LM Sonderbeilage Landtechnik 2013

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Sonder

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Landwirtschaftliche Mitteilungen 1. Oktober 2013

inhalt

Billigere Aussaat

Wartung hält Traktoren fit

Traktorwartung Die Kühler sind ein Wartungspunkt am Traktor, die häufige Aufmerksamkeit Seiten 2, 3 verlangen.

Direktsaat No Till spart Kosten, erfordert aber radikales Umdenken und UnkrautbeSeiten 4, 5 kämpfung.

Arbeitssicherheit Die Land- und Forstwirtschaft ist trauriger Spitzenreiter bei Arbeitsunfällen. Sicherheitstipps. Seiten 6, 7

Starterbatterie Oft ist die Batterie gar nicht die Ursache von zu schwacher Ladung, sondern zu viele Verbraucher. Seiten 8, 9

Ladersysteme Kriterien, die für Frontoder Hoflader sprechen, helfen bei der richtigen EntSeite 11 scheidung.

Bis 29. November suchen wir die tollsten Ideen für Maschinen, die erst noch erfunden werden. Seite 12

steyr

Malwettbewerb


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Mit dem Warten sollte

Regelmäßige Wartung verlängert die Laufzeit des Traktors.

Traktor-News

u John Deere überarbeitet sein gesamtes Maschinenprogramm. Vor allem das Angebot für kleine und mittlere Betriebe vom kleinen 4M bis hin zur kompakten Serie 6MC/6RC wurde aufgewertet. Allein im Leistungssegement von 80 bis 120 PS bietet das Unternehmen 27 neue Modelle an. deere.at

u Steyr wird die diesjährige Agritechnica in Hannover nutzen, um das in den letzten Monaten erweiterte Traktorenprogramm, beginnend beim neuen Kompakt über den neuen Multi bis hin zur erweiterten Profi Serie, vorzustellen. Die neue Profi CVT Serie, vollgepackt mit Innovationen und Technologien, feiert Premiere. steyr-traktoren.com

u Valtra setzt auf Individualität. Das Valtra Unlimited-Studio erfüllt jeden Käuferwunsch: von goldener Lackierung oder besonderem Lederbezug des Sitzes, bis hin zu technischen Komponenten anderer Marken und Hersteller. Die kleine A-Serie soll die Palette nach unten ergänzen. valtra.at

amit der Traktor möglichst lange funktionsfähig bleibt und einwandfrei läuft, sind regelmäßige Wartungsarbeiten notwendig. Den Kühlern kommt besondere Aufmerksamkeit zu. Die Bildungs­ werkstatt Mold verrät, wie diese Arbeiten mit wenigen Handgriffen zu erledigen sind. Vor dem Winter sollte jedenfalls die Frostsicherheit der Kühlflüssigkeit und der Scheibenwischanlage kontrolliert werden.

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Keilriemenspannung Die Wasserpumpe wird vom Motor über einen Keilriemen angetrieben. Die richtige Riemenspannung lässt sich in der Bedienungsanleitung nachlesen. Generell soll der Keilriemen an der längsten Stelle um 90 Grad verdrehbar sein. Bei Poly-V-

Riemen übernimmt eine federbelastete Umlenkrolle zumeist die Spannung.

Kühler säubern Bei manchen Traktoren gibt es vor dem Kühler ein feines Gitter, das sich rasch und werkzeuglos herausziehen lässt. Angestaute Verunreinigungen kann man so einfach herausklopfen. Weiters soll der Kühler mit Druckluft von hinten nach vorne durchgeblasen und gelegentlich auch mit Wasser gereinigt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass man weder zu viel Druck noch einen Hochdruckreiniger verwendet.

Kühlflüssigkeit kontrollieren Die Frostsicherheit wird mit dem Refraktometer überprüft. Die Kühlflüssigkeit besteht aus sauberem Wasser und Kühler-

frostschutzkonzentrat zum Schutz vor Frost und Korrosion. Damit soll eine Frostsicherheit von mindestens -20 Grad Celsius erreicht werden. Die Bezeichnung PL 1 auf dem Frostschutzmittelgebinde gibt Hinweis auf eine korrosive Sicherheit. Andere Frostschutzmischungen sind im Diagramm der Betriebsanleitung zu finden. Wenn keine Minimum- oder Maximum-Markierung am Kühler oder Ausgleichsbehälter zu finden sind, füllt man so viel Kühlflüssigkeit ein, bis die Kühlerflüssigkeit die Kühlrippen rund einen Zentimeter bedeckt. Der Kühlmittelstand wird bei modernen Traktoren elektrisch überwacht.

Kühler durchspülen In der Praxis wechselt man die Kühlflüssigkeit – abhängig von der Intensität des Traktoreinsa-


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man nicht warten Frostschutz vor dem Winter noch kontrollieren

Die Kühler brauchen bei der Wartung häufige Aufmerksamkeit Lindner

tzes – alle zwei bis fünf Jahre. Bei längerer Verwendung derselben Kühlflüssigkeit sondert sich ein „Satz“ ab, der die Kühlleistung verringert. Der Wechsel der Kühlflüssigkeit sollte daher im Sommer erfolgen, damit man den Kühler gut durchspülen kann. Dazu den Kühler ablassen, mit reinem Wasser und gegebenenfalls Reinigungsmittel befüllen und nach einigen Betriebsstunden wieder auslassen. Diesen Vorgang ein zweites Mal wiederholen und dann erst mit der Kühlflüssigkeit befüllen.

Kühlerdichtheit prüfen Bei der Kontrolle der Kühlflüssigkeit sollte man gleichzeitig auf Flüssigkeitsverlust achten. Bei eingebauten Kühlern kann ein eventueller Kühlflüssigkeitsverlust meist leicht an der Füll-

standmarkierung festgestellt werden. Dabei achtet man auf Beschädigungen und Undichtheit von Schlauchleitungen, Wasserpumpe und Verschraubungen. Im ausgebauten Zustand kann man die Dichtheit mit Hilfe eines alten Fahrradschlauches überprüfen. Dazu den Fahrradschlauch aufschneiden und die beiden Enden mit Schlauchschellen am Anschlussstutzen des Kühlers befestigen. Anschließend am Luftventil etwas Luft, aber nicht zu viel, hineinblasen. Größere Löcher können durch zischende Geräusche sofort gefunden werden. Kleine Undichtheiten lassen sich durch Übergießen mit Wasser und eventuell Spülmittel ausfindig machen, da sich an den Austrittstellen Blasen bilden. Lassen sich undichte Schläuche nicht ablösen hilft Wärme, indem man diesen

mit einem Heißluftfön, einem Haarfön oder mit heißem Wasser gleichmäßig erhitzt. Dadurch wird der Schlauch elastischer und verformbarer. Bei defektem Kühlerverschluss kann sich lediglich verringerter Kühldruck, der normalerweise ein Bar beträgt, aufbauen. Somit fällt die Siedetemperatur von 115 Grad Celsius auf 97 Grad Celsius, wodurch die Leistungsfähigkeit des Kühlers sinkt. Niemals den heißen Kühler öffnen, da dieser unter Druck steht. Immer abkühlen lassen.

