Dressed Like That

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different shades of pink Zwei Femme-Freund_innen diskutieren typische Umgangsweisen von queeren Communities mit Fem(me)ininität

k kater und Sabine Fuchs mit Illustrationen von Keoma Meist könnt ihr uns da finden, wo ihr auch seid – unsichtbare queere Undercover-Agentinnen, die für die fem(me)inistische Revolution kämpfen. Heute haben wir uns zurückgezogen – wir liegen auf einer Waldlichtung, ausgestreckt zwischen Disteln, Brennnesseln und Himbeerranken, gebettet auf weiße Kissen. Mit Spinnenfäden haben wir „Femmes Fuck Gender“ und „Foxy Pervert“ auf die Kissen gestickt. Wir lackieren uns die Nägel in Magenta, Fuchsia, Mauve und Granat. Nebenbei unterhalten wir uns.

KK Auf Lesereisen durch den deutschsprachigen Raum haben wir das Femme-Buch zusammen vorgestellt. Dabei haben Femmes uns davon berichtet, welche Ausmaße es annehmen kann, wenn Femmes von der Community nicht für möglich gehalten werden. Einige sind am Eingang zu lesbischen Veranstaltungsorten gefragt worden , ob sie wüssten, dass diese Bar oder Party für Lesben ist.Im Femme-Buch gibst du selber noch ein anderes Beispiel, bei dem eine Femme, die erkennbar Mitveranstalterin bei einer lesbischen Veranstaltung ist, gefragt wird, ob jetzt auch Heteras hier arbeiten dürfen. SF Ähnliches habe ich selbst schon erlebt. Ich habe mal auf einer rein lesbischen Veranstaltung Bar gemacht und später eine der Besucherinnen zufällig wieder getroffen. Dabei stellte sich heraus, dass sie mich nicht als lesbisch abgespeichert hatte, sondern als Hetera, die nur dabei sein „durfte“, weil sie dort arbeitete. Das Brutale an Situationen wie diesen ist nicht alleine, dass Femmes nicht als queere Familienmitglieder erkannt werden, sondern dass wir implizit als solche von anderen Queers nicht für möglich gehalten werden. Dabei ist die Femme als Femme nicht einmal das eigentliche Objekt der hier stattfindenden Diskriminierung. Femmes sind für Teile der queeren Community schlichtweg nicht vorstellbar. Und dieser Zustand wird dadurch aufrechterhalten, dass wir durch diese indirekte Diskriminierung immer wieder erneut aus unserer Existenz „herausgedacht“ werden. Z.B. wenn ich mit meinem schwulen Bruder unterwegs bin, dann sehe ich manchmal erleichterte Gesichtsausdrücke von Queers, die sich nun endlich innerhalb ihrer ungestört bleiben dürfenden Denkmustern erklären können, warum eine so klassisch feminine und weibliche Erscheinung wie ich, immer wieder in Queerkontexten auftaucht: „Ach so, sie ist die Hetera-Schwester eines schwulen Bruders“. Puh, das große Fragezeichen von „Was will die denn hier?“ hat sich damit endlich aufgelöst. Die Existenz von Femmes kommt scheinbar immer noch für viele als eine Möglichkeit dessen, was als queer vorstellbar ist, nicht vor.


