Blick ins Buch: LUHRI GbR, Rettungssanitäter werden!

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RETTUNGSSANITÄTER werden! Coaching für die staatliche Rettungssanitäter-Abschlussprüfung 1. Auflage

Tim Haase / Sascha Ringel

Blick ins Buch: RETTUNGSSANITÄTER werden! 1. Auflage 2016 erschienen in der LUHRI Verlags GbR unter ISBN 978-3000521430

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Anatomie

44. Welche Aussage(n) trifft / treffen zu? Für den Aufbau eines langen Röhrenknochens gilt / gelten: 1. Die Gelenkfortsätze eines langen Röhrenknochens werden als Epiphysen bezeichnet und beinhalten beim Erwachsenen in ihrer sog. Substantia spongiosa rotes, blutbildendes Knochenmark. 2. Der Knochenschaft eines langen Röhrenknochens wird als Diaphyse bezeichnet. Ihr zylindrischer Mantel besteht aus der sog. Substantia kompakta. 3. Äußerlich wird der lange Röhrenknochen vom Epikard bedeckt, welches alle für den Knochen relevanten Blutgefäße sowie Nervenbahnen enthält. 4. Im Knochenschaft befindet sich beim Erwachsenen Fettmark, wohingegen bei Kindern noch rotes, blutbildendes Knochenmark in dieser Region vorzufinden ist. 5. Auf den gelenkbildenden Flächen (Gelenkfortsätzen) befindet sich äußerlich aufgelagert Knorpelgewebe. A) B) C) D) E)

Nur 1 ist richtig. Nur 2 ist richtig. Nur 1, 2 und 3 sind richtig. Nur 1, 2, 4 und 5 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig.

45. Welche Aussage trifft zu? Die Zellen des Knochens, welche neues Knochengewebe aufbauen können (z.B. nach einer Fraktur), werden bezeichnet als: A) Osteoblasten. B) Retikulozyten. C) Makrophagen. D) Monozyten. E) Granulozyten. 46. Welche Aussage trifft zu? Der auf der Abbildung gekennzeichnete Schädelknochen wird bezeichnet als: A) B) C) D) E)

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Nasenbein (Os nasale). Tränenbein (Os lacrimale). Siebbein (Os ethmoidale). Jochbein (Os zygomaticum). Keilbein (Os sphenoidale).

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Reanimation / EKG / Todesfeststellung

8. Welche Aussage trifft zu? Sie interpretieren den folgenden EKG-Ausschnitt wie folgt: A) Es handelt sich um einen gewöhnlichen Sinusrhythmus. B) Es liegt offensichtlich ein ST-StreckenHebungsinfarkt (STEMI) vor. C) Ein derartiges EKG ist gewöhnlich bei starken Elektrolytverschiebungen zu beobachten. D) Zu sehen ist eine AV-Blockierung höheren Grades (zweiter Grad, Typ Mobitz 2) E) Es liegt ein hyperdynamer Kreislaufstillstand vor. 9. Welche Aussage trifft zu? Sie transportieren einen Patienten mit Ihrem RTW in das nächstgelegene Krankenhaus und beobachten dabei dessen EKG. Dieses ist wie folgt zu bewerten: A) Es handelt sich um ein akut eingetretenes Kammerflimmern. B) Wahrscheinlich sitzen die Elektroden zu locker bzw. diese haben sich komplett vom Patienten gelöst. C) Die Artefakte könnten durch Kältezittern des Patienten ausgelöst worden sein. D) Es liegt ein Herzschrittmacher-EKG vor. E) Keine der Aussagen A)-D) ist korrekt. 10. Welche Aussage trifft NICHT zu? Ein EKG kann Ihnen Informationen liefern über: A) B) C) D) E)

Herzfrequenz. Herzkraft. Herzrhythmusstörungen. Sauerstoffunterversorgungen des Herzmuskelgewebes (Myokardinfarkt). Störungen im Reizleitungssystem.

11. Welche Aussage trifft zu? Sie treffen auf einen Patienten, welcher über unangenehmes Herzrasen und leichten Schwindel berichtet. Auf dem EKG zeigt sich Ihnen der Befund rechts: A) B) C) D)

Der Patient hat eine Sinustachykardie. Der Patient hat eine ventrikuläre Tachykardie. Es liegt ein Normalbefund vor. Es handelt sich um supraventrikuläre Extrasystolen. E) Der Patient entwickelt Kammerflimmern.