Abdeckungen kontrollieren Man sollte darauf achten, dass die Abdeckungen im Kühlerbereich frei von Verunreinigungen sind und dass Schaumstoff oder Gummilippen intakt sind. Ansonsten könnte „Falschluft“ angesaugt werden. Gottfried Hauer

Das Kühlerpaket oben ist im betriebsbereiten Zustand. Für die leichtere Zugänglichkeit bei der Wartung kann das Paket ausgeklappt werden. Hauer

Bei manchen Traktoren gibt es ein zusätzliches feines Gitter vor dem Kühler. Im Bild links sieht man das Gitter zur schnellen Reinigung, in der Mitte den ausgeschobenen Kühler zur einfacheren Reinigung und rechts den Motorkühler mit Viskolüfter hauer


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Direktsaat hat Vorteile, soll

„No Till“ bringt Saatgut in den unbearbeiteten Boden. Vielfältige

irektsaat, auf englisch „No Till“, ist ein Aussaatsystem, bei dem das Saatgut nach der Ernte der Vorfrucht direkt in den unbearbeiteten Boden gelegt wird. Es wird nur ein enger Schlitz zum Einbringen des Saatgutes in den Boden gezogen und anschließend nach der Saatgutablage wieder geschlossen. Der Boden wird nicht weiter bearbeitet.

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In Europa auf dem Vormarsch Weltweit ist die Direktsaat auf dem Vormarsch, in großem Umfang in Nord- und Südamerika sowohl in Großtechnik als auch in Kleinbetrieben. Sie ist auch in Europa im Kommen. 2012 wurden rund 125 Millionen Hektar weltweit in Direktsaat angebaut und jährlich kommen etwa sieben Millionen Hektar hinzu. Durch die laufende Bearbeitung, vor allem durch den Pflug, sinkt der Humusgehalt infolge der Mineralisierung organisch gebundener Substanz. Mit der Direktsaat lässt sich der Humusgehalt wieder steigern. Pro Jahr um etwa 0,1 Prozent. Ein hoher Humusgehalt bringt hohe Erträge und damit Einkommen. Direktsaat ist ein wichtiger Baustein der konservierenden Landwirtschaft.

Das bedeutet, minimale Bodenbearbeitung mit permanent von organischer Substanz bedecktem Boden. Fruchtfolge und Gründüngung (Diversität) sorgen ständig für lebende Wurzeln im Boden. Die Wasserinfiltration ist damit nach Niederschlägen bedeutend besser.

Technik ist Voraussetzung Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Direktsaat ist die geeignete Sätechnik, das heißt Spezialsämaschinen. Bei der Direktsaat verwendet man gewellte Coulterscheiben, da sie vor der Saatablage in den Boden einen Schlitz ziehen und gleichzeitig lockere Erde erzeugen. Diese lockere Erde ist für das Einbetten des Saatkornes entscheidend. Alternativ eignen sich schmale Meisselschare. Es ist wichtig, sofort nach der Ernte anzubauen. So ergibt sich ein Vorsprung für die Gründecke in der Entwicklung gegenüber dem Auflaufgetreide und Unkraut.

Wechsel vorausplanen Den Wechsel zu Direktsaat muss man vorausplanen. In der Anfangsphase ist die Stickstoffgabe zu erhöhen. Stark verunkrautete Felder sind zu vermeiden.

Plädoyer für Zwischenfrüchte Verringern Erosion und Austrocknung

Man sollte möglichst nach Raps, Ackerbohne, Erbsen oder Gründüngung beginnen und immer auf eine flächendeckende Mulchauflage achten. Auf toten, humusarmen Böden mit wenig Bodenbedeckung ist mit Mindererträgen zu rechnen. Die Fruchtfolge mit Gründüngung ist immer einzuhalten. Die Nährstoffe verbleiben an der Oberfläche unter dem Mulch. Sie sind für die Pflanzenwurzeln leicht verfügbar. Eine hohe Diversität in der Fruchtfolge ist erforderlich und man muss sich laufend mit der Kultur beschäftigen. Probleme sind eine Herausforderung, die mit Kreativität zu lösen sind. Das System muss ständig weiterentwickelt werden. Ein freizügiger Erfahrungsaustausch mit anderen „Direktsäern“ ist sehr wichtig.

Praxistauglichkeit Einer möglichen Ertragseinbuße von acht Prozent, so Josef Rosner, Gütedirektor der niederösterreichischen Landwirtschaftsschulen, steht bei Direktsaat durch Kosteneinsparung ein Mehrerlös von zehn Prozent gegenüber. Das Verfahren der Direktsaat ist, wie die eignen Versuche zeigen, ausgereift und funktioniert in der Praxis. Bei Getreide-Mais Frucht-

asser wird die Herausforderung Nummer Eins in der Zukunft werden, es sind verstärkte Trockenheitsereignisse zu erwarten, vor allem im Frühsommer. Wechselnde Umweltbedingungen bringen in den trockenen Gebieten des Ostens mit 500 bis 600 Millimeter Niederschlag Schwankungen bis zu 17 Prozent über die Jahre. Das kann Ertragsunterschiede bis zu 34 Prozent zur Folge haben. Trotz allgemeiner Bedenken für Begrünungen unter diesen Bedingungen ist es sinnvoll, diese Maßnahme zu ergreifen, da die Niederschlagsverteilung in Ostösterreich

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folgen muss man für eine rasche Rotte des organischen Materials sorgen, damit keine Mykotoxine gebildet werden und Krankheiten aufkommen. Außerdem ist der Aufwuchs der Kulturpflanzen zu unterbrechen, um die „Grüne Brücke“ zu beseitigen und die Weitergabe von Krankheiten und Schädlingen an die Folgekultur zu unterbinden.

Direktsaat seit 14 Jahren Landwirt Karl Zaussinger aus Wullersdorf ist seit 14 Jahren „Direktsäer“. Er hat das System als Praktikant in Kanada kennen gelernt. Auf 70 Hektar baut er Winterweizen, Mais, Zuckerrübe und Kürbis an. Der Boden wird ständig besser. Er ist stets mit organischem Material bedeckt. Nach der Saat soll nur das Korn im Boden liegen. Die Überfahrt darf nicht zu erkennen sein. „No Till“ beginnt bei der Ernte. Längeres Stroh muss gut verteilt sein. Eine hohe Begrünung braucht, so Zaussinger, nicht mehr Wasser, im Gegenteil, sie erhält das Wasser. Sie wird durch eine Messerwalze vor der Saat niedergedrückt. Zaussingers Empfehlung: Vorsichtig probieren, dann entscheiden, danach alle anderen Maschinen verkaufen und den größten Traktor

relativ günstig ist. 60 Prozent des Regens fällt in der Vegetationszeit, gerade im Juli und August. Das liefert eine gute Voraussetzung für den Begrünungsanbau.

