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KKL Luzern, Clubraum
from Day by Day 2021
Konzerttipp IGOR LEVIT
© Felix Broede
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14.00 NZZ Podium
KKL Luzern, Auditorium
«Verrückt – der Mensch und seine Ekstasen»
Gesprächsrunde mit der Psychiaterin Melitta Breznik, dem Komponisten, Oboisten und Dirigenten Heinz Holliger und dem Neurobiologen Gerald Hüther (Moderation: Martin Meyer) CHF 30/10 (ermässigt)
16.00 Quatuor Diotima
Hochschule Luzern – Musik
Quatuor Diotima
Nante Quatuor à cordes no. 1 Prima Materia (Uraufführung) | SaundersUnbreathed | Beethoven Grosse Fuge B-Dur op. 133 CHF 50 Profitieren Sie vom «RebeccaSaunders-Paket»: Infos unter lucernefestival.ch/saunders
18.30 Lucerne Festival Orchestra 2
KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Igor Levit Klavier
MozartDon Giovanni-Ouvertüre KV 527 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Mozart Sinfonie g-Moll KV 550 CHF 320/220/150/40 Einführung mit Susanne Stähr: 17.30 | KKL Luzern, Auditorium
Als «Konzert ohne Klavier» soll Franz Liszt Schumanns Klavierkonzert bezeichnet haben. Stimmt natürlich nicht, wie schon die ersten Takte zeigen: Mit einer stürmischen Klangkaskade macht die Pianistin, der Pianist auch den hintersten Rängen klar, dass es nun losgeht mit der Musik. Und doch hat Liszts Bonmot einen wahren Kern. Denn Schumann verschmilzt Klavier und Orchester zu einer bis dato ungehörten Einheit. Er lässt sie gemeinsam eine Geschichte erzählen, setzt auf poetische Innerlichkeit und sinfonische Dichte statt auf die leere Brillanz einer pianistischen Ego-Show. Genau deshalb liebt Igor Levit Schumanns Klavierkonzert so sehr.
14.30 Nachmittagskonzert
KKL Luzern, Konzertsaal Festival Strings Lucerne | Daniel Dodds Violine und
Musikalische Leitung | Johanna Dömötör Flöte
BoccheriniMusica notturna delle strade di Madrid G. 324 | Benjamin/Scarlatti Suite für Flöte und Streichorchester | FauréFantaisie op. 79 | HerrmannPsycho: A Narrative for String Orchestra Karten für CHF 10 vom 2. bis 13. August ausschliesslich im Stadthaus Luzern (Hirschengraben 17)
16.00 Verrückt 1
Südpol Reto Bieri Klarinette, Schauspiel, Konzept | Patricia Kopat-
chinskaja Violine, Schauspiel | Anthony Romaniuk und Annekatrin Klein Tastenin-
strumente, Schauspiel | Dino Lüthy und Arndt Krüger Tenor | Peter Strömberg und Thomas Trolldenier Bass
«Out of the Box»
Darbietungen aus Kisten und Künstlern — mit zum Teil sehr schönen Melodien von Ustwolskaja, Schubert, Lucier, Strawinsky, Verdi und Xenakis sowie einer Filmfassung von Schwitters’ Ursonate CHF 30
«I haven’t been everywhere, but it’s on my
list.» Halten wir es wie Susan Sontag, von der dieser schöne Ausspruch stammt, und bleiben wir offen für Neues! Mitglieder des Lucerne Festival Orchestra überraschen uns mit Raritäten und schrägen Konstellationen: Da lässt Galina Ustwolskaja Piccoloflöte und Tuba aufeinander los. Da mimt Reinhold Friedrich einen durchgeknallten Koloratursopran – auf der Trompete. Da läuten immer wieder die Glocken, in Paganinis Bravourstück La campanella ebenso wie bei Ives und Pärt. Und weil all das einhergeht mit einer verrückten Licht-Regie, wird diese kunterbunte Kammermusikrevue zur synästhetischen Erfahrung.
