Wie lerne ich, mich selbst zu lieben?

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Lieben lernen Band 1

Wie lerne ich, mich selbst zu lieben?

Jürgen Tesch www.leben-lernen-lieben.de Ausgabe 2 – März 2010


„Liebe dich selbst, dann ergibt sich alles andere. Man muss sich wirklich lieben, um in dieser Welt etwas bewirken zu können.“ Lucille Ball

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Wer hat dieses Buch geschrieben?

Jürgen Tesch erfolgreich leben und arbeiten Hochzielstraße 19 77975 Ringsheim Deutschland Telefon: +49 (0) 7822 440407 Mobil: +49 (0) 170 2156266 E-Mail: juergen_tesch@t-online.de Internet: www.erfolgreich-leben-und-arbeiten.de

Lieben lernen

Band 1 – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? Ausgabe 2 – März 2010 Preis: 17,77 Euro inklusive 19% Mehrwertsteuer Blog zum Buch: www.leben-lernen-lieben.de

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Was solltest Du beachten? Liebe Leserin, lieber Leser, auch wenn ich selbst mit den hier beschriebenen Maßnahmen und Verhaltensweisen nur durchweg gute Erfahrungen gemacht habe, glaube ich nicht, dass es allgemein gültige Regeln für ein gelungenes und glückliches Leben gibt. Wir Menschen sind verschieden und viele Faktoren spielen mit, wenn es um Dein Wohlbefinden, Dein Glück und Deinen Lebenserfolg geht. Es kommt auf Deine körperliche und geistige Verfassung an, auf Deine Gewohnheiten, Deinen Gemütszustand und vieles mehr. Deshalb finde bitte selbst heraus, was Dir wirklich gut tut. Letztlich bist Du allein verantwortlich für alles, was Du tust oder lässt. Viele der in diesem Buch gestellten Fragen können sehr tief gehen, wenn Du Dich wirklich darauf einlässt und sie ehrlich für Dich beantwortest. Du solltest Dich deshalb in einer möglichst stabilen seelischen Verfassung befinden, wenn Du Dich mit ihnen befasst. Wenn Du ernste seelische Probleme hast oder unter einer psychischen Erkrankung leidest, könnte eine Selbsttherapie mithilfe dieses Buches diese Probleme sogar verstärken. Bitte suche in diesem Fall das Gespräch mit Deinem Lebenspartner, mit einer Beratungsstelle oder einem ausgebildeten Psychologen oder Psychiater. Wenn Du Dich bereits in psychotherapeutischer Behandlung befindest, solltest Du mit Deinem Therapeuten oder Deiner Therapeutin darüber sprechen, ob es an diesem Punkt sinnvoll ist, mit diesem Buch zu arbeiten. Im idealen Fall ergänzt es Deine Therapie. Ich übernehme keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen mich, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der hier angebotenen Informationen beziehungsweise durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern von meiner Seite aus kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.

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Wem widme ich dieses Buch? Dieses Buch widme ich in erster Linie Dir, liebe Leserin, lieber Leser. Es ist Dein Buch! Dann widme ich es meinen Eltern, die mir immer die Wärme zukommen ließen, die ich brauchte, und mir das Gefühl gaben und geben, wichtig und richtig zu sein. Ich widme dieses Buch auch meiner Lebensgefährtin Ulrike, bei der ich täglich die Liebe leben und erfahren kann, wie ich sie mir immer gewünscht habe, bei der ich so sein darf, wie ich bin und von der ich immer geliebt werde. Dieses Buch widme ich auch all den Menschen, die sich der Liebe öffnen und immer gut mit sich umgehen wollen, um sich, die anderen und alles in ihrem Leben lieben zu können. Ich habe dieses Buch auch für die Menschen geschrieben, die mir immer wieder eine wertvolle Hilfe waren und sind. Und ich widme dieses Buch dem Teil in mir, der immer mal wieder ein aufmunterndes und bestätigendes Wort oder die richtige Frage im richtigen Moment braucht.

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Wie sehr liebst Du Dich? Bevor wir beginnen, möchte ich Dich zu einem kleinen Experiment einladen, mit dem Du auch gleich feststellen kannst, wie weit Du in Sachen Selbstliebe bereits gekommen bist. Schaue einmal in den Spiegel und mache Dir gleich hier und jetzt eine Liebeserklärung. Sage zu Dir selbst Dinge wie: „Ich liebe mich. Ich verdiene es, dass es mir in jedem Lebensbereich gutgeht, dass ich gesund bleibe und liebe Freunde habe.“ Wie fühlst Du Dich dabei? Sprich so lange in dieser liebevollen und aufmunternden Art mit Dir, bis Du Dich nach und nach immer wohler mit Dir fühlst. Und wenn Du Dich so richtig gut fühlst, setze Dich hin und schreibe Dir selbst einen Liebensbrief. Lobe und schätze Dich darin für Deine Stärken und guten Eigenschaften, streichle Deine Seele und tue Dir damit etwas richtig Gutes. Du könntest etwa so anfangen:               

Was ich an mir mag, ist … … es gibt Momente, da … … ich bin so froh, dass ich so bin, wie ich bin, weil … … ich bin glücklich darüber, dass ich an mir immer noch unbekannte und neue Seiten entdecken kann. … … ich bin stolz auf mich, …, stolz darauf … … ich freue mich, dass es mich gibt … … es ist schön zu wissen, dass … … ich bin dankbar für … … ich bin einzigartig, einmalig … … ich will Geduld mit mir haben … … ich bin der schönste Mensch für mich, denn ich betrachte mich mit den Augen der Liebe. … … ich sage Ja zu mir … … was würde mir heute besonders gut tun? … … ich freue mich auf all das Schöne, das noch vor mir liegt. … … Das will ich mir heute selbst sagen, weil ich mich liebe!

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Schreiben und beim Ernten der Früchte, die ganz sicher aus diesem kleinen Samenkorn hervorgehen werden. Lies bitte erst weiter, wenn Du mindestens zwei Seiten geschrieben hast. Das kann gerade am Anfang etwas dauern. Lass Dir ruhig Zeit.

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Was findest Du in diesem Buch? Wer hat dieses Buch geschrieben? ............................................................... 3 Was solltest Du beachten? ............................................................................ 4 Wem widme ich dieses Buch?........................................................................5 Wie sehr liebst Du Dich? .............................................................................. 6 Was findest Du in diesem Buch? ...................................................................7 Warum habe ich dieses Buch geschrieben? ................................................ 12 Warum solltest Du es lesen? ........................................................................ 12 Wie nutzt Du es am besten? ........................................................................ 13 Wie ist dieses Buch aufgebaut? ................................................................... 14 Kapitel 1 – Wie gut kennst Du Dich selbst? ................................................................................ 14 Kapitel 2 – Wie siehst Du Dich? .................................................................................................. 14 Kapitel 3 – Kannst Du Dich selbst annehmen, wie Du bist? ....................................................... 15 Kapitel 4 – Was bist Du Dir wert?............................................................................................... 15 Kapitel 5 – Was tust Du Dir Gutes? ............................................................................................ 15 Kapitel 6 – Vertraust Du Dir selbst? ........................................................................................... 15 Kapitel 7 – Lebst Du Dein Leben? ............................................................................................... 16 Kapitel 8 – Kannst Du Ja zu Dir sagen? ...................................................................................... 16 Kapitel 9 – Wie geht es weiter? .................................................................................................. 16

Warum so viele Fragen? .............................................................................. 16 Warum ist Selbstliebe so wichtig? ............................................................... 17

Kapitel 1 – Wie gut kennst Du Dich selbst? ..................................... 19 Warum ist Selbsterkenntnis wichtig? ......................................................... 20 Was kann Dir dabei helfen? ........................................................................ 20 Wer warst Du?............................................................................................. 22 Wie war Deine Kindheit? ............................................................................................................ 22 Deine Familie und Deine kleine Welt .................................................................................... 22 Deine ersten Lebensjahre...................................................................................................... 23 Deine Schulzeit ...................................................................................................................... 24 Deine Kindheitsträume ......................................................................................................... 25

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Kennst Du Dein inneres Kind? ............................................................................................... 25 Wie hast Du Deine Jugend erlebt? ............................................................................................. 26 Deine Pubertät ...................................................................................................................... 26 Deine Ausbildung .................................................................................................................. 26 Deine wichtigsten Erlebnisse und Begegnungen .................................................................. 27 Deine Jugendträume ............................................................................................................. 27 Wie verlief Dein weiterer Weg bis heute? .................................................................................. 27 Wie kannst Du Deine Vergangenheit heilen? ............................................................................. 28

Wer bist Du? ................................................................................................ 31 Warum tust Du, was Du tust? .................................................................................................... 31 Welchen Sinn hat Dein Leben? ................................................................................................... 32 Wann fühlst Du Dich glücklich? .................................................................................................. 33 Wofür bist Du dankbar? ............................................................................................................. 34 Was sind Deine persönlichen Werte? ......................................................................................... 35 Was sind Werte? ................................................................................................................... 35 Was ist Dir am wichtigsten? .................................................................................................. 36 Welche Werte möchtest Du leben? ...................................................................................... 39 Woran glaubst Du? .................................................................................................................... 39

Wer willst Du sein? ...................................................................................... 41 Wie wichtig ist Dir Deine eigene Entwicklung? .......................................................................... 41 Wie willst Du leben? ................................................................................................................... 41 Warum sind Ziele so wichtig?..................................................................................................... 41 Wie kannst Du noch glücklicher werden? .................................................................................. 43 Was willst Du noch lernen? ........................................................................................................ 44 Was und wo würdest Du am liebsten arbeiten? ........................................................................ 45 Wo willst Du leben?.................................................................................................................... 46

Was willst Du Dir merken? ..........................................................................47

Kapitel 2 – Wie siehst Du Dich? ......................................................... 48 Was gefällt Dir an Dir selbst? ..................................................................... 49 Was sind Deine persönlichen Stärken? ...................................................... 50 Was willst Du? Was kannst Du? ................................................................................................. 50

Warum ist ein positives Selbstbild wichtig? ............................................... 54 Wie denkst Du über Dich selbst? .................................................................55 Wo liegen Deine Grenzen?........................................................................... 57

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Wie fühlst Du Dich? .................................................................................... 58 Wie gehst Du mit Dir um? .......................................................................... 59 Wie denkst Du über andere? ...................................................................... 59 Was willst Du Dir merken? .......................................................................... 61

Kapitel 3 – Kannst Du Dich selbst annehmen, wie Du bist? ....... 62 Hast Du Achtung vor Dir selbst? ................................................................ 63 Warum ist Selbstannahme wichtig? ........................................................... 63 Was ist Selbstachtung? ............................................................................... 64 Bist Du Dir Deiner Einzigartigkeit bewusst?.............................................. 64 Worauf bist Du stolz?.................................................................................. 64 Was willst Du Dir merken? ......................................................................... 66

Kapitel 4 – Was bist Du Dir wert? ......................................................67 Warum ist ein gesundes Selbstwertgefühl wichtig? ................................... 68 Wie entsteht Selbstachtung? ...................................................................... 69 Bist Du Dir Deines Wertes als Mensch bewusst? ....................................... 69 Welche Reichtümer gibt es in Deinem Leben? .......................................... 70 Mit welchen Menschen verbringst Du Deine Zeit? .................................... 70 Wie behandelst Du Deinen Körper? ............................................................ 71 Was kannst Du für Deinen Körper tun? ...................................................................................... 72 Welche Essgewohnheiten hast Du? ........................................................................................... 73 Bewegst Du Dich regelmäßig? ................................................................................................... 74 Sorgst Du für Entspannung?....................................................................................................... 74 Schläfst Du gut und ausreichend? .............................................................................................. 75 Hast Du einen schriftlichen Plan? ............................................................................................... 75

Wie gehst Du mit Deiner Zeit um? ..............................................................76 Machst Du das Beste aus Deinem Typ? ...................................................... 78

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Wie wohnst Du? ...........................................................................................79 Bist Du finanziell unabhängig? ................................................................... 80 Was denkst Du über Geld? ......................................................................................................... 80 Übernimmst Du die Verantwortung? ......................................................................................... 81 Welchen Weg kannst Du gehen? ............................................................................................... 81 Wo findest Du Sicherheit? .......................................................................................................... 82 Bist Du Dir Deines Reichtums bewusst? ..................................................................................... 82

Was willst Du Dir merken? ......................................................................... 83

Kapitel 5 – Was tust Du Dir Gutes? ................................................... 84 Warum ist es wichtig, Dich selbst zu verwöhnen? ..................................... 85 Bist Du achtsam? ........................................................................................ 85 Sitzt Du bequem? ....................................................................................................................... 85 Warum ist Achtsamkeit so wichtig? ........................................................................................... 87 Achte auf das, was Du tust ......................................................................................................... 90 1. Schritt: Wahrnehmen, was Du tust ................................................................................... 90 2.Schritt: Variieren und experimentieren ............................................................................. 90 3.Schritt: Ein wachsames Auge auf Gewohnheiten haben.................................................... 91 Achte auf das, was Du wahrnimmst .......................................................................................... 91 Achte auf Deine Gefühle und Bedürfnisse .................................................................................. 92

Was kannst Du heute für Dich tun? ........................................................... 93 Was willst Du Dir merken? ..........................................................................97

Kapitel 6 – Vertraust Du Dir selbst? ................................................. 98 Warum ist Selbstvertrauen wichtig? .......................................................... 99 Hörst Du immer auf Deine innere Stimme? .............................................. 99 Wie kommst Du in Kontakt mit Deiner Intuition? .................................................................... 100 Dein Intuitions-Tagebuch ......................................................................................................... 100

Was willst Du Dir merken? ........................................................................102

Kapitel 7 – Lebst Du Dein Leben? .....................................................103 Übernimmst Du die Verantwortung für Dich? .........................................104

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Warum ist Selbstbestimmung wichtig? .....................................................104 Welche Regeln gibt es in Deinem Leben? .................................................104 Was ist Deine Berufung? ........................................................................... 105 Was willst Du Dir merken? ........................................................................ 107

Kapitel 8 – Kannst Du Ja zu Dir sagen? ......................................... 108 Warum ist Selbstsicherheit so wichtig? .....................................................109 Wie strahlst Du Selbstsicherheit aus? .......................................................109 Deine Stimme ........................................................................................................................... 110

Wie sprichst Du selbstsicher mit anderen Menschen? .............................. 111 Mache Dich mit anderen Menschen bekannt .......................................................................... 111 Bitte um das, was Du willst ...................................................................................................... 112 So drückst Du Deine Wünsche und Bedürfnisse aus ........................................................... 112 So kommt Deine Bitte besser an ......................................................................................... 113 So vertrittst Du Deine Interessen ........................................................................................ 113 So lenkst Du ein Gespräch in eine andere Richtung ............................................................ 114 So sagst Du Nein .................................................................................................................. 114

Was willst Du Dir merken? ........................................................................ 116

Kapitel 9 – Wie geht es weiter? ......................................................... 117 Bist Du ganz Du selbst? ............................................................................. 118 Wie sehr liebst Du Dich inzwischen? ........................................................ 118 Wie gibst Du die nun gewonnene Liebe weiter? ....................................... 118 Wo findest Du weitere Informationen? ..................................................... 119

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Warum habe ich dieses Buch geschrieben? Ich liebe das Leben, ich liebe meine Mitmenschen, und ich liebe vor allem mich selbst mit allem, was mich ausmacht: mit meinen Licht- und Schattenseiten, meinen Stärken, meinen Grenzen, mit meinen Träumen, all den Widersprüchen in mir und, und, und. Das musste – und muss – ich Schritt für Schritt lernen, und ganz allmählich wurde mir klar, wie wichtig das ist. Als ich mit der Arbeit an Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? begann, habe ich es zunächst zu meinem eigenen Vergnügen und Nutzen geschrieben. Die Freude, die es mir bereitete, viele Stunden nacheinander an diesem Buch zu schreiben, und alles, was ich selbst dabei lernte, waren schon Belohnung genug. All diese wertvollen Erkenntnisse zu sammeln und sie nach und nach auch zu leben, war und ist für mich eine wunderbare Erfahrung. Ich habe jede Minute genossen, die ich damit verbrachte, es zu Papier zu bringen. Und während ich das tat, wurde ich immer mehr zu dem Menschen, der ich heute bin. Meine Art, das Leben zu sehen, und meine Denkweise haben sich stark verändert und dieses Buch hat mich dadurch sehr bereichert. Und so kam mir der Gedanke, dieses wunderbare Geschenk zu teilen und damit auch anderen eine Freude zu bereiten oder sogar zu helfen. Wir brauchen immer mehr Menschen, die sich lieben, damit sie auch andere Menschen lieben können. Mein Buch soll ein wesentlicher Beitrag zu dieser Entwicklung sein. Liebe Leserin, lieber Leser, nun möchte ich es an Dich weitergeben. Es soll Dir zur Seite stehen wie eine gute Freundin oder ein guter Freund. Und wenn Du es gelesen hast, bist vielleicht auch Du ein neuer Mensch, wer weiß.

Warum solltest Du es lesen? In diesem Buch habe ich aufgeschrieben, was ich bis zum jetzigen Zeitpunkt über die Selbstliebe erfahren habe. Es enthält das, was ich für wahr halte und was ich versuche jeden Tag zu leben. Dieses Buch geht auf die meisten – wenn nicht alle – Fragen ein, die wir uns über uns selbst immer wieder stellen sollten. Ich las Hunderte von Büchern und Zeitschriften, sprach mit unzähligen Menschen, besuchte Vorträge und Seminare, sammelte fremde und eigene Erfahrungen. Auf dieser Grundlage sind meine eigene Selbstliebe und dieses Buch nach und nach gewachsen. Manches davon wird Dir vielleicht bekannt vorkommen, denn die hier besprochenen Themen sind so alt wie die Menschheit. Und vieles, was hier anklingt, ist auf die eine oder andere Art wohl schon einmal gesagt wor-

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den, denn es handelt sich oft ganz einfach um Erkenntnisse des gesunden Menschenverstandes. Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? zeigt, wie Du diese uralten Erkenntnisse nutzen kannst, um zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben zu finden. Ich hoffe, dass es Dir hilft, Dich besser zu verstehen und anzunehmen. Dieses Buch soll Dir Freude bereiten, Dein Herz berühren und Dich für das Schöne in Dir selbst und das Gute in Deinem Leben öffnen. Mit meinen Texten möchte ich Dich einladen, mehr auf die Stimme Deines eigenen Herzens zu hören, Deinen inneren Reichtum jeden Tag neu zu erleben und ihn als Geschenk mit anderen Menschen zu teilen. Wie gesagt, habe ich schon beim Schreiben erfahren, dass mir dieses Buch eine gute Orientierung gibt. Und was für mich gilt, kann auch für Dich gelten. Ich bin sicher, mit Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? hältst Du etwas in den Händen, das Du gut gebrauchen kannst und mit dem Du Dich genauso wohlfühlst wie ich. Dieses Buch soll Dir ein Begleiter und eine Hilfe sein auf Deinem Weg, Dich zu finden und zu lieben.

Wie nutzt Du es am besten? Mache das Lesen dieses Buches zu einem Vergnügen. Du könntest Dir zum Beispiel einen Tee machen, ein Glas Wein oder ein paar Kekse holen, bevor Du mit dem Lesen beginnst. Was Du eben brauchst, um Dich möglichst behaglich zu fühlen. Wann immer Du dieses Buch liest: Entscheide Dich dafür, diese Zeit zu einer angenehmen Erfahrung zu machen. Wenn Du zu müde bist, um zu lesen, dann schlafe lieber. Wenn Du zu hungrig bist, dann esse lieber. Falls Du Bewegung brauchst, mache erst einmal einen Spaziergang. Das Buch kannst Du immer noch lesen. Sorge dafür, dass Du Dich wohlfühlst. Selbst wenn Du nur diesen Satz beherzigst, wäre der Zweck dieses Buches damit schon erfüllt und es wird Dein Leben in jeder Hinsicht bereichern, es erfüllter und glücklicher machen. Es ist natürlich nur sehr begrenzt möglich, durch das bloße Lesen eines Buches das Verhältnis zu Dir selbst spürbar zu verbessern. Deshalb bitte ich Dich schon jetzt, über das reine Lesen hinauszugehen, die zahlreichen Fragen wirklich ehrlich zu beantworten und Deine Vergangenheit, Deine Gegenwart, Deine Ziele für die Zukunft, Deine Einstellung zum Leben, zu den Menschen und vor allem Dir selbst gegenüber genau unter die Lupe zu nehmen. Dazu findest Du in diesem Buch eine Fülle von Anregungen und Aufgaben. Daneben möchte ich Dich dazu auffordern, zusätzlich auch Deine eigenen Ideen zu verwirklichen und das Ganze damit abzurunden. Ich stelle Dir in diesem Buch eine Menge Fragen, die nur Du selbst beantworten kannst.

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Als Hilfsmittel benötigst Du deshalb auch viel Schreibpapier oder einen Block und einen Stift. Betrachte die folgenden Kapitel am besten wie die Menüs auf einer Speisekarte. Wähle aus, was Dich anspricht und was für Dich persönlich richtig ist. Ein Gastwirt kann Dir immer nur die Speisekarte zeigen, von der Du dann selbst auswählst. So kann auch ich Dir nur Angebote machen, mit deren Hilfe es Dir gelingen kann, Dich selbst mehr zu mögen und so zu leben, wie es Dir am besten gefällt. Als Experte in Deinen eigenen Angelegenheiten entscheidest Du allein, was im Moment am besten zu Dir passt. Bei der Arbeit mit diesem Buch wünsche ich Dir viele aufschlussreiche Erkenntnisse und liebevolle Gefühle, natürlich viel Spaß und Befriedigung und schöne und berührende Momente mit dem wichtigsten Menschen in Deinem Leben: Mit Dir selbst, liebe Leserin, lieber Leser.

Wie ist dieses Buch aufgebaut? Ich habe meinen ganzen Fleiß, mein Talent und eine Menge Zeit und Energie hineingesteckt, um die beiden Fragen zu beantworten: Was heißt es, mich selbst zu lieben? Und wie denke, fühle und verhalte ich mich, wenn ich mich selbst mag? Dabei habe ich festgestellt, dass sie sich aus vielen Einzelfragen zusammensetzen, die wie die Sprossen einer Leiter wirken, von der Dich jede zur nächsten führt. Es sind Fragen, die auch Du Dir stellen kannst. Fragen, die Dich mit Deinem tiefsten Inneren verbinden und Dein Leben verändern können, vorausgesetzt, Du beantwortest sie ehrlich.

Kapitel 1 – Wie gut kennst Du Dich selbst? Dich selbst zu lieben heißt, dass Du bereit bist, Dich weiterzuentwickeln. Und das kannst Du erst dann, wenn Du weißt, wo Du stehst, was Dich ausmacht, wie Deine Vergangenheit Dich geprägt hat und was Du noch lernen willst, um Deine Dir selbst gestellte Aufgabe in diesem Leben zu erfüllen. Deshalb schauen wir uns im ersten Kapitel diese Fragen an: Wer warst Du? Wer bist Du? Wer willst Du sein?

Kapitel 2 – Wie siehst Du Dich? Eine zentrale Behauptung dieses Buches lautet, dass wir selbst in jedem Moment für unsere Gedanken verantwortlich sind. Wir haben die Fähigkeit, unsere Gedanken zu wählen und zu bestimmen. Und das gilt ganz

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besonders für die Art, wie Du über Dich selbst denkst. In diesem Abschnitt findest Du Anregungen für ein lebensbejahendes Denken und ein gesundes Selbstbild.

Kapitel 3 – Kannst Du Dich selbst annehmen, wie Du bist? Du hast dieses Buch gekauft, weil Du etwas verändern möchtest. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass Du bereit bist, Dich mit allem, was Dich ausmacht, anzunehmen, und Dich darüber zu freuen, dass Du genau der Mensch bist, der Du bist. Das heißt, dass Du Ja zu Dir sagst und dass Du akzeptierst, was Du denkst, fühlst und tust. Du verdienst es, um Deiner selbst willen geliebt zu werden – von Dir selbst und von anderen.

Kapitel 4 – Was bist Du Dir wert? Dich selbst zu lieben bedeutet, dass Du in Deinem tiefsten Inneren weißt, dass Du liebenswert bist, und zwar ganz egal, wie du Dich fühlst, was Du denkst, wie Du Dich verhältst, wie Du aussiehst, was Du leistest, was Du besitzt oder was Du bisher aus Deinem Leben gemacht hast. Es heißt, dass Du Dich als Person wertschätzt, unabhängig davon, wie Du im Einzelnen bist, einfach weil Du ein Mensch bist. Du bist liebenswert, ganz gleich, was Du bist, hast oder tust!

Kapitel 5 – Was tust Du Dir Gutes? Dein Selbstwertgefühl kannst Du steigern, indem Du auf allen Ebenen auf Dich achtest, dass Du zum Beispiel gesund bleibst oder wirst, dass Du nur Dinge tust, die Dir gut tun, dass Du Deine Gefühle und Gedanken wichtig nimmst, dass Du nach Deinen Zielen suchst, dass Du um Deine geistige Frische und Dein Glück bemüht bist, dass Du Deine körperlichen und seelischen Bedürfnisse und Deine Wünsche ernst nimmst, dass Du für Deine Entwicklung und Dein Wachstum sorgst und dass Du all das zum Ausdruck bringst, was Dir wichtig ist.

Kapitel 6 – Vertraust Du Dir selbst? Wenn Du bis hierhergekommen bist, dann weißt Du, wie Du Dein Leben meistern und wie Du Dir selbst Tag für Tag etwas Gutes tun kannst. Dann kennst Du Dich selbst und Deine Fähigkeiten und weißt, dass auch Du etwas anzubieten hast, was für andere interessant sein kann. Dieses Vertrauen kannst Du weiter vergrößern, indem Du mehr und mehr auf Deine innere Weisheit und Dein Bauchgefühl hörst, Deine eigenen Entscheidungen www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 15 von 119


triffst und auch lernst, anderen Menschen und dem Leben selbst zu vertrauen. In diesem Kapitel ist auch die Rede vom Loslassen und von der Hingabe.

Kapitel 7 – Lebst Du Dein Leben? Dich selbst zu lieben heißt vor allem, das Leben zu leben, das Du Dir schon immer erträumt hast. Dein Leben gehört Dir, und Du kannst es nach Deinen Vorstellungen gestalten. Du hast immer eine Wahl! Es hängt nur von Dir ab, was Du aus Deinem Leben machst. Du bestimmst den Kurs. Bereits im ersten Kapitel haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wer Du sein willst. Auf der Grundlage dessen, was Du bisher gelernt hast, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Fragen: Was willst Du? Wie kannst Du es verwirklichen? Und wie bleibst Du auf Deinem ganz persönlichen Erfolgskurs?

Kapitel 8 – Kannst Du Ja zu Dir sagen? Dich selbst zu lieben und Dein eigenes Leben zu leben schließt auch ein, dass Du anderen klar machst, wo Deine Grenzen liegen und dass Du zu Deinen eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Meinungen und Auffassungen stehst und sie selbstbewusst vertrittst. Es bedeutet, dass Du darauf bestehst, dass andere Dir die Beachtung schenken und den Respekt entgegenbringen, auf den Du als Mensch ein Recht hast.

Kapitel 9 – Wie geht es weiter? Was fängst Du nun mit der neu gewonnenen Selbstliebe an? Mit wem möchtest Du sie teilen? Was möchtest Du für eine liebevollere Welt beitragen? Was hast Du noch vor in Deinem Leben? Im Abschlusskapitel gehen wir über Dich selbst hinaus, denn Du bist nicht allein und kannst viel bewirken.