Erosion vernichtet Boden Das oberflächige Ablaufen des Niederschlagswassers ist mit allen Mitteln zu vermeiden. Das Wasser muss vor Ort infiltrieren. Ein lebendiger Boden hat am Hektar 25 Tonnen pflanzliche und fünf Tonnen tierische Lebewesen, was sechs Großvieheinheiten entspricht. Sie sollen für den Landwirt arbeiten. Die landtechnische Entwicklung der


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aber gut durchdacht sein

Fruchtfolge und konsequenter Pflanzenschutz sind notwendig dazu. Nicht nur der Boden wird umgestellt, der Kopf muss auch umstellen. „No Till“ funktioniert nicht in der Theorie, sondern nur in der Praxis!

Halb so teuer wie Pflug Berechnungen der Landwirtschaftskammer zeigten, dass die Arbeitserledigungskosten mit Direktsaat wesentlich günstiger sind. Sie verringern sich etwa auf die Hälfte der konventionellen Bearbeitung mit dem Pflug. Benötigt man nach den Berechnungen 73 bis 120 Liter Diesel pro Hektar für die gesamte Weizenproduktion, so liegt er bei 37 bei 42 Liter in der Direktsaat. Einem Maschinenbestand im Wert von rund 260.000 Euro bei konventioneller Bewirtschaftung steht ein solcher von 120.000 Euro in der Direktsaat gegenüber. Eine Motorisierung von 70 Kilowatt je Hektar ist ausreichend. Statt zehn Überfahrten sind nur sechs notwendig. Die Kosten der Erosion sind rechnerisch nicht abschätzbar. In der Praxis gehen Pflanzen, Feinerde, Humus, Nährstoffe und Herbizide verloren. Diese Substanzen müssen von der Allgemeinheit mit hohen Kosten entsorgt werden: Weniger bringt letztlich doch mehr.

Direktsaat liefert zwar um bis zu acht Prozent weniger Ertrag, ist aber durch die enorme Kostenersparnis das billigste Aussaatverfahren. Weltweit ist die Technik stark auf dem Vormarsch

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Michael Deimel

letzten Jahrzehnte mit einer intensiven Bodenbearbeitung durch Pflug, Kreiselegge oder Dammformer im Frühjahr hat erst die akuten Probleme hervorgebracht. Liegt bei Erosionsmessungen der Erdabtrag bei Pflugkultur in einem Zeitraum von 18 Jahren bei zehn Tonnen je Hektar, so ist dieser bei Mulchsaat 2,3 Tonnen und bloß 1,2 Tonnen bei konsequenter Direktsaat. Hand in Hand damit geht der Verlust an organischem Kohlenstoff mit Werten von 105 Kilogramm, 33 Kilogramm und 17 Kilogramm am Hektar. Ähnlich verhält es sich mit den Herbizidverlusten.

Ein wichtiges Kriterium für das Gelingen des Zwischenfruchtanbaues ist das Unkraut- und Ausfallgetreidemanagement durch einen doppelten Grubberstrich und eine „hauptfruchtgemäße Bestellung“ des Gemenges. Die Strohmulchschicht muss dabei durch geeignete Sätechnik weitgehend erhalten bleiben. Ein Anbau im Juli bringt zwischen drei und 3,5 Tonnen Pflanzenmasse und gibt der Begrünung einen Vorsprung gegenüber dem auflaufenden Durchwuchs. Ein Saattermin nach Mitte August hat geringeren Pflanzenaufwuchs zur Folge. Es fehlt bereits an Sonnenstunden

vor allem für die Leguminosenentwicklung. Mischungen ist stets der Vorzug zu geben, eine Art kann sich immer gut entwickeln.

Wasser und Stickstoff Trotzt der landläufigen Meinung, die Begrünung koste Wasser, führt eine geschlossene Pflanzendecke zu geringerem Oberflächenabfluss, verminderter Evaporation und besserer Versickerung. Bei kühlerer Witterung wird weniger Wasser herausgesaugt, Tau wird eingefangen und später im Jahr auch der Schnee zurückgehalten. Ein früher Bestand verbraucht mehr Wasser, verringert

aber auch die Verluste. Der Wasserbedarf der Begrünung beträgt 100 bis 130 Millimeter, eine Brache kostet allerdings auch 80 bis 110 Millimeter Niederschlag. Der Stickstoffhaushalt wird durch die Begrünung ausgeglichener. Nach dem Stoppelsturz gibt es einen Stickstoffschub, den die Begrünung abfängt. Dadurch wird Dünger konserviert. Zwischenfrüchte sind für den Erhalt des Stickstoffs unerlässlich bei früh räumenden Kulturen. Durch den Leguminosenanteil in der Begrünung sind zusätzlich 40 bis 80 Kilogramm Stickstoff zu gewinnen. Michael Deimel


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Hochrisikojob La

Sicherheitsplakette für Bauernhöfe Die Sicherheitsplakette ist eine Auszeichnung für jene Betriebe, die besonderen Wert auf Sicherheit in ihren Betrieben legen. Die Zuerkennung dieser Auszeichnung unterliegt strengen Kriterien. Zum Beispiel wird neben weiteren Kriterien die Elektrik und das Vorhandensein von Erste-HilfeMaterial kontrolliert. Werden diese Kriterien erfüllt, erhält der Bauernhof nicht nur die Sicherheitsplakette, sondern die Familie hat natürlich auch die Gewissheit, das Risiko von Unfällen am Hof minimiert zu haben. Diese Auszeichnung soll nicht nur eine Anerkennung für den betreffenden Betrieb sein, sondern auch andere Betriebe dazu anspornen, verstärkt auf die Arbeitssicherheit zu setzen.

Pfiffige Lösungen zur Sicherheit Die Tätigkeiten auf einem Bauernhof sind vielfältig wie kaum auf einem anderen Arbeitsplatz. Diese Vielfalt birgt jedoch auch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial in sich. Um die Sicherheit auf den Bauernhöfen zu erhöhen, haben innovative Landwirte durch viel Know-how und Kreativität sicherheitstechnisch vorbildliche Lösungen entwickelt. Jede dieser Lösungen hilft nicht nur Unfälle und menschliches Leid zu verhindern, sondern kann auch eine Arbeitserleichterung darstellen. Nutzen Sie diese Ideenbörse und profitieren Sie vom Wissen der Berufskollegen. Die Sicherheitstipps sind auf www.svb.at im Menüpunkt „Vorsorge“ unter „Sicherheit“ zu finden, oder Sie scannen mit Smartphone oder Tablet den QR-Code.

