Das Geschenk des Ameisenkönigs

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Das Geschenk des Ameisenkรถnigs


Liebe Gäste, Im Allgäu findet sich eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Nirgendwo im gesamten Alpenraum ist der Übergang zwischen den Mooren im Alpenvorland und in den höheren Lagen der Alpen so gut erhalten wie hier. Dieser Moorverbund über verschiedene Höhenstufen ist wichtig, um die biologische Vielfalt der Moorlandschaften gerade auch unter den sich ändernden Klimabedingungen zu sichern. Einige Moor- und Streuwiesengebiete – wie auch hier am Elbsee - sind noch großflächig erhalten und relativ naturnah; hier sind die Chancen gut, dieses international bedeutsame Naturerbe dauerhaft zu sichern. In Verbindung mit nachhaltiger Regionalentwicklung und Tourismus ist dies unser Anliegen und Ziel des chance.natur-Projekts Allgäuer Moorallianz. Wie eine Perle liegt der Elbsee mit seinen ausgedehnten verlandeten Schilfufern wunderschön eingebettet in eine verwunschene Streuwiesenlandschaft. Auch er ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Heute zieht der See Einheimische und Touristen gleichermaßen magnetisch an. Der Einklang mit der Natur lässt sich jedoch nur wahren, wenn sich die Besucher angemessen verhalten. Bitte bleiben Sie auf den Wegen und nehmen Ihre Hunde an die Leine. Geben Sie Rücksicht auf andere Besucher und schonen Sie die sensible Tier- und Pflanzenwelt. www.moorallianz.de

es ist uns ein ganz besonderes Anliegen unsere einzigartige Allgäuer Moor-Landschaft, eine wahre Schatzkammer der Natur, zu erhalten. Seltene Tiere und Pflanzen sind hier heimisch. Das wertvolle Ökosystem leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wir möchten Euch einladen, diesen besonderen Schatz kennenzulernen. Denn nur was man kennt und schätzt kann man auch schützen. Begleitet doch die kleine Elfe Moorella bei ihren Erlebnissen rund um den malerischen Elbsee und erfahrt, was König Elbmuzzele, dem Oberhaupt der wilden Männlein, ganz besonders am Herzen liegt. Behutsam und mit aufmerksamem Blick werdet Ihr bei Eurem Rundgang um den Elbsee die vielen wertvollen Spuren seines bunten Moorteppichs erkennen. Wir wünschen eine märchenhafte und spannende Entdeckungsreise durch die Faszination der Moore. Herzlichst,

Christa Martin Allgäuer Moor-Erlebnisführerin


Moorella die kleine Elfe hat ihr Zuhause am Elbsee im wunderschönen Allgäu. An einem sonnigen Morgen sitzt sie gemütlich bei einer Tasse Tee auf ihrem Lieblingsbaum. Moorella liebt es dort zu sitzen und auf den See zu blicken. Gerne hüpft sie von Blatt zu Blatt und tanzt zwischen den Blumen umher. Plötzlich hört sie ein leises Schluchzen. Sie schaut durch die Blätter hindurch auf den Boden. Da sitzt auf einem Stein Elbmuzzele, der König der wilden Männlein.


Erschrocken steigt Moorella von ihrem Baum herab und fragt: „Lieber König Elbmuzzele, warum weinst du?“. Elbmuzzele antwortet traurig: „Ach weißt du Moorella, von meinem Moor, das ich schon mehr als tausend Jahre bewache, ist nicht mehr viel übrig“. Die kleine Elfe überlegt wie sie ihm helfen kann. Dann kommt ihr eine Idee. „Die Kröte Cleowalda bewahrt sehr viele Pflanzen und Kräuter in ihrer Höhle auf. Komm, lass uns zu ihr gehen. Wir fragen sie um Rat, wie wir dein Moor retten können.“ Cleowalda wohnt mit ihrem Mann Waldemar direkt am Elbsee. Schon von weitem können Moorella und Elbmuzzele den stolzen Gesang Waldemars hören. Moorella und Elbmuzzele begrüßen Cleowalda freundlich und klagen der Kröte ihr Leid. Cleowalda, die alt und weise ist, kennt die Probleme von Elbmuzzele nur zu gut. Sie hat ein Stück von einem jahrtausendalten und wertvollen Moosteppich aufbewahrt. Den will sie Elbmuzzele geben. Das wilde Männlein bedankt sich und macht sich sofort auf den Weg, um den Teppich im Moor auszulegen.


