THE PARAMETRIC STUDIO
Studio Advanced 2017 Sport & Entspannung Schwimmhalle | Wellness | Club fĂźr Steffisburg Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau Luca Bacilieri Miro Bannwart Jan Rohrbach Andreas Michel
Inhalt Einleitung 2 Aufgabenstellung 4 Rahmenbedingungen 6 Wavefront 8 Project #S 18 Archaische Utopie 30 Flussraum 38 Präsentation & Prozess 46
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Einleitung Dieses Buch soll ausgewählte Bachelor Thesisarbeiten der BFH aus dem Jahr 2017 zeigen. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit digitalen Entwurfswerkzeugen und deren philosophischen Hintergrßnden nannten wir uns: The Parametric Studio Die gezeigten Arbeiten sind von folgenden Studenten: Luca Bacilieri Miro Bannwart Jan Rohrbach Andreas Michel
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Studio Eingangsschild
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Aufgabenstellung Arbeitshypothese - Baden im Zentrum Körperliche Aktivität als Ausgleich zum Berufsalltag gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die schweizweite Zunahme von Fitnesscentern belegt diese Feststellung. Als Kontrapunkt zum Aufenthalt in der Natur soll im Zentrum von Steffisburg ein Ort entstehen, welcher zu allen Jahreszeiten und unabhängig vom Wetter ein Angebot zur sportlichen Betätigung und Erholung bereit hält: Ein Bad. Nach Wandern (44%) und Radfahren (38%) ist Schwimmen (36%) die dritt beliebteste Sportart in der Schweiz. Daher wollen wir in unserem Atelier diese Nutzung ins Zentrum des Entwurfs stellen. Die gesamte Bandbreite des direkten Umgangs mit Wasser soll betrachtet werden: Vom Sportschwimmen bis zum kontemplativen Baden. Der Welt des Wassers soll zudem eine weitere Nutzung, welche den öffentlichen Charakter des Ortes erweitert, angegliedert werden. In der Gesamtheit wird der Mix von Angeboten einen öffentlichen Anziehungspunkt bilden, welcher der Situierung der Anlage im Zentrum von Steffisburg gerecht wird. Steffisburg (15’400 Einwohnerinnen) befindet sich in einem planerischen und städtebaulichen Transformationsprozess. Das ‘Dorf’, welches schon lange mit Thun zusammengewachsen ist, wandelt sich punktuell in einen urbanen Ort. Die Differenz Stadt - Land wird vermehrt akzentuiert:
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Durch die Verdichtung der gebauten Struktur kann sich im Gegenzug der spezifische Charakter der Landschaftsräume entfalten. Auf überschaubarem Raum findet die Vita contemplativa und die Vita activa ihre Bereiche. Diese Bipolarität soll sich im neuen Sport- und Erholungszentrum spiegeln und einen spezifischen architektonischen Ausdruck finden.
Bauparzelle
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Rahmenbedingungen Vorgegeben war die Bauparzelle. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie am Fluss Zulg liegt und sehr länglich ausgeprägt ist. Eine zweite Rahmenbedingung unseres Studios, war das Arbeiten mit dem Baustoff Holz. Das Tragwerk der Bedachung unserer Entwürfe sollte aus Holz entstehen.
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Flussraum
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Wavefront Student: Luca Bacilieri Projektcoach: Daniel Boermann IVA-Coach: Albin Zellweger Es soll kein konventionelles Hallenbad entstehen. Das beginnt beim Konzept, einer Welle. Es soll keine plakative Umsetzung der Konzeptidee sein, nein es soll ein mehrfach lesbares Volumen entstehen. Die Welle soll das ganze Gebäude einfassen, wobei das Dach wie ein Tuch darüber gespannt wird. Um genügend natürliches Licht zu ermöglichen, wird rund um das Gebäude eine Pfosten-Riegel Fassade erstellt und das Dach mit Runde Dachlöchern ergänzt. Die Dachlöcher formieren sich Schwammartig und geben gewissen Zonen zusätzlich Licht. Weiter soll das Gebäude nicht einer Mononutzung unterliegen. Es soll einen Sportbereich, einen Wellnessbereich und ein Restaurant/Club/ Bar entstehen. Diese Funktionen definieren in ihrer Anordnung die Dachform. Der Boden verbindet dabei die einzelnen Bereiche und hat eindrückende Elemente wie Becken und herausragende Elemente wie die einzelnen Körper für Ruheräume, Sauna oder Umkleidezone. Die Verbindung von Boden und Dach erfolgt über das Tragwerk aus Holz. Die Stützen des Tragwerks zonieren das Gebäude zusätzlich in drei Teile. Durch das Zusammenspiel von Tragwerk und Raumkörper ergeben sich immer neue perspektivische Bezüge und tiefe Blicke in den Raum.
