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Atmosphärische Kombination aus Klang und Design

Block treibt weiter die Verschmelzung von Wohnkultur und Musikwiedergabe voran. Diesmal mit The Flame, einem Bluetooth-Lautsprecher, der mit Feuer und Flamme für gemütliche Atmosphäre sorgen möchte. Wir schauen im Praxistest, ob auch uns ein Licht aufgeht.

Bei gedämpftem Licht und Getränken auf der Terrasse oder im Wohnzimmer sitzen und ein wenig Musik hören, ist für viele der Inbegriff von Entspannung. Üblicherweise zeigt sich dabei für das Ambiente die Wohn- und Möbelindustrie verantwortlich, während der Klang natürlich der der HiFi-Branche zufällt. Doch warum nicht einfach beides kombinieren und ein Musikgerät entwickeln, dass nicht nur mit seinem Klang zu einer gemütlichen Atmosphäre beiträgt? Eben so ein Gerät kommt nun von der Firma Block. Mit den beiden Modellen Stockholm und Oslo, vereinte die Firma aus Hude ja bereits seine Audiokompetenz mit dem Möbelbau. Mit The Flame bietet Block nun ein Musiksystem an, das gleichzeitig auch als Tischkamin dient. Und statt auf Lichtspielerei oder Hologramm-Zauber, setzt Block dabei auf natürliches Licht durch echtes Feuer. Zeit also, den Wein zu entkorken und es uns mit The Flame gemütlich zu machen.

Sicher verstaut

Das es sich bei The Flame nicht um ein typisches Audiosystem handelt, merkt man schon beim Auspacken. Öffnet man den Karton, kommt zunächst ein fester Koffer aus Schaumstoff zum Vorschein. Dieser wird an seinem stabilen Kunststoffgriff herausgezogen, hingelegt und mit den beiden Verschlussclips entriegelt. Im Innern der Transportbox befinden sich dann zwei große Aussparungen für die beiden hauptsächlichen Bestandteile von The Flame: Der metallene Unterbau, wahlweise in schwarz oder weiß erhältlich. Und der Glaszylinder, in

Im mitgelieferten Transportkoffer lassen

sich alle Elemente von The Flame platzsparend und sicher verstauen.

dem die namensgeben de Flamme später vor sich hin tanzen darf. Dazu kommen noch ein Behälter für den Brenn stoff, ein Metallhaken, ein USB-Kabel und die Anleitung. The Flame und sein Zubehör müssen also nicht dauerhaft auf der Terrasse stehen. Bei Bedarf holt man das gesamte Set einfach hervor, sorgt in wenigen Momenten für Licht und Musik, bevor man alles am Ende des Abends wieder sicher verstauen kann.

Standfest

Stil und Verarbeitungsqualität sind sowohl bei HiFi, wie auch bei Wohnaccessoires wichtig. Entsprechend muss natürlich auch The Flame hier punkten können. Das gelingt Blocks neuestem Streich problemlos. Die zylindrische Basis macht allein durch ihr üppiges Gewicht einen guten Eindruck. Der Großteil der insgesamt 3,3 Kilogramm entfallen auf diesen Teil des Gerätes. Die stabilen Metallteile und ein schrauben- schweißnahtloses Design, fügen sich ausgezeichnet zusammen. Dazu seht The Flame, auch dank der rutschfesten Gummierung auf der Unterseite, bombenfest. Leichte Windstöße und auch der ein oder andere unvorsichtige Rempler mit der Hand, bringen das Musiksystem nicht aus der Ruhe. Das ist auch aus Gründen der Sicherheit natürlich enorm wichtig. Auch der Glaszylinder wartet mit guter Verarbeitungsqualität auf. Die Flächen sind vollständig klar und die Ränder sauber geschliffen. Der Blick auf das Flammenspektakel bleibt also ungetrübt und beim Zusammensetzen muss man keinerlei scharfe Kanten fürchten.