Warum so viele Fragen? In Dir steckt weit mehr, als Du jetzt vielleicht noch ahnst. Und mit diesen Fragen möchte ich Dich dazu einladen, Deine Erinnerungen, Gefühle, Ansichten und Träume auszudrücken und selbst herauszufinden, wer oder was Du bist, was Dich bewegt und welcher Weg für Dich der richtige ist. Nur Du selbst kannst Dir die für Dich richtigen Antworten auf diese Fra-

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gen geben. Versuche, möglichst spontan zu antworten. Die erste Antwort, die Dir in den Sinn kommt, ist meistens die beste, persönlichste und ehrlichste. Ich bin sicher, Du wirst viel Erstaunliches, Neues, Interessantes und vor allem Gutes an Dir entdecken. Und oft werden Deine Antworten auch neue Fragen aufwerfen. Du entwickelst Dich weiter und wirst in Deinem Leben immer wieder an einen Punkt kommen, an dem Du Dich entscheiden musst, in welche Richtung Du weitergehen willst. Auch dann können Dir diese Fragen helfen. Dabei wirst Du immer wieder neue Fähigkeiten und Interessen entdecken und neue Seiten an Dir kennenlernen. Das ist spannend und bereichert Dein Leben. Wer sich selbst kennt, ist weise. Und wer andere kennt, ist klug. Du kannst diese Fragen deshalb auch gut dafür verwenden, andere besser kennenzulernen.

Warum ist Selbstliebe so wichtig? Auch wenn es in diesem Buch in erster Linie um die Selbstliebe geht, werden wir nebenbei auch andere Formen kennenlernen, weil diese sich immer ergänzen, bereichern und gegenseitig steigern. Liebe hat viele Gesichter und sie äußert sich in Deinem Leben in ganz verschiedenen Formen: Es gibt da die Liebe zum guten Essen, die Liebe zu einem Mann, die Liebe zu einer Frau, die Liebe zu einem Kind, die Liebe zu Deinen Eltern oder zu Deinen Freunden, die Liebe zur Musik, die Liebe zur Natur, die Liebe zu Deiner Arbeit, die Liebe zu einem Gemälde, zu einem Buch, zu einer Gegend oder einem Land, die Liebe, die Du machst, und die Liebe, die Du gibst, die Liebe zum Landleben oder zum Reisen, die Gerechtigkeitsliebe, die Wahrheitsliebe, die Freiheitsliebe, die Liebe zum Theater, die Liebe zum Tanz … und vor allem die Liebe zu Dir selbst. Denn alles fängt bei Dir an, auch die Liebe. Du bist der Mensch, mit dem Du den Rest Deines Lebens verbringen wirst. Das Beste, was Du also für Dich tun kannst, ist, Dich selbst so zu lieben, Dich selbst so zu akzeptieren, Dich selbst so anzunehmen, wie Du bist. Damit machst Du Dir selbst ein großes Geschenk. Und gleichzeitig ist es auch das größte Geschenk, das Du anderen machen kannst, denn erst wenn es Dir selbst gut geht kannst Du wirklich etwas geben, erst dann kommt es von Herzen. Und das spüren auch die anderen und können das, was Du für sie tust, leichter annehmen. Wenn Du liebevoll mit Dir selbst umgehst, wenn Du Dich um Deine eigenen Bedürfnisse kümmerst, wenn Du Dich glücklich fühlst, dann schaust Du Dich auch gerne um und fragst: Wie kann ich meine Freude teilen? An wen kann ich sie weitergeben? Wenn Du gut gelaunt bist, kannst Du auch eine gute Stimmung verbreiten; wenn Du Dich stark fühlst, kannst Du auch anderen Kraft geben; wenn Du Dich wohl fühlst, kannst Du auch an-

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deren mit Wohlwollen begegnen. Dadurch wird die Liebe, die Du für Dich selbst empfindest zur wichtigsten Voraussetzung für die Liebe, die Du anderen entgegenbringen kannst. Wahre Liebe ist immer bedingungslos und im Überfluss vorhanden. Doch wir sind alle keine Heiligen. Bleibe also ganz locker. Du wirst immer einige Menschen und Dinge mehr lieben als andere. Das ist ganz normal. Du musst weder Dich selbst noch andere immer, unbedingt und für alles lieben. Du kannst es, wenn Du kannst. Und mit diesem Buch wirst Du es immer besser können. Müssen musst Du aber gar nichts! Doch jetzt beginnen wir erst einmal beim wichtigsten Menschen überhaupt: Bei Dir, liebe Leserin, lieber Leser!

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Kapitel 1 Wie gut kennst Du Dich selbst? Dich selbst zu lieben heißt, dass Du bereit bist, Dich weiterzuentwickeln. Und das kannst Du erst dann, wenn Du weißt, wo Du stehst, was Dich ausmacht, wie Deine Vergangenheit Dich geprägt hat und was Du noch lernen willst, um Deine Dir selbst gestellte Aufgabe in diesem Leben zu erfüllen. Deshalb schauen wir uns im ersten Kapitel diese Fragen an: Wer warst Du? Wer bist Du? Wer willst Du sein?

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Warum ist Selbsterkenntnis wichtig? Wie jede Beziehung und jede Freundschaft fängt auch die Liebe zu Dir selbst mit dem Kennenlernen an. Du bist der Mittelpunkt Deines Lebens und es ist enorm wichtig, Dich selbst besonders gut zu kennen. Du musst lernen, Dir ehrlich ins Gesicht zu blicken und zu Dir zu stehen. Und weil das eine der anspruchsvollsten Aufgaben Deines Leben ist, nimmt dieses Kapitel den größten Raum in diesem Buch ein. Mit den nun folgenden Fragen solltest Du Dich besonders gründlich beschäftigen. Bitte nimm Dir Zeit und suche nach ehrlichen und vor allem nach Deinen eigenen Antworten. Denn hast Du erst einmal Dich selbst, Deine Fähigkeiten und Deine Ziele erkannt, ist das bereits der wichtigste Schritt auf dem Weg, Dich selbst zu lieben und ein selbstbestimmtes, gelungenes und glückliches Leben zu führen.

Was kann Dir dabei helfen? Es gibt einige innere Haltungen Dir selbst und dem Leben gegenüber, die diesen Prozess erleichtern: 

Ich will alles an mir sehen: Als ersten Schritt solltest Du die Bereitschaft entwickeln, alles zu sehen, was Dich ausmacht. Du darfst alles zeigen – Dir selbst und anderen.

Ich darf alles sein: Diese Erlaubnis ermöglicht es Dir, alles von Dir in Ruhe anzuschauen. Du darfst grundsätzlich alles sein und alles erfahren, was Du willst. Wenn Du genau hinschaust, wirst Du das auch nachvollziehen können: Es gibt auf dieser Welt Arme und Reiche, Mörder und Heilige, raffgierige und selbstlose Menschen, Krieger und Krankenschwestern, Menschen, die das Leben missachten, und Menschen, die es schätzen und schützen und so weiter. Damit sich jeder Mensch selbst entscheiden kann, was und wie er leben will, haben wir einen freien Willen bekommen. Du hast die Wahl.

Ich bleibe offen: Du wirst immer wieder etwas Neues an Dir entdecken und Du wirst immer wieder andere Entscheidungen darüber treffen, wer Du sein möchtest. Alles verändert sich ständig, und das gilt auch für Dich. Schaue Dich deshalb immer wieder mit neugierigen Augen an.

Alles ist gleichwertig: Alle Deine Anteile haben den gleichen Wert, da sie Dir ermöglichen, Erfahrungen zu machen. Diese Erfahrungen unterscheiden sich, das ist alles.

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Daneben gibt es auch äußere Umstände und Hilfsmittel, die Dich dabei unterstützen können, Dich selbst besser zu erkennen: 

Dein Umfeld: Am hilfreichsten sind natürlich Menschen, die schon lieben können, die klar und echt sind, die Dich mit dem Herzen sehen und bei denen Du alles sein darfst. Menschen, die in der Lage sind, Dir einen Spiegel vorzuhalten. Suche Dir Freunde oder Partner, für die Offenheit und Ehrlichkeit wichtig sind.

Ein einfaches Leben: Wenn Du einfach lebst, hast Du viel Raum und Gelegenheit, mit Dir in Kontakt zu sein. Du kannst Dich dadurch wesentlich einfacher zentrieren, Dich mit Dir verbinden und in Dir ruhen. Du nimmst Dich viel eher wahr.

Die Natur: Bei jedem Aufenthalt in der Natur erlebst Du Dich als Teil von ihr. Gleichzeitig wirst Du belebt und hast mehr Energie für Dich. Du spürst Deine Gefühle leichter und kannst Dich dadurch besser wahrnehmen.

Zeit: Jeder Prozess braucht Zeit, so auch die Begegnung mit Dir selbst. Je tiefer eine Wahrnehmung gehen soll, desto mehr Zeit brauchst Du dafür.

Dein Körper: Auch Dein Körper kann Dir in dem Prozess, Dich wahrzunehmen und zu betrachten, hilfreich sein. Wir werden darauf noch genauer eingehen.

Tagebuch: Das Niederschreiben von Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen ist besonders wertvoll und eine wunderbare Möglichkeit, besser auf Deine innere Stimme zu hören.

Astrologie, Tarot und Co: Wenn Du offen für diese Dinge bist und daran glaubst, können sie Dir ebenfalls eine große Hilfe und nützliche Wegweiser sein.

The Work: Das von Byron Katie entwickelte System ist besonders hilfreich, wenn es darum geht, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind.

Dein Leben: Der größte Lehrmeister ist jedoch das Leben selbst. Wenn Du darauf achtest, was es Dir persönlich zu sagen hat, kannst Du sehr viel über Dich erfahren und erkennen.

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Wer warst Du? Lass uns nun beginnen und werfe erst einmal einen Blick zurück auf das, was Du erlebt hast. Es hat Dich geprägt und von den Menschen, mit denen Du Zeit verbracht hast, hast Du viel Gutes gelernt. Du hast schöne Geschenke erhalten. Du hast vieles erreicht. Du hast Dich entwickelt. Betrachte nun den Weg, den Du bereits gegangen bist, der Dich hierher brachte und der Dich zu dem Menschen gemacht hat, der Du heute bist. Deine Vergangenheit war so, wie sie war. Doch Deine Einstellung dazu kannst Du jederzeit ändern. Denke nun einmal in Ruhe darüber nach, welche Schätze Du mit in Deine Wiege gelegt bekommen hast. Inwiefern hat Dich Deine Vergangenheit positiv geprägt und welche Erkenntnisse und Lebensleitlinien hast Du mitbekommen? Wofür kannst Du aus heutiger Sicht dankbar sein?

Wie war Deine Kindheit? Die Wurzeln Deiner Selbstliebe reichen weit zurück. Sogar die Ereignisse rund um Deine Geburt spielen eine wichtige Rolle. Und das Verhältnis zu Deinen Eltern und die Erfahrungen Deiner frühesten Kindheit hatten und haben einen erheblichen Einfluss auf Dein weiteres Leben. Wenn Du jetzt gleich über Deine Eltern nachdenkst, mache Dir bitte bewusst, dass sie das Beste getan haben, wozu sie aufgrund ihrer eigenen Geschichte in der Lage waren.

Deine Familie und Deine kleine Welt Ich denke, wir werden aus gutem Grund in eine bestimmte Familie hineingeboren. Jeder wird dadurch genau mit den Bedingungen konfrontiert, die er benötigt, um sich zu entwickeln. An der Familiensituation kannst Du deshalb auch sehr gut die Richtung erkennen, in der Deine Lernaufgaben liegen. Viele der Botschaften, die Du damals verinnerlicht hast, hältst Du noch heute für wahr. Sie sind im Laufe der Zeit zu grundlegenden Überzeugungen und Erwartungen geworden, die zu großen Teilen Dein Verhalten und die dadurch entstehenden Lebenserfahrungen bestimmen. Es ist höchste Zeit, dass Du sie erkennst, hinterfragst und nur die Grundsätze übernimmst, die Dir wirklich helfen, Dich selbst und Dein Leben zu lieben. Nimm Dir etwas Zeit, um Dich in die damalige Zeit zu versetzen und die Besonderheiten dieser Zeit aus Deiner Sicht zu schildern. Höre und spüre in Dich hinein und gib das wider, was Du empfindest, wenn Du an Deine Kindheit denkst.

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Wo und wann wurdest Du geboren? Weißt Du etwas über die genauen Umstände Deiner Geburt? Welches gesellschaftliche Klima herrschte damals? Welche Ziele und Werte wurden verfolgt? Welchem gesellschaftlichen Umfeld gehörte Deine Familie an? Wer war Deine Mutter? Wie verlief ihr Leben, welche Träume hatte sie und wie lautete ihre Grundeinstellung zum Leben? Wer war Dein Vater? Was weißt Du über ihn? Und welche Ratschläge fürs Leben gab er Dir? Welche Verdienste hatten Deine Eltern? Wofür kannst Du ihnen aus heutiger Sicht dankbar sein? Hast Du Dich schon bei ihnen bedankt? Hattest Du Geschwister? Wie haben sie Dich beeinflusst? Wer gehörte sonst noch zur Familie? Worauf kam es für Deine Familie an? Welche Botschaften, welche Grundsätze oder welches Lebensmotto hast Du von den einzelnen Familienangehörigen mitbekommen?

Du wirst erstaunt sein, wie viele Einzelheiten auftauchen, wenn Du Dich in diese Zeit zurückversetzt. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, wie Du die sozialen Umstände damals erlebt hast und woran Du Dich heute erinnerst. Auch wenn diese Schilderung natürlich nur einen kleinen Ausschnitt der Welt erfasst, so war dies Deine Welt. Sicherlich würde ein anderer Familienangehöriger etwas anderes schreiben, aber dieser hat ja auch einen anderen Blickwinkel eingenommen und demzufolge etwas anderes erlebt. Es geht hier nur um Deine persönliche Wahrheit.

Deine ersten Lebensjahre Wende Dich nun Deinen ersten Lebensjahren zu. Diesen Jahren kommt ebenfalls eine grundlegende Bedeutung zu, da sich erste Grundmuster darin entweder bestätigen oder sich neue Überzeugungen bilden. Auch die ersten Kontakte zur Außenwelt fanden statt, beispielsweise im Kindergarten. Wahrscheinlich geht es Dir wie mir und Deine Erinnerungen an die Zeit zwischen Geburt und Schulzeit setzen sich nur aus Bruchstücken von Erlebnissen und Erzählungen zusammen. Nimm Dir auch dafür etwas Zeit, und Du wirst verwundert sein, wie viele Erinnerungen auftauchen, wenn Du in alten Fotoalben blätterst und gedanklich in diese Zeit zurückwanderst. 

Wo hast Du gewohnt und mit wem unter welchen Umständen gelebt?

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Welche besonderen Ereignisse (Urlaube, Ausflüge, Todesfälle, Geburten etc.) haben stattgefunden? Wie haben sich die familiären Umstände in dieser Zeit entwickelt? Welches Verhältnis hattest Du zu Deinen Eltern? Warst Du im Kindergarten, und wie war es dort für Dich? Welche Freunde hattest Du im Laufe dieser Zeit und welchen Stand hattest Du unter ihnen?

Deine Schulzeit Die Schulzeit umfasst meist etliche Jahre. Hier ist die Zeit von der ersten Klasse Grundschule bis etwa zum 13. Lebensjahr gemeint. Deine Bildung ist übrigens die Grundlage für ein interessantes, gelungenes Leben und sagt viel über Deine Persönlichkeit aus. Du solltest deshalb für alles dankbar sein, was Du damals gelernt hast. Versetze Dich nun in das Kind in Dir, wenn Du über folgende Fragen nachdenkst.                   

Welche Schulen hast Du besucht? Welche Lehrer waren für Dich wichtig? Wie bist Du in der Schule leistungsmäßig klargekommen? Welche Bildung hast Du genossen? Wie ausgeprägt ist Deine Allgemeinbildung? Welche Sprachen beherrscht Du? Wie groß ist Dein technisches Wissen? Was weißt Du über wirtschaftliche Zusammenhänge? Was davon kannst Du heute nutzen? Welche Ereignisse aus dieser Zeit haben Dich geprägt? Welche Schlüsse hast Du daraus gezogen? Welches waren Deine schönsten Erlebnisse in dieser Zeit? Was haben Dir diese Erlebnisse bedeutet? Wie hast Du Dich dabei gefühlt? Welche Freunde und Freundinnen haben eine Rolle gespielt? Welche Rolle hast Du in Deinem Freundeskreis gespielt? Oder warst Du ein Außenseiter? Welche wichtigen Menschen gab es sonst noch in dieser Zeit, denen Du etwas zu verdanken hast? Wo und unter welchen Umständen bist Du diesen Menschen begegnet? Wie hast Du die Freizeit nach der Schule verbracht? Wie haben sich Deine Familienverhältnisse während dieser Jahre entwickelt und verändert?

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Deine Kindheitsträume In der Kindheit werden die großen Lebensträume und Lebensziele geboren. Doch viel mehr als um diese äußeren Ziele geht es um die Zustände, die inneren Ziele, die Du dadurch verwirklichen wolltest, dass Du etwas in der Welt erschaffst oder anstrebst. Erst gegen Ende Deines Lebens wird sich herausstellen, ob Du die Ziele hinter Deinen Zielen erreicht hast.     

Wonach sehntest Du Dich? Wovon träumtest Du in Deinen täglichen und auch Deinen kühnsten Träumen? Was hattest Du Dir für Dein späteres Leben vorgenommen? Was wolltest Du einmal haben oder erreichen? Wozu war das wichtig? Was versprachst Du Dir davon?

Lass Dich von den Sehnsüchten des Kindes berühren, das Du einmal warst. Suche nach der stimmigen Antwort auf die jeweilige Frage und schreibe diese dann auf.

Kennst Du Dein inneres Kind? Du hast nun eine Menge über Deine Kindheit, über Deine damaligen Erlebnisse, Deine Innenwelt und Deine Einstellungen zum Leben erfahren. Damit ein Kind lernt, sich selbst zu lieben, braucht es die Erfahrung, geliebt zu werden. Nur dann weiß es, dass es liebenswert ist und so sein darf, wie es in all seinen Eigenarten jeweils ist. Genauso braucht ein Kind die Erfahrung, gesehen und angenommen zu werden, damit es lernt, sich selbst zu sehen und anzunehmen. Nur dann wird es sich trauen, alles zu leben und auszudrücken, was in ihm ist. Hast Du diese Erfahrungen in Deiner eigenen Kindheit machen dürfen? Dann gratuliere ich Dir von Herzen. Du kannst Dich wirklich glücklich schätzen. Falls Dir diese Dinge aber immer gefehlt haben, kannst Du sie Dir heute selbst geben, denn Du bist nun erwachsen und kannst Dir selbst Vater oder Mutter oder bester Freund oder beste Freundin sein. Vielleicht ist Dir der Begriff „Das Innere Kind“ bekannt. Damit ist eine Wahrnehmung gemeint, die ihren Ursprung in der Kindheit hatte und die sich bis ins erwachsene Leben hinein erhalten hat. Ein Kind erlebt und erklärt die Welt naturgemäß aus einer sehr emotionalen Warte heraus, und daher ist das Innere Kind ein anderer Name für die eigene Gefühlswelt. Lebendig bist Du, solange ein Kind in Dir lebt, oder anders gesagt: Solange Du Gefühle hast und diesen Gefühlen einen wichtigen Platz in Deinem Leben einräumst. Über den gesunden Umgang mit Deinen Gefühlen werden wir noch sprechen. 

Welches Verhältnis hast Du zu Deinem inneren Kind? www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 25 von 119


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Welche Gefühle empfindest Du ihm gegenüber? Was denkst Du über dieses Kind? Was findest Du besonders gut und anerkennenswert an ihm? Was glaubst Du, was es braucht? Wie kannst Du es ihm heute geben?

Wie hast Du Deine Jugend erlebt? Die Jugend umfasst den Lebensabschnitt etwa vom 12./13. bis zum 18./20. Lebensjahr. In dieser Zeit geschieht eine mehr oder weniger ausgeprägte Ablösung von der Kindheit, den Eltern und deren Vorgaben.

Deine Pubertät          

Welche körperlichen Veränderungen sind Dir im Laufe der Pubertät aufgefallen und wie bist Du damit umgegangen? Welche Veränderungen im Kontakt zu Deinen Eltern fanden in der Pubertät statt? Welche Freunde hast Du in der Jugend gehabt und in welcher Hinsicht waren diese für Dich wichtig? Wie haben sich die Reaktionen anderer Menschen auf Dich verändert, als Du männlicher/weiblicher wurdest? Wofür begannst Du zu schwärmen? Welche Interessen hast Du in der Jugend entwickelt? Wie hat sich das erste Interesse von Dir an Liebe und Sexualität bemerkbar gemacht und welche Gedanken und Empfindungen hat das ausgelöst? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Hast Du bereits die erste Liebe erlebt? Den ersten Kuss? Das erste Mal? Zu wem bestand Deine erste Liebesbeziehung und wie ist sie verlaufen? Hast du Dich mit Sinnfragen befasst? Mit welchen und wie?

Deine Ausbildung Zur Jugend gehört die Phase einer ersten Berufsausbildung. Der Weg in die Unabhängigkeit zeichnet sich ab, der Jugendliche muss sich mehr als bisher mit der Welt auseinandersetzen.  

Welchen Ausbildungsweg hast Du in Deiner Jugend eingeschlagen und verfolgt? War dieser Weg selbstgewählt oder wurde er vorgegeben?

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Wie ist dieser Weg verlaufen? Welche Fähigkeiten hast Du in dieser Zeit erworben? Welche Erfolge konntest Du feiern? Mit welchen Sinnfragen hast Du Dich in dieser Zeit befasst? Welche Empfindungen und Gedanken haben Dich in dieser Zeit besonders beschäftigt?

Deine wichtigsten Erlebnisse und Begegnungen Ähnlich wie in der Kindheit gab es auch in Deiner Jugend Menschen, die – entweder durch ihr Dasein oder durch ihr Verhalten – besonders wichtig für Dich waren. Menschen, die eine Bedeutung für Dich hatten und denen Du noch heute besonders dankbar bist. Dabei kann es sich um Menschen Deines persönlichen Umfeldes gehandelt haben wie Freunde, Geliebte, Lehrer, aber ebenso um öffentliche Personen, Stars, Idole, Helden aus Büchern oder Filmen etc.      

Welches waren die schönsten Erlebnisse Deiner Jugendzeit? Wie bist Du mit diesen Erlebnissen umgegangen? Welche Lehre hast Du aus diesen Erlebnissen gezogen? Welche Menschen waren Dir in dieser Zeit besonders wichtig? Was haben sie für Dich getan oder Dir gegeben? Was hast Du ihnen zu verdanken? Wie lautete das Lebensmotto dieser Leute?

Deine Jugendträume Nun geht es um die Pläne und Ziele, die sich gegen Ende Deiner Jugend ergaben.    

Welches waren Deine kühnsten Träume? Was hattest Du Dir für Dein späteres Leben fest vorgenommen? Was wolltest Du auf jeden Fall erreichen? Was versprachst Du Dir davon?

Wie verlief Dein weiterer Weg bis heute?   

Wie hast Du Dich seit Deiner Jugend weiterentwickelt? Was war an diesen Entwicklungen wichtig? Welche Entscheidungen und Weichenstellungen sind mit diesen Entwicklungen verbunden und wann und unter welchen Umständen fanden diese statt?

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Auf welche Erfolge kannst Du in Deinem Erwachsenenleben zurückblicken und worauf bist Du stolz? Welche Menschen haben zentrale Rollen in Deinem Erwachsenenleben gespielt?

Wie kannst Du Deine Vergangenheit heilen? Während Du Dich mit diesen Fragen beschäftigt hast, kamen möglicherweise auch weniger schöne Ereignisse wieder hoch. Vielleicht verursachen einige dieser Erlebnisse immer noch Schmerzen und hindern Dich daran, Dich und Dein Leben zu lieben. Die folgende Übung hilft Dir, Dich emotional zu heilen und zu stärken und schmerzhafte Gefühle aufzulösen, sodass Du wieder unbeschwert leben kannst. Der wichtigste Wirkstoff der Heilung ist dabei die Liebe. 

Suche Dir einen ruhigen Platz, an dem Du etwa dreißig Minuten lang ungestört bleibst.

Vergegenwärtige Dir eine Situation aus Deinem Leben, die Dir immer noch Schmerzen bereitet. Solche schwierigen Augenblicke können Situationen sein, in denen: o Menschen Dich verletzen oder beschämen, zum Beispiel durch unfreundliche Worte, durch Kritik, Beschimpfungen, anmaßendes Gerede oder höhnische Bemerkungen; o Du Dich allein, vernachlässigt, zurückgewiesen oder verlassen fühlst; o Du von Deinem eigenen Verhalten oder Deiner eigenen Leistung enttäuscht warst, in denen Du zum Beispiel von Gefühlen überwältigt warst und nicht wusstest, wie Du damit fertig werden solltest oder Dein Verhalten aus ethischer Sicht falsch war.

Nenne die Person, die diese Schwierigkeit erlebte, Dein „jüngeres Selbst“. Das kann Dein inneres Kind sein, das Du ja bereits kennengelernt hast, es kann aber auch Dein jugendliches Ich oder Dein früheres Erwachsenen-Ich sein.

Nenne Dein augenblickliches Selbst – das über mehr Erfahrung, Weisheit und Liebe verfügt – das „weisere Selbst“.

Stelle Dir vor, dass Du, das weisere Selbst, in der Zeit zurück zu jenem schwierigen Ereignis reist und dass Du Dich Deinem jüngeren Selbst näherst. Dein jüngeres Selbst schaut auf und sieht Dich. Eure

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Blicke begegnen einander, und ihr spürt eine Verwandtschaft und Vertrauen; Dein jüngeres Selbst ist bereit, Dir zuzuhören. 

Du beginnst mit Deinem jüngeren Selbst ein Gespräch. Du fragst es: „Was bedrückt dich?“ Das jüngere Selbst schildert die Fakten des Ereignisses und drückt die damit verbundenen Gefühle aus. Du hörst mit starkem Mitgefühl und sehr verständnisvoll zu.

Du fragst: „Was würde helfen?“ Du hörst mit Deinen Ohren und Deinem Herzen konzentriert darauf, was das jüngere Selbst mit Worten und ohne Worte ausdrückt. Du nimmst die Bedürfnisse wahr und kümmerst Dich um sie, beispielsweise um das Bedürfnis nach: o Verständnis. o Anleitung. Vielleicht kannst Du dem jüngeren Selbst Fertigkeiten beibringen, die Du inzwischen gelernt hast. o Unterstützung und Ermutigung. Zum Beispiel: „Wenn man deine Erfahrung und deinen Ausbildungsstand berücksichtigt, machst du deine Sache sehr gut!“ – „Es wird besser werden!“ – „Du wirst das schon überstehen. Ich weiß, dass du das schaffst.“ o Physische Hilfe oder physischer Schutz. o Rat. Überlegt gemeinsam. Benutzt Eurer beider Erfahrung und Weisheit, um Lösungen zu ersinnen. o Vor allem aber schenke ihm in jeder Form die Liebe, die es braucht: einen liebevollen, sanften, akzeptierenden Blick; liebende Worte wie zum Beispiel: „Ich liebe dich.“; eine Umarmung; eine beruhigende Berührung.

Erkläre Deinem jüngeren Selbst, dass Du „in die Zukunft zurückkehrst“ und dass Deine Liebe bei ihm bleiben wird.

Kehre mit Deiner Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurück und lasse das heilende Gefühl der Liebe in Dich ein und Dich umgeben.

Wiederhole diese Übung vier Tage lang und wende sie jeden Tag auf ein anderes schwieriges Ereignis an. Um die Wirkung zu verstärken, empfehle ich Dir, jedes dieser Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Das Aufschreiben hilft, die Vergangenheit im richtigen Verhältnis zu sehen und einen gewissen Abstand dazu zu schaffen.

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Möglicherweise wird sich in den Tagen, in denen Du an dieser Übung arbeitest, Deine Stimmung eintrüben. Später hellt sie sich jedoch in der Regel so stark auf, dass sie besser ist als vor Ausführung der Übung. Damit ist die Betrachtung der Vergangenheit abgeschlossen und Du kannst Dich der Gegenwart widmen. Doch vorher noch ein Hinweis: Ich finde es wichtig, dass Du Deine Vergangenheit im richtigen Licht siehst. Gerade die Kindheit wird meiner Ansicht nach oft überbewertet, auch wenn das Leben eines Menschen zu großen Teilen auf den in der Kindheit und Jugend erworbenen Grundlagen aufbaut. Sie spielt damit natürlich eine bedeutsame Rolle in Deinem Leben und hat auch einen großen Einfluss auf Deine Haltung Dir selbst gegenüber. Viel wichtiger ist, welche Lehren Du aus Deiner Vergangenheit ziehst, welche Entscheidungen Du heute triffst und wie Du Deine Zukunft planst. Deine Vergangenheit bestimmt Deine Zukunft nur dann, wenn Du es zulässt. Wenden wir uns also dem Hier und Jetzt zu.