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Bauern haben die meisten Arbeitsunfälle von allen Be m Vorjahr gab es in der österreichischen bäuerlichen Landwirtschaft insgesamt 4.549 Unfälle und Berufskrankheiten. Davon haben 56 Personen ihr Leben an den Folgen des Unfalles oder der Berufskrankheit verloren.

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Gefahrenherde Bei den Unfallursachen stehen Stürze mit fast 30 Prozent an erster Stelle. Diese ereignen sich auf rutschigen Untergründen, bei Bodenunebenheiten oder im Wald. Die meisten schweren Verletzungen entstehen durch Stürze von der Höhe, zum Beispiel Sturz von Leitern, Stiegen, Fahrzeugen, Maschinen, Bodenöffnungen und Dächern. Gegliedert nach Tätigkeiten ereignen sich Arbeitsunfälle am häufigsten in der Tierhaltung. Im Vorjahr gab es hier fast 1.000 anerkannte Arbeitsunfälle. Unfälle mit Fahrzeugen und Maschinen, sowie die Forstarbeit folgen in der Reihung.

TOP-Regel als Grundsatz Ein Ansatz in der Prävention ist die TOP-Regel (Technik – Organisation – Persönliche Schutzausrüstung). Das bedeutet, dass an erster Stelle versucht werden soll, Unfallgefahren durch tech-

Damit im Notfall die ErsteHilfe-Maßnahmen angewendet werden können, müssen diese regelmäßig geübt werden svb

nische Maßnahmen zu beseitigen. Darunter versteht man Geländer, Schutzabdeckungen an Maschinen, rutschhemmende Aufstiege auf Fahrzeugen und Maschinen oder Leitern, die technisch in Ordnung und gegen Wegrutschen gesichert sind. Lassen sich Unfälle durch technische Maßnahmen nicht beseitigen, so sollen an zweiter Stelle organisatorische Maßnahmen wie zum Beispiel Arbeitsabläufe oder die Zeiteinteilung optimiert wer-

den. Reicht auch das nicht aus um ausreichend Sicherheit zu bieten, muss persönliche Schutzausrüstung verwendet werden: Vor übermäßigem Lärm beispielsweise, den man nicht vermeiden oder reduzieren kann, hilft ein Gehörschutz. Gesundheitsgefährdende Stäube und Gase können oft nur durch die Verwendung von Atemschutzmasken von unserer Lunge ferngehalten werden. Einer Verletzungsgefahr für unsere Zehen, die durch technische und organi-

Im Notfall richtig reagieren: 1. Absichern, Bergen, Eigenschutz

Hat sich trotz aller Bemühungen ein Unfall mit Verletzungsfolge ereignet, so müssen die Glieder der Rettungskette rasch und richtig ineinander greifen. Für die ersten drei Glieder ist der Ersthelfer zuständig. Die Unfallstelle ist abzusichern und der Verunfallte zu bergen. Insbesondere bei Unfällen in Gruben, Silos, unter hängenden Bäumen oder bei der Bergung von Personen aus absturzgefährdeten Fahrzeugen steht der Schutz der eigenen Sicherheit natürlich an erster Stelle.


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and- und Forstwirt

erufen in Österreich. Tierhaltung besonders gefährlich

Geländer sind die beste Versicherung gegen tiefe Stürze

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gangen ist, konnten die tödlichen Versicherungsfälle lediglich um 14 Prozent reduziert werden. Fast drei Viertel aller Unfälle betreffen Männer, bei tödlichen Unfällen sind es sogar über 80 Prozent. Hinsichtlich der Altersstruktur fällt auf, dass 49 Prozent der tödlich verunfallten Landwirte über 60 Jahre alt sind.

Leistungen der SVB

Feinstaubmasken beugen der „Farmerlunge“ vor satorische Maßnahmen nicht vermieden werden kann, wird durch das Tragen von Sicherheitsschuhen begegnet. Trotz aller möglichen präventiven Maßnahmen soll einem jedoch bewusst sein, dass der Mensch mit seinem Verhalten im Zentrum stehen muss.

Stress ist ein Risiko Immer mehr Bäuerinnen und Bauern sind gefordert, mehr Arbeit mit immer weniger Personal zu bewältigen. Die immer schnel-

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ler werdende industrialisierte Landwirtschaft verursacht Stress, welcher wieder zu mehr Arbeitsunfällen führt. Der Zusammenhang von Arbeitsunfällen und psychischer bzw. körperlicher Belastung wurde inzwischen durch verschiedenste wissenschaftliche Arbeiten bestätigt.

Lage bessert sich langsam Während die Gesamtzahl der Versicherungsfälle seit 2000 um mehr als 35 Prozent zurückge-

Die Abteilung Sicherheit und Gesundheit der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) versucht bereits bei den Jugendlichen und zukünftigen Landwirten in den Landwirtschaftlichen Fachschulen das Thema „Sicherheit“ durch Gastunterricht fest zu verankern. Arbeitssicherheit ist bei allen Facharbeiter- und Meisterkursen ein fixer Unterrichts- und Prüfungsgegenstand. Zusätzliche Vorträge für bäuerliche Organisationen werden zu verschiedensten Themen angeboten. Letztlich führt die Abteilung Sicherheit und Gesundheit auch direkt auf den Höfen Beratungen durch (siehe rechte Außenspalte). Zur Information über Unfallgefahren und deren Vermeidung gibt es eine Vielzahl an Merkblättern und Broschüren (siehe rechte Außenspalte). Franz Telser

Die wichtigsten Schritte 2. Notruf, Leben retten

3. Weitere Erste Hilfe

Einsatzkräfte können mit den entsprechenden Notrufnummern angefordert werden. Der Euro-Notruf 112 hat den Vorteil, dass mit dem Handy über jedes Netz telefoniert und der Anrufer geortet werden kann. Es sind unbedingt die Daten des Anrufers, der Unfallort, die Art des Unfalles, Anzahl und Zustand des/der Verletzten bekanntzugeben. Anschließend muss mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortgeführt werden.