Rundstrahler

Trotz der generellen Schlichtheit des Designs hat sich Block dennoch Mühe gegeben, ein paar interessante Features in die Gestaltung seines Klangpartners für Haus und Garten einfließen zu lassen. Die zahlreichen Löcher im oberen Teil der Basis sorgen einerseits dafür, dass diese nicht zu massiv wirkt. Gleichzeitig transportieren sie geringfügig Wärme nach Außen hin ab. Der Metallzylinder, der den eigentlichen Lautsprecher beherbergt, thront außerdem etwa einen Zentimeter über dem Kunststofffuß, in dem sich Bedienelemente und Anschlüsse befinden. Das verleiht The Flame zusätzliche Eleganz und dient außerdem dem Klang. So kann das horizontal eingebaute 2,5-Zoll-Breitbandchasis auf den darunter befindlichen Gerätefuß abstrahlen. Der Schall verteilt sich so in einem Winkel von 360 Grad um The Flame herum. Damit bekommen sämtliche Anwesenden alle Klanganteile mit, egal wo sie sitzen. Dazu befindet sich im Fuß außerdem noch eine kegelförmige Lampe, so dass der Lautsprecher auch ohne Feuer für gemütliche Atmosphäre sorgt.

Die LED-Beleuchtung im Gerätefuß sieht gut aus, ist aber nicht besonders hell. Das darüber befindliche Breidbandchassis nutzt die kegelförmige Lampe dann als Reflektor für den Schall. Mit dem Touchfeld an der Kante lässt sich die Musikwiedergabe schließlich auch ohne Smartphone steuern.

Fire Wire

Für die Musikübertragung ist Bluetooth hier die erste Wahl. Direkt nach dem Einschalten befindet sich The Flame im Kopplungsmodus und kann von Smartphones und Tablets umgehend gefunden werden. Ist die Wiedergabe einmal gestartet, kann das Telefon dann wieder in der Tasche verschwinden. Die Tasten auf der Basis erlauben ab dann die Regelung der Lautstärke, das Pausieren der Musik, oder auch das Skippen von Tracks. Dazu lässt sich auch die integrierte LEDLampe mit einem zusätzlichen Taster ein- und ausschalten. Ein wenig schade ist es allerdings, dass Block auf eine Unterstützung für den Bluetooth Codec aptX verzichtet, der auch die Wiedergabe in CD-Qualität ermöglichen würde. Alternativ zur kabellosen Übertragung können Quellgeräte aber auch per 3,5-Millimeter-Anschluss verbunden werden. Dieser befindet sich auf der Rückseite des Fußes in einer kleinen Einbuchtung. Dort findet man auch den Power-Knopf und einen USB-C-Port, über den der interne Akku von The Flame aufgeladen wird.

Die 3,5-Millimeter-Buchse macht den Aktivlautsprecher auch mit kabelgebundenen Quellen kompatibel. Geladen wird The Flame dann über den USB-C-Port.

Block The Flame – Gemütlichkeit und Klang für die ganze Nacht

Der Kraftspeicher des Systems besitzt eine Kapazität von 2400 Milliamperestunden. Das reicht aus, um den 15 Watt starken Aktivlautsprecher für maximal sieben Stunden ohne Aufladen zu betreiben. Genug also für einen längeren Abend in geselliger Runde. Und sollte es noch tiefer in die Nacht gehen, kann The Flame natürlich auch während des Ladevorgangs weiter betrieben werden. Wer zwei der klingenden Tischkamine sein eigenen nennt, kann diese außerdem kabellos miteinander verbinden. So lassen diese sich an verschiedenen Stellen, die maximal 10 Meter von einander entfernt sind aufstellen, um das Klangfeld noch zusätzlich zu vergrößern. Smartphone oder eine App benötigt man auch dafür nicht, denn die Gerätekopplung geschieht einfach mit einem doppelten Drücken der Power-Taste. Ich belasse es aber bei einem einzelnen Gerät. Nach Drücken der Power-Taste erwacht The Flame, spielt einen kurzen Jingle und der Aufbau kann beginnen.