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Wer bist Du? In welcher Lebenssituation befindest Du Dich heute? Was spielt in Deinem heutigen Leben eine Rolle? Welche Menschen, welche Tätigkeiten, welche Orte, welche Ereignisse, welche Gefühle und Sehnsüchte?

Warum tust Du, was Du tust? Schon Friedrich Nietzsche meinte: „Wer ein ‚Warum‘ zum Leben hat, erträgt fast jedes ‚Wie‘.“ Stelle Dir jetzt also die Frage nach dem Warum. Ist Dir klar, warum Du tust, was Du so alles tust? Deine persönliche Antwort auf diese Frage beeinflusst Dein Leben und seine Richtung in großem Maße. Wenn Du sie gefunden hast, bist Du einen Riesenschritt in Richtung Selbsterkenntnis weitergekommen.        

Was tust Du so alles in Deinem Leben? Warum tust Du es? Was willst Du damit eigentlich erreichen? Welches ist die treibende Kraft hinter all Deinen Entscheidungen und täglichen Handlungen? Warum hast Du den Beruf gewählt, den Du gewählt hast? Warum wählst Du die Partei, die Du wählst? Warum bist Du mit dem Partner zusammen, mit dem Du zusammen bist? Warum verhältst Du Dich anderen Menschen gegenüber so, wie Du Dich ihnen gegenüber verhältst?

Wahrscheinlich hast Du eine ganze Reihe von Motiven, die sich wie ein roter Faden durch jeden Bereich Deines Lebens ziehen. Vielleicht tust Du, was Du tust, um bestimmte Ziele zu erreichen und Deine bewussten oder unbewussten Bedürfnisse zu erfüllen. Oder Du tust es, um Deinen eigenen Werten gerecht zu werden. Um Deinen eigenen Motiven auf die Spur zu kommen, kannst Du folgende kleine Übung machen: Nimm einmal einen ganz normalen Monat in Deinem Leben und schreibe aus dem Kopf alle Dinge auf, die Du in diesem Monat typischerweise so tust. Hinter jedem Punkt schreibst Du auf, warum Du das eigentlich tust. Und dann suche in Deinen Antworten auf die Frage „Warum tue ich das?“ nach Gemeinsamkeiten. Hast Du Hinweise auf mögliche Grundmotive gefunden? Wo Du Deine eigenen Motive auch sehr schön entdecken kannst, ist im Umgang mit anderen Menschen. Überlege Dir dazu bitte verschiedene Situationen, bei denen Du normalerweise mit anderen Menschen in Kontakt kommst. Zum Beispiel im Beruf, in Restaurants, in der U-Bahn, beim Einkaufen, im Verein, am Gartenzaun, im Treppenhaus oder auf Partys. Und

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dann denke einmal darüber nach, wie Du Dich diesen Menschen gegenüber in diesen Situationen verhältst (zum Beispiel: offen, freundlich, zurückhaltend). Frage Dich dann bitte, was Du mit Deinem Verhalten anderen Menschen gegenüber erreichen willst und suche in Deinen Antworten wieder nach Gemeinsamkeiten. Auch in Deinen größeren und kleineren Entscheidungen kannst Du Deine Grundmotive sehr schön finden. Überlege Dir dazu bitte eine Reihe von Entscheidungen, die Du in Deinem Leben getroffen hast. Zum Beispiel, für welchen Beruf Du Dich entschieden hast, für welchen Urlaubsort, für welchen Partner, für welches Auto, für welches Handy oder für welchen Wohnort. Frage Dich bitte auch hier wieder, warum Du Dich dementsprechend entschieden hast. Was wolltest Du durch Deine jeweilige Entscheidung erreichen? Also welche Motive und Gründe spielten für Deine Entscheidung eine Rolle? Auch hier suchst Du bitte wieder nach Gemeinsamkeiten in Deinen Antworten. Abschließend habe ich Dir hier ein paar typische Grundmotive aufgelistet, die uns Menschen antreiben und dafür sorgen, dass wir tun, was wir eben so tun. Schaue Dir die Liste einfach durch und überprüfe, ob ein Motiv bei Dir eine Rolle spielen könnte. Dazu kannst Du Dich fragen: Handelst Du manchmal aus diesem Grund? Spielt dieses Motiv bei Deinem Verhalten gegenüber anderen Menschen eine Rolle? Entscheidest Du manchmal aus diesem Motiv heraus?         

Anerkennung Anstand Bequemlichkeit Einfluss und Kontrolle Erwartungen erfüllen Genuss Harmonie Lebendigkeit Mitgefühl

        

Regeln befolgen Schutz Selbstverwirklichung Sicherheit Sinn Trotz Verdrängung Zugehörigkeit Zuverlässigkeit

Hast Du Dich in einigen dieser Grundmotive wiedergefunden? Welche zwei bis drei Motive treffen Deiner Meinung nach am meisten auf Dich zu? Frage dazu auch Menschen, die Dich gut kennen und die viel mit Dir zu tun haben. Vielleicht sehen diese von außen in Dir noch Dinge, die Dir noch gar nicht so bewusst waren.

Welchen Sinn hat Dein Leben? Lass mich Dir an dieser Stelle eine kleine Geschichte erzählen: Eine Mutter stickt an einem Wandteppich. Zu ihren Füßen sitzt ein Kind und schaut

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von unten auf die Stickerei. Das Kind sieht von dieser Position aus nur einzelne Fäden, die wirr herunterhängen. Steht es aber auf und schaut sich das Ganze von oben an, bietet sich ihm ein harmonisches Bild. Genauso ist es in unserem Leben. Alles, was geschieht, hat einen Sinn und fügt sich in das große Ganze ein. Auch wenn Dir das nicht bewusst ist, führt Deine innere Weisheit Dich immer in genau die Lebenssituationen, in denen es für Dich am meisten zu lernen gibt, oder in denen Du am deutlichsten daran erinnert wirst, welcher Weg für Dich der beste ist. Und das Leben wird Dir so lange ähnliche Situationen präsentieren, bis Du verstanden hast, worum es geht. So weit, so gut. Alles im Leben hat also einen Sinn. Doch hast Du Dich auch manchmal gefragt, welchen Sinn Dein eigenes Leben wohl hat? Könnte es sein, dass wir das selbst bestimmen können? Ich habe diese Frage für mich so entschieden: Der Sinn meines Lebens besteht darin, Liebe und Lebensfreude zu empfinden und zu teilen. Und wie entscheidest Du? Der Sinn meines Lebens ist:

Wann fühlst Du Dich glücklich? Vielleicht ist es Dir bei der Formulierung Deines Lebenssinns aufgefallen: Letztlich läuft alles darauf hinaus, dass Du glücklich sein willst. Und egal wie Dein Leben jetzt gerade aussieht, Du kannst sehr viel zu Deinem Glück beitragen – heute und in Zukunft. Dazu musst Du jedoch wissen, was Glück für Dich persönlich bedeutet, denn was uns letztlich glücklich macht, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Und Du musst offen dafür

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sein. Höre einmal in Dich hinein: Was macht Dich wirklich glücklich? Wann bist Du rundum zufrieden? Kläre nun diese Fragen erst einmal für Dich und finde heraus, wie viel Glück Du schon jetzt an jedem einzelnen Tag erlebst. Im folgenden Abschnitt werden wir den Blick dann nach vorne richten und uns der Frage zuwenden, wie Du noch glücklicher werden kannst. Doch jetzt stelle Dir die Frage: Worüber bist Du im Moment so richtig glücklich? Wenn Du genau hinschaust, wirst Du feststellen, dass der Vorrat an Glück und Freude schier unbegrenzt ist, solange Du Dir die Fähigkeit bewahrst, Dich an all den kleinen und großen Schätzen zu erfreuen, die das Leben Dir jeden Tag schenkt. Durch die Natur zum Beispiel: durch den Wechsel der Jahreszeiten und die damit verbundenen Veränderungen der Landschaft, durch die wechselnden Stimmungen, die durch das Wetter – Sonne, Wind, Regen, Wolken – hervorgerufen werden, durch blühende Gärten, Spiegelungen auf einem Gewässer, durch den Duft von Pflanzen und Erde, durch Geräusche wie dem Plätschern eines Baches, dem Rauschen des Meeres oder einfach durch die Stille. Du siehst, die Quellen des Glücks sprudeln überall. Deshalb übe Dich gleich heute in der hohen Kunst, Dich zu freuen und einfach glücklich zu sein. Schon am Morgen kannst Du Dich fragen: „Worauf freue ich mich heute?“ Während des Tages überlegst Du Dir dann regelmäßig, ob Dir das, womit Du Dich gerade beschäftigst, Freude bereitet. Ständig kannst Du Deine Gedanken, Gefühle und Aktivitäten in dieser Art überprüfen. Und dann frage Dich abends, was Dir dieser Tag an Erfreulichem gebracht hat. So beglückt Dich die Freude gleich dreimal: als Erwartung, als Erlebnis, als Erinnerung. Sie begegnet Dir in der Vorfreude, der augenblicklichen Freude und der Nachfreude. Freude hoch drei. So kannst Du jeden Glücksmoment und jeden Freudenstrahl auffangen, wo immer Du ihn triffst. Du schärfst Deinen Blick dafür und siehst auch die Freuden der einfachen Dinge, die doch nur darauf warten, Dich zu verzaubern und von Dir genossen zu werden. Und mehr und mehr erkennst Du, dass in allem und jedem etwas steckt, das es wert ist, betrachtet zu werden – auch in Dir selbst! Auf Schritt und Tritt gibt es so vieles, woran Du Dich erfreuen und wofür Du dankbar sein kannst. Damit sind wir bei der nächsten Frage.

Wofür bist Du dankbar? Eine der besten Möglichkeiten, wie Du jeden Augenblick Deines Lebens zu einem ganz besonderen machst, besteht darin, Deine Dankbarkeit für die Wunder Deines Lebens auszudrücken. Ich glaube, das Leben liebt dankba-

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re Menschen. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich desto mehr Gutes bekomme, je dankbarer ich bin. Oder sehe ich all die Menschen, Orte und Erfahrungen, die das Leben so lebenswert machen, einfach nur besser, weil ich mich für Dankbarkeit entschieden habe und mich deshalb mehr mit den guten Dingen des Lebens befasse? Weil ich die vielen kleinen und großen Geschenke des Lebens wirklich zu schätzen weiß? Wie auch immer, auch Du wirst die Erfahrung machen, dass Du desto mehr Anlässe für tief empfundene Dankbarkeit findest, je dankbarer Du für alles in Deinem Leben bist. Bei näherer Betrachtung gibt es eine endlose Vielfalt von Dingen, für die Du enorm dankbar sein kannst. Wenn Du nur ein wenig darüber nachdenkst, findest Du tausende, Millionen, ja Milliarden Gründe, Danke zu sagen. Verlass Dich drauf! Im Kundenbereich findest Du einige Listen mit Dingen, die Dir Freude bereiten können und für die Du dankbar sein kannst. Daneben habe ich einige Links auf interessante Webseiten für Dich zusammengestellt, auf denen Du ebenfalls eine Menge Anregungen für die Beantwortung der letzten beiden Fragen bekommst (siehe Seite 119).

Was sind Deine persönlichen Werte? Wie jeder Mensch hast auch Du im Laufe Deines Lebens bestimmte Wertvorstellungen für Dich entwickelt. Viele davon hast Du auf Deinem Lebensweg von außen vermittelt bekommen: Von Deinen Eltern, Erziehern, Lehrern, von Deinen Freunden, Partnerinnen, Kollegen, Vorbildern und anderen Mitmenschen. Alle hatten und haben ihre eigenen Lebensregeln und viele davon sind zum Teil noch heute tief in Dir verwurzelt und Du orientierst Dich nach wie vor an ihnen. Doch um wirklich Du selbst zu sein und Dich schließlich auch so zu lieben, wie Du bist, ist es erforderlich, dass Du Dir im Klaren darüber wirst, was Dir selbst wirklich wichtig ist. Nur dann kannst Du Erfüllung finden.

Was sind Werte? Werte sind in erster Linie einmal Deine eigenen Vorstellungen davon, was wünschenswert ist. Sie drücken aus, was Du für besonders wichtig hältst und hängen oft mit Deinen Bedürfnissen zusammen, können aber auch unabhängig davon sein. Diese von Dir festgelegten Grundregeln bestimmen zum größten Teil, was Du denkst, wie Du fühlst und wie Du Dich verhältst.

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Deine persönlichen Überzeugungen sind ein guter Wegweiser in jeder Lebenslage und helfen Dir bei wichtigen Entscheidungen. Wie Du Dich kleidest, welchen Wagen Du fährst, ob und wen Du heiratest, wo Du bei der Wahl Dein Kreuz machst und womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst, das alles hängt auch von den Werten ab, die Du vertrittst. Auch Deine Beziehungen werden sehr stark davon beeinflusst. So fühlst Du Dich in der Regel besonders zu jenen Menschen hingezogen, mit denen Du ähnliche Werte teilst. Du kannst letztlich auch nur in einer Partnerschaft glücklich sein, wenn die wirklich wichtigen Lebenseinstellungen und Lebensziele übereinstimmen. Und damit ein Beruf wirklich zu Dir passt, muss er auch zu Deinen Werten passen.

Was ist Dir am wichtigsten? Du siehst, das Erkennen Deiner eigenen Werte ist ein ganz entscheidender Schritt, um Dich selbst besser kennen und lieben zu lernen und das Leben zu leben, das Du Dir wünschst. Nimm Dir deshalb bitte jetzt am besten etwas Zeit, Deine wichtigsten Werte zu bestimmen, zu überdenken und festzulegen, welche davon auch künftig Dein Leben bestimmen sollen. Das erfordert, dass Du Dich gründlich mit Dir selbst befasst, was ja allein schon ein großer Liebesbeweis ist. Auch Gespräche mit Freunden oder Deinem Partner können Dir helfen. Dabei ist es wichtig, ehrlich zu Dir selbst und den anderen zu sein. Die ausgewählten Werte müssen Dir wirklich wichtig sein und Deiner Persönlichkeit entsprechen. Und das ist allein Deine Entscheidung! Vielleicht hast Du ja schon eine Ahnung, was Dir wichtig ist. Vielleicht musst Du auch noch ein bisschen darüber nachdenken. Als kleine Anregung und um Dich bei der Suche zu unterstützen, habe ich Dir hier die wichtigsten Grundwerte zusammengestellt.              

Abenteuer Aktivität Anerkennung Arbeit Ästhetik Aufgeschlossenheit Aufmerksamkeit Aufrichtigkeit Ausdauer Authentizität Autorität Bequemlichkeit Beständigkeit Bestätigung

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Bewusstheit Beziehungen Brüderlichkeit Charakter Demokratie Dynamik Effektivität Effizienz Ehre Ehrlichkeit Eigeninitiative Eindeutigkeit Einfachheit Einfluss

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Einheit Einigkeit Ekstase Eleganz Eloquenz Entwicklung Erleben Ethik Exklusivität Fairness Fleiß Flexibilität Fortschritt Freigebigkeit Freiheit Freude Freundlichkeit Frieden Fürsorge Gehorsam Gelassenheit Geld Gemeinschaft Genauigkeit Genuss Gepflegtheit Gerechtigkeit Gesundheit Gewinn Glanz Glaubwürdigkeit Gleichberechtigung Gleichheit Glück Gradlinigkeit Großzügigkeit Güte Harmonie Heimat Humor Innovation Integrität Intelligenz Internationalität Kameradschaft

                                            

Klarheit Kollegialität Kollektiv Kompetenz Konfliktfähigkeit Konkurrenzfähigkeit Konsequenz Kontaktfreude Kontrolle Kooperation Korrektheit Kreativität Kritikfähigkeit Kulanz Kundenbeteiligung Kundennähe Kundenorientierung Lebensfreude Lernen Liebe Loyalität Lust Macht Menschenfreundlichkeit Menschlichkeit Mitgefühl Modernität Moral Multimedialität Muße Mut Nation Natürlichkeit Natur Normalität Nüchternheit Nützlichkeit Objektivität Offenheit Ökologie Ordnung Originalität Partnerschaft Perspektive Pflichtbewusstsein

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                        

Praxisnähe Präzision Preiswürdigkeit Prestige Profitabilität Qualität Reichtum Sauberkeit Schnelligkeit Schönheit Selbstbeherrschung Selbstdisziplin Selbstlosigkeit Service Sicherheit Sorgfalt Soziales Sparsamkeit Spaß Spiritualität Spitzenleistung Spontaneität Stabilität Stärke Toleranz

                        

Treue Umweltschutz Unbestechlichkeit Unbeugsamkeit Unkompliziertheit Unterstützung Verantwortung Verlässlichkeit Vertrauen Vielfalt Vitalität Vorsorge Wahrheit Weisheit Wille Wir-Gefühl Wirtschaftlichkeit Wissen Witz Wohlstand Würde Zielbewusstsein Zivilcourage Zukunftsorientierung Zusammengehörigkeit

Und nun stelle bitte Deine persönliche Werteliste zusammen, indem Du Dich einmal fragst:                 

An welchen Werten orientierst Du Dich? Welche Werte begleiten Dich schon Dein Leben lang? Von wem hast Du diese Werte übernommen? Was brauchst Du, um Dich wohl zu fühlen? Wie sollten Menschen sein? Wen bewunderst Du am meisten und warum? Wie möchtest Du sein? Entspricht dies Deinem Wesen? Wovon brauchen wir mehr auf der Welt? Was möchtest Du den Kindern/der Jugend vermitteln? Was ist Dir an Deinem Partner am wichtigsten? Was bereitet Dir die größte Freude? Welche Werte sind Dir besonders wichtig? In welcher Reihenfolge? Was sind Deine fünf bis zehn höchsten Werte? Sind Deine derzeitigen Ziele im Einklang mit diesen Werten? Lebst, handelst und entscheidest Du danach? www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 38 von 119


Welche Werte möchtest Du leben? Die eigenen Werte zu kennen, ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, dass es Dir möglichst häufig gelingt, diese Überzeugungen auch in die Tat umzusetzen und Deine täglichen Entscheidungen an ihnen auszurichten. Nur dann haben sie eine Bedeutung. Deshalb ist besonders die letzte Frage äußerst wichtig. Denn erst, wenn Du sie bejahen kannst, bist Du zufrieden mit Dir selbst. Erst dann fühlst Du Dich richtig gut und kannst Dich ganz ehrlich über das freuen, was Du tust. Erst dann kannst Du stolz auf Dich sein. Und erst dann kannst Du Dich wirklich lieben und Dir jederzeit in die Augen schauen. Überlege Dir deshalb bitte schon jetzt, welche Werte Du in Deinem Leben künftig stärker umsetzen willst und kannst. Erinnere Dich dazu am besten einmal an Situationen, in denen Du dieses angenehme Gefühl hattest, „das Richtige getan zu haben“. Rufe Dir diese Empfindung immer wieder ins Gedächtnis und nutze sie als Kompass, der Dir Deinen Weg zeigen wird. Je öfter Du das tust, desto eher kannst Du im entscheidenden Augenblick die für Dich richtige Wahl treffen. Du wirst dann immer eine Antwort auf die Frage finden: Was genau will ich tun? Übrigens wird der eigentliche Test, wie wichtig Dir diese Dinge sind, erst dann bestanden, wenn es auch Opfer fordert, Deinem Weg zu folgen und zu Dir und Deinen Überzeugungen zu stehen. Werte und Wertvorstellungen können sich im Laufe des Lebens durchaus verändern. Oft ist das dann so, wenn Du besonders einschneidende Erfahrungen machst oder Dein Leben anders gestaltest als vorher. Deshalb ist es sinnvoll, Dir auch künftig von Zeit zu Zeit über Deine augenblicklichen Werte klar zu werden. Wenn Du Deine wichtigsten Werte kennst, fällt es Dir bedeutend leichter, Deine Ziele zu formulieren. Ein Thema, mit dem wir uns im folgenden Kapitel eingehend befassen werden. Für heute sind nur diese drei Fragen von Bedeutung: Was ist Dir wichtig? Warum legst Du Wert darauf? Und lebst Du danach?

Woran glaubst Du? Selbstliebe bedeutet auch, Dich damit auseinanderzusetzen, was Du glaubst. Ich möchte Dich ermutigen, für Dich selbst folgende Fragen zu beantworten:   

Woher kommst Du, wohin gehst Du? Hat dieses Leben einen Sinn und wenn ja, wie kannst Du ihn finden? Gibt es so etwas wie Gott?

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 

Und wenn ja, hat das eine Bedeutung für Dich? Ist der Tod Dein Ende, oder geht es in irgendeiner Form weiter?

Die Art und Weise, in der Du diese Fragen beantwortest, machen einen großen Unterschied, wie Du mit den Herausforderungen des Lebens umgehst und Beziehungen und deren Verlauf gestaltest.

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Wer willst Du sein? In den Abschnitten Wer warst Du? und Wer bist Du? hast Du Dich eingehend mit Dir selbst beschäftigt und sicherlich eine Menge wertvoller Einsichten gewonnen. Wahrscheinlich hat sich dadurch Dein Blick auf Dich selbst verändert. Und Dein Verhältnis zu Dir selbst hat sich hoffentlich bereits spürbar verbessert. Wenden wir uns nun der Zukunft zu, die nun vor Dir liegt.

Wie wichtig ist Dir Deine eigene Entwicklung? Im Grunde geht es im Leben darum, Dich jeden Tag selbst ein Stück weiterzuentwickeln, Dich zu entfalten und all Deine Gaben zum Einsatz zu bringen. Konzentriere deshalb jetzt Deine ganze Kraft auf das, was Du für Dein zukünftiges Leben erreichen möchtest und erreichen kannst. Und freue Dich darauf!

Wie willst Du leben? Weißt Du inzwischen, worauf es in Deinem Leben ankommt? Hast Du die Bedeutung von all den Menschen und Dingen, Plänen und Absichten erkannt, über die Du auf den vergangenen Seiten nachgedacht hast? Mache Dir jetzt bitte klar, wofür und wie Du ab heute leben willst.       

Wovon träumst Du? Welche Ziele hast Du? Wie soll Deine Zukunft aussehen? Was willst Du besser machen? Was wünschst Du Dir mehr als alles andere im Leben? Wofür kannst Du Dich wirklich begeistern? Wo würdest Du morgen früh am liebsten aufwachen?

Wenn Du ein wenig darüber nachdenkst, kommen Dir sicherlich viele kleine und große Ziele in den Sinn. Viele Ziele, die einen ganz unmittelbaren Nutzen für Dich haben, einige Ziele, die Du erst über einen längeren Weg erreichen kannst, und vielleicht ein Ziel, das Dir mehr als alle anderen am Herzen liegt: Dein Lebensziel!

Warum sind Ziele so wichtig? Ein klares Ziel gibt Dir Orientierung, Energie und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Dich Schritt für Schritt Deinem Ziel zu nähern, weckt Begeis-

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terung in Dir und bringt Dir Lebensfreude und Zufriedenheit. Außerdem wächst Du mit Deinen Zielen und wirst Dich deshalb immer besser mit Dir selbst fühlen, was ja der Zweck dieses Buches ist. Messe Dich dabei nur an Deinen eigenen Zielen und an dem, was Du erreicht hast. Wenn Du bereits eine klare Vorstellung von Deinen Zielen hast, gratuliere ich Dir. Du kannst jetzt durchstarten. Stelle Dir dazu jetzt einmal vor, Du hättest all das, was Du im zukünftigen Leben für wichtig hältst, bereits verwirklicht. Mache jetzt eine Reise in die Zukunft und beschreibe diese so, als ob sie jetzt Gegenwart wäre. Koste diese Fantasie aus und beschreibe, was innerlich und äußerlich geschieht. Denke Deine Wünsche zu Ende und unterziehe Deine Träume und Ziele einer Prüfung auf Herz und Nieren. Versuche, Dir die neue Situation so genau wie möglich vorzustellen, und frage Dich:          

Was würde passieren, wenn sich Dein Traum morgen erfüllen würde? Wie würdest Du Dich fühlen? Was würde sich in Deinem Leben verändern? Was müsstest Du aufgeben? Wie würdest Du Dich weiterentwickeln? Wie würdest Du Dich nach fünf oder zehn Jahren fühlen? Passt die neue Situation zu Deinen anderen Lebensplänen? Würden die von Dir geliebten Menschen diesen neuen Weg mitgehen? Wäre Dir Dein Wunsch noch genauso wichtig, wenn Du wüsstest, dass Du nur noch kurze Zeit zu leben hättest? Willst Du wirklich, was Du Dir wünschst?

Und wenn alles in Dir Ja sagt, dann gehe mit diesem Gefühl der Vorfreude los und mache den ersten Schritt. Das kann der Entwurf eines genauen Planes sein, ein Brief an einen Menschen, den Du für Dich und Deinen Plan gewinnen willst, oder der Kauf notwendiger technischer Hilfsmittel. Was es auch ist, tue es jetzt gleich. Lege dieses Buch so lange zur Seite. Es läuft Dir nicht weg. Dein erster Schritt in ein neues Leben:

Falls Du Deine Ziele erst jetzt festlegen willst, hier ein paar Anregungen:

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Setze Dir klar definierte persönliche, berufliche, geistige und seelische Ziele und habe dann den Mut, konsequent auf sie hinzuarbeiten.

Es ist dabei entscheidend, die Ziele konkret und präzise zu formulieren und einen Zeitpunkt festzulegen, an dem Du Dein Ziel erreicht haben willst.

Dabei kommt es darauf an, Ziele und Zeiträume festzulegen, die mit Deinen eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten übereinstimmen. Hier ist es wichtig, ehrlich mit Dir selbst zu sein.

Des Weiteren kommt es sehr stark darauf an, dass das Erreichen Deiner Ziele auch wirklich durch Dich beeinflussbar ist.

Dein Entwurf für Dein künftiges Leben ist etwas ganz Persönliches, Einmaliges und Kostbares. Deshalb sollten Deine Antworten langfristig Gültigkeit besitzen. Nimm Dir deshalb jetzt genügend Zeit, um über Dein ganz persönliches Lebensziel nachzudenken und Dir zu überlegen, wie Du es Schritt für Schritt verwirklichen kannst.

Wie kannst Du noch glücklicher werden? Du hast Dich bereits mit der Frage beschäftigt, was Dich persönlich glücklich macht. Du musst Dir also genau genommen nur Zeit dafür nehmen und mehr von diesen Dingen tun, um noch mehr Glücksmomente zu erleben. Was kannst Du heute, morgen und nächste Woche dafür tun? Erstelle gleich mal eine Liste von zehn Dingen, die Dir Freude machen und schreibe Dir Deine Vorhaben direkt in Deinen Terminkalender. Glücksmoment 1:

Glücksmoment 2:

Glücksmoment 3:

Glücksmoment 4:

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Glücksmoment 5:

Glücksmoment 6:

Glücksmoment 7:

Glücksmoment 8:

Glücksmoment 9:

Glücksmoment 10:

Was willst Du noch lernen? Sicher weißt Du es aus eigener Erfahrung: Dinge, von denen Du etwas verstehst, kannst Du besser genießen, sie hinterlassen stärkere Eindrücke. Wenn Du selbst Fußball spielst oder zumindest die Regeln kennst, wirst Du ein Spiel mit ganz anderen Augen sehen als jemand wie ich, der nur wahrnimmt, dass 22 Leute einem Ball hinterherlaufen. Es gibt immer noch etwas, das Du im Leben dazulernen kannst. Und das hat viele Vorteile:   

Es vergrößert den Kreis von Menschen, mit denen Du interessante, gewinnbringende und unterhaltsame Gespräche führen kannst; es erlaubt Dir, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und dadurch Zusammenhänge leichter zu erkennen; es macht Dein Leben spannend, schenkt Dir Energie und lässt Dich einfach bewusster leben.

