Jesus.ch-Print Nr. 49

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Lukas Amstutz

pd

Nr. 49

Kein Scheinfrieden

Frieden

Sylvie Meis

reuters

Theologe Lukas Amstutz rät, nicht der Harmonie zuliebe Konflikte zu vermeiden, sondern sie auf gute Art auszutragen. Seiten 12–13

Kraft in der Krankheit

Wer träumt nicht von Frieden – und damit von einer besseren, gerechteren Welt? Frei von Hass, Schmerz und Angst!

iSotck

Moderatorin Sylvie Meis über ihre Brustkrebserkrankung und das Ritual, das sie abends mit ihrem Sohn pflegt. Seite 19

Feuer in uns Menowin Fröhlich

Ex-DSDS-Sänger Fröhlich hat und lässt dunkle Zeiten hinter sich. Von seinem neuen Weg erzählt er auf

Seite 19.

iSotck

Krasse Kehrtwende

«In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst», sagte der Kirchenvater und Philosoph Augustinus Aurelius. Weitere Anhaltspunkte für ein bisschen mehr Frieden auf dieser Welt finden Sie auf den Seiten 14–15.


2 Inhalt

Impressum

Auflage: 50'000 Spendenkonto: zugunsten der Verteilung von Jesus.ch-Print: PC 60-136885-1

Redaktion & Layout: Manuela Herzog (mhe.) Miriam Hinrichs (mh.) Reinhold Scharnowski (rsch.) Florian Wüthrich (fw.) Roland Suter (rs.)

Portrait Seite 4. Die zweite Stimme an erster Stelle

Abo: www.jesus.ch/print Online: www.jesus.ch | www.livenet.ch facebook.com/www.jesus.ch instagram.com/www.jesus.com

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Verlag: Livenet Parkterrasse 10 3012 Bern print@jesus.ch www.jesus.ch/print Tel: 0848 77 77 00

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erscheint vierteljährlich als Ergänzung zur Internet-Plattform www.jesus.ch. Livenet ist ein überkonfessioneller und politisch unabhängiger Verein. Er wird ideell von der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) mitgetragen.

Basics Seite 8. Unruhe und Unfrieden

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bestellen Ratgeber Seite 14. Frieden – 6 Tipps

Ortspatenschaft & grössere Anzahl bestellen Möchten Sie, dass die Zeitung in Ihrem Ort verteilt wird? Oder würden Sie sie gerne selbst an Freunde und Bekannte verteilen? Dann dürfen Sie sich gerne bei uns melden.

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Magazin Seite 19. In Frieden in die Federn Werbung

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Editorial 3 Editorial

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Frieden nicht erwünscht

Fragil und nicht zu fassen F R I E D E N – nur schon ausgesprochen, wirkt dieses Wort besänftigend und beruhigend. Wie wohltuend in einer Gesellschaft, der nichts schnell genug gehen kann und in der sich jeder selbst der Nächste ist! Wir alle sehnen uns nach Frieden. Manchmal erleben wir ihn. Festhalten lässt er sich nicht. Eine moosbedeckte Lichtung im Wald, ein sanft plätschernder Bach, Windstille auf einem glasklaren See, der Blick von schneebedeckten Berggipfeln übers Nebelmeer… Oasen im Alltag! Sie lassen uns Lärm und Stress vergessen, wir können aufatmen und auftanken. Die Natur hält überwältigende Kulissen und Momente der Ruhe und des Friedens für uns bereit. Nur wir Menschen bekommen die Sache mit dem Frieden irgendwie nicht so auf die Reihe.

SO SCHNELL VERWANDELT SICH SONNENSCHEIN IN BLITZ UND DONNER Streit und Neid Ein prächtiger Tag auf der Piste liegt hinter Familie Berger. Alle sind glücklich und auf ihre Kosten gekommen. Kaum zuhause geht das Theater los. Müde und genervt geraten sich die Kids we-

gen einer Kleinigkeit in die Haare. Es wird laut, wüste Worte fallen – der Familienfriede ist dahin. So schnell verwandelt sich Sonnenschein in Blitz und Donner. Doch nicht nur müde Kinder, auch frustrierte Väter und Mütter, rücksichtslose Manager, egoistische Geschäftsfrauen und neidische Nachbarn können Unfrieden stiften und anderen das Leben schwer machen.

Flüchtiger Friede Malt man sich zudem all die herrschenden Kriege und Krisenherde vor Augen, dann wird klar: Friede ist auf dieser Welt ein zerbrechliches und flüchtiges Gut. Global lässt sich beobachten: Gedanken, Worte und Taten werden extremer, Menschen und Minderheiten vermehrt schubladisiert und diskriminiert. Wenn irgendein blinder Leithammel die Wahrheit verdreht und Machtansprüche erhebt, kann es überall losgehen. Das hat die Geschichte zur Genüge bewiesen. Doch wie soll es mit dem Weltfrieden funk-

tionieren, wenn wir in uns selbst keinen Frieden haben?

WIR KÖNNEN UNS FRIEDEN LEDIGLICH SCHENKEN LASSEN Starker Friede Solange wir auf dieser Erde leben, werden wir Unfrieden erfahren und immer wieder dazu beitragen. Aus uns heraus sind wir nicht in der Lage, Frieden zu schaffen oder zu bewahren. Wir können uns Frieden lediglich schenken lassen: von Jesus Christus. Der Friede, den er für uns bereithält, ist stärker, höher und zugleich tiefer als wir uns vorstellen können. Wie ein dicker, weicher Teppich dämpft er Erschütterungen in unserem Leben, schenkt uns innere Ruhe und Gelassenheit. Wenn dieser Friede in uns Raum gewinnt, wirkt er sich auch auf unsere Mitmenschen aus. Neugierig geworden? Lesen Sie mehr auf Seite 9. (mhe.)

