Hier und da. praxissemesterbericht Ws 12/13 â?‹
Praxissemesterbericht .
PÄNG!MAGAZIN STUTTGART .
JULIA HUMPFER ILLUSTRATION STUTTGART .
LISA V. RADECKE HTWG KONSTANZ WS 12/13 .
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inhalt
#1 Päng!Magazin
#2
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Über Päng! Wer, wie, wo, was, warum.
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Aufgaben Was ich zu tun hatte.
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Ergebnisse Was dabei rauskam.
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Gelernt Wichtige Erkenntnisse.
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Über Julia Humpfer Wer, wie, wo, was, warum.
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Aufgaben Was ich zu tun hatte.
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Ergebnisse Was dabei rauskam.
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Gelernt Wichtige Erkenntnisse.
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Mein persönliches Fazit Ich ziehe Bilanz.
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Eindrücke Einblicke durch die Linse.
Julia Humpfer Illustration
#3 Fazit
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#1 P채ng!Magazin
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über Päng! ❋
„Die Wirklichkeit ist nicht genug“ – Ein Lifestyle Magazin mit Geschichten über Träume, Spiele und Ideen.
Cathrin Gehle und Josephine Götz
"Zeit zum Innehalten. Zeit zum Entdecken. Zeit für ein neues Heft." Mit diesem Motto machte sich Josephine Götz, die Chefredakteurin vom Päng!Magazin vor einem Jahr auf, ein neues, individuelles und eigensinniges Heft auf den Markt zu bringen. Als Bachelorarbeit im Fach Mediapublishing. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Zum Glück! Aus der Bachelorarbeit wurde ein neues, erfolgreiches Magazin mit 100 Seiten. Gespickt mit liebevoll recherchierten Geschichten über Träume, Ideen und die Menschen, die dahinter stecken.
und in Österreich für 6 Euro/ CHF 9,50 zu erwerben. Inhaltlich ist das Magazin in drei Kapitel aufgeteilt: 1. Das wilde Leben 2. Selber machen 3. Alles außer Kunst
Sitz der Redaktion ist in Stuttgart. Das Magazin erscheint vierteljährich. Gedruckt auf Reclyclingpapier. Die Artdirektorin heißt Cathrin Gehle, eine Stuttgarter Grafikdesignerin, die unter anderem das Gesicht des Lift-Magazins oder der Stuttgarter Staatsoper gestaltet. Zusammen geht es den beiden, Josephine Götz und Cathrin Gehle, darum, ein Heft mit Seele zu schaffen, das inspiriert, Freude bereitet und dem Aufruf folgt: "Zurück zur Natur." Dabei helfen rund 30-40 Mitarbeiter dieses Heft auf die Beine zu stellen. Teilweise vor Ort in Stuttgart, einige aber auch mit Sitz in Berlin.
Das Kapitel "Das Wilde Leben" beinhaltet Geschichten über Menschen und ihre Träume, Ideen und Leidenschaften. Diese werden dem Leser mittels Interviews, Berichten und Erzählungen nahegebracht. Dabei wird auf neue Gesichter gesetzt. Im ersten Heft erfährt man z.B. wie jemand mit dem Einrad die Alpen stürmt oder wie es ist, in einem Bauwagen auf einem alten Bauernhof zu leben. "Selber Machen" und "Alles Außer Kunst" präsentieren Tipps und Tricks zu Inhalten, die "offline" stattfinden. Sie inspirieren dazu, rauszugehen, einen Stift oder Hammer in die Hand zu nehmen oder einfach innezuhalten. Wie baut man ein Baumhaus? Was mache ich bei einer Erkältung? Wie backe ich leckere Sonntagsbrötchen? – Für alle diese Fragen gibt es in diesem Kapitel Inspiration und Antwort. Darüber hinaus gibt es Kategorien wie „Päng!Projekt“, „Päng!Trip“ oder „Päng!Workshop!.
Die Auflage beträgt 10 000 Stück. Das Heft ist deutschlandweit im Pressehandel und ausgewählten Läden, aber auch in der Schweiz
Gedruckt wird das Heft in der Druckerei Kohlhammer in Stuttgart. Vertrieben wird es vom DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH.