KK Wenn wir bei queeren Veranstaltungen als Femme-Aktivistinnen eingeladen sind, reagiert unser Umfeld fast durchweg positiv auf unsere inszenierte Femininität. In einem Kontext in dem wir explizit unter dem Label Femme auftreten, werden wir als ein aktiver und selbstverständlicher Teil der Community behandelt. Das hat mir z. B. auf der Lesereise zum Femme-Buch gefallen. Gleichzeitig nehme ich aber auch Zwischentöne wahr, die die Brisanz einer Diskriminierung gegen Femmes in der queeren Community herunterspielen und explizit oder implizit zeigen, dass sie das Thema als fast überholt ansehen – genau das empfinde ich aber teilweise als eine weitere Form der Abwertung von Femme-Belangen. SF Ganz anders verhält sich die Community, wenn wir bei queeren Veranstaltungen einfach so, also als die Femmes, die wir sind, und nicht angekündigt als Aktivistinnen erscheinen. Denn dann werden wir immer noch oft entweder schräg angeschaut oder ignoriert. Wenn eine Drag Queen reinkommt, machen alle: „Ah“ und „oh“, wenn eine Femme hereinkommt: „Hä? Was will die denn hier?“ KK Die Community reagiert häufig mit Desinteresse auf unseren „Auftritt“, weil unser „Every-Day-Drag“ als uninteressant gewertet wird. Bis heute hat eine/r es nicht einfach, die_der Femininität verkörpert. Es fällt allerdings auf, dass vor allem die im Alltag inszenierte Femininität von Transfrauen und Femmes abgewertet wird und glamouröse Bühnen-Femininität von Drag Queens häufig positiver bewertet wird, weil die Ironie der Darstellung leichter nachvollziehbar scheint. SF Im Alltag inszenierte Femininität betrachtet die Community anscheinend nicht als deviant genug, da der Bruch mit naturalisierter Weiblichkeit visuell nicht unbedingt ins Auge fällt. Der Spielraum für das, was als Äußeres für Frauen oder Lesben als angemessen anerkannt wird, ist schmal. Insbesondere Femmes erleben immer wieder, dass Queers sie abschätzig anschauen und abfällig über sie sprechen. KK Ja, genau. Wenn ich neu an einem queeren Ort bin, wird mir oft das Gefühl gegeben, dass ich mich zunächst immer wieder outen muss, um meine Zugehörigkeit zur queeren Community zu unterstreichen. Ich ertappe mich dann gelegentlich dabei, wie ich mich mit Äußerungen, die anzeigen, dass ich genauso deviant bin, wie die anderen, als queer verorte. Auch in anderen radikalen Communities erlebe ich, wie stark Zugehörigkeit an Äußerlichkeiten festgemacht wird: seit ich weniger autonom gestylt rumlaufe, muss ich mich zu Beginn auch in der radikalen Linken und in Punk-Umfeldern stärker als Insider_in darstellen. Dabei trifft mich dieser „Reinhaltungsimpuls“ besonders in einer Subkultur wie der queeren Community, die sich doch eigentlich als grundlegend inkludierend und solidarisch versteht.


SF Mir fällt auf, dass es eigentlich fast immer nur Einzelne sind, die Femmes schätzen. Ich erlebe das also nicht als Trend für die gesamte queere Community, sondern so, dass es eher spezielle Femme-Liebhaber_innen sind, die Femmes aktiv und unhinterfragt zu würdigen wissen. Und das ist etwas anderes als eine Grundhaltung der Community, die auch das Besondere suchen würde, das, was aus ihrem oft engen eigenen Rahmen heraus fällt. KK Auf Abwertungen, die ich aufgrund meiner Femininität in verschiedenen radikalen Szenen erlebt habe, habe ich häufig trotzig reagiert, à la: „Ach, du kannst mich nicht leiden, wegen der Sachen, die ich anziehe? Dann warte mal ab, wie wenig du mich morgen, mögen wirst. Ihr findet meine Femininität anstrengend?! – take this!“ Meist trage ich Sneakers und laufe in schnellen, zielsicheren Schritten. Aber wenn ich richtig genervt bin von der antifemininen Haltung um mich herum, dann fange ich manchmal doch an in ganz kleinen provozierenddamenhaften Schrittchen zu laufen. Aus Trotz spreize ich dann auch den kleinen Finger ab, wenn ich aus einer Tasse trinke und schlage die Beine beim Sitzen übereinander. SF Hihi... Ich denke ja, dass Trotz auch eine Form von Widerstand ist. Typisch, dass femininer Widerstand nicht ernst genommen, sondern gerne kleingemacht wird, z.B. zu „Zickigkeit“. Das ist eine Infantilisierung und Femininisierung, die das politische Moment dieser fem(me)inistischen Intervention wegzuwischen versucht. KK Femininität wird so oft als Unreflektiertheit abgestempelt. Immer wieder erlebe ich eine Haltung, die unterstellt: „Du verhältst dich feminin, weil du nicht kritisch reflektiert hast, weil du es nicht raffst, oder noch nicht so weit bist, wie die wirklich Radikalen“. SF Ja genau, das ist auch eine der Hauptthesen des Femme-Buchs: Femmes sind radikal in ihrer Weigerung, sich dem dominanten geschlechtslosen, androgynen oder maskulinen Look in der Lesben- oder Queer-Szene anzupassen. Aber kaum jemand begreift die Radikalität, die diese Verweigerung des vorherrschenden Stils in der queeren Community bedeutet – auch wenn es eine Verweigerung eines Looks in einer Subkultur ist, so ist es doch eine Verweigerung des Hegemonialen. Hier können wir uns fragen, wie Radikalität eigentlich „aussieht“ und warum ein Konzept wie das der kritischen Mimesis meistens überhaupt nicht erkannt und anerkannt wird. KK Ja, die Femme-Strategie der kritischen Mimesis ist genau das Gegenteil von dem, was als radikaler queerer Look gewertet wird. Und anerkannt werden nur die beiden Extreme, also Verweigerung oder Übertreibung. SF Entweder ein alltäglicher Graue-Maus-Look, der nahe legt, dass er keine Mühe macht, oder eine MegaVerkleidung für einen einzigen speziellen Abend, die auf zwanzig Meter „Ironisierung“ schreit.. KK Ich erlebe auch alltägliche queere Looks, die eindeutig mit Mühe gestylt sind und sich gegenseitig in ihrem Glitzer übertreffen. Was allerdings abgewertet und als uninteressant betrachtet wird, ist feminines Auftreten, das seine sexuelle Devianz; Ironie und Queerness nicht auf den ersten Blick preisgibt. Deswegen wird Pink, glitzernd, schrill, kreischend und neon, gehypt; ein gedecktes Altrosa hingegen nicht...


