Verstärker / Amplifier

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Diplomarb eit

„Ver s t ä r ker“ Handlungsanweisungen zur Stärkung der Fahrrad Infrastruktur in Wien

ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs unter der Leitung von

Univ.Prof. Arch. Dipl.Ing. Manfred Wolff-Plottegg 253/1 Gebäudelehre und Entwerfen eingereicht an der Technischen Universität Wien Fakultät für Architektur und Raumplanung von

Lukas Antoni 0326757 Klosterneuburgerstrasse 47/3/3 1200 Wien Österreich

Wien, am 09.06.2011



Inhaltsverzeichniss

In h a l t s ve r z e i chni s s

9

Über Das Leben in Maschinenhallen

31

Die Zukunft ist Multimodal

49

Information Architecture

91

Projekt „Verstärker“

125

Detailentwicklung „Verstärker“

135

Ausblick

5



„Either wa y i t w i l l n ot g o on as it is f o r ve r y m u ch l on ge r. “ Byrne, David: Bicycle Diaries, Faber and Faber Ltd, London 2009, S.275



01

Ăœber das L e be n in Mas ch i n e n h al l e n


Verstärker

Übe r das L e ben in Mas chinenhallen D er Vor tei l Urb aner St r u kturen und i hre Probleme

Rechte Seite: „The PARKcycle“ von REBAR. Info von der Website: „ ... The PARKcycle is a human-powered open space distribution system designed for agile movement within the existing auto-centric urban infrastructure. REBAR is an interdisciplinary studio based in San Francisco and operating at the intersection of art, design and activism. Our work encompasses visual and conceptual public art, landscape design, urban intervention, temporary performance installation, digital media and print design. ... „ http://www.rebargroup. org/projects/parkcycle/, 02.05.2011

Der Ballungsraum Wien stellt einen Lebens-

Das bedeutet somit, dass beinahe jeder zweite

raum für 2,4 Millionen1 Menschen dar; die

Wiener/jede zweite Wienerin einen eigenen

Stadt Wien bringt es immerhin auf 1.713

Personenkraftwagen sein eigen nennt, oder

Millionen. Diese verteilen sich auf 23 Ge-

anders gesprochen, es gibt fast halb so viele

meindebezirke auf einer Gesamtfläche von

Autos wie Menschen in Wien. Und hier ist

415 Quadratkilometern2. Aus den offiziellen

auch noch außer Acht gelassen, dass es inner-

Daten, die von der Stadt Wien auf http://www.

halb der 1.713 Millionen Menschen in Wien

wien.gv.at/statistik/lebensraum/verkehr/ zur

ja auch einige Kinder und ältere Mitmen-

Verfügung gestellt werden, geht hervor, dass

schen gibt, die weder ein Auto besitzen noch

diese 1,698 Millionen Menschen nicht weni-

benutzen. Bedenkt man weiters, dass Wien

ger als 805.539 Kraftfahrzeuge besitzen. Zieht

ein öffentliches Verkehrsnetz von extrem

man davon Taxis, Busse, Lastkraftwagen und

hoher Qualität und Netzdichte besitzt und die

auch alle einspurigen Fahrzeuge ab, bleibt im-

flächige Ausdehnung Nord–Süd nur 22,4 km

mer noch die unglaubliche Zahl von 657.192

und West–Ost nicht mehr als 30,0 km4, sind

Personenkraftwagen (Stand 2008)3.

diese Zahlen noch unfassbarer. Diese trockenen statistischen Daten bergen

1 2 3

http://de.wikipedia.org/wiki/Wien, 06.06.2011 http://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/ stadtgebiet/index.html, 06.06.2011 http://www.wien.gv.at/statistik/daten/rtf/kfz bestand.rtf, 06.06.2011

jedoch eine unangenehme Realität in sich. 4

10

http://de.wikipedia.org/wiki/Wien, 06.06.2011


Ăœber das Leben in Maschinenhallen

Abb.Nr. 001: Introducing... The ParkCycle! Š Rebar Art Collective, http://www.flickr.com/photos/rebarartcollective/2421292232/sizes/o/in/photostream/ 11


Verstärker

Geht man mit offenen Augen durch den

gefahren ist wird verstehen, von welchem

sogenannten öffentlichen Raum, stellt man

fehlenden Freiheitsgefühl ich spreche. Erst

relativ schnell fest: überall sind Autos. Wohin

durch die “Augen” eines Fahrradfahrers wurde

man blickt, stehen, hupen, lärmen, verunrei-

mir bewusst, welch großes Potenzial dicht

nigen diese Fortbewegungsmaschinen die Luft

bebauten Strukturen innewohnt, in meinem

und gefährden noch dazu Leib und Leben der

persönlichen Fall ist das Wien. Die dichte Be-

eigentlichen Bewohner. Überall. Immer.

bauung einer Großstadt ermöglicht überhaupt

24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche.

erst die freie Wahl in der Art der Fortbewe-

Ohne Urlaub und Feiertag. Und ich frage

gung. Städtische Dichte bedeutet, auf wenig

mich: Warum? Gibt es doch, vor allem in

Raum möglichst viel unterzubringen.

einer Stadt wie Wien, weitaus intelligentere Formen der Fortbewegung, als allein in einer

Das führt unter anderem aber dazu, dass

eineinhalb Tonnen schweren, zehn Quadrat-

kurze Wege und somit durch das endliche

meter großen Maschine zu sitzen.

Raumangebot innovative, vielfältige, effiziente, aufregende Arbeits-, Wohn- und

Persönlich habe ich schon vor einigen Jahren

Freizeitraumlösungen entstehen. Ein weite-

für mich die Entscheidung getroffen, das dass

rer positiver Aspekt des Lebensraums Stadt,

Fahrrad meine primäre Art der innerstäd-

der vor allem in den letzten Jahren vor dem

tischen Fortbewegung darstellen soll. Diese

Hintergrund der ganzen Klimawandel / Post-

Entscheidung basierte auf mehreren Gründen,

Oil / schwindende-Ressourcen Diskussio-

ein ausschlaggebender war jedoch das im-

nen schlagend wurde, ist der Umstand, dass

mens gesteigerte Freiheitsgefühl, dass einem

urbane Ballungsräume unter der eventuell

das Fahrrad gegenüber allen anderen Formen

betonierten und asphaltierten Oberfläche

der Fortbewegung in der Stadt bietet.

weitaus „grüner“ und „nachhaltiger“ sind, als

Wer schon einmal in einem voll besetzten

die sie umgebenden wunderschön angeleg-

Autobus der Wiener Linien im Hochsommer

ten Einfamilienhaussiedlungen mit eigenem

12


Über das Leben in Maschinenhallen

Garten, Baum und Swimmingpool.

Persönlich bewege ich mich, wie erwähnt, auf

Dichte bedeutet nämlich auch, wie David

zwei, durch eigene Muskelkraft angetriebenen

Owen in seinem 2009 erschienenen Buch

Rädern durch den vermeintlich öffentlichen

„Green Metropolis: Why Living Smaller,

Raum Wiens. Der urbane und daher dichte

Living Closer, and Driving Less Are the Keys

Lebensraum ermöglicht es mir, alle Wege mit

to Sustainability“ ausführlich beschreibt,

einem abgasfreien, flexiblen, leichten und

Energie, Kosten und Ressourcen zu sparen.

gesunden Verkehrsmittel zu bewältigen.

Er schlägt in seinem Buch unter anderem vor, sich an Manhattan ein Beispiel für nach-

Was man auf diesen Fahrten relativ schnell

haltigen und zukunftsfähigen Städtebau zu

feststellen kann, ist, dass man mit seinem

nehmen. Der Stadtbewohner ist laut Owen

Fahrrad einen Fremdkörper im Straßenraum

ein weitaus nachhaltigerer und umweltscho-

darstellt. Dieser Straßen- oder Verkehrsraum

nenderer Teil der Gesellschaft als sein Kollege,

ist längst nicht mehr ein öffentlicher Raum

der in einer Einfamilienhaussiedlung in einer

im wörtlichen Sinn, sondern stellt vielmehr

idyllischen 2000 Einwohner-Gemeinde sitzt.

einen Lager- und Bewegungsraum für PKWs

Auch wenn rundherum grüne Hügel und

dar. Keine noch so kleine Straße, kein noch

Wälder liegen. Nicht alles, was offensichtlich

so schöner Platz, wo nicht irgendwo ein Auto

nach Natur aussieht, schützt diese bzw. geht

steht. Und mit „ein Auto“ sind in diesem Fall

nachhaltig mit ihr um. Wer demnach umwelt-

hunderte oder tausende Autos gemeint. Der

bewusst, nachhaltig und ökologisch leben will,

Witz ist, dass dieser Umstand der Gesellschaft

muss, meiner Meinung nach, in einen dicht

als völlig normal erscheint. Jedem Autobesit-

bebauten Ballungsraum ziehen (vgl. Owen

zer wird das Recht eingeräumt, zu unglaublich

2010 05-35). Der Stadt gehört die Zukunft.

günstigen Konditionen öffentlichen Raum auf

Soweit, so klar. Aber ist deshalb alles gut?

Zeit zu mieten, wenn er ihm nicht sowieso gratis zur Verfügung gestellt wird.

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Verstärker

Abb.Nr. 002: Gehsteigfestival 2011 Š Gehsteig-Guerrilleros, http://www.flickr.com/photos/gehsteigguerrilleros/5773136768/sizes/o/in/set-72157626766582314/ 14


Über das Leben in Maschinenhallen

aufzuhalten haben. Professor Hermann Reglementiert ist dieses Recht einzig hinsicht-

Knoflacher, ehemaliger Vorstand des Instituts

lich des Verwendungszwecks: den, private

für Verkehrsplanung und -technik an der TU

PKW abzustellen.

Wien, hat hierzu einige relevante Bücher geschrieben (aktuell 2009 bei Verlag Carl Ueber-

Diese immensen und eigentlich öffentlichen

reiter in Wien erschienen: „Virus Auto: Die

Flächen werden also, von allen akzeptiert, für

Geschichte einer Zerstörung “), in denen er

das private Vergnügen von Einzelnen ver-

unter anderem beschreibt, wie aus einem he-

schwendet, die ihren Privatbesitz überall und

terogenen öffentlichen Raum nach und nach

immer zu unter durchschnittlichen Preisen

ein monotoner, gefährlicher, lebensfeindlicher

lagern wollen. Mit einem öffentlichen Raum

Verkehrsraum werden konnte, und warum

für alle hat das nur mehr bedingt zu tun.

wir das alles als eine gute Idee empfinden (vgl.

Der Begriff „öffentlich“ bedeutet unter ande-

Knoflacher 2009: 91-129).

rem: so, dass es jeder benutzen darf5. Während meines Studiums an der TU Wien Die Realität sieht anders aus, denn offenbar

habe ich auf unterschiedliche Art und Weise

hat sich etwas verändert. Der private PKW hat

gelernt, Architekturen zu entwerfen, die

vor geraumer Zeit einen absoluten Besitzan-

unterschiedlichste, zum Teil widersprüchliche

spruch auf einen Großteil der öffentlichen

Prozesse, Wünsche, Bedürfnisse, Abläufe,

Flächen erhoben und hat diesen offensichtlich

Gesetze und Regeln so zueinander in Bezie-

auch ohne großartigen Protest erhalten. Es

hung setzen, dass am Ende etwas entsteht, das

scheint so, als hätte man sich einfach damit

lebenswert, funktional, emotional, vielfältig,

abgefunden, dass die Straße den Autos gehört,

komplex ist und eine bestehende Situation für

und alle anderen sich gefälligst nur solange

den Menschen/den Nutzer verbessert.

wie nötig auf den Flächen der Autofahrer 5

Was bringt nun aber das tollste Gebäude, das

http://de.wiktionary.org/wiki/öffentlich, 06.06.2011

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Verstärker

Rechte Seite: „Walklet: Modular Public Park“ von REBAR. Info von der Website: „... Inspired by Rebar’s PARK(ing) Day and other efforts to convert parking spaces into people places, cities around the United States are transforming excess roadway into public plazas, pocket parks and experimental sites for new forms of urban infrastructure. ...“ http://www.rebargroup. org/projects/walklet/

neue Maßstäbe in irgendeiner architektoni-

satz dazu entstehen die unterschiedlichsten

schen Fachrichtung (aktuell wahrscheinlich

Versuche und Projekte, die diese verfahrenen

besonders beliebt: Nachhaltigkeit) aufstellt,

Situationen aufbrechen und damit versu-

wenn es in einen Kontext eingebettet ist, der

chen Veränderungen zu bewirken. Als zwei

eben all das nicht ist. Er ist nicht lebenswert,

Beispiele seien in diesem Zusammenhang das

nicht vielfältig und keinesfalls ist er auf die

internationale Projekt “Park(ing) Day”6 und

Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. Er ist

die Wiener Gruppe “Gehsteig-Guerrilleros”7

vielmehr gefährlich, laut, ungesund und be-

genannt. Beide beschäftigen sich mit dem

lastend. Darum sehe ich es für Architekten als

eben nicht mehr öffentlichen Raum und ent-

essenziell an, sich Gedanken darüber zu ma-

wickeln Strategien, die den aktuellen Tenden-

chen und Strategien zu entwickeln, die wieder

zen entgegenwirken. Das Zurückfordern von

zu lebenswerten und tatsächlich öffentlichen

an die Autos abgetretenen Flächen ist dabei

Flächen mit Potenzialen und Platz für eine

wichtiger Bestandteil. Inspiriert davon, setzt

Vielzahl von Funktionen und Bedürfnissen

auch das Projekt „Verstärker“ genau hier an.

führen. Meiner Meinung nach ist die Rolle der

Es gilt, bestehende Strukturen und Abläufe,

Architektur in diesem Zusammenhang mehr

die als völlig normal erscheinen, in ihrer gan-

als das unreflektierte Erfüllen von bestehen-

zen Absurdität, aufzuzeigen. Es geht darum,

den Gesetzen.

einer breiten Öffentlichkeit die Auswirkungen ihres Handelns bewusst zu machen und klar-

Die Recherche, die dieser Arbeit zu Grunde

zustellen, dass die Strukturen unser Verhalten

liegt, hat gezeigt, dass sich auf der einen Seite

bestimmen und eben diese verändert gehören,

fast überall auf der Welt die Situation ähnlich

wenn man etwas ändern will.

darstellt. Wirklich öffentliche (im wörtlichen Sinn) und lebenswerte Räume sind absolute

Das von mir entwickelte System, allen voran

Rarität geworden und stellen nur mehr die

das Projekt „Verstärker“, stellt einen weiteren

Ausnahme von der Regel dar. Im Gegen-

6 7

16

http://parkingday.org/, 06.06.2011 http://www.gehsteigguerrilleros.net/GehsteigGuerrilleros/home_2.html, 06.06.2011


Ăœber das Leben in Maschinenhallen

Abb.Nr. 003: Walklet Š Rebar Art Collective, http://www.flickr.com/photos/rebarartcollective/4627124797/sizes/o/in/photostream/ 17


Verstärker

„W ir lebe n h e u te n i ch t mehr in St ädte n , s o n d e r n in Maschin e n h al l e n o h n e D ach . “ Knoflacher,Hermann: Stehzeuge - Der Stau ist kein Verkehrsproblem, Hg. v. Böhlau Verlag Ges. m. b. H., Wien 2001, S.31

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Ăœber das Leben in Maschinenhallen

Abb.Nr. 004: Hermann Knoflacher mit seiner Erfindung dem Gehzeug Š Hermann Knoflacher, http://de.academic.ru/pictures/dewiki/71/Gehzeug.jpg 19


Verstärker

Fu ß g än g e r be t r a ch te t m an al s Au s l a u f m o de l l e o de r, wie e s de r Kab ar e t t i s t Kar l F ar kas t r e f f e n d au s dü ck te , al s „ Roh m ater ial für Ver kehr s unf älle“ Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009, S.57

An de r G e s am t we g e z ah l än de r t s i ch n i ch t s . D a s we i ß ohn e h i n j e d e r B a u e r, d e n n au s d e m N i ch t s wäch s t au ch ni cht s . Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009, S.61

F ah r bah n e n s i n d n i ch t an de r e s al s P r ot h e s e n z u r Ko mpe n s ati o n u n s er e r Un f äh i g ke i t , be i h o h e n G eschwi n di gke i te n r e ch t z e i t i g I nf o r m at i o ne n wahr z u ne hm e n u n d z u ve r ar be i te te n. Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009, S.68

Das j e de r s o s ch n e l l, m ü h e l o s , bi l l i g u n d be qu e m vo n eine m P u n k t z u m a n de r e n f ah r e n m ö ch te , l i e g t au f de r Han d. D as s di e s m i t de m Au to de r z e i t i m m e r n o ch am einf a ch s te n i s t , l i e g t ab e r n i ch t am Au to s e l bs t , s o n d e r am S y s te m , das f ü r das Au to u n d u m das Au to e r r i ch te t w u r de . Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009, S.106

Um e i n e n M e n s ch e n von 60 oder auch 100 kg Kör perma s s e z u bewe g e n , w i r d e i n G e g e n s t an d g e bau t , de r da s 2 0 -, 3 0 - u n d M ehr f ache nicht nur an M as s e, s onder n au ch an P l at z be n öt i g t , u m z we i Z e h n e r pote n z e n meh r E n e r g i e ve r b r au ch t u n d z u d e m kan z e r o g e n e u n d mu t a g e n e A bg as e a bs o n de r t u n d de n L e b e n s r au m de r Men s ch e n i n bi s h e r u n b e ka n n te n A r t u n d We i s e Ta g u n d nach t b e l a s te t u n d z e r s tö r t . D i e M e n s ch e i t to l e r i e r t , das de r e i n s t öf f e n tl iche Raum von Siedlungen z ur töd l i ch e n G e f ahr e nz o ne w u r de . Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009, S.166

20


Über das Leben in Maschinenhallen

Das Automobil - ein Stehzeug

Der Wirkungsgrad des Autos bezüglich seiner Benützung ergibt sich aus dem Produkt des Auslastungsgrades multipliziert mit dem Anteil des Einsatzes an der möglichen Gesamteinsatzzeit von 24 Stunden , dividiert durch die Anzahl der Sitzplätze/PKW.