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So sieht's aus ❋
Die 3 Päng!Ausgaben: No. 1 "Endlich wieder draußen spielen", No.2 "Auf zu neuen Abenteuern" und No. 3 "Coming Home"
In der Päng!Zentrale wurde ich sehr herzlich und mit offenen Armen begrüßt. Dort habe ich zusammen mit der Chefredakteurin Josephine gearbeitet. Zur Begrüßung habe ich ein Päng!Shirt und den Päng!Beutel geschenkt bekommen.
Nach einem ersten Kennenlernen und einer Besprechung, was meine Aufgaben sein werden, sollte ich mich zuallererst in das Heft einfühlen und einlesen, die bisherigen Ausgaben studieren um ein Gefühl für das Magazin zu bekommen.
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Mein Arbeitsplatz in der P채ng!Zentrale
Josephine und ich bei einer Planbesprechung
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Einblicke.
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Aufgaben ❋
viel verantwortung – viel freiheit – viel spass!
Zu meinen Aufgaben zählten: ❋
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Ünterstützung der Artdirektion in allen gestalterischen Arbeiten an Päng! Die selbstständige kreative Entwicklung, Recherche, Organisation, Produktion und Ausarbeitung zahlreicher redaktioneller Beiträge für das Magazin
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Die gestalterische Entwicklung und Umsetzung von Werbemitteln
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Gestaltung eines neuen Etiketts für die Textilprodukte von Päng!
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Die organisatorische Unterstützung des Teams, Erledigung anfallender Briefkorrespondenz, Vertretung am Empfang
Meine Praktikumsaufgaben haben sich auf die Bereiche Redaktion und Grafik bezogen. Darüber hinaus habe ich die komplette Heftproduktion miterlebt und mitgestaltet: von der Konzeption, über den Heftplan, Geschichten auswählen, Layout, Vertrieb und Werbung, bis zum Druck. Ich habe das komplette Heft für die Artdirektorin vorgelayoutet. Einige Artikel habe ich komplett ausgearbeitet, andere vorbereitet, damit Cathrin Gehle zwei Wochen vor Druck Ausarbeitungen vornehmen und schlussendlich daraus die Reinzeichnung machen kann. Ich habe getextet, gelesen, fotografiert, gemalt, gezeichnet und gebastelt,konzipiert, umgeworfen und überarbeitet. Außerdem war ich mit der Artdirektorin Cathrin in einer Druckerei, um eine Letterpress-Druckmaschine zu fotografieren. Dabei wurde uns das Gerät und seine Funktionen erklärt.
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Ergebnisse ❋
Was ich gemacht habe und was dabei rauskam.
Die Päng!Ausgabe No. 3 "Coming Home", an der ich mitgearbeitet habe
Nachdem ich mich mit den Päng!Heften vertraut gemacht habe, ging es auch schon richtig los mit Gestalten. Jede Ausgabe hat ein bestimmtes "Thema" unter dem alle Artikel stehen. Das Thema der ersten Ausgabe (Frühjahr 2012) war "Endlich wieder draußen spielen", das Thema der 2. (Sommer 2012) lautete "Auf zu neuen Abenteuern" und das 3. Heft (Herbst 2012) sollte unter dem Motto "Coming Home" stehen. Alle Artikel und Themen im Heft haben also etwas mit diesem Motto auf sich. Bevor es ans Gestalten und Layouten ging, musste ich natürlich zu-
erst einmal alle Artikel durchlesen, mitentscheiden, welche Artikel ins Heft kommen und welche nicht, und nachdem die Texte gelesen und für gut geheißen wurden, durfte ich layouten. Dazu sollte ich mir überlegen, wie der Text bebildert wird, ob mit Illustration oder Fotografie, oder wenn es schon Fotos zum Artikel gab, galt es die besten auszusuchen. Die Gestaltung der Artikel sollte diese in ihrer Aussage unterstreichen bzw. untermalen. Wichtig war auch, Texte leserfreundlich zu gestalten, mit genügend Freiraum und angenehm zu lesen bzw. zum Lesen ansprechend.
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Postkarten für Päng!Abonennten
♥ Päng!
