ZiS Impulsreferat: Social Media in den Lehrplan ? 11. September 2010
Begriff
Web 2.0 Social Media Social Networking Social Web
Begriff
„Als Social Media (auch Soziale Medien) werden Soziale Netzwerke und Netzgemeinschaften verstanden, die als Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen dienen.“ (wikipedia.org)
Social Networks Facebook 500 Millionen User weltweit Das reichweitenstärkste Social Network der Welt Das reichweitenstärkste Social Network Österreichs Mittlerweile auch Foto/Videosharing-Plattform
Stand: 11. Sept. 2010
Social Networks Netlog.com zweitgrößtes Social Network in Ö ca. 500.000 User, rückläufig Alter: 13 – 19 Jahre Stark kommerziell/top-down
Xing.com Business Network ca. 300.000 Ö-Mitglieder Stagnierend, wenig Interaktion kommerziell/top-down
Social Networks StudiVZ/SchülerVZ/MeinVZ Keine genauen Zahlen Mehrere Hundertausend wenig innovativ, rückläufig myspace Schwerpunkt: Musik Userzahlen rückläufig
Sonstige Social Software Wikis: Kollaborativ erstellte Enzyklop채die/n (Wikipedia) Media Sharing Plattformen: Youtube, Flickr,... Microblogging: Twitter, Google Buzz, identi.ca Social Bookmarking: delcious, digg...(Links verwalten und empfehlen) Location-basierte Networks: Foursquare, Gowalla,... Blogs & Tumblelogs: Publizieren von Text-, Bild- und Videocontent in Tagebuchform (blogger.com, soup.io)
Social Media Gekommen, um zu bleiben.
Wie beeinflusst Social Media den Alltag?
Identit채tsmanagement
Selbstdarstellung
Beziehungsmanagement
Vernetzung
Informationsmanagement
Kommunikation
Was macht Social Media wichtig ? ●
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Jede/r kann seine Meinung manifestieren und publizieren. Google behandelt Inhalte egalitär: Die publizierte Meinung einzelner User kann plötzlich große Bedeutung erlangen. Sie könnten das Ende von Journalisten und anderen Opinion Leader als Gatekeeper bedeuten. Alle relevanten Info werden via Social Web aggregiert. Sie ermöglichen Mobilisierung ohne Massenmedien. Bsp: http://unsereuni.at/
Digital Natives versus Digital Immigrants: Ein brauchbarer Ansatz?
Digital Natives versus Digital Immigrants ●
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Buzzwords oder relevante Theorie? Häufig verwendetes Erklärungsmodell von Marc Prensky (E-Learning Experte) Neurologische These: Unterschiedliche Erfahrungen führen zu unterschiedlicher Gehirnstruktur (Synapsenaufbau). Digital Natives sind ‘born digital’, sind mit digitalen Medien (videogames, digitale musik player etc. ) aufgewachsen (ab ca. Jahrgang 1980) Mehr Wissensvermittlung via Elearning gefordert
Digital Natives versus Digital Immigrants Kritik ●
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Niemand ist “born digital”. Aktive Nutzung von Blogs, Wikis, Videoplattformen nimmt ab, weil Jugendliche an technischen Hürden scheitern Die digitale Welt wurde von “Digital Immigrants” erschaffen. Bei Jugendlichen gibt große Differenzen bei Wissen/Interessen in Bezug auf das Internet. Der Unterschied zwischen Digital Natives und Immigrants ist ein kultureller, kein altersabhängiger.
Risikenminimierung durch das Erkennen von potentiellen Gefahren Ein ausreichender Ansatz ?
Aus: Schmidt/Pause-Hasenbrink, Hasenbrink, Seite 277
Meta-Risiken ●
Inhalte im Web sind anhaltend kopierbar und durchsuchbar Fehleinschätzungen bezüglich
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Dynamik
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Nachhaltigkeit
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Reichweite: Das www ist kein privater Kommunikationsraum.
Risikobewusstsein ●
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70 Prozent der Jugendlichen meinen, dass man “nicht allen Informationen im Internet trauen sollten” 90 Prozent der Jugendlichen wissen um die Gefahr, “im Internet leicht abgezockt” werden zu können 75 Prozent nutzen die Privatsphäre-Einstellungen von Plattformen Eine weniger gebildete Minderheit gibt an, von peinlichen Inhalten über sich im Netz zu wissen.