1

Auto

Durchschnittliche Einsatzdauer

45

Minuten pro Tag

Durchschnittlicher Besetzungsgrad

1,17

Personen pro PKW

Durchschnittliche Funktionsverteilung

≤1% ≥99%

Fahren Stehen

Abb.Nr. 005: Auslastung PKW © Grafik: Lukas Antoni - Zahlen vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr 21 Knoflacher,Hermann: Stehzeuge - Der Stau ist kein Verkehrsproblem, Hg. v. Böhlau Verlag Ges. m. b. H., Wien 2001, S.29


Verstärker

W i en Re g e l Aufnahme einer ganz „normalen“ inner-städtischen Situation in Wien. Die unverhältnissmäßige Überrepräsentation einer speziellen Art der Fortbewegung, fällt einem gar nicht mehr auf, ist aber, wenn man darauf achtet, erschreckend. Das Leben spielt sich zwischen Autoabstell.- und Autobewegungsflächen ab.

1

4

Rückzugsraum der Bewohner, höhenmäßig

Rein auf die Bedürfnisse des Autos ausgeleg-

versetzt zum Straßenraum und geschützt

ter monotoner Bewegungsraum, der für alle

durch Schallschutzfenster.

anderen Verkehrsteilnehmer einen Gefahrenraum darstellt.

2 Unattraktive Erdgeschosszonen, die durch die

5

andauernde Belastung durch Lärm und Abga-

Pseudogrünflächen, die dank ihrer Größe,

se längst nicht mehr bewohnbar und auch nur

Anordnung und Anzahl nur mehr als Hunde-

bedingt anderweitig verwertbar bleiben.

toilette dienen.

3

6

Ganz normale Belagerung ehemals öffentli-

Raum des eigentlichen Stadtbewohners. Er

cher Flächen durch das Abstellen von Privat-

ist nicht nur sprichwörtlich an den Rand

besitz der Autoeigentümer.

gedrängt.

22


Ăœber das Leben in Maschinenhallen

1

5 2 7

3 3

4

Abb.Nr. 006: Die Regel Š Lukas Antoni, 1200 Wien, Montag 04.04.2011, 9:15 Vormittags 23


Verstärker

W i en Aus n ah m e n Eine Spezialform der aktuellen Situation. Die Flächen, die im Normalfall dem PKW zustehen, werden temporär in einen Arbeitsplatz umgewandelt. Hier blitzt zum Teil das Potenzial der ansonsten als PKW Lager verschwendeten Flächen durch.

1

4

Ganz normale Belagerung ehemals öffentli-

Bewegungsraum des aktuellen Hauptnutzers

cher Flächen durch das Abstellen von Privat-

des öffentlichen Raums, des PKW.

besitz der Autoeigentümer.

2 Momentan gängige Umwandlung der bestehenden Strukturen zur Schaffung eines Arbeitsraumes. Auch hier wird die normal geltende Regel verändert. Die PKWs müssen sich temporär etwas anderes suchen.

3 Raum des eigentlichen Stadtbewohners. Er muss durch käfigartige Strukturen vor den Autos beschützt werden.

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Ăœber das Leben in Maschinenhallen

2

1

3

4

Abb.Nr. 007: Die Ausnahme Š Lukas Antoni, 1010 Wien, Dienstag 05.04.2011, 16:00 Nachmittags 25


Verstärker

W i en Aus n ah m e n Eine weiter Ausnahme stellt die Wiener Gruppe “Gehsteig-Guerrilleros” dar. Auf ihrer Homepage beschreiben sie diesen wie folgt: „Guerrilleros bedeutet soviel wie „kleine Krieger“ und steht für uns für das Ermöglichen von spontanen soziokulturellen Praktiken im öffentlichen Raum,Testen und Verschieben von Grenzen. ...“. (http://www.gehsteigguerrilleros.net/GehsteigGuerrilleros/wersindwir.html) Das Bild rechts zeigt eine Aufnahme aus dem Jahr 2010 des einmal jährlich stattfindenden Gehsteig Festivals.

1

3+4

Der öffentliche Raum wird wieder vom Men-

Durch das Ändern der Regeln, entstehen neue

schen in Besitz genommen und dadurch zu

Flächen die Platz für innovative/mobile/tem-

einer heterogenen vielfältig nutzbaren Fläche.

poräre Ideen schaffen.

Bestehende Strukturen werden neu interpre-

5

tiert und umgenutzt.

Die neu gewonnenen Flächen bieten den

2

Rahmen für das öffentliche Leben. Kommu-

Die bestehenden Strukturen werden einfach

nikation und Austausch werden möglich, ein

absorbiert und durch die Umwandlung des

lebendiger Stadtraum kann entstehen.

Gefahrenraums in einen Lebensraum, am Ausüben ihrer normalen Tätigkeit gehindert. Sie sind in diesem Situation nicht mehr nutzbar, oder nutzlos.

26


1

Ăœber das Leben in Maschinenhallen

2

3

5

4

Abb.Nr. 008: Gehsteig Festival 2010 Š Gehsteig-Guerrilleros, http://www.flickr.com/photos/gehsteigguerrilleros/5630764866/in/set-72157624022956588#/ 27


Verstärker

„Ein weite r e r po s i t i ve r Ef f ekt de s Radf a h r e n s : Es s t är kt das He r z -K r e i s lauf-Sy s te m i n de m e s di e Sauer s tof f au f n a h m e d e s Kö r pe r s , das L u n g e nvo l u men, das H e r z vo l u m e n , die Blutm e n g e i m Kö r pe r und di e Sau e r s tof f tr an s por tkapaz i t ät de s B l u te s er h öh t. “ Veröffentlicht am 6. April 2009 von Gunar Bodendiek http://www.kaddies.de/fit-mit-dem-fahrrad/, 06.06.2011

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Ăœber das Leben in Maschinenhallen

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02

Di e Zukunf t i s t M u l ti m odal


Verstärker

Di e Z u ku nf t i s t M u l t i m o dal D as System Vienna Cit y bi ke und i hr Potenzi a l

Das Bedürfnis nach Mobilität ist in unserer

(Verkehrs Club Österreich), ist die Mobilität

Gesellschaft, trotz aller Entwicklungen der

in Österreich jedoch in Veränderung begrif-

Informationsmedien (Wireless Internet,

fen.

Mobiltelefonie,etc...), nach wie vor von zen-

Multimodale Mobilität ist das Schlagwort,

traler Bedeutung. Die Probleme, auf die im

und die Chance für die Zukunft. Multimodal

vorhergehenden Kapitel hingewiesen wurde,

bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich

hängen zum großen Teil mit der Wahl der

die täglich zurückgelegten Wege aus einem

falschen Mobilitätsform zusammen.

Mix an unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln individuell zusammenstellen. Zu Fuß,

Unser Bedarf an individuellen Fortbewe-

mit dem Fahrrad, Bus, Straßenbahn, Zug,

gungsmitteln, allen voran an PKWs, haben

U-Bahn, Taxi, Car-Sharing, Leihrad, um nur

reale raumfordernde Auswirkungen auf den

einige Möglichkeiten der Fortbewegung zu

öffentlichen Raum. In den letzten Jahrzehnten

nennen. Der Umstieg von der monotonen

wurde der öffentliche Raum auf die Bedürf-

Autobewegung hin zu einer komplexen, ver-

nisse des PKW hin angepasst, was meiner

netzten und heterogenen Mischform bedeutet

Meinung nach den Rückschluss zulässt, dass

daher eine reale Verringerung des Autover-

Mobilitätsbedürfnisse den Raum verändern.

kehrs.(vgl. VCÖ-Studie )

Glaubt man den aktuellen Studien des VCÖ

32


Die Zukunft ist Multimodal

Abb.Nr. 009: Citybike Wien Station Karlsplatz Š Lukas Antoni

33


Verstärker

Vor allem im innerstädtischen Bereich besitzt

Das bedeutet in Zahlen ausgedrückt, dass

das Fahrrad das Potenzial für eine auch

jeder Fahrradfahrer der Allgemeinheit 12m2

räumliche Veränderung. Seine Flexibilität

öffentlichen Raum zurück. Ganz abgesehen

und Geschwindigkeit, vor allem aber seine

vom flächenmäßigen Aspekt gibt es noch

gute Kombinierbarkeit mit anderen Fortbe-

einige weitere Vorteile. Ein weiteres Fahr-

wegungsformen sind dafür verantwortlich.

rad bedeutet weniger Stau, weniger Abgase,

In Wien befriedigen 34.0001 Menschen ihr

weniger Lärm, weniger Treibstoffverbrauch,

tägliches Mobilitätsbedürfnis durch das Fahr-

etc... Diese Liste ließe sich durchaus noch

rad. Wären diese 34.000 stattdessen mit einem

erweitern. Das Fahrrad als gesellschaftsverän-

PKW unterwegs, würde das eine ca. 120km2

derndes Objekt.

lange Autokolonne bedeuten. Dafür muss ein Bewusstsein geschaffen werFahrradfahren ist also aktive, reale Stau-

den, müssen die positiven gesamtgesellschaft-

vermeidung. Um diese Tendenz weiter zu

lichen Auswirkungen stärker herausgestellt

steigern, bedarf es jedoch gesamtgesellschaft-

werden.

licher Systemverbesserungen. Genügend Ab-

Fahrradleihsysteme sind ein Ausdruck dieser

stellflächen, sichere Fahrbahnen, Duschmög-

neuen Formen der Mobilität. Sie erhöhen

lichkeiten sind einige Beispiele dafür.

die Vorteile des Fahrrads, in dem Sie für den

Meiner Meinung nach ist in diesem Zusam-

Einzelnen die Anschaffung eines eigenen

menhang vor allem die Ausbildung eines

Fahrrades erübrigen. Somit wird maximale

neuen Bewusstseins für die Auswirkungen

Mobilität mit minimalem Aufwand erreicht.

individuellen Handelns auf eine Gesellschaft

C i t y bi ke W i e n

von zentraler Bedeutung. Jeder Fahrradfahrer mehr bedeutet einen Autofahrer weniger. 1 2

In Wien gibt es nach anfänglichen Schwie-

http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8805&b=92, 06.06.2011 http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8805&b=92, 06.06.2011

rigkeiten seit dem 2003 das System City-

34


Die Zukunft ist Multimodal

bike Wien. Es ist ein großflächig angelegtes

die Möglichkeit, eine eigene Citybike Card zu

Verleihsystem für Fahrräder. Ziel ist es, die

bestellen. Anfallende Gebühren werden einfach

Attraktivität des Fahrrads im innerstädtischen

per Einziehungsauftrag von Ihrem Konto bei

Bereich zu steigern.

einem österreichischen Bankinstitut abgebucht.

Auf der offiziellen Homepage finden sich

Außerdem können Sie zusätzliche Partnerkar-

unter anderem folgende Informationen über

ten beantragen – um mit der ganzen Familie

das System:

eine Fahrt durch Wien zu unternehmen. Auch

„... Das Citybike Wien System ist ein innova-

hier gilt: pro Citybike Card kann 1 Rad entlehnt

tives und umweltfreundliches öffentliches Ver-

werden. ...“

kehrsmittel und kein traditioneller Radverleih. Die Räder können an über 60 Bikestationen in

„Anmeldegebühr: um das Citybike Wien

ganz Wien entlehnt werden. Die Rückgabe ist

Service nutzen zu können, ist eine Anmeldung

an jeder beliebigen Station, unabhängig davon,

erforderlich.Die einmalige Anmeldegebühr

wo die Fahrt begonnen wurde möglich. Und

beträgt € 1,00, diese wird Ihnen nach erfolgter

das 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche. Also

Anmeldung für Ihre Fahrten gutgeschrieben.

mobil sein, wann immer Sie wollen. ...„

Entlehnung / Tarife: Die Entlehndauer beginnt mit der Entnahme eines Citybikes aus einer

„... Um das Angebot von Citybike Wien nutzen

Bikebox und endet wiederum mit der Rückgabe

zu können, ist eine einmalige Anmeldung

des Citybikes in eine Bikebox. Die erste Stunde

erforderlich – via Internet oder direkt am

jeder Entlehnung ist gratis, erst ab der zweiten

Citybike-Terminal. Die Anmeldung ist mit-

Stunde einer durchgehenden Nutzung fallen

tels MAESTRO Card (Bankomatkarte) eines

Entlehngebühren an.

österr. Bankinstituts sowie mit einer VISA,

1. Stunde GRATIS

MasterCard oder JCB Kreditkarte möglich.

2. Stunde € 1,00 für die angefangene Stunde

Nach erfolgter Anmeldung können Sie sofort

3. Stunde € 2,00 für die angefangene Stunde

pro Karte 1 Rad entlehnen. Sie haben aber auch

4. Stunde € 4,00 für die angefangene Stunde

35


Verstärker

jede weitere bis max. 120 Stunden

hinaus geht. Der „Verstärker“ soll die multi-

€ 4,00 für jede angefangene Stunde ...

modalen Potenziale innerstädtischer Gebiete

... Bei Nichtrückgabe innerhalb von 120 Stun-

und ihre Auswirkungen am Beispiel Wiens

den - aus welchem Grund auch immer - gilt

aufzeigen, und eine Möglichkeit zur Verände-

anstelle des Stundentarifs ein Pauschalentgelt

rung der bestehenden Strukturen bieten.

von € 600,00. Beachten Sie bitte: unser Citybike ist eine Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln und ist nicht für die Nutzung über einen längeren Zeitraum gedacht. Wenn Sie das Rad nicht mehr benötigen, retournieren Sie es in Ihrem eigenen Interesse umgehend bei einem Citybike Terminal. ...“ (Quelle: http://www. citybikewien.at/, 06.06.2011)

Pote n z i al Meiner Meinung nach stellen Systeme wie das Citybike Wien Potenziale für die Zukunft der Mobilität, und im Rückschluss auch auf die Zukunft des öffentlichen Raumes dar. Die vorliegende Arbeit analysiert bestehende Systeme und entwickelt Vorschläge zur Verstärkung der Fahrradinfrastrukturen.