SF Different Shades of Pink: Warum wird Pink von queeren Communities positiv aufgenommen und Altrosa nicht? Ich würde sagen, gedeckte Farben oder Pastellfarben werden mit dem Normalen, Unauffälligen, Angepassten assoziiert, Eleganz wird mit dem Konservativen verbunden. So können verschiedene Pink- und Rosatöne symbolisch völlig konträr besetzt werden. KK Neben einem etwas eleganteren femininen Kleidungsstil, haben in queeren Communities viele ein Problem mit sexualisierten Kleidungsstilen und sexpositiven Verhaltensweisen. In meinem (mal mehr mal weniger) ironischen Femme-Verhalten stelle ich teilweise eine aggressive Sexualisierung dar, u.a. durch erotische Kommentare, flirtiges Verhalten, darauf reagiert die Szene häufig mit Ablehnung. Was die körperbetonte Kleidung angeht, die ich häufig trage, stelle ich fest, dass Miniröcke eher als queer gelesen werden und somit auch stärker akzeptiert sind als Dekolletés. Wenn ich einen besonders tiefen Ausschnitt trage, bin ich schon entsetzt angeschaut worden. SF Dieses Entsetzen hängt mit der Missachtung und Entwertung von Femmes und femininen Transfrauen – und in anderer Form auch von Drag Queens – zusammen, die auf die Entwertung von Weiblichkeit und Femininität allgemein zurückzuführen ist. Diese Entwertung findet nicht nur in einer heterosexistischen und patriarchalen Kultur statt, sondern setzt sich auch in queer-feministischer Theoriebildung und Alternativkultur fort. Die Literaturwissenschaftlerin Biddy Martin hat schon vor fast zwanzig Jahren diagnostiziert, es sei problematisch, dass ‚Frausein’ und ‚Weiblichsein’ in queeren Kontexten mit Unbeweglichkeit assoziiert wird, während Beweglichkeit und die Möglichkeit, dem Festgeschriebensein von Gender zu entfliehen, in Maskulinität verortet wird. KK Der Filmemacher Anton Binnig findet es auffällig, dass feminine Transleute meist nur in Komödien auftauchen und ernsthafte Dokumentationen für maskuline Transpersonen reserviert zu sein scheinen. Das passt zu meiner Beobachtung, dass dem Femininen bis heute oft das Politische abgesprochen und es auf Unterhaltung und Dekoration reduziert wird. SF Dazu fällt mir die Arbeit der kalifornischen Transaktivistin Julia Serano ein. Sie beschäftigt sich mit Femininitätsfeindlichkeit und kämpft für Raum und Anerkennung für auf verschiedene Weisen feminin identifizierte oder wahrgenommene Menschen. Nach ihrer Erfahrung trifft ein großer Teil von Sexismus Menschen, die als feminin wahrgenommen werden. Wie Serano analysiert, ist es nur die halbe Wahrheit, dass Transfrauen Diskriminierung erfahren, weil sie die Grenzen der Zweigeschlechtlichkeit übertreten. Der andere Teil der Diskriminierung zielt auf ihre Femininität ab. KK Wir setzen uns dafür ein, dass auch die Verkörperung von Femininität – ganz gleich durch welche Geschlechter – als eine Form der Selbstermächtigung Anerkennung findet. Dabei ist die Solidarität mit allen Verkörperungen und Ausdrucksformen von Gender – nicht nur mit femininen – ein Herzstück unserer fem(me)inistischen Politik.