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Anatomie

51. Lösung / Kommentar: C) Richtig. Der Abbildung 13 können Sie sämtliche prüfungsrelevante Muskeln entnehmen.

dreieckiger Schultermuskel (M. deltoideus)

Kopfwender (M. sternocleidomastoideus)

trapezförmiger Muskel (M. trapezius)

großer Brustmuskel (M. pectoralis major) zweiköpfiger Oberarmmuskel (M. biceps brachii)

dreiköpfiger Oberarmmuskel (M. triceps brachii) breiter Rückenmuskel (M. latissimus dorsi) großer Gesäßmuskel (M. glutaeus maximus)

äußerer schräger Bauchmuskel (M. obliquus abdominis externus)

vierköpfiger Oberschenkelmuskel (M. quadriceps femoris)

gerader Bauchmuskel (M. rectus abdominis)

zweiköpfiger Oberschenkelmuskel (M. biceps femoris)

zweiköpfiger Wadenmuskel (M. gastrocnemius)

Abb. 13: Skelettmuskulatur

52. Lösung / Kommentar: B) Richtig. Zu den falschen Einzelaussagen: 3. Falsch. Beim Elastin handelt es sich um eine Eiweißstruktur, welche vor allem formgebende Eigenschaften besitzt. So ist es u.a. zuständig für die Dehnbarkeit arterieller Gefäßwände. 4. + 5. Falsch. Diese beiden Begriffe treten im sog. Renin-Angiotensinogen-AldosteronMechanismus auf, welcher für die Regulation des Blutdrucks zuständig ist.

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Traumatologie

Traumatologie 1. Lösung / Kommentar: A) Richtig. Zur sterilen Abdeckung von Brandwunden ist es wichtig, darauf zu achten, Verbandsstoffe zu verwenden, welche nicht mit der Wunde verkleben. Hierfür eignen sich vor allem die speziellen Metalline®- und Aluderm®-Verbandtücher, die durch ihre aluminiumbedampfte Wundauflagefläche ein solches Verkleben verhindern. Zu den falschen Einzelaussagen: 1. Falsch. Es handelt sich mindestens um eine drittgradige Verbrennung am Zeigefinger. Für die verschiedenen Verbrennungsgrade und die dazugehörigen Symptome prägen Sie sich für Ihre Prüfung und den (späteren) praktischen Alltag im Rettungsdienst zwingend folgende Tabelle ein: Verbrennungsgrad 1° 2°a 2°b 3° 4°

Abb. 1: Verbrennung 1. Grades

Aussehen der Wunde rot rot, Blasenbildung rosa oder weiß, Blasenbildung weiß, braun verkohlt (schwarz)

Abb. 2: Verbrennung 2. Grades

Abb. 3: Verbrennung 3. Grades

2. Falsch. Auf eine Kühlung von Verbrennungswunden soll im Rettungsdienst verzichtet werden, denn: Durch die Kühlung werden die noch intakten Gefäße im Randbereich der Verbrennungswunde verengt, wodurch eine dortige Minderversorgung mit Blut und Sauerstoff begünstigt wird (dies kann den entstandenen Hautschaden vergrößern sowie die Wundheilung negativ beeinflussen). 3. Falsch. Die Verbrennung einer Hand entspricht etwa 1% verbrannter Körperoberfläche. Prägen Sie sich dazu die Neunerregel nach Wallace ein (siehe Abb. 4). 5. Falsch. Derartige chirurgische Eingriffe werden nach Sichtung und Beurteilung der Wunde wenn überhaupt erst im Krankenhaus durch den behandelnden Arzt (Chirurg) durchgeführt.

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Gynäkologie / Pädiatrie

7. Lösung / Kommentar: A) Falsch. Die gewöhnliche Dauer einer Schwangerschaft erstreckt sich auf insgesamt 40 Wochen. Wird ein Kind wesentlich früher geboren, bezeichnet man dies als Frühgeburt oder „Frühchen“, kommt es hingegen erst später auf die Welt, bezeichnet man dies als Übertragenes. B) Falsch. Die Schwangerschaft wird in Schwangerschaftsdrittel (Trimester oder Trimenons) unterteilt: ■  1. Trimenon: 1. – 3. Schwangerschaftsmonat ■  2. Trimenon: 4. – 6. Schwangerschaftsmonat ■  3. Trimenon: 7. – 9. Schwangerschaftsmonat C) Falsch (natürlich!). Die Plazenta übernimmt die Versorgung des heranreifenden Kindes mit Sauerstoff und allen notwendigen Zusatzstoffen. Sie wird demnach zu Beginn der Schwangerschaft ausgebildet. D) Richtig. Dazu folgende Tabelle: Phase

Dauer

Vorgänge

Frühentwicklungsphase

1. – 3. Schwangerschaftswoche

Ausbildung der Keimscheibe, aus welcher sich in der Embryonalphase die Organanlagen entwickeln

Embryonalphase

4. – 8. Schwangerschaftswoche

Entwicklung der Organanlagen

Fetalphase

9. – 38. Schwangerschaftswoche

Wachstum sowie Differenzierung der Organsysteme

Abb. 6-8: Von links nach rechts: Embryonalperiode (6+7) und Fetalperiode (8)