Marcus Weiand, Leiter des Instituts «Compax» in Liestal BL Mal ehrlich: Manchmal entscheiden wir uns bewusst gegen den Frieden. Wir begründen das mit «Gerechtigkeit». Das hat der Nachbar, der Kollege, der Chef, der dreiste Autofahrer verdient! Wenn mir jemand «blöd kommt», dann sollen der oder die mich mal kennenlernen.» Das geht auch im grossen Stil. Wenn dann die Armeen dieser Welt alles kurz und klein gebombt haben, dämmert uns: Der Preis für diese Art von Gerechtigkeit ist möglicherweise zu hoch. Ich bin überzeugt, wir alle sehnen uns nach Frieden. Allein das Wort kann «besänftigend und beruhigend» wirken, wie hier im ersten Artikel beschrieben. Aber auch bei Krankheit, wie im Bericht auf den Seiten 4 – 5 über Doro Kröker oder bei Stress und aufreibenden Konflikten Nachbarn: Frieden ist sehnlichst erwünscht! Frieden ist ein Beziehungsbegriff, bei dem Gott sich für den Frieden engagiert, sagt Lukas Amstutz im Interview auf Seite 12. Gott, als Quelle des Friedens – darauf wollen wir in dieser Ausgabe ein Augenmerk legen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Lesen eine Hilfe erhalten, zum Frieden zu kommen, in dem Bereich, wo Sie es am meisten benötigen.


Täglich neue Berichte von Menschen, die Gott erlebt haben:

4 Thema: Frieden

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Die zweite Stimme an erster Stelle Doro Kröker (34) ist eine lebensfrohe Frau. Zurzeit studiert die gelernte Sozialpädagogin Theologie und Musik. Seit Kindheit mischt eine chronische Krankheit immer wieder Molltöne in ihre Lebensmelodie. Dann lauscht sie der zweiten Stimme – Gottes leisen, hellen Tönen, die ihr Frieden und neuen Mut schenken. Doro wird 1984 als Tochter eines Vermessungstechnikers und einer Pflegefachfrau in Frankfurt am Main geboren. Mit ihren beiden Geschwistern erlebt sie zunächst unbeschwerte Kinderjahre. Die Eltern machen ihr Gott als «Papa im Himmel» lieb. Was es mit Jesus auf sich hat, wird ihr neunjährig anlässlich eines Krippenspiels klar. Doro erinnert sich: «Als die Hirten aus dem Stall liefen, überkam mich ein ganz starkes Bedürfnis. Ich wollte das, was sie in dieser Krippe entdeckt hatten, auch finden – am liebsten sofort.»

«MEINE ERSTE EIGENE BIBEL; EIN SCHMUCKES BUCH IN BRAUNEM LEDER MIT GOLDSCHNITT!» Wegweisung Zuhause in ihrem Zimmer spricht sie mit ihrem himmlischen Papa. «Ich weiss nicht mehr genau, was ich gebetet habe, jedenfalls kam ich ganz verändert und glücklich heraus, spürte diese innere Unruhe nicht mehr. Die Krönung war dann das Weihnachtsgeschenk meiner


Thema: Frieden 5

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«Gott weiss, wonach unser Herz sich sehnt.»

Eltern: meine erste eigene Bibel, ein schmuckes Buch in braunem Leder mit Goldschnitt!» Die Bibelverse, die als Widmung darin vermerkt sind, ziehen sich bis heute wie ein feiner roter Faden durch Doros Leben: «Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.» (Psalm 73, Vers 28).

Höhere Macht

Lahmgelegt

Die Koffer sind schon fast gepackt, als es grünes Licht gibt. Eine Schule für Kinder mit Behinderung im Zürcher Oberland hat im Bewerbungsprozess Namen verwechselt. «Ich wusste, das war kein Zufall, da hatte Gott seine Finger im Spiel», sagt Doro.

Zeitgleich bricht bei Doro Morbus Crohn aus, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft. Doro erzählt: «Es begann mit einem dicken Knie, dann bekam ich Durchfall und Fieber. Als ich elf Jahre alt war, erhielt ich Cortison, nahm es zehn Jahre lang ein. Davon fühlte ich mich wie betäubt und spürte mich selbst nicht mehr. Es schlug mir auch auf die Psyche.» Trotz ihres Leidens hält (sich) Doro an Jesus fest, schöpft Kraft beim Musizieren und Singen und findet Energie für das Studium als Sozialpädagogin. 2011 verlässt Doro Deutschland und besucht den Jahreskurs der Arts Ministry School in Walzenhausen AR.

Musik, Theologie, Menschen – und die Schweiz – gefallen ihr gut. Sie möchte bleiben, sucht ein halbes Jahr lang vergeblich Arbeit.

«DAS WAR KEIN ZUFALL, DA HATTE GOTT SEINE FINGER IM SPIEL.»

Noch ein Wunder Was ihre Krankheit betrifft, versucht es Doro mal mit, mal ohne Medikamente und wird von ihrem Leiden immer wieder ausgebremst. Einmal scheint es besiegt… Doro erzählt: «Es war während eines Gottesdienstes, als man für sich beten lassen konnte. Ich wollte nicht aufstehen, aber etwas zog mich förmlich nach vorne. Kurz darauf betete ein Mädchen inbrünstig für mich. Meine Krankheit war der Kleinen

durch ihren Bruder bestens bekannt. Zufall? Nein Gott! Ein Jahr später hatte ich eine BilderbuchDarmwand und perfekte Werte.»

Kraft für den nächsten Schritt und schenkte mir Ruhe – eine Sicherheit und einen Frieden, die ich mit Worten nicht beschreiben kann.»

Im Loch

Musik ist mehr

Um ihr Theologie-Studium zu finanzieren, nimmt Doro einen zweiten Job in einer Freikirche im Musikbereich an. «Die doppelte Arbeitsbelastung brach mir das Genick. Die Krankheit kam zurück. Ich fühlte mich drei Monate lang hundsmiserabel, hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Gesundheitlich und auch finanziell sass ich in einem tiefen Loch.