19.30 Lucerne Festival Orchestra 3
KKL Luzern, Konzertsaal
Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra
IvesFrom the Steeples and the Mountains | Antheil Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier | RittlerMummum a 6 | PaganiniLa Campanella | PärtFratres | LigetiMysteries of the Macabre | AlkanLa chanson de la folle au bord de la mer op. 31 Nr. 8 | GesualdoTenebrae factae sunt | Ustwolskaja Komposition Nr. 1 Dona nobis pacem CHF 50
© Patrick Hürlimann/Lucerne Festival
Konzerttipp
SOLIST*INNEN DES LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA
Konzerttipp LAHAV SHANI
© Marco Borggreve
10.00/12.00 Composer Seminar
KKL Luzern, Clubraum 8
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und
Dieter Ammann
für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)
19.30 West-Eastern Divan Orchestra 1
KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra | Lahav Shani Dirigent | Daniel Barenboim Klavier
Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 Symphonie classique | Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83 CHF 200/130/90/3 Einführung mit Susanne Stähr: 18.30 | KKL Luzern, Auditorium
Es gibt Probleme, die hätte man auch
gerne. Lahav Shani etwa konnte sich lange Zeit nicht entscheiden, ob er lieber Dirigent oder Pianist werden wollte. Er machte dann einfach beides. Nun ist er, mit gerade einmal Anfang 30, Chefdirigent sowohl des Israel Philharmonic Orchestra als auch in Rotterdam und tritt daneben weiterhin solistisch auf. Eine Karriere im ICE-Tempo! In Luzern konzentriert sich Shani auf den Taktstock und überlässt die Tastatur seinem Mentor Daniel Barenboim. Und das ist auch gut so, denn Brahms’ vollgriffiges Zweites Klavierkonzert verlangt buchstäblich «Akkord-Arbeiter». Da bleibt kein Finger frei, um das Orchester anzuleiten.
10.00/12.00 Composer Seminar
KKL Luzern, Clubraum 8
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und
Dieter Ammann
für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)
12.15 Debut Prix Credit Suisse Jeunes Solistes
Lukaskirche Lea Sobbe Blockflöte |
Halldór Bjarki Arnarson
Cembalo | Martin Reck
Electronics
«once:more»
d’OrtaffaSi ay perdut mon saber | [sic]nals/Reck once:more | Bellinzani Sonate d-Moll op. 3 Nr. 12 | Uccellini Sonata Seconda detta La Luciminia contenta | Hahnecommentari III | Telemann Sonatina quinta TWV 41:a4 | Casale Studio 2a | MatteisBizarrie sopra la Vecchia Sarabanda o pur Ciaccona CHF 30
40min
KKL Luzern, Luzerner Saal
Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra
«Inside the Lucerne Festival Orchestra»
Bitte informieren Sie sich vor dem Besuch dieser Veranstaltung auf lucernefestival.ch über unser Schutzkonzept sowie allfällige Anpassungen.
Zu zweit ist das Leben doch am schönsten.
Überträgt man dieses Credo auf die Musik, erhält man Brahms’ Doppelkonzert: Violine und Cello agieren hier nicht neben- oder gar gegen-, sondern tatsächlich miteinander. Sie sind ein Paar, das sich die Bälle zuwirft, das sich neckt und auch mal streitet – und das als Dritten im Bunde das Orchester miteinbezieht. Damit gelang Brahms, dem ewigen Junggesellen, die Quadratur des Kreises. Denn obwohl er die beiden Soloparts zu einer «Riesengeige» verschmilzt, bleiben sie doch stets als Individuen erkennbar.
