hotellehre bereits in einem Ála-carte-Restaurant und in einem Business-Hotel gearbeitet hat. Dass der Grad ein schwieriger ist, weiß auch Helmut Stieger, der mit seiner Truppe vor jeder Saison zwei Tage ein Kick-off-Meeting abhält, wo der Umgang mit dem Gast trainiert wird. „Wir kennen die Gäste, sie sitzen ein paar Abende am gleichen Tisch und kommen hoffentlich wieder. Also reden wir auch mit ihnen“, sagt Joachim Nischler, der sich freut, dass sein Konzept zwischen Eleganz und Spaß in den drei Speisesälen so funktioniert, dass selbst professionelle Tester schon nach einem Abend voll des Lobes sind. „Der Service wirkt sehr angenehm, strahlt dennoch hohe Kompetenz aus“, urteilte der Experte der Belvita Leading Wellness Hotels und gab Küche und Service 92,7 von 100 Punkten. Schon 80 reichen für das Gütesiegel Gourmet-Hotel. Für die 24-jährige Lea Bleck ist der Streit, ob die excellente Küche oder das Flair im Speisesaal die Menschen lockt, ein alter Hut. Und völlig unnötig. „Nur wenn beides stimmt, fühlen sich die Gäste wohl“, sagt sie und gibt zu, dass es sie anfangs Überwindung gekostet hat, auf die Urlauber entsprechend locker zuzugehen. Sie sei von den Business-Hotels Zurückhaltung gewohnt

Die Atmosphäre im Speisesaal ist nicht ganz so, wie es das Serviceteam am Tisch in diesem Fall mit Helmut und Lea probt

gewesen. „Mir haben die Kurse im Lindenhof in Körperhaltung und Kommunikation gut getan. Da lernt man auch, den Menschen immer in die Augen zu schauen.“ Man müsse Menschenkenntnis haben, ein selbstbewusstes Auftreten, kommunikativ sein und auch im Stress den Überblick behalten – dann sei man im Lindenhof richtig, erzählt sie. Es reiche nicht, Teller und Gläser unfallfrei transportieren zu können. Der Tester drückt es so aus: „Das Personal ist überaus freundlich und erkennt das Dienstleistungsbedürfnis des Gastes schon im Ansatz.“ Helmut Stieger wirft den letzten Ball. Und Sarah Prenn sagt, wir haben heute einen Cuvee aus Chardonnay, Weißburgunder und Riesling – den Manna von Franz Haas. Und als Roten empfehlen wir einen Anticus Riserva 2011, einen Cabernet-Merlot aus NalsMargreid. „Der war 20 Monate in Eichenholzfässern, kannst Du noch dazu sagen“, sagt Helmut, der auch Sommelier ist und für seine Empfehlungen ein Sonderlob des Hoteltesters bekommen hat. Die Generalprobe ist geglückt. In zehn Minuten kommen 120 Gäste. Und die acht Servicemitarbeiter, die über 58 Tische wachen müssen, schauen noch einmal kurz in die Karte. „Heute gibt es Kamutspaghetti mit Knoblauch, Petersilie und ....“ Restaurantleiter Helmut Stieger ist Chef von 14 festangestellten Servicemitarbeitern, die für das Tagescafe, Frühstück, Abendmenü sowie Bar und Terrasse zuständig sind. In den verschiedenen Speisesälen arbeiten Jan Karel und Alex Panini als Chef de Rang. Frühstück gibt es im Lindenhof von sieben Uhr bis 11 Uhr, Mittagsbuffet mit warmen Speisen und Kuchen von 13 bis 17 Uhr und das Abendmenü von 19 bis 21 Uhr.


SERIE

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AT M I E H E MEIN RN S U T A N HEUTE VON INGO LANTHALER

BERGAUF UND BERGAB – DAS IST MEIN LEBEN Der 22-jährige Service-Mitarbeiter ist in Naturns aufgewachsen und zwischen dem Sonnenberg und dem Nörderberg groß geworden

Heute zieht es mich nur noch nach oben, wenn ich mal wirklich abschalten will – mit ein paar Freunden, mit ein paar Kaltgetränken natürlich. Cheers! Da haben keine Ziegen mehr Durst, da müssen wir nur für uns sorgen. Es sind andere Plätze als früher, die mir heute in meiner Heimat gefallen. Das Schleidertal am Nörderberg zum Beispiel, das mit seinem Grillplatz förmlich zum Feiern einlädt – und hinter Tabland sogar bestens mit dem Auto zu erreichen ist. Oder am Sonnenberg das Weingut Falkenstein. Gut essen – und danach in den Liegestühlen nebenan chillen. Ich muss zugeben: wenn ich hier liege, sehe ich meine Heimat immer wieder mit anderen Augen, und ich bin stolz, ein Naturnser zu sein. Das liegt entgegen landläufiger Meinung daran, dass wir nicht hinter dem Berg leben – sondern eben zwischen den Bergen. Ja, auch wir sind in die Schule gegangen. Bis zur Mittelschule in Naturns – danach war ich in Meran in der Landesberufsschule für das Gastgewerbe, später drei Jahre im Kaiserhof in Meran, der Landeshotelfachschule. Ich habe Fußball gespielt beim SSV Naturns, wo-

Man kann leben. Ich glaube sogar, dass wir weltoffener sind als viele andere. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass wir immer mit Menschen reden, sogar mit Touristen, aber angefangen bei unseren Nachbarn. In den Städten weiß man ja kaum noch, wer in der Wohnung nebenan lebt. Hier helfen wir uns gegenseitig, ein ganzes Leben lang. Wir grüßen alle – und es ist immer wieder eine große Gaudi, wenn wir oben am Nörderberg auf der Mauslochalm, der Naturnser Alm oder der Zetnalm Bekannte treffen. Und selbstverständlich trifft man immer Bekannte. Es ist sicher auch nicht immer die heile Welt bei uns, aber trotzdem kennt und schätzt man sich hier gegenseitig, ist offen und hilfsbereit. Das gefällt mir an meiner Heimat, mehr noch als Ausblick, Landschaft, Natur und Berge.