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Rendering
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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Fassaden und Schnitt
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3D Schnitt
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Rendering
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Rendering
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Rendering
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Modell
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Project #S Student: Miro Bannwart Projektcoach: Peter Berger IVA-Coach: Katharina Lindenberg Idee Der Schwung von Flusskurven diente als Inspiration das Hallenbad als natürlichen Flussraum zu denken und das Prinzip des Fliessens bis ins Tragwerk und die Gebäudeform weiterzuführen. Dort wo die Flusskurven das Gelände vertiefen, neigt sich das Dach bis auf Erdniveau, die Gegenstellen werden als raumhaltige Erhöhung ausgeführt über die sich das Dach aufspannt. Methode Das Projekt ist bis ins Detail 3-dimensional programmiert wobei sich alle Details über die Grundkurvatur definieren. Für die Fertigung der Teile sind Industrie 4.0 Methoden angedacht. Holzstruktur Bei der Primärtragstruktur wird auf Brettschichtholz gänzlich verzichtet. CNCbearbeitete in der Längsrichtung ineinander verzahnte Vollholzbalken bilden bis zu 30 Meter lange Bogenträger. Die Firstlinie überquert den Flussraum zweimal im Gegensinn zur Beckenanordnug die der Logik des fliessenden Wassers folgt.
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Rendering
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Situation
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Rendering
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22 Erdgeschoss GSPublisherVersion 0.54.100.100
23 Untergeschoss GSPublisherVersion 0.54.100.100
SĂźdfassade
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Nordfassade
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3D Schnitt
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Längsschnitt
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Modell
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Modell
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Archaische Utopie Student: Andreas Michel Projektcoach: Dr. Ulrike Schröer IVA-Coach: Beat Löliger Die Gitterschale eignet sich hervorragend um Freiformen und leichte Hallentragwerke zu verwirklichen. Mit dem Einzug des digitalen Modelierungszeitalters scheinen die Möglichkeiten, solche Freiformen zu verwirklichen, fast unbegrenzt. Mit robotischen Fräsvorgängen kann beinahe jede Geometrie ausgefräst werden. Die Balance zwischen sinnvoller Produktion und Materialverbrauch muss bei solchen Fräsvorgängen stimmen. Schliesslich ist jedes Material eine wertvolle Ressource. Bei doppelt gekrümmten Tragwerken, deren Gebäudehüllen wärmedämmtechnische Leistungen erbringen müssen, stellt die Gebäudehülle eine grosse Herausforderung dar. Die Arbeit sucht einen Ansatz für eine filigrane Holzkonstruktion, die in Kombination mit einer intelligenten Gebäudehülle ein ausgeklügeltes Gesamtkonzept für ein zukünftiges Gitterschalentragwerk darstellen soll.
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Erdgeschoss
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Obergeschoss
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2. Obergeschoss
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3D Schnitt
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Schnitt
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Modell
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Modell
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Modell
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Flussraum Student: Jan Rohrbach Projektcoach: Daniel Boermann IVA-Coach: Dr. Claire Bonnay Der Suprematismus hat durch das von Malewitsch entwickelte und durch Lissitzky weitergeführte, revolutionäre Gedankengut die Architektur in ihrer räumlichen Definition grundlegend verändert. Als wichtigste Transformatoren der Kunstrichtung in die Architektur gelten dabei Mies van der Rohe, der es schaffte die Ideologie in ein neues, dynamisches Raumgefüge zu interpretieren, und Zaha Hadid. Ihre starke Auseinandersetzung mit dem Suprematismus ist insofern stark zu spüren, als sie es schafft, nicht nur das grafische Mittel in ihre Analyse- und Ideenvermittlunsmethode einfliessen zu lassen, sondern wie in ihrer Feuerwehrstation zu erkennen, über das Mittel der Kunst einen realen architektonischen Raum zu schaffen, in dem die Dynamik einen noch stärkeren Einzug erhält. Die stilistischen wie auch gedanklichen Überlegungen der Überlagerung von Ort und Idee in einem Bild ist schliesslich auch in meinem Endbild zu erkennen. Grundsätzlich empfinde ich es als wichtig, dass diese Bilder zu Beginn eines Prozesses entstehen können, denn so besteht die Chance, die beiden Aspekte (Kontext und Idee) auf eine bildhafte, aber immer noch abstrakte Art und Weise zu vermitteln. Zugleich dienen die Bilder als Entwurfsstütze, sei es innenräumlich oder volumetrisch.
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Abstraktion der wichtigsten Elemente im Kontext
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Konzept
F Flussraum
flussraum
betreten des flussraumes
gestik des rĂźckens
schichtung der nutzungen
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_ansicht strassenfassade | 1:200
rhythmisierung der tragstruktur
_ansicht strassenfassade | 1:200
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raumthematik fliessens & schichtens
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Erdgeschoss
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Flussgeschoss
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Fassaden und Schnitt
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3D Schnitt
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Modell
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Präsentation & Prozess Nachfolgend einige Impressionen der finalen Präsentationen und des Arbeitsprozesses. Die Bilder zeigen Einblicke vom digitalen Entwerfen bis zur Fabrikation der Modelle. Die Arbeitsmethoden und Werkzeuge sind so unterschiedlich wie die gezeigten Projekte, sei es Skripten beim digitalen Modellieren, mit Laser geschnittene Modelle, mit CNC-Maschinen gemillerte Elemente oder 3D gedruckte Modelle, alles wurde genutzt.
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