Ausbildung
10/2014–03/2023 Studium„FreieKunst“anderKunstakademieDüsseldorf(Akademiebrief2023)
10/2020 – 03/2023 Studium als Meisterschülerin bei Professorin Dominique Gonzalez-Foerster
10/2015 – 09/2020 Studium in der Klasse von Professorin Tomma Abts
10/2010 – 03/2014 AkademischeAusbildunginModeundKommunikation am Design Department in Düsseldorf (Bachelor of Arts 2014)
08/2007–01/2010 Helmholtz-GymnasiuminHilden(Abitur2010)
Praktika und Arbeitserfahrungen
Seit12/2021 KunstvermittlerininderKunstsammlungNRW
06/2023&10/2023 VorträgezurFertigungvonBekleidungbeimProgramm„WorkingTextiles“ inderKunstakademieDüsseldorf
04/2018-04/2022 Kunstvermittlerinfürdie„ArtTalks“inderKunsthalleDüsseldorf
02/2019–07/2021 KünstlerischeAssistentinimStudioAndreasSchmitten
02/2018 – 03/2018 Künstlerische Assistentin von Yesim Acdeniz
09/2017 – 01/2018 Aufsichtspersonal bei der Sammlung Kunstverein in Düsseldorf
09/2016 – 12/2016 Arbeitskraft im Concept-Store Cocoliso in Cusco, Peru
09/2016-03/2017 AuslandssemesterinSüdamerika
01/2013 – 09/2014 Studentische Hilfskraft im Aktzeichenkurs der Kunstakademie Düsseldorf
09/2012 – 11/2012 Design Assistentin bei Ilja Visser Group in Amsterdam, die Niederlande
Preise und Nominierungen 2024
09/2020–10/2021 Kostüm-DesignfürJonglage-Show„Runners“,TheatergruppeHippanainKöln
05/2019 EigeninitiiertesWorkshop-Programm„DechiffrierungundDekontextualisierung vonGesten“,Justus-Liebig-UniversitätGießen
02/2018–03/2019 ResidenzmitderPerformance-GruppeUNANIMimQuartieramHafeninKöln
07/2018–08/2018 InterdisziplinäresKostüm-undPerformance-Project„Lophophie“ inGanztagsgesamtschulen(Thomas-SchuleinDüsseldorf, OGSVennhauser-AlleeinDüsseldorfundGGSDeutzerStraßeinDüsseldorf)
09/2016–03/2017 ReisendurchSüdamerika
09/2014 Kostüm-DesignfürdieTanz-Performance„ShewantedtoknowwhichMaidof MarieAntoinetteʼsshewas“imKunstrauminDüsseldorf
Ausstellungen
05/2024–10/2024 „Sammlungssatellit#9DieBar.LioraEpsteinimDialogmitJürgenDrescherund ReinhardMucha“imKaiser-Wilhelm-MuseumKrefeld(Einzelausstellung)
02/2024–04/2024 „AskingforaFriend“imKunstverein,Nürnberg(Gruppenausstellung)
11/2023 „OnMusic“imMG16,Köln(Gruppenausstellung)
09/2023 Buchpräsentation„KÜNSTLERBÜCHERLIVE!“imMalkasten,Düsseldorf
07/2023 „OPENINGHAPPENING“imNKR,Düsseldorf(Gruppenausstellung)
04/2023 „DRAWN“inderGalerieSITTart,Düsseldorf(Gruppenausstellung)
03/2023 AusstellungundLesungbei„thehallofcollaborations“imRahmender ContemporaryArtRuhrC.A.R.inEssen(Gruppenausstellung)
11/2022–12/2022 „BONDED“imBLOOMinDüsseldorf(Gruppenausstellung)
09/2022–10/2022 „76.InternationaleBergischeKunstausstellung“,KunstmuseumSolingen
02/2022–5/2022 „SubversivesDesign“imNRW-Forum,Düsseldorf(Gruppenausstellung)
10/2021 Online-Publikation„Kunst-Begrifferweitern!“,imGoethe-Institut DeutschlandundMailand
09/2021 „halfbodyhalfhuman@lavalounge“imKunstvereinfürdieRheinlandeund Westfalen(Gruppenausstellung)
05/2021 PerformanceimRahmenderAusstellung„Maestri.Incontrialimoli!JosephBeuys“ imTheatroOutOffinMailand,Italien