Foto: privat

Wahrscheinlich geht es mir mit den Bergen wie den Großstädtern mit den vielen Häusern oder Autos – irgendwann sieht man sie nicht mehr. Ich bin in Naturns aufgewachsen – und zumindest seit diesen 22 Jahren wird meine kleine Gemeinde eingezäunt vom Nörderberg (Blick von der Lindenhof-Terrasse) und dem Sonnenberg (Blick vom Lindenhof-Swimmingpool), seit 22 Jahren gehört bergauf und bergab zu meinem Leben. Das ist schön, aber nicht nur. Mitunter ist es auch anstrengend. Als kleiner Bub hat mich mein Opa in den Ferien jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe geweckt, und ich musste mit ihm, meinem Bruder und meinen Cousins den Sonnenberg hoch steigen. Irgendwo da oben weideten immer seine Ziegen, sie brauchten Wasser und mussten gefüttert werden. Wenn keine Ferien waren, zogen wir halt nachmittags los.

VOGELTENNWEG Wenn Sie an der alten Linde vor dem Lindenhof rechts hoch gehen, sehen Sie rechts den Nischlhof, den die Familie unseres Rezeptionisten Martin Gapp betreibt. Hier können Sie als kleinen Spaziergang den Vogeltennweg wählen, von dem aus Sie einen tollen Blick auf Naturns haben. Sie gehen oberhalb des Freibads und dem Weinberg, der Joachim Nischlers Freund Georg Christanell gehört. Es lohnt sich, wenn Sie mich fragen.

Logo bin ich auch gerne mal am Meer. Da sage ich dann wahrscheinlich „wow“, wenn ich jeden Morgen das viele Wasser sehe. Aber ich freue mich immer, wenn ich wieder nach Naturns zurückkomme, mittags im San Zeno einen Kaffee trinken kann und nach der Arbeit in der Alten Post einen Absacker. Sometimes auch zwei. Oder quattro. Das ist unser way of life: hart arbeiten, aber es sich auch in der Freizeit gutgehen lassen. Was soll uns hier fehlen? Und wenn ich mal bei euch in der Großstadt bin – zum Beispiel beim Oktoberfest in München – finde ich das zwar top, dass da alle drei Minuten irgendwohin eine U-Bahn fährt. Aber in Naturns warte ich auch gerne eine Stunde auf den nächsten Bus, wenn ich den ersten mal wieder verschlafen habe. Dann setze ich mich auf die Bank mitten im Ort und schaue, wie die vielen Touristen entzückt fotografieren: „Guck mal, ein Berg!“

Foto: THelmut Stieger

Logo, warum sollten die auch heute Morgen nicht mehr da sein?

bei ich mich schaudernd an das Konditionstraining erinnere, wo uns unser Trainer über den Nörderberg bis nach Plaus und zurück gescheucht hat. Immer mit der Stoppuhr in der Hand. Crazy. Sie merken schon, auch in Naturns ist Denglisch angesagt, und sogar in Naturns entwickeln sich Lebewesen zu mehr oder weniger normalen Menschen. Man bekommt was zu essen, zu trinken, man kann schlafen, sogar fernsehen, man hat Freunde, man kann spielen.

Foto: Tourismusverein Naturns

Am meisten überrascht mich immer, wenn unsere Gäste morgens beim Frühstück auf der Terrasse im Lindenhof sitzen und jedes Mal von dem Ausblick schwärmen. „Wow, Berge!“

Kick it like Beckham: Ingo Lanthaler war einst ein guter Fußballer – aber sogar ohne ihn spielt der SSV Naturns heute in der Amateur-Oberliga

Naturns hat 5.700 Einwohner – und zählt im Jahr 450.000 Übernachtungen. Die Umgebung bietet alles – für Radfahrer, Spaziergänger und Wanderer. Der Ort im Vinschgau ist sowohl über den Reschenpass als auch über die BrennerAutobahn gut zu erreichen.

SONNENBERG

NÖRDERBERG

Sie können natürlich mit der Seilbahn Unterstell hoch fahren – zu einer sagenhaften Aussichtsplattform. Sie können auch vom Lindenhof hoch wandern auf den Meraner Höhenweg. Was ich mache? Ich gehe meistens die paar Schritte hoch zum Weingut Falkenstein, esse was, trinke was – und chille nachher in einem der Liegestühle so vor mich hin. Auch eine Möglichkeit.

Ich geb‘s ja zu: meistens fahre ich mit dem Auto zum Parkplatz Kreuzbrünnl – und gehe von hier zur Mauslochalm. Das schafft man leicht in einer Stunde, und wer mehr drauf hat, kann auch bis zur Hochwart aufsteigen. Da ich aber selbst schon auf der Mauslochalm gearbeitet habe, weiß ich, wie schwer es ist, sich von hier und dem guten Essen zu weiteren Fußmärschen aufzuraffen.


INTERVIEW

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GÄSTE

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ANDREAS HEIDEGGER GAST­–ANSICHTEN

NATURNS ARBEITET IMMER AN DER ZUKUNFT

315 TAGE WERNER NISCHLER

Foto: Katharina Nischler

Der Bürgermeister spricht im Interview mit der SUITE über Qualitätstourismus und warum jeder Einwohner seiner Gemeinde vom Fremdenverkehr profitiert.

DIE PHILOSOPHIE DER FAMILIE DÄTWYLER

In Naturns bestimmt nicht. Ich erkläre Ihnen den Begriff Qualitätstourimus. Zum einen hat es bei uns vor 20 Jahren mal 3.200 Betten gegeben. Viele Privatpensionen haben aufgehört, weil die Kinder nicht mehr weitermachen wollten oder aus bürokratischen und steuerlichen Gründen. Heute haben wir 2.500 Betten – also haben wir gesagt: wir verkraften noch 700 Betten. Die können wir verteilen, wenn Hoteliers erweitern wollen. Mehr wird es nicht geben. Sicher nicht.