Waren die lebensrettenden Sofortmaßnahmen (Mund-zu-Mund Beatmung und Herzdruckmassage bei Atem-Kreislaufstillstand) erfolgreich, dann sind weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen (z.B. Wundversorgung) durchzuführen. Dann hat der Ersthelfer seine Pflicht erfüllt. Die Punkte vier und fünf werden bereits von professionellen Kräften durchgeführt. 4. Rettungsdienst 5. Krankenhaus

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Am Hof kostenlos Beraten lassen Durch eine sicherheitstechnische Betriebsberatung können Gefahren erkannt und so vermieden werden. Bei einem Betriebsrundgang werden Schwachstellen und Mängel aufgezeigt und Lösungsvorschläge angeboten. Die Sicherheitsberater der SVB stehen für die individuelle Beratung direkt am Hof jederzeit und kostenlos zur Verfügung. Die Bereitschaft erkannte Gefahren gleich zu beseitigen soll gesteigert und damit das Unfallrisiko bei der Arbeit gesenkt werden. Einerseits erfolgt die Beratung und Schulung bei Betriebsbesuchen direkt bei Versicherten, anderseits werden auch Firmen, Ämter und Institutionen im Umfeld der Landwirte durch Beratungen betreut. Interessenten an einer kostenlosen Hofberatung können sich bei Franz Telser, Tel. 0316/343, sib.stmk@svb.at melden.

Merkblätter und Broschüren Die Sozialversicherung der Bauern besitzt Sicherheits­ broschüren zu allen denkbaren Sicherheitsthemen. Sie reichen von A wie Anhänger bis Z wie Zoonosen und helfen dabei, Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen. So können schmerzhafte Erlebnisse oder gar Schlimmeres schon verhindert werden, bevor sie passieren. Darin sind die wichtigsten Aspekte in aller Kürze verständlich, klar und übersichtlich aufbereitet. Die Broschüren und Infoblätter können online oder im Regionalbüro der SVB kostenlos bestellt oder gleich direkt als pdf herunter geladen werden. Die Merkblätter sind auf www.svb.at im Menüpunkt „Vorsorge“ unter „Sicherheit“ zu finden, oder Sie scannen mit Smartphone oder Tablet den QR-Code.


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Wenn sich der Schlüssel Im Winter wird es wieder so weit sein: Tipps zur

or allem zu Beginn der kalten Jahreszeit fallen alte oder schlecht gewartete Starterbatterien häufig aus. Wenn Aufladen zu keinem Erfolg führt und es sicher keine Rettung mehr gibt, dann muss eine Neue her – aber welche? Bei der Auswahl einer neuen Starterbatterie sollte man grundsätzlich jene Batteriebauart verwenden, die original im Fahrzeug eingebaut wurde. Neben den Abmessungen und den richtig platzierten Polanschlüssen und der richtigen Spannung sind auch die Kapazität (Ah) und der Kälteprüfstrom (CCA) ausschlaggebend (geringe Abweichungen sind möglich).

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Selbstentladen und Auffrieren Aufgrund der Selbstentladung einer Starterbatterie nimmt auch die Säuredichte zunehmend ab. Dies kann bei einer, über längere Zeit nicht benützten oder leergestarteten Batterie so weit führen, dass sie bei tiefen Temperaturen auffriert. Ist eine Zwölf-Volt-Batterie soweit entladen, dass die Entladeschlussspannung von 10,5 Volt erreicht wird, gilt die Batterie als entladen. Wird dieser Grenzwert erreicht oder unterschritten, bildet sich Bleisulfat auf den Platten. Das beeinträchtigt die Leistung einer Batterie beträchtlich. Benützt man einen Traktor oder ein anderes Fahrzeug saisonbedingt über längere Zeit nicht, sollte man gelegentlich den Ladezustand und die Säuredichte kontrollieren und bei Bedarf nachladen.

Schwache Lichtmaschine Bei tiefen Temperaturen nimmt die Leistung ab und die Motorbelastung zu. Bei manchen Traktoren kommen die Lichtmaschinen dann an ihre Leistungsgrenzen. Vor allem weil der Hersteller die nachträglich eingebauten elektrischen Verbraucher nicht mit eingerechnet hat. Dies können Arbeitsscheinwerfer oder auf Anbaugeräten montierte Motoren, Magnetventile und vieles

mehr sein. Diese Verbraucher benötigen oft so viel Strom, dass für das Laden der Starterbatterie nichts mehr übrig bleibt. Abhilfe schafft der Einbau einer stärkeren Lichtmaschine. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Leuchten oder Scheinwerfer auf LEDTechnik umgerüstet werden, die weniger Strom braucht. Gerade in der Herbst- und Winterzeit, wo Scheinwerfer und Lüftung eingeschaltet werden, ist es oft notwendig, die Batterie gelegentlich zu laden. Das kann vor einem Zusammenbruch der Starterbatterie schützen.

Standard-Batterie Das Material der positiven und der negativen Platten besteht aus einer Blei/Antimon-Legierung. Man unterscheidet zwischen den herkömmlichen Standard beziehungsweise den offenen oder nassen Starterbatterien. Die Standard-Starterbatterien sind die günstigsten. Sie sind trocken vorgeladen und haben ungefüllt eine lange Lagerfähigkeit. Eigenhändige Füllung ist möglich. Beim Ladevorgang besteht Explosionsgefahr aufgrund der Knallgasbildung. Sie verbraucht mehr Wasser. Deshalb muss der Säurestand kontrolliert und mit destilliertem Wasser ergänzt werden. Die Selbstentladung ist mit einem Prozent pro Tag und zwei Prozent an heißen Tagen sehr hoch. Die Batterie ist nicht rüttelfest.

Wartungsfreie Batterie AGM AGM bedeutet AbsorbierendeGlasfaser-Matte. Das Material der positiven und der negativen Platten bestehen aus einer Blei/ Calzium Legierung. Zwischen den Platten befindet sich ein Glasfaservlies, in dem sich das Elektrolyt befindet, das im Werk eingefüllt wird. Sie ist viel sicherer als Standard-Starterbatterien aufgrund von Wasserstoff-Rekombination während des Ladevorgangs. Die Batterie ist auslaufsicher, hält ihre Leistung auch bei

vielen Ladezyklen und ist rüttelfest. Allerdings ist zum Aufladen ein spannungsgeregeltes Ladegerät notwendig, damit die GaseSpannung nicht erreicht wird. Die Selbstentladung ist sehr gering.

Rundzellenbatterie AGM Das Material der positiven und der negativen spiralgewickelten Platten bestehen aus einer Blei/Calzium Legierung. Sie wird werkseitig gefüllt. Die Selbstentladung mit ein bis zwei Prozent pro Monat ist niedrig. Verglichen mit herkömmlichen Standard-Starterbatterien ist die Lebensdauer länger. Das Laden ist wegen WasserstoffRekombination ungefährlich. Die

Rundzellenbatterie ist rüttelfest, auslaufsicher und kann nahezu in jeder Position montiert werden, weil sie dicht ist. Allerdings ist ein spannungsgeregeltes Ladegerät notwendig. Durch einen sehr kleinen Innenwiderstand liefert sie hohe Kaltstartströme und kann besonders schnell wieder aufgeladen werden. Dadurch ist sie auch für Kurzstrecken geeignet.