04/2021 „DistantCall“imBLOOMinDüsseldorf(Doppelausstellung)
03/2021 SpoerlFabricinDüsseldorf(Gruppenausstellung)
01/2021 GruppenausstellungimAstaderKunstakademieDüsseldorf
09/2020 AuftrittbeiderAusstellung„MourningbecomesElectra“vonEugeneO'Neill inderVolksbühneBerlin
09/2020 AuftrittinderAusstellung„AnatolActionist“imWeltkunstzimmerinDüsseldorf
04/2020–07/2020 ExperimentelleVideokunst-Ausstellung"EVA17“,Thailand
11/2019 Kunstbörse,KreishausinGummersbach(Gruppenausstellung)
09/2019–11/2019 „KunstakademieDüsseldorf@McKinsey&Company#7“,McKinseySkyOffice, Düsseldorf(Gruppenausstellung)
04/2018–07/2018 ExperimentelleVideokunst-Ausstellung"EVA16",Thailand(Gruppenausstellung)
06/2018 „StillePost“,GoldundBetoninKöln(Gruppenausstellung)
06/2018–09/2017 „Vertrauen“,KlasseTommaAbtsimMuseumKIT,Düsseldorf(Gruppenausstellung)
11/2014 „Pearls of Delphi“ bei den Art Walks in Essen (Gruppenausstellung)
Akademische Abschlussarbeit während des Rundgangs an der Kunstakademie Düsseldorf.
Materialien:
Textilien, 2 Aputure C300D, 2 Aputure Light Dome Mini Diffusoren, Aputure Nova P300c Panel, 3 Stative, Gläser, Cocktailshaker, gesponserte Bar mit Bareinrichtung von Party Rent Group, Esstisch mit 4 Stühlen, Samowar, kleine Kanne, Vase, Zeitungsständer, Toaster, 5 Mannequins, Fensterfolie, 30 gelaserte Sterne aus Stoff, 6 Buch-Editionen, Koffer
Größe:
variabel
Die Ausstellungserfahrung beginnt, sobald die Besucherinnen und Besucher den Raum 221 betreten, der treffend als "die so-genannte Gegenwart" bezeichnet wird. Hier verschmelzen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart zu einem einzigen Erlebnisraum. In der Mitte des Raumes, vor den Fenstern, thront eine Bar mit dem Namen "the so-called present", an der sich fünf Charaktere aus unterschiedlichen Zeiten versammeln. Diese Figuren, repräsentiert durch bekleidete Mannequins, teilen ihre Weltansichten mit den Gästen über "Tagebücher der bösen Taten", die sowohl auf der Bar als auch auf einem Tisch in der Ecke – die "sozialistische Ecke" genannt – ausgelegt sind.
Während die Besuchenden den Raum erkunden, werden sie von einer ungewöhnlichen Lichtstimmungen begleitet, die durch farbige Studiolampen und getönte Fensterfolien geschaffen werden. Diese Beleuchtung taucht den Raum in ungewohnte Farben, wodurch manche Bereiche schärfer, andere wiederum wie durch einen Schleier erscheinen, was die Atmosphäre traumähnlich macht.
Die Bar, zentral im Raum gelegen, wird von einem Barkeeper betreut, der Getränke serviert. Dieser Ort bietet eine Oase der Ruhe im Rahmen des Rundgangs; einige Gäste nutzen die Gelegenheit, um sich mit einem Getränk zu entspannen und den Raum zu betrachten. Viele sind vertieft in die Lektüre der Tagebücher, und hin und wieder ist ein Lachen zu vernehmen. Die ästhetische Fassade der Installation und der elegant gekleideten Charaktere wird durch die Inhalte der Tagebücher kontrastiert, die eine tiefere, oft ambivalente Sicht auf die Welt offenbaren und die glatte Oberfläche der Gegenwart durchbrechen.