Sammle deshalb so viele Eindrücke, Erfahrungen und Erkenntnisse wie möglich. Nutze jede Gelegenheit zur Weiterbildung, ob Du nun Bücher liest, Vorträge besuchst oder in Gesprächen besser zuhörst. Gehe dabei auch neue Wege, eröffne Dir neue Welten und bringe dadurch mehr Farbe

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und Lebendigkeit in Dein Leben. Es ist einfach herrlich, immer mehr zu erfahren, mehr zu wissen und mehr zu lernen.

Was und wo würdest Du am liebsten arbeiten? Mit nahezu jeder Tätigkeit lässt sich der Lebensunterhalt verdienen, wenn Du es geschickt anstellst. Sehr hilfreich ist dabei die Frage: „Wovon braucht die Welt mehr?“ Stelle Dir einmal vor, Du hättest eine Beschäftigung gefunden, die Dir große Freude macht, die perfekt zu Dir passt, genau die richtige Summe Geld abwirft und Dir ein sorgloses Leben ermöglicht. Was wäre das?   

Was würdest Du tun, um Deinen Lebensunterhalt zu verdienen? Welche typischen Tätigkeiten gehören dazu? Von wo aus arbeitest Du? Wie sieht Dein Arbeitsplatz aus? Es macht einen großen Unterschied, wo Du Deinen Beruf ausübst. Die berufliche Umgebung ist fast noch wichtiger als die private, denn die eigene Wohnung siehst Du meist nur morgens, abends und am Wochenende. Weißt Du, welche Umgebung Dir persönlich am liebsten ist? Wer wie ich ein eigenes Unternehmen gründet, kann seine Umgebung zum größten Teil selbst bestimmen. Das betrifft den Standort, das Gebäude und die Gestaltung der Innenräume. Auch meine Kunden und Mitarbeiter kann ich mir als Selbstständiger weitgehend selbst aussuchen. Als Angestellter solltest Du Dir Deinen Arbeitsplatz zeigen lassen und die zukünftigen Kollegen kennenlernen, bevor Du dort anfängst.

     

Mit wem arbeitest Du? Wie viel Geld verdienst Du damit? Was bekommst Du abgesehen vom Geld noch zurück (zum Beispiel Respekt, Anerkennung, Freundschaft usw.)? Was genau macht Dir an Deiner Beschäftigung am meisten Spaß und Freude? Was genießt Du am meisten daran? Warum erfüllt Dich das, was Du für Deinen Lebensunterhalt tust? Woran genau merkst Du, dass Dich Deine Tätigkeit erfüllt, befriedigt und ausfüllt?

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Wo willst Du leben? Wie sieht Dein idealer Lebensmittelpunkt aus? Also der Ort, an dem Du den größten Teil Deines Lebens verbringst? Stelle Dir einmal folgende Fragen:  

   

Wo genau möchtest Du leben? In welchem Land? In welchem Gebiet? Welcher Stadt? Und was genau reizt Dich daran besonders? Wie lebst Du? Hast Du ein Haus? Was für ein Haus genau? Oder eine Wohnung? Wenn ja, in welchem Stock? Mit Garten? Terrasse? Schwimmbad? Was genau gehört zu Deinem idealen Lebensmittelpunkt? Was genau zeichnet Deinen idealen Wohnort aus? Was ist das Beste daran? Was genießt Du besonders? Was ist Dir an Deinem idealen Wohnort wichtig? Was brauchst Du, um Dich dort zu Hause und gut aufgehoben zu fühlen? Woran genau merkst Du, dass Du dort zu Hause bist und Dich dort geborgen fühlen kannst? Was ist das Schönste an Deinem Zuhause?

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 1 – Wie gut kennst Du Dich selbst? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 2 Wie siehst Du Dich? Eine zentrale Behauptung dieses Buches lautet, dass wir selbst in jedem Moment für unsere Gedanken verantwortlich sind. Wir haben die Fähigkeit, unsere Gedanken zu wählen und zu bestimmen. Und das gilt ganz besonders für die Art, wie Du über Dich selbst denkst. In diesem Abschnitt findest Du Anregungen für ein lebensbejahendes Denken und ein gesundes Selbstbild.

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Was gefällt Dir an Dir selbst? Dich zu lieben bedeutet, die positiven Seiten an Dir zu sehen, freundlich über Dich zu denken und zu sprechen und Dich gut zu behandeln. Als regelmäßige Übung könntest Du morgens und abends anfangen, positiv über Dich zu denken. Erinnere Dich an Dinge, die Dir gelungen sind, Sachen, mit denen Du zufrieden bist. Und akzeptiere auch Deine Unvollkommenheiten. Liebe Leserin, lieber Leser, fange am besten jetzt gleich an und schreibe drei Minuten lang alle Deine positiven Eigenschaften auf. Ich warte so lange auf Dich. Was magst Du an Dir selbst? Welche Deiner Charakterzüge, Fertigkeiten, Beiträge usw. schätzt Du?

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Was sind Deine persönlichen Stärken? Ist Dir etwas eingefallen, was Du an Dir magst? Oder kamen Dir die drei Minuten wie eine Ewigkeit vor und das Blatt vor Dir ist noch ziemlich leer? Dann sollten wir noch ein wenig zusammen üben, denn auch Du hast Deine ganz besonderen Qualitäten und Deine guten Seiten, da bin ich ganz sicher. Sie zu erkennen und dann auch zu nutzen und damit bewusst Einfluss auf Dein Leben zu nehmen, das ist eine der vielen Grundlagen für Dein eigenes Glück. Welches Bild hast Du von Dir selbst? Kannst Du ganz spontan sagen, was Deine Stärken sind? Und wenn ja, woran erkennst Du sie? Und wie kannst Du sie nach und nach ausbauen? Was liegt Dir besonders? Worauf kannst Du stolz sein? Vielleicht gelingt es Dir oft, andere Menschen für eine wichtige Sache zu begeistern, oder Du bist besonders gut geeignet für knifflige Aufgaben. Möglicherweise bist Du aber auch ein guter Zuhörer oder triffst spielend leicht wichtige Entscheidungen. Oder es geht Dir wie mir und Du liest und schreibst leidenschaftlich gern. Was auch immer Dich auszeichnet, ich denke, es lohnt sich, Dich heute einmal gezielt mit diesem Thema zu befassen, Deine persönlichen Vorzüge zu erkennen und Dir zu überlegen, welche Du neben den bereits vorhandenen sonst noch entfalten und gezielt einsetzen möchtest. Denn im Gegensatz zu besonderen Fähigkeiten und Begabungen wie etwa dem absoluten Gehör oder anderen Talenten, von denen Du sicher auch einige vorzuweisen hast und die zum Teil angeboren sind, kannst Du Dir nahezu alle Stärken, von denen ich hier rede, mit Entschlossenheit und vor allem mit Willenskraft aneignen und entwickeln. Das hast Du schon Dein ganzes Leben lang getan und kannst es auch weiterhin tun.

Was willst Du? Was kannst Du? Am besten stellst Du erst einmal fest, wo Du im Moment gerade stehst. Die Antworten auf die folgenden Fragen können Dich schon in Richtung Deiner wahren Stärken führen oder zumindest ein interessantes Puzzle Deiner Persönlichkeit ergeben, aus dem Du mit etwas Abstand bestimmt schon ein klareres Bild sehen kannst – ein Bild Deiner ganz besonderen Eigenschaften und Vorlieben. Auch wenn Dir die eine oder andere aus dem ersten Kapitel bekannt vorkommt, beantworte jetzt einmal ganz spontan folgende Fragen:     

Was hast Du als Kind am liebsten getan? Wen hast Du als Kind am meisten bewundert? Was waren Deine liebsten Schulfächer? Was ist Dir schon immer leicht gefallen? Was waren in der Kindheit Deine glücklichsten Momente?

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                    

Wobei hast Du heute den meisten Spaß? Was würdest Du tun, wenn Du nicht mehr arbeiten müsstest? Was würdest Du machen, wenn Du ein halbes Jahr Zeit hättest? Was kannst Du besser als die meisten anderen Menschen? Wann hast Du Deine besten Augenblicke, wann fühlst Du Dich ganz besonders im Einklang mit Dir? Was würdest Du machen, wenn Du unbegrenzte Zeit und Mittel hättest? Was machst Du in Deiner Freizeit am liebsten? Wofür setzt Du Dich mit großer Begeisterung ein? Mit welchen Menschen bist Du besonders gerne zusammen? Und warum? Wobei geht Dir das Herz auf? Bei welchen Anlässen oder Tätigkeiten vergisst Du die Zeit? Was geht Dir ganz leicht von der Hand? Was würdest Du tun, wenn Du nur noch vier Wochen zu leben hättest? Welches sind Deine Lieblingsfilme? Warum? Worauf bist Du so richtig stolz? Wie möchtest Du in fünf Jahren leben? Welches sind Deine größten Erfolge im Leben? Wofür gibst Du am meisten Geld aus? Welche Art Bücher liest Du am liebsten? Was möchtest Du der Welt hinterlassen? Wie sieht Deine ideale Woche aus?

Dich selbst einzuschätzen ist manchmal gar nicht so einfach, wie Du vielleicht an der von mir vorhin gestellten Aufgabe gesehen hast. Wenn es Dir damit leichter fällt, dann versetze Dich einfach einmal in die Rolle eines guten Bekannten, eines Kollegen oder einer Freundin. Wie würden diese Menschen Dich beschreiben? Oder gehe einen Schritt weiter und frage sie ganz direkt nach ihrer Meinung, ohne Dich allzu sehr davon abhängig zu machen. Und überlege Dir auch, welche Tätigkeiten und Aufgaben Du besonders gern übernimmst, weil sie Dir einfach Freude machen. Das sagt schon sehr viel darüber aus, worin Du wirklich gut bist. Da gibt es nämlich einen engen Zusammenhang, und deshalb ist es auch so sinnvoll, Dich auf Deine Stärken zu konzentrieren. So wirst Du viel leichter und viel eher Erfolg haben. Gleichzeitig hast Du auch mehr Spaß, setzt Dich viel lieber ein und bleibst auch über längere Zeit motiviert. Ich habe hier für Dich einmal ein paar Stärken zusammengetragen, die meiner Ansicht nach für ein glückliches und zufriedenes Leben nützlich sind, auch wenn wir sie nicht ständig und in jeder Situation leben können. Doch wie war das mit diesem Spruch, ich glaube, er stammt von Carl Schurz. Ah ja, er fällt mir gerade ein: „Ideale sind wie Sterne. Wir errei-

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chen Sie niemals, aber wie die Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.“                                      

Abenteuerlust Achtsamkeit Akzeptanz Aufgeschlossenheit Beharrlichkeit Belastbarkeit Bereitschaft zum Vergeben Bescheidenheit Beziehungsaufbau Bindungsfähigkeit Dankbarkeit Durchhaltevermögen Ehrlichkeit Eigeninitiative Einfühlungsvermögen Engagement Entscheidungsfreude Fantasie Flexibilität Freundlichkeit Friedfertigkeit Geduld Gelassenheit Genussfähigkeit Gerechtigkeitssinn Gesprächsbereitschaft Gesundheitsbewusstsein Gewissenhaftigkeit Glauben Hilfe annehmen Hilfsbereitschaft Hinhören können Hoffnung Humor Interesse Klarheit Kommunikationsfähigkeit Kontaktfreudigkeit

                                   

Kreativität Leistungsbereitschaft Lernwilligkeit Liebe Lösungsorientierung Mitgefühl Motivation Mut Neugierde Offenheit Respekt Risikobereitschaft Sachlichkeit Selbstachtung Selbständigkeit Selbstkontrolle Selbstliebe Sinn für das Schöne und Wunderbare Sinnstiftung soziale Intelligenz soziale Verantwortlichkeit Spiritualität Sprachgewandtheit Tatendrang Teamfähigkeit umsichtige Klugheit Unabhängigkeit Urteilsvermögen Verantwortungsbewusstsein Verlässlichkeit Verträglichkeit Vertrauen Weisheit Weitblick Weiterentwicklung Zuversicht

Diese Liste ist längst nicht vollständig. Du darfst sie gerne ergänzen, wenn Dir noch andere wichtige Punkte einfallen.

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Kennst Du jetzt Deine eigenen Stärken? Dann kannst Du dieses Wissen immer dann nutzen, wenn Du neue Aufgaben übernehmen willst oder Dir selbst ein neues Ziel setzt. Du weißt dann gleich, ob es Dir liegt und wirst es umso lieber tun. Und der Einsatz Deiner besten Charakterzüge und Fähigkeiten führt so meistens zu etwas Gutem, Vorzeigbarem und Wirkungsvollem und wird von positiven Gefühlen wie Freude oder Stolz und auch Zufriedenheit begleitet. Wenn Du Deine vielen Möglichkeiten nutzt und lebst, verleiht Dir das jede Menge Kraft, gibt Dir besonderen Schwung und kann wahre Begeisterung hervorrufen. Du siehst also, es lohnt sich, Dich darin zu üben. Darum frage ich Dich jetzt: Bringst Du Dich mit Deinen persönlichen Stärken im Beruf, in der Familie, Partnerschaft, im Freundeskreis, in der Gesellschaft oder in Deiner Freizeit in besonderer Weise ein? Und willst Du das von heute an noch öfter tun? Ja? Dann schlage ich Dir Folgendes vor: Setze eine Woche lang jeweils eine Deiner Stärken in Deinem Leben ganz bewusst ein, oder auch eine der hier aufgeführten, die Du erst noch lernen und üben willst: beim Zusammensein mit Deinen Liebsten, bei der Arbeit, im Umgang mit Freunden oder wann immer es möglich ist. Nach einigen Wochen hast Du auf diese Weise jede Deiner bereits vorhandenen und neu hinzugewonnenen Stärken einmal genutzt und kannst dann gerne wieder von vorne beginnen, wenn Du magst. Wichtig ist dabei nur, dass Du Deine Stärken auch wirklich in Dein Leben einbringst. In der ersten Woche bemühst Du Dich beispielsweise darum, kreativ zu sein. In der zweiten Woche nimmst Du Dir vielleicht vor, noch etwas neugieriger oder – wenn Dir der Ausdruck besser gefällt – wissbegieriger oder interessierter zu sein. In der dritten Woche steht dann möglicherweise Dein Sinn für die Schönheiten des Lebens auf dem Programm. In der vierten Woche übst Du Dich dann eventuell in ein wenig mehr Genügsamkeit und so weiter. Damit Du am Ball bleibst, notierst Du Dir am besten in Deinem Kalender wochenweise hintereinander alle Stärken, die Du weiterentwickeln oder neu ausprobieren möchtest. Und dann bemühst Du Dich, die Fertigkeit oder Verhaltensweise, die gerade „dran“ ist, an jedem Tag dieser Woche ganz gezielt zu leben. Es hat sich auch bewährt, Dir an jedem Abend einen Moment Zeit zu nehmen, um noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken, wie Du Deine Stärke an diesem Tag eingesetzt hast und welche Wirkung das hatte. Und schreibe Dir dann kurz auf, was Dir besonders gut gelungen ist.

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Warum ist ein positives Selbstbild wichtig? Du weißt nun, wer Du bist, was Du willst und was Du kannst. Dabei hast Du sicher sehr vieles entdeckt, das Dir gefällt. Aber wahrscheinlich sind auch weniger angenehme Dinge hochgekommen, obwohl ich schon im ersten Kapitel Deinen Blick absichtlich auf das Gute und Schöne gelenkt habe, das Du bereits erlebt hast und das Du Dir für Deine Zukunft wünschst. Wir alle haben die Wahl, wie wir die Dinge des Lebens betrachten. Ich will Dir nun kurz erklären, warum ich das getan habe und warum es wichtig ist, dass Du ab jetzt nur noch gut über Dich denkst und sprichst. Jeder Deiner Handlungen, jeder Deiner Entscheidungen – den kleinen wie den großen – gehen Gedanken voraus. In Deinem Denken liegt also die Ursache für alle Deine Lebensumstände und Deine Wahrnehmung dieser Welt. Das ist eine große Aussage, und es braucht viel Mut, sie mit all den daraus entstehenden Folgen anzunehmen. Es setzt voraus, dass Du bereit bist, Eigenverantwortung zu übernehmen. Dabei ist nun eine wesentliche Frage, ob Du überhaupt selbst entscheiden kannst, was Du denken willst – oder fliegen Dir Gedanken einfach so zu? Ich glaube, es stimmt beides. Gedanken kommen einerseits willkürlich aus dem Unterbewusstsein als auch beeinflusst durch das gesamte Umfeld, in dem Du Dich bewegst. Dein Denken wird von den unterschiedlichsten Dingen angeregt:      

Bücher, Webseiten, Newsletter; Gespräche mit Nachbarn, Freunden, Verwandten, Fremden; Filme, Musik, TV-Shows; Seminare, Videos, Interviews; Nachdenken, Hinterfragen, Träumen und vielem mehr.

Du nimmst also ständig bestimmte Ideen, Konzepte, Meinungen und Ansichten auf und je öfter Du etwas hörst und je stärker das Gefühl ist, das Du damit verknüpfst, umso größer ist der Einfluss auf Dich. Und Du veränderst Dich mit den Dingen, die Du hörst, liest, siehst, sagst und denkst. Welche Gedanken in Dir aufsteigen oder welche Du aus Deinem Umfeld anziehst, folgt dem sogenannten „Gesetz der Anziehung“ – es ist das, was Deiner momentanen Stimmung und Deiner Schwingung entspricht. Wer hat, dem wird gegeben, heißt es ja so schön. Wenn Du eine sonnige Zeit durchlebst, wirst Du vor positiven neuen Gedanken und Ideen nur so sprühen. Wahrscheinlich hast Du selbst schon gemerkt, dass die Art, wie Du über eine Sache denkst und redest, Deine gesamte Verfassung beeinflusst. Und tatsächlich ist die Kraft Deiner Gedanken ein mächtiges Werkzeug zur Lebensgestaltung. Wenn Du mit Deinen Gedanken richtig umgehst, sind sie ein Hilfsmittel, um Klarheit zu bekommen und Deinem Leben eine Richtung zu geben.

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Du hast nämlich immer die Wahl, welche Gedanken Du zusätzlich denken willst. Du kannst Dich entscheiden, neben den scheinbar von selbst auftretenden Gedanken besonders viele lebensbejahende, Mut machende, zuversichtliche, gesundheitsfördernde und beglückende Inhalte aufzunehmen und Dich mit Fragen zu beschäftigen, die Deinem Geist eine neue Richtung geben. Viele dieser Fragen findest Du in diesem Buch. Und vielleicht hast Du auch schon gemerkt, dass Du die Antworten sehr schnell in Dir selbst findest, wenn Du Dir diese Fragen einmal ganz klipp und klar stellst. Wenn Du Dein Denken änderst und erweiterst, verändert sich auch die Welt, in der Du lebst und die Du erlebst. Dein Denken über Dich selbst, über andere und über die Welt bestimmt auch, ob Du Dich magst. Je liebevoller Du über Dich denkst, desto besser wirst Du Dich fühlen und umso freundlicher wirst Du mit Dir umgehen. Bilde und pflege deshalb in erster Linie Überzeugungen, die Dich stärker machen und Dir Mut und Kraft geben. Du kannst Dein Leben und Deine Liebe durch solche Gedanken fördern. Wenn Du häufig oder meistens so denkst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gedanken wahr werden, sehr groß, denn wir erzeugen im wahrsten Sinn des Wortes mithilfe unserer Gedanken und Vorstellungen im großen Ausmaß die Wirklichkeit, in der wir leben.

Wie denkst Du über Dich selbst? Hier ein paar Beispiele, welche Art von Gedanken ich meine:                

Ich mag mich. Ich achte mich. Ich bin immer ich selbst. Ich verdiene es, glücklich zu sein. Ich bin ein guter Mensch. Ich liebe mich genau so, wie ich bin. Ich akzeptiere mich, wie ich bin. Ich bin mit mir zufrieden. Ich fühle mich vollkommen ausgeglichen. Ich übernehme die Verantwortung für mein Wohlergehen. Ich bin zuversichtlich und selbstsicher. Ich meistere alle Herausforderungen. Ich bin jeder Veränderung gewachsen. Ich fühle mich wertvoll. Das größte Geschenk, das ich mir selbst machen kann, ist bedingungslose Liebe. Ich entscheide mich dafür, mich in meiner eigenen Gesellschaft wohl zu fühlen.

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                                         

Ich verdiene meine Liebe. Ich bin achtsam mit mir selbst. Ich fühle mich energiegeladen. Ich handle selbstverantwortlich. Ich bin mutig. Ich nutze meine Fähigkeiten und Talente. Ich gestalte mein Leben selbst. Ich vertrete meine Interessen mit einem klaren Ziel vor Augen. Ich atme tief durch und erlaube mir, mich zu entspannen. Ich bin vollkommen ruhig. Ich werde so geliebt und akzeptiert, wie ich bin. Ich sehe die Welt durch die Augen der Liebe. Ich bin dankbar für mein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Mein Leben wird von Tag zu Tag schöner und besser. Ich freue mich auf das, was mir die nächste Stunde schenkt. Alles ist gut. Ich entscheide mich dafür, diesen Augenblick zu genießen. Jeder Tag ist ein besonderer Tag. Ich bin heiter und gelassen. Ich habe für jede Aufgabe eine Lösung. Ich sehe klar. Das Leben führt mich. Mein Geist ist mit gesunden, positiven, liebevollen Gedanken erfüllt, die sich in meinen Erfahrungen widerspiegeln. Ich weiß, dass ich immer sicher bin. Ich akzeptiere andere, wie sie sind. Und die anderen akzeptieren mich, wie ich bin. Ich nehme mein Leben selbst in die Hand. Ich bin wunderbar und fühle mich wohl. Ich bin dankbar für mein Leben. Ich habe genügend Selbstwertgefühl, innere Sicherheit und Selbstvertrauen, um im Leben voranzukommen. Ich ziehe stets das Beste an. Ich lebe in einer Welt der Liebe und Akzeptanz. Ich erfreue mich an der Liebe, die ich mit anderen teile. Alle meine Entscheidungen wirken sich positiv auf mein Leben aus. Ich entscheide mich für Gedanken, die mein Leben bereichern. Ich entscheide mich bewusst für ein Leben in Frieden und Freude. Frieden beginnt bei mir selbst. Ich bin dem Leben gegenüber großzügig, und das Leben ist mir gegenüber großzügig. Ich schenke gern und lasse mich gern beschenken. Meine Gedanken und Worte sind im Einklang mit dem Leben. So, wie ich jetzt in diesem Augenblick bin, bin ich wunderbar. Ich habe eine gute Einstellung mir selbst gegenüber. Ich lobe mich selbst für kleine und große Leistungen. www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 56 von 119


                         

Ich bin immer für mich da. Ich habe stets Geduld mit mir. Lernen bereitet mir Freude. Die Weisheit, nach der ich suche, liegt in mir. Wie die Blumen, so bin auch ich auf meine Weise schön und erblühe immer wieder neu. Ich liebe meine Gedanken, Worte und Taten. Ich erlebe meinen Umgang mit anderen als sehr angenehm. Mein inneres Selbstgespräch ist freundlich und liebevoll. Meine Liebe ist stark und frei. Ich habe ein gesundes Selbstwertgefühl. Ich will! Ich kann! Ich schaffe es! Ich bin vollkommen, so wie ich bin: körperlich, seelisch und geistig. Ich bin in Frieden mit mir selbst. Ich bin selbst für mein Leben verantwortlich. Freudig übernehme ich meine Verantwortung. Jeden Tag achte ich auf meine inneren Eingebungen, die mir sagen, wie ich meine Lebensqualität steigern kann. Ich nehme nur Gutes auf. Ich schaue gern in den Spiegel und sage: Ich liebe mich. Ich liebe mich wirklich! Ich verdiene das Beste im Leben. Ich mache wunderbare Erfahrungen. Ich bin einzigartig. Mein Ziel ist es, mich heute mehr zu lieben, und das an jedem neuen Tag. Ich will jeden neuen Augenblick mit Liebe begegnen. Mein Zuhause ist ein Ort der Schönheit und des Friedens. Ich bin frei. Meine Liebe zu mir selbst lässt Wunder geschehen.

Wo liegen Deine Grenzen? Schön zu wissen, was Du alles kannst, worin Du gut bist, was andere an Dir schätzen. All das gehört Dir. Manches davon ist Dir geschenkt worden, vieles hast Du Dir erarbeitet. Du kannst stolz auf Deine Stärken sein. Wirklich glückliche Menschen kennen ihre Stärken UND ihre Grenzen. Und sie haben gelernt, auch mit diesen vermeintlichen „Schwächen“ gut zu leben, denn auch sie gehören zu einem rundum stimmigen und lebensfördernden Selbstbild. Wenn ich nämlich weiß, was mir weniger liegt, dann kann ich diese Dinge getrost den Menschen überlassen, die das ohnehin besser können. Umso mehr Zeit bleibt für das, was ich selbst wirklich gut beherrsche.

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Gestehe Dir ruhig auch Schwächen zu. Gerade sie machen Dich sympathisch und menschlich. Gerade wenn etwas nicht so nach Deinen Vorstellungen läuft, ist es besonders wichtig, für Dich da zu sein, gut für Dich zu sorgen oder Dich auch einfach mal in Ruhe zu lassen.

Wie fühlst Du Dich? Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die Welt um Dich herum freundlicher wirkt, wenn Du glücklich bist? Alle scheinen Dir zuzulachen. Das liegt zum einen daran, dass andere auf Dich positiver reagieren, wenn Du glücklich bist. Ein weiterer Grund liegt darin, dass Du selbst aufgrund Deiner Hochstimmung Deine Umgebung viel positiver beurteilst. Das innere Gespräch, das wahrscheinlich auch Du ununterbrochen mit Dir führst, besteht aus einzelnen Wörtern oder Sätzen. Diese bestimmen, wie Du Dich fühlst. Redest Du freundlich, aufmunternd und optimistisch mit Dir, hellt sich Deine Stimmung auf. Du bist entspannt, kannst Situationen richtig einschätzen und siehst der Zukunft hoffnungsvoll entgegen. Auch die Liebe zu Dir selbst ist ein Gefühl. Also gilt für sie dasselbe wie für alle anderen Gefühle. Sie entsteht durch bestimmte Gedanken wie die oben aufgeführten. Entscheidend dabei ist, dass Du diese Gedanken ehrlich meinst. Erst dann lösen diese Worte tiefe Gefühle aus. Stimmungen kommen und gehen. Probiere es einmal aus, und Du wirst schnell erkennen, dass Du ein entscheidendes Wort dabei mitzureden hast, welche Gefühle in Dir entstehen. Ein wichtiger Hinweis: Prinzipiell ist jedes Gefühl, das Du hast, richtig. Gefühle haben mit Deiner Lebensgeschichte zu tun. Und es hat einen Grund, warum Du so fühlst, wie Du fühlst. Mit der Zeit wirst Du auch erkennen, ob genau dieses Gefühl wirklich durch die aktuelle Situation ausgelöst wird oder eher zu einer fernen Vergangenheit gehört. Merke Dir für den Umgang mit Deinen Gefühlen folgende Regeln:    

Fühle das Gefühl! Akzeptiere jedes Gefühl, das Du empfindest. Drücke dieses Gefühl entsprechend Deinem Temperament und Deiner Persönlichkeit aus. Lerne aus Deinen Gefühlen.