Im vergangenen Jahr war der Deutsche Fußball-Bund in Naturns auf der Suche nach einem Vorbereitungscamp für die Europameisterschaft. Wie fühlt man sich als Bürgermeister, wenn seine Gemeinde plötzlich im Konzert der großen Tourismusgemeinden mitspielt? Oliver Bierhoff und seine Kollegen hatten damals den Lindenhof in der engeren Wahl – und ich kann schon sagen, dass wir das alle als Bestätigung unseres touristischen Konzepts gesehen haben. Wir sind inzwischen absolut eine touristische Hochburg im Meraner Land – und das nicht nur, weil wir das Glück haben, ein besonderes Umfeld präsentieren zu können mit den zwei Bergflanken, mit dem beständigen Wetter, mit der guten Erreichbarkeit und der Nähe zu Meran. Sie sagen es: das ist Glück oder Gott gegeben. Das kann man so sehen. Aber entscheidend sind auch andere Faktoren. Wir haben einheimische Hoteliers, die viel in ihren Betrieb investieren, wir haben ein Konzept, das den Tourismus organisch wachsen lässt, wir haben eine Bevölkerung, die hinter dem Tourismus steht. Und bei aller Bescheidenheit: wir haben als Gemeinde die Weichen immer wieder richtig gestellt. Ich habe oft und bei jeder Gelegenheit den Menschen hier vermittelt, dass jeder in Naturns in irgendeiner Form von der Wertschöpfung aus dem Tourismusgewerbe profitiert. Das klingt jetzt so, als ob doch nicht alle Naturnser mit den vielen Fremden glücklich waren. So soll es nicht klingen. Aber in den neunziger Jahren gab es schon mal so ein bisschen Spannung: Wir haben hier international agierende Wirtschaftsunternehmen, wir haben Landwirte, die sich nicht genügend unterstützt fühlten, die Leute murrten, weil sie glaubten, alles würde nur für den Tourismus gebaut: das Schwimmbad, die Parkplätze und und und…. … und man kann die Leute ein bisschen verstehen. Ja, vielleicht. Tatsache ist aber eine andere: Wir hätten das für unsere Bevölkerung alles nicht bauen können, wenn wir den Tourismus nicht hätten. Das wissen die Naturnser heute. Und ehrlich: ich bin froh, dass das mit dem Fremdenverkehr bei uns so gut läuft. Dadurch habe ich Geld für Sozi-

Wahrzeichen von Naturns: Bürgermeister Heidegger und die St.-Prokulus-Kirche

Positiv? Ich denke schon. Joachims Architekten werden bald etwas vorlegen.

ales, für Kultur, für eine zweite Turnhalle. Und davon profitiert auch jeder. Die Leute hatten vielleicht die Bettenburgen auf Mallorca vor Augen. Auch dort gab es mal eine blühende Landschaft, bevor die Touristen kamen. Bei uns wird es keine Bettenburgen geben. Wir haben uns in Arbeitskreisen klar für ein Modell entschieden – und das heißt: Qualitätstourismus. Und was heißt Qualitätstourismus? Dass Sie für den DFB keine Wälder roden, um ihm für das Trainingslager neue Fußballplätze zur Verfügung stellen zu können? Ganz ehrlich: ich hätte viel getan, um die deutsche Nationalmannschaft hierher zu bekommen. Wir hätten auch in unseren Sportplatz investiert, um Jogi Löws Truppe die besten Voraussetzungen zu ermöglichen. Denn aus Marketing-Gesichtspunkten kann einem Tourismusort nichts Besseres passieren. Kommen wir da nicht ganz schnell in den Bereich Umweltschäden für den Tourismus?

Die Bettenzahl ist das eine… …. das andere ist Brauchtum, Tradition, Landschaft. Auch da werden wir auf Qualität achten. Erweiterungen oder Neubauten müssen in das Landschaftsbild passen. Wenn ich mir nicht sicher bin, lasse ich mich in dieser Angelegenheit von der Kommission für Baukultur und Landschaft mit Architekten aus Venedig, Kärnten und der Schweiz beraten. Auch die Erweiterungspläne von Joachim Nischler im Lindenhof habe ich schon mit diesen Experten besprochen.

Andreas Heidegger ist 62 Jahre alt, verheiratet, hat drei Töchter. Als er zum Bürgermeister gewählt wurde, ist der Grundschullehrer erst mal in sein Heimatdorf Aschbach auf 1.320 Meter am Nörderberg gefahren, hat sich an seinem Lieblingsplatz ins Gras gelegt und auf Naturns geschaut. „Ich war ein Bergbauernbub, Und plötzlich sollte ich einen aufstrebenden Tourismusort führen“, sagt er. Elf Jahre später ist Naturns entschuldet – der Bergbauernbub hat es geschafft!

Wenn der Nach-, Nachfolger von Oliver Bierhoff im Jahr 2030 wieder nach Naturns kommt – wie wird der Tourismusort aussehen, wenn es nach Ihren Wünschen geht? Ich hätte gerne eine verkehrsberuhigte Zone im Ortskern. Ich hätte gerne mehr Rad- und Wanderwege, ich hätte gerne ein Verkehrsnetz, das noch besser ausgebaut ist, damit die Gäste ihre Autos wirklich in den Hotelgaragen stehen lassen können. Ich hätte gerne, dass die jungen Naturnser hier bleiben und alle Arbeit finden. Auch oben am Berg in den Höfen, die brauchen wir, weil sonst das Landschaftsbild ein anderes wäre. Und ich hätte gerne, dass wir die ausländischen Arbeitnehmer hier bei uns noch besser eingliedern. Und ich hätte gerne, dass der DFB früher als 2030 wieder zu uns kommt. Leider ist das Leben kein Wunschkonzert. Das stimmt. Aber glauben Sie mir: wir sind heute schon an allem dran. Naturns arbeitet immer an der Zukunft.