Am 23. Mai eröffnet im Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld der Sammlungssatellit #9. Auf Einladung von Magdalena Holzhey und Sylvia Martin wird die Installation im Dialog mit einer Arbeit von Reinhard Mucha und Jürgen Drescher innerhalb einer Einzelausstellung gezeigt werden.
[2022] 2019
Installation und Peformance in der Ausstellung „Subversives Design“ im NRW-Forum Düsseldorf vom 10.02. bis 22.05.2022
Materialien:
Hightech-Stoffe, Gurte, Bänder, Kleiderbügel, Filz, Polyurethan, eine handgebundene Edition, Schnur, handgeprägte Hangtags
Größe: variabel
Die interaktive Arbeit "Krabbelanzüge" ist das gemeinsame Werk von Liora Epstein und dem Künstler Hagen Keller. Das Projekt umfasst zwei maßgefertigte Anzüge, die speziell für die Körper der beiden Künstler konzipiert wurden. Gefertigt aus den hochfunktionalen Textilien der Firma Schoeller, erfüllen die Anzüge höchste Ansprüche: Sie sind wind- und wasserdicht, schmutzabweisend, pflegeleicht, robust, witterungsbeständig, atmungsaktiv und wärmeisolierend. Ihr Design dient einem speziellen Zweck: dem Krabbeln.
Während einige Bereiche des Anzugs die Bewegungsfreiheit einschränken, ermöglichen spezielle Stretch-Einsätze an anderen Stellen mehr Flexibilität. Die Anzüge entfalten ihre korrekte Form ausschließlich in der Krabbelposition.
Die integrierten Handschuhe sind so gestaltet, dass sie die Hände in eine Faustposition zwingen, unterstützt durch Filz-Pads auf den Handrücken. Sobald der Ganzkörperanzug angelegt ist, werden die Sohlen angezogen, die von den Knien bis zu den Zehenspitzen reichen und an den Waden fixiert werden, wodurch das aufrechte Gehen unmöglich wird.
DieKünstleringabzuderEröffnungam10.02.22einePerformanceim„Krabbelanzug“. Anlässlich zum Thema des kritischen Konsums wurden Hangtags mit handgeprägtenLogoderKünstlerinfürdieFunktionsbekleidungder„sinnfreien“ Tätigkeitengefertigt.
InstallationsansichtderArbeiten„Krabbelanzüge“(2019),„Brustsack“(2019).Die AusstellungsubversivesDesignvereintdiePositionenvonKünstler*innen,welche anderSchnittstellezwischenDesignundKunstarbeiten.
Fotos von Katja Illner, © NRW-Forum, Liora Epstein
Diese funktionale Bekleidung aus Hightech-Materialien soll den Menschen der Natur näher bringen und ein angenehmes Erlebnis in ihr ermöglichen – ähnlich wie ein Schneeanzug es erlaubt, sich dem Schnee zu nähern, bringt der „Krabbelanzug“ den Träger dem Boden näher.