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Wie gehst Du mit Dir um? Niemand kann Dir sagen, was in fünf Jahren sein wird. Aber die Art und Weise, wie Du ab heute über Dich denkst und redest, wie Du Dich ab heute fühlst und vor allem, wie Du ab heute mit Dir selbst umgehst, hat großen Einfluss auf Deine Lebensqualität. Wenn Du Dich selbst liebst, wirst Du immer öfter tun, was Dich weiterbringt, Dich gesünder und lebendiger macht. Um zu erkennen, wie Du mit Dir selbst umgehst, ist es hilfreich, hin und wieder einmal neben Dich zu treten und Dich so zu sehen, als wärst Du jemand anderes. Diesen Blickwinkel „von außen“ einzunehmen, musst Du vielleicht erst üben. Beginne mit einfachen Situationen, wie zum Beispiel, dass Du Dich selbst siehst, wie Du dieses Buch in der Hand hältst (wenn Du es Dir ausgedruckt hast) und darin liest oder wie Du am Waschbecken stehst und Dir die Zähne putzt. Mit der Zeit kannst Du Dich dann auch zum Beispiel in Gesprächen mit anderen in den Blick nehmen oder in Deinem Verhalten zu Dir selbst. Und da wird es so manches zu sehen geben, was Du nicht vermutet hättest. So wirst Du immer mehr lernen, Ja zu Dir zu sagen, netter zu Dir zu sein und gut für Dich zu sorgen – und das auch im Zusammensein mit anderen. Jeder kleine Gedanke, jede kleine Tat hilft dabei. Du könntest Dich zum Beispiel selbst freundlich um etwas bitten und Dich auch bei Dir selbst bedanken. Oder Du könntest Dir vornehmen, Versprechen an Dich selbst zu halten und aufgestellte Regeln zu befolgen. Im fünften Kapitel gebe ich Dir ein paar Ideen, wie ein freundlicher Umgang mit Dir selbst aussehen könnte. Es würde mich freuen, wenn Du diese Vorschläge entsprechend Deiner eigenen Bedürfnisse abwandelst und ergänzt.

Wie denkst Du über andere? Das Menschenbild, das Du hast, wirkt auf Dich zurück. Deshalb ist es mindestens genauso wichtig, auch darauf zu achten, gut über andere zu denken und zu reden. Wenn Du das Positive an anderen wahrnimmst und ihnen einen netten Gedanken schenkst, dann fällt es Dir auch deutlich leichter, Dir vorzustellen, dass andere Dir ebenfalls wohlgesonnen sind. Einfach mal ausprobieren. Wenn Du eine grundsätzlich gute Meinung von Dir und anderen hast, sieht die Welt gleich viel freundlicher aus. Wegen der sich daraus ergebenden selbsterfüllenden Erwartungen ist das durchaus vorteilhaft.

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Du siehst also, es ist wichtig, wohlwollend über andere zu denken und positiv über sie zu sprechen. Noch wichtiger ist es, freundlich mit ihnen zu reden und sie gut zu behandeln. Wenn Du Dich selbst liebst, Deine wahren Bedürfnisse erfüllst und das tust, was Deinem Wesen entspricht, wirkst Du in alle Richtungen. Du tust Dinge für Dich selbst und für andere, einfach weil Du sie ihnen geben willst.

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Was willst Du Dir merken? So weit das 2. Kapitel – Wie siehst Du Dich? Was möchtest Du Dir aus diesem Kapitel merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 3 Kannst Du Dich selbst annehmen, wie Du bist? Du hast dieses Buch gekauft, weil Du etwas verändern möchtest. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass Du bereit bist, Dich mit allem, was Dich ausmacht, anzunehmen, und Dich darüber zu freuen, dass Du genau der Mensch bist, der Du bist. Es heißt, dass Du Ja zu Dir sagst und dass Du akzeptierst, was Du denkst, fühlst und tust. Du verdienst es, um Deiner selbst willen geliebt zu werden – von Dir selbst und von anderen.

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Hast Du Achtung vor Dir selbst? Der Blick, den Du auf Dich selbst richtest und wie Du Deine eigenen Qualitäten bewertest, ist sehr wichtig für Deine Selbstachtung. Siehst Du Dich als einen Menschen, der die Sympathie, Zuneigung und Liebe der anderen verdient? Läuft Dein Leben so, wie Du es Dir wünschst? Stehen Deine Handlungen in Einklang mit Deinen Wünschen und Überzeugungen? Bist Du mit Dir selbst im Frieden? Wann warst Du das letzte Mal stolz auf Dich, zufrieden und glücklich?

Warum ist Selbstannahme wichtig? Du hast nun gelernt, Dich selbst wohlwollend zu betrachten mit allem, was Du aufgrund Deiner Geschichte und Deinen Erfahrungen in diesem Moment gerade bist. Nun steht für Dich der nächste Entwicklungsschritt an, nämlich mit Dir selbst Frieden zu schließen, alles an Dir erkannte zu akzeptieren und in Dir die Freiheit zu entwickeln, das alles auch sein zu dürfen. Dieser Prozess, Dich Stück für Stück anzunehmen, bedeutet viel Arbeit. Er verlangt das bewusste Hinschauen und Ja-sagen zu dem, was Du siehst und wahrnimmst. Während Du Dich mit der Frage Wer will ich sein? beschäftigt hast, wurde Dir bestimmt immer klarer, welche Verhaltensweisen, Eigenschaften, Gefühle und Gedanken in Deinem künftigen Leben eine größere Rolle spielen sollen. Als Mensch bist Du ein wandelbares Wesen. Du hast die Freiheit und die Kraft in Dir, jederzeit zu dem Menschen zu werden, der Du sein möchtest. Du kannst Dich immer wieder neu erfahren und Dich nach Deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen verändern oder nach Deinen eigenen Vorstellungen leben. Mit der Selbstannahme schaffst Du Dir die Grundlage, auf der wünschenswerte Veränderungen in Gang kommen können. Denn sicher hast Du im bisherigen Verlauf einige Punkte entdeckt, die Du gerne verbessern möchtest. Doch zunächst ist es wichtig für Dich zu wissen, dass Du alles sein darfst. Wichtig ist, dass Du Dir Deine eigenen Werte erschaffst, dass Du für Dich herausfindest, wie Du sein möchtest, was Du leben möchtest, und Dir dann erlaubst, Dich zu verwandeln, weil Du es willst. Je besser es Dir gelingt, Dich selbst anzunehmen, desto mehr kannst Du auch andere annehmen und zulassen.

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Was ist Selbstachtung? Jeder Mensch – auch Du, liebe Leserin, lieber Leser – verfügt schon von Geburt an über ein gewisses Maß an Selbstachtung, auf der er aufbauen kann. Du kannst also ganz entspannt an die Sache herangehen. Selbstachtung ist eine zentrale Voraussetzung für geistige und körperliche Gesundheit und eine entscheidende Grundlage für das menschliche Wachstum. Sie ist sehr eng verbunden mit allgemeiner Zufriedenheit. Menschen mit gesunder Selbstachtung sind in der Regel freundlicher, ausdrucksfähiger, aktiver und vertrauen sich selbst und anderen Menschen mehr. In diesem Kapitel wollen wir unsere Aufmerksamkeit dem Aufbau und der Stärkung einer gesunden und stabilen Selbstachtung schenken. Wie immer entfalten die hier beschriebenen Fähigkeiten ihre Wirkung nur dann, wenn Du sie anwendest und übst.

Bist Du Dir Deiner Einzigartigkeit bewusst? Jeder von uns ist einzigartig. Und auch Du bist einmalig. Unter all den Milliarden Menschen auf der Welt gibt es Dich nur ein einziges Mal. Du bist Du. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist gut so, denn es ist durchaus möglich, anders zu sein als die anderen und doch vollkommen in Ordnung zu sein!    

Was unterscheidet Dich von anderen? Was macht Dich zu dem, was Du bist? Wofür stehst Du? Wofür würdest Du am liebsten bekannt sein?

Worauf bist Du stolz? Es sind auch die kleinen Erfolge, die zählen. Zum Beispiel in der Straßenbahn, als Du einer älteren Dame freundlicherweise Deinen Sitzplatz angeboten hast. Sie lachte dankbar zurück und erfreute damit auch Dein Herz. Bestimmt fällt Dir noch mehr ein. Es sind diese vielen kleinen Erfolge im Leben, die zu großen Erfolgen führen. Zähle so wie ich Woche für Woche diese kleinen Erfolge. Es lohnt sich für Dich! Fang auch damit am besten jetzt gleich an. Was hast Du heute Gutes für Dich und andere getan? Gute Tat Nummer 1:

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Gute Tat Nummer 2:

Gute Tat Nummer 3:

Gute Tat Nummer 4:

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 3 – Kannst Du Dich selbst annehmen, wie Du bist? Was willst Du Dir aus diesem Kapitel merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 4 Was bist Du Dir wert? Dich selbst zu lieben bedeutet, dass Du in Deinem tiefsten Inneren weißt, dass Du liebenswert bist, und zwar ganz egal, wie du Dich fühlst, was Du denkst, wie Du Dich verhältst, wie Du aussiehst, was Du leistest, was Du besitzt oder was Du bisher aus Deinem Leben gemacht hast. Es heißt, dass Du Dich als Person wertschätzt, unabhängig davon, wie Du im Einzelnen bist, einfach weil Du ein Mensch bist. Du bist liebenswert, ganz gleich, was Du bist, hast oder tust!

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Warum ist ein gesundes Selbstwertgefühl wichtig? Genau genommen bist Du einfach schon deshalb wertvoll, weil Du ein Mensch bist, weil Du einfach Du selbst bist! In der Praxis sieht das meistens eher so aus, dass Du genau so viel Wert hast, wie Du Dir selber gibst. Ein Mensch wie Du, der bereit ist, sich selbst lieben zu lernen, wird immer mehr seinen Wert erkennen. Wie für (fast) alles in Deinem Leben, bist Du auch für Dein Selbstwertgefühl selbst verantwortlich und kannst auch an seiner Stärkung arbeiten. Das wollen wir gemeinsam in diesem Kapitel tun. Wenn Du ein gesundes, stabiles Selbstwertgefühl besitzt, heißt das, dass Du Dich dauerhaft in Ordnung und liebenswert findest, unabhängig von Deinen Leistungen, Deinem Aussehen oder der Anerkennung anderer. Das heißt, Du hast gelernt, zwischen Dir als Person und Deinem Verhalten zu unterscheiden. Du weißt, dass Du mehr bist, als Du vielleicht in diesem Moment zum Ausdruck bringen kannst oder willst. Wenn Du gelernt hast, dass Du in jeder Situation wertvoll und liebenswert bist, kannst Du das auch an andere Menschen und vor allen Dingen an Kinder – ob nun Deine eigenen oder fremde – weitergeben. Wir alle können jemanden gebrauchen, der uns für das achtet und schätzt, was wir sind. Viele sind der Auffassung, dass unser Wert auf dem basiert, was wir tun – auf unseren Fertigkeiten, Talenten, Charakterzügen oder darauf, wie sehr andere Menschen uns akzeptieren. Zwar sind alle diese Dinge von Wert, aber nach meiner Auffassung eignet sich nichts davon als erster Schritt zur Stärkung des Selbstwertgefühls. Doch was fördert das Gefühl eines Menschen, etwas wert zu sein? Eine realistische und von Selbstwertschätzung geprägte Einstellung Dir selbst gegenüber hat viele Vorteile. Hier nur ein paar davon. Sicher fallen Dir noch mehr ein:         

Du bist in stärkerem Maße von Freude und persönlicher Zufriedenheit motiviert. Du bist glücklicher. Du probierst öfter mal etwas Neues aus. Du bist Deinen „Ecken und Kanten“ gegenüber gelassener und eher bereit, an ihnen zu arbeiten. Du bist glücklicher in Deinen Beziehungen. Du fühlst Dich wohler dabei, Deine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Du wirst mit höherer Wahrscheinlichkeit respektiert und gut behandelt. Du wirst als attraktiver angesehen. Du genießt Dein Leben mehr.

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 

Du triffst bessere, objektivere Entscheidungen. Du fühlst Dich gemocht als die Person, die Du nun einmal bist.

Wie entsteht Selbstachtung? Einem starken Selbstwertgefühl ist es sehr förderlich, sich die eigenen Eltern gut auszusuchen. Kinder mit einem starken Selbstwertgefühl haben in der Regel Eltern, die ihnen durch ihr Vorbild Selbstachtung nahebringen. Solche Eltern verhalten sich den Kindern gegenüber stets liebevoll, zeigen Interesse am Leben ihrer Kinder und an ihren Freunden, schenken ihnen Zeit und ermutigen sie. Eltern von Kindern mit einem starken Selbstwertgefühl haben hohe Maßstäbe und Erwartungen, die jedoch klar, vernünftig und in sich stimmig sind. Außerdem werden sie in Verbindung mit Unterstützung und Ermutigung vermittelt. Solche Eltern übermitteln ihren Kindern die Botschaft: „Ich vertraue dir, aber andererseits ist mir klar, dass du nicht vollkommen bist. Trotzdem liebe ich dich, und deshalb werde ich mir Zeit nehmen, um dir beim Lernen zu helfen, dir Grenzen zu setzen und dir Disziplin beizubringen. Ich erwarte das Beste von dir, weil ich an dich glaube und dich schätze.“ Doch wie können wir auch bei Fehlen eines entsprechenden elterlichen Vorbildes unser Selbstwertgefühl stärken? Wenn Du keine Liebe von anderen empfangen hast, ist es umso wichtiger, dass Du lernst, Dir selbst ein liebender Vater oder eine liebende Mutter zu sein.

Bist Du Dir Deines Wertes als Mensch bewusst? In uns allen ist ein Licht, ein Kern des Friedens, der Ganzheit, der Freude, der Güte, des angeborenen Wertes und der positiven Gefühle, die uns zu Menschen machen. Aristoteles sagte einmal: „Im Schlaf sind alle Menschen gleich.“ Das bedeutet, dass Du als Mensch wichtig und wertvoll bist, weil Dein wahres Selbst einzigartig, kostbar, von unendlichem, ewigem und unveränderlichem Wert und gut ist. Bedingungsloser menschlicher Wert beinhaltet, dass Du ebenso kostbar wie jeder andere Mensch bist. Generell sind alle Menschen gleichwertig. Ein anderer mag zwar in sportlicher, akademischer oder geschäftlicher Hinsicht besser sein als Du, und im

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Gegensatz dazu mögen Deine sozialen Fähigkeiten besser entwickelt sein, doch als Menschen habt ihr beide den gleichen Wert. Äußerlichkeiten wie Geld, Aussehen, Leistungsfähigkeit und Erfolge erhöhen lediglich den Marktwert oder den sozialen Wert von Menschen. Hingegen ist der Wert eines Menschen als Person unbegrenzt und unveränderlich. Er braucht nicht verdient oder unter Beweis gestellt zu werden. Du brauchst ihn nur zu erkennen, zu akzeptieren und zu würdigen. Die Liebe anderer Menschen hilft uns, unseren Wert zu spüren. Ein Talent zum Besten anderer zu nutzen ist eine Möglichkeit, dem eigenen Wert Ausdruck zu verleihen. Dadurch wird die Art verändert, wie der Wert erlebt wird, nicht aber der Wert selbst.

Welche Reichtümer gibt es in Deinem Leben? Auf der Suche nach Dir selbst hast Du inzwischen auch Deinen inneren Reichtum entdeckt. Reichtümer wie zum Beispiel bereichernde Erfahrungen, wichtige Erkenntnisse und schöne Erinnerungen, die mehr zählen als finanzieller Wohlstand und die vor allem erst dessen Grundlage bilden. Dieser innere Reichtum zeigt sich in einer positiven Einstellung zum Leben, einem hohen Selbstwertgefühl und innerem Frieden. Zu diesen Reichtümern gehören auch Freundschaften und Deine Gesundheit.

Mit welchen Menschen verbringst Du Deine Zeit? Bei allem, was Du im Leben tust, ist die gute Stimmung bereits die halbe Miete. Schaffe Dir deshalb ein positives Umfeld und suche Dir die Menschen, die Dir positive Gefühle und schöne Stimmungen schenken, die Dich beflügeln. Prüfe doch gleich einmal, ob die Menschen in Deinem Umfeld Dir guttun:      

Wer gehört alles zu Deiner Familie, also zu den Menschen, mit denen Du zusammenlebst? Woran genau merkst Du, dass ihr euch in eurer Familie gegenseitig viel gebt? Woran genau kann man sehen, dass ihr füreinander da seid? Was bekommst Du von Deiner Familie? Was gibst Du Deiner Familie? Was ist das Schönste an Deiner Familie?

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       

Wer genau sind Deine Freunde? Wie viele Freunde hast Du? Woran merkst Du, dass Du ein ganz wunderbares Verhältnis zu Deinen Freunden hast? Woran merkst Du, dass Dir Deine Freunde guttun und das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen genau das richtige ist? Was unternimmst Du alles Wunderbares mit Deinen Freunden? Warum fühlst Du Dich wohl mit Deinen Freunden? Was genießt Du am meisten im Umgang mit Deinen Bekannten, Nachbarn und Kollegen? Woran merkt man, dass das Verhältnis zu Deinen Bekannten, Nachbarn und Kollegen genau richtig ist, wie es ist?

Wie behandelst Du Deinen Körper? Selbstliebe zeigt sich auch ganz deutlich im Verhältnis zu Deinem Körper. Fühlst Du Dich wohl in Deiner Haut? Bist Du Dir bewusst, wie wichtig Dein Körper für Dich ist? Dein Körper ist ein wahres Wunderwerk und wenn Du es willst, kann er Dein Freund sein und Dich bei allem unterstützen, was Du Dir wünschst. Überlege Dir doch einmal, was zum Beispiel Deine Füße Dir alles ermöglichen:      

Deine Füße tragen Dich durchs Leben. Auf ihnen kannst Du gehen, stehen und tanzen. Du kannst mit ihnen den Tau auf dem Gras fühlen. Du kannst mit ihnen Deinen Partner streicheln. Du kannst mit ihnen wohlige Wärme spüren. Und Massagen genießen.

Vielleicht ist es Zeit, öfter mal an Deine Füße zu denken? Oder Deine Hände, oder Deine Augen, Deine Ohren, Deinen Mund? Deinen ganzen Körper auf diese Weise einmal durchzugehen, macht Dir deutlich, wie reich gesegnet Du bist. Es ist sehr spannend, herauszufinden, wie Dein Körper funktioniert. Mache es Dir zum Ziel, den Aufbau Deines Körpers und seine inneren Abläufe wirklich zu verstehen. Kaufe Dir dazu am besten ein übersichtliches Buch, das Du leicht verstehen kannst, oder besuche einen entsprechenden Kurs. Betrachte Dich einmal wohlwollend im Spiegel. Weißt Du eigentlich, was für ein Schatz Dein Körper ist? Und was Dein Körper alles für Dich tut? Beispielsweise ermöglicht er Dir, Liebe zu empfangen und zu erleben. Denke nur an das Gefühl, das durch eine Umarmung oder durch die sanfte Berührung eines Menschen entsteht, der Dir aufrichtig zugetan ist. Die www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 71 von 119


Empfindung, die Dein Körper spürt, erreicht auch Deine Seele. Eine von Respekt und Liebe geprägte Haltung zu Deinem Körper – die sich in einem sensiblen, gesundheitsfördernden Umgang mit ihm spiegelt – wirkt sich auch positiv auf Deine Gefühle Dir selbst gegenüber aus. Weitere Informationen über dieses Wunderwerk und eine Meditation, mit deren Hilfe Du die Wertschätzung für Deinen Körper erhöhen kannst, findest Du im Kundenbereich (siehe Seite 119). Körper und Geist sind miteinander verbunden. Wenn Du Dich seelisch stark fühlen willst, ist es naheliegen, dass Du gut für Deinen Körper sorgen solltest. Zeit, die Du in die Erhaltung und Verbesserung Deiner körperlichen Gesundheit investierst, ist in jedem Fall gut und sinnvoll angelegt. Dies führt letztendlich zu einer Zeitersparnis, weil Deine Leistungsfähigkeit und, was noch wichtiger ist, auch Deine seelische Gesundheit verbessert werden.

Was kannst Du für Deinen Körper tun? In der Sonne spazieren zu gehen, dem Rauschen eines Flusses zuzuhören, den Duft einer Rose einzuatmen, alles essen zu können, was Dir schmeckt oder die Schönheit eines Sonnenuntergangs zu bewundern – kurz: Dich selbst und Dein Leben zu lieben – das alles sind Dinge, die Du nur dann von ganzem Herzen genießen kannst, wenn Du gesund bist und Dich rundum wohlfühlst. Und es gibt eine Menge Möglichkeiten, Deinem Körper, Deinem Geist und Deiner Seele etwas Gutes zu tun. Wenn Du gesund leben möchtest, frage Dich einmal:            

Atmest Du bewusst und tief? Woraus schöpfst Du Energie? Trinkst Du genügend? Und was? Ernährst Du Dich vernünftig und vollwertig? Bewegst Du Dich regelmäßig an der frischen Luft? Nutzt Du einen großen Teil Deiner Zeit für Dinge, die Dich und andere weiterbringen? Entspannst Du Dich regelmäßig und machst Du immer mal wieder eine Pause? Sorgst Du für einen erholsamen Schlaf? Wie trainierst Du Deine Kraft und Ausdauer? Bewahrst Du Dir eine zuversichtliche Lebenseinstellung und hast Du Vertrauen in die Selbstheilungskräfte Deines Körpers? Bringst Du so viel Freude wie möglich in Dein Leben, um Deiner Seele gutzutun? Reinigst Du Dich hin und wieder innerlich, zum Beispiel durch eine Fastenkur?

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   

Pflegst Du Dich auch äußerlich, damit Du Dich als schön empfinden und Dich in Deiner Haut wohlfühlen kannst? Denkst Du gesundheitsfördernde Gedanken? Lächelst Du oft? Lebst Du bewusst?

Welche Essgewohnheiten hast Du? Die wohl wichtigste Grundvoraussetzung für Deine körperliche und seelische Gesundheit ist die Nahrung, die Du täglich zu Dir nimmst, denn es besteht eine enge Verbindung zwischen dem, was Du isst und wie Du Dich fühlst. Wenn Du also möchtest, dass es Dir gut geht, dann solltest Du auf eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Es gibt sehr viele Empfehlungen bezüglich „richtigem Essen“. Letztlich kommt es hierbei auch stark auf Deine persönlichen Bedürfnisse, Deine Gewohnheiten und die Voraussetzungen an, unter denen Du lebst. Deshalb solltest Du Dir die für Dich am besten geeignete Ernährungsweise durch Deine Erfahrungen „am eigenen Leib“ selbst erarbeiten. Es geht auch hierbei vor allem darum, herauszufinden, was Dir guttut. Hier nur ein paar ganz allgemeine Anregungen: 

Ernähre Dich möglichst abwechslungsreich. Jede Mahlzeit sollte ein kulinarisches Erlebnis sein, sollte Freude bereiten und Dich natürlich bestens versorgen mit allem, was Du brauchst.

Deine Nahrung sollte in erster Linie aus Obst, Salat, Gemüse und Gewürzkräutern, Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, kaltgepressten Pflanzenölen sowie wertvollen Sauermilch- und Käsearten bestehen.

Dabei ist es wichtig, dass die Nahrungsmittel frisch sind, möglichst aus ökologischem Anbau stammen und schonend zubereitet werden.

Gehe einmal über den Markt oder durch ein Lebensmittelgeschäft und spüre in Dich hinein, zu welchen Nahrungsmitteln es Dich hinzieht.

Bereite Dein Essen liebevoll, schmackhaft und appetitlich zu, damit alle Deine Sinne etwas davon haben. Und dann nimm Dir genügend Zeit zum Essen und Genießen!

Damit Dein Blutzuckerspiegel während des Tages gleich bleibt, gewöhne Dir an, mindestens drei Mal am Tag zu essen: Frühstück,

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Mittag- und Abendessen, sowie bei Bedarf hier und da eine gesunde Zwischenmahlzeit. 

Trinke viel, vor allem reines Quellwasser. Auch Kräutertee oder frische Obst- und Gemüsesäfte sind sehr zu empfehlen.

Bewegst Du Dich regelmäßig? Körpertraining wirkt sich positiv auf Deine Selbstachtung und auf Deine allgemeine seelische Gesundheit aus. Es ist auch eine anerkannte Methode für Gewichtskontrolle und Verbesserung der Nachtruhe. Dein Ziel sollte ein mindestens dreißigminütiges Ausdauertraining an den meisten Tagen der Woche sein. Dies kann in Form von Walking (Gehen), Fahrradfahren, Rudern, Schwimmen, Treppensteigen (auch in Form von Steptrainern) und Jogging geschehen. Die beste Übung ist diejenige, die Dir am meisten Freude macht. Mäßiges, aber regelmäßiges Training ist das Ziel. Wenn Du nur wenig trainieren kannst, ist das immer noch besser, als gar nichts zu tun. Selbst zehnminütiges Gehen bei langer Schreibtischarbeit aktiviert nachweislich neue Energie und verbessert die seelische Verfassung. Kraft- und Flexibilitätstraining sind ebenfalls sehr nützlich und haben zusätzliche positive Auswirkungen. Wenn Du Zeit dafür hast, kannst Du diese Bereiche in Dein Trainingsprogramm aufnehmen. Beginne mit Deinem Übungsprogramm sehr vorsichtig und steigere Deine Aktivitäten ganz allmählich. Nach dem Training solltest Du Dich erfrischt und im Besitz neuer Energie fühlen. Wenn es Dir gelingt, Deine Trainingszeit allmählich auf eine halbe Stunde oder mehr an den meisten Tagen der Woche zu erhöhen, ist das wunderbar. Falls es Dir nicht gelingt, tue einfach, was Du kannst.

Sorgst Du für Entspannung? Das Schöne am Entspannen ist, dass Du es auf so unterschiedliche Weise tun und Dir genau das aussuchen kannst, was Dir Freude macht. Das bietet auch die beste Gewähr dafür, dass Du dabei bleibst. Eine sehr einfach zu erlernende Methode der Entspannung ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Bei diesen Übungen werden der Reihe nach alle Körperregionen bis zum Äußersten angespannt und dann ganz bewusst losgelassen. Nach der bewussten Höchstspannung kannst Du Dich dann umso tiefer in die folgende Entspannung fallen lassen.

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Eine wundervolle Möglichkeit loszulassen, ist auch die Musik. Sicher kennst auch Du die aufmunternde, elektrisierende Wirkung von Rock und Pop, die beruhigende Wirkung von guter Meditationsmusik oder die harmonisierende Kraft von Sonaten und klassischen Sinfonien. Tief gehende Entspannung in der Bewegung bieten die östlichen Methoden des Tai Chi Chuan und Qi Gong. Bei ihren fließenden, vom eigenen Körperrhythmus getragenen Bewegungsmustern ist Bewusstheit der entscheidende Punkt. Gerade in diesem meditativen Ansatz liegt ein großer Schatz. Ideal zum Entspannen ist auch körperwarmes Thermalwasser. Auch fürs Bewegungstraining ist Wasser gut geeignet. Manche Menschen trainieren lieber im Schwimmbad als an Land, da so die Gelenke geschont werden. Bei vielen Leuten kommt noch eine natürliche Freude am Wasser hinzu. Sie hat wohl damit zu tun, dass auch wir Menschen, wie alles Leben, aus dem Wasser kommen.

Schläfst Du gut und ausreichend? Die erste und beste Möglichkeit zur Entspannung bietet Dir ein erholsamer Schlaf. Dabei sind zwei Aspekte besonders wichtig: Dauer und Regelmäßigkeit des Schlafs. Die meisten Erwachsenen benötigen mindestens acht Stunden Schlaf. Regelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten halten den Schlafzyklus stabil. Eine gute Faustregel ist, dass Du versuchst, etwas mehr Schlaf zu bekommen, als Du zu brauchen glaubst. Gehe während der ganzen Woche – auch an den Wochenenden – so regelmäßig wie möglich zu Bett. Das gleiche gilt für das Aufstehen.

Hast Du einen schriftlichen Plan? Schriftlich einen Plan zu verfassen und zu beschließen, Dich an diesen zu halten, wirkt sehr motivierend. Bitte stelle einen Plan zusammen, den Du wirklich ausführen kannst. Er muss die oben angesprochenen Punkte Körpertraining, Entspannungsübungen, Schlafenszeiten und einen Menüplan enthalten. Berücksichtige dabei alle hier aufgeführten Empfehlungen und achte bei der Planung Deiner Mahlzeiten vor allem auf Abwechslung, damit Du alle notwendigen Nährstoffe erhältst. Es ist völlig in Ordnung, wenn Du Dir ein paar Tage Zeit lässt, um auf Deine Ziele, die Du in Deinem Plan benennst, hinzuarbeiten. Doch Du solltest

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spätestens innerhalb der nächsten beiden Wochen mit seiner Umsetzung beginnen.