ENTSCHEIDEND IST DIE LEIDENSCHAFT Herzlichkeit und Höflichkeit im Hotel Lindenhof beeindrucken die Unternehmer aus der Schweiz – und: „Wir haben vieles von der Familie Nischler im Umgang mit unseren Mitarbeitern gelernt“, sagt Friseurmeisterin Theres. gibt Vorträge aus allen Bereichen für Angestellte, damit Theres Dätwyler wird die glücklichen Gesichter sie ihren Horizont erweitern können – und die Familie ihrer Angestellten so schnell nicht vergessen. Mit ihren Dätwyler lebt ihre Lehren vor. „Nur wer selbst zufrieden weißen Bademänteln waren die jungen Frauen schnell mal ist, kann andere glücklich machen.“ Davon ist Theres an die Rezeption im Viersterne S-Hotel Lindenhof geeilt, Dätwyler genauso überzeugt wie Joachim Nischler. um sich bei ihren Chefs für den Kurzurlaub im Paradies zu bedanken. „Sie haben vielleicht zum ersten Mal selbst Dabei war es ein Zufall, dass die Dätwylers vor 36 Jahren erlebt, was es heißt, verwöhnt zu werden“, sagt Theres ihr „Lieblingshotel“ gefunden haben. Theres’ Vater Dätwyler, die einst zusammen mit ihrem Mann die Idee Heinrich Gnos, Betriebsleiter beim Texfür den Betriebsausflug nach Naturns hattilunternehmen von Fredy A. Legler in te. „Hier konnten wir am besten die HerzDiesbach, kam von einer Geschäftsreise lichkeit und Leidenschaft zeigen, die wir aus Bergamo zurück – und steckte im von unseren Mitarbeitern auch in unserem LINDENHOF-GÄSTE Stau. Er beschloss, in Naturns zu überFriseursalon erwarten.“ nachten – und landete im Lindenhof. „Damals gab es von Werner Nischler Es scheint geklappt zu haben. Inzwischen Mit über 1.600 Kilometern gleich Speck und Wein – und ich habe geführen Theres und Kurt Dätwyler drei hatten Thomas Bolmgren und seidacht: diese Gastfreundschaft gefällt mir“, Friseurgeschäfte – in Glarus, in Mitlödi ne Familie die längste Autoanreise erzählt der heute 79-Jährige. Eine Gastund in Horgen. „Wir haben die gleiche in den Lindenhof. Über 16 Stunden freundschaft, die der ganzen Familie gePhilosophie wie die Familie Nischler“, Fahrzeit sind es von Gnosjö/ Schweden aus. Mit dem Flugzeug fällt – bis heute. sagt Kurt Dätwyler, und Theres gesteht, kam dieses Jahr Dirk Bergemann, dass sie sich auch viel vom Hotel LindenChairman an der berühmten Mehrmals im Jahr fahren die Dätwylers hof abgeschaut haben. „Wir arbeiten beide Yale-Universität, aus New Haven die 250 Kilometer von Glarus nach Naim Dienstleistungsgewerbe, und hier zählt in den USA. turns, manchmal auch nur für ein paar nun mal die Leidenschaft, mit der MitarTage. „Wenn ich hier unten durch die beiter bereit sind, Kunden zu verwöhnen“, Türe gehe und vor der Rezeption stehe, beginnen für sagt Kurt. Das Fachwissen mache vielleicht 50 Prozent mich die Ferien. Hier kann ich sofort abschalten“, sagt aus, denn dass ein Friseur Haare schneiden kann, setze Kurt Dätwyler. Inzwischen sind auch Freunde und Beman nun mal voraus. „Entscheidend für den Erfolg ist die kannte vom Lindenhof-Bazillus befallen. „Irgendwann Freundlichkeit, die Höflichkeit und die Ausstrahlung der habe ich auch hier keine Ruhe mehr“, sagt Kurt Dätwyler Mitarbeiterinnen“, sagt Theres. lachend, der trotzdem überzeugt ist, dass sich die Familientradition fortsetzen wird: Seine Nichten Danja und TaSo gibt es beim Intercoiffure Dätwyler vieles, was auch bea sind inzwischen auch schon fast 15 Jahre lang Stammden Gästen vom Lindenhof bekannt vorkommen dürfte: gäste im Lindenhof und werden es wohl bleiben. „Als wir Mitarbeiter werden auf eine einheitliche Philosophie im in ihren Kindheitstagen einmal auf ein anderes Hotel in Umgang mit der Kundschaft geschult („Dienen kommt Naturns ausweichen mussten, sagten sie empört: Das ist vor verdienen“), eine eigene Kundenzeitung bietet Hinjetzt aber nicht das richtige Südtirol.“ tergründe aus dem Unternehmen („Wie die Suite“), es