Seit 2016 besucht Doro den Studiengang «Theologie und Musik» des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) bei Basel. Finanziell ist sie auf externe Unterstützung angewiesen, erlebt oft, wie Gott sie überrascht und für sie sorgt. Auch an der Hochzeit mit Kevin, ihrem Studienkollegen, fehlte es an nichts. Der Tag im letzten Sommer war schöner als sich Doro hätte erträumen können. Dazu sagt sie: «Gott weiss, wonach unser Herz sich sehnt. Beim Singen während des Gottesdienstes spüre ich seinen Herzschlag, seine leise, feine Stimme ganz besonders. Das sind heilige Momente. Oft werden Menschen gesund, körperlich und seelisch. Dafür möchte ich offen sein, Gott wirken lassen und ihm die Ehre geben. Auch wenn dabei die Planung über den Haufen geworfen wird. Es geht mir nicht in erster Linie um perfekte Performance, sondern darum, Raum zu schaffen für Beziehung zwischen Menschen und Gott.» (mhe.)

«GOTT BEWIES MIR: KEIN ORT IST ZU DUNKEL, DASS SEIN LICHT NICHT HINEINDRINGEN KÖNNTE.» Wie immer habe ich auch damals Klartext mit meinem Papa im Himmel gesprochen, habe ihn an sein Versprechen in meiner Bibel erinnert und ihm mein Vertrauen ausgesprochen. Gott bewies mir einmal mehr: Kein Ort ist zu dunkel, dass sein Licht nicht hineindringen könnte. Er tröstete mich, gab mir


6 Thema: Frieden Samuel Rösch Gage S

«The Voice»-Sieger 2018

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Sylvester Stallone Hollywoodstar und Regisseur

«

Je häufiger ich in die Kirche gehe, je mehr ich mich dem Glauben an Jesus hingebe, auf sein Wort höre und mich von ihm führen lassen, desto stärker spüre ich, wie der Druck von mir genommen wird.

«

Der Glaube ist meine Lebensgrundlage. Ich finde es unglaublich wertvoll, auf die Fragen ‹Wo komme ich her?› und ‹Wo gehe ich hin?› eine Antwort zu haben. Und auch in Lebenskrisen gibt er mir Halt und Orientierung. Vor zwei Jahren bin ich ganz plötzlich Diabetiker geworden. Da ist der Glaube eine Stärkung und ein Rückhalt, weil ich nicht auf mich allein gestellt bin, sondern weiss, dass ich in Gottes Händen bin und er mich führt.

»

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Menschen erleben Gott Alyssa Loosli Kauffrau

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Zu wissen, dass Gott alles im Griff hat und mich in jedem Moment begleitet, ist meine grösste Hoffnung. Dies bringt Ruhe, Sicherheit und Freude in meinen Alltag und in mein Umfeld. my stor y.m

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Delphine Devilliers Vierfache Mutter

«

Gott hat mein Leben verändert. Er hat mich von Dingen befreit, die mich gefangen hielten. Er hat meine innere Leere gefüllt, mir Frieden geschenkt und mir gezeigt, wie wertvoll ich in seinen Augen bin. Ich habe heute eine enge Beziehung zu ihm. Er ist mein Freund, mein Helfer, mein Vertrauter. Ich möchte nicht mehr ohne ihn sein.

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Heiko Maas Deutscher Bundesaussenminister

«

Antrieb und Ziel meines politischen Engagements ist es, einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Das mag utopisch klingen in einer von Krisen und Konflikten gezeichneten Welt. Aber bei meiner Arbeit sehe ich täglich, wie Menschen sich furchtlos für Frieden einsetzen, wie Konflikte überwunden werden können, wie Versöhnung gelingt. Das macht mir Mut, bei der Jagd nach Frieden, wie sie auch in der Bibel beschrieben wird, nicht nachzulassen.

Oliver Wagner, wikipedia.org

Quelle: «Glaube Liebe Hoffnung», Kreuz Verlag

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«Ich, der Herr, habe Frieden

für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien.» Bibel, Jeremia, Kapitel 29, Vers 11

Dino Reichmuth, unsplash.com

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8 Basics

Wir alle sehnen uns nach Frieden. Irgendetwas stellt sich jedoch immer wieder in die Quere. Der Kampfplatz scheint aussen, doch die Spur führt nach innen. Wir müssen in kein Kriegsgebiet reisen, um den Kampf um Frieden zu erleben. Er beginnt bei uns selbst. Kommandiert von den Tönen in unserer Hosen- oder Handtasche hechten wir durch den Tag. Nichts geht schnell genug. Mittags steckt ein Sandwich zwischen den Zähnen, abends eine TK-Pizza im Ofen. Rast- und Ruhelosigkeit fressen uns auf, das Nervenkostüm ist dünn. Kein Wunder, dass diese innere Unruhe zu Unfrieden führt. In unserer Familie oder auf der Arbeit reicht oft schon ein Wort, um Konflikte auszulösen. Neid, die Angst um meine Position oder die Sorge, zu kurz zu kommen sind unterschwellig da. Es braucht nicht viel, gereizte Reaktionen zu erzeugen. Wie schnell ist die Harmonie des Tages zerstört! Manchmal tut es

richtig weh. Es ist, als würde sich ein Riss durch alles ziehen.

IN UNSERER FAMILIE ODER AUF DER ARBEIT REICHT OFT SCHON EIN WORT, UM KONFLIKTE AUSZULÖSEN. Das Recht des Stärkeren? Auch im Tierreich wird gekämpft, und zwar mit harten Bandagen. Da gibt es Sieger und Verlierer, Blut und Wunden. «Ist halt die Natur», sagen wir. «Der ewige Kampf ums Dasein». Halt... ewig? War das schon immer so? Galt von jeher das Recht des Stärkeren? Gehören Kampf und Krieg quasi zur DNS der Natur? Was sagt denn Gott respektive die Bibel dazu?