Wie gehst Du mit Deiner Zeit um? Apropos Zeit: Sie ist das Kostbarste, was es gibt. Zeit für all die Dinge, die Dir am Herzen liegen. Zeit für die Menschen, die Du liebst. Dem Thema dieses Buches entsprechend natürlich vor allem Zeit für Dich selbst. Höchste Zeit also, dass Du Dich jetzt einmal mit diesem wichtigen Thema beschäftigst. Mit der Zeit ist das so eine komische Sache – manchmal vergeht sie wie im Flug und manchmal dehnt sie sich wie mein Thera-Band. Albert Einstein, der sich bekanntlich sehr eingehend mit der Zeit auseinandergesetzt hat, drückte es im Zusammenhang mit seiner Relativitätstheorie besonders schön aus: „Wenn man mit dem Mädchen, das man liebt, zwei Stunden zusammensitzt, denkt man, es ist nur eine Minute; wenn man aber nur eine Minute auf einem heißen Ofen sitzt, denkt man, es sind zwei Stunden – das ist die Relativität.“ Diese Aussage zeigt deutlich, dass das Empfinden von Zeit in uns selbst entsteht und nur eine Frage der Wahrnehmung ist, die wir auch selbst verändern können. Deshalb sage ich immer: „Alles hat seine Zeit, alles braucht seine Zeit, und ich habe alle Zeit der Welt!“, auch wenn mein Tag natürlich genauso wie Deiner „nur“ 24 Stunden hat. Doch auch Du kannst diese (gefühlte) Zeit ausdehnen, indem Du alles, was Du gerade tust, mit voller Aufmerksamkeit tust. Und wenn Du auf diese Weise bei der Sache bleibst, bist Du viel schneller mit allem fertig und gewinnst so tatsächlich Zeit, die Du für Dinge nutzen kannst, die Dir gut tun. Wichtig ist dabei eine regelmäßige Zeitplanung. Durch sie gewinnst Du mehr Überblick und kannst Dich besser auf das Wesentliche konzentrieren. Außerdem bleibst Du bei Deinen Projekten, Aufgaben und Zielen am Ball. Hier ein paar Vorschläge: 

Wähle das für Dich passende System: Es gibt zig verschiedene Zeitplansysteme – in Papierform, in elektronischer Form, in groß, in klein. Der eine braucht das elektronische Superteil, der andere kommt prima mit einem Mini-Kalender aus. Such Dir ein System aus, das zu Dir passt, das Dir Spaß macht und das Du immer wieder gerne zur Hand nimmst – jeden Tag.

Plane täglich: Nimm Dir täglich 5 bis 10 Minuten Zeit, zum Beispiel bei einer Tasse Tee am Morgen, bei der Du den aktuellen Tag pla-

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nen kannst. Wenn Du lieber die ganze Woche oder einen Monat im Voraus planst, so ist das natürlich auch möglich. 

Fasse gleichartige Aufgaben zusammen. Stehen zum Beispiel drei Anrufe auf der Liste, erledige sie alle direkt hintereinander. Setze Prioritäten.

Schreibe Dir alle Aufgaben auf, die Du zu erledigen hast oder erledigen willst.

Nimm Dir Zeit für Dich selbst: Bei der Zeitplanung geht es vor allem darum, dass Du Deine Zeit bestmöglich nutzt. Es geht um Dich! Und das heißt, dass Du Zeit für genau die Dinge haben solltest, die Dir wichtig sind. Plane deshalb auch – oder vor allem! – alle Aufgaben, Projekte und Ziele mit ein, die Dich persönlich weiterbringen – sei es beruflich oder privat. o Was wünschst Du Dir für Dich persönlich? Auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene? Willst du vielleicht Zeit einplanen fürs Federballspielen, den Literaturkreis, die Zubereitung eines ganz besonderen Festessens oder einfach, um bei leben-lernen-lieben.de vorbeizuschauen? o Was möchtest Du mit Deiner Familie oder Deinem Partner unternehmen? Brauchst Du eventuell mehr Zeit für Deine Lieben? o Was willst Du im Beruf erreichen? Hast Du genug Zeit für Fortbildung oder soziale Kontakte mit den Kollegen eingeplant?

Schätze die Aufgabendauer: Notiere hinter jede Aufgabe die Zeit, die Du meinst, dafür zu brauchen. Plane einen ausreichenden Puffer mit ein, um genügend Spielraum zu haben und alles in Ruhe erledigen zu können. Trage Anfang und Ende als Termin in Deine Planung ein.

Überprüfe Deine Planung: Nimm Dir abends einen Moment Zeit und vergleiche das, was Du erledigen konntest, mit Deiner Planung – sei es Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresplanung. Beglückwünsche Dich zu jeder Aufgabe, die Du geschafft hast – und die anderen verschiebst Du einfach auf den nächsten Tag. Dann solltest Du ihnen aber eine höhere Priorität einräumen. Und achte auch darauf, ob Deine Zeitschätzungen richtig waren und verfeinere so zunehmend Deine Planung. Versuche, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Entspannung und Disziplin zu finden.

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Zeit ist Leben, und Dein Tagesablauf sagt viel darüber aus, ob Du das Leben führst, das Du Dir schon immer gewünscht hast. Zeit ist ein kostbares Gut. Mache Dir bei allem, was Du tust, deutlich bewusst, dass jeder Tag, jede Stunde, jede Minute einmalig und unwiederholbar ist. Gehst Du behutsam mit Deiner Zeit um? Lebst Du konsequent und zielgerichtet? Es ist unbedingt notwendig, Deine Zeit bewusst einzuteilen. Entwerfe jetzt einmal für den heutigen Tag ein genaues Arbeits- und Erholungsprogramm, falls Du das nicht bereits getan hast. Und beurteile heute einmal alles, was Du tust, danach, ob es Dich Deinem Lebensziel näherbringt. Gewöhne Dich daran, für jeden Tag ein Ziel festzulegen, das Du unbedingt erreichen willst. Wenn Du das geschafft hast, wirst Du die Zeit der Muße umso intensiver genießen. Es ist ein tolles Gefühl, bei Sonnenuntergang alles getan zu haben, was an diesem Tag möglich war, und noch die Zeit zu haben, um es zu genießen. Du wirst immer öfter feststellen, dass Dir der richtige Umgang mit der Zeit ein großes Stück innerer Harmonie schenkt. Und dann fällt es Dir auch leichter, Dich selbst zu mögen.

Machst Du das Beste aus Deinem Typ? Wenn Du Dich selbst mehr liebst, hast Du automatisch das Bedürfnis, das Allerbeste aus dem zu machen, was Dir zur Verfügung steht. Und umgekehrt trägt ein vorteilhaftes Erscheinungsbild dazu bei, dass Dein Selbstwertgefühl steigt. Mit Deiner Kleidung drückst Du aus, wer Du bist. Sie gibt anderen Menschen Auskunft über Deine innere Einstellung zu Dir selbst, und auch darüber, welchen Eindruck Du bewusst oder unbewusst auf sie machen willst. Laut einer Untersuchung entsteht ein erster Eindruck zu 60% aufgrund des Äußeren, zu 33% durch die Stimme und nur 7% (!) achten auf den Inhalt des Gesagten. Es lohnt sich also in jeder Hinsicht – privat und beruflich –, wenn Du Dich so gut wie möglich präsentierst. Wobei es in erster Linie darum geht, Deine eigene Persönlichkeit zu unterstreichen. Gönne Dir vielleicht eine professionelle Farb- und Stilberatung. Dort passieren manchmal spannende Dinge: Du findest plötzlich ganz andere Farben – Farben, die ein wenig mutiger sind und die Dir hervorragend stehen. Du spielst mit Accessoires. Auch für Männer gibt es mehr als weiße Hemden und Nadelstreifenanzüge. Erweitere Deine Möglichkeiten!

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Stehe zu Deiner Figur. Auch hier kann eine Beratung Wunder wirken: Profis bringen Dir bei, wie Du Deine figürlichen Stärken und Vorzüge betonen kannst. Auch hier gilt: Probiere spielerisch aus, entwickle ein klein wenig mehr Mut zu Dir selbst – entfalte Deine Persönlichkeit. Wichtig ist, dass Du Dich wohlfühlst!

Wie wohnst Du? Wie sehr Du Dir selbst verbunden bist, zeigt sich auch in der Art, wie Du Dein Zuhause gestaltest. Einerseits wirst Du von Deiner Art zu wohnen beeinflusst, und andererseits spiegelt Deine Wohnung auch Deinen seelischen Zustand wider. Wenn Du Dich selbst liebst, wirst Du auch Deine Umgebung so wählen beziehungsweise einrichten, dass Du Dich richtig wohlfühlst, und das völlig unabhängig von Deinen finanziellen Möglichkeiten. Es wird Dir immer wichtiger sein, Dein Zuhause zu einem Heim zu machen, in dem Du Kraft tanken und Dich zurückziehen kannst oder das Du einfach genießt. Gehe einmal durch Deine Wohnung und schaue Dich um:     

Entspricht das, was Du siehst, so weit wie möglich Deinen Bedürfnissen? Gibt es einen Bereich in der Wohnung, der nur für Dich bestimmt ist? Hast Du „Deine“ Farben ins Haus geholt? Fühlst Du Dich zu Hause so richtig wohl? Was wirst Du konkret tun, um Dir eine noch angenehmere Umgebung zu schaffen?

Willst Du Dein Leben verändern? Deine Wohnung ist ein guter Ort, um damit zu beginnen. Hier kannst Du Deine eigenen Vorstellungen leicht verwirklichen und zeigen, was in Dir steckt. Zahlreiche Bücher, Zeitschriften und Kurse informieren über die Prinzipien, die zu einer gelungenen Gestaltung der unmittelbaren Umgebung gehören. Der wichtigste Maßstab dabei ist auch hier Dein eigenes Wohlbefinden. Schon Kleinigkeiten bewirken oft einen großen Unterschied. Bei dem Bestreben, ein Umfeld zu gestalten, in der Du Dich wohlfühlst, ist die chinesische Kunst des Feng Shui sehr hilfreich. Feng Shui ist eine hoch entwickelte Philosophie zur Harmonisierung der Wohnungseinrichtung, der Hausarchitektur und der Landschaftsgestaltung. Sie ist dadurch entstanden, dass Menschen die Natur und ihre nähere und fernere Umgebung

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sorgfältig beobachtet haben. Dabei haben sie Gesetzmäßigkeiten erkannt, die Gebäude außen und innen erfüllen müssen, um sich im Einklang mit der Natur zu befinden. Wird diese Harmonie erreicht, macht sich dies durch ein spürbares Wohlbefinden beim Anblick solcher Wohnungen und Häuser und beim Leben und Arbeiten bemerkbar.

Bist Du finanziell unabhängig? Auch wenn es sich bereits herumgesprochen hat, dass Geld alleine nicht glücklich macht, ist finanzielle Unabhängigkeit ein durchaus erstrebenswertes Ziel. Denn es ist nun einmal so, dass Du nur mit ausreichend Geld wirklich ein selbstbestimmtes Leben führen kannst. Zu einem glücklichen Leben gehört natürlich vieles mehr: eine harmonische Partnerschaft, erfüllende Aufgaben, echte Freunde, Anerkennung, Wertschätzung, um nur einiges zu nennen – und das können wir uns auch für 80 Millionen Euro nicht kaufen. Von diesen Dingen wirst Du aber ganz automatisch immer mehr in Dein Leben bringen, je weiter Du dem Weg der Selbstliebe folgst. Trotzdem ist Geld eine gute Basis für Deine persönliche Entscheidungsfreiheit. Es bietet viele Möglichkeiten und kann damit wirklich entscheidend zu Deinem Glück beitragen. Wenn Du selbst die Verantwortung dafür übernimmst und Deine Finanzen im Griff hast, dann hast Du den Kopf frei, Dich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern. Natürlich wäre es schön, im Lotto zu gewinnen, über Nacht entdeckt zu werden oder doch noch den reichen Onkel aus Amerika zu beerben. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist verschwindend gering. Wie also lässt sich finanzielle Unabhängigkeit erreichen? Durch einen bewussten Umgang mit Geld. Und zwar so früh wie möglich, spätestens aber jetzt! Die allerersten Schritte sind, Deine Einstellung zu Geld zu hinterfragen und Dir Klarheit über Deine Finanzen und Deine damit verbundenen Wünsche und Ziele zu verschaffen.

Was denkst Du über Geld? Glaubst Du, dass Menschen mit Geld großzügig und warmherzig sein können? Bist Du Dir bewusst, was Du alles Gutes bewirken könntest, für Dich und andere, welche Möglichkeiten Du hättest, für Dich und andere? Wie die meisten Dinge im Leben, bestimmt Deine Einstellung auch Deine Finanzen. Dein ganzes Arbeitsleben, Dein Spar- und Anlageverhalten und natürlich auch, wie gern Du Shoppen gehst, wird dadurch geprägt. Finde deshalb heraus, welche Glaubenssätze zum Thema Geld Dich beeinflussen.

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Eine große Hilfe dabei war für mich selbst Hans-Peter Zimmermanns Buch »Geld ist schön«, das Du Dir auf seiner Website kostenlos herunterladen kannst. Es hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ist aber nach wie vor sehr empfehlenswert, wenn Du eine bessere Einstellung zum Geld entwickeln möchtest. Nimm Dir einen Moment Zeit und denke einmal in Ruhe über die Begriffe „Geld“, „Wohlstand“, „Reichtum“ oder „finanzielle Unabhängigkeit“ nach. Vervollständige spontan folgende Sätze:       

Geld ist … Mit viel Geld kann ich … Wenn ich viel Geld habe, dann … Reich zu sein, bedeutet … Leute mit viel Geld sind … Leute mit wenig Geld sind … Geld schafft …

Und dann schaue Dir einmal an, welche Deiner Antworten tatsächlich Deiner eigenen Meinung entsprechen oder welche angelernt sind. Ist Deine Einstellung zu Geld so, dass es gerne in Dein Leben kommt?

Übernimmst Du die Verantwortung? Nur Du selbst bist dafür verantwortlich, dass es Dir gut geht. Wenn Du also finanziell unabhängig sein möchtest, dann musst Du auch diesen Bereich selbst in die Hand nehmen. In den seltensten Fällen kommt der warme Geldregen von alleine. Doch jeder kann etwas dafür tun. Schenke Deinen Finanzen jetzt die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Werde aktiv und suche Dir Deinen persönlichen „Lottogewinn“. Das kann ein neuer oder zusätzlicher Job sein, das kann eine regelmäßige Rücklage sein, die Dich unabhängiger macht, das können Vorsorgemaßnahmen fürs Alter sein – ganz, wie Du es am liebsten hättest und entsprechend dem, was Du brauchst.

Welchen Weg kannst Du gehen? Zu diesem Thema wurden ganze Bücher geschrieben. Deshalb hier nur ein paar Anregungen: 

Spare spätestens ab heute mindestens 10% Deines Einkommens, und zwar immer am Monatsanfang!

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   

   

Zahle Dir selbst ein „Taschengeld“ aus, das Dir zur freien Verfügung steht und einfach nur dazu gedacht ist, Dir einmal etwas außer der Reihe zu gönnen. Gib höchstens so viel aus, wie Du verdienst und zahle so viel wie möglich in bar. Setze Dir ein finanzielles Ziel, indem Du Dir überlegst, welchen Lebensstandard Du erreichen und erhalten willst. Womit wärst Du glücklich und zufrieden? Und wie viel Geld brauchst Du dafür? Lasse Dich ausführlich beraten, wie Du dieses Ziel erreichen kannst, am besten von einem unabhängigen Finanzberater. Dazu gehört eine Menge Vertrauen. Frage deshalb Freunde, Bekannte oder Kollegen nach deren Erfahrungen und lasse Dir jemanden empfehlen. Ziehe gemeinsam mit ihm Bilanz über Deine momentane finanzielle Situation. Besprich Versorgungslücken, optimiere Deine Versicherungen und Ähnliches. Lasse Dein Geld für Dich arbeiten. Beschränke Deinen Besitz auf das, was Du wirklich haben willst.

Wo findest Du Sicherheit? Wir leben in unsicheren Zeiten. Und das haben wir schon immer getan! Wahre Sicherheit findest Du nur in Dir selbst. Mache Dir deshalb immer wieder klar, welche Fähigkeiten Du hast und was Du alles kannst. Baue die innere Gewissheit auf, dass irgendwo immer eine neue Tür aufgeht, wenn sich mal eine schließt – auch wenn es manchmal etwas dauert. Sei jederzeit bereit, auch mal kleinere Brötchen zu backen. Und bleibe locker!

Bist Du Dir Deines Reichtums bewusst? Wenn Du das hier liest, gehörst Du aller Wahrscheinlichkeit nach zu der privilegierten Minderheit – weltweit betrachtet -, die sich um Fragen wie tägliches Essen, Unterkunft, warmes Wasser, Heizung und Ähnliches nicht kümmern muss. Mit etwas Glück hast Du auch ein paar liebe Menschen, die Dein Leben begleiten und Dir etwas bedeuten, und einen Job. Mache Dir deshalb auch bewusst, wie gut es Dir in jeder Hinsicht jetzt schon geht. Hast Du erst einmal eine solche Bestandsaufnahme gemacht, wirst Du mit dem Thema „Geld“ erheblich gelassener umgehen.

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 4 – Was bist Du Dir wert? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 5 Was tust Du Dir Gutes? Dein Selbstwertgefühl kannst Du steigern, indem Du auf allen Ebenen auf Dich achtest, dass Du zum Beispiel gesund bleibst oder wirst, dass Du nur Dinge tust, die Dir gut tun, dass Du Deine Gefühle und Gedanken wichtig nimmst, dass Du nach Deinen Zielen suchst, dass Du um Deine geistige Frische und Dein Glück bemüht bist, dass Du Deine körperlichen und seelischen Bedürfnisse und Deine Wünsche ernst nimmst, dass Du für Deine Entwicklung und Dein Wachstum sorgst und dass Du all das zum Ausdruck bringst, was Dir wichtig ist.

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Warum ist es wichtig, Dich selbst zu verwöhnen? Du hast jetzt schon eine Menge über Dich gelernt. Doch nur das Wissen, das Du anwendest und das Dein Leben zum Besseren verändert, ist wertvoll. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, dass Du einige Erfahrungen sammelst. Nimm Dich selbst ernst und wichtig. Kümmere Dich um Dich, tue Dir Gutes, verwöhne Dich, räume Deinen Wünschen und Bedürfnissen einen zentralen Platz in Deinem Leben ein. Dazu gebe ich Dir in diesem Kapitel ein paar Anregungen. Finde für Dich selbst heraus, womit Du Dich am wohlsten fühlst, was Dir die meiste Energie gibt, wobei Du Dich am lebendigsten und jüngsten fühlst, was Du brauchst, um glücklich zu sein, was Dich Menschen näher bringt und so weiter. Ganz wie Du willst!

Bist Du achtsam? Möglicherweise ist Dir der Begriff „Achtsamkeit“ schon begegnet. Achtsam sein bedeutet für mich, die Einzigartigkeit und Vollkommenheit jedes Augenblicks zu erkennen und mich selbst, meine Mitmenschen und meine Mitwelt bewusst wahrzunehmen. Dazu gehört auch, die Dinge einfach so sein zu lassen, wie sie sind, und ihnen zu gestatten, sich so zu entwickeln und zu entfalten, wie es ihnen entspricht. Achtsam sein bedeutet, hier und jetzt genau so zu sein, wie Du gerade bist, und genau das zu tun, was Du gerade tust. Das hört sich ganz einfach an, erfordert aber etwas Übung. Auch Du kannst dieses Bewusstsein und diese Offenheit entwickeln, indem Du Deine Aufmerksamkeit verfeinerst, Deine Fähigkeit zur Konzentration auf den gegenwärtigen Moment trainierst und diese Aufmerksamkeit so gut wie möglich aufrechterhältst. Allein schon dadurch, dass Du das übst, wird Dein Kontakt zum Leben immer tiefer und Du wirst es mehr lieben – und damit auch Dich selbst! Ich möchte Dich zu einem Experiment einladen:

Sitzt Du bequem? Damit Du Dich mit Deiner Wahrnehmung gründlich beschäftigen und etwas über Dein Sitzen erfahren kannst, bitte ich Dich, zunächst diesen Abschnitt zu Ende zu lesen, dann das Buch beiseite zu legen und Dir anschließend die hier beschriebenen Wahrnehmungen zu vergegenwärtigen. Dabei ist es besonders wichtig, dass Du genau so sitzen bleibst, wie Du im Moment sitzt. www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 85 von 119


Jetzt also zu den Wahrnehmungen, liebe Leserin, lieber Leser: Wir machen eine kleine Reise durch Deinen Körper und beginnen bei den Füßen. Wie stehen Deine Füße auf dem Boden? Nutzt Du die gesamte Fußsohle, um das Gewicht der Beine an den Boden abzugeben? Oder stehen die Fußkanten auf? Oder die Zehen, oder die Fersen? Hast Du Deine Beine übereinander geschlagen oder sind die Beine ausgestreckt? Wandere nun mit Deiner Aufmerksamkeit an den Beinen entlang und prüfe, wie die Beine stehen oder liegen. Spüre dann weiter bis zu Deinem Gesäß. Versuche wieder, möglichst intensiv die ganze Fläche wahrzunehmen, mit der Du auf dem Stuhl oder in dem Sessel sitzt. Versuche die ganze Ausdehnung wahrzunehmen und zu spüren, wie sich diese Fläche anfühlt. Sitzt Du schon eine Weile und spürst Du Druckpunkte? Vielleicht reizt es Dich, hin und her zu rutschen, um eine andere Sitzposition einzunehmen? Wenn dies so ist, warte damit noch einen Augenblick und spüre erst einmal weiter an Deinem Rücken entlang. Hast Du Dich angelehnt? Oder sitzt Du vornübergebeugt und hast keinen Kontakt zu der Stuhl- oder Sessellehne? Was ist mit Deinen Schultern? Sind die entspannt oder vielleicht hochgezogen? Vielleicht auch eine mehr als die andere? Du könntest diese Körperreise nun fortsetzen und die Kopfhaltung, die Armhaltung, selbst die Haltung Deiner Hände oder Deiner Finger mit einbeziehen. Dennoch möchte ich es dabei belassen und Dich bitten, in Deiner Aufmerksamkeit ausschließlich bei Deinen Füßen, den Beinen, beim Gesäß und beim Rücken zu bleiben. Und jetzt kommt der zweite Schritt. Prüfe doch einmal folgende Fragen:    

Sitzt Du bequem so? Oder könntest Du an Deiner Art zu sitzen etwas ändern, sodass Deine Beine oder Dein Gesäß oder Dein Rücken entspannter sind? Könntest Du mit Deinem Po mehr von der Sitzfläche des Stuhles oder des Sessels einnehmen, um das Gewicht Deines Rumpfes auf eine größere Fläche zu verteilen und es damit leichter zu haben? Könntest Du vielleicht ein Kissen im Rücken gebrauchen, das Dir ein wenig Stütze gibt?

Meist stellen sich bei dieser Übung sofort Impulse ein, die Sitzposition in Richtung auf bequemer oder angenehmer zu verändern. Das liegt daran, dass Du Deine Aufmerksamkeit meistens auf eine andere Tätigkeit lenkst, in diesem Augenblick zum Beispiel das Lesen dieses Buches. Da wir mit unserer Aufmerksamkeit immer nur bei einer Tätigkeit, Haltung oder Empfindung sein können, ist es ganz natürlich, dass wir die weniger wichtigen aus dem Auge beziehungsweise aus dem Bewusstsein verlieren. Wozu ist das nun gut?

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Warum ist Achtsamkeit so wichtig? Oft geschieht es, dass wir wichtige Aspekte unseres Wohlbefindens aus dem Auge verlieren oder einfach nicht beachten. In der kleinen Übung eben war das ein Sitzen, das Deinen Rücken und Deine Gelenke schont. Für einen Moment achtsam zu sein, kann dann bedeuten, diese Aspekte wieder oder sogar erstmals in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, sie aufmerksam wahrzunehmen. Mehr Achtsamkeit kann dann dazu führen, Dir eine bequemere Sitzgelegenheit zu suchen oder es Dir etwa mit einem Kissen bequem zu machen. Mehr Achtsamkeit kann auch bedeuten, dafür zu sorgen, rechtzeitig zu essen oder zu trinken. Indem Du nun Achtsamkeit einübst und entwickelst, bringst Du Dir selbst eine sehr grundsätzliche Wertschätzung entgegen. Und genau das trägt dazu bei, Dein Selbstwertgefühl und Deine Selbstliebe zu steigern. Es geht darum, Dir selbst Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Das ist ein Geschenk, das Du Dir selbst machst – und das nur Du selbst Dir machen kannst. Es zeigt, dass Du Dich wertvoll genug findest, aufmerksam für Dich selbst, für Deinen Körper, für Deine Empfindungen und Deine Bedürfnisse zu sein. Was geschieht nun, wenn Du solche Momente des Innehaltens in Deinen Alltag einbaust, wie ich es Dir vorschlage? Schauen wir uns noch einmal die Übung von eben an: Als Du innegehalten und Dein Sitzen aufmerksam wahrgenommen hast, als Du achtsam warst, da hast Du wahrscheinlich bemerkt, dass Du etwas an Deiner Position verändern könntest und dass Du danach für eine Weile bequemer oder angenehmer, vielleicht sogar entspannter sitzt. Dieses kurze Mehr an Aufmerksamkeit hat Dir dazu verholfen, für einen kleinen Moment Dein körperliches Wohlbefinden wichtig zu nehmen. Und es hat Dir auch die Möglichkeit gegeben, tatsächlich etwas für das Wohlbefinden zu tun, indem Du Deine Sitzposition verändert hast. Ich hoffe, ich habe Dir damit ein wenig zeigen können, was alles möglich ist, wenn Du achtsamer wirst mit Dir selbst. Liebe Leserin, lieber Leser, hast Du Lust bekommen, selbst herauszufinden oder zu erforschen, was Du damit für Erfahrungen machen kannst? Deine Achtsamkeit kannst Du auf viele Dinge richten, zum Beispiel:  

Deinen Körper: Liegen, sitzen, stehen, gehen, atmen, alltägliche Bewegungsabläufe, Bedürfnisse des Körpers; Deine Sinne: Sehen, hören, riechen, schmecken, tasten;

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Deine Gefühle und Bedürfnisse: Freude, Glück, Wut, Zorn, Ärger, Traurigkeit, Trauer, Enttäuschung, Lust, Unlust, Geborgenheit, Sicherheit, Ruhe.