Hybrid-Batterie Das Material der positiven Platten besteht aus einer Blei/AntimonLegierung. Die negativen Platten bestehen aus einer Blei/CalziumLegierung. Sie wird nur werksseitig gefüllt und ist begrenzt


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dreht und nichts passiert Auswahl von Starterbatterien und deren Wartung lagerfähig. Wasserverbrauch und Selbstentladung sind gering. Nicht rüttelfest.

Gelbatterie Bei der Gelbatterie handelt es sich normalerweise um eine Abwandlung einer standardmäßigen BleiSäure-Batterie. Sie wird meist in Wohnmobilen, Wohnwagen und auf Schiffen verwendet. Dem Elektrolyt wird ein Verfestigter zugegeben, der die Flüssigkeit im Inneren der Batterie bindet. Viele Gelbatterien verwenden darüber hinaus Ventile anstelle von Belüftungsöffnungen. Dies unterstützt die innere Rekombination, wobei in der Batterie entstehende Gase

zu Wasser umgewandelt werden. Sie wird werkseitig gefüllt und hat eine geringere Selbstentladung verglichen mit einer Standardbatterie. Kein Auslaufen des Elektrolyts. Jedoch ist ein spannungsgeregeltes Ladegerät notwendig. Gelbatterien sind absolut wartungsfrei.

Kenndaten von Batterien Die Kapazität gibt Auskunft über die Speicherfähigkeit einer Batterie und wird in Amperstunden (Ah) angegeben. Der Wert gibt an, welche Strommenge in einer definierten Zeit entnommen werden kann. Bei Starterbatterien beträgt die Zeit normalerweise 20

Stunden (C20). Wenn eine Starterbatterie eine Kapazität von 70 Amperstunden aufweist, kann ein Verbraucher mit einer Stromaufnahme von 3,5 Amper 20 Stunden lange betrieben werden. Man rechnet: 70 Amperstunden durch 20 Stunden ist gleich 3,5 Amper. Der Kälteprüfstrom CCA gibt Auskunft, wie viel Strom eine Batterie bei einer bestimmten Kälte abgeben kann. Nach ENNorm muss eine Zwölf-VoltBatterie bei -18 Grad Celsius und über zehn Sekunden hinweg den angegebenen Kälteprüfstrom liefern können, wobei die Spannung nicht unter 7,5 Volt fallen darf. Eine Zwölf-Volt-Batterie besteht

aus sechs Zellen mit je zwei Volt Nennspannung, die in einem Polypropylen-Gehäuse eingebaut und in Reihe geschaltet sind. Eine Spannung von 24 Volt erhält man aus einer Reihenschaltung von zwei Batterien mit je zwölf Volt Spannung. Die Ladespannung liegt im Normalfall bei 14 bis 14,2 Volt unter der Gase-Spannung, die bei zirka 14,4 Volt beginnt. Dann wird das im Elektrolyt enthaltene Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten – Knallgas entsteht. Dieses Knallgas ist hoch explosiv. Eine Batterie darf deshalb nur in gut belüfteten Räumen aufgeladen werden. Walter Horzynek Anzeige

John Deere Serie 5 nur noch für kurze Zeit John Deere präsentiert ab Herbst neue Kompakttraktoren Bei wartungsfreien Starterbatterien bezieht sich das Wort „wartungsfrei“ nur auf das Elektrolyt. Den Ladezustand sollte man dennoch kontrollieren. Hauer

So sieht eine geöffnete spiralgewickelte Rundzellenbatterie aus. Sie hat eine längere Lebensdauer als eine StandardStarterbatterie. Hauer

Wer sich beeilt, kann noch bewährte 2012er Modelle der Serie 5 kaufen

Vor vier Jahren wurden mit der Einführung der Traktorenserie 5R die ersten Modelle einer neuen Kompakttraktorengeneration vorgestellt. Allen voran das Spitzenmodell 5080R erfreute sich bei Österreichs Landwirten von größter Beliebtheit. 2012 war er auch das österreichweit am meisten gekaufte Traktorenmodell. Zu der Premiumserie 5R gesellten sich die zuverlässigen Allrounder der Serie 5M mit Halbrahmenbauweise sowie die wendigen Kompakt- und Weinbautraktoren der Serie 5G. Die Traktoren der Serie 5E rundeten mit

Modellen von 55 bis 75 PS die Modellpalette ab. Im Herbst präsentiert John Deere nun eine komplett neu überarbeitete Traktorenpalette im Kompakttraktorensegment, die auch den neuen gesetzlich vorgeschriebenen Abgasnormen entspricht und viele Weiterentwicklungen in Sachen Leistung und Effizienz mit sich bringt. Deshalb gibt es nur mehr für kurze Zeit die bewährten 2012er-Modelle der 5er-Serien. Wer sich beeilt, bekommt jetzt noch eines der Spitzenmodelle, die nur mehr in limitierter Stückzahl erhältlich sind.


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Moderne Landwirtschaft und Pilgern im Heiligen Land Sonderflugreise anlässlich 150 Jahre österreichisches Hospitz in Jerusalem Israel ist kaum größer als Niederösterreich und kann ganze 20 Prozent seiner Fläche landwirtschaftlich nutzen, die Hälfte nur mit Hilfe intensiver Bewässerung. Israels Landwirtschaft ist bemüht noch innovativere Techniken, beispielhafte Qualitätsstandards und ein optimales Produktionstiming für sinnvolle und ertragsorientierte Marktchanchen einzusetzen!

Innovative Bauern Wer auf den Weltmärkten Fuß fassen will, muss seine Marktpositionen verbessern, oder/und auf Alternativproduktionen umgsteigen. In allen Bereichen der Landwirtschaft zeigen Israels Landwirte den Besuchern gerne, wie man unter erschwerten Bedingungen Spitzenleistungen vollbringt und sich auf den dort umkämpften Märkten

einbringen kann! Optimundus bietet einen schönen Einblick in die Landwirtschaft Israels und zugleich ein eindrucksvolles Reiseprogramm unter dem Motto „Erlebte Bibel“, wo wir die wichtigsten Heiligen Stätten auf den Spuren Jesus besuchen.

Rinderstall mit Milchkühen und Kälberzucht. Bei einer der Jordanquellen im Kibbutz DAN wird die Aufmerksamkeit ganz auf die Fischzucht gelegt, am Toten Meer auf Tomaten, Paprika und Basilikum.

Vielfältige Produktion

„Biologische Schädlingsbekämpfung“ gehört bei den heutigen Wettbewerbsbedingungen zum Thema, welches große Märkte bestimmt. Wir schauen uns im Kibbutz Sde Elijahu um, wie die Israelis damit umgehen.