Durchkreuzte Pläne Am Anfang war es «sehr gut», heisst es auf den ersten Seiten der Bibel. Es herrschten weder Unruhe noch Kampf, sondern Harmonie. Menschen in Frieden mit Gott, mit sich selbst und mit der Schöpfung. Gott schuf den Menschen mit dem Ziel, in Beziehung mit ihm zu leben. Verbindung, nicht Entzweiung, stand auf seinem Plan. Ruhe und Frieden, nicht Hast und Eile. Als unser Konstrukteur weiss Gott genau, was wir zum Leben benötigen, damit es uns gut geht. In seiner grossen Liebe setzte er den Menschen in ein Schlaraffenland: eine einzige Pracht und Fülle an Farben, Düften und Geschmäckern. Vogelstimmen und Bienensummen statt klingelnde, vibrierende Smartphones.

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Unruhe und Unfrieden Doch die Menschen begannen zu zweifeln, dass Gott es gut mit ihnen meint. Sie glaubten, es besser zu wissen und wollten selbst das Sagen haben. Damit trat etwas zwischen den Schöpfer und seine Kreaturen; Frieden und Harmonie wurden gründlich gestört. Die Menschen sagten sich von Gott los. Ihre Entscheidung blieb nicht ohne Folgen: Streit, Ablehnung und Unfrieden pflanzten sich wie ein Virus fort. Bis heute.

DIE MENSCHEN SAGTEN SICH VON GOTT LOS. Muss das so bleiben? Sind Kampf mit mir selbst, mit meiner Umwelt und der Riss zwischen mir und Gott unabänderliches Schicksal?


Basics 9

Videolink: Wie kann ich mit Gott in Beziehung treten?

Gott ist traurig über die zerbrochene Beziehung zu uns Menschen. Statt uns zu strafen, schickte er seinen eigenen Sohn in den Tod – und bietet uns Wiederherstellung an. Es war von Anfang an Gottes Wunsch, mit den Menschen verbunden zu sein. Von einem Riss war keine Rede. Auf seine vom Menschen durchkreuzten Pläne reagierte Gott auf einzigartige Weise: Gott wurde einer wie wir. Er wurde Mensch, indem er seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde schickte. Welcher Not Jesus auch begegnete – überall hinterliess er Friedensspuren. Er war der Friedensbringer in Person, der «Peacemaker»!

GOTT WURDE EINER WIE WIR. ER WURDE MENSCH, INDEM ER SEINEN SOHN JESUS CHRISTUS AUF DIE ERDE SCHICKTE.

Jesus heilte Menschen seelisch und körperlich. Er erzählte ihnen von seinem Vater im Himmel und von dessen bedinungsloser Liebe für alle Menschen.

Geboren um zu sterben Diese unbegreifliche, tiefe, göttliche Liebe reichte bis in den Tod. Statt die Schöpfung und uns Menschen für unsere Rebellion zu bestrafen, liess Gott seinen Sohn sterben, qualvoll an ein Kreuz genagelt. «Die Strafe liegt auf Jesus, damit wir Frieden haben; durch seine Wunden sind wir geheilt», berichtet die Bibel (Jesaja, Kapitel 53, Vers 5). Nach drei Tagen geschah das Wunder: In seiner unendlichen Macht und Vaterliebe erweckte Gott Jesus wieder zum Leben. Da-

mit war der Tod besiegt. Der Weg wurde frei für Beziehung mit den Menschen und für Wiederherstellung.

Das Kreuz als Brücke Was da vor 2000 Jahren geschah, gilt noch heute: Jesus, reicht uns die Hand und bietet uns seinen Frieden an. Um diesen Frieden anzunehmen, genügt ein simples Gebet, wie dieses hier: Mein Gebet

«Gott, ich möchte, dass der Riss zwischen mir und dir geheilt wird. Vergib mir meine Schuld und mein Misstrauen. Verändere mein Leben und lass mich deinen Frieden erfahren.»

Son of God

Der Friedensbringer Gott nimmt Ihre Worte ernst. Er vergibt Ihnen und schenkt Ihnen seinen Frieden. Im Hebräischen gibt es das Wort «Schalom», das diesen ganzheitlichen Frieden mit Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung wunderbar ausdrückt. Aus diesem «Schalom» heraus dürfen Sie nun leben und selbst lernen, anderen zu vergeben. Dadurch wächst Gottes Reich der geheilten Beziehungen. Um Sie dafür zu rüsten, haben wir auf der nächsten Seite vier Ideen zusammengestellt.

Lesen Sie weiter auf Seite 10.


10 Basics

Als Kind Gottes haben Sie nicht einfach ein «Ticket für den Himmel» in der Tasche. Es geht nun darum, Jesus besser kennenzulernen und seinen Frieden mehr und mehr zu erfahren. Vier Dinge helfen Ihnen, die Freundschaft mit Gott zu vertiefen.

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Mit Gott «online» Mit Gott reden

In der Bibel lesen

Gemeinschaft erleben Sich taufen lassen

Gott freut sich, wenn Sie jeden Tag mit ihm reden. Er ist an allem in Ihrem Leben interessiert. Sie können mit ihm über das, was Ihnen Freude bereitet, aber auch über Ihre Sorgen sprechen.

Gott möchte Ihnen mitteilen, was er auf dem Herzen hat. Das kann er auf unterschiedlichen Wegen tun. Ganz besonders können Sie ihn und seine Gedanken durch die Bibellektüre kennenlernen.

Als Menschen, die Gott lieben und nach seinen Vorstellungen leben möchten, brauchen wir andere Christen. Allein geht man ein – auch als Christ.

Bekennen Sie ihm ohne Angst, wenn Sie irgendwo schuldig geworden sind, er verstösst Sie nicht.

Am besten fangen Sie mit dem zweiten Teil der Bibel an, dem Neuen Testament. In den Evangelien oder auch im Römerbrief erfahren Sie viel über die Person Jesus Christus und über den Sinn und das Ziel unseres Lebens.

Gott möchte nicht, dass wir als Einzelkämpfer durchs Leben gehen. Er wünscht sich, dass wir mit anderen Christen echte Beziehungen pflegen. Er möchte, dass wir voneinander lernen, einander begleiten und seine Liebe zu anderen Menschen weitertragen.