19.30 West-Eastern Divan Orchestra 2
KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Michael Barenboim Violine | Kian Soltani
Violoncello Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 | Franck Sinfonie d-Moll CHF 200/130/90/30 Nehmen Sie zwei Kinder kostenlos mit ins Konzert: Infos unter lucernefestial.ch/ luege-lose-erlaebe
© Peter Adamik
Konzerttipp
BARENBOIM, BARENBOIM & SOLTANI
Konzerttipp RICCARDO CHAILLY
10.00/12.00 Composer Seminar
KKL Luzern, Clubraum 8
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und
Dieter Ammann
für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)
19.30 Lucerne Festival Orchestra 4
SchumannManfred-Ouvertüre op. 115 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:101 Die Uhr | Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 CHF 320/220/150/40 Einführung mit Susanne Stähr: 18.30 | KKL Luzern, Auditorium
Ta-ta-ta-taa! Alle kennen die vier Töne, mit denen Beethovens Fünfte Sinfonie beginnt. Sie sind zum Erkennungszeichen des Komponisten, ja zum Jingle der klassischen Musik geworden. Dabei geht die überwältigende Wirkung der Fünften weniger von ihrem schroffen Anfang als von ihrem Ende aus: vom strahlenden Schlusssatz, der mit zackigen Rhythmen und Instrumenten aus der Militärkapelle (Piccoloflöte, Posaune, Kontrafagott) lauten Siegesjubel ertönen lässt. Beethoven werde hier vom Musiker zum «Volksredner», befand Richard Wagner. Riccardo Chailly gestaltet den Umschlag vom Dunkeln zum Licht, von der c-MollTragik zum C-Dur-Triumph, als packendes sinfonisches Drama.
12.15 Debut Dmitry Smirnov
Lukaskirche Dmitry Smirnov Violine
ReichViolin Phase für Violine und Tonband, Part 1 & 2 | J.S. Bach Partita d-Moll für Violine solo BWV 1004 | Bartók Sonate für Violine solo Sz 117 CHF 30
19.30 Rezital Igor Levit 1
KKL Luzern, Konzertsaal Igor Levit Klavier
Beethoven Klaviersonate e-Moll op. 90 | Klaviersonate A-Dur op. 101 | Klaviersonate B-Dur op. 106 HammerklavierSonate CHF 120/90/60/30
Wenn Komponist*innen miteinander reden,
sprechen sie anders über Musik, als wenn sie sich ans Publikum wenden. Es geht um ästhetische Visionen und Konzepte, klar. Aber auch um handwerkliche Aspekte und um die Details, in denen bekanntlich der Teufel steckt. Und es geht um Fragen des Selbstverständnisses: Wozu tue ich eigentlich, was ich tue? An wen wende ich mich mit meiner Musik? In vier öffentlichen Sitzungen, vom 16. bis 19. August, können Sie dabei sein, wenn die Teilnehmer*innen des Composer Seminars ihre Werke vorstellen und diskutieren: mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann und weiteren Gästen wie composer-in-residence Rebecca Saunders.
10.00/12.00 Composer Seminar
KL Luzern, Clubraum 8
für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)
© Priska Ketterer/Lucerne Festival
Konzerttipp COMPOSER SEMINAR
BERLINER BAROCK SOLISTEN
© berlinerbarocksolisten.de
18.20
FREE
40min
Yannick Nézet-Séguin
Dirigent
«Märchenstunde mit Ravel: Ma mère l’Oye»
Bitte informieren Sie sich vor dem Besuch dieser Veranstaltung auf lucernefestival.ch über unser Schutzkonzept sowie allfällige Anpassungen.