Wir besuchen tolle Betriebe, wie zum Beispiel die Golan Heights Winery, die erstklassige Qualitätsprodukte produzieren und weltweit hohes Ansehen genießen. Aber auch die Techniken im Gemüse- und Obstanbau (z. B. von Tafeltrauben, Kräutern, Zitrusfrüchten) werden wir bei unseren Besuchen näher kennenlernen. Der Kibbutz Nof Ginossar besitzt neben großen Bananenplantagen, die für den Export ausgerichtet sind, auch einen großen

Bio in Israel

Auf den Spuren Jesu Nebst dem tollen Landwirtschaftsprogramm „pilgern“ wir gemeinsam auch auf den Spuren Jesu und seinen Jüngern. Die tolle, aufbrechende Natur im Frühling bringt uns in gute Stimmung

Landwirtschaftliche Fachstudienreise

Hl. Land & Erlebte Bibel Jubiläumsreise anlässlich 150 Jahre österreichische Hospiz in Jerusalem

EUR 1.399,-

Pauschalpreis pro Person: Einbettzimmerzuschlag: EUR 399,-

15. bis 22. Februar 2014

inkl. Flug ab/bis Wien, Rundreise mit Halbpension, aller Eintritte und fachkundiger Reiseleitung! Anschlußflüge ab Linz, Salzburg, Graz, Innsbruck und Klagenfurt möglich! Aufpreis: EUR 150,- pro Person

1. Tag: Flug von Wien nach Tel Aviv. Transfer nach Galiläa. 2. Tag: Berg der Seligpreisungen - Kibbutz Dan (Fischzucht) - Weinkellerei am Golan 3. Tag: Tabgha - Kapernaum - Kanna - Kibbutz Nof Ginosar (Bananen- und Zitrusplantagen, Rinderzucht, moderne Tröpfchenbewässerung) 4. Tag: Taufstelle am Jordan - Kibbutz Sde Elijahu (biologische Schädlingsbekämpfung) - Jordantal - Jerusalem 5. Tag: Jerusalem: Ölberg - Dominus-Flevit - Garten Gethsemane Zionsberg - Klagemauer 6. Tag: Totes Meer - Massada - Kibbutz Neot Hakikar (Landwirtschaft mit Salzwasser: Tomaten, Paprika, Basilikum) 7. Tag: Jerusalem - Kreuzweg - Via Dolorosa - Bethlehem 8. Tag: Rückflug

Informationen und Buchung: Optimundus Reisebüro Wienerbergstraße 7 / 5. Stock 1100 Wien Tel.: 01 – 607 10 70 - 67441 Fax: 01 – 607 10 70 - 67476

Am Golan wächst Wein, im Jordantal sogar Bananen – Fachstudienreise nach Israel

und in eine ganz besondere Art von Reise. Wo kann man diese beiden Wege“ wirklich gemeinsam genießen, wobei natürlich der „See“ Genezareth, die angrenzende Bergwelt, die Wüste, das Tote Meer und die Stadt Jerusalem ihres dazu tun und natürlich Bethlehem, eine Stadt die wir uns wahrscheinlich ganz anders vorstellen.

Eine Woche unterwegs Tage, wo wir die sonntäglichen Evangelien „LIVE“ übertragen bekommen, wo wir aus unseren Wintertagen heraus, schon den sonnigen Frühling erleben, wo schon alles blüht. Eine Woche unterwegs, verwöhnt mit gutem Essen, untergebracht in guten Hotels und geführt von exzellenten Reiseführern, die besonders uns Österreicher gerne mögen.


1. Oktober 2013

Landtechnik Pro Frontlader +große Hubhöhe und Überladeweite +gute Traktion +hohe Standfestigkeit +große Bodenfreiheit + große Wirtschaftlichkeit bei ­geringer bis mittlerer Auslastung +bessere Auslastung des Traktors +höhere Fahrgeschwindigkeiten

Landwirtschaftliche Mitteilungen

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Pro Hoflader +enorme Hubkräfte + gute Hubkinematik mit großem Ein- und Auskippwinkel +Wendigkeit durch Knicklenkung + leichte Manövrierfähigkeit durch hydraulischen Antrieb +gute Rundumsicht +schnelles Auf- und Absteigen

Entscheidung: Front- oder Hoflader? Jeder Lader hat seine Vor- und Nachteile. Was besser ist, bestimmen die Aufgaben am Betrieb

oll ein Lader gekauft werden, denkt man natürlich zuerst an einen Frontlader. Schließlich muss hier keine eigene motorbetriebene Maschine gekauft werden. Der Frontlader stellt aber einige Anforderungen an den Traktor: u Genügend Hydraulikleistung: Betriebsdruck 175 bis 200 bar, 65 bis 90 Liter pro Minute Förderleistung. Bei Drei-Viertel-Gas soll die Schwinge in maximal fünf Sekunden voll angehoben sein. u Fein abgestuftes Getriebe mit Wendeschaltung (besser Power Reversierer). u Hohe Tragfähigkeit der Vorderachse und der Vorderräder. Als Belastungsgrenze gilt nicht die in den Prospekten angegebene Vorderachslast, sondern die höhere zulässige Last bei Geschwindigkeiten von acht bis zehn km/h. u Vorteilhaft Freisichttraktor, eventuell Glasdach

S

An- und Abbau Die Frontladerhersteller liefern die für den Traktor passende Anbaukonsole. Bei Traktoren ohne Rahmenbauweise darf man nicht auf die Hinterachsabstützung vergessen. Je nach System erfolgt der Anbau mit ein- oder mit zweimaligem Absteigen. Es gibt aber auch vollautomatische Kopplungssysteme, wobei alle mechanischen, hydraulischen und elektrischen Anschlüsse durch bloßes Einfahren hergestellt werden. Somit ergeben sich laut Tests sehr unterschiedliche Anbauzeiten von 17 bis 100 Sekunden.

Idealerweise sind bei angebautem Frontlader die Wartungspunkte unter der Motorhaube zugänglich und die Windschutzscheibe lässt sich auch bei voll angehobener Ladeschwinge vollständig öffnen. Die Hauptbestandteile des Frontladers sind Ladeschwinge, doppelt wirkende Hub- und Kipphydraulikzylinder (idealerweise auch die Hubzylinder), Parallelführung mit Kipphebel und Gestängeabstellstützen, eventuell Einfahrrahmen, Hydraulikkomponenten (zentraler Ventilblock, Rohre, Schläuche, Kupplungen) und das Werkzeug.