Der Heilige Geist wird Sie beim Lesen von Gottes Wort begleiten und Ihnen helfen, immer mehr die für Sie massgeschneiderten Schätze darin zu entdecken.

Deshalb: Schliessen Sie sich einer christlichen Kirche oder Freikirche an. Wir helfen Ihnen gerne bei der Suche nach einer Kirche in Ihrer Nähe.

Wenn Sie dazu Ja sagen können, dann lassen Sie sich taufen. Ihr Pastor beantwortet Ihnen gerne weitere Fragen. (rsch./mhe.fw.)

www.jesus.ch/bibel

www.jesus.ch/kirchefinden

www.jesus.ch/taufe

Sie müssen mit Ihrem himmlischen Vater nicht zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort sprechen – aber beides kann Ihnen helfen, zur Ruhe zu finden. Im Gebet will Gott Sie mit seinem Frieden, mit Trost und mit Rat beschenken.

www.jesus.ch/gebet

Das Wort «taufen» (griechisch: «baptizo») bedeutet «ganz einoder untertauchen». Auch Jesus liess sich taufen. In diesem Moment kam der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herab. Dieses Bild steht für die Verbindung zwischen Gott und Mensch. Wer sich taufen lässt, bekennt, dass er an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus glaubt und der christlichen Familie angehören will. Dazu erhält er Kraft durch den Heiligen Geist, der Gewissheit, Trost und Hoffnung gibt.


Fragen und Gebet

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Haben Sie Fragen zum Glauben, suchen Sie Rat in einer schwierigen Lebenssituation oder wünschen Sie, dass für Sie gebetet wird? Sie können uns Ihre Anliegen jederzeit mitteilen. Diese werden vertraulich behandelt.

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Frieden – eine Frage der Beziehung

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Frieden, wie ihn die Bibel versteht, zielt auf intakte, gerechte Beziehungen, sagt der Theologe Lukas Amstutz. Gott möchte, dass wir untereinander Frieden haben. Doch dieser Friede ist ständig bedroht. Frieden mit Gott ist die Basis, damit wir unseren Mitmenschen angstfrei und aufrichtig begegnen und Konflikte konstruktiv meistern können. Jesus.ch Print: Weshalb fällt es uns so schwer, (in) Frieden zu leben? Lukas Amstutz: Frieden ist ein Beziehungsbegriff. Alles, was Beziehungen schädigt, gefährdet auch den Frieden. Sobald Beziehungen gestört werden, verspüren wir Ängste und Spannungen. Werden diese zu stark, reagieren wir kopflos. Wir verhalten uns nicht mehr überlegt und differenziert, sondern impulsiv. Manche Menschen ducken sich dann ganz schnell. Andere brüllen los oder schlagen zu. Drohungen werden ausgesprochen und Schuldige gesucht. Weil dies Angst auslöst, suchen wir gerne nach schnellen Lösungen, einfachen Antworten oder berufen uns auf vermeintlich objektive Fakten. Theologisch sehe ich hinter solchen Angst-Spannungen das, was die Bibel «Sün-

de» nennt. Denn ob als bewusste Entscheidung oder als Verstrickung in unheilvolle Strukturen ist die Sünde immer ein Angriff auf Beziehungen.

«ALLES, WAS BEZIEHUNGEN SCHÄDIGT, GEFÄHRDET AUCH DEN FRIEDEN.» Was sagt die Bibel zum Thema Frieden? Ich lese die Bibel als eine grosse Friedensgeschichte. Das hebräische Wort «Schalom» meint viel mehr als die Abwesenheit von Krieg. Es kann auch mit Wohlergehen, Ganz-Sein, Glück oder Harmonie übersetzt werden. Dieser zutiefst positiv gefüllte Friedensbegriff zielt auf intakte und

gerechte Beziehungen. Gott engagiert sich für diesen gerechten Frieden. Er möchte, dass sich Menschen aufrichtig in die Augen schauen können. Genauso wie er sich danach sehnt, dass zwischen ihm und der Menschheit nichts Trennendes steht. Und schliesslich ist es ihm ein Anliegen, dass alles, was in dieser Welt getrennt und auseinandergebrochen ist, wieder ganz und heil wird. Eine Schlüsselrolle nimmt darin Jesus ein. Er wünscht sich, dass wir Menschen seinem Beispiel folgen und lehrt uns im «Schalom» zu leben: im Frieden mit Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung.

«GOTT ENGAGIERT SICH FÜR DIESEN GERECHTEN FRIEDEN.»

Weshalb ist es erstrebenswert, ein friedfertiger Mensch zu sein? Mir gefällt an dieser Stelle das Wort «friedfertig». Ursprünglich meint das Adjektiv «fertig» nicht, dass wir mit etwas am Ende sind. Im Gegenteil. Wer «fertig» ist, begibt sich auf eine Fahrt und ist in der Lage, etwas zu tun. Ein friedfertiger Mensch ist demnach jemand, der sich Fertigkeiten für den Frieden aneignet. Jesus möchte diesen Weg mit uns gehen. Er begegnet uns Menschen mit einer unglaublichen Barmherzigkeit. Er nagelt uns nicht auf unserem Versagen fest. Gleichzeitig scheut sich Jesus nie, uns den Spiegel vorzuhalten und uns mit dem zu konfrontieren, was nicht in Ordnung ist. Aus dieser Kombination von Barmherzigkeit und Wahrheit besteht Liebe. Friedfertige Menschen üben diese Liebe ein, um mit den oben erwähnten Angst-Spannungen konstruktiv umgehen zu können.

Was sagen Sie Menschen, die «dem Frieden zuliebe» handeln? Zunächst freue ich mich darüber, dass Menschen den Frieden lieben. Entscheidend ist aber natürlich, was wir unter Frieden verstehen. Gerade in christlichen


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Ratgeber 13

Kreisen gibt es eine verbreitete Vorstellung, dass es keine Konflikte geben darf.