315 Sonnentage im Jahr hat Naturns laut Tourismusverein, was sicher stimmt, weil in Naturns auch die Sonne scheint, wenn sie ein verschlafener Urlauber nicht sieht. „Um 5.17 Uhr war herrlicher Sonnenschein“, begrüßt der Seniorchef Werner Nischler am Frühstückstisch die Lindenhof-Gäste, die deprimiert auf die Regentropfen an den Fensterscheiben starren. Nur der Frühjogger, der um 5.20 Uhr eingehüllt in Kapuze und Regencape durch nasse Wiesen gestolpert war, wundert sich ein wenig. Aber: es kann ja sein. Sonne von 5.17 Uhr bis 5.20 Uhr. Jetzt fehlen nur noch 314 Sonnentage. Der Tourismusverein sagt, das seien statistische Erhebungen – ob sie Werner Nischler erhoben hat, sagt er nicht. Der Seniorchef jedenfalls ist der Experte fürs Wetter. „Morgen scheint die Sonne wieder“, sagt er im Brustton der tiefsten Überzeugung, wenn abends Blitze und Donner sogar das Licht im Hotel auspusten. In Windeseile verbreitet sich die gute Nachricht. Morgen scheint die Sonne wieder. Nun kann man dem Südtirol-Experten nicht vorwerfen, dass er sich nicht stellen würde. Mit dem Regenschirm wagt er sich am nächsten Morgen von seiner Wohnung ins Hotel. Und wie wir das von den Experten im Fußball kennen, die einen 1:0-Sieg getippt haben und nachher fachmännisch erklären, warum es eine 0:6-Niederlage geworden ist, weiß auch der WetterNischler, warum es heute doch regnet – und die Sonne wohl erst um 23.12 Uhr scheinen wird. Zur Ehrenrettung von Werner Nischler muss man sagen, dass er viel Sport treibt (sofern Golf Sport ist…), jung geblieben (76) und deshalb gesundheitlich so fit ist, dass er an seinem Körper Wetteränderungen nicht wahrnehmen muss/ kann. Er macht Vorhersagen mit jahrzehntelanger Wetter-Erfahrung, wobei letzteres vielleicht das Problem ist. Denn 2016 ist nichts, wie es mal war, sieht man mal davon ab, dass der FC Südtirol wieder nicht aufgestiegen ist. In ganz Europa schlägt das Wetter Kapriolen, was selbst die von Bergen geschützte Ortschaft Naturns nicht verschont. Die 3000er im Vinschgau sorgen nämlich für gewöhnlich für eine Insellage und für so wenig Niederschläge, wie man sie sonst nur in Sizilien misst. Jede Wetter-App versagt, Meteorologen sind ob ihrer eigenen Vorhersagen verzweifelt – und wahrscheinlich ist nur noch Werner Nischler sicher, dass der Herbst die 315 Sonnentage in Naturns bringen wird. Obwohl: vom 1. September bis 31. Dezember sind es ja nur noch 122 Tage. Das könnte eng werden. „Wir haben doch jetzt schon 315 Sonnentage gehabt“, sagt der Frühaufsteher Nischler und lacht. So lange er keinem erzählt, dass Italien Fußball-Europameister geworden ist, glauben wir ihm halt mal… Nächstes Jahr wird sowieso wieder alles besser. Sagt er.

Gegendarstellung Das gesamte Lindenhof-Team einschließlich Emma Nischler verwahren sich gegen diesen Artikel. Werner Nischler sei der Einzige mit hundertprozentiger Treffsicherheit in Sachen Wetter. Auf ihn könne man sich verlassen. Wenn er sagt, um 15 Uhr regnet es, regnet es um 15 Uhr.


WELLNESS

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PORTRÄT

DIE LINDENHOF HOTELZEITU NG

DER AUFGUSSMEISTER

Foto: Stefan Gorfer

ARTHUR SUCHT UND FINDET – DIE FINNISCHE SAUNA Amus reperum la dolese doloreperum laborio. Aximus, cus molor reria volo volorpo ssenda di dignihi ciditat mo quis sam, seque saepudio.

Der 46-jährige Pircher hat sich in seinem zweiten Lebensabschnitt einen Traum erfüllt und alles gelernt, was dem menschlichen Körper gut tut. Im Lindenhof ist er Wellnesstrainer, macht Aufgüsse, gibt Fitnesskurse und massiert geschundene Rücken.

zählt was von Enge in der großzügigen SkySauna im sechsten Stock des Hotels mit dem Blick in die Weite – und dem neuen Abschnitt, der ihm half, zum eigenen Ich zu finden. In der Berufsschule Luis Zuegg in Meran lernt er alles über den menschlichen Körper, über Ernährung, über Sauna, über Fitness. Wellnesstrainer nennt sich das Berufsbild – und als Wellnesstrainer ist Arthur Pircher heute im Lindenhof beschäftigt. „Auch wenn es lange gedauert hat, heute glaube ich, die Erfüllung meines Lebens gefunden zu haben“, sagt er, wedelt mit dem Handtuch und erklärt, dies sei die manuelle Fahne.

Biathlon im Speisesaal: Elisa Kuenz und die Erinnerungen an ihre aktive Zeit

AUSZUBILDENDE IM SERVICE

ELISA SCHIESST VON TISCH ZU TISCH

Wir sitzen in der Sky-Sauna im Viersterne SHotel Lindenhof in Naturns. Nur für uns hat der in Südtirol geprüfte und ausgezeichnete Aufgussmeister seinen Bergkräutertee-Aufguss zelebriert – und er genießt ihn selbst. „Hier spürst du alles: den Duft der Natur, die Stille der Natur. Du kannst abschalten, fern jeglicher Alltagshektik. Wie in der Natur“, sagt Arthur Pircher. Schon als Kind habe er die Verbundenheit mit der Natur gespürt – und er habe immer gewusst, dass er anderen Menschen mal helfen will, aus dem hektischen Leben zu entfliehen in eine ruhigere Welt. Er atmet tief ein, schließt die Augen und erzählt von seinem Leben. Arthur Pircher auf der Suche, könnte man es in Anlehnung der Fernsehserie aus den 90er Jahren nennen: Richard Kimble auf der Flucht. Arthur sagt, er sei nie geflohen, er habe nur immer neue Herausforderungen gesucht.