Die Trägerinnen und Träger der Anzüge gewinnen durch das Material und die Konstruktion die Fähigkeit, stundenlang zu krabbeln. Das Opfern der Möglichkeit, Hände und Füße in gewohnter Weise zu nutzen, wird durch den Gewinn neuer Erfahrungen ausgeglichen: eine veränderte Blickhöhe, entschleunigte Bewegung und Schutz durch die Tarnung und hochwertige Ausrüstung der Materialien. Abseits des hektischen Alltags bietet das Krabbeln auch eine Form des geistigen Schutzes. Die Fortbewegung in diesen Anzügen wirkt mechanisch und zugleich tierisch. Die Fiktion der Künstlerin, sich auf neue Weise in der Natur zu bewegen und sich der Gesellschaft zu nähern, wird durch das Krabbeln Wirklichkeit. Die Untersuchung, wie sich das Krabbeln auf die Physiognomie und Psyche der Trägerinnen und Träger auswirkt, ist Teil des Projekts. Auch die Reaktionen der Gesellschaft auf das Erscheinen eines krabbelnden Menschen werden erforscht. Die Erfahrungen zeigen, dass sich durch diese ungewöhnliche Art der Fortbewegung ein neuer Raum der Wahrnehmung öffnet und somit neue Formen der Begegnung entstehen.
Installationsansicht „Bethandschuh“ mit Hangtag (2020) in einer Vitrine.
Foto von Anne Orthen, © NRW-Forum, Liora Epstein
Installation und Performance in der Ausstellung „Vertrauen“ im KIT Düsseldorf vom 24.06. bis 24.09.2017
Materialien:
Hightech-Stoffe, Zutaten, Gurte, Bänder, Holz, Pflanzen, 3 Anzucht-Sets, 3 Pflanz-Sets
Größe: variabel
Von der zunehmenden Sehnsucht der Menschen nach Natur und dem Trend des Urban Gardening inspiriert, hat Liora Epstein eine funktionale Modekollektion für Gärtnerinnen und Gärtner entworfen. Das Werk besteht aus zwei Kostümen, wobei eines für Männer und das andere für Frauen konzipiert ist, die durch ihre HightechMaterialien von Schoeller und Extremtextil bestechen. Diese Stoffe sind robust, wetterfest und bieten zugleich Komfort und Schutz. Sie zeichnen sich durch ein innovatives Design aus, das praktische Elemente wie verstellbare Tunnelzüge und diverse Taschen für Gartengeräte integriert.
Im ansteigend konstruierten Eingangsbereich des Tunnels im Düsseldorfer KIT präsentiert die Künstlerin 2017 ihre Installation "foraging", die durch ihre Aufmachung an das Erscheinungsbild einer Mode-Präsentationsfläche erinnerte. Die Kostüme liegen auf einem Podest, flankiert von zwei Kuben, die jeweils an die Steigung des Tunnels angepasst sind und Anzucht- sowie Pflanz-Sets für Hydrokulturen enthalten. Diese ästhetische Anordnung schafft eine Bühne, die den Betrachterinnen und Betrachtern Kleidungsstücke in der Einheit Kunst, Mode und technologisierten Pflanzen-Anbau näherbringt.
Bei der Präsentation dieser Kollektion, die die Künstlerin "foraging" (dt. „hamstern“) nennt, gab es eine Performance, in der die Verbindung von Mensch und Natur durch das Umtopfen von Pflanzen symbolisiert wurde. Diese Performance fand ihren Weg in den Science-Fiction-Film "Amber", der in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Nora Zielinski entstand und Teil der Ausstellung war.
Die Besucher konnten den Fortschritt der Pflanzen während der Ausstellungsdauer beobachten und am Ende die geernteten Kräuter und Salate genießen.
Videoinstallation als Teil der Arbeit foraging[2017]
Dauer: 19:52 min
Format: 1950 x 1080 px
Konzeption: Liora Epstein
Videoschnitt: Nora Zielinski
In "Amber" wird die Geschichte zweier Überlebender in einer dystopischen Welt erzählt, die in einem Tunnel Zuflucht finden und dort Pflanzen züchten. Ihr Leben auf dem Laufsteg und ihre Interaktion mit der Kunst im Museum werfen Fragen nach Überleben, Erinnerung und der Rolle der Kunst in postapokalyptischen Zeiten auf.
VideostillsausdemFilm„Amber“,derimRahmenderAusstellungimKITentstanden istundimVerlaufderAusstellungalsTeilinstallationintegriertwurde.