Wie kannst Du nun vorgehen? Beginne mit kleinen Schritten. Wähle zuerst aus, auf welchen Aspekt, auf welche Empfindung, welche Tätigkeit Du Dich heute und in den nächsten Tagen besonders konzentrieren willst. Ich habe beobachtet, dass das Einüben der Achtsamkeit und das Entdecken der positiven Erfahrungen, die Achtsamkeit ermöglicht, am leichtesten oder einfachsten ist, wenn man mit ganz simplen körperlichen Bewegungen oder Tätigkeiten beginnt, etwa mit dem Gehen oder dem Atmen. Im Gehen meditieren heißt eigentlich, das Gehen zu genießen – ein Gehen, nur um zu gehen. Es hat nur den Zweck, als im gegenwärtigen Moment zu sein, bewusst den Atem und das Gehen zu spüren und jeden Schritt zu genießen. Nimm bewusst wahr, wie Deine Füße die Erde berühren. Was Du jetzt für Dich auswählst, das kann von Fragen wie diesen beeinflusst sein:   

Worauf bist Du besonders neugierig? Wo, wann, bei welcher Gelegenheit fällt dir immer wieder auf, dass Du zu wenig aufmerksam bist? Woran denkst Du immer wieder zu spät? Beispielsweise etwas zu trinken, etwas zu essen, das Fenster zum Lüften zu öffnen …

Wenn Du ausgewählt hast, beginnst Du mit dem Üben. Das heißt, immer wieder innezuhalten und aufmerksam wahrzunehmen, wie Du gerade bist, was Du gerade tust, was Du gerade empfindest. Was das ganz genau ist, hängt natürlich ab von dem Aspekt, für den Du Dich entschieden hast. Du kannst Dir das Üben für eine bestimmte Zeitspanne vornehmen oder es einfach immer mal wieder im Alltag tun, zwischendurch, wann immer es Dir einfällt. Und immer wieder gilt: Innehalten, wahrnehmen, wie du bist, was ist. Mit all Deinen Sinnen aufnehmen, was gerade ist. Wenn Du im Innehalten etwas Übung hast und somit darin, Dir Deiner selbst, Deiner Tätigkeiten, Deiner Bedürfnisse, Deiner Empfindungen gewahr zu werden, dann hast Du den ersten wichtigen Schritt geschafft: Du hast Dich selbst in genau dem, wie Du bist und was Du tust, wichtig genommen. Du hast Dir selbst Aufmerksamkeit geschenkt. Du hast es, wenn Du das Prinzip der Achtsamkeit einigermaßen umsetzen konntest, geschafft, Dich für kleine Momente so sein zu lassen, wie Du gerade bist. Ich lade Dich ein – mache Dir dieses Geschenk immer wieder. Schenke Dir die Aufmerksamkeit, die Du verdienst. Genieße es, für diese kleinen Momente im Mittelpunkt zu stehen. Öffne Deine Sinne für die wahren Wunder, mit denen Dein Leben reich gesegnet ist, für das fröhliche Lachen eines Kindes, für die wunderbare Melodie eines Vogels, der den Tag begrüßt,

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für den Duft eines Kornfeldes, über das der Wind streicht. Du wirst staunen, wie viele kostbare und wertvolle Eindrücke Du auf diese Weise sammeln kannst. 

Gehe auf Entdeckungstour. Siehst Du, wie herrlich die Sonne durch die Bäume fällt, wie sich das Wasser auf dem See kräuselt und dadurch golden schimmert? Hast Du die kunstvolle Fassade des Jugendstilhauses auf dem Weg zu Deiner Arbeit schon einmal bewusst angeschaut?

Studiere Deine Mitmenschen. Schaue bitte vor allem in ihre Gesichter. Lerne, Körpersprache und Stimmungen zu lesen, dies ist eine hohe und nützliche Kunst.

Genieße einmal bewusst Deine Lieblingsmusik und lasse Dich auch auf neue Interpreten und Musikrichtungen ein. Wie wirkt diese Musik auf Dich? Welche Stimmungen kannst Du bei Dir damit erzeugen? Es gibt ausgesprochene Gute-Laune-Stücke, und es ist immer gut, ein paar davon zu kennen. Welche Musik beruhigt Dich, welche regt Dich an?

Mache einmal eine andere Soße zu Deinen Nudeln, probiere einmal eine andere Weinsorte, kaufe eine Käsesorte oder eine Frucht, die Du noch nie gegessen hast. Genieße dieses neue Geschmackserlebnis ganz bewusst.

Schaffe Dir eine besondere Atmosphäre durch Düfte, sei es in der Badewanne oder bei einer entspannenden Massage.

Experimentiere, lasse Dich inspirieren, steigere Deine Empfindungen und Deine Lebensfreude, sei einfach sinnlich und werde zu einem Schatzsucher in Deinem Leben. Konzentriere Dich dabei einmal ganz bewusst auf einen einzelnen Sinn und nimmt dabei deine Erfahrungen und Gefühle wahr. 

Was siehst Du im Augenblick? Gegenstände, Formen, Farben? Nutze einen Spaziergang, einen Cafébesuch oder einen Stadtbummel, um bewusst wahrzunehmen und zu beobachten.

Was hörst Du gerade? Geräusche, Klänge, Lautstärke, einen bestimmten Tonfall?

Berühre einmal verschiedene Gegenstände und probiere verschiedene Stoffe an und achte genau darauf wie es sich an fühlt.

Spaziere einfach mal durch Parks oder Grünanlagen und versuche, Dir den Duft der verschiedenen Blumen zu merken. Nimm diese Düfte ganz bewusst wahr.

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 Versuche doch einmal, bei einem guten Essen die Zutaten nur an

ihrem Geschmack zu erkennen. Iss eine kleine Portion und lasse die einzelnen Geschmacksrichtungen lange auf Deiner Zunge nachklingen.

Achte auf das, was Du tust Weil Achtsamkeit so wichtig ist, hier noch ein Beispiel: Ich wähle das Telefonieren aus, weil das häufig vorkommt. Nun möchte ich Schritt für Schritt erläutern, was es bedeutet, an einem so alltäglichen Phänomen wie dem Telefonieren die Achtsamkeit zu üben.

1. Schritt: Wahrnehmen, was Du tust Nimm Dir vor, zuerst einmal nur genau wahrzunehmen, wie Du telefonierst. Ändere in diesem Schritt nichts. Achte einfach nur genau auf die folgenden Aspekte: Sitzt oder stehst Du? Suchst Du Dir einen bequemen Platz? Wie hältst Du den Hörer? Locker und entspannt? Wie sind Deine Schultern und Dein Nacken? Wie ist Deine restliche Körperhaltung? Konzentrierst Du Dich auf das Gespräch?

2. Schritt: Variieren und experimentieren Nachdem Du einige Male beim Telefonieren nur beobachtet hast, beginnst Du damit, einzelne Elemente zu verändern. Und überprüfe immer wieder, wie sich Deine Experimente auswirken. Was genau Du veränderst, hängt natürlich davon ab, was Du selbst beobachtet hast und was Du gern Neues probieren möchtest. Hier einige Anregungen: Du kannst eine bequemere oder entspanntere Körperhaltung einnehmen. Du kannst Dir eine besonders angenehme Sitzgelegenheit suchen, falls Du länger telefonierst. Du kannst den Hörer lockerer halten. Vielleicht Deinen Gesprächspartner bitten, etwas lauter zu reden, wenn Du ihn nicht so gut verstehst. Oder die Hörerlautstärke verändern. Du kannst die Gesprächspartnerin bitten, etwas später anzurufen, wenn es Dir dann besser passt. Das Wichtige an diesem Schritt ist, dass Du Dir erlaubst, etwas Neues auszuprobieren. Etwas einmal anders zu machen als bisher. Diesen einen kleinen Alltagsmoment anders zu gestalten und Dir damit selbst zu zeigen: Indem Du achtsam mit den kleinen Dingen bist, achtsam bist, wie Du mit den kleinen Dingen des Alltags umgehst, so bist Du auch achtsam mit Dir.

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3. Schritt: Ein wachsames Auge auf Gewohnheiten haben Es geschieht schnell, dass die alten Gewohnheiten zurückkehren. Schließlich hat man oft jahrelang in genau der einen Position telefoniert oder am Computer gesessen oder Einkaufstaschen die Treppe hochgeschleppt. Deshalb ist es so wichtig, immer wieder aktiv Deine Aufmerksamkeit auf die Sache zu lenken, das Bewusstsein für die Sache wach zu halten. Deshalb gilt für diese Phase: Immer wieder innehalten und Schritt 1 wiederholen, schauen, was Du gerade tust oder wie die Dinge sind, und anschließend entscheiden, ob Du es weiter so tun oder etwas ändern willst.

Achte auf das, was Du wahrnimmst Nimm Dir etwas Zeit und halte inne. Versuche, Dich nur auf einen Sinn zu konzentrieren. Hole diesen in Deiner Wahrnehmung ganz in den Vordergrund Deiner Aufmerksamkeit und lasse die anderen Sinne für diese Zeit in den Hintergrund treten. Ich schlage Dir als Beispiel den Tastsinn vor. Die Übungen eignen sich – entsprechend abgewandelt – aber genauso für die anderen Sinne. Das Tasten geschieht über die Hautwahrnehmung, deshalb machen wir die intensivsten Erfahrungen, wenn wir uns ausschließlich auf das konzentrieren, was wir auf der Haut oder mit unserer Haut spüren. Hier einige Anregungen, wie Du wahrnehmen und experimentieren kannst. 

Stelle Dich unter die Dusche oder lege Dich in die Badewanne und spüre das Wasser auf Deiner Haut, den Badeschaum oder die Duschcreme auf Deinem Körper. Halte die Dusche mal weiter weg, mal ganz dicht an Deine Haut und spüre den Unterschied. Experimentiere: Wo gefällt Dir das Wasser besonders gut auf der Haut, an welcher Stelle spürst Du die Wassertropfen besonders intensiv? Welche Gefühle oder Stimmungen wecken diese Erfahrungen?

Umhülle Dich unbekleidet mit einer weichen Decke, einem kuscheligen Federbett oder einem schmeichelnden Stoff und versuche, möglichst viel von Deiner Haut im Kontakt zu Deiner Umhüllung zu spüren. Welche Empfindungen, Erinnerungen, Bedürfnisse stellen sich ein? Wie ist Deine Stimmung?

Gehe in die Natur und lege Dich ins weiche Gras, in den Sand, auf den Waldboden, ins Heu … Versuche, mit Deinem Tastsinn möglichst den ganzen Körper zu erfühlen. Was nimmst Du wahr? Wo liegst Du hart, wo weicher? Nimmst Du die Sonne oder den Wind auf Deinem Körper wahr? Was empfindest Du? Was ist besonders intensiv?

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Achte auf Deine Gefühle und Bedürfnisse Auf Deinem Weg zu mehr Selbstliebe kommst Du nur voran, wenn Du Deinen Entschluss, mehr und besser für Dich zu sorgen, wirklich ernst nimmst, und Dich dazu verpflichtest, jeden Tag, jede Woche Zeit und Energie dafür einzusetzen, genau das zu tun, was Dir gut tut. Ich wünsche mir für Dich, dass Du Dich Deines Lebens mehr und mehr freuen kannst. Deshalb möchte ich Dich anregen, Dir immer wieder einen Augenblick Zeit zu nehmen, innezuhalten und Deine Aufmerksamkeit auf die kleinen kostbaren Momente zu lenken, die Dein Herz erfreuen oder ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubern. Das geht am besten, wenn Du Deine Sinne auf Empfang stellst für diese Momente und die Empfindungen und Gefühle, die dazugehören. Und sie dann auskostest. Es sind oft die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen, sobald Du ihnen Deine Zeit und Aufmerksamkeit schenkst. Hier ein paar Beispiele:                       

Ein Tautropfen, der in der Morgensonne blinkt. Zwitschernde Vögel. Jemand schenkt Dir ein strahlendes Lächeln. Ein Kinderlachen weckt Dich. Eine Arbeit geht Dir zügig von der Hand. Du triffst jemanden unerwartet, den Du besonders gern magst. Eine heiße Dusche, wenn Du frierst. Dir eine Pizza nach Hause bringen lassen. In einem überfüllten Supermarkt als erster merken, dass eine zusätzliche Kasse geöffnet wird – und jemanden vorlassen! Dass die Service-Abteilung sagt: „Alles in Ordnung, das geht auf Garantie.“ Bademäntel aus Frotteestoff. Der Geruch von frisch gemähtem Gras. Ein Hund, der spürt, wenn Du traurig bist, und dann zu Dir kommt, um dafür zu sorgen, dass Du Dich wieder besser fühlst. Zimmerservice. Ein beheizter Pool. Zügig auf der Autobahn fahren, während auf der Gegenfahrbahn ein Zehn-Kilometer-Stau steht. Der Zoo an einem sonnigen Tag. Ein Vollmond direkt über dem Horizont um 19.30 Uhr, wenn er so groß aussieht wie ein Essteller. Eine Parklücke vier Schritte von der Tür des Restaurants. Gänse fliegen über Dir und bilden ein perfektes „V“. Auf dem Land im Gras liegen und zu den hellsten Sternen emporschauen, die Du jemals gesehen hast. Blutrote Herbstblätter. Eine kühle Brise an einem heißen Tag.

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Sicher fallen Dir noch mehr schöne Dinge ein, die Du von ganzem Herzen wertschätzen kannst.

Was kannst Du heute für Dich tun? Die folgende Liste angenehmer Aktivitäten enthält verschiedene erfreuliche Ereignisse. Manche finden im Beisein anderer Menschen statt. Sie bewirken häufig, dass Du Dich akzeptiert, gemocht und verstanden fühlst. Andere kannst Du ganz für Dich allein genießen. Sie geben Dir das Gefühl, fähig, liebevoll, nützlich, stark oder von Wert zu sein.                             

Mit glücklichen Menschen zusammen sein. Mit einer schwierigen Arbeit beginnen und sie gut ausführen. Lachen. Deiner Familie, Freunden, Deinem Arbeitgeber einen Gefallen tun. Über etwas Gutes nachdenken, das in Zukunft geschehen wird. Fernsehen. Mit Freunden oder Verwandten zusammen sein. Etwas Neues lernen (z.B. Dich mit einem neuen Hobby beschäftigen, eine neue Sprache lernen). Dich entspannen, friedlich und ruhig sein. Campen. An Menschen denken, die Du magst. Jemandem helfen (beraten, zuhören). Etwas Gutes essen. Körperpflege (baden, kämmen, rasieren). Mit Menschen, an denen Dir viel liegt, eine Aktivität planen. In einer religiösen, wohltätigen oder anderweitigen Gruppe mitarbeiten. Einem Hobby nachgehen (kochen, fischen, mit Holz arbeiten, schauspielern, gärtnern, sammeln). Tagebuchschreiben. Einen Menschen des eigenen Geschlechts kennenlernen. Autofahren. Gute Musik hören. Fahrradfahren, Wandern oder Spazierengehen. Einen Menschen des anderen Geschlechts kennenlernen. Dich klar ausdrücken (mündlich und schriftlich). Schöne Landschaften ansehen. Mit Tieren zusammen sein. Einen Club, ein Restaurant, Gasthaus usw. besuchen. Etwas reparieren. Früh zu Bett gehen, tief schlafen und früh aufwachen.

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                                    

An einer Feier teilnehmen (Geburtstag, Hochzeit, Taufe, Party, Familientreffen usw.). Menschen beobachten. Ein Rätsel lösen. Schöne und bequeme Kleidung tragen. Einen Freund zum Mittagessen oder auf einen Drink treffen. Körpertraining. Ein Konzert, eine Oper, ein Ballett oder ein Schauspiel besuchen. Offen und ehrlich reden (z.B. über Deine Hoffnungen, Ängste, über das, was Dich interessiert, zum Lachen bringt, traurig macht). Ein Nickerchen machen. Dir Naturgeräusche anhören. Dir den Rücken massieren lassen oder selbst jemandem den Rücken massieren. Denken. Sport treiben (Tennis, Softball, Golf, Frisbee). Echte Zuneigung ausdrücken (mit Worten oder körperlich). Einen Sturm, Wolken oder den Himmel beobachten. Eine Versammlung (Fachtagung, Geschäftsbesprechung, politische Versammlung) besuchen. Einen Ausflug oder Urlaub machen. Interesse an anderen Menschen zeigen. Kranke, ans Haus Gebundene, Gebrechliche besuchen. Dir etwas kaufen, das Dir gefällt. Nichts tun. Erfolge und Stärken von Familienangehörigen oder Freunden bemerken. Einem Kind eine Geschichte erzählen. Im Freien sein (am Strand, auf dem Land, in den Bergen, mit Blättern spielen, durch Sand gehen, in einem See baden). Mit Deinem (potenziellen) Partner ausgehen. Eine Karte, eine Nachricht oder einen Brief schreiben. Künstlerisch aktiv sein (malen, zeichnen, fotografieren, dichten). Ein angeregtes Gespräch führen. Tagträumen. Deine äußere Erscheinung verbessern (ärztliche oder zahnärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, die Ernährung verbessern, zum Friseur oder zur Kosmetikerin gehen). In der Bibel oder in anderen heiligen Schriften lesen. Freunde zu Dir einladen. Einen Zeitplan entwickeln. Das Haus oder die Wohnung verschönern (renovieren, reinigen, im Garten arbeiten usw.). Freunde besuchen. Die Gegenwart Gottes in Deinem Leben spüren, beten. Ehrenamtlich oder gemeinnützig tätig sein.

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                    

Einen sportlichen Wettkampf besuchen. Jemanden anrufen, mit dem zu reden Dir Freude macht. Ein Budget planen. Lesen (Romane, Gedichte, Schauspiele, Zeitung usw.). Dich entschuldigen. Den Duft einer Blume riechen. Ehrlich, moralisch usw. sein. In der Sonne sitzen. Dir einen Vortrag anhören. Menschen anlächeln. Fehler korrigieren. Mit jemandem über alte Zeiten oder spezielle Interessen reden. Ein Museum besuchen. Komplimente machen, loben. Auktionen oder Privatflohmärkte besuchen. Eine Party organisieren. Ein Musikinstrument spielen oder singen. Reisen. Andere Menschen amüsieren oder sie zum Lachen bringen. Mit Kindern spielen. Eine Bootsfahrt unternehmen.

Benutze diese Liste angenehmer Ereignisse als Anregung und stelle Deine eigene Liste von mindestens 25 Aktivitäten zusammen, die Du am liebsten ausführst.

Entwickle einen Plan, der Dir mehr angenehme Aktivitäten ermöglicht. Beginne dabei mit den einfachsten und denjenigen, die Dir am meisten Freude machen. Tue so viele angenehme Dinge, wie Du vernünftigerweise kannst. Versuche mindestens eine Aktivität am Tag auszuführen und an den Wochenenden mehr. Schreibe Deinen Plan in einen Kalender und halte Dich daran.

Bereite Dich darauf vor, Dein Vorhaben zu genießen. Finde mindestens drei Dinge, die Dir an dieser Aktivität Freude machen werden. Sage Dir: „Ich werde (die Sonne, die Brise, das Gespräch mit meinem Bruder usw.) genießen.“ Entspanne Dich und stelle Dir vor, wie Du jeden Aspekt des betreffenden Ereignisses genießt.

Frage Dich: „Was kann ich tun, um diese Aktivität für mich so erfreulich wie möglich zu gestalten?“

Wenn nötig, unterteile die Aktivität in kleinere Einheiten, damit Du in der Lage bist, mit dem Erreichen der jeweiligen Teilziele zufrieden zu sein. Beispielsweise kannst Du beim Hausputz mit einer Zeitspanne von zehn Minuten beginnen und dann eine Pause ma-

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chen. Belohne Dich danach, indem Du Dir selbst auf die Schulter klopfst und sagst: „Gut gemacht!“ 

Konzentriere Dich ganz bewusst auf die schönen Erlebnisse und genieße jeden wertvollen kleinen Moment.

Schreibe Dir jede Idee, wie Du für Dich sorgen kannst, einzeln auf eine Postkarte. Wenn Du Spaß an schönen Postkarten hast, kannst Du jeweils ein passendes Motiv für die Ideen wählen. Immer wenn Dir etwas Neues einfällt, fügst Du eine neue Karte hinzu. Wenn Du das eine Weile machst, hast Du bald eine kleine sehr persönliche Sammlung von Wohlfühl-Ideen. Schreibe Dir dazu, wann Du diese Dinge getan hast und was daran Dir besonders gefallen hat. Lese diese Karten immer wieder durch, denn schöne Erinnerungen sorgen für gute Laune.

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Was willst Du Dir merken? So weit das 5. Kapitel – Was tust Du Dir Gutes? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 6 Vertraust Du Dir selbst? Wenn Du bis hierhergekommen bist, dann weißt Du, wie Du Dein Leben meistern und wie Du Dir selbst Tag für Tag etwas Gutes tun kannst. Dann kennst Du Dich selbst und Deine Fähigkeiten und weißt, dass auch Du etwas anzubieten hast, was für andere interessant sein kann. Dieses Vertrauen kannst Du weiter vergrößern, indem Du mehr und mehr auf Deine innere Weisheit und Dein Bauchgefühl hörst, Deine eigenen Entscheidungen triffst und auch lernst, anderen Menschen und dem Leben selbst zu vertrauen. In diesem Kapitel ist auch die Rede vom Loslassen und von der Hingabe.

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Warum ist Selbstvertrauen wichtig? Inzwischen hast Du eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Und mit steigendem Bewusstsein wirst Du Dir mehr zutrauen, wirst mehr Neugier und Interesse entwickeln, was Dir mehr und mehr das Gefühl gibt, dass Du sehr wohl kannst, wenn Du willst.

Hörst Du immer auf Deine innere Stimme? Wer ist wohl der beste Experte für Dein Leben? Ist es der Arzt, weil er Medizin studiert hat und Deinen Körper mit seinen Bedürfnissen kennt? Ist es der Pfarrer, der sich um Dein Seelenheil kümmert, der Lehrer, Deine Mutter, Deine Freundin, Dein Freund, Dein Chef oder irgendein Guru? Oder bist es Du selbst, liebe Leserin, lieber Leser? Wer sollte Dich besser kennen als Du selbst? Wer könnte genauer wissen, was Du Dir wirklich wünschst und was Du brauchst? Ist es Dir auch schon einmal so gegangen, dass Du einfach „wusstest“, was richtig ist? Ohne, dass Du es begründen konntest? Hast Du auch schon einmal diese feine innere Stimme gehört? In Dir gibt es eine übergeordnete Instanz, die weit mehr weiß als Dein bewusster Verstand. Sie besitzt viele Namen. Für die einen sind es Geistesblitze oder Eingebungen, für die anderen ist es eine innere Stimme. Je nach Weltanschauung kannst Du sie auch als Intuition, Unterbewusstsein, höheres Selbst, göttliche Energie, Schutzengel, geistige Führung, geistige Welt, Universum, Gott, Abraham, Kosmos oder sonst etwas bezeichnen. Nenne sie, wie Du willst. Letztlich kommt es nur darauf an, mit dieser Kraft in Verbindung zu treten. Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen, Dich wenigstens versuchsweise darauf einzulassen. Sie ist immer da, und versucht Dir mitzuteilen, was das Beste für Dich ist. Du kannst nur gewinnen, wenn Du auf sie hörst! Sobald Du lernst, auf Deine Intuition zu hören, weißt Du immer besser, was für Dich wichtig und richtig ist. Du wirst nur noch Dinge tun, die Dich glücklich machen und Dich gesund erhalten. Du wählst die richtigen Freunde und verdienst genügend Geld, um Dich ständig weiterzuentwickeln. Du musst weniger hart arbeiten und hast mehr Freude am Erreichten. Indem Du Deine Suche auf ein bestimmtes Ziel richtest, beauftragst Du die Innere Führung, Dich beim Erreichen des Gewünschten zu unterstützen. Je stärker Dein Wunsch, desto mehr „Zufälle“ ziehst Du in Dein Leben. Plötzlich begegnest Du den richtigen Leuten, liest ein geeignetes Buch oder findest eine Information im Internet, ohne bewusst danach gesucht zu ha-

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ben. Unvermittelt springen Dir Informationen ins Auge, an denen Du zuvor monatelang achtlos vorbeigingst. Du stellst Dich quasi auf Empfang, um aus der Vielzahl der Informationen, die täglich auf Dich einstürmen, diejenigen herauszufiltern, die zu Deinem Thema passen.

Wie kommst Du in Kontakt mit Deiner Intuition? Deine innere Stimme ist das Natürlichste von der Welt. Auch Du hast sie ganz sicher schon gehört. Du musst Dich einfach nur daran erinnern und ihr wieder mehr Beachtung schenken. Mache es Dir bequem und entspanne Dich tief! Und dann erinnere Dich an eine Situation, in der Du Deine innere Stimme deutlich gehört hast oder in der Du ausgesprochen glücklich warst. Und dann stelle Dir bitte folgende Fragen und notiere Dir alle Einzelheiten:         

Was tat ich, als ich die Intuition vernahm? Wie fühlte sich das an? Wo habe ich etwas wahrgenommen? Im Bauch? Im Kopf? In der Brust? Habe ich etwas Außergewöhnliches gehört? Habe ich etwas Besonderes gesehen? Wie fühlte ich mich, als ich dem Impuls folgte? Wie waren die Begleitumstände? Hat sich mein Leben dadurch verändert? Was wäre geschehen, wenn ich der Intuition nicht gefolgt wäre?

Lies Deine Aufzeichnungen ab und zu wieder durch. Beschäftige Dich noch intensiver mit Deinen Erinnerungen. Dadurch tauchen weitere Begebenheiten aus der Vergangenheit auf.

Dein Intuitions-Tagebuch Notiere es, wenn Du glaubst, Deine innere Stimme vernommen zu haben. Halte in irgendeiner Weise fest, was es für Dich bedeutet, der Intuition zu folgen, und lerne zu beobachten, in welchen Situationen es Dir am leichtesten fällt, sie wahrzunehmen. Schreibe auf, wenn Du ein bestimmtes Körpersignal spürst. Es kann ein Kribbeln im Bauch, ein Summen im Kopf, eine plötzliche Wärme, ein ungutes oder ein wohliges Gefühl sein. Vielleicht hörst Du auch eine Stimme, oder Du siehst etwas. Es können auch je nach Situation ganz unterschiedliche Hinweise sein, oder Du weißt ganz einfach, was zu tun ist. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die innere Führung wahrzunehmen.

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Finde heraus, wie sie sich bei Dir bemerkbar macht. Wenn Du Dich an frühere Erlebnisse erinnerst und Dein Intuitions-Tagebuch durchliest, findest Du schnell heraus, worauf Du achten musst. Mit der Zeit wirst Du mehr und mehr Vertrauen in Deine Intuition und damit in Dich selbst entwickeln, öfter spontan handeln und Deinen Impulsen folgen. Beginne mit einfachen Dingen: achte auf Bücher, die Dir „begegnen“, höre, was andere Dir erzählen, mache der Kassiererin im Supermarkt ein Kompliment, nimm einen Tag frei, gönne Dir ein Bad anstatt des gewohnten Fernsehabends oder kaufe Dir einen Pullover in einer neuen Farbe. Lebe einfach spontaner und erlebe, wie daraus oft etwas Wertvolles entsteht. Du öffnest Dich dadurch dem Leben in seiner Vielfalt. Das allein wird sich schon positiv auf Dich auswirken! Sprich auch mit anderen Menschen darüber, wie sie ihre Intuition erfahren. Du erhältst dadurch auf einfachste Weise zusätzliche Ideen und Hinweise für Deine eigene Wahrnehmung. Und dann übe, übe, übe. Hier noch ein paar Leitsätze, die Dich dabei unterstützen können:      

Ich finde das Richtige. Ich erhalte Hilfe. In meinem Leben ereignen sich lauter glückliche Zufälle. Ich treffe den richtigen Menschen. Meine innere Weisheit weiß, was gut für mich ist. Meine Intuition führt mich zu dem, was ich brauche.

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 6 – Vertraust Du Dir selbst? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 7 Lebst Du Dein Leben? Dich selbst zu lieben heißt vor allem, das Leben zu leben, das Du Dir schon immer erträumt hast. Dein Leben gehört Dir, und Du kannst es nach Deinen Vorstellungen gestalten. Du hast immer eine Wahl! Es hängt nur von Dir ab, was Du aus Deinem Leben machst. Du bestimmst den Kurs. Bereits im ersten Kapitel haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wer Du sein willst. Auf der Grundlage dessen, was Du bisher gelernt hast, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Fragen: Was willst Du? Wie kannst Du es verwirklichen? Und wie bleibst Du auf Deinem ganz persönlichen Erfolgskurs?

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Übernimmst Du die Verantwortung für Dich? Du weißt nun, wer Du bist und was Du willst. Und Du weißt auch, wie Du es erreichen kannst. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass Du Dich mehr und mehr als Autor Deines Lebens begreifst und die Verantwortung dafür übernimmst. Denke dabei daran, dass Du nur für die Dinge verantwortlich bist, die Du auch selbst beeinflussen kannst. Unterscheide ganz klar, welches Deine Angelegenheiten sind, und welche Du besser anderen überlässt.

Warum ist Selbstbestimmung wichtig? Je mehr Du lernst, Dich selbst zu lieben, desto häufiger stellst Du Dir vielleicht die Frage: Was hat das, was Du tust, eigentlich mit Dir zu tun? Und dann spürst Du immer mehr, dass echtes Glück, wahrer Erfolg und vor allem die Zufriedenheit mit Dir selbst auf Dauer nur dann möglich sind, wenn Du im Einklang mit Deinen persönlichen Überzeugungen, Einstellungen und Werten lebst.

