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HEILUNG DURCH AKUPUNKTUR, KRÄUTER UND TUINA?

DIE TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN

Während Traditionelle Chinesische Medizin in Deutschland bis vor einigen Jahren als Nischenphänomen galt, nimmt die Beliebtheit der Jahrtausende alten Therapiemethode aktuell stark zu. Mit Heilpraktiker Andreas Kalg sprachen wir darüber, was hinter der medizinischen Lehre aus Ostasien steckt.

WAS IST TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN?

Erste schriftliche Überlieferungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) reichen über 2.000 Jahre zurück. „Ihren Ursprung findet das Behandlungssystem aber noch früher“, erklärt uns Andreas, der bereits als Jugendlicher an Akupunktur interessiert war. Im Zentrum der Heilkunst stehen folgende fünf Behandlungsmethoden: Akupunktur und Moxibustion, Arzneimittel (CAT), Koordinationsübungen (Qigong und Taji), Massage (Tuina) und Ernährung. Ziel der vielfältig kombinierbaren Behandlungsmethoden ist es, die gegensätzlichen Kräfte Yin und Yang in Einklang und damit die Lebensenergie Qi wieder zum Fließen zu bringen. Zwar gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit des Therapiesystems, „nur Placebo“ ist TCM entgegen der Vorurteile allerdings nicht. Vor allem in Form von komplementärer oder integrativer Medizin wird TCM bereits an Universitätskliniken eingesetzt. Zwei Cochrane-Reviews aus dem Jahr 2016 belegten außerdem die stark vorbeugende Behandlungsmethode Akupunktur bezüglich Migräne und Spannungskopfschmerzen.

DER MENSCH IM ZENTRUM DER BEHANDLUNG

Von Menstruationsbeschwerden über Infektanfälligkeiten bis hin zu Autoimmunerkrankungen – die Anwendungsfelder chinesischer Heilkunst sind vielschichtig. Im Zentrum der Therapie steht allerdings immer die Ganzheit des Menschen. Andreas, der 2014 seinen Titel „Doktor der Chinesischen Medizin“ von der Zhejiang Chinese Medical University verliehen bekam, berichtet: „Die TCM bietet die Möglichkeit, auf die Individualität des Einzelnen einzugehen. Jeder bekommt eine Behandlung, die an den individuellen Zustand angepasst wird.“ Gemeinsam mit seiner Partnerin Claudia Ewender führt der Heilpraktiker seit vergangenem Jahr eine Zweitpraxis in Kipfenberg/Unterthingau. Nach den ganzheitlichen Kriterien der Chinesischen Medizin berät und behandelt er dort Patient:innen. Das Besondere an der Diagnostik: Sie kommt ohne technische Hilfsmittel aus. „Zur Untersuchung und Diagnostik bedient man sich einfach seiner fünf Sinne“, erzählt Andreas abschließend.

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