© Liora Epstein, Nora ZielinskiInsatallationsansichtderKostümeaufHochbeetenalsSockel.
Foto von Lukas Pürmayr, © Liora Epstein, Lukas Pürmeyr
re-foraging
[2024] 2017
Weiterentwicklung der Arbeit foraging[2017]
Installation in der Ausstellung „Asking for a Friend“ im Kunstverein Nürnberg vom 24.02.24 bis 05.04.24.
Materialien:
Hightech-Textilien, Zutaten, Gurte, Bänder, Hochbeete, Holz
Größe: variabel
Auf Einladung des Kunstvereins Nürnberg nimmt Liora Epstein Anfang 2024 an der Ausstellung "Asking for a Friend" in der Albrecht-Dürer- Gesellschaft in Nürnberg teil. Die von der Künstlerin und Kuratorin Archinoam Alon kuratierte Ausstellung vereint größtenteils jüdische Kunstschaffende. Im Schatten der Massaker am 07. Oktober 2023 durch die Hamas in Israel sah die Kuratorin den Anlass, Künstlerinnen und Künstler in ihren bildhauerischen, installativen, zeichnerischen und videografischen Positionen Stellung zu beziehen und einen Kommentar auf den Status jüdischer Kunstschaffender im deutschen Kulturbetrieb zu leisten.
"Asking for a Friend", eine Formulierung in der auf einen vorgeschobenen Anderen verwiesen wird, um innerhalb dieser Disidentifikation Probleme und Sachverhalte der eigenen Biografie zu adressieren, bietet den Kontext, in dem die acht Künstlerinnen und Künstler das eigene Werk - die eigene Rolle - in Zusammenhang mit gesamtgesellschaftlichen Erzählungen deutscher wie israelische Geschichte bringen können. Für Liora Epstein, die eingeladen wurde ihr Werk „foraging“ zu zeigen, bedeutet dieser Kontext, die Arbeit von 2017 weiterzuentwickeln und auf dieser Grundlage das Konzept von "jüdischer Kunst" im allgemeinen in Frage zu stellen:
Asking for a Friend – für einen Freund fragen. In der Floskel versteckt sich die Scham. Die Scham, aufzufliegen –mit dem was man will, mit dem was man ist. Um das Eigene zu verstecken, stellt man sich einen Freund vor. Der vorgestellte Freund: Eine Tarnung, aber auch ein Medium.
– Jonathan GuggenbergerWas macht Kunst zu jüdischer Kunst?
Gibt es überhaupt jüdische Kunst?
Das Werk hatte bis dato keinen thematischen Bezug zum Judentum, hat aber durch die Nürnberger Ausstellung einen Horizont gewonnen, den es auszuarbeiten gilt. Die Aspekte von Selbstversorgung werden verwoben mit der Geschichte jüdischen Siedlertums. Die Alter Egos der Gärtnerkostüme verweisen auf Kulturpraktiken der jüdischen Diaspora, nicht zu letzt die Hachschara, die Vorbereitung, bei der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in zionistischen Jugendheimen in Deutschland auf die agrarische Herausforderung der Auswanderung nach Israel vorbereitet wurde.
Die Ausstellung war geprägt vom Austausch der Künstlerinnen und Künstler untereinander und wurde seitens des Kunstvereins mit zwei Podiumsdiskussionen inhaltlich gerahmt. Durch diese kollektive inhaltliche Auseinandersetzung und die Rekontextualisierung von „foraging“ ergibt sich für die Künstlerin die Fortführung des Werkes, welche während eines Residenzaufenthaltes in der israelischen Künstlerkolonie En Hod Ende 2024 verwirklicht werden soll.
[2022]
Erste veröffentlichte Buchausgabe aus dem Buch TagebuchderbösenTaten(2018-n.d.)
Installation der Arbeit feinselektierteböseTatenI , während des Rundgangs der Kunstakademie Düsseldorf, 2022.