Das Projekt „Verstärker“ stellt eine Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen dar, indem es darauf aufbaut und weit darüber

36


Die Zukunft ist Multimodal

37


Verstärker

O n D e m a nd Vom O w ner z um Us er

Rechte Seite: „Offener Büccherschrank“ Infos von Website: „... Sie können Bücher nehmen. Sie können Bücher geben. Keine Anmeldung. Keine Kosten. Im Laufe der Zeit sollte sich ein Ausgleich aus Geben und Nehmen einstellen. Der Schrank sollte sich dann quasi autark erhalten. Neu eingestellte Bücher werden regelmäßig mit einem Aufkleber versehen oder abgestempelt. Damit wird kenntlich gemacht, dass die Bücher dauerhaft dem Warenkreislauf, also dem Tausch gegen Geld, entzogen sein sollen. ...“ http://www.offenerbuecherschrank. at/,06.06.2011

Was allen Fahrradverleihsystemen, von Paris

Smartphones, die dem Benutzer in Echtzeit

bis Melbourne und daher auch in Wien,

Daten und Informationen aus seiner unmittel-

zugrunde liegt, ist das Prinzip der „Mobility

baren Umgebung liefern, sind jetzt schon zum

on Demand“. Der Begriff „On Demand“1

Standard geworden und machen es möglich,

bedeutet in diesem Zusammenhang nichts

flexibel und sofort auf Veränderungen zu

anderes, als dass Dienstleistungen oder Waren

reagieren.

jeglicher Art flexibel und zeitnah bereitgestellt werden. Systeme dieser Art benötigen einen

Im Fall der Fahrradsysteme bedeutet das

hohen Grad an Flexibilität, da ihnen meist

nun, dass der Einzelne im klassischen Sinne

eine Echtzeitanforderungen zugrunde liegen.

kein eigenes Fahrrad mehr besitzt, das dann 90% der Zeit irgendwo steht und Platz und

Diese Forderung nach Echtzeit und Flexi-

Ressourcen kostet (vgl. Knoflacher, 1996)

bilität wurde vor allem durch die rasante

sondern dass er einzig und allein im Besitz

Entwicklung der Telekommunikation und

einer Berechtigung ist, bei Bedarf die entspre-

des Internets erfüllt und bietet somit die Basis

chende Infrastruktur, zu nutzen. Sobald diese

für die rasche Ausbreitung solcher Systeme

vom Einzelnen nicht mehr benötigt wird,

und ihren Einzug in bis dato starre Systeme.

fließt das Nutzungspotenzial wieder zurück

1

ins Kollektiv.

http://de.wikipedia.org/wiki/On-Demand, 06.06.2011

38


Die Zukunft ist Multimodal

Abb.Nr. 010: Offener Bßcherschrank Wien Ecke Zieglergasse-Westbahnstrasse Š Frank Gassner, http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/Offener-buecherschrank-wien.jpg

39


Verstärker

Die oben genannten Entwicklungen im

alles selbst besitzen muss um daraus Vortei-

Smartphone-Sektor machen diese Systeme

le zu ziehen: Mietwohnung, Hotelzimmer,

erst wirklich möglich, da ja Flexibilität und

Appartements, Krankenhäuser, Restaurants,

Echtzeit die Grundlage bieten für eine sinn-

etc... sind alles Systeme, die temporär und von

volle Nutzung. Das führt zu einem Umdenken

vielen genutzt werden können. Man genießt

und bewirkt eine Entwicklung vom Besitzer

die Vorteile eines Ortes z.B. Capri, ohne dass

hin zum Benutzer.

der Einzelne ein Appartement sein Eigen

Ähnliche Entwicklungen finden sich in den

nennen muss.

unterschiedlichsten Bereichen und funktionieren mehr oder weniger erfolgreich schon

Der Vorteil des Benutzers oder Users gegen-

seit Jahren (Zeitungen, Musikindustrie, Film,

über dem Besitzer liegt meiner Meinung nach

Cloudcomputing, etc...). Was diese Sytseme

auf der Hand. Zum Teil hohe Anschaffungs-

gemeinsam haben, ist ihr Potenzial, beste-

und Versorgungskosten werden auf ein Kol-

hende Strukturen zu verändern. Sie tun dies

lektiv übertragen. Der Nutzen allerdings steht

durch die Änderung der vorhandenen Regeln.

dem Einzelnen bei Bedarf zur Verfügung. Das

Da sie nicht versuchen, innerhalb der alten

spart Ressourcen und führt zur Entwicklung

Systeme zu bleiben, sondern sich einfach

flexibler Systeme, die auf Veränderungen

neue Organisationsstrukturen und neue

schnell reagieren können. Starre unflexible

Regeln schaffen, entsteht ein gänzlich neues

Strukturen können auf wechselnde Anforde-

Verhalten. Diese neuen Systeme unterliegen

rungen nur bedingt oder gar nicht reagieren

dann neuen Gesetzen, die zum Teil auch erst

und sind daher für eine immer schnellere und

erfunden oder definiert werden müssen. Die

zunehmend vernetzte Gesellschaft nicht mehr

aktuellen Probleme der konservativen Musik-

zukunftsfähig.

industrie sollen hier als Beispiel dienen. Die Architektur bietet schon länger interessante Beispiele dafür, dass der Einzelne nicht

40


Die Zukunft ist Multimodal

1

+

1

24/7

Eigentum liegt beim Individuum

1

+

1

Eigentümer Maximaler Freiheitsgrad bei maximaler Eigenverantwortung

Fahrräder sind wahlweise auszutauschen mit: Software, Musik, PKWs, Büchern, Zeitungen, Zigaretten, etc.

Anschaffung Wartung Reparatur Pflege Lagerung Sicherung Maximaler Freiheitsgrad bei minimaler Eigenverantwortung User

aktuell x 1833 Fahrradboxen

aktuell 79 Stationen Eigentum liegt beim Kollektiv

On Demand

Abb.Nr. 011: 24-7 versus On Demand © Lukas Antoni 41


Vienna Verstärker City Bike Überblick

Vienna City Bike

Ci ty bi keÜberblick W i e n E ck date n

398.035 398.035

1,1 1,1

Fahrten

Fahrten

Seit

79 79

Mio. km gefahren *

2003 2003

Seit

Stationen

Stationen

16 16

Bezirke

Bezirke

Vienna City Bike Stationsübersicht Abb.Nr. 012: Citybike Wien Analyse Eckdaten Vienna City Bike Stationsübersicht © Lukas Antoni * Zahlen 2008 lt. offiziellem Pressetext http://www.citybikewien.at/ 42 * Zahlen 2008 lt. offiziellem Pressetext http://www.citybikewien.at/

Mio. km gefahren *

1833 1833

Boxen

Boxen


Vienna CityistBike Die Zukunft Multimodal Netz

Z u r L a g e d e r St at i o ne n Strassenbahn seit 1865

U-Bahn seit 1969

Bestehende Netze

Vienna City Bike seit 2003

Neues System

Die Überlagerung der unterschiedlichen Systeme zeigt den direkten Zusammenhang des bestehenden öffentlichen Verkehrsnetzes und den neu errichteten Citybike Stationen. Abb.Nr. 013: Citybike Wien Lage der Stationen © Lukas Antoni 43


Verstärker

S y s te m s k i z z e Nu t z e r s e i t i g www Zentrale Datenbank

Aus

Aus last ung

ng

Wie Wo ist ist d näch ie a s ktu te Stat elle i Aus on? last ung

?

lastu Aus

A

REINPRECHTSDORFER Rechte Wienzeile Ecke Rei Räder gesamt: 20 Freie Räder: 7 Freie Bikeboxen: 13

BURGGASSE U6 Neubaugürtel / Burggasse U6 Station Burggasse - Ausgang Burggasse Räder gesamt: 20 Freie Räder: 0 Freie Bikeboxen: 19

Smartphone App

Fahrradentnahmestation - 2 Fahrräder

Identifizierung mittels einer österreichischen Bankomat-Karte, internationalen Kreditkarten (Visa, MasterCard), der Citybike-Card, einem Mobiltelefon oder der Citybike Tourist Card. B

Webpage

Die Benutzung des Rades ist für die erste Stunde gratis. Die zweite Stunde kostet 1 €, die dritte 2 €, ab der 4. Stunde kostet es 4 €. Bei Überschreitung von 120 Stunden oder Verlust des Fahrrades werden 600 Euro verrechnet.

44


Die Zukunft ist Multimodal PRATERSTERN Praterstern Schnellbahnunterführung Räder gesamt: 40 Freie Räder: 17 Freie Bikeboxen: 23

ng Auslastu

SALMGASSE Landstraßer Hauptstraße beim Rochusmarkt Räder gesamt: 18 Freie Räder: 13 Freie Bikeboxen: 5

slastung

Auslastung

Rückgabestation B + 1 Fahrrad

Au sla stu ng

BRÜCKE inprechtsdorferstrasse

NOVARAGASSE Novaragasse/ Glockengasse, U2 Taborstraße Ausgang Novaragasse Räder gesamt: 24 Freie Räder: 23 Freie Bikeboxen: 1

Aus last ung Info-Update STEPHANSPLATZ Ecke Schulerstraße hinter dem Stephansdom Räder gesamt: 18 Freie Räder: 18 Freie Bikeboxen: 0

le R ziel

LÄNGENFELDGASSE U-Bahn Ausgang Storchensteg Räder gesamt: 25 Freie Räder: 8 Freie Bikeboxen: 17

eB out

en Pot

Rückgabestation A + 1 Fahrrad

Info-Update

Poten ziell

e Rou te A

60min Nach einer internen Statistik enden 95 % aller Fahrten innerhalb einer Stunde und damit kostenlos für den Nutzer, die durchschnittliche Entleihdauer beträgt 22,5 Minuten, die häufigste 10 Minuten. Abb.Nr. 014: Citybike Wien Sytemgrafik aktuelle Situation Nutzerseitig © Lukas Antoni 45


Verstärker

Abb.Nr. 015: Citybike Wien Station Karlsplatz © Lukas Antoni 46


Die Zukunft ist Multimodal

S y s te m s k i z z e B e t r e i be r s e i t i g Zentrale Datenbank

Home

Fahrradnachverteilung / Wartung durch Systemadministratoren um die Nutzbarkeit zu gewährleisten Fahrräder auf Anhänger

Station 1 Voll

Fahrradverteilung Aufgrund User Verhalten

Station 2

Leer

Ausgangssituation

System immanentes Problem

Abb.Nr. 016: Citybike Wien Sytemgrafik aktuelle Situation Betreiberseitig © Lukas Antoni 47

Nachbearbeitete Situation



03

Inf or mat i on A r ch i te c tu r e


Verstärker

We li ve i n t h e ag e of i nf or m ati on . In f or m a t i o n A r chi te ct u r e Architektur als bildgebendes Verfahren

Meiner Meinung nach kann man die Archi-

zess meist nur durch den Abgabetermin.

tekturarbeit als ein Verfahren zur virtuellen

Ich sehe den Architekten daher als ein

und repetitiven Verbildlichung von Informa-

hochgradig iteratives Wesen. Das könnte

tionen, Zusammenhängen, Randbedingungen

möglicherweise mit ein Grund für die über-

und Abhängigkeiten definieren. Gemeinhin

durchschnittlich lange Studiendauer und die

bezeichnet man das Ergebnis dieses Vorgangs

unverhältnismäßig langen Arbeitszeiten des

dann als Entwurf. Informationen unter-

Architekten sein. Ein Entwurf ist aus eigener

schiedlicher Art (z.B.: Grundstückdaten,

Erfahrung nie fertig, er kann immer noch

Bauherrenwünsche, Raumprogramm, Kosten,

verbessert/verändert/adaptiert/überworfen/

Baugesetze, etc...) werden gesammelt und

vergessen werden. Diese Eigenschaft der

sortiert, interpretiert, in, ich würde sagen, oft

Unfertigkeit ist etwas architekturimmanentes

willkürliche Zusammenhänge gebracht, um

und wird daher auch nach der Entwurfsphase

schließlich in einer möglichst kreativen Form

nicht abgelegt.

(= Lösung) zu gipfeln.

Architektur ist immer in Veränderung be-

Nun habe ich im Laufe meines Studiums an

griffen, seien es nun durch Nutzung, Kontext

der TU Wien gelernt, dass diese Lösung nur

oder Umwelteinflüsse. Für mich ist Architek-

die erste Generation eines langen iterativen

tur daher ein Prozess, in welchem das Unferti-

Prozesses darstellt. Begrenzt wird dieser Pro-

ge die Regel ist.

50


Information Architecture

Abb.Nr. 017:A variant on the original map made by John Snow marking cholera deaths in relation to the Broad Street pump Š Wikimedia, http://diseaseoftheweek.files.wordpress.com/2010/10/snow-cholera-map.jpg

51


Verstärker

Diese Definition führt theoretisch zu einem

zurückzuführen, da im Verlauf etwas mit den

Problem für den Architekten als Problemlöser.

zugrunde liegenden Daten passiert.

Wie löst man ein Problem, das im Moment noch gar nicht existiert? Wie gehe ich mit

Der Prozess der Visualisierung interpretiert/

Anforderungen um die noch niemand ausge-

verändert und kontextualisiert. Dies passiert

sprochen bzw. erdacht hat? Etwas Unfertiges

immer subjektiv oder zufällig und bildet

kann ja an sich noch verbessert/verändert/

damit die Grundlage für die unterschiedlichen

adaptiert/überworfen/vergessen werden.

Lösungen ein und derselben Entwurfsaufgabe. Meiner Meinung nach form der Architekt

Der Strich als Metapher/Bild/Platzhalter für

Informationen immer mit einem bestimmten

bis dato unsichtbare Informationen ist meiner

Fokus. Der Fokus ist zwar generell unbe-

Erfahrung nach immer noch standardmäßig

stimmt, ergibt sich aber meiner Erfahrung

einer der ersten und häufigsten Arbeitsschrit-

nach normalerweise aus der Schnittmenge

te bei der Arbeit als Architekt. Ein Strich ist

der persönlichen Erfahrungen, der aktuellen

hier aber im seltensten Fall nur Strich allein.

Moden und angewandten Techniken.

Er steht immer für oder bezieht sich eben auf etwas. Ein großer Teil der Arbeit des Archi-

Ich bin daher der Meinung, dass Verfahren

tekten besteht somit aus dem Umwandeln von

zur Verbildlichung von Informationen/Daten

Daten in eine andere Art der Repräsentation.

schon seit jeher grundlegend für die gesamte Arbeit als Architekt sind und daher die Visu-

Das ist etwas, das wir im Studium lernen. Das

alisierung von Daten einen eigenen Bereich

können wir, darin sind wir Experten.

der Architektur darstellt. Vor allem in einer

Noch etwas Interessantes ist mir während

Zeit, in der Daten dank des Einsatzes neuer

meines Studiums aufgefallen. Das Ergebnis

Medien (Smartphones, Internet) in einer nie

dieses Umwandlungsprozesses ist anschlie-

dagewesenen Geschwindigkeit und Masse

ßend nicht mehr klar auf seinen Ursprung

produziert werden. Die Welt ist so vernetzt

52


Information Architecture

und interaktiv wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Um dieser Tatsache gerecht werden zu können, müssen auch die Werkzeuge/Entwürfe/Ideen vernetzt und interaktiv sein.

Die folgenden Visualisierungen stellen den Versuch dar, mit sich ständig veränderten Informationen umzugehen und zu zeigen, dass die Zukunft in der Steuerung von Prozessen liegt und eben nicht im Produzieren einer einzigen Lösung zu suchen ist.

53


Verstärker

Abb.Nr. 018: Data Visualization of the Internet Š http://jusayin.wordpress.com/2009/09/05/the-internet-as-connective-tissue/ 54


Information Architecture

D aten D ate n D ate n Üb er den Umgang mit Infor mat ion Auf offizielle Anfrage, stellte die Firma

Visualisierungen Skripts entwickelt, die die

Gewista Werbegesellschaft mbH, als Betreiber

live-generierten Datenbanken des Citybike-

des Citybike Wien Systems, freundlicherwei-

Systems eigenständig abfragen, die Daten

se ihre statistischen Daten des Jahres 2009

zwischenspeichern, bearbeiten und ebenfalls

zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. An

in Bilder umwandeln. Die Kombination dieser

dieser Stelle möchte ich mich vielmals dafür

unterschiedlichen Verfahren erzeugt neue

bedanken, da ohne diese Daten die Arbeit in

Strukturen, die über die konventionelle Excel-

dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

Balken-Grafik hinausgehen. Erst der Prozess der Verbildlichung macht Vorgänge und

Die erhaltenen Daten bestehen primär aus

Zusammenhänge bewusst. Vorher gab es diese

den Aufzeichnungen sämtlicher Fahrten eines

Bilder noch nicht. Der bildgebende Prozess

ganzen Jahres, und wurden in Form einer

legt die in den Daten liegende Information

knapp 400.000 Zeilen langen Excel-Tabelle

frei.

übermittelt. Durch einen aufwändigen eigens entwickelten Sortierungsprozess wurde dieser „Datenhaufen“ zunächst in bearbeitbare und vor allem verarbeitbare Daten umgewandelt. In einem weiteren Schritt wurden mit Hilfe grafischer Programmieroberflächen, wie z.B.: Rhino-Grasshopper, Skripts erzeugt, die dann in Bilder übersetzt wurden.

Anschließend wurden zusätzlich zu diesen auf rein statistischen Informationen basierenden

55


Verst채rker

Rohm ate r i al Auszug der erha ltenen C it y bi ke Wien D aten Fahrtnummer;Entlehnstation;Entlehnzeitpunkt;R체ckgabestation;R체ckgabezeitpunkt 272;1061;2009-01-21