in Südtirol: Kühe melken, Gras mähen, selbstverständlich abends und am Wochenende örtliche Musikkapelle und sonntags in die Kirche. „Das gehörte sich so – und war normal neben der Schule“, sagt er. Mit 15 lässt er sich in Meran zum Konditor ausbilden, 80 Kilometer weit weg vom elterlichen Bauernhof besucht er die Schule. Drei Jahre arbeitet er später als Geselle in Lana. „Wahrscheinlich wollte ich nur weg von zu Hause. Das, was ich vom Leben erwartete, war es aber nicht.“ Arthur nimmt das Handtuch und wedelt. Propeller nennt man das in der Fachsprache. Mit 21 geht er wieder zur Schule. In Bozen lässt er sich zum Sozialbetreuer ausbilden, was ihn seinem Ziel näher bringt, anderen zu helfen. In den Fächern Physiotherapie, Psychologie und Pädagogik saugt er alles auf – und arbeitet später in Altersheimen und mit beeinträchtigten Menschen, was er heute noch bei einer 75-Prozent-Stelle in Schlanders macht. Auch privat läuft alles nach Wunsch: als er 26 ist, wird er Vater, zwei Jahre später kommt das zweite Kind, dann das dritte – und schließlich wieder der Gedanke an neue Herausforderungen. Er will mehr im Leben. Und wird Pizzabäcker in Prad.

Arthurs Suche beginnt vor der Flucht von Richard Kimble. Er ist vielleicht zwölf – und führt in Riffian das Leben vieler Bauernkinder

Mit 40 trennt er sich von Pizza und Lebensgefährtin, der Mutter seiner drei Kinder. Er er-

Dem Gast ist es zu heiß. Er muss raus aus der Sauna. Arthur Pircher bleibt noch. „Ich bin sicher, dass ich angekommen bin“, sagt der Mann, der immer gesucht hat. Und jetzt schon wieder sucht: „Ich möchte mal einen Aufguss mit Birkenblättern machen – einen Birkensud. Das ist noch mehr Natur in der Sauna.“

Foto: privat

Arthur Pircher hat den Job des Wellnesstrainers in verschiedensten Facetten gelernt. Er kennt zum Beispiel alle Wedeltechniken, auch wenn er es nicht mag, viel Wind zu machen. Vor allem nicht um seine Person. Er will anderen helfen. Den pflegebedürftigen Alten als Sozialbetreuer, den gestressten Touristen im Lindenhof. Und er will selbst die Natur genießen. „Die Natur ist meine Heimat“, sagt er. Wenn Arthur Pircher, 46, von seinem Leben erzählt, kommt er immer wieder zum gleichen Punkt. „Es ist mir zu eng geworden“, sagt er. Oder: „Ich musste ausbrechen.“ Oder: „Es hat mich erdrückt.“ Oder: „Ich habe gedacht, es muss noch was anderes geben.“

XXXXXte im Lindenhof erwartet: Von sieben bis elf Uhr Frühstücksbuffet; von 13 bis 16 Uhr Mittagsbuffet mit Nudeln oder Reis oder Pommes, Salat, Kuchen, Waffeln; und ab 19 Uhr das Abendmenü mit dem Gruß aus der Küche, mit Salatbuffet, Suppe, warmer Vorspeise, Haupspeise, Dessert, Käse.

Die ganz kleine Elisa: „Wissen Sie, Biathlon war mein Leben“, sagt die junge Frau heute

Die 17-Jährige galt als großes Biathlon-Talent in Italien – und musste wegen Verletzungen und Krankheiten ein neues Leben beginnen.

Diesen Kampf vergisst sie nie. „Ein brutaler Kampf“, sagt sie. Diese Zeit hat sie geprägt. „Eine brutale Zeit“, sagt sie.

SAUNA-LEKTION Der Lindenhof-Aufgussmeister Arthur Pircher nennt die wichtigsten Punkte für Saunaanfänger: • Die Regelmäßigkeit. „Um unsere Abwehrkräfte zu stärken, sollten wir ein bis zwei Mal in der Woche in die Sauna gehen – und das regelmäßig, nicht nur hin und wieder.“ • Zeit nehmen. „Zwei bis drei Stunden sollte man sich für einen Saunabesuch unbedingt Zeit nehmen. Und achten Sie darauf: für die Abkühl- und Ruhephase sollten Sie mindestens genauso viel Zeit einplanen wie für den Saunagang.“ • Richtig abkühlen. „Springen Sie nicht gleich nach der Sauna ins Tauchbecken. Gehen Sie kurz an die frische Luft, kühlen sie erst Beine, dann Arme – und zwar immer links beginnen. Erst dann kommen Haare und das Gesicht.“

Auch wenn „brutal“ das Lieblingswort der 17-jährigen Elisa Kuenz ist, so trifft es ihre letzte Station in der Sportschule Mals doch ziemlich genau. Sie war eine der talentiertesten Biathletinnen ihrer Altersgruppe, bei nationalen Wettkämpfen in Italien lief und schoss sie sich immer unter die ersten Zehn, meist sogar aufs Treppchen. Und plötzlich, von heute auf morgen, trafen andere besser, liefen schneller. Andere, die sie zuvor in steter Regelmäßigkeit besiegt hatte. „Ich fühlte mich schlapp, schluckte Tabletten, weil ich in den Landeskader wollte. Ich wollte alles – nur nicht aufgeben. Auch wenn ich mich im Ziel immer erbrach“, erzählt sie – und man merkt, dass sie bei jedem Satz die Situation von damals noch einmal durchleidet. Dann kam ein Muskelriss, eine verschobene Wirbelsäule – und die notwendige Untersuchung