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# ____
# ____ finale Etikettentwürfe für Päng!Beutel und Päng!Shirt
Nebenbei mussten auch Werbemaßnahmen entwickelt und gestaltet werden. Ganz schnell und ganz dringend brauchten wir Postkarten für die Abonennten, um ihnen mitzuteilen, wann die neue Ausgabe in ihrem Briefkasten liegt. Da alles ganz schnell gehen musste und wir keine Zeit hatten, Karten drucken zu lassen, sollte ich mir auf die Schnelle etwas einfallen lassen.
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Außerdem brauchte Päng! neue Etiketten für ihre Jutebeutel und T-Shirts. Diese Aufgabe habe ich illustrativ gelöst. Drei Entwürfe kamen in die engere Auswahl, einer davon wurde realisiert. Einmal als Etikett für die Beutel, einmal für die Shirts. Diese werden auf Recyclingpapier gedruckt und mit einem Jutegarn veredelt und an Beutel und Shirt angebracht.
Das Heft und ich
U-2 Illustration, Coverrückseite
Für die 3. Ausgabe durfte ich die U2-Illustration machen, das ist die Rückseite vom Cover. In jeder Ausgabe darf jeweils einmal ein anderer Illustrator die erste Seite des Magazins gestalten und damit das Heft eröffnen. Meine Vorgaben: Die Illustration sollte
zum Thema "Coming Home" und zur Jahreszeit Winter passen. Ansonsten war ich völlig frei. Ich habe den Sinn von "Coming Home" persönlich interpretiert. Für mich bedeutet nach Hause kommen, da zu sein, wo meine Lieben sind.
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Neben der kompletten Heftdatei-Vorbereitung habe ich 10 Artikel vollständig ausgearbeitet. Zu einigen davon habe ich Einleitungstexte geschrieben. Bei einem Artikel ("Weihnachtskacke") habe ich
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die Anleitung geschrieben und Fotos dazu gemacht. AuĂ&#x;erdem habe ich neben der U2-Illustration fĂźr 2 Artikel Illustrationen angefertigt.
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Kapitelopener des 1. Kapitels "Das wilde Leben"
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Jedes Kapitel erรถffnet mit verschiedenen Songzitaten zum Thema "Coming Home"
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Layoutgestaltung
"Aus der Pistole geschossen", ein Kurzinterview 端ber eine frischgebackene, kleine Familie
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"Coming Home", Eine Kurzgeschichte einer jungen Schriftstellerin
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"Hold on Hunters" – Ein Artikel ßber ein Buch, das die verschiedenen Gesichter der Liebe zeigt
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"Zwischen den Gleisen" – Reisende der Transsibirischen Eisenbahn erzählen davon, wo sie herkommen und wo sie hingehen
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"Zwischen Schnee und Blitzlichtgewitter" – Eine Schafsherde kehrt zurück
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"Alles auf Anfang" – Hier habe ich zusätzlich zum Layout auch die Illustration gemacht
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Kapitelopener des 2. Kapitels "Selber machen"
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Jedes Kapitel erรถffnet mit verschiedenen Songzitaten zum Thema "Coming Home"
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"Zusammenziehen" – Anleitung und Tipps fürs Zusammenwohnen
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"Weihnachtskacke" – Diesen Artikel habe ich nicht gelayoutet, hier sind Bastelanleitung und Fotos von mir
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Kapitelopener des 3. Kapitels "Alles auĂ&#x;er Kunst"
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Jedes Kapitel erรถffnet mit verschiedenen Songzitaten zum Thema "Coming Home"
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"Päng!Poesie" – Hier habe ich zusätzlich zum Layout auch die Illustration gemacht
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"Kreuzworträtsel" – Layout und Überarbeitung bzw. Aufbau des Rätsels
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Gelernt ❋
wichtige erkenntnisse und gut zu wissen
Die Zeit beim Päng!Magazin war sehr spannend und ich habe sehr viele neue Erfahrungen und Einblicke sammeln dürfen. Ich habe viel über Heftgestaltung gelernt, aber auch wie ein Magazin vertrieben, beworben und verkauft wird. Außerdem habe ich gelernt, wieviel Arbeit hinter einem Magazin steckt, die rein gar nichts mit Gestaltung zu tun hat, sondern mit Marketing, Vertrieb und Organisation. Da bleibt manchmal für das Wesentliche, das Heft selbst, nur wenig Zeit. Ich weiß jetzt, wo und wie Werbung in einem Magazin platziert wird und welche Seiten die teuersten und begehrtesten sind.