E) Falsch. Fragen Sie doch einfach mal Ihre Eltern . Es existiert eine relativ einfache Regel (Naegele-Regel) über welche sich der Geburtstermin ausrechnen lässt. Diese lautet: 1. Tag der letzten Menstruation – 3 Kalendermonate + 7 Tage + 1 Jahr = Geburtstermin Beispiel: Nehmen wir an, am heutigen Tage (13.12.2015) der Entstehung dieser Frage, wäre der 1. Tag der letzten Menstruation und wir möchten nun den Geburtstermin errechnen. Dann gilt: 13.12.2015 – 3 Kalendermonate = 13.09.2015 + 7 Tage = 20.09.2015 + 1 Jahr = 20.09.2016. Der 20.09.2016 wäre demnach der hypothetische Geburtstermin!

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Toxikologie

11. Lösung / Kommentar: B) Richtig. Zu den falschen Einzelaussagen: 4. Falsch. Fleckenwasser beseitigt, wie der Name sagt, Flecken! 5. Falsch. E 605 ist ein Alkylphosphat und zählt zu den Pflanzenschutzmitteln (jedoch seit 2002 in Deutschland verboten). Gelegentlich lassen sich im Rettungsdienst Intoxikationen mit diesem Stoff beobachten. Es handelt sich demnach um ein Gift und neutralisiert ein solches nicht. 12. Lösung / Kommentar: A) Richtig. Anticholium® (Physostigmin) hat eine cholinerge Wirkung und wirkt damit indirekt parasympathomimetisch. Es hemmt die Acetylcholinesterase, wodurch die Konzentration von Acetylcholin im synaptischen Spalt ansteigt und die angegebenen Symptome rückläufig macht. Die Abbildung dieser Kommentierung zeigt Ihnen im Übrigen, wie die Tollkirsche in natura ausschaut. Wir empfehlen Ihnen an dieser Stelle das Studium der nachfolgenden Tabelle, welche die Einsatzgebiete der verschiedenen Antidota zusammenfasst: Abb. 4: Tollkirsche (Atropa belladonna) Antidot Cyanokit

Einsatzgebiet ®

Blausäureintoxikation (Cyanidintoxikation)

Atropin®

Alkylphosphatintoxikation (z.B. E 605), außerdem zur Therapie bradykarder Herzrhythmusstörungen

Narcanti®

Opiatintoxikation (z.B. Heroin)

4-DMAP® (4-Dimethylaminophenol) Toluidinblau® Anexate®

Blausäureintoxikation Achtung: zur Therapie einer solchen Intoxikation existieren, wie Sie am Anfang der Tabelle sehen, mehrere Antidota Antidot zur Therapie einer Überdosierung einer Antidottherapie mit 4-DMAP® (also ein Antidot vom Antidot) Benzodiazepinintoxikation

Natriumthiosulfat

Blausäurevergiftung (wenn diese mit 4-DMAP® therapiert wurde)

Akineton®

Nikotinintoxikation, außerdem Verwendung zur Behandlung des Morbus Parkinson

Ethanol (Trinkalkohol wie etwa Vodka) Sab Simplex®

Methanolintoxikation (Vorkommen in Frostschutzmittel, aber auch unsachgemäß gebranntem Schnaps). Gegen Ethanol hingegen besteht (leider) kein Antidot Intoxikation mit Reinigungsmitteln (Schaumbildner)

Fluimucil® (entspricht dem Hustenlöser NAC, also Acetylcystein)

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Paracetamolintoxikation

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RETTUNGSSANITÄTER werden! Skriptenreihe Teil 1.

Die optimale Vorbereitung für die Rettungssanitäter-Abschlussprüfung sowie für die Zwischenqualifikation zur Rettungssanitäterin/ zum Rettungssanitäter im Rahmen der Notfallsanitäterausbildung! Dieses völlig neue und bislang einzigartige Lehrbuch beinhaltet alle prüfungsrelevanten klassischen Fragenkonstellationen zu den Kerngebieten der Notfallmedizin. Im ersten Teil des über 300 Seiten starken Werkes werden Ihnen sämtliche Prüfungsfragen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur idealen und intensiven Vorbereitung auf die staatliche Abschlussprüfung zur Rettungssanitäterin / zum Rettungssanitäter vorgestellt. Die ausführlichen Kommentierungen der Fragen im zweiten Teil ermöglichen ein schnelles Nachschlagen zur Beseitigung von Unklarheiten und beinhalten wertvolle Informationen, welche nicht nur die schriftliche sondern auch die mündliche Abschlussprüfung zum Erfolg werden lassen. Über 180 farbige Abbildungen unterstützen den Lerneffekt durch die Vermittlung von anwendungsspezifischem Wissen und stellen den unmittelbaren Praxisbezug her.

ISBN 978-3-00-052143-0

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