Schritt für Schritt

In wenigen Momenten ist das Smartphone verbunden, erneut bestätigt durch eine kurze Tonfolge seitens des Lautsprechers. Nachdem für die Musik gesorgt ist, fehlt nun noch das Feuer. Dafür wird noch Brenngel oder Ethanol benötigt, dass man für einige Euro im Baumarkt bekommt. Ethanol hat sich dabei im Test als die bessere Wahl herausgestellt. Auch wenn es weniger lange brennt, ist die Flammenentwicklung hier einfach schöner. Im Brennstoffbehälter befindet sich bereits eine Rolle Brennwatte. Diese selbst ist nicht wirklich entzündlich. Stattdessen saugt diese sich mit dem Ethanol voll, das anschließend verdunstet. Genau diese Gase werden entzündet und sorgen für das eigentliche Feuer. Für eine gut sichtbare Flamme sollte die Brennwatte etwas auseinander gezogen werden, so dass zwischen den Lagen stets etwas Luft bleibt. Dann geht es an das Befüllen. Dabei muss der Behälter immer kalt sein und die Brennwatte darf nirgendwo glimmen.

Der Brennstoffbehälter kann mit Ethanol oder Brenngel aus dem Baumarkt befüllt werden. Bei der Befüllung sollte man darauf achten, dass sich die Brennwatte ordentlich vollsaugen kann.

Feuer frei

Auch bei der Menge des Ethanols sollte man natürlich vorsichtig sein und den Behälter nicht bis zum Rand füllen. Die Brennwatte sollte sich dennoch vollständig vollsaugen. Hier kann es helfen beim Befüllen hin und wieder einen kurzen Moment zu warten, um dann gegebenenfalls noch etwas Ethanol hinzufügen. Ist der Behälter bereit, wird er im Zentrum der Basis in einer dafür vorgesehenen Einbuchtung platziert. Dann wird die Flamme entzündet und die Glasabdeckung aufgesetzt. Während das sachte flackernde Feuer den Raum atmosphärisch ausleuchtet, starte ich eine Playlist per Qobuz. Bostons „More Than A Feeling“ Setzt the Flame dann mit einer sympathischen Spielfreude um. Beschwingt und mit netter Dynamik ausgestattet, erzeugt das Spiel schon nach wenigen Takten entspanntes Fußwippen. Gleichzeitig zeigen sich aber die Nachteile des Verzichtes auf einen besseren Bluetooth-Codec. Während der Bass durchaus Druck entwickelt, dürfte es ruhig noch etwas mehr Brillanz und Plastizität geben.

Mit ein wenig Luft zwischen den Lagen der gerollten Brennwatte ergibt sich eine größere Flamme. Nach dem Entzünden setzt man schließlich den Glaszylinder auf die Basis.

Easy Listening

Da man The Flame aber nicht wie ein normales Stereo-Setup einsetzt, sondern eher für die Hintergrundbeschallung, ist dies nicht weiter tragisch. Gerade bei mittleren Lautstärken und mit eher entspannteren Klängen, macht der Lautsprecher seine Sache gut. Joshua Radins „Winter“ untermalt The Flame mit sauber definierten akustischen Gitarren. Dazu kommt charismatischer, gefühlvoller Gesang, der sich gleichmäßig im Raum verteilt. Auch Chris Cornells Stimme bei Audioslaves „Be Yourself“ ist angenehm kräftig und klar. Dazu groovt die Bassline sonor vor sich hin. Der Breitbänder agiert angenehm kontrolliert und bleibt auch bei gehobeneren Pegeln sauber. So wirft The Flame die zunächst noch eher weichen Drums im Laufe des Songs dann mit schönem Punch nach vorne. Währenddessen tanzt und züngelt das Feuer gemächlich vor sich hin. Und trotz des alltäglichen Redaktionsstress‘ sitze ich schon nach ein oder zwei Songs sehr relaxed neben Blocks einzigartigem Klangkonzept.

Lichtgestalt

Hin und wieder reicht die Spitze der Flame beinahe an den oberen Rand der Glasabdeckung. Dennoch entwickelt The Flame in direkter Nähe keine übermäßige Hitze. Das Glas selbst wird zwar warm und sollte nur vorsichtig angefasst werden, die Basis des Lautsprechers hingegen bleibt auch nach etwa einer Stunde weitestgehend kühl. Vor der Nutzung der Funktionstasten muss man also zu keiner Zeit Angst haben. Mit einem kurzen Gedrückthalten der Plus-Taste, überspringe ich dann einige Tracks, bevor ich bei Tommy

Durch die Runde Form und das nach unten abstrahlende Chassis, verteilt The Flame den Schall gut in alle Richtungen. Das vereinfacht die Aufstellung des mobilen Lautprechers.