Parallelführung Die meisten Frontlader verfügen über eine manuelle Parallelführung. Besonders bei der Verwendung einer Palettengabel ist eine exakte Parallelführung wichtig. Wenn schon, dann sollte das Werkzeug beim Anheben um einige Grad ankippen, da die Vorderreifen unter Belastung ohnehin einfedern. Der Werkzeugwechsel erfolgt mittels der Anbauvorrichtung. Hier hat sich der Euro-Schnellwechselrahmen zur Erhöhung der Kompatibilität firmenfremder Werkzeuge vielfach durchgesetzt. Etliche Hersteller verwenden allerdings auch firmenspezifische Anbausysteme. Der Anbau des Werkzeuges kann in den meisten Fällen ohne Absteigen erfolgen, für den Abbau ist für diesen Komfort eine hydraulische Werkzeugverriegelung vonnöten. Um die Standfestigkeit zu erhöhen, sollte bei schweren

Arbeiten ein Heckgewicht verwendet werden. Zudem wird die Vorderachse durch diese Maßnahme entlastet, immerhin kann die leere, abgesenkte Erdschaufel bei Transportfahrten die Vorderachse bereits überlasten.

Zusatzausstattung Der Bedienkomfort und die Ladeleistung werden durch folgende Zusatzfunktionen gesteigert: Hydraulische Werkzeugverriegelung, Eilgangsventil zum raschen Auskippen, Selektionsventil für dritte oder vierte Zusatzfunktion (Umschalten am Kreuzsteuerhebel durch Elektrotaster, zum Beispiel für Rundballenzange), Nachschöpffunktion um Rieselverluste zu vermeiden, automatische Schaufelrückführung, Schwingungstilgung mittels Stickstoffblasen.

Hoflader Der Hoflader ist kleiner und daher beliebt für die Fütterung- und Entmistung. Dank der schmalen Schwinge und dem niederen Turm ergibt sich beim Hoflader eine gute Rundumsicht. Die Knicklenkung ermöglicht kleine Wenderadien, die Hinterspur folgt exakt der Vorderspur. Beim hydraulischen Antrieb sind mitunter Qualitätsunterschiede bemerkbar. Bei der einfacheren Ausführung werden zwei Zahnradpumpen eingebaut, je eine für die Arbeitshydraulik und für den Fahrantrieb. Aufwändigere Modelle verwenden für den Fahrantrieb allerdings eine verstellbare Axi-

alkolbenpumpe. Diese ermöglicht auch das sogenannte automotive Fahren, wobei die Motordrehzahl auf die Fahrgeschwindigkeit abgestimmt wird. Eine weitere sinnvolle Ausstattung ist das InchPedal. Es ermöglicht, dass bei hoher Motordrehzahl im Stand der Ölstrom auf die Hydraulik der Ladeschwinge umgelenkt wird. Dies gewährt höhere Arbeitsleistungen, zum Beispiel mit dem Siloblockschneider im Fahrsilo. Um dem Hoflader eine höhere Traktion zu geben, ist er mit Differentialsperren an beiden Achsen ausgerüstet. Angeboten werden hierbei selbstsperrende Lamellendifferentialbremsen oder hundertprozentige Klauendifferentialsperren. Folgende Zusatzausstattungen sind zu überlegen: Teleskopierbare Schwinge, Zwillingsbereifung oder Radgewichte, zwei lastschaltbare Fahrstufen, Fahrerkabine, zusätzliche Fußbremse, hydraulische Werkzeugverriegelung, Selektionsventil für dritte oder vierte Zusatzfunktion, Achsschenkellenkung

Kippgefahr Die großen möglichen Hubkräfte des gestreckten Hofladers werden durch die Abknickung um 30 bis 40 Prozent reduziert. Diese Tatsache haben schon viele Anwender missachtet und den Hoflader zum Kippen gebracht. Daher müssen schwere Lasten mit abgesenkter und eingedrehter Schaufel transportiert werden. Reinhard Hörmansdorfer


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Landtechnik

Landwirtschaftliche Mitteilungen

1. Oktober 2013

Malwettbewerb „Erfundene Maschinen“ Was würdet ihr bauen, wenn ihr in Papas Werkstatt tüfteln würdet? Malt uns eure Ideen! is 29. November sind die Landwirtschaftlichen Mitteilungen auf der Suche nach Maschinen, die die Welt noch nicht kennt. Welches Gerät fehlt eurem Bauernhof noch? Was würde euren Eltern und euch viel Arbeit abnehmen? Denkt euch selbstfahrende Maschinen, intelligente Anhänger oder fleißige Roboter aus und malt uns, wie diese aussehen würden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

B

Kinder bis 14 Jahre können bis 29. November ihre Malstifte und Bastelsachen schwingen. Wie das Thema umgesetzt wird ist völlig frei – es kann gezeichnet, gemalt, bebastelt oder was auch immer werden. Es gibt wieder tolle Prei-

se zu gewinnen. Unter anderem ein John Deere Trettraktor, ein Rucksack sowie eine Sporttasche von Massey Ferguson und viele weitere Preise. Im vergangenen Jahr freuten sich Lena Scheiger, Lukas Frisch,

Patrick Rischka und Sebastian Edelbrunner über tolle Preise. Sie schickten den Landwirtschaftlichen Mitteilungen ihre Kunstwerke zum Thema „Traktor ohne Diesel“. Die Jury staunte nicht schlecht, was für Ideen die steirischen Bauernkinder hervorbringen – der Traktor der Zukunft fährt demnach mit Solar- oder Windkraft, Hackschnitzel oder Müllpeletts. Wir freuen uns auf eure Einsendungen!

Die Sieger des Vorjahres zum Thema „Traktor ohne Diesel“

Mitmachen

Beeilen Sie Sich, Bevor er ganz weg iSt.

u Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr können mitmachen. Das Thema lautet „Erfundene Maschinen“. Es kann gemalt und gebastelt werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 29. November 2013. u Adresse: Landwirtschaftliche Mitteilungen, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Kennwort „Malwettbewerb“.

Nur Noch für kurze zeit: die bewährteN 2012-er Modelle der traktoreNserie 5 Mit 55 –100 Ps.

u Eine Jury wird die Einreichungen, getrennt in Alterskategorien bewerten.

John Deere präsentiert ab Herbst neue Kompakttraktoren mit innovativer Motorentechnologie. Denn aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasnormen muss die aktuelle 5er-Serie das Feld räumen. Aber wer sich beeilt, bekommt jetzt noch die Spitzenmodelle in limitierter Stückzahl zum Aktionspreis. Wenden Sie sich am besten noch heute an Ihren Lagerhaus Technik-Profiberater. www.lagerhaustc.at

u Alle Gewinner werden schriftlich verständigt. Barablöse ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

IMPRESSUM: Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel. 0316/8050-0, 1.10._JD_5erAbverkauf_145x85_LWM.indd 1 19.09.13 08:06 Redaktion: Roman Musch, DW 1368, roman.musch@lk-stmk.at Layout und Produktion: Klaus Perscha, DW 1265, klaus.perscha@lk-stmk.at Druck: Styria GmbH & CoKG, 8042 Graz


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