Es gibt Magazine, die ihre Artikelinhalte nach einer Anzeige richten, das Päng!Magazin hingegen ist und bleibt in seinen Inhalten und Geschichten unabhängig von Werbung! So viele Hände und Köpfe stecken hinter einer Heftproduktion und ohne diese vielen Helfer wäre ein solches Projekt, wie dieses Magazin, gar nicht möglich. Ein Magazin zum Erfolg zu bringen bedeutet harte Arbeit und Leidenschaft, aber auch Durchhaltevermögen, um den Spaß an der Sache nicht zu verlieren.
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Zu einem Heft gehört auch eine Druckerei. So habe ich gelernt, wie aus der Indesign-Datei ein Heft wird, das man riechen und fühlen kann. Und was danach mit dem fertigen Heft passiert. Vom Vertrieb kommt es in den Pressehandel und dann endlich zum Kunden. Doch damit im Pressehandel das Heft vom potentiellen Kunden gesehen wird, d.h. sichtbar platziert und präsentiert zu werden, kostet das viel Geld. Einige wichtige Erkenntnisse konnte ich auch zum geschäfllichen Umgang mit Geschäftspartnern und Kunden sammeln.
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Man sollte in der Kommunikation mit diesen, vorallem schriftlich, bedacht und vorsichtig umgehen, keine Versprechungen machen und offene Formulierungen verwenden, um nicht auf etwas festgesetzt zu werden. Außerdem gilt es Kontakte zu pflegen. Denn über Kontakte werden die meisten Jobs abgeschlossen. Daher sind Empfehlungen sehr hilfreich. Fotografen, Autoren und Illustratoren, die schon für das Heft gearbeitet haben, empfehlen beispielsweise Kollegen. So kommen wiederum viele neue Kontakte und Jobs zustande.
Der Tag des drucks. 60
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Der ablauf
fertige Druckbögen des Heftumschlags
Die letzten zwei Wochen vor Druck sind sehr stressig. Die finale Druckdatei entsteht, Entscheidungen werden getroffen, das Heft auf den Kopf gestellt, Reihenfolgen werden geändert und Artikel werden noch kurz vor Druckabnahme rausgeworfen oder gekürzt und verändert. Eine heiße Phase. Steht das Heft, und ist die finale Druckdatei fertig für den Drucker, wird es spannend. Die Druckdaten gehen als PDF an die Druckerei. Dann erstellt die Druckerei ein Ausschießschema, d.h. das Dokument wird so angelegt, wie auch später die Druckplatten belichtet werden.
Nachdem Ausschießen macht man eine Blaupause oder auch einen Plot, den der Kunde als Tintenstrahlausdruck (im Originalformat, mit richtiger Seitenreihenfolge etc. – allerdings nicht farbverbindlich, da es nur ein Tintenstrahlausdruck ist) zur letzten Kontrolle bekommt. Falls Bildqualitäten oder Farben geprüft werden müssen, macht man auch einen farbverbindlichen Proof. Dieser dient als Referenz an der Druckmaschine.
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Farbabweichungen und letzte Änderungen werden besprochen
Druckbogen wurde von der Artdirektorin mit einer Unterschrift abgesegnet
Wenn es von Kundenseite noch Korrekturen gibt, kann die Druckerei diese in das PDF einarbeiten, je nachdem wie aufwendig diese sind. Dann kommt die Kundenfreigabe bzw. die Druckfreigabe. Die Druckerei erstellt nun Druckplatten, die auf die Druckmaschine kommen. Am besten geht der Kunde dann zur Druckabnahme vor Ort, da man zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig Einfluss auf die Farbigkeit usw. nehmen kann.
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Nach Fertigstellung des Drucks gehen die Druckmedien an die Buchbinderei. Im Fall von Päng! handelt es sich um eine Klebebindung. Anschließend werden die Drucksachen nach Kundenvorgabe verpackt, d.h. im Fall von Päng!, dass die Hefte in Bündel von 15 Stück verpackt werden. Schlußendlich gehen diese Bündel nun an den Vertrieb und das Heft damit auch an den Kunden.