Wir sind Femme-Freundinnen, die in Hamburg leben. k kater, 30, macht queeres Radio, Sabine Fuchs, 41, hat das Buch: Femme! radikal – queer – feminin herausgegeben, gemeinsam gehen wir auf Femme-Missionen. Illustrationen: Keoma



different shades of pink A Conversation Between Two Femme Friends About Queer Communities Dealing with Fem(me)ininity

k kater and Sabine Fuchs with illustrations by Keoma

For the most part, you can find us where you already are – invisible queer undercover agents fighting for the fem(me)inist revolution. But today, we've retreated – we're lying in a forest glade, stretched out on a bed of white pillows between thistles, nettles and brambles. On the pillows, we have embroidered “Femmes Fuck Gender” and “Foxy Pervert” in spider silk. We are painting our nails magenta, fuchsia, mauve and garnet while talking to each other. KK When we presented the German Femme book Femme! radikal – queer – feminin on a book tour throughout the German-speaking countries, femmes all-around told us about what kinds of things happen to them in the community when their very existence in that community is seen as an impossibility. Some had been asked at the entrance to lesbian events if they knew that the bar or party was for lesbians. In the Femme! anthology, you yourself give another example in which a femme, who was a recognizable organizer of a lesbian event, was asked if heteros were allowed to work there now. SF I've experienced similar things myself. I worked the bar at a lesbian-only event once and coincidentally saw one of the guests again later. It ended up coming out that she hadn't registered me as being a lesbian, but as a hetero who was “allowed” to be there because she worked there. The brutal thing about these kinds of situations is that femmes are not recognized as queer family members, but instead as people whose existence in the queer community is implicitly seen as an impossibility by other queers. In this case, the femme as femme is not even the actual object of the discrimination found here. For parts of the queer community, femmes are utterly unimaginable. This situation is perpetuated by the fact that, time and again, this indirect discrimination “thinks us out of” our existence. For example, sometimes, when I'm out with my gay brother, I see relieved expressions on some queers' faces, queers who have finally found an answer to the question of why such a classically feminine, female manifestation such as myself is always showing up in queer contexts. An explanation is found that lines up with their ways of thinking, ways of thinking which have been allowed to go on undisturbed: “Oh ok, she's her gay brother's hetero sister”. Whew, the big question, “What's she doing here?” has now finally been answered. For many, the existence of femmes still appears to not be something which is conceived as queer.


KK When we are invited as femme activists to queer events, those around us react almost completely positively to our performed femininity. In a context in which we appear explicitly under the label “Femme”, we are treated as an active and self-evident part of the community. That was something that I liked during the Femme! book tour. At the same time, however, I perceive nuances that play down the explosive nature of discrimination against femmes in the queer community and which show, explicitly or implicitly, that they consider the topic to be almost outdated. That is precisely one of the attitudes, however, that I experience as another form of the devalorisation of femme concerns. SF The community behaves much differently when we just show up at queer events, in other words, when we appear as the femmes that we are and not specifically as activists, since then we are still often either looked at oddly or ignored. When a drag queen comes in, everyone goes, “ah” and “oh”, when a femme comes in, it's “Huh? What's she doing here?” KK The community often reacts to our “entrance” with disinterest because our “everyday-drag” is viewed as unexciting. To this day, things are difficult for a person who bodily represents femininity. It is noticeable, however, how it is above all the femininity performed in everyday life by transwomen and femmes that is devalued, and how drag queens' stage femininity is often more positively valued because the irony in the presentation seems to be easier to comprehend. SF Apparently, the femininity performed in everyday life is not regarded by the community as sufficiently deviant since the break with naturalised femaleness is not necessarily obvious. That which is recognised as an appropriate outer appearance for women or lesbians doesn't allow much room in which to manoeuvre. Femmes in particular repeatedly experience how queers look at them disdainfully and speak about them unfavourably. KK Yes, exactly. When I'm new in some queer location, I'm often given the feeling that I have to first out myself over and over in order to emphasise that I belong to the queer community. Sometimes I catch myself doing it: how I locate myself as queer by making statements to show that I am just as


