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AVM Rotation R 2.3 LaRouge

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Plattenrezensionen

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Traumhochzeit in Rot

AVM Rotation R 2.3 LaRouge

Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Die High End-Manufaktur AVM präsentiert mit dem Rotation R 2.3 LaRouge eine Sonderedition ihres Premium-Plattenspielers und vermählt ihn auch direkt mit einer dedizierten Version des Top-Tonabnehmers Ortofon Cadenza Red – eine Traumhochzeit in Rot. Wir haben den beleuchtbaren Riementriebler mit Neun-Zoll-Tonarm samt Moving Coil-System als Paar dem Praxistest unterzogen.

Nach unserem Test des AVM Rotation R 5.3 Cellini, der chromglänzenden Spezialausführung des großen Plattenspielers der Serie, hatten wir mit dem AVM Rotation R 2.3 LaRouge die flammfarbene Sonderedition des kleineren Laufwerks zu Gast. Technisch ist er in vielen Belangen vom großen Bruder abgeleitet, optisch hingegen tritt es straffer und stylischer auf. Der offenkundigste Unterschied ist natürlich das leuchtende Rot der Zarge – ein Fest für die Augen! Die Oberseite und die Front sind dabei von einer durchgefärbten, eloxierten und gebürsteten Aluminiumplatte bedeckt, die im Übergang eine sanfte Rundung besitzt. Sie verkleidet den eigentlichen Korpus, der mit einer aufwändigen, mehrschichtigen Lackierung überzogen ist. Sie wiederum verbirgt das grundlegende, spezielle Composite-Zargenmaterial. Wo andere Hersteller preiswerte MDF einsetzen, verwendet AVM einen hochverdichteten Materialmix aus Steinmehl, Holzfasern und Leim. Diese 37 Millimeter starke HDF-Composite-Zarge widersetzt sich im Sandwich-Verbund mit dem laminierten Aluminium-Cover allen schädlichen Schwingungen und Resonanzen.

Klangliche Plastizität und Griffigkeit erleben wir dann mit dem Tingvall Trio, das uns in der Besetzung Klavier, Kontrabass und Schlagzeug bei der sanften JazzNummer „Beat“ die Körperhaftigkeit der Instrumente erfahren lässt. In dieser exzellenten Aufnahme besitzt das Klavier einen unglaublich klaren, perlenden Ton. Bei den Anschlägen einzelner Tasten und Tonkaskaden spüren wir gar das Prallen der Hämmerchen auf die Saiten – wenn Pianist Martin Tingvall nicht gerade das Dämpfungspedal nutzt, um den Ton weicher zu gestalten. Auch die changierenden Klangfarben im Akkordspiel, die beim Klavier wegen der Vielzahl der schwingenden Saiten besonders faszinierend sind, werden hier zu einem schillernden, aber leisen Spektakel – wie auch die Klangfarbenänderung beim Verklingen der Akkorde. Diese Nuancen sind wunderbar nachvollziehbar, weil die Wiedergabe mit ihrer Transparenz und Offenheit den akustischen Durchblick ermöglicht. Die Transparenz und Tiefe der Abbildung kommt auch dem Kontrabass zugute. Zuerst spielt Omar Rodriguez Calvo das Thema des Tracks ostentativ in unauffälligen füllenden Vierteln, doch später darf auch er mit einem lyrischen Solo sein Können zeigen. Dabei genießen wir sowohl den für einen Kontrabass typischen nasalen Ton in hohen Griffbrettregionen als auch das tolle Volumen in tieferen Lagen. Beim Bass kitzeln wir noch etwas mehr Volumen durch eine geringfügige Erhöhung der Auflagekraft heraus. Mit dem Cadenza und dem Rotation R 2.3 LaRouge ist ein solches Feintuning hervorragend und sensibel realisierbar. Davon profitiert nun auch das Schlagzeug. Jürgen Spiegel bekommt zwar keinen Solo-Spot, liefert aber permanent kleine, gekonnte Einwürfe auf seinem Drum-Set. Dabei hören wir selbst das mit der Fußmaschine bewerkstelligte Schließen der Hi-Hat, wir haben die gesamte Mechanik des Schlagzeugs durch diese akustischen Eindrücke quasi vor unseren Augen. Der Realismus der Abbildung ist schlicht großartig! Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge bekräftigt die Erkenntnis, die uns bereits der große Bruder Rotation R 5.3 beschert hat: AVM hat seine exzellente Expertise nun auch auf den Bereich der analogen Masse-Laufwerke ausgedehnt. Dabei besticht das bildhübsche Sondermodell „LaRouge“ optisch mit seiner flammfarbenen Alu-Anmutung, dem straff-stylischen Design und der magischen Illumination des Tellers. Mechanisch glänzt der Plattenspieler durch den selbstentwickelten Tonarm mit seiner kardanischen Aufhängung, der Präzision des Lagers und der Exaktheit des Antriebs, was im Verbund mit der speziellen CompositeZarge für mechanische Geräuschfreiheit und souveräne Laufruhe sorgt. Die Krönung ist jedoch die Vermählung des LaRouge mit dem MC-Abtaster Ortofon Cadenza AVM.3 Red: Diese Traumhochzeit in Rot sorgt für eine ungemein offene und transparente Wiedergabe.

Preis: ab 3.990 Euro, Sonderversion „LaRouge“: 5.990 Euro

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