21:41:23.000;1022;2009-01-21

21:49:51.000

275;1068;2009-01-21

22:59:42.000;1068;2009-01-21

23:11:11.000

12;1039;2009-01-22

00:49:40.000;1038;2009-01-22

00:53:08.000

18;1032;2009-01-22

01:46:04.000;1043;2009-01-22

01:59:26.000

21;1031;2009-01-22

02:10:16.000;1060;2009-01-22

02:18:23.000

44;1038;2009-01-22

08:04:08.000;1027;2009-01-22

08:13:19.000

47;1029;2009-01-22

08:25:19.000;1022;2009-01-22

08:43:32.000

50;1056;2009-01-22

08:37:15.000;1037;2009-01-22

09:02:57.000

82;1044;2009-01-22

09:33:49.000;1032;2009-01-22

09:51:13.000

140;1061;2009-01-22

10:40:16.000;1057;2009-01-22

10:53:42.000

166;1066;2009-01-22

12:01:49.000;1066;2009-01-22

12:50:06.000

192;1024;2009-01-22

12:42:31.000;1029;2009-01-22

12:44:23.000

227;1032;2009-01-22

13:27:53.000;1065;2009-01-22

13:45:06.000

230;1062;2009-01-22

13:38:03.000;1067;2009-01-22

14:05:52.000

253;1038;2009-01-22

13:50:35.000;1022;2009-01-22

13:58:47.000

291;1024;2009-01-22

14:56:50.000;1030;2009-01-22

15:02:32.000

317;1055;2009-01-22

16:02:38.000;1034;2009-01-22

16:16:07.000

320;1049;2009-01-22

16:06:45.000;1044;2009-01-22

16:50:29.000

323;1067;2009-01-22

16:17:06.000;1031;2009-01-22

16:20:31.000

346;1066;2009-01-22

16:57:50.000;1029;2009-01-22

17:20:29.000

349;1020;2009-01-22

17:01:50.000;1069;2009-01-22

17:12:38.000

375;1036;2009-01-22

18:01:33.000;1038;2009-01-22

18:07:52.000

410;1022;2009-01-22

19:02:44.000;1037;2009-01-22

19:08:05.000

56


Information Architecture

413;1022;2009-01-22

19:10:39.000;1078;2009-01-22

19:20:19.000

436;1055;2009-01-22

20:22:19.000;1060;2009-01-22

20:42:00.000

439;1036;2009-01-22

20:44:37.000;1023;2009-01-22

20:57:06.000

465;1025;2009-01-22

22:03:16.000;1046;2009-01-22

22:30:50.000

468;1050;2009-01-22

22:06:40.000;1071;2009-01-22

22:11:41.000

474;1032;2009-01-22

22:59:22.000;1023;2009-01-22

23:11:15.000

15;1039;2009-01-23

00:48:21.000;1044;2009-01-23

00:53:58.000

18;1073;2009-01-23

00:58:30.000;1072;2009-01-23

01:01:43.000

21;1061;2009-01-23

01:04:35.000;1030;2009-01-23

01:15:48.000

44;1078;2009-01-23

02:11:56.000;1069;2009-01-23

02:14:26.000

47;1076;2009-01-23

02:28:22.000;1056;2009-01-23

02:44:28.000

53;1022;2009-01-23

02:50:18.000;1077;2009-01-23

02:56:18.000

79;1058;2009-01-23

08:01:57.000;1032;2009-01-23

08:11:20.000

82;1060;2009-01-23

08:11:18.000;1042;2009-01-23

08:21:58.000

85;1034;2009-01-23

08:30:53.000;1067;2009-01-23

08:50:17.000

108;1074;2009-01-23

09:24:30.000;1074;2009-01-23

09:34:07.000

137;1060;2009-01-23

10:15:42.000;1071;2009-01-23

10:44:54.000

172;1077;2009-01-23

10:55:34.000;1066;2009-01-23

10:59:19.000

198;1032;2009-01-23

11:33:18.000;1036;2009-01-23

11:40:47.000

227;1052;2009-01-23

12:28:36.000;1068;2009-01-23

12:36:47.000

256;1022;2009-01-23

13:02:05.000;1053;2009-01-23

13:31:56.000

294;1022;2009-01-23

13:54:53.000;1067;2009-01-23

14:06:44.000

317;1025;2009-01-23

14:30:32.000;1025;2009-01-23

14:40:26.000

326;1032;2009-01-23

14:44:55.000;1032;2009-01-23

15:01:34.000

57


Verstärker

Sk r i pt 01 Tr a veli ng w i t h G o o gl e M aps Erl äuter nde Wor te

Auf Grundlage der bereitgestellten Daten

schwindigkeit, aufgrund der von GoogleMaps

wurde ein Skript entwickelt, das die Möglich-

ermittelten Wegelänge und der tatsächlich

keiten der Internetplattform GoogleMaps1

benötigten Zeit ein Potenzialraum produziert.

nutzt, und für jede einzelne Fahrt (bekannt

Dieser Bereich entspricht dem theoretisch

sind nur Start und Zieldestination) eine

möglichen Gebiet, das der Nutzer erlebt.

potenzielle Route generiert und diese skript-

Durch das Übereinanderlegen aller Fahrten

gesteuert zeichnen lässt. Zusätzlich wurde

eines Tages entsteht eine Struktur mit Zentren

unter Annahme einer Durchschnittsreisege-

und Peripherien der Bewegung.

1

http://maps.google.at/, 06.06.2011

Wegkoordinatenpunkte via googlemaps Request

Potenzielle Abweichung zur Strecke von googlemaps

Rückgabestation Entlehnstation Potenzieller Fahrtraum resultierend aus dem Unterschied zwischen theoretischem Zeitaufwand und tatsächlichem Zeitaufwand.

Detailauschnitt Abb.Nr. 019:Abb. Nr. 000 / Traveling with GoogleMaps Detailauschnitt - Erläuternde Zeichnung 25.08.2009 Fahrt Nr.183 © Lukas Antoni 58


Information Architecture

15.02.2009

Abb.Nr. 020: Traveling with GoogleMaps - 15.02.2009 - Überlagerung aller Fahrten © Lukas Antoni

Abb.Nr. 021: Traveling with GoogleMaps - 25.08.2009 - Überlagerung aller Fahrten © Lukas Antoni 59


Verstärker

Pl anu ng s de t ai l s Ausge wä h lte Aus chnitte aus der g raf is chen Prog rammierob er f l äche Grasshopp er

Abb.Nr. 022: Traveling with GoogleMaps - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 023: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 01 © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 60


Information Architecture

Abb.Nr. 024: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 02 Š Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 025: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 03 Š Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 61


Verstärker

Sk r i pt 0 2 E ve r y H o u r, E ve r y D a y Erl äuter nde Wor te

Um zu untersuchen, wie sich das Nutzer-

vom Zentrum der Grafik nach außen. Wie

verhalten der einzelnen Stationen über den

zu erwarten war, ist die Dichte an Fahrten im

Zeitraum eines Tages verändert, und wie

Sommer höher als im Winter. Ein interessan-

es sich gleichzeitig über das ganze Jahr hin

tes Phänomen ist den bei allen Stationen über

verhält, wurde ein Skript entwickelt, das zu

das Jahr gleichermaßen auftretende schwach

diesem Zweck jeden einzelnen Tag im Jahr

frequentierte Zeitraum zwischen 5:00 - 7:00

visualisiert. Jeder Punkt entspricht einer

Uhr am Vormittag. Eine Erklärung dafür wäre

Ausleihe bzw. einer Rückgabe eines Fahrrades,

möglicherweise die Sperrstunde Wiens, die

das Jahr verläuft im Uhrzeigersinn, der Tag

aktuell noch mit 4:00 Uhr festgelegt ist. Monate

Rückgabezeitpunkt

Entlehnzeitpunkt Tage

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Uhrzeit

Abb.Nr. 026: Every Hour, Every Day Detailauschnitt - Erläuternde Zeichnung Detailauschnitt © Lukas Antoni 62

Monate


Information Architecture

Station Stubenring - Stadtpark Jahresüberblick 12.150 Fahrten insgesamt

Abb.Nr. 027: Every Hour, Every Day Grundriss - Station Stubenring 2009 © Lukas Antoni 63


Verstärker

Station Schwarzenbergplatz 9.822 Fahrten

Station Rathausplatz 8.271 Fahrten

Station Schottenfeldgasse 4.254 Fahrten

Station Roßauer Lände 7.121 Fahrten

Abb.Nr. 028: Every Hour, Every Day - Grundriss © Lukas Antoni 64


Information Architecture

Station Schwarzenbergplatz 9.822 Fahrten

Station Rathausplatz 8.271 Fahrten

Station Roßauer Lände 7.121 Fahrten

Station Schottenfeldgasse 4.254 Fahrten Abb.Nr. 029: Every Hour, Every Day - 3Dimensionale Reisezeit © Lukas Antoni 65


Verstärker

Pl anu ng s de t ai l s Ausge wä h lte Aus chnitte aus der g raf is chen Prog rammierob er f l äche Grasshopp er

Abb.Nr. 030: Every Hour, Every Day - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Every Hour, Every Day - Planungsdetails 01 Daten im Datum und Uhrzeit -Format werden „übersetzt“ in vom Skript weiterverarbeitbare Gleitkommazahlen © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 66


Information Architecture

Every Hour, Every Day - Planungsdetails 02 Zusammenhängende Daten im *.xls werden in ihre Bestandteile aufgelöst, formatiert und für die Weiterverabreitung vorbereitet © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Every Hour, Every Day - Planungsdetails 03 Die einzelnen Fahrten werden enstprechend ihrers Zahlenwerts als Punkte auf den entsprechenden Tages-Linien erzeugt. © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 67


Verstärker

Sk r i pt 0 3 L i ve D at a V i s u al i z at i o n Erl äuter nde Wor te

Mein besonderes Interesse gilt im Zusam-

noebl.com/#home) und Smartphone Appli-

menhang mit Visualisierungen der Bildge-

kationen (z.B: bikar - http://itunes.apple.com/

bung von live-generierten Daten. Aktuelle

at/app/bikar/id328881155?mt=8) die auf eben

Daten sind für die Funktionalität des Projekts

diese Daten zugreifen und so dem Benutzer

Vienna Citybike von essenzieller Bedeutung.

ein aktuelles Bild des Systems liefern können,

Das System basiert darauf, Information über

woraufhin dieser wiederum sein Verhalten

die Verfügbarkeit von Fahrrädern bzw. von

abstimmen kann.

Abstellmöglichkeiten sofort, also in Echtzeit, für den Nutzer verfügbar zu machen. Ohne

Das im Zuge dieser Arbeit entwickelte Pro-

die Möglichkeit via Smartphones oder das

gramm zur Live-Daten Visualisierung greift

Internet auf diese Daten Zugriff zu erhalten,

ebenfalls auf diese Ressourcen zu, erweitert

ist das ganze System in seiner jetzigen Form

die Bildgebung jedoch um weitere Ebenen.

nicht denkbar.

Zunächst wird das System in seiner Gesamtheit, in Form einer zusammenhängenden

Daher werden diese Daten von Vienna City-

„Landschaft“, betrachtet und nicht, wie sonst

bike Online zur Verfügung gestellt. Es gibt un-

üblich, jede Station einzeln für sich. Diese

terschiedliche Websites (z.B: http://Citybike.

Landschaft besitzt Höhen (das bedeutet: viele

68


Information Architecture

Abb.Nr. 031: Live Data Visualisierung Š Lukas Antoni 69


Verstärker

Abb.Nr. 032: Live Data Visualisierung © Lukas Antoni 70


Information Architecture

Abstellmöglichkeiten, somit viele Fahrräder

Das entwickelte Skript wurde daher um die

unterwegs) und Tiefen (wenig Abstellflächen,

Möglichkeit erweitert, nicht nur den aktuellen

wenige Fahrräder im Umlauf).

Status zu betrachten, sondern die letzte halbe

Der Vorteil dieser Art der Bildgebung liegt

Stunde, die letzten Tage, eine Woche etc.. Das

darin, dass so ein Gefühl für die Zusammen-

Ergebnis ist eine Darstellung realer Vorgänge,

hänge innerhalb eines offenen und relativ

die einem so vorher nicht bewusst waren, je-

unbestimmten Systems entsteht. Wird eine

denfalls gab es diese Bilder bisher noch nicht.

Spitze höher, muss irgendwo ein Tal tiefer

Die dabei erworbenen Erkenntnisse und

werden und umgekehrt. Die Komplexität und

Schlüsse wurden direkt in das „Verstärker“-

Instabilität des Systems erfährt so eine weitaus

Entwurfsprojekt eingearbeitet und dienen

realitätsnähere Entsprechung, als die sonst üb-

diesem als Input.

lichen GoogleMaps Karte mit ihren standard-

Das für die Daten-Visualisierung entwickelte

mäßig eingetragenen „InfoPins“.

Setup der „Real-Time“ Informationsbeschaffung und -Analyse wurde in einem nächsten

Meiner Beobachtung nach sind wir in den

Schritt wieder verwertet, und dazu verwendet,

letzten Jahren mit einer Flut an Echtzeitinfor-

aus der rein virtuellen Computer Umgebung

mationen - im Normalfall auf Karten visuali-

auszubrechen und in ein konkretes reales

siert, bereitgestellt von Google - konfrontiert,

„Setting“ zu wechseln. Die Entwicklung des

die jedoch immer nur das tatsächlich Aktuelle

„Verstärker“-Entwurfs basiert auf den Er-

zeigen. Das Interesse dieser Arbeit liegt darin

kenntnissen und Daten dieser Analyse.

herauszufinden, welche Bilder oder Muster entstehen, wenn man nicht nur den Augenblick betrachtet, sondern beispielsweise eine Stunde, einen Tag, eine Woche etc. und ob einem diese Bilder mehr sagen können als die Betrachtung des Augenblicks.

71


Verstärker

B ewe g te La nd s cha f t Eingef rorene 3D-Abbi ldungen des Vienna Cit y bi ke Nutzer verha ltens

Abb.Nr. 033: Donnerstag 12.04.2011 10:15 © Lukas Antoni

Abb.Nr. 034: Donnerstag 12.04.2011 12:10 © Lukas Antoni

Abb.Nr. 035: Donnerstag 12.04.2011 15:15 © Lukas Antoni 72


Information Architecture

Abb.Nr. 036: Donnerstag 12.04.2011 17:00 © Lukas Antoni

Abb.Nr. 037: Donnerstag 12.04.2011 18:10 © Lukas Antoni

Abb.Nr. 038: Donnerstag 12.04.2011 21:12 © Lukas Antoni 73


Verstärker

B ewe g te La nd s cha f t Eingef rorene Gr undr iss D arstel lungen des Vienna Cit y bi ke Nutzer verha ltens Millenium Tower Rosensteingasse

Schönbrunn Haupteingang

Stadion Center

Fasanplatz Philadelphiabrücke

Abb.Nr. 039: Nutzerverhalten Citybike Wien innere Stadt - unterschiedliche Zeitpunkte © Lukas Antoni 74


Information Architecture

Abb.Nr. 040: Nutzerverhalten Citybike Wien innere Stadt - unterschiedliche Zeitpunkte Š Lukas Antoni 75


Verstärker

Pl anu ng s de t ai l s Ausge wä h lte Aus chnitte aus der g raf is chen Prog rammierob er f l äche Grasshopp er

Abb.Nr. 041: Live Data Visualisierung- Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 042: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 01 - Live Datenabgfrage via Html-Request - Umwandlung der empfangenden Informationen in weiterbearbeitbare Einheiten © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 76


Information Architecture

Abb.Nr. 043: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 03 - Umwandlung von empfangenen Latitude und Longitude Koordinatenpaare in bearbeitbare x/y-Koordinaten, inklusive der Berücksichtigung des Erdradius und der Erdkrümmung in Wien. © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 044: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 03 - Übertragung von aktuellen Nutzerwerten in z-Koordinaten Werte inklusive Vertexhöhen abhängigem Farbverlauf © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 045: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 04 - Automatisiertes Abspeichern der empfangenen Informationen für nachträglichen Animation des Nutzerverhaltens © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 77


Verstärker

Skr i pt 0 3 a

M ovi n g i nto G o o gl e E ar t h E xp er iment üb er die Mög lich keit der Weiter ver wendung gener ier ter D aten

Google Earth1 ist in seiner Grundform eine

Citybike-Daten produzierten virtuellen Struk-

unentgeltliche Software und stellt einfach

turen (siehe Skript 03 weiter vorne) wurden

gesagt einen virtuellen Globus dar. Sie bietet

nun in einem weiteren Schritt sozusagen „re-

dem User neben der Betrachtung der „Welt“

cylcled“ und in die virtuelle Welt von Google

auch die Möglichkeit selbst in diese einzugrei-

Maps übertragen. Dieser Vorgang ermöglichte

fen. Die virtuelle Welt von Google Earth wird

es einen weiteren neuen Blick auf die zuvor

daher zu einer Art Versuchslabor unterschied-

generierten Daten zu erhalten.

licher Experimente. Die anhand von realen 1

http://www.google.de/intl/de/earth/index. html, 06.06.2011

78


Information Architecture

Abb.Nr. 046: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 1 Š Lukas Antoni

79


Verstärker

Abb.Nr. 047: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth2 © Lukas Antoni

Abb.Nr. 048: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 3 © Lukas Antoni

80


Information Architecture

Abb.Nr. 049: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 4 Š Lukas Antoni

Abb.Nr. 050: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 5 Š Lukas Antoni

81


Verstärker

Sk r i pt 0 4 N e t z ve r d i ch t u n g Erl äuter nde Wor te

Basierend auf den Theorien von Klaus Wal-

Distanz visualisiert. In weiteren Schritten

ther über die Zeitwahrnehmung im öffentli-

wurden Versuche zur Netzverdichtung und

chen Verkehr (vgl. Knoflacher, 1996) wurde

zur Umstellung des bestehenden Systems

ein Skript entwickelt das den Unterschied

unternommen.

zwischen physikalischer und empfundener

Drei dimensionaler Graph der Fußwege-Akzeptanz

Basierend auf den Erkenntnissen von Klaus Walther über die

Akzeptanz /Attraktivität A

100% Attraktives Ziel

A = tˆ-t

Attraktivität entspricht negativen Exponentialfunktion der Zeit

Station 02

Physik alische D

istanz

Empfu

Unattraktives Ziel

ndene D

istanz

Station 01

Zeit / Distanz t

Zeit / Distanz t

Abb.Nr. 051: Fußwegeakzeptanzgrafik © Grafik:Lukas Antoni - Inhalt vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr, Wien/Köln/Weimar 1996 82


Information Architecture

Abb.Nr. 052: FuĂ&#x;wegedistanz angewandt auf die Citybike Stationen Wien - Perspektivische Zeichnung Š Lukas Antoni 83


Verstärker

N e tz ve r d i ch t u n g 01

Abb.Nr. 053: „Akzeptable“ Zonen - Bestehende Stationen © Lukas Antoni

Abb.Nr. 054: Versuch 01: Erweiterung des Einflussbereichs + Erhöhung der Stationenzahl © Lukas Antoni 84


Information Architecture

Abb.Nr. 055: „Akzeptable“ Zonen - Bestehende Stationen © Lukas Antoni

Abb.Nr. 056: Versuch 02: Erweiterung des Einflussbereichs + Weiterer Erhöhung der Stationenzahl © Lukas Antoni 85


Verstärker

N e tz ve r d i ch t u n g 0 2 - E n t w u r f D as „Verst ärker “ System sieht ein mobi les sich veränder ndes Netz vor. Die or tsgebunden St at ionen werden aufgeb en und gegen Autonome Agenten ausget aus cht.