«DIE BIBEL MEINT: OHNE GERECHTIGKEIT GIBT ES KEINEN FRIEDEN.» Unter dem Deckel dieses Scheinfriedens werden jedoch häufig Probleme gehalten, die dann leicht unkontrolliert explodieren. Die Bibel meint: Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden. Deshalb muss Ungerechtigkeit mit der Wahrheit konfrontiert werden. Dazu braucht es einen Konflikt. Und das stresst harmoniebedürftige Menschen

natürlich. Wir können aber lernen, diesen Konflikt in guter Weise auszutragen. Gewalt ist keine Lösung. Verheissungsvoller ist, Konflikte offen ansprechen, einander zuhören und trotz abweichender Standpunkte einander emotional verbunden bleiben.

Wie können wir mit uns selbst Frieden schliessen? Auch hier gilt, was ich bereits gesagt habe: Frieden besteht aus einer Mischung von Barmherzigkeit und Wahrheit. Wir müssen daher lernen, auch mit uns selbst barmherzig zu sein. Wir sind nicht für alles und alle verantwortlich. Unsere Schwächen und Grenzen dürfen wir anerkennen.

«

Frieden heisst für mich: Ich bin nicht mehr auf der Suche – ich bin angekommen bei Gott, bei mir. Ich muss nicht mehr kämpfen – ich bin versöhnt mit Gott und den Mitmenschen. Ich habe keinen Mangel mehr – ich bin Beraterin SGfB, zu‹frieden›! famwaelchli.ch

Ursula Wälchli

»

«WIR MÜSSEN DAHER LERNEN, AUCH MIT UNS SELBST BARMHERZIG ZU SEIN. WIR SIND NICHT FÜR ALLES UND ALLE VERANTWORTLICH.» Wir dürfen uns aber auch nicht der Wahrheit verschliessen. Wenn wir stets alles entschuldigen und grosszügig darüber hinwegsehen, stagnieren wir in unserer Entwicklung hin zu einer reifen Persönlichkeit. Es geht darum, dass wir uns auf unser Denken, Fühlen und Handeln konzentrieren, anstatt stets darauf zu schielen, wie Andere sein und was sie tun soll-

ten. So schliessen wir nicht nur Frieden mit uns selbst, sondern sind damit auch in der Lage, unseren Anteil an gesunden Beziehungen zu leisten. (mhe.)

Lukas Amstutz ist SRF-2-Radioprediger und Leiter des Bildungszentrums Bienenberg, Liestal BL. Info und Kontakt: bienenberg.ch

Ruedi Josuran

«

Wenn ich im Einklang mit Radio-/TV-Moderator, mir selbst lebe, erfmedien.ch wenn ich immer mehr zu dem Menschen werde, den Gott sich ursprünglich gedacht hat, dann entsteht Frieden – und damit die Voraussetzung, selbst ein Friedensstifter zu sein.

»


14 Ratgeber

Frieden: 6 Tipps Fast jede Miss lässt das Wort fallen, wenn man ihr die Krone aufsetzt und das Mikrofon in die Hand drückt: «Weltfrieden». Doch Frieden auf der Welt fängt ganz klein an – in und bei uns selbst! Erst dann kann er Kreise ziehen. Sechs Tipps dazu.

1. Nachbarn lieben «Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt» (Friedrich Schiller, 1759–1805). Sorgen Sie schon beim Einzug dafür, dass der «böse Nachbar» gar keinen Grund hat, Ihnen das Leben schwer zu machen. Stellen Sie sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit persönlich vor (Pralinés, Blumen, selbstgemachter Kuchen oder Konfitüre) und halten Sie ab und zu einen Schwatz. Das nimmt allfälligen Konflikten den Wind aus den Segeln.


Weitere Ratgeber-Tipps online:

Ratgeber 15

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2. Dankbar sein Ein Schlüssel für inneren Frieden ist Dankbarkeit. Fokussieren Sie sich auf das Gute. Machen Sie sich bewusst, was in Ihrem Leben alles rund läuft, was Ihnen Freude bereitet, was Sie gut können, was Sie erreicht haben und was Sie mit lieben Menschen teilen. Wer dankbar ist, der hat keinen Grund, auf den Besitz, die Talente oder den Erfolg von anderen zu schielen. Dankbarkeit klärt unseren Blick und schenkt uns Zu«frieden»heit.

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3. Anderen vergeben Immer wieder lassen wir Menschen uns von negativen Gefühlen überwältigen. Dann fallen böse Worte oder wir schweigen und schmollen. Leider bekommen es am häufigsten die Menschen ab, die uns am nächsten stehen. Die Bibel liefert im Epheserbrief, Kapitel 4, Vers 26 einen weisen Rat: «Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.»

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4. Sich selbst lieben Es ist leichter, mit anderen in Frieden zu leben, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind. Eigene Unzufriedenheit lässt sich auf Dauer nicht verbergen. Unser Blick, unsere Körperhaltung, unser Reden und Handeln zeugen von den Werten oder Lügen, die wir verinnerlicht haben. Seien Sie sich bewusst: Sie sind von Gott angenommen und geliebt – als Gesamtpaket. Sie müssen und können nichts dafür tun. Gott glaubt an Sie und Ihre Zukunft. Das dürfen auch Sie!

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5. Frieden bei Gott Ein Wirbelsturm hat unglaublich zerstörerische Kraft, doch in seinem Zentrum – im Auge des Sturms – herrscht Windstille. Das ist ein gutes Bild für Gott. Es kann in unserem Leben noch so stürmen – wenn wir uns zu Gott flüchten, können wir Windstille erleben. Bei ihm finden wir die Ruhe und den Frieden, nach denen wir uns so sehnen. Gott tröstet uns auch und schenkt uns die Kraft, Schritt für Schritt weiterzugehen. Er lässt uns nie im Stich. Auf ihn können wir uns verlassen.