Druckplatten f端r Heftumschlag
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Die Druckmaschine
Druckbรถgen der einzelnen Druckplatten
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#2 Julia Humpfer Illustration
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über Julia Humpfer ❋
Eine stuttgarter illustratorin, die von der wand bis hin zum papier alles bemalt
Julia Humpfer in ihrem Atelier
Julia Humpfer arbeitet als freie Illustratorin in Stuttgart. Nachdem sie zwei Semester Psychologie studiert hat, ging sie an die Stuttgarter Merz Akademie, um Kommunikationsdesign zu studieren. Ihren Schwerpunkt in Illustration setzte sie erst kurz vor Abschluss des Studiums, nachdem sie im 7. Semester eine Vorlesung bei Thilo Rothacker besucht hatte. Nach ihrem Abschluss hat sie sich ein Jahr Zeit genommen, um sich als Illustratorin selbstständig zu machen. Sie absolvierte in dieser Zeit ein zweimonatiges Praktikum bei der Berliner Illustratorin Katrin Funcke, um sich
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ein Portfolio aufzubauen. Genau nach einem Jahr ist es angelaufen, die ersten Jobs kamen. Heute hat sie Kunden wie z.B. DM Drogerie, Women's Health und Jägermeister. Dabei verfolgt sie zwei verschiedene Richtungen: Live-Painting an Messen, in Clubs und Geschäften, wo sie mit Stilmitteln der Graffiti-Szene arbeitet. Daneben arbeitet sie im Bereich Editorial und Werbung. Während der Zeit meines Praktikums arbeitete sie an einem Online-Märchenbuch für DM. Außerdem hatte sie immer wieder Live-Paintings in Stuttgarter Clubs.
So sieht's aus
im Atelier
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mein Arbeitsplatz
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Aufgaben ❋
jetzt wird gemalt und gezeichnet
Ich sollte mir für die Zeit des Praktikums ein Projekt überlegen, dass ich illustrativ löse. Nebenbei konnte ich Julia Humpfer über die Schulter schauen, mir Tipps holen und miterleben, wie der Illustratoren-Alltag aussieht.
Freundschaft erhalten". Einfach Hallo sagen, liebe Gedanken, Genesungswünsche oder die längst fällige Einladung auf eine Tasse Tee – mit diesem Set trifft man immer den richtigen Ton. Und beim Öffnen des Briefkastens zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht.
Als Projekt habe ich mir ein Postkarten-Set mit dem Motto "Postkarten erhalten die Freundschaft" ausgedacht. Viel zu selten werden heutzutage noch Briefe oder Postkarten verschickt. Nachrichten schreibt man seinen Freunden nur mal eben schnell auf Facebook. Dem soll mein Postkartenset entgegenwirken. Es enthält sieben illustrierte Postkarten mit liebevollen, kleinen Botschaften, die "die
Nebenbei habe ich an einer Reihe freier Holzbilder gearbeitet. Außerdem durfte ich an einem Realprojekt für das Filmfestival "Stuttgarter Filmwinter" teilnehmen. Hierfür sollten 750 Plakate von Graffiti-Künstlern handbemalt und besprayt werden. Zum ersten mal eine Spraydose in der Hand, durfte auch ich Plakate gestalten.
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Ergebnisse â?‹
Was ich gemacht habe und was dabei rauskam.
Skizzen und Zeichnungen fĂźr die Postkarten
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Das Postkartenset â?‹
postkarten erhalten die freundschaft
So sehen die fertigen Postkarten aus, gedruckt auf Recyclingpapier
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Die motive
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ein Weihnachtsmotiv, (gehรถrt nicht ins Set)
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Filmwinter Plakate
Der Stuttgarter Filmwinter ist ein Filmfestival, das sich im Winter 2012 in Stuttgart zum 26. Mal ereignete. Der Filmwinter findet jährlich statt und ist eine Veranstaltung von Wand5 e.V. – Verein zur Förderung der unabhängigen Film- und Medienkultur. Das Film- und Medienfestival bietet der Film- und Kunstavantgarde ein Forum. Innovation und Internationalität spielen beim Festival eine ebenso große Rolle wie der regionale und lokale Bezug. Der Filmwinter ist eine Plattform für Medienkunst und Informationstechnologien. Das Ziel ist, sich mit aktuellen Tendenzen auseinanderzusetzen und sie kritisch zu hinterfragen. Im Rahmen dieses Ereignisses wurden 750 handgemachte Plakate von Graffiti-Künstlern erstellt, um das Festival zu bewerben.