beim Arzt. Mit dem niederschmetternden Ergebnis: Pfeiffersches Drüsenfieber. Es war das Ende einer Karriere, die noch nicht einmal richtig begonnen hatte. Mit sieben hatte das kleine Mädchen aus Gand im Martelltal zum ersten Mal Biathlon geübt. Mit 15, als sie so gut war, um mit Italiens Aushängeschild Dorothea Wierer trainieren zu können, musste sie mit dem Leistungssport aufhören. „Das war brutal“, sagt sie – und ihre braunen Augen starren trotz des wunderschönen Ausblicks auf der Hotelterrasse in Naturns ins Leere. Es fällt ihr heute noch schwer zu verstehen, dass es für sie besser war, dem Drill des Spitzensports zu entfliehen. Auch wenn sie sagt: „Das Pfeiffersche Drüsenfieber hast du immer irgendwo im Blut. Damit kannst du nicht bis zur Erschöpfung Sport treiben.“ Elisa Kuenz redet nicht oft darüber. Und wahrscheinlich auch nicht gerne. Sie ist dabei, sich neu zu orientieren. Im Lindenhof lässt sie sich zur Servicefachkraft ausbilden, es macht ihr Spaß, sagt sie – und lacht viel. Nette Kollegen, freundlicher Chef und jede Menge Action mit den Gästen. Alles bestens. Aber. „Wissen Sie, Biathlon war mein Leben“, sagt die junge Frau. „Ich habe nichts anderes gekannt. Ich war fixiert auf diesen Hochleistungssport.“ Ihre Freundinnen waren Biathletinnen, ihre Freunde Biathleten. Sie hat mit ihnen gelernt und trainiert. Vielleicht mehr trainiert als gelernt. Morgens, mittags, abends. Kraftraum,

DIE AUSBILDUNG

SCHULE UND HOTEL Die Ausbildung zur Servicefachkraft dauert zwei Jahre – und wird begleitet mit je 10 Wochen Blockunterricht im Jahr in der Landesberufsfachschule Savoy in Meran. Im ersten Jahr werden im Savoy Grundkenntnisse und Service-Techniken gelehrt sowie das fachgerechte Tischdecken. Im zweiten Jahr stehen neben Beratung und Betreuung der Gäste Weinservice oder Mixen von Cocktails auf dem Lehrplan. Das weiterführende dritte Lernprogramm bietet Flambieren, Tranchieren sowie die Organisation eines Banketts an.

Schießstand, Waldlauf, Skipiste – und einmal in der Woche musste bei 3.000 Meter Höhenluft am Stilfser Joch gelaufen und geschossen werden. Bis zum geht nicht mehr. Abends schaute sie Videos, analysierte Fehler mit den Trainern. Sie rauchte nicht, sie verzichtete auf Alkohol, auf Discotheken. Schlaf war wichtig für die Karriere. Auch wenn sie oft davon träumte, am Schießstand zu stehen und keine Scheibe zu treffen. „Ich war immer brutal nervös. Aber das musst du dir mal vorstellen. Du kommst zum Schießstand und der Trainer ruft dir zu: Nur wenn du die Null schießt, hast du noch eine Chance. Da zittern die Hände.“ Heute schießt sie im Meransaal von Tisch zu Tisch, serviert Wein und fünf Gänge. Sie raucht auch in stillen Momenten, sie trinkt hin und wieder Alkohol, sie macht auch schon mal die Nacht zum Tage. Sie ist 17. Ein normales Mädchen. Und keine Leistungssportlerin mehr. Es ist ein freieres Leben, ihr neues. „Im Winter, wenn die anderen vom Biathlon erzählen, bin ich schon ziemlich traurig“, sagt Elisa Kuenz. Biathlon schaut sie nicht mehr. „Das kann ich nicht. Das ist brutal.“ Vielleicht wird sie mal Trainerin. Im Skilanglauf. Denn so ganz ohne Sport geht es nicht. „Meine Oma war die erste Jägerin in Südtirol“, sagt sie plötzlich und lacht endlich. „Ich will auch Jägerin werden. Bestimmt.“ Dann läuft sie wieder. Und schießt. Wie beim Biathlon.


SPORT

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DER WANDERFÜHRER

HOCH, HÖHER, AM HÖCHSTEN Für Rudi Alber sind die Wanderungen mit Lindenhof-Gästen ein Spaziergang. Der 53-Jährige hat schon die höchsten Berge dieser Welt bestiegen – und sagt trotzdem: „Am schönsten ist es in Südtirol.“

Chimbarazo. 2005 besteigt er den höchsten Berg Ecuardors (6.310).

Es hat ein bisschen länger gedauert. Einem jungen Mädchen aus der Gruppe fiel der Abstieg vom Tscharser Wetterkreuz ziemlich schwer – und auch die anderen Gäste aus dem Dolce Vita-Hotel Lindenhof sind gezeichnet. Nur Rudi Alber, der Wanderführer, lacht fröhlich in die Runde, ist trotz fünf Stunden anstrengender Wanderung topfit, bestellt ein Weizen und entschuldigt sich für die Verspätung. „Jetzt kann’s losgehen“, sagt er.

Das junge Mädchen, dem der Abstieg bei der Wanderung so schwer gefallen ist, kommt mit einem Eisbeutel in der Hand aus dem Speisesaal. „Geht’s wieder?“, ruft Alber ihr zu. Wenn er allein unterwegs ist, versucht er den Abstieg aus den Südtiroler Bergen zu vermeiden. „Runter wandern macht keine großen Spaß“, sagt er und erzählt vom Gleitschirm, mit dem er gerne ins Tal schwebt. Ein bisschen Adrenalin müsse sein.