19.30 Berliner Barock Solisten
KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Barock Solisten | Reinhard
Goebel Musikalische Leitung | Michael Hasel Flöte | Christoph Hartmann Oboe | Reinhold Friedrich Trompete | Roberto González-Monjas Violine und Viola | Raphael Alpermann Cembalo
«300 Jahre Brandenburgische Konzerte»
J.S. BachBrandenburgische Konzerte Nr. 1–6 BWV 1046–1051 CHF 200/130/90/30
Sechsmal Meisterwerk, bitte! Bachs Brandenburgische Konzerte sind ebenso bekannt wie das Brandenburger Tor. Völlig zu Recht, bilden sie doch ein unerreichtes Kompendium barocker Konzertkunst. Jedes hat seine ganz eigene Physiognomie, jedes stellt andere Soloinstrumente – Violine und Violino piccolo, Trompete, Flöte und Cembalo – ins Zentrum. Was auch daran liegt, dass Bach die sechs Werke unabhängig voneinander schuf und erst später, vor genau 300 Jahren, in einer prachtvollen Partitur für den Markgrafen von Brandenburg zusammenführte. Die Berliner Barock Solisten feiern das Jubiläum mit der Aufführung aller Brandenburgischen Konzerte an einem Abend.
© Peter Fischli/Lucerne Festival
11.00 Portrait Rebecca Saunders 1
KKL Luzern, Luzerner Saal Marco Blaauw Trompete | Arditti Quartet | Trio
Accanto
Saundersshadow. Studie für Klavier (Schweizer Erstaufführung) | Fletch für Streichquartett (Schweizer Erstaufführung) | blaauw für Doppeltrichtertrompete | That Time. Trio für Saxophon, Schlagzeug und Klavier (Schweizer Erstaufführung) CHF 50 Profitieren Sie vom «RebeccaSaunders-Paket»: Infos unter lucernefestival.ch/saunders
Manche Werke kommen auftrumpfend
und dröhnend daher, als «Musik mit Ellenbogen» sozusagen. Andere wollen stattdessen verführen: Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune betritt den Konzertsaal auf Zehenspitzen, mit den zarten Melismen einer einsamen Flöte. Und auch Ravel setzt in seinem Märchenballett Ma mère l’Oye auf raffinierte Klangmischungen, wenn er Dornröschen, den Däumling oder die Schöne und das Biest beschwört: Musik mit einem unglaublichen Sinn für Farbe und Poesie, traumentrückt und intensiv duftend. Magnifique!
18.30 Lucerne Festival Orchestra 5
KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent | Yuja Wang Klavier
DebussyPrélude à l’après-midi d’un faune | Mozart Klavierkonzert d-Moll KV 466 | RavelMa mère l’Oye (Ballettfassung) CHF 320/220/150/40 Einführung mit Susanne Stähr: 17.30 | KKL Luzern, Auditorium
Konzerttipp
YANNICK NÉZET-SÉGUIN
Konzerttipp CECILIA BARTOLI
19.30 Schumann-Zyklus 1
KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling Dirigent | Steven Isserlis Violoncello
WeberFreischütz-Ouvertüre op. 77 | Schumann Cellokonzert a-Moll op. 129 | Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 CHF 120/90/60/30
14.30 Konzert Cecilia Bartoli
KKL Luzern, Konzertsaal Cecilia Bartoli (Mezzo-)Sopran | Carlo Vistoli Countertenor | Les Musiciens du Prince-Monaco | Gianluca Capuano Dirigent
Vivaldi Clarae stellae, scintillate RV 625 | In furore iustissimae ira RV 626 | Flötenkonzert g-Moll RV 439 La notte | PergolesiStabat Mater CHF 290/190/130/40
Manche ackern ein langes Lebenan
Werk und Nachruhm. Der tragisch früh verstorbene Giovanni Battista Pergolesi hatte nur wenige Jahre – und wurde dennoch unsterblich. Das liegt vor allem an seinem zu Tränen rührenden Stabat Mater. Schlicht und gerade deshalb ergreifend wirkt Pergolesis Musik, obgleich sie äusserst kunstvoll gemacht ist. Gleich im ersten Duett etwa scheinen die beiden Gesangsparts zu einer einzigen Stimme zu verschmelzen, wenn sie sich mit bittersüssen Dissonanzen expressiv in die Höhe schrauben. Gemeinsam mit dem Countertenor Carlo Vistoli wird Cecilia Bartoli die Schönheit und emotionale Intensität dieser Musik voll auskosten.