*Empirische Studie des Hans-Bredow-Institut Hamburg mit 12 - 24jährigen in Deutschland, 2009.
Risikobewusstsein ●
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Wissen um Risiken hilft beim Minimieren eben dieser. Aber: Teilnahme an Communities und Ausbau des eigenen Netzwerks (wichtigstes Nutzungsmotiv!) erfordert Öffnung und Authentizität Jugendliche sind sich der Risiken der Datenfreigabe bewusst, handeln aber nicht entsprechend!
Ăœber Risiken im Social Web zu informieren, ist daher nicht ausreichend!
„Gefahren“ nach Henry Jenkins 1. Ungleiche Wissensstände & Partizipationsmöglichkeiten Nicht alle haben Infrastruktur und Know How, um an den deliberativen Kanälen im Web mitzuwirken 2. Fehlende Transparenz hinsichtlich Mechanismen und Wirkungen (Wer steckt dahinter, was ist die Intention, wohin will man mich führen? - Quellenkritik wird wichtiger, weil “Gatekeeper” nicht mehr vorinterpretieren) 3. Fehlende Grundlektionen in Medienethik (Wie gehe ich mit Informationen um? Mit Gerüchten und Halbwahrheiten? Mit geistigem Eigentum anderer?)
NEW MEDIA LITERACY Wie kann Social Media sinnvoll im Unterricht eingebunden werden?
New Media Literacy Jede/r kann seine Meinung manifestieren und publizieren. Stimmt das ? Theortisch ja. Praktisch nein. Die New Media Literacy sollte aber genau das ermรถglichen.
New Media Literacy - Grundanliegen
1. Was muss passieren, dass jeder Schüler die Fähigkeiten und Kenntnisse mitbekommt, an zukünftigen sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökonomischen Diskursen teilnehmen zu können? 2. Wie vermittelt man Schülern/Jugendlichen ein Verständnis für das Durchschauen und richtige Interpretieren von Medienrealitäten? 3. Welche ethischen Standards soll man den Jugendlichen für ihre Teilnahme als Produzent und User (ProdUser) in Online Communites vermitteln?
New Media Literacy ●
Basis: Klassische Literacy (inkl. Bilder lesen)
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Recherche im Web, Quellenkritik
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Technische Skills (Von Hyperlinks setzen bis Bildbearbeitung) SOCIAL SKILLS
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Eine soziale Fähigkeit zur Kommunikation mit einer größeren Gruppe von Menschen, einer Onlinecommunity. Nicht nur im privaten Raum, zur persönlichen Ausdrucksweise Kollaboratives Arbeiten, Networking (Schlüsselqualifikationen am Arbeitsmarkt !)
Handlungsempfehlung ●
Kein “Add on” Schulfach
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Projektorientierter Ansatz
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Praktikable Kompetenzförderung für experimentierfreudige Jugendliche Wunsch nach Nutzung der kreativen Möglichkeiten vorhanden, scheitert an Umsetzungsidee, technischem Knowhow, den eigenen Ansprüchen Wege aufzeigen, Social Web zur Artikulation der eigenen Meinung nutzen zu können Keine erschöpfende Behandlung der Risikoszenarien Themen: Identität, Privatsphäre, Autorenschaft, Glaubwürdigkeit, Partizipation
Literatur Prensky, Marc: Digital Natives, Digital Immigrants. On the Horizon, Vol 9, No 5, 2001. (PDF, 6 Seiten) Prensky, Marc: Digital Natives, Digital Immigrants II. Do they really think differently? On the Horizon, Vol 9, No 6, 2001 (PDF, 9 Seiten) Schmidt, Jan-Hinrik; Paus-Hasebrink, Ingrid; Uwe Hasebrink [Hrsg.]: Heranwachsen mit dem Social Web. Zur Rolle von Web 2.0 Angeboten im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Schriftenreihe Medenforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Band 63, Berlin, Vistas Verlag, 2009. Jenkins, Henry: Confronting the Challenges of Participatory Culture: Media Education for the 21st Century. 2006. (Whitepaper, PDF, 72 Seiten). Weiterführende Literatur: Möller, Erik: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. Hannover, Heise Zeitschriften Verlag, 2005. (PDF, 240 Seiten)
DANKE!
Judith Denkmayr jd@digitalaffairs.at