Dafür wurden in den Stuttgarter Wagenhallen leere A1 Blätter Reihe an Reihe aufgehängt, damit diese von circa 20 verschiedenen Künstlern bemalt und besprayt werden sollten. Darunter auch Julia Humpfer. Auch ich durfte eine Wand bemalen und besprayen. Diese Erfahrung war sehr interessant, aber auch keine einfache Aufgabe, da ich vorher noch nie eine Spraydose in der Hand hatte und ich einfach drauflos sprayen und malen sollte. Die Plakate wurden in der Stadt aufgehängt. Außerdem wurden einige Plakate, unter anderem auch Plakate von mir, im Wilhelmspalais, bei der Eröffnung des Filmfestivals, ausgestellt. Es war sehr spannend und eine Ehre für mich, dort mit ausgestellt und namentlich genannt zu sein.
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Meine "Graffiti-Wand"
Und einer, der es kann
Jeder Künstler hatte eine Wand mit aneinandergereiten, leeren A1 Blättern, die man großflächig bemalen und besprayen sollte. Diese wurden dann abgehängt, sodass aus den großen Gesamtwerken,
auf den einzelnen Plakaten nur noch Fragmente davon zu sehen waren. Dann wurde mit Siebdruck die Typografie auf alle Plakate gedruckt. Rundherum also komplett handgemachte Unikate.
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eine Auswahl f端r die Ausstellung, im Vordergrund ein Plakat von mir (vorderste Reihe, Mitte); Auflistung der K端nstler im Wilhelmspalais an der Ausstellung (kleines Foto)
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Das Plakat rechts ist von mir, gefunden in Stuttgart beim "Hans im Gl端ck-Brunnen"
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freie Holzmalerei
Nuss, Birne und Ahorn bemalt mit Lackstiften von Molotow
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Gelernt ❋
wichtige erkenntnisse und gut zu wissen
Bei Julia Humpfer habe ich viel über den Arbeitsalltag eines Illustratoren gelernt. Ich weiß jetzt, wie wichtig Kontakte sind. Die meisten Jobs bekommt man nämlich auch hier über Kontakte. Bis das Endprodukt so aussieht, wie es am Ende ist, dauert es oft lange. Auch bei einem erfahrenen Illustrator klappt nicht alles auf Anhieb. Da kann es auch vorkommen, dass man 20 Mal etwas zeichnen muss, bis es schlußendlich gut aussieht. Das Endprodukt zählt. Der Weg dahin ist der persönliche Arbeitsprozess des Illustrators. Wie man zum Endprodukt kommt, ist letztlich egal. Geht etwas schief, scheitert man an etwas, ist das nicht schlimm, sondern normal. Das passiert jedem immer wieder. Das Entschei-
dende ist, nicht aufzuhören, sondern weiterzumachen, den Mut nicht zu verlieren. Fast alle Illustratoren arbeiten selbstständig. Um sich selbstständig zu machen, braucht man eine Steuernummer und am besten einen Steuerberater, da die meisten Kreativen mit Zahlen bekanntlich eher Feind statt Freund sind. Weitere Hilfe oder auch Jobs kann man sich bei Vereinen wie der Illustratoren Organisation holen. Das ist ein Forum für Illustratoren, wo man sich austauschen, aber auch Jobs finden kann. Eine der wichtigsten Eigenschaften, um als Illustrator erfolgreich zu sein sind Fleiß und Zuverlässigkeit. Es gibt viele Illustratoren 90
die sehr gut zeichnen und malen. Aber es gibt nur wenige, die zuverlässig und geschäftstüchtig sind. Eine gute und effektive Zusammenarbeit mit den Kunden ist sehr wichtig. Viele Jobs bekommt man sehr kurzfristig, es herrscht Zeitdruck und man muss den Wünschen des Kunden gerecht werden, ob es einem selbst gefällt oder nicht. Dies erfordert Professionalität und Kritikfähigkeit. Als Illustrator ist man kein Künstler, sondern Dienstleister. Dennoch darf und muss man dem Kunden auch in gewissen Fällen, z.B. bei kurzfritigen Änderungen die viel zu zeitaufwändig wären, nein sagen und Grenzen zeigen.