Emmanuels Version von „The Dock Of The Bay“ hängen bleibe. Dann noch ein kurzes Antippen der gleichen Taste, schon wandert die Lautstärke noch einen Tick nach oben und The Flame sorgt für noch mehr Unterhaltung. Erneut weiß hier der angenehme, musikalische Flow zu gefallen. Dabei dient ein überzeugend kräftiger Bass als Fundament, auf dem dann die Gitarren aufbauen, die mit schöner Definition das Spiel antreiben.

Geschichtenerzähler

Griffig und kontrolliert setzt der Breitbänder die schwingenden Saiten um. Gerade im Solo gegen Ende des Songs findet man als aufmerksamer Zuhörer dann auch schöne Details im Signal. Dazu überzeugt dann schließlich auch der einsetzende Gesang erneut. Das bringt mich dann auf die Idee, The Flame für einen weiteren Einsatzzweck zu nutzen. Eine kurze Suche im Streamingdienst später, tippe ich auf eines von zahlreichen

Hörbüchern und -spielen. Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ wartet mit engagierten Sprechern auf, die alle ausgezeichnete Atmosphäre versprühen. Stimmen in verschiedensten Lagen sind hier stets klar, kräftig und charismatisch. So wird The Flame glatt zum stimmigen Wohnzimmer-Lagerfeuer, inklusive dem Erzählen spannender Geschichten. Gerade an nass-kalten Wintertagen auf jeden Fall eine willkommene Abendgestaltung. Nach etwa zwei Stunden und dem erneuten Befüllen des Brennbehälters, zieht es mich dann aber doch wieder zurück zur Musik.

Hell und Dunkel

Diesmal verbinde ich einen kleinen Streamer mit der Klinkenbuchse des Lautsprechers. Das System wechselt daraufhin ohne weiteres Zutun den Eingang und weißt mit akustischem Signal darauf hin. Und siehe da, The Flame macht noch einmal einen Schritt nach vorne.

Während sich am lebendig-mitreißenden Spiel nichts ändert, wirkt alles nun noch ein wenig offener. So erhält „Our House“ von Crosby, Stills, Nash & Young eine gewisse Brillanz im Hochton. Auch der bereits ordentliche Bassbereich bekommt mehr Drive verliehen und die Saiten des Klaviers erhalten einen schönen Körper. Neigt sich der Abend dann dem Ende und es wird Zeit, das Feuer zu löschen. Dazu wird der Deckel des Brennbehälters an den langen Metallhaken gehangen. Nun kann man gefahrlos von oben den Deckel auf den Behälter setzen, um die Flamme zu ersticken. Ist The Flame dann ausgekühlt, geht es zurück in den Koffer, bis der nächste gemütliche Abend ansteht.

Fazit

Eine weitere Notiz in der Akte „Warum ist da bisher noch keiner drauf gekommen?“ Block The Flame ist die einzigartige Verbindung von dem, was zusammen gehört: Gemütliche Atmosphäre und entspanntes Musikhören. Der Bluetooth-Lautsprecher mit Tischkamin lässt sich prima im Wohnzimmer und im Garten einsetzen, um nicht nur für die akustische Unterhaltung zu sorgen, sondern auch das Ambiente zu verschönern. Klanglich darf man hier natürlich keine Konzertbeschallung erwarten, doch dank seinem musikalischen, lebendigen Flow, macht The Flame jede Menge Spaß. Dazu ist er elegant gestylt, hochwertig verarbeitet und lässt sich unkompliziert und sicher überall einsetzen. Mit The Flame liefert Block einen tollen Begleiter für gesellige Runden und lange Abende.

Die Basis verleiht The Flame einen sicheren Stand. Zusammen mit dem abnehmbaren Glaszylinder ist der Lautsprecher-Kamin etwa 40 Zentimeter hoch.

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