6. Frieden fördern

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Dass Menschen in gewaltvollen Konflikten sterben, dass Präsidenten ihre Machtgier auf Kosten des unschuldigen Volks ausleben – dagegen sind wir weitgehend machtlos. Doch es gibt unzählige Organisationen, die in den Krisengebieten Leib und Leben riskieren, um Veränderung zu schaffen, um den bedürftigen Menschen in Not wieder auf die Beine zu helfen und ihnen Hoffnung zu schenken, dass sie eines Tages in Frieden leben können. Sie sind auf unsere Unterstützung angewiesen. (mhe.)


16 Service

Medientipps Hüttenzeit Daniel Zindel, SCM R. Brockhaus, 176 Seiten Daniel Zindel berichtet von seinem Rückzugsort – einer Hütte in den Bergen. Ehrlich und warmherzig spricht der Autor von seinem Leben in und um die Hütte, in der er zur Ruhe kommt. Mit einer Prise Humor nimmt Zindel den Leser mit in seine Reflexionen über das gute Leben, die Existenz, den Glauben und die Verantwortung für Andere.

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«Stehaufmann» mit grossem Herzen Er ist Geschäftsmann und Maler, Besitzer eines Fünfsternehotels und Förderer von KMU in wirtschaftlich schwachen Ländern: Jürg Opprecht (68) – ein Friedensstifter, der nebst all seinen Erfolgen selbst nicht von Krisen verschont wurde.

Von Fischen und Erfolgen Opprecht gründete die Stiftung Business Professional Network (BPN). 2019 feiert sie ihr 20-jähriges Bestehen. In Kirgistan gestartet, fördert BPN heute auch KMU in Georgien, der Mongolei, Nicaragua und in Ruanda. Bis zu 30 Betriebe werden pro Land und Jahr in das BPN-Programm aufgenommen. Dieses dauert vier Jahre und hat in den letzten 20 Jahren rund 1150 Unternehmen wieder auf Kurs gebracht. Über 80 Prozent der Projekte sind sehr, teilweise sogar ausserordentlich erfolgreich. «Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für

einen Tag. Unterstützt du ihn im Aufbau eines Fischerei-Betriebs, so ernährst du seine Mitarbeiter und deren Familien mit», erklärt der dreifache Familienvater das Konzept. Somit ist Opprecht auch als Friedensstifter zu sehen, denn Menschen, die arbeiten und sich versorgen können, haben weniger Grund, Unruhe zu stiften.

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Vom Vater, einem Maschinenbauunternehmer, hat er das Händchen fürs Business, von der Mutter die kreative Ader und Sensibilität für sozial Benachteiligte. Beides wusste Jürg Opprecht für sein Leben – und zum Wohl vieler Menschen – zu verwerten. Dazu sagt der gelernte Elektroingenieur: «Als ich 1997 zum ersten Mal nach Kirgistan reiste, berührte mich die Not der Arbeitslosen zutiefst. Ich wollte diesen Menschen helfen.»

«FRIEDEN, LEBENSSINN UND KRAFT SCHÖPFT JÜRG OPPRECHT AUS SEINER BEZIEHUNG MIT GOTT.» Über Krankheit und Kunst Seinen (inneren) Frieden, Lebenssinn und seine Kraft schöpft Jürg Opprecht aus seiner Beziehung mit Gott, Ausgleich bietet ihm das Malen. Viele der Kunstwerke sind in seinem Fünfsternehotel Lenkerhof im Simmental zu bewundern: Stimmige Kompositionen in natürlichen Farben, die oft von Brüchen gezeichnet sind – wie sein eigenes Leben… Ein solch harter Einschnitt waren die

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beiden Krebserkrankungen, denen sich Jürg Opprecht 2009 erstmals stellen musste. Während er den Krebs erfolgreich in Schach hält, lebt er heute mit der Diagnose Parkinson. Wie Jürg Opprecht damit umgeht und was er aus den Krisen- und Krankheitszeiten gelernt hat, darüber berichtet er offen in seiner Biografie mit dem hintersinnigen Titel «Rückschläge und andere Erfolge» (mhe.)

Jürg Opprecht und Roman Salzmann: «Rückschläge und andere Erfolge» Werd & Weber, 164 Seiten

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Magazin 19

In Frieden in die Federn Hat’s gekracht, gibt’s keine gute Nacht, wenn der Groll ins Traumland gelangt. Chinesische Gehirnforscher haben wissenschaftlich belegt, was die Bibel seit Jahrtausenden empfiehlt: Es ist besser, sich noch am Abend mit seinen Mitmenschen zu versöhnen, als im Streit einzuschlafen.

Schubladen im Kopf

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Hatten die Studienteilnehmer gleich danach geschlafen, konnten sie das negative Bild nicht mehr gut verdrängen. Gehirnscans verrieten den Grund: Eine halbe Stunde nach dem Test war der Hippocampus aktiv – ein Gehirnareal, das für das Kurzzeitgedächtnis und die Ge-

Standhaft Anita Dittman (92) überlebte den Horror des Holocausts und hat darüber ein Buch geschrieben. Stets hielt sie an ihrem Glauben fest und erlebte Wunder um Wunder. Im Zweiten Weltkrieg reist die Halbjüdin Anita Dittman 19-jährig in das tschechische Vernichtungslager Theresienstadt. Sie sucht ihre Mutter und bahnt sich einen

nig seid, dann macht es nicht noch schlimmer, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr euch vergeben habt.»

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Gefühle vom Problem trennen

dächtnisbildung zuständig ist. Am nächsten Morgen arbeiteten mehrere Regionen der Grosshirnrinde, die beispielsweise der Sinneswahrnehmung und unserem Bewusstsein dient und als Langzeitgedächtnis bezeichnet wird.