Wir sitzen auf der Terrasse im Lindenhof. Ob er jeden Berg kenne, den wir von hier aus sehen können, frage ich den geprüften Südtiroler Wanderführer – und er schaut mich fassungslos an. Was für eine blöde Frage! Und zählt jeden auf. Von der Hochwart bis zur Laaser Spitze – über jeden Gipfel kennt er Anekdoten, und selbstverständlich kennt er die exakten Höhenmeter. Rudi und der Aconcagua. Kurz vor dem 7.000erGipfel setzt 1991 der Schneesturm ein. Alber und seine Expedition haben keine Chance. Sie können nicht kochen, die Flammen gehen ständig aus. Sie müssen zurück auf 5.600 Meter zum Hochlager. Das kostet zwei Tage. Später schaffen sie es in den argentinischen Anden an der chilenischen Grenze doch noch bis nach oben. „Man ist ja darauf fixiert, das Ziel zu erreichen“, sagt Rudi Alber. Die Sonne strahlt inzwischen den Gipfel der Hochwart an. Mit 17,18, erzählt der heute 53-Jährige, sei er jedes Wochenende oben gewesen. „Das ist ein einfacher Gipfel.“ Der Hochwart ist 2.608 Meter hoch... Seine Trainingstour sei eher die Laaser Spitze. Aber so viel wie früher steigt er nicht mehr hoch – zusammen mit seiner Frau führt er das Tscharser Dorfcafe in der Hauptstraße. Drei Mal in der Woche ist Rudi Alber noch als Wanderführer unterwegs. Die glücklichen Gesichter der Touristen, das mache ihm einfach Spaß, sagt er. Rudi und die Pik Aktau-Spitze. Die Sucht wird immer größer – und so lässt sich Rudi Alber gerne von einem russischen Bergführer zu einer Erstbesteigung an der Grenze zwischen China und Kirgistan überreden. Allein die richtige Stelle zum

SEENTOUR

Aufstieg auf die 7.430 Meter zu finden, dauert. Sie haben Proviant für eine Woche dabei, der Druck ist groß. Am 12. Juli 1992 machen sie Bilder am Gipfel und hinterlassen eine Flasche mit einem Zettel. Darauf steht das Datum und die Namen der Erstbesteiger. Ein Name: Rudi Alber. Das Weizen steht unbeachtet auf dem Tisch. Der Südtiroler redet gerne übers Wandern, über Expeditionen, über Abenteuer. Und doch wird er es nie vergessen, wie er als Achtjähriger zum ersten Mal oben am Tscharser Wetterkreuz stand und runter auf seine Heimat schaute. „Mei, isch des schian“, hat er gesagt. Daran erinnert er sich noch genau. Rudi war auf dem Kilimandscharo. 2003 grüßt er von 5.895 Metern Höhe vom höchsten Bergmassiv Afrikas. Rudi war auf der Elbrus. Der höchste Berg im Kaukasus wird schon 1990 mit 5.642 Metern gemessen. Rudi war auf dem

Der Weltenkletterer Rudi Alber empfiehlt Gästen eine wunderschöne Gebirgs-Seentour im unteren Vinschgau. Start Parkplatz Schartegg (1.977 Meter) bei Kastelbell. Aufstieg über die Tablanderalm zum Plombodensee, weiter zum Zirmtalsee und über die Schweinstallalm zurück zum Ausgangspunkt. Höchster Punkt: 2.584 Meter. Höhenmeter 1.107. „Die 13 Kilometer schafft man in in sechs Stunden“, sagt Alber.

Rudi und der Cho Oyu. Alber ist 43. Er will an die Grenze gehen. Wie weit kann ich ohne künstlichen Sauerstoff kommen? Das Experiment scheitert am Achttausender im Himalaya – aus anderen Gründen. Bei minus 25 Grad muss er nach dem dritten Hochlager auf 7.500 Metern passen. Mit den dicken Handschuhen kann er die Steigbügel nicht ausziehen, ohne Handschuhe spürt er die Finger nicht mehr, bei der Kälte versagt die Blutzirkulation. Irgendwann gibt er auf. Die anderen steigen auf 8.206 Metern. Er nicht. „Ich habe an meine Familie gedacht. Das Risiko wäre zu groß gewesen“, sagt er. Aber er sagt auch, heute würde er es fast ein bisschen bereuen. Das Weizenglas ist leer. Rudis Expeditionen sind zu Ende. Das hat er damals seiner Frau versprochen, erzählt er – und als ich den Block zur Seite legen will, sagt er: An seinem 50. Geburtstag hat er in einer Pizzeria über seinen großen Traum geredet. Den Mount McKinley in Alaska. Und ein Freund hat ihm angeboten: er begleite ihn dahin. Als Geburtstagsgeschenk. Nur: wie soll es der Wanderführer Alber seiner Frau beibringen? Rudi und der Mount McKinley, der heute Denali heißt. Fünf Tage warten sie im April 2013 im Sturm bei minus 60 Grad. Dann erwischen sie ein Zeitfenster von zwei Tagen, an dem es auf dem kältesten Berg der Welt (6.190 Meter) nur minus 25 Grad hat – und sie wagen es. Seine Augen leuchten, er erzählt von dem kleinen Zelt, in dem sie zu dritt ganz eng nebeneinander lagen und dass sie nur abwechselnd aufstehen und in die Kälte rausgehen konnten. Und dass sie es geschafft haben. Sein letztes großes Abenteuer. Bestimmt. Ob seine Frau weiß, dass er am 18. August 2023 sechzig wird? Er lacht, spielt etwas verlegen mit dem leeren Weizenglas und sagt: „Ganz ehrlich, in Südtirol ist es doch am schönsten.“

IMPRESSUM Herausgeber: Familie Nischler, Hotel Lindenhof Style&Spa Resort Naturns, www.lindenhof.it, Tel. 0039 0473 666242; Verantwortliche Gesamtleitung: Joachim Nischler; Redaktion: Katharina Nischler, Horst Walter; Gestaltung: Beda Pfleger; Fotographie: Andreas Marini; Repro: Günther Piltz; Druck&Versand: G.A.S. Salzburg

Fotos: privat

Rudi und der Mont Blanc. Mit 26 hat man noch Träume – und so will auch der junge Mann aus Tschars hoch hinaus. Höher als er es in Südtirol kann. Zusammen mit Bruder und Freunden schafft er im ersten Anlauf den höchsten Berg zwischen Frankreich und Italien mit 4.800 Metern. „Ich wusste, jetzt brauche ich was Höheres.“


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