Format der Buchausgabe:
155 x 261 mm
Materialien:
Plexiglas, Schnur, Metall, Nähmaschinenlampe, Baumwollhandschuhe, Faden, Papier
Das "Tagebuch der bösen Taten" ist ein prozessorientiertes Werk, das (Stand Januar 2024) bis auf 359 Seiten angewachsen ist. Konzeptuell ist es ein Schriftstück eines autofiktiven Charakters, in dem dieser über seine sowohl realen als auch bloß imaginierten bösen Taten schreibt. Die Einträge werden durch theoretische Betrachtungen und spekulative Überlegungen ergänzt und reflektieren durch ein Netz an Bezügen zu religiösen und philosophischen Themen auf die moralischen, aber auch psychologischen Dimensionen der Klassifizierung einer Handlung als "böse".
Die erste gedruckte Edition mit dem Titel "fein selektierte böse Taten I" veröffentlicht eine Auswahl des umfangreiche Schriftstücks. Die Emotionen und Imaginationen des Protagonisten zu seinen Taten werden in der Verbindung von Inhalt, Typografie und grafischer Gestaltung zusätzlich in ihrem Ausdruck angereichert. Die Erstausgabe des Buches ist auf 40 Exemplare limitiert, die alle handgebunden und handgeprägt sind.
Das künstlerische Konzept findet nicht nur in schriftlicher Form Ausdruck, sondern auch in Video-Performances, die von 2020 bis in die Gegenwart reichen. Die Bedeutung des Projekts wurde im Februar 2022 anerkannt, als der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen sowie die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf das Werk mit einem Reisestipendium ehrten, welches unter dem Link https://kunstverein-duesseldorf.de/stipendien/reise-stipendium-2022/ eingesehen werden kann.
Installation im Ausstellungsraum Bloom, Düsseldorf
Materialien:
Textilien, Fernseher, wandtaugliches Ausgabegerät
Größe: variabel
Unter den außergewöhnlichen Umständen des Lockdowns im Jahr 2021 realisieren die Künstlerin Liora Epstein und der Künstler Jürgen Krause eine Duo-Ausstellung im Ausstellungsraum BLOOM in Düsseldorf. Die von Ji Sue Byun kuratierte Schau mit dem programmatischen Titel "Distant Call" reflektiert formell und inhaltlich die Distanzerfahrung dieser Zeit und schafft gleichzeitig, trotz der pandemiebedingten Beschränkungen, einen Raum, in dem Kunstund Kulturerfahrung wieder möglich werden.
Im Schaufenster läuft auf einem Bildschirm die Videoperformance „Tagebuch der bösen Taten 19 I“: Liora Epstein liest darin aus ihrem "Tagebuch der Bösen Taten" vor. Der Sound war über ein Kontaktmikrofon auf der Scheibe wie ein Flüstern auf dem Gehweg zu hören. Nach jedem heimlichen Bekenntnis zeigen die Videobilder die Künstlerin - ein Akt zusätzlicher Reue - beim Anziehen ihrer Bethandschuhe. Das maßangefertigte Funktionskleidungsstück umschließt die Hände in betender Haltung und kann nur unter Zuhilfenahme des Mundes angezogen werden.
Zwei Modelle der Bethandschuhe sind als Artefakte im Ausstellungsraum positioniert und fungieren so als Bindeglied zwischen der Performance und der Werkreihe der "Textilen Stücke", die auf einem linearen Holzsockel in der Mitte des Raumes sichtbar waren.
Die "Textilen Stücke" sind eine stetig wachsende Sammlung, in welcher die Künstlerin ihre Experimentierfreude und ihre technische Neugier mit ihrem Gestaltungsdrang vereint.
Sie bilden eine Werkgruppe, die, im Gestus der Skizze entstanden, einen eigenen künstlerischen Anspruch erhebt.
[2020- n.d.]
Reprofotografien und Videostill
Material:
Textilien
Reprofotografien von Felix Adam
© Felix Adam, Liora Epstein