Welche Regeln gibt es in Deinem Leben? Tust Du immer nur die Dinge, die Du wirklich willst? Wie ausgeprägt ist Deine Selbstdisziplin? Du wirst Dich nur als liebenswert betrachten und Dich erfolgreich fühlen, wenn Du für Dein Leben klare Regeln aufstellst und Dich aus Überzeugung auch daran hältst. Ich zum Beispiel nehme mir jedes Jahr vor, mindestens einmal 14 Tage zu fasten. Meistens ist das im Frühjahr, oft lege ich dann auch im Herbst noch eine zweite Fastenkur ein. Mit jedem Tag, an dem ich dieses Versprechen mir selbst gegenüber einhalte, steigt dieses herrliche Gefühl: Ich beherrsche mich. Ich habe die Kraft, mich an meine eigenen Vorgaben zu halten. Dazu gehört auch ein starkes Verantwortungsgefühl mir selbst und meiner Gesundheit gegenüber. Ein geregelter Tagesablauf hilft Dir, Dich an wichtige Dinge zu erinnern und in erster Linie das zu tun, worauf es Dir wirklich ankommt. Und mit diesem hohen Maß an Selbstdisziplin erschaffst Du Dir auch ein großes Stück Freiheit. Mir persönlich helfen dabei die auf meine persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Checklisten, die Du im Kundenbereich findest (siehe Seite 119).

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Belohnungen können übrigens einen zusätzlichen Anreiz bieten, wirklich am Ball zu bleiben. Wie diese aussehen könnten, hast Du ja im Kapitel 5 – Was tust Du Dir Gutes? bereits gesehen. Dabei ist es wichtig, die Belohnung Deinem Einsatz anzupassen und sie auch zu genießen. Du kannst mit Dir zufrieden sein. Du hast es Dir verdient!

Was ist Deine Berufung? Beruf kommt von Berufung. Und wenn Du Dich selbst mehr liebst, rückt die Frage, wie Du Dein Geld verdienst, automatisch in den Vordergrund. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob das, was Du tust, wirklich Deinem Wesen entspricht und Dich glücklich macht. Ist die Tätigkeit, mit der Du Deinen Lebensunterhalt verdienst, wirklich Deine Berufung? Handelt es sich dabei um Deinen absoluten Traumjob? Wenn alles möglich wäre, was würdest Du dann am liebsten tun? Wie kannst Du herausfinden, ob Du den richtigen Beruf gefunden hast? Vielleicht hatte der amerikanischen Schauspieler Bob Hope die Antwort, der zu einem Kollegen in einem Gespräch über seine Gagenforderungen gesagt haben soll: „Sag ihnen bitte nicht, dass ich es auch umsonst tun würde.“ Wenn Du mit Deinem Beruf zufrieden bist – wunderbar! Wenn nicht, traue Dich, Deinen bisherigen Weg infrage zu stellen und so kreativ wie möglich nach Lösungen zu suchen. Dabei kann es auch wichtig sein, einmal Pause zu machen, um Dir über einen anderen Berufsweg klarzuwerden. Ich zum Beispiel bin heute überglücklich, dass ich vor ein paar Jahren den Mut hatte, meine alte Stelle aufzugeben, obwohl zu diesem Zeitpunkt nichts Neues in Sicht war.    

Welche Einstellung hast Du zum Thema Berufung? Wozu bist Du auf dieser Welt? Reicht es Dir, einfach nur zu leben? Oder willst Du Deinem Aufenthalt auf diesem Planeten einen Sinn geben? Willst Du hier eine Aufgabe oder einen Zweck erfüllen? Spürst Du einen Ruf? Fühlst Du Dich zu etwas berufen?  Gibt es für Dich nur eine große Berufung, die für Dein ganzes Leben reichen muss?  Oder gibt es so etwas wie Etappenziele, und Du kannst im Lauf der Zeit Deinen Lebenszweck neu (er)finden?  Kannst Du Dir Deinen Lebenszweck aussuchen?  Oder gibt es so etwas wie eine höhere, leitende Macht, die Deine Lebensaufgabe für Dich entscheidet?

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Es gibt weise Menschen, die behaupten, dass wir wahre Erfüllung nur im Dienst für eine Sache erfahren können, die größer ist als wir selbst. Wie könnte das konkret aussehen, wenn Du Dich einer Sache verschreiben würdest, die größer ist als Du selbst? Zum Beispiel könntest Du anderen Menschen helfen, indem Du in einem Obdachlosenheim mitarbeitest oder jemanden in seinen Geldangelegenheiten berätst. Du könntest auch ein Unternehmen gründen, das Dinge herstellt, die anderen Menschen das Leben leichter und schöner machen. Oder Du könntest versuchen, einen Arbeitsplatz in so einem sinnvollen Unternehmen zu ergattern. Du könntest Dich auch für ein bestimmtes Anliegen engagieren, zum Beispiel für den Umweltschutz oder die Förderung hilfreicher Projekte. Die Möglichkeiten sind endlos. Es geht hier darum, einen Unterschied zu machen und die Welt ein kleines bisschen zu verbessern, indem Du auch an die Gemeinschaft und an das große Ganze denkst. Am einfachsten ist es, das ehrenamtlich zu tun. Es gibt so viele Organisationen, die sich für eine gute Sache einsetzen. Du könntest aber auch Deinen Lebensunterhalt damit verdienen. Du hast Dich in den vergangenen Tagen mit Dir selbst beschäftigt, mit Deinen Eigenschaften, Deinen Stärken, Deinen Motiven und Deinen Werten. Möglicherweise zieht sich durch all diese Punkte ein roter Faden, der Dir Hinweise auf Deine Berufung geben kann. Hast Du schon eine Idee? Wie auch immer: Wozu auch immer Du Dich berufen fühlst, es ist in Ordnung, und Du kannst tiefe Erfüllung erfahren, wenn Du Deiner Berufung folgst. Nutze die folgenden Fragen, um weiter darüber nachzudenken:   

Wovon braucht die Welt mehr? Und wie könntest Du dabei helfen, mehr von dieser Sache in die Welt zu bringen? Wovon brauchen andere Menschen mehr? Und wie könntest Du dabei helfen, diesen Menschen etwas von dieser Sache zu geben oder zu verschaffen? Wo könntest Du mit dem, was Du tust, einen positiven Unterschied für andere Menschen machen? Wie könntest Du anderen Menschen helfen, indem Du tust, was Du am besten kannst?

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 7 – Lebst Du Dein Leben? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 8 Kannst Du Ja zu Dir sagen? Dich selbst zu lieben und Dein eigenes Leben zu leben schließt auch ein, dass Du anderen klar machst, wo Deine Grenzen liegen und dass Du zu Deinen eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Meinungen und Auffassungen stehst und sie selbstbewusst vertrittst. Es bedeutet, dass Du darauf bestehst, dass andere Dir die Beachtung schenken und den Respekt entgegenbringen, auf den Du als Mensch ein Recht hast.

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Warum ist Selbstsicherheit so wichtig? Selbstvertrauen und Selbstsicherheit hängen ganz eng zusammen. Und diese Sicherheit kannst Du nur in Dir selbst finden. Auf diesem Weg solltest Du inzwischen schon sehr weit gekommen sein. Du bist jetzt sicher, was Dich ausmacht, wie Du die Welt siehst, was Dir viel bedeutet und was Du als richtig und wichtig erachtest. Du weißt jetzt, dass das alles in Ordnung ist und Du es auch zum Ausdruck bringen darfst. In der Begegnung mit anderen Menschen zählt vor allem der erste Eindruck. Zeige Dich deshalb von Anfang an selbstsicher und würdevoll. So sorgst Du dafür, dass Dein Gesprächspartner Dich ernst nimmt und respektvoll behandelt. Was immer Du auch sagst: Deine Worte wirken kraftvoller, wenn sie von Deiner ganzen Selbstsicherheit unterstrichen werden. Deshalb widmen wir uns nun der Frage:

Wie strahlst Du Selbstsicherheit aus? Deine Körpersprache verrät fast alles über Dich. Noch bevor Du ein Wort sagst, kann Dir jeder ansehen, wie selbstsicher Du bist. Durch Deine Haltung, Deine Gesten und durch Deine Mimik zeigst Du Deinen Mitmenschen, ob Du Dir Deiner Sache sicher bist. Es ist wichtig, dass Du auch ohne Worte ausdrückst, was Du mit Worten sagen willst. Wenn Du beispielsweise Lust hast, jemanden kennenzulernen, ist es wichtig, dass Deine Körpersprache Offenheit signalisiert. Und wenn Du Dich in einem Gespräch durchsetzen möchtest, brauchst Du eine aufrechte Haltung und einen klaren Blickkontakt. Deshalb entscheide Dich bewusst, selbstsicher aufzutreten. Mit wem Du auch redest, was immer Du auch mitteilein möchtest, denke immer daran, dass Du Dich von Kopf bis Fuß auf Selbstsicherheit einstellst, bevor Du ein Gespräch beginnst. Das geht schneller und einfacher, als Du vielleicht glaubst. Probiere die folgende Übung einfach mal beim Einkaufen, beim Bahnfahren oder bei Deinem nächsten Restaurantbesuch aus und mache Dir diese Körperhaltung nach und nach zur Gewohnheit:     

Achte darauf, dass Du beim Stehen, Gehen und Sitzen Deinen Rücken gerade hältst. Und gib Deinem Rücken die Länge, die die Natur für ihn vorgesehen hat. Lass Deine Schultern breit werden. Lass Deine Schultern ein Stück tiefer fallen. Verteile Dein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Nutze beim Sitzen die gesamte Sitzfläche und bleibe dabei aufrecht in der Mitte des Stuhls beziehungsweise der Sitzfläche.

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   

Stelle, vor allem zu Beginn eines Gespräches, beide Füße auf den Boden. Halte Deine Hände ruhig. Halte einen ruhigen Blickkontakt zu Deinem Gegenüber. Achte darauf, dass Du locker bleibst. Bleibe aufrecht, entspanne Dich und atme locker ein und aus.

Wenn Du ein wenig Übung hast, kannst Du gerne auf eine Abkürzung nehmen: 

  

Stelle Dir vor, du wärst eine Königin oder ein König. Und trete auf, als wärst Du von Adel. Versetze dich ganz in diese Rolle. Und Du wirst sehen: Dabei stehst, sitzt und gehst Du majestätisch. Auch wenn das für Dich ein wenig nach Theater klingt – mit einer solchen Haltung strahlst Du automatisch ein Maximum an Selbstsicherheit aus. In dieser königlichen Haltung kannst Du auch sehr freundlich auf andere zugehen. Du wirkst ganz von selbst respektabel und würdevoll. Wann immer Du eine Extraportion Mut brauchst – werde ganz Queen (oder King): zeige Dich souverän und strahle dabei eine natürliche Würde aus. Das funktioniert in jeder Situation. Diese Vorstellung wirkt wie eine Zauberformel. Wie von selbst richtet sich der Rücken auf, die Bewegungen werden ruhiger, der Blickkontakt wird sicherer. Du gehst gerade und aufgerichtet und strahlst Präsenz aus. Auf Deinen Lippen spielt ein würdevolles, charmantes Lächeln.

Deine Stimme Zum Thema Körpersprache gehört auch der Klang Deiner Stimme. Es gilt, Deine ureigene Stimme zu finden und auszubauen. Schöpfe das ganze Repertoire Deiner Stimme aus, fördere die Individualität Deiner Stimme. Je nach der Rolle, in der du gerade steckst, hast Du sicher eine andere Stimme: Du redest mit Deinem Liebsten wahrscheinlich anders – nicht nur inhaltlich – als mit Deinem Chef. Ich empfehle Dir folgende kleine Übung: Sei Dir Deiner Körpersprache in den nächsten Tagen noch ein wenig bewusster als bisher, beobachte Dich selbst. Traue Dich, Dir ein wenig mehr Raum zu geben: Lasse Deine Gesten ein wenig größer werden, sitz ein wenig aufrechter, schaue Deinem Gegenüber einen kleinen Augenblick länger in die Augen. Nutze das ganze Spektrum Deiner Stimme. Experimentiere ein wenig – spielerisch und neugierig.

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Wie sprichst Du selbstsicher mit anderen Menschen? Traust Du Dich, fremde Leute einfach anzusprechen? Wenn es Dir so geht wie mir, dann weißt Du, dass gerade der scheinbar so lockere Smalltalk eine echte Herausforderung sein kann. Doch es ist nun einmal eine Tatsache: Jede Art von Beziehung fängt damit an, dass Du mit anderen Menschen ins Gespräch kommst. Daneben sind Gespräche auch der Weg, auf dem Du Deine Interessen ausdrücken und durchsetzen kannst. Dazu gehört, dass Du Deinen Mitmenschen klar und deutlich sagen kannst, was Du möchtest und brauchst. Selbstbewusst Kontakt zu anderen Menschen herzustellen, gehört zum Fundament Deiner Selbstsicherheit. Denn um mit anderen ins Gespräch zu kommen, brauchst Du eine ganze Reihe von Fähigkeiten:    

selbstbewusstes Auftreten, eine ansprechende Ausstrahlung, die richtigen Worte, um jemanden anzusprechen, und die Fähigkeit, ein zwangloses Gespräch zu führen.

Dieses Thema füllt ganze Bücher. Deshalb beschränke ich mich in diesem Kapitel auf einige grundlegende Dinge, die Du im Umgang mit anderen Menschen beachten solltest.

Mache Dich mit anderen Menschen bekannt Nehmen wir an, Du bist gerade auf einer Party angekommen. Die einzige Person, die Du dort kennst, ist der Gastgeber. Aber der hat wenig Zeit für Dich, weil er sich auch noch um seine anderen Gäste kümmern muss. Doch Du möchtest gerne mit anderen Partygästen ins Gespräch kommen. Wie schaffst du das? Wie nimmt man Kontakt auf zu Menschen, die einem völlig unbekannt sind? Zunächst einmal siehst Du Dich um. Wer von den Partygästen wirkt so, als würde man leicht mit ihm oder ihr reden können? Vielleicht hat Dich schon jemand angeschaut? Erwidere den Blick, nicke der Person zu. Jetzt einen bewusst freundlichen Gesichtsausdruck aufzusetzen, kann sehr hilfreich sein, da dieser Offenheit signalisiert. Gehe auf die Leute zu, die Dir interessant erscheinen. Oder stelle Dich zu einer Gruppe, die sich angeregt unterhält. Wenn jemand auf Dich aufmerksam wird, ist das eine gute Gelegenheit, Dich selbst kurz vorzustellen. Sage Deinen Namen – plus ein bis zwei Informationen zu Deiner Person. Dadurch behält Dein Gegenüber Dich besser und länger im Gedächtnis. Zusätzlich hast Du auch noch An-

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knüpfungspunkte für ein weiteres Gespräch geliefert. Spreche Deinen Namen immer langsam und deutlich aus. Und halte dabei Blickkontakt zu Deinem Gegenüber oder zu der Gruppe. Eine Vorstellung kann beispielsweise so klingen: „Hallo, ich bin Jürgen. Ich bin mit Heinz (dem Gastgeber) früher zur Schule gegangen.“ Oder: „Guten Abend. Ich heiße Ulrike. Ich bin die Nachbarin von nebenan und habe den Kartoffelsalat zum Buffet beigesteuert.“ Jetzt wissen die anderen etwas über Dich, und wer will, knüpft an diese Informationen an. Du hast sozusagen einen Ball vorgelegt und ein anderer kann ihn nun zurückspielen.

Bitte um das, was Du willst Es erfordert viel Selbstsicherheit, über Deine Bedürfnisse zu reden. Wobei das bei materiellen Wünschen oft noch recht leicht geht. Schwieriger wird es, wenn es um seelische Bedürfnisse geht, wie beispielsweise dem Wunsch nach mehr Zeit für Dich selbst, mehr Mithilfe im Haushalt, mehr Zärtlichkeit oder einer besseren Kommunikation. Mache Dir am besten ein paar Dinge klar:      

Es beginnt damit, dass Du Dir zuerst deine Wünsche selbst eingestehst. Ein Gespräch es dann der zweite Schritt. Bedürfnisse und Wünsche sind das Normalste auf der Welt. Du darfst grundsätzlich um alles bieten, was Du brauchst. Überlasse es Deinen Mitmenschen, wie sie auf Deine Bitte antworten. Erst, wenn Du innerlich Ja sagst zu dem, was Du wünschst und brauchst, können andere Menschen auch dazu Ja sagen. Wenn Du sagst, was Du Dir wünschst, dann zeigst Du damit, dass Du selbstsicher bist und Dich wichtig nimmst. Du sorgst sehr gut für Dich selbst, wenn Du Deine Wünsche aussprichst. Bestärke auch andere darin, Dir zu sagen, was sie von Dir brauchen.

So drückst Du Deine Wünsche und Bedürfnisse aus 

Mache Dir zuerst klar, was Du willst, und sage innerlich Ja zu Deinem Wunsch.  Gehe vor dem Gespräch in eine königliche Körperhaltung. So strahlst Du eine ruhige Gelassenheit aus.  Drücke Deine Interessen als Bitte aus. Beginne beispielsweise mit den Worten: Ich möchte bitte … Kannst Du bitte … Könnten Sie bitte für mich …? www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 112 von 119


Ich wünsche mir in Zukunft, dass … Für mich wäre es eine Erleichterung, wenn du bitte …  Eine kurze Begründung reicht völlig. Bei jedem Gespräch ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Wenn Du beispielsweise Deinen Partner bittest, beim Einkaufen doch 1 Liter Milch mitzubringen, dann kannst Du das zwischen Tür und Angel machen, während er sich gerade die Jacke anzieht. Dreht sich Dein Wunsch aber darum, dass er mehr mit Dir unternimmt, brauchst Du für so eine Bitte die volle Aufmerksamkeit Deines Gesprächspartners. Bei sehr wichtigen Themen lohnt es sich sogar, dass Du extra einen Termin vereinbarst, wann ihr gemeinsam darüber reden werdet.

So kommt Deine Bitte besser an Der andere hat das gleiche Recht, das Du auch hast, wenn jemand Dich um etwas bittet. Dein Gegenüber kann zu Deiner Bitte Ja oder Nein sagen. Oder zuerst in Ruhe darüber nachdenken. Es gibt keine Garantie dafür, dass Du in jeder Situation bekommst, worum du bittest. Denn schließlich haben Deine Mitmenschen auch eigene Interessen und Wünsche. Allerdings kannst Du einiges dafür tun, damit die Verständigung klappt und Deine Bitte erfüllt wird. Deine Bitte landet bei deinem Gesprächspartner wahrscheinlich eher auf fruchtbaren Boden, wenn Du    

in einem sachlichen, ruhigen Tonfall sprichst, höfliche und freundliche Worte benutzt, Dich knapp und präzise ausdrückt, ein mögliches Nein akzeptierst.

So vertrittst Du Deine Interessen Der Wunsch ist Dir wichtig? Bleibe dran! Genauso, wenn Du als Antwort von Deinem Gesprächspartner zwar ein Ja erhalten hast, aber dann nichts passiert. Mein Tipp: Wiederhole Deine Bitte. Und frage den anderen, was ihn gehindert hat, Deine Bitte zu erfüllen. Vielleicht gibt es ein Problem, das zuerst aus dem Weg geräumt werden muss. Aber es kann auch sein, dass Dein Gegenüber Deine Bitte schlicht und einfach vergessen hat. Deshalb: Bleibe standhaft. Denn was jeder Werbefachmann weiß, gilt natürlich auch für Dich: Die Botschaft muss häufig wiederholt werden, damit sie auch tatsächlich beim anderen ankommt.

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So lenkst Du ein Gespräch in eine andere Richtung Gespräche sind immer ein Zusammenspiel von zwei oder mehreren Menschen. Im Idealfall ist allen Beteiligten klar, worum es geht, und alle bleiben beim Thema. Wenn das mal nicht so gut klappt, kannst Du den Verlauf beeinflussen.   

 

Gehe in eine königliche Körperhaltung und strahle eine ruhige Würde aus. Nutze die nächste kurze Redepause des anderen und lenke das Gespräch in Deine Richtung. Benutze dabei höfliche Worte. Du kannst das beispielsweise so formulieren: o Verzeih, aber mir fällt gerade ein, dass wir noch nicht über die Nebenkosten gesprochen haben. o Entschuldigung, dass ich dich unterbreche. Mir liegt da noch eine wichtige Sache am Herzen. Und zwar habe ich folgende Bitte an dich: wäre es möglich, dass… o Bevor wir jetzt länger über dieses Thema reden, möchte ich noch einen ganz anderen Punkt ansprechen. Für mich ist es besonders wichtig, dass … o Bevor ich es vergesse, ich habe mir hier noch eine ganz wichtige Frage notiert, und zwar … o Könnten wir das Thema bitte kurz zurückstellen? Ich habe noch einen Wunsch an dich, der mir sehr wichtig ist. Könntest du bitte … Wenn Du dein Thema, Deine Fragen oder Wünsche ausgesprochen hast, dann bleibe am Ball. Rede darüber, bis alles geklärt ist. Falls Dein Gegenüber wieder abschweift, kannst Du die Strategie wiederholen und mit einer kurzen überleitenden Bemerkung zurück zu Deinem Thema kommen.

So sagst Du Nein Du hast das Recht, die Bitten anderer Menschen abzulehnen. Genauso, wie andere Menschen auch ein Recht haben, Nein zu sagen. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Du merkst, dass Du etwas nicht willst oder etwas nicht magst. Dein Nein ist sehr wichtig, um gute Beziehungen herzustellen und zu erhalten. Ob nun unter Kollegen am Arbeitsplatz oder in der Familie – Deine Mitmenschen müssen wissen, was Du nicht magst und wo Deine Grenzen sind. Bist Du in der Lage, für Deine Wünsche einzustehen? Hier ein paar Anregungen, leichter und erfolgreicher zu Deinen eigenen Bedürfnissen zu stehen: www.leben-lernen-lieben.de – Wie lerne ich, mich selbst zu lieben? - Seite 114 von 119


Überlege Dir gründlich, ob Du zu etwas Ja oder Nein sagen willst.

Nimm eine aufrechte Körperhaltung ein, wenn Du sprichst. Das gibt Dir Kraft und Du wirkst selbstsicher.

Sprich in einem sachlichen, selbstverständlichen Tonfall, als würdest Du Deinem Gegenüber das Datum und die Uhrzeit nennen. Bleibe dabei freundlich, aber bestimmt.

Du kannst Dein Nein etwa so formulieren: „Nein. Das möchte ich nicht.“, „Nein danke!“, „Stopp mal, …! Das mag ich nicht.“, „Danke, dass Du mich gefragt hast, aber ich komme nicht mit zu …“.

Bitte Dir Bedenkzeit aus. Suche Dir einen ruhigen Ort. Und dort frage Dich, was Du willst.

Oft fällt es Dir leichter, Nein zu sagen, wenn Du eine Alternative oder eine andere Lösung anbieten kannst. Damit kannst Du bei Deinem Nein bleiben, zeigst dem anderen gegenüber aber Dein Entgegenkommen.

Wiederhole freundlich und bestimmt Dein Nein, bis Dein Gegenüber verstanden hat, dass Dein Nein endgültig ist.

Natürlich kann es einmal sein, dass Du bei Deiner Entscheidung einen Aspekt übersehen hast und Dein Gegenüber Dich mit guten Gründen überzeugt, Deine Entscheidung zu überdenken. Du hast alle Freiheit, Dein Nein in so einem Fall in ein Ja zu ändern.

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Was willst Du Dir merken? Das war Kapitel 8 – Kannst Du Ja zu Dir sagen? Was willst Du Dir daraus merken? Was möchtest Du ausprobieren? Was machst Du aufgrund der bisherigen Lektüre bereits anders als vorher? Blättere ruhig die gelesenen Seiten noch einmal durch. Nimm das Inhaltsverzeichnis zu Hilfe. Du kannst auch die Sätze, die für Dich am wichtigsten waren, unterstreichen, falls Du das nicht sowieso schon gemacht hast. Nimm Dir einen Moment Zeit, um dieses Kapitel zu überdenken. Was war für Dich persönlich am wichtigsten? Woran möchtest Du von jetzt an öfter denken? Was willst Du anders machen als bisher?

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Kapitel 9 Wie geht es weiter? Was fängst Du nun mit der neu gewonnenen Selbstliebe an? Mit wem möchtest Du sie teilen? Was möchtest Du für eine liebevollere Welt beitragen? Was hast Du noch vor in Deinem Leben? Im Abschlusskapitel gehen wir über Dich selbst hinaus, denn Du bist nicht allein und kannst viel bewirken.

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Bist Du ganz Du selbst? Du bist am Ziel. Nun gilt es nur noch, dass Du Dich immer mehr genauso gibst, wie Du bist, und Dir erlaubst, all das zu leben und auszudrücken, was Dich bewegt und was Dir wichtig ist, sodass Du mehr und mehr für Dich selbst und andere sichtbar werden kannst.

Wie sehr liebst Du Dich inzwischen? Erinnerst Du Dich an das kleine Experiment am Anfang dieses Buches, mit dem Du feststellen konntest, wie weit Du in Sachen Selbstliebe bereits gekommen warst. Ich bin sicher, Du gehörst nun zu den Fortgeschrittenen in dieser hohen Kunst. Deshalb versuche es gleich noch einmal: Schaue in den Spiegel und mache Dir gleich hier und jetzt eine Liebeserklärung. Sage zu Dir selbst Dinge wie: „Ich liebe mich. Ich verdiene es, dass es mir in jedem Lebensbereich gutgeht, dass ich gesund bleibe und liebe Freunde habe.“ Wie fühlst Du Dich dabei? Und nun schreibe Dir selbst einen Liebesbrief. Lobe und schätze Dich darin für Deine Stärken und guten Eigenschaften, streichle Deine Seele und tue Dir damit etwas richtig Gutes. Du weißt ja inzwischen, wie das geht und hast Dir eine Menge Dinge erarbeitet, die Du an Dir magst. Wenn Du möchtest, vergleiche diese beiden Briefe. Hast Du erkennbare Fortschritte gemacht? Liebst Du Dich heute mehr als an dem Tag, an dem Du den ersten Brief an Dich geschrieben hast?

Wie gibst Du die nun gewonnene Liebe weiter? Jetzt, wo Deine Selbstliebe gewachsen ist – hättest Du da Lust, ein wenig mehr in die Öffentlichkeit zu gehen? 

Wenn es – ähnlich wie bei mir – zum Beispiel schon immer Dein Traum war zu schreiben: tue es jetzt! Und versuche, es zu veröffentlichen. Du wirst stolz darauf sein, wenn Du Deine Geschichte plötzlich in einer Zeitschrift liest oder Dein Büchlein im Laden zu finden ist.

Oder Du hast Lust dazu, im Internet präsent zu sein: wie wäre ein Blog, wo Du regelmäßig zu Dir wichtigen Themen schreibst? Oder auch ein Fotoblog, wenn Du gerne fotografierst.

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Oder wie wäre es mit einer aktiven Mitgliedschaft in einer Partei, einem Verein, einer gemeinnützigen Organisation? Mittlerweile ist Dir sicher klar geworden, dass Du gebraucht wirst, dass Du etwas zu sagen und zu geben hast.

Bitte denke daran: Das Ganze soll Spaß machen, im Rahmen Deiner Möglichkeiten bleiben und Dir eine angemessene Form der Aufmerksamkeit bringen. Mache es in erster Linie für Dich selbst!

Wo findest Du weitere Informationen? Liebe Leserin, lieber Leser, ergänzend zu diesem Buch gibt es noch weitere hilfreiche Empfehlungen, Listen und Ähnliches zum Thema Selbstliebe im speziell für Dich eingerichteten Kundenbereich, der laufend erweitert wird. Du findest ihn im Internet unter der Adresse http://www.leben-lernen-lieben.de/kaufen/kundenbereich Als Käufer dieses Buches bist Du berechtigt, die dort veröffentlichten Hilfsmittel jederzeit für Dich zu nutzen. Dein Passwort lautet IchBinGut Achte bei der Eingabe bitte auf Groß- und Kleinschreibung. Wenn es neue Inhalte gibt, melde ich mich per E-Mail bei Dir, damit Du immer auf dem Laufenden bist.

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