Nach ein paar Tagen kommt Elbmuzzele wieder zu Moorella und möchte den Moosteppich noch ein bisschen mit Knabenkraut, Kreuzblümchen und Sonnentau schmücken. „Am besten gehst du noch einmal zu Cleowalda. Vielleicht hat sie diese Pflanzen noch immer in ihrer Schatzkammer verwahrt“ schlägt die kleine Elfe vor. Elbmuzzele erwidert: „Ich traue mich aber nicht allein. Cleowalda sieht so hässlich aus. Könntest du nicht mitkommen?“ bittet er. „Aber warum? Cleowalda hat dir doch den schönen Moosteppich geschenkt. Und hässlich ist sie ganz und gar nicht, sie ist sogar wunderschön. Hast du schon einmal ihre goldenen Augen gesehen? Sie sind herzförmig“. Elbmuzzele bettelt solange, bis die kleine Elfe nachgibt und mit zu Cleowalda geht.


Als Elbmuzzele direkt vor Cleowalda steht, fallen auch ihm die herzförmigen Augen auf. Sie sind wunderschön! Er bittet Cleowalda um Knabenkraut, Kreuzblümchen und Sonnentau. Die Kröte führt ihn in eine Kammer, die voll mit diesen Pflanzen ist. Elbmuzzele darf sich all die Pflanzen aussuchen, die er zum Schmücken von seinem Teppich benötigt. Dann bedankt sich das wilde Männlein herzlich und verabschiedet sich.


Während Elbmuzzele seinen Teppich mit den schönen Pflanzen verziert, hat Cleowalda eine Idee, wie sie dem König der wilden Männlein noch eine Freude machen kann. Die Kröte hat sehr viele Freunde. Der Ameisenkönig gehört auch dazu. Er behütet einen Kokon eines Bläulings. Das ist ein seltener Schmetterling. Er wäre bestimmt bereit diesen abzugeben. Sofort macht sie sich auf den Weg zum Ameisenkönig. Ohne zu zögern schenkt der freundliche Ameisenkönig Cleowalda diesen Kokon, da auch er dem Elbmuzzele helfen will. Eilig läuft sie weiter um dem Elbmuzzele das Geschenk zu übergeben.


Als die Kröte ankommt, betrachtet er verwundert den trockenen und verrunzelten Kokon und fragt: „Was ist denn das?“. „Das ist ein Kokon eines Bläulings. Er wird sich in deinem feuchten Moor bestimmt sehr wohl fühlen“ erklärt die Kröte. Begeistert bedankt sich Elbmuzzele. Aber Elbmuzzele weiß noch nicht recht wo er den Kokon aufbewahren soll, damit er sich wohlfühlt. Deshalb bittet er die wilden Männlein um Rat. Nach einer langen Besprechung einigen sie sich auf eine Stelle, an der sie den Kokon platzieren und beschließen ein paar Wochen abzuwarten, um zu sehen was passiert.


Wenige Wochen danach versammelt sich das Elbmuzzele mit vielen anderen wilden Männlein zu einem Fest. An diesem Abend passiert etwas Außergewöhnliches im Moor. Alle hören wie es im Kokon leise anfängt zu rascheln. Viele gespannte Augenpaare sind auf den Kokon gerichtet. Und schwuppdiwupp, schlüpft ein wunderschöner, himmelblauer Schmetterling aus dem Kokon. Und so hat sich der braune, trockene Kokon in einen großen und leuchtenden Bläuling verwandelt.


Zur Feier des Tages ruft die Kröte Waldemar seine Freunde zusammen, um mit ihm ein wunderschönes Konzert zu geben. In lauen Sommernächten kann man noch heute das Quaken der Kröten und Frösche hören.


Familie Martin Am Elbsee 3 87648 Aitrang Tel.: +49 (0) 83 43 / 2 48 E-Mail: info@elbsee.de www.elbsee.eu

© Franz Martin GmbH & Co.KG. | Vervielfältigung, Verwendung von Texten und Grafiken, auch auszugsweise, nicht gestattet. Text: Christa Martin; Illustration: Stefanie Frank


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