Abb.Nr. 057: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni

Abb.Nr. 058: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni 86


Information Architecture

Abb.Nr. 059: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni

Abb.Nr. 060: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni 87


Verstärker

Pl anu ng s de t ai l s Ausge wä h lte Aus chnitte aus der g raf is chen Prog rammierob er f l äche Grasshopp er

Abb.Nr. 061: Netzverdichtung - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

Abb.Nr. 062: Netzverdichtung - Planungsdetail 01 - Aufbau des Fußwege - Akzeptanz Settings © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

88


Information Architecture

Abb.Nr. 063: Netzverdichtung - Planungsdetail 02 - Aufsplitten und Verweben der einzelnen Akzeptanzzonen zur Darstellung als 3D Graph Š Lukas Antoni via Rhino Grasshopper 89


Abb.Nr. 064: Schaltzeichen Operationsverstärker DIN EN 60617-13 © Sheevar ,http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b0/OP-DINEN60617-13.svg/2000px-OP-DINEN60617-13.svg.png


04

Pr oj e kt „Ve r s t är ke r“


Verstärker

De nn wer da h at, de m wi r d ge ge be n we r de n , . . . D e r „Ve r s t är ke r “ Hand lungs anweisungen z ur St ärkung der Fa h r r ad -Inf r ast r u ktur Wiens

Ausgehend von der Analyse statischer und

Günstigere Tarife, bessere Netzabstimmung

dynamisch erzeugter Daten des Wiener

der unterschiedlichen Systeme, neue klima-

Leihradsystemes „Citybike Wien“, wurden in

tisierte Verkehrmittel sind nur einige davon.

einem nächsten Schritt Handlungsanweisun-

Dies wird bereits mehr oder weniger um-

gen zur autogenerativen Systemverstärkung

gesetzt. Das Problem liegt meiner Meinung

entwickelt.

nach darin, dass die momentan geltenden

Der „Verstärker“ ist das Ergebnis und die

Regeln ein System aufrecht erhalten, das die

architektonische Umsetzung dieser Anwei-

offensichtlichen realen Nachteile des Autos

sungen. Die Analyse bedient sich aktueller,

(Umweltverschmutzung, Flächenforderung,

Matthäus-Effekt: „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.“ – Mt 25,29 LUT Umgangssprachlich wird dieses Phänomen auch mit den Sprichworten „Wer hat, dem wird gegeben“, „Es regnet immer dorthin, wo es schon nass ist“ oder auch „Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“ wiedergegeben.

skriptbasierter Verfahren der Bildgebung

Kosten, Gefährdung, Unwirtschaftlichkeit...)

(„Visualisierung“), die zuvor selbst entwickelt

auf Kosten aller anderen Verkehrsteilnehmer

und programmiert wurden. Diese Analysen

versucht aufzufangen.

Es gibt unterschiedlichste Versuche, die

nen Systemteilnehmers ausgelegt wird, was

http://de.wikipedia.org/ wiki/Matth%C3%A4usEffekt, 06.06.2011

Anzahl derer zu erhöhen die vom Auto

dazu führt, dass es allen anderen schwerer

auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen.

gemacht wird, sich zu entwickeln. Dass das

bilden die Grundlage für alle weiteren Entwicklungen.

Das Eigenartige daran ist, dass ein ganzes System auf die Anforderungen eines einzel-

92


Projekt „Verstärker“

als normal und nur fair angesehen wird, ist in

hat daher eigene Richtlinien für den Bedarf von

diesem Zusammenhang sowieso unverständ-

Abstellanlagen in Wien erarbeitet. Basierend

lich. Dem Autofahrer wird es so leicht wie

auf dieser Grundlage wird die Errichtung weite-

nur irgendwie möglich gemacht. Er darf sein

rer Abstellmöglichkeiten forciert.

Auto vor der eigenen Haustür(zum Teil auch

Mittlerweile gibt es in Wien mehr als 30.000

im Haus) abstellen und geht davon aus, dass

Fahrradabstellplätze. Der Bedarf an Radstän-

er es auch direkt vor seinem Zielort abstellen

dern ist dabei in den innerstädtischen Gebieten

kann. Ist man aber mit dem Fahrrad in Wien

höher als in den Randbezirken. Dies ergibt sich

unterwegs, ist es keinesfalls sicher, an seinem

in den inneren Bezirken vor allem durch die

Zielort eine Möglichkeit vorzufinden sein

größere Dichte an Einkaufsmöglichkeiten und

Fahrrad abzustellen.

öffentlichen Einrichtungen.“ (Fahrrad

Die Stadt Wien formuliert in einem Informa-

Als Form wird unter anderem folgendes vor-

tionsblatt „Fahr_Rad in Wien“ zum Thema

geschlagen:

Fahrradabstellplätze folgendermaßen:

„Fahrradbügel (für 2 Fahrräder)

„Wer in Wien mit dem Fahrrad unterwegs ist,

Die Anordnung der Fahrradbügel darf an-

braucht ausreichend Möglichkeiten, um dieses

dere VerkehrsteilnehmerInnen, insbesondere

auch abstellen zu können. Eine entsprechende

solche, die zu Fuß unterwegs sind, Fahrgäste

Anzahl an komfortablen und vor allem sicheren

im Haltestellenbereich und den KFZ-Verkehr

Radabstellplätzen ist ein wichtiger Anreiz, um

nicht behindern. Die Auflassung eines einzigen

die Nutzung des Rads innerstädtisch zu för-

PKW-Stellplatzes ermöglicht das Aufstellen von

dern. Der Bedarf steigt stetig, denn immer mehr

5 Bügeln für 10 Fahrräder!“

Menschen radeln zum Supermarkt, zur Schule

(Quelle: http://www.wien.gv.at/stadtentwick-

oder um zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln

lung/veranstaltungen/ausstellungen/fahrradin-

wie z. B. Straßenbahn, S-Bahn oder U-Bahn zu

wien/pdf/fahrradinwien-131.pdf) Diese Rah-

gelangen.

menbedingungen bestimmen die bestehenden

Die Magistratsabteilung 46 - Verkehrsorgani-

Strukturen die wiederum das Verhalten des

sation und technische Verkehrsangelegenheiten

einzelnen beeinflussen.

93


Verstärker

Die momentan gültigen Handlungsan-

Hier liegt meiner Meinung nach das Problem.

weisungen für die Errichtung neuer Fahr-

Rein technisch ist der Fahrradbügel, und die

radabstellplätze könnte man daher wie folgt

stehende, dichte Anordnung von Fahrrädern

zusammenfassen: Neue Abstellplätze sollen,

im Straßenraum, eine konsequente Anwen-

wenn möglich, auf Gehsteigen oder Zwischen-

dung der bestehenden Regeln. Das Problem,

flächen errichtet werden. Nur im Notfall ist

das ich sehe, ist vielmehr ein sozial-psycholo-

auf die Parkplatzflächen der PKWs zurück zu

gisches. Der Umkehrschluss bedeutet gesamt-

greifen. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen

gesellschaftlich nämlich, dass die Bedürfnisse

keinesfalls behindert werden. Die Anordnung

eines einzigen PKW-Lenkers zehn Mal mehr

erfolgt nach dem Prinzip des „Bin-Packing“

wiegen als die eines Fahrradfahrers. Vom

Algorithmus. Dieser versucht, auf sowenig

Fußgänger ganz zu schweigen.

wie möglich Platz soviel wie möglich von etwas unterzubringen, bei gleichzeitiger

Wo bleibt hier die Idee von Gleichberechti-

Minimierung der Restflächen. Die linearen

gung? Denkt man diesen Gedanken weiter,

Eigenschaften des Fahrrades machen es dem

bräuchte man bereits 1.000 Fahrräder, um nur

Algorithmus in diesem Fall natürlich einfach.

100 PKWs aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben, was bei der momentanen Verbreitung

Die Anwendung dieser Anweisungen führt

des Autos nur ein Tropfen auf den heißen

unweigerlich zum oben genannten Fahrrad-

Stein wäre.

bügel. Ein lineares Objekt, das versucht, mit

Betrachtet man die Teilnehmer des öffent-

geringem Platzaufwand soviele Fahrräder wie

lichen Raumes zweidimensional, wird man

möglich unterzubringen (schon die Auflas-

feststellen, dass der Fußgänger einen Punkt,

sung nur eines einzigen PKW-Stellplatzes...).

das Fahrrad ein Linie und das Auto eine Flä-

Es wird also als positiv bewertet, dass man nur

che darstellen.

einen einzigen PKW-Stellplatz braucht, um ein Vielfaches an Fahrrädern zu verstauen.

94


Projekt „Verstärker“

Diesem einfachen geometrischen Umstand ist

genau an diesen bestehenden Strukturen an

es meiner Meinung nach zu verdanken, dass

und bietet ein neues Regelwerk, das neues

das Auto im Flächenkampf Flächenbedarf von Haus aus die

Verhalten erzeugt, an. qm/Person

Systemformen und Flächenanforderungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten

Nase vorn hat. Diesen Umstand gilt es nun zu ändern, wenn man am bestehenden System etwas verändern möchte. Meine Arbeit setzt

Flächenbedarf qm/Person

Systemformen und Flächenanforderungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten

0,95 qm bei 0 km/h

Systemform Punkt

0,95 1,20 6,70 qm bei 0 km/h

qm bei 0 km/h

Systemform Punkt

qm bei 30 km/h

Systemform Linie

1,20 10,70 6,70 75,30 199,00 10,70 75,30 199,00 qm bei 0 km/h

qm bei 0 km/h

qm bei 30 km/h

Systemform Linie

qm bei 30 km/h

Systemform Fläche

qm bei 50 km/h

qm bei 0 km/h Abb.Nr. 065: Flächenbedarf und Systemformen Grafik: Lukas Antoni - Zahlen vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr, Wien/Köln/Weimar 1996 95

qm bei 30 km/h


Verstärker

En twu r f Pr oj e k t „Ve r s t ä r ke r “ Systemb es ch reibung d es Ent wur fes

Der „Verstärker“ Entwurf sieht vor, durch die

generiertenten Nutzerdaten basierende,

Modifikation bestehender Regeln das beste-

algorithmisch-schwarmartig gesteuerten

hende Citybike-System insofern zu verändern

Ausbreitung der „Verstärker“ Objekte. Jede

und zu erweitern, dass es einen aktiven Bei-

Ablagemöglichkeit der Citybikes wird ein

trag zur Verstärkung des Fahrradverkehrs in

aktiver Teilnehmer des öffentlichen Raums. Je

Wien leisten kann. Die momentane Situation,

nach Nutzerverhalten verwischen die Grenzen

bestehend aus fixen Stationspunkten und mo-

zwischen Stationen und Stadt, bis am Ende

bilen Fahrrädern, wird aufgegeben und gegen

die ganze Stadt zur Station geworden ist.

ein absolut mobiles, schwarmartiges System

Die Ausbreitung basiert auf dem Verhalten

ausgetauscht.

der Nutzer, die einzelnen „Verstärker“ sind Autonome Agenten in einem den öffentlichen

Die derzeit fixen Fahrradabstellboxen bekom-

Raum bevölkernden Schwarm. Einige wenige

men „Räder“ und werden mit dem Auftrag

Regeln und Ausnahmen gibt es, ansonsten

ausgestattet, den öffentlichen Raum tempo-

darf sich der einzelne „Verstärker“ frei und

rär zu erkunden, zu besetzen und damit zu

zufällig in der Stadt bewegen. Bei Problemen

verändern. Die fixen Stationen haben damit

sorgt ein BackUp-Team, ähnlich dem des

ausgedient. Sie stellen ab sofort nur mehr den

bereits bestehenden Systems dafür, dass die

Ausgangspunkt dar, für eine auf in Echtzeit

„Verstärker“-Objekte sowie die Citybikes

96


Projekt „Verstärker“

technisch reibungslos funktionieren. Eine

andererseits erleben einen lange verloren

„händische“ Umverteilung der Fahrräder wie

geglaubten öffentlichen Raum, der nicht nur

jetzt üblich, ist nicht mehr notwendig. Die

tödliche Gefahren bietet. Die auftretenden

autogenerative Umverteilung ist immanenter

Behinderungen werden für intelligente, sprich

Bestandteil des neuen Systems.

flexible Teilnehmer des öffentlichen Raumes

Der „Verstärker“ erzeugt im Wechselspiel mit

(=Fußgänger und Radfahrer) keine Probleme

seinen Nutzern einen öffentlichen Raum, der

darstellen, ganz im Gegensatz zum Auto, das

in ständiger Veränderung begriffen ist. Den

ja auf sehr starre Strukturen angewiesen ist.

Beweis dafür bietet die Live-Data Visuali-

Der Eingriff erzeugt Probleme im bestehen-

sierung, die als Grundlage für die Schwar-

den System, die daraus resultieren, dass nun

mentwicklung dient. Die Veränderungen

zwei rivalisierende Systeme (=Schwärme)

erscheinen im klassischen Sinne zufällig und

gleichzeitig versuchen ein und denselben

ungeplant. Tatsächlich aber wird über das

Raum zu besetzen. Gerade in diesen Prob-

Verhalten der Benutzer Veränderung gene-

lemen liegt das Potenzial dieses Projektes.

riert. Mehr Nutzung führt daher auch zu

Nur eine radikale Aktion und eine offene

größerer Veränderung. Die Hoffnung besteht

Konfrontation können bestehende Strukturen

dass die positiven Effekte für den Stadtraum

aufbrechen und neue Verhaltensmuster ent-

als Lebensraum und die gleichzeitigen negati-

stehen lassen. Diese anfänglichen Probleme

ven Auswirkungen auf den PKW Verkehr zu

sollen längerfristig zu einer Veränderung des

einem Umdenken führen.

Gesamtsystems führen. Dieser Veränderungsprozess muss daher unweigerlich mit Proble-

Mehr = Mehr

men beginnen.

Dieser radikale Eingriff bricht bestehende Strukturen auf und greift auf einer dynami-

Dem Autor ist es durchaus bewusst, dass

schen Ebene in alltägliches, gewohntes Verhal-

der „Verstärker“ als Projekt nicht das Ende

ten ein. Autofahrer erleben nie da gewesene

sondern nur einen möglichen Anfang eines

Behinderungen in ihrer selbstverständli-

langen Veränderungsprozesses darstellt.

chen Umgebung, Fußgänger und Radfahrer

97


Verstärker

Organigramm Istzustand Die Grafik zeigt den momentanen Aufbau des Vienna Citybike Systems. Es entspricht am ehesten einer hierarchischen Baumstruktur. Ein Stamm (=Verwaltung), mit fixen Ästen (=Stationen) und mobilen Blättern(=Fahrräder). Die Systeminformationen sind in Echtzeit und ortsunabhängig zugänglich, der Vorgang des Ausleihens ist ortsgebunden, und nur an der jeweiligen Station möglich.

Benutzer empfangen aktuelle Daten über die Systemauslastung

s ng stu sla Au ten da

Ebene 01 Zentrale: Planung, Verwaltung, Service. Die Entscheidung über die Errichtung und Lage von neuen Stationen wird zentral von einer Stelle aus entschieden. Informationenverarbeitung/verwaltung

Starre Struktur t

Benutzer muss sich zur fixen Station bewegen

de sen n o ti Sta

s ng tu s a sl Au

ten da

Ebene 02 Einzelne Station Fixer Standort Informationssammler und Entlehnmöglichkeit

Ausleihe nur an Station möglich und nur über Eingabe am Terminal

Ebene 03 Fahrradabstellboxen fix bei den Stationen Informationslieferant

Ebene 04 Individuelles Fahrrad Kann sich frei zwischen den Stationen bewegen

Abb.Nr. 066: Organigramm Istzustand © Lukas Antoni 98


Projekt „Verstärker“

Organigramm Sollzustand - Entwurf Die Grafik zeigt die Struktur des neuen Systems. Durch das Entfernen einer Organisationsebene, wird die gesamte Struktur dynamisiert. Es wird nicht mehr von oben nach unten zeitverzögert geplant, sondern in Echtzeit Userbasierend generiert. Das System wird in seine Kleinstelemente aufgelöst, die regelbasierend und ohne steuernde Instanz operieren können. Damit wird das System an die aktuellen Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation angepasst und gewährleistet das die vorhandenen Potenziale besser genutzt werden können und auf Veränderungen schnell reagiert werden kann. Benutzer empfangen aktuelle Daten über Position und Status der einzelnen Verstärker und können zusätzlich individuell, via App, Räder mieten.

Ebene 01 Die alte “Top Down” Planung der StationStandorte wird zugunsten einer selbstorganisierten und Nutzerbasierten Struktur aufgegeben. Die ehemalige Zentrale gibt somit alle planenden Funktionen auf und konzentriert sich auf ab sofort auf Systemerhalt, Reparaturarbeiten, Werbung, etc... Die Informationen werden direkt und ohne Umwege sofort an den User weitergegeben.

ktu el nd a

Ebene 02 Der Verstärker als mobile Kleinsteinheit macht die fixe Ortsgebundene Station überflüssig. Der Auslehnvorgang ist an den einzelnen Verstärkern möglich, er wird jedoch größtenteils virtualisiert und an die aktuellen Standards angepasst. (Smartphones - Wireless Internet - Facebook etc...)