Weiser Rat der Bibel Wollen wir unsere innere Datenbank bewusst mit guten und schönen Erinnerungen füllen, sollten wir also nicht unversöhnt zu Bett ge-

Weg durch das Grauen im Kriegsgebiet. «Geborgen im Schatten deiner Flügel» ist das beeindruckende Zeitzeugnis einer heute 92-Jährigen, die während der NSZeit aufwuchs. Packend erzählt sie von ihrem Überlebenskampf und den Wundern, die sie erlebte. Anita Dittman schreibt über den zwölf Jahre andauernden «Albtraum»: «Unter all diesen unglücklichen und flüchtenden Juden war ich eine der wenigen, die ein wahres Zuhause besass. Denn ich lernte Jesus Christus kennen, der inmitten dieses ganzen schrecklichen ‹Chaos› seinen Frieden bot. Nicht umsonst wird er auch der ‹Friedefürst› genannt.»

Anita Dittman/Jan Markell: «Geborgen im Schatten deiner Flügel» Gerth Medien, 256 Seiten

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hen. Das ist übrigens ein uralter Rat aus der Bibel. Gott, unser Schöpfer, weiss offenbar genau, dass wir mit Ärger im Bauch nicht gut schlafen und unser Gehirn sensibel reagiert.

« LASST DIE SONNE NICHT UNTERGEHEN, OHNE DASS IHR EUCH VERGEBEN HABT.» In der Bibel, im Epheserbrief, Kapitel 4, Vers 26 steht: «Wenn ihr zor-

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Während wir schlafen, sortiert unser Gehirn Erinnerungen und speichert sie im Langzeitgedächtnis ab. Das ist angenehm bei positiven Erlebnissen, aber auch negative Dinge können durch Schlaf in uns verankert werden. Unerwünschte Erinnerungen werden wir so schlechter wieder los, belegen Forscher der Pädagogischen Universität Peking in einer Studie mit 73 Probanden. Diesen wurden Bilder von Menschen mit grimmigen Gesichtsausdrücken, weinenden Babys und Leichen vorgelegt.

Erneuert Hinter Ex-DSDS-Sänger Menowin Fröhlich (31) liegen eine kriminelle Karriere und exzessiver Drogenkonsum. Nun hat er eine krasse Kehrtwende vollzogen. Man kennt ihn aus deutschen TVShowformaten, darunter der Gesangscontest «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS). Vor der Kamera mimte Menowin Fröhlich

Wut und Zorn sind normale menschliche Reaktionen. Wer jedoch nicht damit umzugehen weiss, der schadet sich selbst am meisten. Oft sind wir der Meinung, wir hätten ein Recht auf diese negativen Emotionen und halten daran fest. Wir fühlen uns angegriffen, verletzt und nicht respektiert. Auch Jesus hat das erlebt – und begegnete den Menschen dennoch in Liebe. Wir können ihn um Hilfe bitten, mit diesen Gefühlen umzugehen. Wir dürfen sie bei ihm deponieren und uns mit unseren Mitmenschen versöhnen.Am nächsten Tag können wir das Problem auf sachlicher Ebene angehen. (mh.) Quelle: jesus.ch

meist den Starken, hatte im echten Leben aber ernsthafte Probleme: Alkoholabhängigkeit, Anklagen wegen Körperverletzung, Kreditkartenbetrug und Kokainsucht pflastern die Vergangenheit des fünffachen Vaters. Immer wieder muss er seinen Blick jedoch auch nach oben gerichtet haben. Das offenbart 2015 ein Dialog mit einem «Big-Brother»-Kumpel: «Jeden Tag habe ich gebetet, dass Gott mir dieses Brennen aus meinem Herzen nimmt», sagte Fröhlich damals über seine Kokainsucht. Heute hat er erfolgreich einen Drogenentzug hinter sich und überraschte auf Instagram mit folgender Botschaft: «Ich habe mich dafür entschieden, einen Weg zu gehen, den vielleicht viele von euch nicht verstehen werden: Ich möchte mein Leben und meinen Weg Gott widmen.» Fröhlich erklärte, sich nach einem Album und einer Tournee aus dem Musikbusiness zurückziehen zu wollen. Quellen: jesus.ch/rtl.de


Schönheit, Showbiz und

Brustkrebs! Sylvie Meis, Model

In Deutschland machte sich die gebürtige Holländerin als Moderatorin in TV-Formaten wie «Let’s Dance» und «Das Supertalent» einen Namen. 2016 lancierte sie ihre erste eigene Lingerie- und Swimwear-Marke «Sylvie Designs». Schönheit, Show und Business prägen das Leben der blonden Powerfrau. Doch sie kennt auch andere Zeiten – und Werte! 2009 wurde bei Sylvie Meis Brustkrebs diagnostiziert. Mit 31 unterzog sie sich einer Chemotherapie und gilt heute als geheilt. Damals wollte sie wieder ganz schnell zurück an die Arbeit. Dazu sagt Meis: «Ich habe mich zu stark dargestellt. Viele dachten «Die

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sieht doch blendend aus! Sie hat doch Wimpern», aber die Wahrheit sah anders aus. Ich hatte alle Haare verloren. Die Wimpern waren aufgeklebt, die Augenbrauen aufgemalt. Das Lachen war nur ein Schutz gegen Mitleid. Keiner wusste, was passierte, wenn ich die Tür hinter mir zugemacht habe. Ich war traurig, gestresst und verletzt.»

«KEINER WUSSTE, WAS PASSIERTE, WENN ICH DIE TÜR HINTER MIR ZUGEMACHT HABE.» In dieser Zeit half ihr das Wissen, dass Gott sie niemals loslässt. Sylvie Meis erklärt: «Mein Glaube ist mir wichtig. Vor allem seit meiner Krankheit. Ich halte mich an Gott fest und vertraue darauf, dass er es gut mit mir meint.» Auch ihrem 12-jährigen Sohn Damian möchte Meis diese Gewissheit weitergeben: «Damian und ich nehmen uns vor dem Zubettgehen an den Händen und beten zusammen.» (mh.) Quelle: focus.de

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2009 fiel ein Schatten in die Glitzerwelt von Model, Moderatorin und Managerin Sylvie Meis (40): Sie erkrankte an Brustkrebs. Orientierung und Kraft fand sie in ihrem Glauben.


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