deviant as others. I also experience in other radical communities how strongly belonging is determined by outer appearances: since I have been walking around with less of a radical left style, I had to start representing myself more intensely as an insider in the radical left and punk scenes. This purification impulse is particularly striking to me. It creates a paradoxical situation in which a community which prides itself on upholding values like solidarity and inclusivess, is in reality creating a fixed set of norms which must be followed by all those who wish to belong to that community. SF I have noticed that it's almost always only individual people that appreciate femmes. I don't experience this as a trend for the whole queer community, but rather that there are special femmelovers who actively and unquestioningly appreciate femmes. And that's something different from the general tenor of a community that considers itself to be also about looking for things that are special, for things that fall outside of the boundaries of its own, often narrow, spaces. KK I've often reacted in a stubbornly defiant way to devalorisations that I have experienced in different radical scenes based on my femininity. Like, “Oh, you can't stand me because of the things that I wear? Then just wait to see how much you won't like me tomorrow. You think my femininity is annoying?! – take this!” I mostly wear trainers and walk in fast, purposeful steps. But when I'm really irritated by the anti-feminine behaviour going on around me, then sometimes I’ll start daintily shuffling around in mini, lady-like steps, just to provoke them. And then, out of stubborn defiance, I'll stick out my pinky finger when I drink from a cup and cross my legs when I sit. SF Haha... I do think that showing this kind of stubborn defiance is a form of resistance. It's typical for feminine resistance not to be taken seriously, for it to be belittled, turned into “bitchiness” for example. That is a form of infantalisation and femininisation that is attempting to wash away the political moment of fem(me)inist intervention. KK Femininity is so often branded as a lack of personal reflection about one's gender. I have repeatedly experienced the kind of attitude that assumes that, “you act feminine because you haven't gone through any critical reflection, because you don't get it or you just haven't come as far as the real radicals”. SF Yes, exactly, that's also one of the main theses of Femme! radikal – queer – feminin: femmes are radical in their refusal to conform to the dominant, genderless, androgynous or masculine looks in the lesbian or queer scenes. But almost nobody understands the radical expression that this refusal of the predominant style in the queer community represents – even if it's a refusal of a certain subculture's style, it is still a refusal of a norm. We could ask ourselves here, what radical actually “looks like” and


why a concept like critical mimesis is, for the most part, not identified or acknowledged. KK Yes, critical mimesis as a femme strategy is exactly the opposite of what is valued as a radical queer look. And only both of the extremes are acknowledged, in other words: rejection or overstatement. SF Either an everyday mousy look, that strongly suggests that s/he isn't making an effort, or a mega costume for one particular special evening that screams “irony” from 50 feet away. KK I've also seen everyday queer looks where they've obviously put effort into their style, and how they outdo each other with glitter. The thing that is devalued and considered uninteresting however, is a feminine appearance that doesn't immediately reveal its sexual deviance, irony and queerness. That's why a glittery, flashy, screaming neon pink is hyped up, whereas a muted, dusky pink is not. SF Different Shades of Pink: Why is this pink accepted by queer communities and dusky rose isn't? I think that muted or pastel colours are associated with conformity. Elegance is linked to conservativism. In this way, different bright pink and muted pink shades are assigned completely contrary symbolic associations. KK In addition to their problem with a somewhat more elegant, feminine style of dress, many in queer communities have a problem with sexualised styles of dress and sex-positive behaviour. Sometimes I present an aggressive sexualisation in my (sometimes more, sometimes less) ironic femme comportment, for example, by making erotic comments or being flirtatious: the scene often reacts to that with some form of rejection. And as for the tight-fitting clothing that I often wear, I've noticed that mini skirts are read as queerer than plunging necklines and are therefore more accepted. I've had people look at me in horror when I've worn something especially low-cut. SF This horror is connected to the disregard and devaluation of femmes and feminine transwomen – and, in another form, of drag queens as well – that can be traced back to the devaluation of femaleness and femininity in general. This devaluation doesn't only happen in a heterosexual and patriarchal culture; it is perpetuated in queer-feminist theory construction and alternative culture. As far back as almost twenty years ago, the literary scholar Biddy Martin wrote that it is problematic that, in queer


contexts, “being a woman” and “being feminine” is associated with inflexibility, while flexibility and the possibility of escaping ascribed gender roles is located within masculinity. KK The German filmmaker Anton Binnig considers it conspicuous that feminine trans people appear almost only in comedies and that serious documentaries seem to be reserved for masculine trans people. This is in line with my observation that up until now, the feminine has been depoliticised and reduced to entertainment and decoration. SF That makes me think of the Californian trans activist Julia Serano. She deals with hostility towards femininity and fights for space and recognition for people who are identified or perceived as feminine, whatever that particular form of femininity may be. Based on her experience, sexism affects a large portion of people who are perceived as feminine. As analysed by Serano, the statement that transwomen experience discrimination because they overstep the binary gender divide only tells half of the truth. The other part of the discrimination is aimed at their femininity. KK We advocate that the bodily representation of femininity – no matter what the person's gender – also be recognised as a form of self-empowerment. In the process, solidarity with all embodiments and expressions of gender – not just feminine ones – are at the core of our fem(me)inist politics. We are two femme friends who live in Hamburg and go out on femme missions together. k kater, 30, does queer radio, Sabine Fuchs, 41, put out the book Femme! radikal – queer – feminin, Berlin 2009. Illustrations: Keoma Translator: Jess Ring











































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