Ve r Sta stärk tus er (Vo send ll / e L ee t r) u

Stationsterminal mit fixen ortsgebundenen Abstellboxen wird abgeschafft

le P osi tio n

Dynamische Struktur

Fahrräder in Bewegung

Ausleihe mit Smartphone und an jedem einzelnen Verstärker möglich

Verstärker reagieren auf Nutzverhalten - Verändertes Nutzerverhalten führt automatisch zu Veränderungen im System

Benutzer in Bewegung “Man trifft sich” Verstärker in Bewegung

Ebene 03 Individuelle Fahrräder Kann sich frei zwischen den Verstärkern bewegen

Schwarmbildung Abb.Nr. 067: Organigramm Sollzustand - Entwurf © Lukas Antoni 99


Verstärker

Wechselwi r ku n g z w i s ch e n St r uk t ur- u n d Ve r h al te n s ände r u n ge n

A bs te l l e n w i r d A bl e g e n Von d er L inie z ur Fl ä che Im ersten Schritt wird die lineare Geometrie

dem PKW auf der selben Ebene in Konkur-

der Fahrräder ganz im Sinne der Verstärkung

renz zu treten. Nach den neuen Regeln heißt

der Wettbewerbsfähigkeit aufgehoben und

es ab sofort: Ablegen, nicht mehr Abstellen.

durch simples Umlegen in Flächigkeit umgewandelt. Das ermöglicht es dem Fahrrad, mit

100


Projekt „Verstärker“

A bs te l l e n w i r d A bl e g e n Von d er L inie z ur Fl ä che

Umlegen

Benötigte Abstellfläche: 0,75m2

Benötigte Abstellfläche: 1,60m2

1

Fahrrad

Abstellen wird durch simples Ändern der Handlungsanweisung zu Ablegen. Aus der Linie wird eine Fläche.

Standart Parkplatzfläche: 4,80*2,50= 12m2

1

Änderung der Regeln

Parkplatz

Anwenden der momentan gültigen Regel der linearen, dichten Anordnung

1 PKW Stellplatz = 10 Fahrräder

1

10 → 1

1 PKW Stellplatz = 4 Fahrräder

4→1

1

2,5 Somit ergibt sich bereits durch das Ändern der Regel: ”Hinlegen statt Hinstellen”, bei gleichbleibender Anzahl an Fahrradfahrern eine zweieinhalbfach größere Reduktion der PKW Flächen. Es müsste also niemand zusätzlich auf das Fahrrad umsteigen, um Veränderungen im System zu erzeugen.

Abb.Nr. 068: Abstellen wird Ablegen- Entwurf © Lukas Antoni 101


Verstärker

D i ch t w i r d G e s t r e u t Neue L eb ensräume Die nächste Änderung betrifft den aktuell

Das Verstärkerprinzip dreht die bestehenden

gültigen Effizienzbegriff (=Fitnesskriteri-

Regeln um. Einerseits wird anstatt linear und

um), der für die Planung und Errichtung der

dicht zu stellen, großzügig und flächig ge-

einzelnen Citybike Stationen verantwortlich

streut, andererseits werden die Lebensräume

ist. Momentan gilt: Flächenminimierung +

des PKW zu den primären Rückzugsflächen

Störungsminimierung der PKWs = Effizienz.

der Fahrräder. Diese Aneignung von Räumen

Fahrradboxen werden demnach so dicht wie

passiert natürlich im Sinne der Steigerung der

möglich und ausschließlich auf den Flächen

neuen Effizienz (Maximierung der Flächen +

der Fußgänger errichtet. Der PKW und „sein“

Maximierung der Verdrängung = Effizienz)

Lebensraum soll so wenig wie möglich gestört

und trägt so zur Steigerung der Gleichberech-

werden.

tigung im öffentlichen Raum bei.

102


Projekt „Verstärker“

Handlungsanweisung 2

Das Potenzial des Zwischenraums oder Mut zur Großzügigkeit

D i ch t w i r d G e s t r e u t Neue L eb ensräume

Neuer “Verstärker” : angeordnet nach den bestehenden Regeln

-1 Gedanken zum Zwischenraum: Nutzungsoffene Flächen besitzen generell Potenziale die nur durch den Gebrauch herausgearbeitet werden können. Ideen: Begrünen, Bespielen, Bearbeiten,...

Durch das Anwenden der „Verstärker“ Regel “Großzügigkeit”, wird ein weiterer Fahrradabstellplatz subtrahiert um Durchgängigkeit, Lockerheit sowie das Potenzial des Zwischenraums zu erhöhen. Das bedeutet eine zusätzliche Verbesserung des Verhältnisses Auto - Fahrrad, und unterstützt dadurch die Demokratisierung des öffentlichen Raumes.

3→1 Diese Großzügigkeit führt automatisch zu einer Erhöhung des Freiheitsgrades im System, was wiederum zu Individuelle Lösungen führt. Nicht jeder ist gleich, aber jeder hat die gleichen Rechte.

Die unterschiedlichen Konfigurationen werden von ein und demselben Algorithmus (=Regelwerk) erzeugt. Dieser besitzt einige wenige klare Regeln, und einen hohen Freiheitsgrad. Dies führt zu unterschiedlichen aber gleichwertigen Ergebnissen.

Abb.Nr. 069: Dicht wird Gestreut - Entwurf © Lukas Antoni 103


Verstärker

St ar r w i r d I nte r ak t i v Autogenerat ives E ing reifen in dy namsiches Sy stem Wie bei den beiden ersten Regeländerungen,

Diese Tatsache nutzt der „Verstärker“ und

so steht auch in der dritten Handlungsanwei-

verwendet diese in Echtzeit und ununterbro-

sung die Steigerung der neu definierten Effi-

chen generierten Daten als Input für seinen

zienz im Vordergrund. Um die Verdrängung

Bewegungsdrang. Einfach gesagt: Je mehr ein

oder Störung des PKW weiter zu erhöhen,

„Verstärker“ genutzt wird, umso weiter bewegt

wird das Konzept von den Rückzugsräumen

er sich, und um so mehr greift er in das

(=Parkflächen) auf die Bewegungsräume

bestehende System ein. Dadurch entsteht ein

(=Fahrbahn) ausgeweitet. Dies geschieht über

unvorhersehbares autogeneratives System, das

die Installation mobiler Eigenschaften in das

unweigerlich eine Veränderung der bestehen-

„Verstärker“ Objekt. Das Vienna Citybike Sys-

den Situation mit sich führt.

tem besitzt bereits die Eigenschaft, Nutzerdaten zu erfassen und zu speichern(Siehe Kapitel Informations Architektur). Momentan jedoch ausschließlich zu statistischen Zwecken.

104


Projekt „Verstärker“

St ar r w i r d I nte r ak t i v Autogenerat ives Eing reifen in dy namsiches Sy stem Momentane Situation Stationen beeinflussen PKW Flächen nicht PKW Aktivitäten funktionieren weitgehend ungestört

Fahrradbox

Gehsteig

Lebensraum PKW bleibt unangetastet

Parkstreifen

Anordnung mit momentaner Regel

Fahrbahn Parkstreifen

Stationsterminal

Gehsteig

Neue Situation nach Anwendung der Regeln 1 + 2 (Hinlegen und Streuen) Zurückgewonnene Fläche: Zwischenbereiche werden zu menschenwürdigen Flächen

Anordnung mit neuer Regel

Verlust von PKW Rückzugsbreichen Effekt: Verschärfung der Parkraumsituation

Gehsteig

Stationsterminal mit fixen Fahrradboxen wird überflüssig

Auftreten erster Störungen Effekt: Geschwindigkeitsreduzierungen und Behinderung des fließenden Verkehrs. Lebensraum PKW wird reduziert

Gehsteig

Erweiterung des Gehsteiges

Verstärker Ausbreitung

Abb.Nr. 070: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni 105


Verstärker

Erläuternde Skizze zum dynamischen Verhalten der Verstärker Stop & Go Verstärker in Warteposition

Lebensraum PKW wird weiter bedrängt Verstärker wurde benutzt Mobilität des Nutzers führt zu Bewegung des Verstärkers Störung weitet sich aus Effekt: Reduzierung der Geschwindigkeit reicht nicht mehr aus. Flüssiger PKW Verkehr ist zwischen den Ausbreitungsflächen nur mehr eingeschränkt möglich.

Autogenerative Bewegung

Stop & Go Verstärker in Warteposition

Lebensraum PKW wird weiter bedrängt Verstärker wurde benutzt Mobilität des Nutzers führt zu Bewegung des Verstärkers Da die Störungen autogenerativ und bis zu einem Grad ungeplant passieren, gibt es auch keine Ampelregelungen oder sonstiges, die Autofahrer müssen daher den Vorrang selbst regeln. Probleme sind hier quasi vorprogrammiert.

Stop & Go

Abb.Nr. 071: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni 106


Projekt „Verstärker“

Verstärker in Warteposition

Verstärker wurde benutzt Mobilität des Nutzers führt zu Bewegung des Verstärkers

Hinderniss erzeugt Zufällige Richtungsänderung

Übirggebliebene Parkfläche

Neue öffentliche Zwischenräume

?

Verstärker in Warteposition

Abb.Nr. 072: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni 107

Bei fortschreitender Ausbreitung der Verstärker entstehen immer mehr unregelmäßige Eingriffe in den Straßenraum. Das erzeugt heterogene und vielfältige Einzelfälle. Diese fordern ein individuelles, flexibles Reagieren, beides nicht unbedingt Eigenschaften des PKWs.


Verstärker

Stö r u n g s e n t w i ck l u n g Ausbreitung der „Verst ärker “ im öf fent l ichen R aum

Bestehende CityBike Station mit fixen Boxen auf der ohnehin schon raren Fläche der Fußgänger positioniert

Bestehende Citybike Station mit fixen Boxen, positioniert auf der ohnehin schon raren Fläche der Fußgänger

1

Gehsteige - Rückzugsbereich/Ghetto für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer

Gehsteige als Rückzugsbereich/Ghetto für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer

Fließverkehr PKW

Autoverkehr hat Vorrang vor allen Fließverkehr PKW anderen Verkehrsteilnehmern

Öffentlicher Raum - zum reinen Verkehrraums degradiert

Autoverkehr hat Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern

Öffentlicher Raum - zum reinen Verkehrsraum degradiert

Aktuelle Situation PKW hat Vorfahrt

Aktuelle Situation PKW hat Vorfahrt

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer)

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer) Abb.Nr. 073: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni 108


Projekt „Verstärker“

2

Bestehende CityBike Station mit fixen Boxen auf der ohnehin schon raren Fläche der Fußgänger positioniert

Fließverkehr PKW

Gehsteige - Rückzugsbereich/Ghetto für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer

Stationsterminal mit fixen Ortsgebunden Abstellboxen wird abgeschafft

Aktionsraum

Autoverkehr hat Vorrang vor allen Fließverkehranderen PKW Verkehrsteilnehmern

Ausbildung neuer temporärer Sackgassen

Raum - zum reinen Eingriff inÖffentlicher dynamisches System Verkehrraums degradiert Autoverkehr muss ausweichen

Eingriff in dynamisches System Autoverkehr muss ausweichen

Ausbildung Autofreier Zwischenzonen die den Bewohnern öffentlichen Raum zurückgeben

Ursprüngliche Ausgangspunkte (Stationen) werdenAktuelle überflüssigSituation - Die PKW hat Vorfahrt ganze Stadt als Station

Ortsgebundene Stationen werden gegen autonome „Verstärker“ ausgetauscht Beginn des Flächenkampfes Flächen im öffentlichen Raum werden von den „Verstärkern“ in Besitz genommen

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer)

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligenteAbb.Nr. Teilnehmer) 074: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni 109


Verstärker

Bestehende CityBike Station mit fixen Boxen auf der ohnehin schon raren Fläche der Fußgänger positioniert

3

Gehsteige - Rückzugsbereich/Ghetto für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer

Ausbildung neuer temporärer Sackgassen

Fließverkehr PKW

Fließverkehr PKW Autoverkehr hat Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern

Öffentlicher Raum - zum reinen Verkehrraums degradiert

Eingriff in dynamisches System Autoverkehr muss ausweichen

Aktuelle Situation PKW hat Vorfahrt

Autonome Agenten Ausbreitung

Ausbildung Autofreier Zwischenzonen die den Bewohnern öffentlichen Raum zurückgeben

Forcierung der Bildung von Umwegen

Erweiterung des Aktionsraumes Erhöhung von Flächenraub und Störung im System basierend auf Nutzerverhalten

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer)

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer) Abb.Nr. 075: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni 110


Projekt „Verstärker“

4

Bestehende CityBike Station mit fixen Boxen auf der ohnehin schon raren Fläche der Fußgänger positioniert

Gehsteige - Rückzugsbereich/Ghetto für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer

Ausbildung neuer temporärer Sackgassen für den Autoverkehr

Fließverkehr PKW

Bildung von ursprungsunabhängigen Verstärkerzonen

Ursprünglicher Ausgangspunkt

Autoverkehr hat Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern Neuer Aktionsraum

Öffentlicher Raum - zum reinen Verkehrraums degradiert

Aktuelle Situation PKW hat Vorfahrt

Autonome Agenten Ausbreitung Verkehrsraum wird zu Stadtraum

Autofreie Zwischenzonen entwickeln sich zu zusammenhängenden öffentlichen Räumen

Forcierung der Bildung von Umwegen

Störungen nehmen Überhand Bekannte Verhaltensmuster greifen nicht mehr. Es muss neues Verhalten erfunden werden, eine Evolution des Stadtraumes findet statt.

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer)

PKW Verkehr PKW Verkehr unterbrochen Fußgänger / Fahrrad (intelligente Teilnehmer) Abb.Nr. 076: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni 111


Verstärker

Mehr als di e S u m m e de r ei nzel n e n Te i l e S ch wa r mve r hal te n Üb er die R egeln der Ausbreitung und i hre Ausw irkungen

Die Grundlage der Verstärkerausbreitung

Steuerungseinheit, die das Verhalten jedes

bilden, wie erwähnt, die live generierten

einzelnen Individuums diktiert. Anstelle des-

Nutzer-Daten. Sie sind der Input oder besser

sen führen die lokalen und zum Teil zufälligen

die Motivation für die einzelnen Individuen.

Interaktionen der Agenten zu einer emer-

Die Basis für die Bewegung und das Verhalten

genten globalen Form von Intelligenz. Ein

der einzelnen „Verstärker“-Einheiten, die für

klassisches, oft verwendetes Beispiel ist das

die Ausbreitung verantwortlich sind, bilden

des Ameisenstaates. Die einzelne Ameise hat

die Ideen der Schwarm- oder kollektiven

ein sehr begrenztes Verhaltensrepertoire, im

Intelligenz.

Zusammenspiel eines ganzen Staates entste-

Dieser Begriff wurde von Gerardo Beni

hen aber dennoch intelligente Strukturen2.

und Jing Wang bereits 1989 im Kontext der Roboterforschung geprägt1. Solche Systeme

Ein aktuelles Beispiel aus dem Internet, das ja

bestehen typischerweise aus einfachen Einhei-

auch als eine Art Superorganismus gilt, ist das

ten oder Agenten, die, basierend auf wenigen

GuttenPlag Wiki. Dieses verteilt das Lösen

simplen Regeln, lokal untereinander und mit

eines Problems, in diesem Fall die Über-

ihrer unmittelbaren Umgebung agieren. Es

prüfung der Doktorarbeit eines deutschen

entfällt dadurch der Bedarf einer zentralen

Ministers, auf korrekte wissenschaftliche

1

2

http://en.wikipedia.org/wiki/Swarm_intelligence, 06.06.2011

112

http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektive_Intelligenz, 06.06.2011


Projekt „Verstärker“

Abb.Nr. 077: A swarm of anchovies © Linda, http://blog.travelingaardvark.com/2009/01/swarm-of-anchovies.html 113


Verstärker

Umsetzung, auf viele individuelle Internetu-

Als Folge dieser Regeln auf Individuenebene

ser, die unabhängig voneinander agieren. Das

ergibt sich eine Gesamtstruktur, nämlich der

Problem wird also vom Kollektiv bearbeitet.3

Schwarm. Man spricht von Emergenz. ...“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarmver-

Im Falle des „Verstärkers“ wird ebenfalls eine

halten). Der „Verstärker“ Schwarm variiert

komplexe Aufgabe, und zwar die Veränderung

das Verhältnis von Kohäsion, Seperation und

eines bestehenden Systems, auf viele einzelne

Alignment zueinander und erzeugt dadurch

Agenten verlagert. Jeder kann für sich einen

unterschiedliches Verhalten.

Beitrag leisten. Die Verstärkereinheiten stellen

Durch die Kombination von nichtplanbarem,

in diesem Sinn die Individuen eines Schwar-

zufälligem Nutzerinput und den einfachen

mes dar, der über die gesamte Stadt sich zu

und klaren Regeln der einzelnen Schwarm-

einer Art Superorganismus entwickelt. Der

Individuen können nun die gewünschten

„Verstärker“ Schwarm beruht auf dem bereits

emergenten und in andauernder Veränderung

1986 von Craig Reynolds4 entwickelten Prin-

begriffenen Störungen im System entstehen.

zip der Simulation von Schwärmen. Dieses

Wie durch die unterschiedlichen Datenana-

Prinzip kennt 3 Regeln die das Verhalten der

lysen bewiesen, ist das System in ständiger

einzelnen Agenten bestimmen.