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Außerdem habe ich einige neue Tricks und Kniffe im Photoshop gelernt und wieviel man "digital" machen kann, damit es am Ende "analog" aussieht. Hier hat jeder Illustrator seine kleinen Geheimnisse. Meine Projekte habe ich selbstständig erarbeitet und abgeschlossen. Ich hatte Zeit, um zu zeichnen und zu malen und ein Projekt fertig zu stellen, das mir Spaß gemacht hat.
#3 Fazit
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mein persönliches fazit ❋
ich ziehe bilanz
Ich freue mich sehr, dass ich diese beiden Praktikastellen, beim Päng!Magazin und bei Julia Humpfer, absolviert habe, denn beides ist schwierig zu bekommen. So ist es bei einem Magazin nicht einfach eine Stelle zu bekommen, weil es sehr viele Bewerber gibt. Bei einem Illustratoren ist es schwierig, weil viele gar keine Praktikanten nehmen. Beim Päng!Magazin habe ich viel über Editorial, geschäftliche Abläufe, Gestaltung und Konzeption eines Heftes gelernt. Ich hatte viel Verantwortung, konnte mich gestalterisch voll miteinbringen und die Atmosphäre und das Team war sehr herzlich und sehr nett. Ich freue mich riesig darüber, auch weiterhin ein Teil des Päng!Teams sein zu dürfen und dass das Magazin weiterhin mit mir zusammenarbeiten möchte. Die Zusammenarbeit mit Josephine Götz, der Chefredakteurin, und Cathrin Gehle, Artdirektion, war toll und auch lehrreich. Bei Julia Humpfer habe ich viel über den Arbeitsalltag und auch neue Skills in Photoshop erfahren und neue Materialien kennen gelernt, wie z.B. Molotow-Stifte und Spraydosen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Plakate für den Filmwinter mitzugestalten und es war eine Ehre, diese im Wilhelmspalais ausgestellt zu sehen. Seht gut und sehr wichtig finde ich, was ich bei
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Julia Humpfer über Geldfragen, Verhandeln von Preisen und die Abläufe von Jobs gelernt habe. Außerdem sehr hilfreich ist, dass ich nun weiß, wie man an Jobs kommt, wo man Antworten auf Fragen findet und wie es ist selbstständig zu sein. Wichtig ist auch, zu wissen, dass man als Illustrator immer wieder vor komplett neuen Aufgaben und Herausforderungen steht, man immer wieder Neues macht und es immer wieder Überraschungen gibt. Eine gute und beruhigende Erfahrung war auch, dass selbst eine erfolgreiche Illustratorin manchmal etwas zehnmal zeichnen muss, bis es ihr gelingt. Und auch so jemand immer wieder vor Schwierigkeiten steht und nicht alles sofort perfekt hinbekommt. Es ist völlig normal, etwas nicht sofort hinzubekommen, es ist immer ein Prozess und Fehler gehören dazu! Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Praxissemester und kann es nur sehr empfehlen, dieses zu splitten. Ich bin sehr froh, beide Erfahrungen gemacht zu haben, in diese beiden verschiedenen Bereiche Einblicke bekommen zu haben und ich möchte keine davon missen. Ich habe diese beiden Bereiche für mich ausgewählt, weil Editorial Design und Illustration mich besonders für meine berufliche Zukunft interessieren. Und diese beiden Praktika haben mich darin nur bestärkt.
EindrĂźcke â?‹
einblicke durch die linse
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dank an .
Josephine gรถtz & cathrin gehle .
JULIA HUMPFER .
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LISA V. RADECKE HTWG KONSTANZ WS 12/13 .
der anstandsrest.