Bewegung. Das lässt den Rückschluss zu, dass

„... 1. Bewege dich in Richtung des Mittelpunkts

auch der Schwarm sich in ständiger Verän-

derer, die du in deinem Umfeld siehst

derung befinden wird. Der Grad der Störung

(Kohäsion).

bzw. Verdrängung des PKW variiert demnach

2. Bewege dich weg, sobald dir jemand zu nahe

von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag.

kommt (Separation). 3. Bewege dich in etwa in dieselbe Richtung wie

Dieser Umstand fordert von den einzelnen

deine Nachbarn (Alignment).

Teilnehmern des öffentlichen Raumes, seien

3 4

es nun Autofahrer, Radfahrer oder Fußgän-

http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/GuttenPlag_Wiki, 06.06.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarmverhalten,07.06.2011

ger, einen hohen Grad an Spontaneität und

114


Projekt „Verstärker“

Ve r h a l te n de r „Ve r s t är ke r “ Unters chie d liche Ans ätze im Fl ächen kampf

Spezial Verhalten 01

Spezial Verhalten 02

Hindernis Aktionsraumlimit bezieht sich auf Verstärker in unmittelbarer Umgebung

Point of Interest Hindernis Aktionsraum des Verstärkers

Notwendige Nachbarn

“Blickrichtung” Zufällige Richtungsänderung

“Blickrichtung”

Spezial Verhalten 03

Hindernis

“Blickrichtung”

Zufällige Richtungsänderung

Kein Aktionsraumlimit Keine notwendigen Nachbarn Grenze bildet nur die Akkulaufzeit

Hindernis

Basierend auf den Schwarmsimulationen von Craig Reynolds unterscheiden sich die Verhalten der Verstärker bezüglich ihrers Verhältnisses von Kohäsion, Seperation und Alignment.1 1

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarmverhalten

Abb.Nr. 078: „Verstärker“ Schwarmverhalten © Lukas Antoni 115


Verstärker

Flexibilität. Intelligente Fortbewegungsarten

der Rückgabe des Fahrrades ausgelöst wird,

werden kein Problem haben, sich auf die

passiert, ohne vorher zurückzusetzen.

veränderte Situation rasch einstellen und die Vorteile differenzierter heterogener öffentli-

Die Entnahme eines Fahrrads bewirkt, wie

cher Räume zu schätzen wissen.

bereits beschrieben, eine Vorwärtsbewegung

Weniger intelligente, man könnte auch sagen

des einzelnen „Verstärkers“ für x-Zeiteinhei-

dumme Systeme, werden diesen Entwick-

ten. Wobei x in diesem Fall für die Anzahl an

lungssprung wahrscheinlich nicht schaffen

Fahrradentlehnungen pro Tag des jeweiligen

und daher früher oder später untergehen.

„Verstärkers“ steht. Jede weitere Benutzung

Veränderung tut weh, die momentane Situati-

des einzelnen „Verstärkers“ bewirkt nun keine

on aber auch.

lineare oder exponentielle, sondern eine loga-

Auslöser und Basis für die Bewegung der

rithmische Erhöhung des Zeitwerts(t), der für

„Verstärker“ bildet das Verhalten der Benut-

die Bewegung zur Verfügung steht. Mathema-

zer.

tisch ausgedrückt bedeutet das: t = log(x)

Jede Entnahme bewirkt eine Bewegung. Grundsätzlich ist diese ganz simpel eine

Das hat zur Folge, dass bereits bei den ersten

lineare Vorwärtsbewegung. Richtungsände-

Benutzungen der „Verstärker“ eine relativ

rungen passieren zum einen ebenfalls nutzer-

großen Distanz zurücklegt, seine Bewe-

basierend(die Rückgabe eines Fahrrades) zum

gungskurve aber nach obenhin abflacht. So

Anderen reagiert der „Verstärker“ auf Hinder-

wird gewährleistet, dass auch bei sehr hoher

nisse (Autos, Menschen, Häuser, etc…). Trifft

Benutzung die „Verstärker“ nicht ständig nur

der „Verstärker“ auf ein Hindernis (Sensor

unterwegs sind, sondern eben auch temporär

an der Vorderseite), bewegt er sich zunächst

den Stadtraum besetzen und verändern.

etwas zurück, ändert zufallsgesteuert seine Richtung und versucht dann erneut weiterzufahren. Die Richtungsänderung, die von

Die Geschwindigkeit der „Verstärker“ ist mit 2

116


Projekt „Verstärker“

km/h im Vergleich zu allen anderen Stras-

Elektromotor, der seine Energie aus einer

senteilnehmern vergleichsweise gering, somit

Photovoltaikfläche inklusive Batterie bezieht.

ist aber auch eine Benutzung während der

Somit wird sichergestellt, dass der „Verstär-

Bewegungsphase möglich, was zusätzlich die

ker“ vollkommen autark agieren kann. (Siehe

Flexibilität im System weiter steigert.

auch Kapitel: Detailentwicklung „Verstärker“)

Angetrieben wird der „Verstärker“ von einem

Abb.Nr. 079: Schwarmexperimente mit Processing Boids Script © p01, http://www.openprocessing.org/visuals/?visualID=8676, 07.06.2011 117


Verstärker

„Ve r s t är ke r “ O bj e k t 3D Ansichten und Erk l ärende Wor te

Abb.Nr. 080: Der „Verstärker“ - Schaubild Vorderseite - Fahrrad wird angeschlossen - „Verstärker“ passiv © Lukas Antoni

Abb.Nr. 081: Der „Verstärker“ - Schaubild Rückseite - Fahrrad wird angeschlossen - „Verstärker“ passiv © Lukas Antoni 118


Projekt „Verstärker“

Die Form des „Verstärkers“ ist ideal an den

ker“, sobald das Fahrrad abgelegt wurde seine

Ruhe Anspruch eines Fahrrades angepasst.

Bewegung aufnimmt. Bewegungsenergie geht

Der Anschlussbügel gibt ihm Sicherheit, die

daher nicht verloren sondern wird nur weiter-

leichte Neigung ein angenehmes Liegegefühl.

gegeben. Die Form bietet gleichzeitig auch für

Nicht nur der Fahrradfahrer hat das Recht

den Menschen Möglichkeiten zur anderwerti-

auf Erholung, auch das Fahrrad darf einmal

gen Nutzung.

zur Ruhe kommen. Das Mobilitätspotenzial geht jedoch nicht verloren, da der „Verstär-

Abb.Nr. 082: Der „Verstärker“ - Schaubild Vorderseite - Fahrrad abgelegt - „Verstärker“ aktiviert © Lukas Antoni

Abb.Nr. 083: Der „Verstärker“ - Schaubild Rückseite - Fahrrad abgelegt - „Verstärker“ aktiviert © Lukas Antoni 119


Verstärker

Re g e l 01 Üb er den Input der B e wegung Fahrradroute

Fahrrad unterwegs im Stadtraum Aufgeklappter Anschlussbügel = Signalwirkung im Stadtraum

Verstärker in Warteposition

Fahrrad über Anschlussbügel an den Verstärker anschließen

Verstärker wird aktiviert

Fahrrad umlegen = Nutzerinput

Ursprüngliche Position

Neue Position

Verstärker ist aktiv

Das Hinlegen den Fahrrads (=Nutzerverhalten) führt zu einer Vorwärtsbewegung des Verstärkers.

Verstärker in Bewegung (abhängig von Hindernissen und Nutzerinput)

Abb.Nr. 084: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni 120


Projekt „Verstärker“

Re g e l 0 2

Fahrrad wird an den Verstärker zurückgegeben = Bewegungsimpuls

Üb er d as Verha lten b ei Hinder niss en Verstärker Reichweite max. 600mm

User

01

Ultraschallsensoren zur berührungslose Erkennung fester, pulverförmiger und flüssiger Medien Der Würfel steht für alle denkbaren Hindernisse: PKWs, Menschen, Bäume, Verstärker, etc...

Aktivierter Verstärker in Bewegung

02

Ultraschallsensoren erkennen Hindernis und stoppen Bewegung Rückwärtsbewegung

03

Zufällige Drehung

04

Bewegung wird fortgesetzt

05

Abb.Nr. 085: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni 121


Verstärker

Re g e l 0 3 Üb er die Fl ächen die ausgenommen sind Gleiskörper auf Strasse

01 Momentane Situation Definition der Ausnahmeregeln am Beispiel von Strassenbahnschienen

Fahrrad am Verstärker

Optischer Sensor stoppt Bewegung

03 Stopp der Vorwärtsbewegung Erfassen die internen, optischen Sensoren des Verstärkers eine markierte Ausnahmefläche wird die Vorwärtsbewegung augenblicklich gestoppt.

Zufällige Drehung

05 Zufallsgesteuerte Drehung Die Steuerungseinheit treibt die beiden Antriebsräder gegengleich für einen zufälligen Zeitraum lang an - der Verstärker dreht sich somit auf dem Stand.

Abb.Nr. 086: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni 122

Aktivierter Verstärker startet Bewegung


Projekt „Verstärker“

Fahrrad

Fahrrad wird an den Verstärker zurückgegeben = Bewegungsimpuls

Verstärker User

Aktionsfarbe inkl. Sicherheitsabstand

Optische Sensoren an der Verstärker Unterseite

02 Optische Markierung / Aktivierung Die Gleiskörper der Stadt Wien werden inklusive einem Sicherheitsabstand von 1m in einer Aktionsfarbe markiert. Diese dient zum einen als Input für die optischen Sensoren der Verstärker, zum anderen bringt Sie Farbe in den Stadtraum.

Rückwärtsbewegung

04 Rückwertsbewegung Darauf folgt eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung aus dem Ausnahmebereich heraus.

Bewegung wird fortgesetzt

06 Vorwärtsbewegung Ist die Drehung abgeschlossen setzt der Verstärker seine Vorwärtsbewegung fort.

Abb.Nr. 087: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni 123


Anschlussbügel Abgelegtes Fahrrad

„Verstärker“


05

Det aile n twi ckl u n g „Ver s t är ke r“


Verstärker

Tech n i s che B e s chr e i bu ng Üb er die Verst ärkerkonst r u kt ion

Ko r pu s

Der Korpus des „Verstärkers“ ist aus einem

Der Korpus des „Verstärkers“ besteht aus

„Guss“, daher entfallen komplizierte Ver-

einem unter Druck vorgeformtenVerbundma-

schluss- oder Öffnungsmechanismen. Aus-

terial aus 100% recyceltem Gummi (=Autorei-

nehmungen an seiner Unterseite bieten Platz

fen)und Polyurethan. Das Material macht den

für alle nötigen Einbauten. Im Falle einer

„Verstärker“ leicht und gewährleistet, dass er

Wartung oder Reparatur wird der „Verstärker“

von einer Person bewegt oder entfernt werden

wie eine Schildkröte auf den Rücken gelegt

kann. Weiters ist er dadurch wartungsarm

und sein Innenleben dadurch zugänglich.

und widerstandsfähig. Durch die Verwendung von Recycling Material bietet der „Verstärker“

A nt r i e b

eine umweltfreundliche Weiterverarbeitung

Der „Verstärker“ bewegt sich auf zwei An-

der jährlich anfallenden Millionen von Auto-

triebsrädern und zwei Laufrädern durch den

reifen. Dieses Prinzip wird auch bei mobilen

Stadtraum. Die Antriebsräder werden durch

Temposchwellen (z.B.: Firma GNR Europe1)

zwei separate geräuscharme Gleichstrom-

eingesetzt.

Elektromotoren angetrieben, die über einen Akku gespeist werden. Durch die zwei Motoren können die beiden Räder in unter-

1

http://www.gnrtech.eu/ge/safety_rider_temposchwelle.php, 06.06.2011

schiedliche Richtungen angetrieben werden,

126


Detailentwicklung „Verstärker“

„Ve r s t är ke r “ O bj e k t 3D D et ai lpl äne der S chwar m Inidiv iduen

Anschlusskonstruktion Vienna Citybike

Lenkrollen ELASTIK-Vollgummi Felge Spritzguss-Aluminiumlegierung 125 x 50mm

Scharnier

Antriebsräder Radkörper aus hochwertigem Kunststoff, Vollgummireifen 250 x 60mm

Steuerungseinheit Arduino Microcontroller ATmega328 Programmierbar über Processing

Lithium-Ionen-Akku gespeist durch Photovoltaik

Photovoltaikfläche an Oberfläche montiert

2 x Optischer Sensor MiniKamera 2 x Ultraschallsensoren BUS M18K0-NWXER-040-S92K Reichweite min. 30mm Reichweite max. 600mm

Verstärker Übersicht der Einzelteile

Abb.Nr. 088: Der „Verstärker“ - 3D Detail - Bestandteile © Lukas Antoni 127


Verstärker

was dem „Verstärker“ die Möglichkeit gibt, im

besteht aus einem einfachen I/O-Board mit

Stand wie ein Panzer umzudrehen. Die beiden

einem Mikrocontroller und diversen analo-

Laufräder sind als sogenannte Lenkrollen aus-

gen und digitalen Ein- und Ausgängen. Die

geführt, die sich um 360° drehen können.

Hardware basiert auf einem Atmel AVRMikrocontroller aus der megaAVR-Serie.

Ene r gi e

Die Inputs im Falle des „Verstärkers“ sind die

Als Energiequelle für den gesamten „Verstär-

Daten der verbauten Sensoren. Als Output

ker“ dient ein Lithium-Ionen Akku, der durch

werden die beiden Motoren als Reaktion auf

eine an der Außenhülle angebrachten Photo-

die Sensorendaten gesteuert. Das Verhalten

voltaikfläche mit Energie versorgt wird.

wird über die Software definiert. Die Entwick-

Alle verbauten Komponenten sind auf Ener-

lungsumgebung beruht auf Processing (einem

gieeffizienz ausgelegt, wodurch der „Verstär-

Java-Dialekt) und Wiring (einem C-Dialekt)3.

ker“ weitgehend energieautark agieren kann. Falls die Sonnenenergie nicht ausreichen

S e ns o r e n

sollte, ist es durch die Konstruktion leicht

Damit die „Verstärker“ auf ihre Umwelt

möglich, den leeren gegen einen geladenen

reagieren können, sind sie mit drei unter-

Akku auszutauschen.

schiedlichen Arten von Sensoren ausgestattet. Ein mechanischer Drucksensor registriert

Steu e r u n g

jede Entnahme eine Fahrrades. Das Umklap-

Jeder „Verstärker“ besitzt eine sogenannte

pen des Anschlussbügels löst den Sensor aus.

Steuerungseinheit. Der „Verstärker“ hat den

Zwei objekterfassende Ultraschallsensoren

Microcontroller ATmega328 Arduino UNO2

tasten das Gebiet 60cm vor dem „Verstär-

der Firma Arduino verbaut, der sein Verhal-

ker“ auf Hindernisse ab. Sollte ein Hindernis

ten steuert. Er besteht aus einer Hardware und

auftauchen, stoppt die Steuerungseinheit

einer Softwarekomponente. Die Hardware

die Vorwärtsbewegung und initiiert das

2

3

http://www.arduino.cc/en/Main/Hardware, 06.06.2011

128

http://de.wikipedia.org/wiki/Arduino-Plattform., 06.06.2011


Detailentwicklung „Verstärker“

Für Wartungszwecke wird der Verstärker nach dem Prinzip einer Schildkröte einfach umgedreht. Abb.Nr. 089: Der „Verstärker“ - Wartungsanleitung © Lukas Antoni Korpus aus unter Druck vorgeformten Verbundmaterial aus 100% recyceltem Gummi und Polyurethan (=alte Autoreifen) Lenkrollen ELASTIK-Vollgummi Felge Spritzguss-Aluminiumlegierung 125 x 50mm

Software-Schnittstelle

Scharnier

Antriebsräder Radkörper aus hochwertigem Kunststoff, Vollgummireifen 250 x 60mm

Elektrischer Antrieb über handelsübliche Gleichstrommotor

Kunststoff Abdeckung als Spritzschutz für die Elektrik Lithium-Ionen-Akku gespeist durch Photovoltaik

Steuerungseinheit Arduino Microcontroller ATmega328 Programmierbar über Processing

2 x Optischer Sensor MiniKamera

2 x Ultraschallsensoren BUS M18K0-NWXER-040-S92K Reichweite min. 30mm Reichweite max. 600mm

Verstärker

3D Plan des Verstärkers inklusive verbauten Komponenten Zur besseren Übersicht in der Wartungsposition dargestellt Abb.Nr. 090: Der „Verstärker“ - 3D Detail - „Verstärker“ in Wartungsposition © Lukas Antoni 129


Verstärker

Wendemanöver. Zusätzlich dazu besitzt der „Verstärker“ noch zwei optische Sensoren ( = Minikamera), die auf das Auftauchen einer sogenannten Aktionsfarbe achten. Durch diese werden Ausnahmen aus der eigentlich freien Bewegung gekennzeichnet, damit der „Verstärker“ diesen Flächen ausweichen kann. (Siehe auch Regel 03).

Inspi r ati on e n Die Entwicklung des „Verstärkers“ beruht zu großen Teilen auf den Erfahrungen mit sogenannten Automatic Guided Vehicles oder fahrerlosen Transportsystemen (siehe Abbildung nächste Doppelseite). Diese Systeme werden seit Jahren vielfach in der Industrie verwendet und sind in diesem Sinne keine neue Erfindung.

Der Entwurf ist daher als eine Art Anforderungskatalog zu verstehen. Verbesserungen und Optimierungen können erst während der Produktionsphase eingebaut werden.

130


Detailentwicklung „Verstärker“

„Ve r s t är ke r “ S che m at a Funktionsschema

Fun kt ionssk izze

Funktionszusammenhänge der individuellen Verstärkereinheiten

Antriebsräder Vorwärts / Rückwärts

ML

MR

Elektrischer Antrieb durch Gleichstromotor

Gleichstrom

Batterie

Steuerungseinheit Arduino Microcontroller ATmega328 Info

Wireless LAN GPS Standort Frei / Belegt Batterieleistung

OUT

IN

USB Schnittstelle

Bewegung/Stillstand 0/1

Photovoltaik

Programmierung Verstärker Verhalten Processing / Arduino

Externe Sensorik

Mechanischer Optisch Ultraschall Druck

Sonnenenergie

Funktionsschema Funktionszusammenhänge der individuellen Verstärkereinheiten

Abb.Nr. 091: Funktionsschema Antriebsräder © Lukas Antoni Vorwärts / Rückwärts

ML

131

MR

Elektrischer Antrieb durch Gleichstromotor


Verstärker

P r o d u k t be i s pi e l e

Abb.Nr. 092: MAXOLUTION - AGV © Maxolution, http://bildarchiv.sew.de/index.php?module=bilddb_public_detail&id=114

Abb.Nr. 093: Husqvarna Automower® Solar Hybrid © Husqvarna, http://www.husqvarna.com/at/homeowner/products/robotic-mowers/automower-solar-hybrid/ 132


Detailentwicklung „Verstärker“

Abb.Nr. 095: Microcontroller ATmega328 Arduino UNO © Arduino, http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardUno

Abb.Nr. 094: Objekterfassender Ultraschallsensor Firma Balluff - BUS M18K0-NWXER-040-S92K © Balluff, http://www.balluff.com/Balluff/de/ProductsChannel/Product+Selector/de/?menuLevel=2 133



06 Au s bl i ck


Verstärker

Vor ve r s t är ke r

Abb.Nr. 096: Aktueller Stadtraum - Verkehrsraum © Lukas Antoni 136


Ausblick

Ve r s t är ke r

Abb.Nr. 097: „Verstärker“ verändert den Stadtraum - Öffentlicher Raum © Lukas Antoni 137


Verst채rker

138


Ausblick

Abb.Nr. 098: „Verstärker“ verändert den Stadtraum - Öffentlicher Raum © Lukas Antoni 139


Verstärker

„Für öf f en t l i ch e n Ve r ke h r, Radf ahr e r I n n e n u n d Fußg än g e r I n n e n aber nich t g e g e n Au to s : Das is t das Z i e l m e i n e r Ver keh r s p o l i t i k . . . “ DI Rudolf Schicker / Amtsf. Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr http://www.parkeninwien.at/index.asp?menuID=8

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Ausblick

„Zur Ver s t är ku n g de s öf f entlich e n Ra u m e s , für Radf ah r e rIn n e n u n d Fußg än g e r I n n e n abe r ge ge n Au to s : Das is t das Z i e l m e i n e r Diplom arbe i t. . . “ Lukas Antoni

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Verstärker

L i te r a t u r ve r z e i chni s s Knoflacher,Hermann: Virus Auto - Die Geschichte einer Zerstörung, Hg. v. Verlag Carl Ueberreiter, Wien 2009 Knoflacher,Hermann: Stehzeuge - Der Stau ist kein Verkehrsproblem, Hg. v. Böhlau Verlag Ges. m. b. H., Wien 2001 Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr, Böhlau Wien; Auflage: 2., verb. u. erw. A. (1. Januar 1996) Byrne, David: Bicycle Diaries, Faber and Faber Ltd, London 2009 Owen David, Green Metropolis: Why Living Smaller, Living Closer, and Driving Less Are the Keys to Sustainability, Riverhead Trade, 2010

In te r ne t qu e l l e n

http://de.wikipedia.org/wiki/Wien, 06.06.2011 http://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/stadtgebiet/index.html, 06.06.2011 http://www.wien.gv.at/statistik/daten/rtf/kfzbestand.rtf, 06.06.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Wien, 06.06.2011 http://de.wiktionary.org/wiki/öffentlich, 06.06.2011 http://parkingday.org/, 06.06.2011 http://www.gehsteigguerrilleros.net/Gehsteig-Guerrilleros/home_2.html, 06.06.2011 http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8805&b=92, 06.06.2011 http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8805&b=92, 06.06.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/On-Demand, 06.06.2011 http://maps.google.at/, 06.06.2011 http://www.google.de/intl/de/earth/index.html, 06.06.2011 http://en.wikipedia.org/wiki/Swarm_intelligence, 06.06.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektive_Intelligenz, 06.06.2011 http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/GuttenPlag_Wiki, 06.06.2011 http://www.gnrtech.eu/ge/safety_rider_temposchwelle.php, 06.06.2011 http://www.arduino.cc/en/Main/Hardware, 06.06.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Arduino-Plattform., 06.06.2011 http://www.vcoe.at/start.asp?id=6250&b=92 http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8805&b=92 http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarmverhalten,07.06.2011 http://www.openprocessing.org/visuals/?visualID=8676, 07.06.2011 142


A bbi l d u n g s ve r z e i ch n i s s 11 14

17 19 21 23 25 27

33 39 41 42 43 45 46 47 51

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59 59 60 60 61

Abb.Nr. 001: Introducing... The ParkCycle! © Rebar Art Collective, http://www.flickr.com/photos/rebarartcollective/2421292232/sizes/o/in/photostream/ Abb.Nr. 002: Gehsteigfestival 2011 © Gehsteig-Guerrilleros, http://www.flickr.com/photos/gehsteigguerrilleros/5773136768/sizes/o/in/set72157626766582314/ Abb.Nr. 003: Walklet © Rebar Art Collective, http://www.flickr.com/photos/rebarartcollective/4627124797/sizes/o/in/photostream/ Abb.Nr. 004: Hermann Knoflacher mit seiner Erfindung dem Gehzeug © Hermann Knoflacher, http://de.academic.ru/pictures/dewiki/71/Gehzeug.jpg Abb.Nr. 005: Auslastung PKW © Grafik: Lukas Antoni - Zahlen vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr Abb.Nr. 006: Die Regel © Lukas Antoni, 1200 Wien, Montag 04.04.2011, 9:15 Vormittags Abb.Nr. 007: Die Ausnahme © Lukas Antoni, 1010 Wien, Dienstag 05.04.2011, 16:00 Nachmittags Abb.Nr. 008: Gehsteig Festival 2010 © Gehsteig-Guerrilleros, http://www.flickr.com/photos/gehsteigguerrilleros/5630764866/in/set72157624022956588#/ Abb.Nr. 009: Citybike Wien Station Karlsplatz © Lukas Antoni Abb.Nr. 010: Offener Bücherschrank Wien Ecke Zieglergasse-Westbahnstrasse © Frank Gassner, http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/Offener-buecherschrank-wien.jpg Abb.Nr. 011: 24-7 versus On Demand © Lukas Antoni Abb.Nr. 012: Citybike Wien Analyse Eckdaten © Lukas Antoni Abb.Nr. 013: Citybike Wien Lage der Stationen © Lukas Antoni Abb.Nr. 014: Citybike Wien Sytemgrafik aktuelle Situation Nutzerseitig © Lukas Antoni Abb.Nr. 015: Citybike Wien Station Karlsplatz © Lukas Antoni Abb.Nr. 016: Citybike Wien Sytemgrafik aktuelle Situation Betreiberseitig © Lukas Antoni Abb.Nr. 017:A variant on the original map made by John Snow marking cholera deaths in relation to the Broad Street pump © Wikimedia, http://diseaseoftheweek.files.wordpress.com/2010/10/snow-cholera-map.jpg Abb.Nr. 018: Data Visualization of the Internet © http://jusayin.wordpress.com/2009/09/05/the-internet-as-connective-tissue/ Abb.Nr. 019:Abb. Nr. 000 / Traveling with GoogleMaps Detailauschnitt - Erläuternde Zeichnung 25.08.2009 Fahrt Nr.183 © Lukas Antoni Abb.Nr. 020: Traveling with GoogleMaps - 15.02.2009 - Überlagerung aller Fahrten © Lukas Antoni Abb.Nr. 021: Traveling with GoogleMaps - 25.08.2009 - Überlagerung aller Fahrten © Lukas Antoni Abb.Nr. 022: Traveling with GoogleMaps - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 023: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 01 © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 024: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 02 © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

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Verstärker

61 62 63 64 65 66 66

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69 70 72 72 72 73 73 73 74 75 76 76

77

Abb.Nr. 025: Traveling with GoogleMaps - Planungsdetails 03 © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 026: Every Hour, Every Day Detailauschnitt - Erläuternde Zeichnung © Lukas Antoni Abb.Nr. 027: Every Hour, Every Day Grundriss - Station Stubenring 2009 © Lukas Antoni Abb.Nr. 028: Every Hour, Every Day - Grundriss © Lukas Antoni Abb.Nr. 029: Every Hour, Every Day - 3Dimensionale Reisezeit © Lukas Antoni Abb.Nr. 030: Every Hour, Every Day - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Every Hour, Every Day - Planungsdetails 01 Daten im Datum und Uhrzeit -Format werden „übersetzt“ in vom Skript weiterverarbeitbare Gleitkommazah len © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Every Hour, Every Day - Planungsdetails 02 Zusammenhängende Daten im *.xls werden in ihre Bestandteile aufgelöst, formatiert und für die Weiterverab reitung vorbereitet © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Every Hour, Every Day - Planungsdetails 03 Die einzelnen Fahrten werden enstprechend ihrers Zahlenwerts als Punkte auf den entsprechenden Tages-Linien erzeugt. © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 031: Live Data Visualisierung © Lukas Antoni Abb.Nr. 032: Live Data Visualisierung © Lukas Antoni Abb.Nr. 033: Donnerstag 12.04.2011 10:15 © Lukas Antoni Abb.Nr. 034: Donnerstag 12.04.2011 12:10 © Lukas Antoni Abb.Nr. 035: Donnerstag 12.04.2011 15:15 © Lukas Antoni Abb.Nr. 036: Donnerstag 12.04.2011 17:00 © Lukas Antoni Abb.Nr. 037: Donnerstag 12.04.2011 18:10 © Lukas Antoni Abb.Nr. 038: Donnerstag 12.04.2011 21:12 © Lukas Antoni Abb.Nr. 039: Nutzerverhalten Citybike Wien innere Stadt - unterschiedliche Zeitpunkte © Lukas Antoni Abb.Nr. 040: Nutzerverhalten Citybike Wien innere Stadt - unterschiedliche Zeitpunkte © Lukas Antoni Abb.Nr. 041: Live Data Visualisierung- Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 042: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 01 - Live Datenabgfrage via Html-Request Umwandlung der empfangenden Informationen in weiterbearbeitbare Einheiten © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 043: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 03 - Umwandlung von empfangenen Latitude und Longitude Koordinatenpaare in bearbeitbare x/y-Koordinaten, inklusive der Berücksichtigung des Erdradius und der Erdkrümmung in Wien. © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper

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83 84 84 85 85 86 86 87 87 88 88 89

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Abb.Nr. 044: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 03 - Übertragung von aktuellen Nutzerwerten in z-Koordinaten Werte inklusive Vertexhöhen abhängigem Farbverlauf © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 045: Live Data Visualisierung- Planungsdetail 04 - Automatisiertes Abspeichern der empfangenen Informationen für nachträglichen Animation des Nutzerverhaltens © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 046: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 1 © Lukas Antoni Abb.Nr. 047: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth2 © Lukas Antoni Abb.Nr. 048: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 3 © Lukas Antoni Abb.Nr. 049: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 4 © Lukas Antoni Abb.Nr. 050: Live Data Visualisierung- Moving into Google Earth 5 © Lukas Antoni Abb.Nr. 051: Fußwegeakzeptanzgrafik © Grafik:Lukas Antoni - Inhalt vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr, Wien/Köln/ Weimar 1996 Abb.Nr. 052: Fußwegedistanz angewandt auf die Citybike Stationen Wien - Perspektivische Zeichnung © Lukas Antoni Abb.Nr. 053: „Akzeptable“ Zonen - Bestehende Stationen © Lukas Antoni Abb.Nr. 054: Versuch 01: Erweiterung des Einflussbereichs + Erhöhung der Stationenzahl © Lukas Antoni Abb.Nr. 055: „Akzeptable“ Zonen - Bestehende Stationen © Lukas Antoni Abb.Nr. 056: Versuch 02: Erweiterung des Einflussbereichs + Weiterer Erhöhung der Stationenzahl © Lukas Antoni Abb.Nr. 057: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni Abb.Nr. 058: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni Abb.Nr. 059: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni Abb.Nr. 060: Auflösung der Stationenstruktur in Autonome Verstärkereinheiten © Lukas Antoni Abb.Nr. 061: Netzverdichtung - Übersichtsplan © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 062: Netzverdichtung - Planungsdetail 01 - Aufbau des Fußwege - Akzeptanz Settings © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 063: Netzverdichtung - Planungsdetail 02 - Aufsplitten und Verweben der einzelnen Akzeptanzzonen zur Darstellung als 3D Graph © Lukas Antoni via Rhino Grasshopper Abb.Nr. 064: Schaltzeichen Operationsverstärker DIN EN 60617-13 © Sheevar ,http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b0/OP-DINEN60617-13.svg/2000pxOP-DINEN60617-13.svg.png Abb.Nr. 065: Flächenbedarf und Systemformen Grafik: Lukas Antoni - Zahlen vgl. Knoflacher, Hermann: Zur Harmonie von Stadt und Verkehr, Wien/Köln/ Weimar 1996 Abb.Nr. 066: Organigramm Istzustand © Lukas Antoni

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Verstärker

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Abb.Nr. 067: Organigramm Sollzustand - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 068: Abstellen wird Ablegen- Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 069: Dicht wird Gestreut - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 070: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 071: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 072: Interaktives System - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 073: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 074: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 075: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 076: Störungsentwicklung im Stadtraum - Entwurf © Lukas Antoni Abb.Nr. 077: A swarm of anchovies © Linda, http://blog.travelingaardvark.com/2009/01/swarm-of-anchovies.html Abb.Nr. 078: „Verstärker“ Schwarmverhalten © Lukas Antoni Abb.Nr. 079: Schwarmexperimente mit Processing Boids Script © p01, http://www.openprocessing.org/visuals/?visualID=8676, 07.06.2011 Abb.Nr. 080: Der „Verstärker“ - Schaubild Vorderseite - Fahrrad wird angeschlossen - „Verstärker“ passiv © Lukas Antoni Abb.Nr. 081: Der „Verstärker“ - Schaubild Rückseite - Fahrrad wird angeschlossen - „Verstärker“ passiv © Lukas Antoni Abb.Nr. 082: Der „Verstärker“ - Schaubild Vorderseite - Fahrrad abgelegt - „Verstärker“ aktiviert © Lukas Antoni Abb.Nr. 083: Der „Verstärker“ - Schaubild Rückseite - Fahrrad abgelegt - „Verstärker“ aktiviert © Lukas Antoni Abb.Nr. 084: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni Abb.Nr. 085: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni Abb.Nr. 086: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni Abb.Nr. 087: „Verstärker“ Regeln und Ausnahmen © Lukas Antoni Abb.Nr. 088: Der „Verstärker“ - 3D Detail - Bestandteile © Lukas Antoni Abb.Nr. 089: Der „Verstärker“ - Wartungsanleitung © Lukas Antoni Abb.Nr. 090: Der „Verstärker“ - 3D Detail - „Verstärker“ in Wartungsposition © Lukas Antoni Abb.Nr. 091: Funktionsschema © Lukas Antoni Abb.Nr. 093: Husqvarna Automower® Solar Hybrid © Husqvarna, http://www.husqvarna.com/at/homeowner/products/robotic-mowers/automower-solar-hybrid/

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Abb.Nr. 092: MAXOLUTION - AGV © Maxolution, http://bildarchiv.sew.de/index.php?module=bilddb_public_detail&id=114 Abb.Nr. 095: Microcontroller ATmega328 Arduino UNO © Arduino, http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardUno Abb.Nr. 094: Objekterfassender Ultraschallsensor Firma Balluff - BUS M18K0-NWXER-040-S92K © Balluff, http://www.balluff.com/Balluff/de/ProductsChannel/Product+Selector/de/?menuLevel=2 Abb.Nr. 096: Aktueller Stadtraum - Verkehrsraum © Lukas Antoni Abb.Nr. 097: Durch „Verstärker“ veränderter Stadtraum - Öffentlicher Raum © Lukas Antoni Abb.Nr. 098: Durch „Verstärker“ veränderter Stadtraum - Öffentlicher Raum © Lukas Antoni

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D anke ! Ich möchte mich an dieser Stelle bei all denen bedanken, die mich bei der Anfertigung meiner Diplomarbeit unterstützt haben, ohne Sie wäre diese nicht in dieser Form möglich gewesen wäre. Persönlich möchte ich mich bei Univ.Prof. Arch. Dipl.Ing. Manfred WOLFF-PLOTTEGG, Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dipl.-Soz. Harald TRAPP, Univ.Ass. Dipl.-Ing. Jochen HOOG und Univ.Ass. Mag.arch. Richard SCHAFFRANEK bedanken.

Vielen Dank.


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